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Dosierender Arzneispender.
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Aufgabenstellung: Arzneidruchspeicherflaschen zur Erleich#terung der
Dosierung und Spritzenvorbereitung sind erfindungsgemäß in der medizinisehen Technik
bekannt, wurden bisher in der Praxis aber nicht gebrüchlicht. Nach immer sind insbesondere
Diaketiker darauf angeweisen, über eine Injektionskanäle mittels Spritze Luft in
eine Arzneiflasche einzublasen und mit Ililfe des erzeugten Überdruckes und der
mittels Spritze ausgeübten Sogbewegung die Arznei in die Spritze einzufüllen, wobei
etwa -meist schaumig- mit eingesamte Luft oder Nebenluft nachträglich aus der Spitze
ausgestoßen werden muß. Soweit der Vorgang mittels Dosierhilfen erfolgt w irG gelegentlich
ein sogenanter Überhub vorgesehen, indem von vornherein eine bestimmte Überuienge
angesaugt und nachträglich wieder in die Arzneiflasche zurückgegeben wird.
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Während des Füllvorganges zeigt die Kanülenspitze gewöhnlich nach
oben und genen den Flaschenboden und wird unter optischer Kontrolle unterhalb des
Flüssigkeitsspiegels zurückgezogen.
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Nicht zuletzt für sehschwache und motorisch Behinderte, also besonders
häufig fiir alte Menschen muf hier eine technische Vereinfachung erfolgen.
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Stand der Technik: Die Anschlagdosierung der Favori-Insulin-Automatik
(Adamczek, Stuttgart) bietet eine Anlegemulde fiir die Insulinflasche bei konstanter
Einstichtiefe durch den Stopfen, aber nur eine Dosierungseinstellung ei Mehrfachverwendung
der Kanüle unter Zwischendurctspülung auch des Spritzenzylinders und bei Überhubautomatik
sind Verunreinigungen des Arzneivorrates und Abstumpfung der Kanüle durch den Stopfen
unvermeidlich. Die Anwendung des ersten Beispieles meiner Erfindung "Dosierende
Arzneispender für die perorale und Injektionsbehandlung" (P 25 51 991.9 offengelegt
am 29.7.1976)verlangt eine breite Eröffnung des Arzneiflaschenverschlusses und zu
reinigende Teile für die Dosierpunpe.Für die Anschlagdosierungen nach Beispiel 4
wurde die Anwendung von Arzneidruckspeicherflaschen vorausgesetzt und dadurch ein
Luftvorrat innerhalb der Arzneiflaschen vermieden.
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Lösung der Aufgabe:
Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäl3
dadurch gelöst, du13 die tlittel der eben angeführten Lösungsbeispiele vereinigt
werden. hierbei wird der notwendige Überdruck nicht mittels Lufteinblasung in die
Arzneiflasche mittels der zu füllenden Spritze sondern mittels eines unter der flasche
gelagterten Faltenbalges erzeugt, so daß das eingeblasene Luftvolumen das Volumen
der et zu entnehmenden Arznei deutlich übersteigt.
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Zur Belüftung und Entnahme dient eine handelsübliche vom Stopfen bis
fast auf den Flaschenboden reichende Kanüle, welche in einem Faltenbalg geschützt
liegt und mehrfach verwendet wird bis zum Verbrauch der Arznei. Eine Klebeverbindung
zwischen Faltenblag und Stopfenoberfäche dient der Befestigung und dem Schutz vor
Verunreinigung. Die Arzneiabfüllung erfolgt bei aufrechter Flaschenstellung,wobei
die kanülenspitze zur Lufteinblasung mittels einer Sperrvorrichtung für die Spritzehsenkung
dicht unterhalb des Stopfens sicher im Luftraum gehalten wird, dann aber bis kurz
über den Blaschenboden gesenkt wird, von wo durch den gespeicherten Überdruck die
Arznei über die Kanüle in die Spritze eintritt und diese füllend deren Kolben soweit
hebt,wie ein Dosieranschlag für alternierende Dosierung zuläßt.
