DE2649414B2 - Stoffaustauschkolonne - Google Patents
StoffaustauschkolonneInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Stoffaustauschkolonne, in welcher in Abständen übereinander Austauscheinrichtungen
angeordnet sind für den Stoffaustausch zwischen in der Kolonne im Gegenstrom zueinander geführtem
Gas und Flüssigkeit, wobei zum Transport der abwärtsströmenden Flüssigkeit von Austauscheinrichtung
zu Austauscheinrichtung der Flüssigkeit mit Hilfe einer Pumpe jeweils eine höhere Druckzunahme
aufgezwungen wird, als dieses der statischen Druckzunahme in einer zwischen zwei Austauscheinrichtungen
bestehenden. Flüssigkeitssäule entspricht, und daß jede Austauscheinrichtung mindestens einen Austauschraum
aufweis;, welcher von einem Niveauraum für die Flüssigkeit umgeben ist, aus welchem Flüssigkeit von
einer Pumpe durch den Austauschraum zirkuliert wird, während zur Einleitung des Gases in den Austauschraum
in der Bodenplatte einer jeden Austauscheinrichtung mindestens eine Düse angeordnet ist, und daß der
obere Teil des Austauschraumes mit einem Abscheideraum verbunden ist.
Derartige Stoffaustauschkolonnen werden beispielsweise für Destillations-, Extraktions-, Absorptions- und
Austauschverfahren, insbesondere zur Anreicherung einer Phase an einem Isotop, benötigt Bei allen diesen
Verfahren ist es zur Erzielung eines raschen und guten Austausches erforderlich, die zu mischenden Phasen in
einen innigen Kontakt miteinander zu bringen.
■» Es sind Kolonnen bekannt, bei welchen die Förderung der Phasen unter Ausnutzung einer Temperaiurdifferenz und einer daraus resultierenden Druckdifferenz für die gasförmige Phase und der Schwerkraft für die flüssige Phase stattfindet. Hierbei kann ein erheblicher
■» Es sind Kolonnen bekannt, bei welchen die Förderung der Phasen unter Ausnutzung einer Temperaiurdifferenz und einer daraus resultierenden Druckdifferenz für die gasförmige Phase und der Schwerkraft für die flüssige Phase stattfindet. Hierbei kann ein erheblicher
ίο Durchsatz sinnvoll nur durch Vergrößerung des
Kolonnenquerschnittes erzielt werden. Wenn man bei den bekannten Destillationskolonnen beispielsweise die
Strömungsgeschwindigkeit der gasförmigen Phasen vergrößern würde, so reicht die Trennwirkung der
Schwerkraft nicht mehr aus, die Phasen zu separieren; besonders wenn zwischen dem spezifischen Gewicht
der flüssigen und der gasförmigen Phasen kein wesentlicher Unterschied besteht, können die abwärts
strömenden Flüssigen Teilchen von dem Gasstrom mitgerissen werden.
Bei Stoffaustauschkolonnen, wie sie die Erfindung betrifft, kann das Volumenverhältnis zwischen Flüssigkeit
und Gas im Austauschraum unabhängig von dem durch den Prozeß bestimmten Durchsatzverhältnis
gewählt werden, so daß günstige Verhältnisse für den Stoffaustausch erhalten werden.
In diesem Fall ist es erforderlich, zu einer Trennung
der Phasen Kräfte heranzuziehen, die ein Vielfaches der Schwerkraft betragen. Dieses ist dadurch bedingt daß
die Flüssigkeit mehrfach in jeder Austauscheinrichtung durch den Austauschraum umgewälzt wird.
Kolonnen, wie sie die Erfindung betreffen, können vorteilhaft für Isotopen-Austauschreaktionen benutzt
werden, die zur Anreicherung des schweren Isotops
J5 (z. B. bei Wasserstoff des Deuteriums) dienen. In diesem
und ähnlichen Fällen laufen innerhalb der Austauschräurne Austauschreaktionen ab.
Bekanntlich ist bei Stoffaustauschkolonnen die ausgetauschte Stoffmenge um so größer, je größer die
■to Phasengrenzflächen der sich berührenden Phasen sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, auf wirtschaftliche Weise diese Phasenoberflächen des
Gases gegenüber bekannten Austauschvorrichtungen wesentlich zu vergrößern, d. h. das die Austauschräume
durchströmende Gas in möglichst kleine Blasen aufzuteilen.
