DD256010A1 - Dielektrischer keramischer koerper - Google Patents

Dielektrischer keramischer koerper Download PDF

Info

Publication number
DD256010A1
DD256010A1 DD29837186A DD29837186A DD256010A1 DD 256010 A1 DD256010 A1 DD 256010A1 DD 29837186 A DD29837186 A DD 29837186A DD 29837186 A DD29837186 A DD 29837186A DD 256010 A1 DD256010 A1 DD 256010A1
Authority
DD
German Democratic Republic
Prior art keywords
insulating
gas
porcelain
reaction products
insulating gas
Prior art date
Application number
DD29837186A
Other languages
English (en)
Inventor
Bodo Winkler
Dieter Burghardt
Fritz Paul
Herbert Grasselt
Original Assignee
Liebknecht Transformat
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Liebknecht Transformat filed Critical Liebknecht Transformat
Priority to DD29837186A priority Critical patent/DD256010A1/de
Publication of DD256010A1 publication Critical patent/DD256010A1/de

Links

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf die Ausbildung von keramischen Isolatoren fuer den Einsatz in mit Schwefelhexafluoridgas isolierten Schaltgeraeten. Erfindungsgemaess sind die glasierten Oberflaechen von Isolierprozellanen, die mit dem Isoliergas Schwefelhexafluorid (SF6) und deren Zersetzungsprodukten aus der thermischen Zersetzung durch einen Schaltlichtbogen in Beruehrung kommen mit einer Schutzbeschichtung auf der Basis von Polymethylmethacrylat unter Verwendung einer Haftbruecke aus silanhaltigem Epoxidharz als Glasklebstoff versehen. Fig. 1

