DE2649262C3 - Elektrische Einrichtung - Google Patents
Elektrische EinrichtungInfo
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- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01H—ELECTRIC SWITCHES; RELAYS; SELECTORS; EMERGENCY PROTECTIVE DEVICES
- H01H33/00—High-tension or heavy-current switches with arc-extinguishing or arc-preventing means
- H01H33/02—Details
- H01H33/021—Use of solid insulating compounds resistant to the contacting fluid dielectrics and their decomposition products, e.g. to SF6
Description
r>5
Die Erfindung betrifft eine elektrische Einrichtung, in der elektrische Entladungen und/oder Lichtbogen
auftreten, mit einer diese Einrichtung umhüllenden Kapselung, die mit einem eine fluorhaltige Verbindung
aufweisenden, elektronegativen Gas gefüllt ist, wobei in dieser Kapselung ein festes, elektrisches Isoliermaterial
vorhanden ist, das gegen die bei elektrisehen Entladungen und/oder Lichtbogen entstehenden
Zersetzungsprodukte des elektronegativen Gases und gegen Verbindungen widerstandsfähig sind, welche
durch Reaktion mit in der Kapselung enthaltenen chemischen Elementen entstehen.
Es sind elektrische Einrichtungen der eingangs erwähnten Art mit Kunststoffisoliermaterialien bekannt.
Das feste Kunststoifisoliermaterial wird aus einem Binder, z. B. aus Epoxydharz und aus mindestens
einem Füllstoff hergestellt. Sowohl der Binder als auch der Füllstoff sind mindestens an der Oberflüche des
festen Kunststoffisoliermaterials gegen die Zersetzungsprodukte des Isoliergases und gegen dessen
Verbindungen beständig. Bekannte Füllstoffe sind z. B. Korund, Calciumaluminat usw. Bei diesen festen
Kunststoffisoliermaterialien ist jedoch durch die Martens-Temperatur des Kunstharzes die Betriebstemperatur
der elektrischen Einrichtung begrenzt. Ohne diese Begrenzung könnten z.B. Schaltanlagen mit einem
bedeutend höheren Strom belastet, oder bei einem gegebenen Strom die Abmessungen der Metallteile
verkleinert werden. Ferner sind diese Kunststoffisoliermaterialien in elektrischen Einrichtungen
nicht oder nur beschränkt alterungsbeständig.
Aus der FR-PS 1 308050 ist ein anorganisches festes
Isoliermaterial für eine elektrische Einrichtung der eingangs erwähnten Art bekannt, wobei das Isoliermaterial
mindestens an seiner Oberfläche eine Komponente des elektronegativen Isoliergases enthält.
Diese Isoliermaterialien können jedoch bei Berührung mit einem Lichtbogen Komponente des Isoliergases
abspalten, die ja auch Zersetzungsprodukte des Isoliergases sind und in einer elektrischen Einrichtung
unerwünscht sind, weil sie allein oder in Form von Verbindungen mit anderen in der Kapselung befindlichen
chemischen Elementen, Teile der Einrichtung angreifen und beschädigen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Isoliermaterial zu finden, das im durch die thermische Belastbarkeit
der Metallteile gegebenen Temperaturbereich die erforderliche mechanische Festigkeit und Beständigkeit
gegen die Zersetzungsprodukte des Isoliergases aufweist und auch für die in Lichtbogennähe angeordneten
Bauteile geeignet ist.
Die gestellte Aufgabe ist dadurch gelöst, daß das Isoliermaterial im wesentlichen aus einer alkalifreien,
anorganischen Verbindung vom Erdalkalialuminattyp oder Alumophosphattyp besteht.
Das Isoliermaterial weist vorzugsweise einen glasigen Zustand auf und kann aus einem SiO2-, B2O1-
und alkalifreien Calciumaluminatglas bestehen, welches als Nebenbestandteile Oxide wie BaO, SrO,
MgO, BeO, ZnO, La2O1, Sb2O3, ZrO2, P2O5, Fe2O3,
TiO2 enthalten kann.
Das Isoliermaterial kann als Vollkörper ausgebildet oder als Glasurschicht auf die Oberfläche eines keramischen
Körpers oder als Emailschicht auf Metallteile aufgebracht sein.
Im folgenden werden anhand der Zeichnungen Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben.
Es zeigt
Fig. 1 eine aus einem metallgekapselten Trennschalter bestehende elektrische Einrichtung im
Schnitt, und
Fig. 2 eine Blasdüsenanordnung eines Leistungsschalters im Schnitt.
DerTrennschaltcr besteht aus dem für Schubbewegungen vorgesehenen Kontaktstück 1, aus den Haupt-
und Gleitkontakten, die in den Verschalungen 2 und 3 eingebaut und an den Sammelschienen 4 und 5 befestigt
sind, sowie aus den Isolierabstützungen 6 und
7, die die Befestigung der Sammelschienen 4 und 5 in den Metallumhüllungen 8 und 9 der Sammelschienen
erlauben. Die geerdete Metallumhüllung 10 umgibt den Trennschalter und schließt sein aus Schwefelhexafluorid
bestehenden Isoliergasvciumen gegenüber der Umgebung dicht ab.
Der Antrieb 11 des Trennschalters ist über die Isolierdrehsäule 12 mit dem beweglichen Kontaktstück 1
kraftschlüssig verbunden.
Der Erdtrenner, bestehend aus Schubtrennkon- ίο
taktstück Gleitkontakt und Antrieb ist im Gehäuse 13 untergebracht. Der Hauptkontakt des Erdtrenners
ist unter der Verschalung 2 eingebaut.
Kommt es bei der Betätigung des Trennschalters zu einer Lichtbogenbildung, so bewirkt der Lichtbogen
eine thermische Dissoziation des Schwefelhexafluorid-Isoliergases.