Die Erfindung besteht darin, daß der Austauschraum mindestens zum größten Teil mit einem gas- und
flüssigkeitsdurchlässigen Haufwerk aus einem festen
Das Haufwerk kann z. B. aus einem Gebilde bestehen, welches eine geordnete Struktur aufweist, z. B. ein
Drahtgewebe oder ein Drahtgewirk. Es ist auch möglich, das Haufwerk als ein Gebilde aus einem Vlies
aus Drahtfasern auszuführen. Die Drähte können z. B.
aus Metall oder auch aus Kunststoff bestehen. Das
bestehen, daß man zylindrische Wickelkörper etwa von dem Durchmesser des Austauschraumes in diesem
anordnet Hierbei besteht der Wickelkörper aus einem schräg geriffelten Band aus einem Gewebe oder Gewirk
mit einer relativ großen Maschenweite.
hri Mit Hilfe der Erfindung wird erreicht, daß in den
Austauschräumen Gasblasen geringer Größe erzeugt werden und außerdem eine Agglomeration der
Gasbiasen weitgehend verhindert wird und zwar
dadurch, daß sie ständig auf die Drähte aufprallen, wobei die Gasblasen zerschlagen und in kleinere Blasen
aufgeteilt werden, so daß die durchgesetzte Gasmenge eine sehr große Oberfläche aufweist und hierdurch der
Stoffaustausch zwischen Flüssigkeit und Gas wesentlich verbessert wird
Es ist zwar bei Siebbodenkolonnen bekannt, in dem jeweils über einem Siebboden befindlichen, aus
Flüssigkeit und Gas bestehenden Blasenbett Drahtgewebe anzuordnen zur Herabsetzung einer Agglomera- ι ο
tion der das Flüssigkeitsbett durchsetzenden Gasblasen. Bekanntlich ist jedoch die Flüssigkeitsgeschvvindigkeic
in derartigen Kolonnen begrenzt, da die Flüssigkeitsmenge pro Austauschstufe durch die Durchsatzmenge
der Flüssigkeit durch die Kolonne vorgegeben ist Dieses hat zur Folge, daß keine große Turbulenz im
Blasenbett verwirklicht werden kann und somit trotz der Anordnung von Drahtgeweben im Blasenbetl die
Phasenoberflächen der durchgesetzten Gasmenge nicht in befriedigendem Maße vergrößert werden kann.
Außerdem sei darauf hingewiesen, daß um so größere Gasblasen entstehen, je größer die durchgesetzte
Gasmenge ist, wobei die Gasblasen eine solche Größe annehmen können, daß sie von den Drähten des
Haufwerkes nicht mehr zerteilt werden.
Demgegenüber wurde bei der Erfindung erstmals erkannt, daß durch eine Kombination der bei dem die
Erfindung betreffenden Kolonnentyp getroffenen Maßnahmen mit denjenigen, wie sie für Blasenbetten in
Siebbodenkolonnen bekannt sind, ein wesentlich besserer Stoffaustausch erzielt wird.
Dieses ist dadurch begründet, daß bei Kolonnentypen,
in welchen eine mehrfache Umwälzung der Flüssigkeit durch die Austauschräume erfolgt, welche ein Haufwerk
aufweisen, hohe Turbulenzen im Blasenbett der Austauschräume erzeugt werden und Gasblasen geringer
Größe die Austauschräume durchströmen.
Auf Grund der Anordnung von gas- und flüssigkeitsdurchlässigen
Haufwerken aus Drähten bzw. Drahtfasern in den Austauschräumen wird die Agglomeration
von Gasbläschen weitgehend vermieden, da diese im Gegensatz zu Siebbodenkolonnen die Austauschräume
mit einer wesentlich größeren Geschwindigkeit durchströmen und hierbei auf die Drähte aufprallen und
zerteilt werden.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert.
F i g. 1 und 2 zeigen in schematischer Darstellungsweise
zwei Ausführungsformen eines Teilausschnittes von erfindungsgemäß ausgebildetem Stoffaustauschkolonnen
im Längsschnitt, während in
F i g. 3 ein aus einem Drahtgewirk bzw. Drahtgewebe — wie es Fig.4 zeigt — hergestellter Wickelkörper
dargestellt ist, von dem einer oder mehrere in den >->
einzelnen Austauschräumen der Austauschvorrichtungen angeordnet sind.
Der Kolonnenausschnitt 1 einer Kolonne gemäß F i g. 1 zeigt übereinander in einem Druckrohr angeordnete
Austauschvorrichtungen 2. t>o
Eine solche Kolonne kann beispielsweise für den Deuteriumaustausch zwischen Wasserstoff und Methylamin
dienen.