Description

Das Ziel der Erfindung besteht darin, eine Minderung der elektrischen Festigkeit von keramischen Isolierstoffteilen, insbesondere glasierten Porzellanteilen, die in mit Schwefelhexafluorid isolierten Hochspannungshochleistungsschaltgeräten mit durch einen Schaltlichtbogen zersetztem Isoliergas in Berührung kommen, zu verhindern.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen keramischen Isolierkörper für die Verwendung als Bauelement von SF6-Hochspannungshochleistungsschaltgeräten zu entwickeln, der sowohl die erforderliche mechanische Festigkeit als auch eine ausreichende Beständigkeit gegenüber den Reaktionsprodukten aus einer Isoliergaszersetzung durch einen Schaltlichtbogen bei einer Verwendung des Isoliergases SF6 als Löschmittel aufweist.
Diese Aufgabe wurde dadurch gelöst, daß ein dielektrischer keramischer Körper, insbesondere ein Isolierkörper aus Porzellan mit einer glasierten Oberfläche für den Einsatz in gasisolierten Hochspannungshochleistungsschaltgeräten, in denen das elektronegative Isoliergas Schwefelhexafluorid (SF6) als Lichtbogenlöschmittel für einen Schaltlichtbogen innerhalb des Schaltgerätes verwendet wird und mit dem Isolierkörper in Berührung kommt, entwickelt wurde, bei dem erfindungsgemäß die mit dem Isoliergas in Berührung stehenden Oberflächen des Isolierkörpers aus Porzellan einen Überzug von Polymethylmethacrylat aufweisen und zwischen der Oberfläche des Isolierkörpers aus Porzellan und dem Polymethylmethacrylatfilm ein Polymerisationsklebstoff als Haftbrücke bestehend aus einem flexiblen Glasklebstoff auf Epoxidharzbasis mit eingeschlossenen Partikeln aus Polymethylmethacrylat vorgesehen ist.
Ausführungsbeispiel
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigen:
Fig. 1: den prinzipiellen Aufbau eines mit Schwefelhexafluorid isolierten Leistungsschalters; Fig. 2: den Aufbau eines Isolierporzellans mit einer Oberflächenbeschichtung im Schnitt.
In einem nicht dargestellten gasisolierten Hochspannungsschaltgerät ist innerhalb einer Schaltkammer 1 eine aus einem Festkontakt 2 und einem Schaltkontakt 3 bestehende Schaltstrecke 2; 3 angeordnet. Die Schaltkammer 1 ist durch einen Isolierkörper 4 aus Porzellan umschlossen. Dieser Isolierkörper 4 ist als Druckgefäß ausgebildet und verfügt wegen der elektrischen Belastung über eine glasierte Oberfläche 5. Durch einen bei Schaltungen zwischen dem Festkontakt 2 und dem Schaltkontakt 3 brennenden Schaltlichtbogen 6 findet eine thermische Dissoziation des Isoliergases SF6 statt und die Zersetzungsprodukte sowie die durch Reaktion der Spaltprodukte mit den Metalldämpfen des Kontaktmaterials entstandenen Reaktionsprodukte beanspruchen die innere Oberfläche des Isolierkörpers 4 aus Porzellan. Zum Schutz der inneren glasierten Oberfläche 5 ist diese mit einer gegen die stark hygroskopischen, ätzenden Reaktionsprodukte widerstandsfähigen Beschichtung 7; 8 versehen. Diese besteht aus einem auf einer Haftbrücke 7 aufgetragenen Polymethylmethacrylatfilm 8. Die Schichtenfolge ist glasierte Oberfläche 5 Haftbrücke 7 und Polymethylmethacrylatfilm. Als Haftbrücke wird Glasklebstoff, d. h. ein flexibler silanhaftmittelhaltiger Epoxidharzklebstoff mit eingeschlossenen Feinstpartikeln in Form von Pulver aus Polymethylmethacrylat verwendet.
Durch die erfinderische Lösung, zwischen einem Polymethylmethacrylatfilm 8 und einer glasierten Oberfläche eines Isolierkörpers aus Porzellan eine Haftbrücke 7 vorzusehen, wird es möglich einen, auf einer glasierten Oberfläche 5 nicht mit den erforderlichen mechanischen Eigenschaften haftenden Polymethylmethacrylatfilm zum Schutz der glasierten Oberfläche gegenüber aggressiven Reaktionsprodukten aus der SF6-lsoliergaszersetzung einzusetzen. Durch einen wirksamen Schutz der glasierten Oberfläche von Isolierkörpern aus Porzellan ist deren Verwendung auch nach einem Zutritt von in der Umgebungsluft enthaltenem Wasserdampf bei einem Öffnen der Schaltkammer 1,z. B. bei Revisionen möglich.

Claims (1)