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Vorteile der Erfindung: Es kann auf handelsübliche Arzneiflaschen
zurückgegriffen werden sowie auf handelsübliche Kanülen. Dem Aufwand eines Faltenbalges
zum Schutz der kanüle und des erforderlichen Ventiles für den Wechsel zwischen Helüftung
und Arzneientnahme steht die Möglichkeit gegenüber, ständig über eine einzige Kanüle
auch über eine längere Zeitspanne hinweg die Arznei entnehmen zu können, ohne die
Injektionskaniilen abzustumpfen und die Stropfenmembran für Keime durchlässig zu
machen. Die Handha bung ist wesentlich vereinfacht und selbst Blinden möglich, wobei
die Flaschenstellung nicht gewechselt werden muß. i?är den Sehtüchtigen und mototisch
Gesunden bedeutet die Anwendung eine Zeitersparnis.
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13 e s c ii r e i b u n g der Ausführungsbeisiele.
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Figur 1
eine Lösung bestehend aus einem Behälteraufnahmezylinder(l) mit Kugelrastern(2)
fiir die Arzneiflaschenbefestigung,dessen Wandungen einen Belüftungskanal (3) enthalten.
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Unterhalb und konzentrisch zum Behälteraufnahmezylinder ist von einer
spiraligen Bandfeder umgeben ein Faltenbalg(4)angeordnet,welcher zur Bodenolatte(5)hin
blind endend dort befestigt ist. , mit eeinem oberen Ende aber in den Belüftungskanalnändet.
Der Spritzenaufnahzmezylinder(6) weist unterhalb und oberhalb einer Ventilträgerplatte(7)
eine Fensterung auf und ist gegenüber dem Behälteraufnahmezylinder abnehmbar und
verschieblich,indem er diesen,bald mehr bald weniger umgibt.
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Durch die obere Fensterung kann das vordere Ende einer Injektionsspritze
in eine trichterförmige Aufnahme der Ventilträger~ platte eingeführt werden,wobei
eine Verbindung zwischen Spritzenkonus und Einfüllstutzen des Ventiles(8) zustande
kommt, welches letztere als Zwischenstück zu einer Kanüle ausgebildet ist,welche
innerhalb des Schutzfaltenbalges(9) mit der ILanülenspitze innerhalb einer Mulde
der Aufklebeplatte(tO)gelagert ist.
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Vom Schutzfaltenbalg führt eine Schlauchverbindung zum Belüftungsschlauch(11),
welcher in den Belüftungskanal(3)mündet.
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Das im Ventil gefedert gelagerte Ventilschieberohr trägt am einen
Ende eine I(ugel,welche in die Führungsrille(12) eines schnabelähnlichen Fortsatzes
desBAufnahmezylinders(1) hineinragt und welcher durch eine Öffnung in der Ventilträgerplatte
(7) hindurchtreten kann(Figur 2). Der oberste Teil des Spritzenaufnahmezylinders(6)
trägt ein Innen-und Außengewinde gleicher Steigung. Die Gewindemutter(13) des Außengewindes
trägt einen Federbolzen,welcher nach je einer UmdShung in eine schmale Längsfensterung
des Spritzenaufnahmezylinder einrastet in dessen Inneres mit der Spitze des Führungskeiles
hineinragend.
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Längs einer Dosierskala kann nicht nur diese,sondern auch eine Innenmutter(14)
mit Anschlagexzenter(15)verstellt werden.
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Die Aufwärtsbewegung des Anschlagkolbens(16)über dessen exzentrische
Hemmstange wird je nach Anstellung der Gewindemuttern durch diese gehemmt,wobei
die Winkelstellung des Anschlagkolbens über die Vermittlung von Führungsstiften
durch die Führungsrinnen(17) festgelegt ist, d.h. funktionsbezogen verändert werden
kann. Der obere Teil des Spritzenaufnahmezylinders zeigt eine ringförmige Trennfurche,auf
der der obere Teil unter Vermittlung der gefederten Sperrhülse(l3)festgehalten wird,
wobei
die Gestaltung der Fensterkonturen im Spritzenaufnahmezylinder eine Entnahme der
Spritze verhindert,bevor der Federzug der Sperrhülse überwunden wird. Dabei wird
auch -leicht durch die Hubwege verzögert- der Sperraster(19) außer Eraft gesetzt,
welcher die Bewegung zwischen Behälteraufnahmezylinder und Spritzenaufnahmezylinder
in einer Bewegungsrichtung hemmt.