Die Austauschvorrichtungen bestehen jeweils aus Austauschräumen 3, von denen mehrere abstandweise
über den Kolonnenn.uerschnitt verteilt angeordnet sein können. Jedem Austauschraum ist eine Strahlpumpe 4,
die aus einer Treibdüse 4a und einem Diffusor 46 besteht, zugeordnet Die Treibdüsen sind in gasdicht mit
dem Kolonnenrohr verbundenen Böden angebracht In den Austauschräumen 3 befindet sich ein gas- und
flüssigkeitsdurchlässiges Haufwerk, beispielsweise ein oder mehrere Wickelkörper (vgL Fig.3). Diese
Wickelkörper weisen vorteilhaft den gleichen Durchmesser wie die Austauschräume 3 auf und sind lose
aufeinander geschichtet, wobei die Wickelkörper aus einem Gewebeband 5a (vgl. Fig.4) gebildet sind,
welches schräge Riffelungen aufweist
Am oberen Ende sind die Austauschräume gegen einen Abscheideraum 6 geöffnet Hierin erfolgt die
Abtrennung des Gases von der Flüssigkeit und wobei das Gas durch ein Rohr 7 nach oben ausströmt und
durch die Treibdüsen 4a in die darüberliegende Austauschvorrichtung einströmt
Die Austauschräume sind jeweils von einem Niveauraum 8 für die Flüssigkeit umgeben, aus welchem
Flüssigkeit mit Hilfe einer Pumpe 9 durch eine Leitung 10 in den Niveauraum der darunterliegenden Austauschvorrichtung
gefördert wird. Aus dem Niveaursum wird ständig von den Strahlpumpen Flüssigkeit in die
Austauschräume angesaugt und dort mit dem Gas in Kontakt gebracht
Wie bereits an vorstehender Stelle erläutert prallen die Gasbläschen mit hoher Geschwindigkeit auf die
Drähte der Wickelkörper 5 auf und werden dort zerteilt.
Die in F i g. 2 dargestellte Ausführungsform der Erfindung unterscheidet sich von F i g. 1 ausschließlich
durch eine andere Ausbildung der Rücklaufmischung.
Während in den einzelnen Austauscheinrichtungen 2 gemäß F i g. 1 die Förderung einer von der Gesamtdurchsatzmenge
der Flüssigkeit durch die Kolonne unabhängige Flüssigkeitsmenge mit Hilfe von Gasstrahlpumpen
in die Austauschräume 3 erfolgt, wird bei dem in F i g. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel Flüssigkeit
aus den Niveauräumen mit Hilfe von Pumpen 11 in die Austauschräume gefördert, während das Gas von
Austauscheinrichtung zu Austauscheinrichtung durch Düsen 12 in die Austauschräume strömt Mit F i g. 1
übereinstimmende Konstruktionselemente sind mit den gleichen Bezugsziffern, die mit einem Apostroph
versehen sind, bezeichnet.
Wie bereits an vorstehender Stelle erwähnt, zeigen die F i g. 1 und 2 nur Ausschnitte von erfindungsgemäß
ausgeführten Kolonnen. Der Kopf- und Bodenteil der Kolonnen ist nicht dargestellt, da dieses für das
Verständnis der Erfindung nicht erforderlich ist. Als Druckerzeuger für das in den Bodenteil der Kolonne
eingeleitete Gas kann beispielsweise ein Kompressor dienen, der z. B. innerhalb der Kolonne unterhalb des
untersten Bodens angeordnet sein kann. Der erforderliche Gesamtdruckabfall längs der Kolonne kann auch
von einem Druckbehälter aufgebracht werden. Diese Ausführung ist besonders dann vorteilhaft, wenn ein
derartiger Druckbehälter bereits zur Speicherung der komprimierten Phase in einer Anlage, von der die
Austauschkolonne einen Bestandteil bildet, dient.
Claims (5)
1. Stoffaustauschkolonne, in welcher in Abständen übereinander Austauscheinrichtungen angeordnet
sind für den Stoffaustausch zwischen in der Kolonne im Gegenstrom zueinander geführtem Gas und
Flüssigkeit, wobei zum Transport der abwärtsströmenden Flüssigkeit von Austauscheinrichtung zu
Austauscheinrichtung der Flüssigkeit mit Hilfe einer Pumpe jeweils eine höhere Druckzunahme aufgezwungen
wird, als dieses der statischen Druckzunahme in einer zwischen zwei Austauscheinrichtungen
bestehenden Flüssigkeitssäule entspricht, und daß jede Austauscheinrichtung mindestens einen Austauschraum
aufweist, welcher von einem Niveauraum für die Flüssigkeit timgeben ist, aus welchem
Flüssigkeit von einer Pumpe durch den Austauschraum zirkuliert wird, während zur Einleitung des
Gases in den Austauschraum in der Bodenplatte einer jeden Austauscheinrichtung mindestens eine
Düse angeordnet ist, und daß der obere Teil des Austauschraumes mit einem Abscheideraum verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Austauschraum (3, 3') mindestens zum größten
Teil mit einem gas- und flüssigkeitsdurchlässigen Haufwerk aus einem festen Material aufgefüllt ist
2. Stoffaustauschkolonne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haufwerk aus
mindestens einem Gebilde aus einem drahtartigen Material besteht, und daß das Gebilde eine
geordnete Struktur aufweist.
3. Stoffaustauschkolonne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haufwerk aus einem
Drahtgewebe besteht
4. Stoffaustauschkolonne nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Haufwerk aus einem
Drahtgewirk besteht
5. Stoffaustauschkolonne nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Haufwerk aus
mindestens einem Gebilde aus einem Vlies aus Drahtfasern besteht.
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