  1. Dielektrischer keramischer Körper, insbesondere Isolierkörper aus Porzellan mit einer glasierten Oberfläche für den Einsatz in gasisolierten elektrischen Hochleistungsschaltgeräten, in denen das elektronegative Isoliergas, Schwefelhexafluorid (SF6) als Lichtbogenlöschmittel für einen Schaltlichtbogen innerhalb des Hochleistungsschaltgerätes verwendet wird und mit den Isolatorteilen in Berührung kommt, gekennzeichnet dadurch, daß die mit dem Isoliergas in Berührung stehende Oberfläche des Isolierkörpers aus Porzellan (4) einen Überzug von Polymethylmethacrylat aufweist und zwischen der Oberfläche (5) des Isolierkörpers aus Porzellan (4) und dem Polymethylmethacrylatfilm (8) ein Polymerisationsklebstoff als Haftbrücke (7) bestehend aus einem flexiblen Glasklebstoff auf Epoxidharzbasis miteingeschlossenen Partikeln aus Polymethylmethacrylat vorgesehen ist.
    Hierzu 1 Seite Zeichnungen
    Anwendungsgebiet der Erfindung
    Die Erfindung wird im Bereich der Elektroenergieversorgurig wirksam und bezieht sich auf die Herstellung von oberflächenglasierten Porzellanisolatoren für den Einsatz in gasisolierten elektrischen Hochleistungsschaltgeräten mit Schwefelhexafluorid als Löschmittel.
    Charakteristik des bekannten Standes der Technik
    Das in gasisolierten Leistungsschaltern als Isoliergas und Löschmedium eingesetzte Schwefelhexafluorid ist im Bereich ,der üblichen.Betriebstemperaturen, die in den Hochleistungsschaltgeräten herrschen, zwar beständig und reagieren chemisch nicht mit den Konstruktionswerkstoffen der Schaltgeräte, jedoch findet unter dem Einfluß elektrischer Entladungen insbesondere durch einen Schaltlichtbogen eine thermische Dissoziation statt. Dabei zerfällt das SF6-Molekül in verschiedene Spaltprodukte van mehr oder weniger Reaktivität, z. B. SOF2, SO2F2, HF, welche mit den durch einen Schaltlichtbogen entstandenen Metalldämpfen reagieren. Es entstehen dabei Metallfluoride und Metallsulfide. Da die Zerfallsprodukte nach Wegfall der Beanspruchung nur unvollständig rekombinieren, finden noch Nebenreaktionen mit anderen im Gefäßsystem befindlichen Stoffen statt. Die entstehenden Reaktionsprodukte und Spaltprodukte zeigen eine große Affinität zu Wasser. Schon bei einem äußerst geringen Wasserdampfanteil im Isoliergas entstehen chemisch aggressive Reaktionsprodukte. Besonders die Metallfluoride sind äußerst hygroskopisch und entziehen dem Isoliergas den geringsten Anteil des vorhandenen Wasserdampfes. Bei Ablagerungen solcher Reaktionsprodukte auf Isolierstoffoberflächen werden Schäden verursacht, die zu einer Minderung des elektrischen Oberflächenwiderstandes führen und somit das Isoliervermpgen von SFe-lsolierungen beträchtlich herabsetzen können. Der Grad der Isolationsminderung hängt außer von dem Wasserdampfgehalt des Isoliergases von der Art des Isolierstoffes selbst ab. Porzellan und seine Glasuren sind dabei besonders anfällig gegenüber den vorgenannten Reaktionsprodukten.
    Zur Verminderung solcher Erscheinungen sind z.B. Lösungen nach den DD-PS 100108 und 183257 bekannt, mit denen die molekularen Reaktionsprodukte ausgesondert werden. Obgleich das Isoliergas Filter durchdringt, wird es nur bis zu einem technischen Grad von molekularen Reaktionsprodukten gereinigt.
    Durch extreme Trocknung der Schalterräume und des Isoliergases, indem Filterwerkstoffe zum Einsatz kommen, kann man die Auswirkungen der Gaszersetzung stark vermindern und einen störungsfreien Betrieb des Schaltgerätes in vielen Fällen erreichen, jedoch treten besonders große Schäden an mechanisch festen und deshalb als Konstruktionswerkstoff geeigneten Isolierstoffen, wie z. B. oberflächenglasierten Porzellanen, vorwiegend nach einem Öffnen des Hochspannungsschaltersz. B. bei einer Reparatur oder einer planmäßigen Revision auf. Mit dem Wasserdampfanteil der eindringenden Umgebungsluft reagieren sofort die auf den Isolierstoffoberflächen abgelagerten Reaktionsprodukte und die noch vorhandenen Spaltprodukte des SF6 und bilden saure Elektrolyte. Vor einer möglichen Entsorgung der Hochspannungsschaltanlage sind bereits Oberflächenschäden eingetreten, die Is'olatoren aus Porzellan für einen erneuten Anlageneinsatz unbrauchbar machen. Nach der DE-AS 1 243761 ist eine Lösung bekannt geworden, wonach die keramischen Isolierstoffteile einer gasisolierten Schaltanlage, die mit dem als Löschmittel für den Unterbrechungslichtbogen dienenden Isoliergas Schwefelhexafluorid in Berührung stehen, mit einer thermoplastischen Oberflächenbeschichtung versehen sind. Dieser Lösung lastet der Nachteil an, daß eine Haftung des Beschichtungsmaterials bei einem Auftrag auf glasierten Oberflächen ungenügend ist und das eingesetzte Beschichtungsmaterial auch nicht den erwünschten Schutz bietet.
    Es ist ermittelt worden, daß ein sehr guter Schutz durch eine Oberflächenbeschichtung mittels Polymethylmethacrylat erreicht werden kann. Der Mangel besteht lediglich darin, daß dieser Überzug keine genügend große Haftung auf einem glasierten keramischen Isolierkörper aufweist und somit verworfen werden mußte.
DD29837186A 1986-12-23 1986-12-23 Dielektrischer keramischer koerper DD256010A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD29837186A DD256010A1 (de) 1986-12-23 1986-12-23 Dielektrischer keramischer koerper