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Über die huslösestange(20) wird der Sperraster ebenfalls gelöst.
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Vor der Anwendung der Vorrichtung wird der Spritzenaufnahmezylinder(6)
vom Behälteraufnahmezylinder(1) abgezogen und der Arzneibehälter gegen den Widerstand
der Kugelraster in letzteren versenkt,nachdem die Aufklebeplatte(10)mit der Behälterstopfenmembran
klebend verbunden wurde. Nun wird der Spritzenaufnahmezylinder wieder übergeschoben
und nach seitlicher Abbiegung das Ventil(8)über einen Segmentschlitz in der Ventilträgerplatte(7)befestigt.Die
Dosierung wird an den Gewindemuttern(13,14) eingestellt,der Anschlagkolben wird
an gegenüberliegenden Stiften ghhoben und zuletzt mit diesem auch der oberere Teil
des Spritzenaufnahmezylinders.Jetzt wird die Spritze über ein Fenster eingeführt
und mit dem Einfüllstutzen des Ventiles verbunden.Der Anschlagkolben wird jetzt
durch den Spritzenkolhen daran gehindert,die schraubige Bewegung in den Führungsrillen(17)
in umgekehrter Richtung mitzumachenswelcher er durch manuelle Anhebung durchgeführt
hatte.
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Die exzentrischen Hemmstangen begegnen so nach jeder Benutzung abwechseln
dem Hindernis der Innenmutter oder der äußeren Gewindemutter. Bei Druckausübung
auf den Srritzenaufnahmezylinder wird die Kanüle mit dem Faltenbalg(9) soweit gesenkt
bis der Sperraster(l9)in Funktion tritt und die hanülenspitze in den Luftraum über
dem Flüssigkeitsspiegel des Behälters eingedrungen ist. Dann wird der Faltenbalg(4)
verkleinert und die Luft von dort über den Belüftungskanal und den Belüftungsschlauch(11)
sowie das Ventilschieberohr und Kanüle in den Behälter gepreßt.Nach Betätigung der
Auslösestange(20) senkt sich der Spritzenaufnahmezylinder weiter bis die Kanülenspitze
auf den Behältergrund reicht. Eine Vertiefung der Führungsrijlen(12)bewirkt bei
Sektorenbewegung (Radialbewegung) des Ventilschieberohres ein Ausweishen desselben
gegenüber dem Federdruck wobei nach Ableitung einer kleinen Luftmenge nach aul3en,welche
dem Volumen des Kanülenschaftes
entspricht'das Ventilschieberohr
die Verbindung zum Faltenbalg(4)sperrt und diejenige zur Spritze freigibt,in welche
die Flüssigkeit durch den pneumatischen Überdruck hineingepreßt wird bis die Spritzenkolbenbewegung
mit dem Anschlagkolben(16) gehemmt wird. Wird der Spritzenaufnahmezylinder jetzt
angehoben'so wird die Räckzugsbewegung der Kanüle durch den Sperraster(19) kurze
Zeit aufgehalten. Durch Zug an der Sperrhülset18) wird der obere Teil des Spritzenaufnahmezylinders
gegen die Pederung um ein Weniges angehoben, so daß Luft in die Kanäle nachdringen
und den Flüssigkeitsrest darin in die Spritze pressen kann,bevor die kanäle aus
dem Behälterraum zurückweicht nach Lösung des Sperrasters(l9)und die gefüllte Spritze
entnommen werden kann, Rückleitung des Figur 3 zeigt eine Lösung/Ventilschieberohrs
bewirkt Belüftung.
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mittels fest in die Behälteröffnung eingebauten Eunststoffkapillaren,von
denen die eine kurz ist und über den Belüftungsschlauch(11) mit dem Faltenbalg(4)
in Verbindung steht und außerdem ein Rückschlagventil aufweist,während die andere
zum Behältergrund reicht und in den Füllstutzen für den Spritzenansatzkonus mändet,welcher
durch einen gefederten Deckel versch-lossen gehalten wird. Eine gefederte Anschlagstange
läßt längs einer Skala die Dosierungseinstellung zu. Der Faltenbalg wird über Betätigung
des Ventiles(S) wieder belüftet.
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L e e r s e i t e