Es entstehen durch Reaktion mit innerhalb der Metallumhüllung vorhandenen chemischen
Elementen verschiedene Fluorverbindungen, z.B. Flußsäure, die die Oberfläche der Isolierabstützungen
6 und 7 angreifen und den OberfJächenwiderstand herabsetzen würden, wenn das Material der Iso-Iierabstützungen
nicht mindestens an ihren Oberflächen gegen die Zersetzungsprodukte und deren Verbindungen widerstandsfähig wäre. r>
Die Isoliersäue 12 besteht in der Hauptsache aus einem Calciumaluminatglas mit folgender Zusammensetzung:
CaO 39,0 Gcw.%
Al2O, 45,0 Gew.% jo
BaO 10,0 Gew.%
TiO2 3,0 Gew.%
ZnO 3,0 Gcw.%
Die Isolierabstützungen 6 und 7 bestehen aus je einem Porzeilankörper, die mit einem in der Hauptsa- r>
ehe aus Calciumaluminat CaAI2O4 bestehenden
Glasur verschen sind.
Um die elektrische Festigkeit des Trennschalters zu erhöhen, sind die für Spannung zu führen vorgesehenen
Metallteile, wie die Verschalung 2 und 3, die 4()
Sammelschienen 4 und 5 und das Kontaktstück 1 mit einer auf diese Metall!eile aufgesinterten elektrischen
Isolierschicht versehen. Die Zusammensetzung dieser Isolierschichi ist:
P2O5 75 Gew.%
ΑΊ,03 15 Gew.%
ZnO 8 Gew.%
PbO 2 Gew.%
Dieser Trennschalter ist für einer; Temperaturbereich von -40° C bis +200° C vorgesehen.
Fig. 2 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel. Die dargestellte rotationssymmetrische Blasdüse 14 eines
mit Sf6-Löschgas arbeitenden Hochspannungs-Leistungsschalters
besteht aus den teilweise konischen inneren und äußeren Metallmänteln 15 und 16. Die
Oberfläche der Metallmäntel 15 und 16 sind in der Nähe der Verbindungsstelle 17 und an der Verbindungsstelle
17 mit einem elektrischen Isoliermaterial 18 überzogen. Die Festkontakte 19 des Druckgasschalters
sind im inneren Metallmantel 15 befestigt. Die Stromzuführung zur Blasdüse 14 erfolgt am äußeien
Rand 20. Der Schaltstift 21 wird aus dem inneren Metallmantel 15 bei Unterbrechung eines Stromes
herausgezogen. Das Löschgas strömt neben dem Schaltstift 21 in die Blasdüse 14 hinein. Das Isoliermaterial
18 steht während des Löschvorganges im Leistungsschalter mit dem Lichtbogen 22 in direkter
Berührung. Das Isoliermaterial 18 besteht in der Hauptsache aus Magnesiumaluminat MgAl2O4 und ist
als Emailschicht auf die Blasdüse aufgebracht. Das Isoliermaterial kann auch auf die Unterlage aufgesintert
sein.
Die Verwendung von Erdalkalialuminaten oder Alumophosphaten, in denen die Kationen mindestens
zweiwertig sind, bietet in Sf,,-gasisolierten elektrischen Einrichtungen auch den Vorteil, daß an seiner Oberfläche
in Reaktion mit durch einen Schaltlichtbogen vom SF6 Molekül abgespalteten freien Fluormolekülen
höchstens Fluoride mehrwertiger Ionen entstehen, die aber gute elektrische Isolatoren sind.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Elektrische Einrichtung, in der elektrische Entladungen und/oder Lichtbogen auftreten, mit
einer diese Einrichtung umhüllenden Kapselung, die mit einem eine fluorhaltige Verbindung aufweisenden,
elektronegativen Gas gefüllt ist, wobei in dieser Kapselung ein festes, elektrisches Isoliermaterial
vorhanden ist, das gegen die bei elektrisehen Entladungen und/oder Lichtbogen entstehenden
Zersetzungsprodukte des elektronegativen Gases und gegen Verbindungen widerstandsfähig
ist, welche durch Reaktion dieser Zersetzungsprodukte mit in der Kapselung enthaltenen ι
> chemischen Elementen entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial im wesentlichen
aus einer alkalifreien anorganischen Verbindung vom Erdalkalialuminattyp oder AIumophosphattyp
besteht. >o
2. Elektrische Einrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial
einen glasigen Zustand aufweist.
3. Elektrische Einrichtung nach Anspruch I oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial
aus einem SiO2- und B2O3- und alkalifreien
Calciumaluminatglas besteht.
4. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial
als Nebenbestandteile Oxide wie BaO, SrO, MgO, jo BeO, ZnO, La2O3, Sb1O3, ZrO2, P2O5, Fe2O1,
TiO2 enthält.
5. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial
aus einem Alumophosphatglas der Zu- r, sammensetzung 75 Gew.% P2O5, 15 Gcw.%
Al2O1,8 Gew.% ZnO und 2 Gew.% PbO besteht.
6. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial
als Vollkörper ausgebildet ist.
7. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial
als Glasurschicht auf die Oberfläche eines keramischen Körpers aufgebracht ist.
8. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 1 bis 4-,
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermaterial als Emailschicht auf Metallteile aufgebracht
ist.
9. Elektrische Einrichtung nach Anspruch 1 bis
5, dadurch gekennzeichnet, daß das Isoliermate- ^0
rial auf einen keramischen oder metallenen Körper aufgesintert ist.
Applications Claiming Priority (1)
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CH1464075A CH596658A5 (de) | 1975-11-12 | 1975-11-12 |
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