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DD29837186A DD256010A1 (de) 1986-12-23 1986-12-23 Dielektrischer keramischer koerper

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DD256010A1 true DD256010A1 (de) 1988-04-20

Family

ID=5585602

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DD29837186A DD256010A1 (de) 1986-12-23 1986-12-23 Dielektrischer keramischer koerper

Country Status (1)

Country Link
DD (1) DD256010A1 (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2355481A1 (de) Elektrische hochspannungseinrichtung mit scheibenfoermigen isolierkoerpern
DE1193568B (de) Durchfuehrung fuer elektrische Geraete, insbesondere Leistungsschalter, die ein gas-foermiges Isoliermittel enthalten
EP1908082B1 (de) Isolator mit erhöhter isolationsfähigkeit
DE2827298A1 (de) Gasisolierte hochspannungseinrichtung
DE102014220985A1 (de) Vorrichtung und Verfahren zur Verwendung von 1,1,1,4,4,4-Hexafluor-2-Buten als gasförmiges, elektrisch isolierendes und/oder Lichtbogen-löschendes Medium
WO2000008659A2 (de) Isolator
DD256010A1 (de) Dielektrischer keramischer koerper
DE4446944A1 (de) Hochspannungsanlage
DD256009A1 (de) Dielektrischer keramischer koerper mit glasierter oberflaeche
DE2454112C3 (de) Gegen Zersetzungsprodukte von fluorhaltigen, elektronegativen Gasen beständiger elektrischer Isolationskörper
DE1790217A1 (de) Bogenloeschkammer fuer Vakuumschaltgeraete
DD263619A1 (de) Dielektrischer kunstharz-foermkoerper
EP0092548B1 (de) Verbundisolator
DE1465213B2 (de) Elektrische Einrichtung
DE10016866C2 (de) Ethylenglykolmischung, Al-Elektrolyt-Kondensator mit der Ethylenglykolmischung und Verwendung der Ethylenglykolmischung
DE905267C (de) Metallgekapselte Hochspannungs-Schaltanlage
DE2931596C2 (de) Verfahren zum Einbringen eines Getterstoffes in das Gehäuse eines elektrischen Bauelementes
DD256008A1 (de) Verfahren zur herstellung einer oberflaechenschutzbeschichtung von glasierten dielektrischen keramischen koerpern
DE2649262C3 (de) Elektrische Einrichtung
DE2624325A1 (de) Hochspannungsdurchfuehrung
CH654437A5 (de) Elektrischer isolationskoerper.
DE102017105982B4 (de) Dielektrisches Medium und damit befüllte gasisolierte Schaltanlage
EP4016576A1 (de) Elektrische schaltvorrichtung für mittel- und/oder hochspannungsanwendungen
DD247107A1 (de) Druckgasisolierung fuer metallgekapselte hochspannungsgeraete
EP0026852A1 (de) Metallgekapselte Kabelanschlussvorrichtung in abgewinkelter Form

Legal Events

Date Code Title Description
UW Conversion of economic patent into exclusive patent