DE2646223C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die im Anspruch 1 angegebenen Antigene
zur immunologischen Fruchtbarkeitskontrolle, das im Anspruch 10
angegebene Verfahren zu deren Herstellung und gemäß Anspruch 11
eine therapeutische Zusammensetzung enthaltend obige
Antigene. Die Ansprüche 2 bis 9 betreffen Ausgestaltungen
des Anspruchs 1.
Die GB-PS 10 58 828 betrifft ein Verfahren zur Herstellung künstlicher
Antigene, bei dem ein serologisch determinantes Peptid eines Proteins
(z. B. eines Virus- oder Bakterien-Proteins oder eines Hormon-Proteins)
über eine organische Brückengruppe (z. B. von einem Diisocyanat abgeleitet)
an ein Trägerprotein (z. B. Albumine, γ-Globulin, Gelatine)
gebunden sind.
Die DE-OS 24 21 943 beschreibt u. a. die
chemische Modifizierung von natürlichen endogenen Polypeptiden,
wobei modifizierte Polypeptide erhalten werden, die
als Antigene den normalen Fortpflanzungsprozeß durch die Bildung
von Antikörpern beeinflussen. Diese Antikörper neutralisieren
nicht nur die als Antigene wirksamen modifizierten
Polypeptide, sondern auch deren unmodifizierte
endogenen Analoga und stellen dadurch ein Mittel für die
immunogene Empfängnisverhütung dar. Die modifizierten Polypeptide
werden aus natürlichen endogenen Polypeptiden der
gleichen oder einer immunologisch äquivalenten Spezies
hergestellt. In der Praxis entstammen die modifizierten Polypeptide
der betroffenen oder einer nahe verwandten Spezies.
Insbesondere bescheibt die obige DE-OS die
chemische Modifizierung von proteinartigen Fortpflanzungshormonen
und deren Fragmenten, wobei Antigene erhalten
werden, die zur immunologischen Empfängnisverhütung
verwendet werden können. Die Fragmente der Proteinhormone
müssen groß genug und genügend unterscheidungsfähig
hinsichtlich ihres chemischen und physikalischen
Charakters sein, damit sie als spezifischer Teil des
gesamten Proteins erkannt werden können und sie müssen
die notwendige chemische Natur, d. h. die Aminosäure-Struktur,
besitzen, die es gestattet, die Fragmente
in der gewünschten Weise chemisch zu modifizieren.
Die Bezeichnung "proteinartige Fortpflanzungshormone",
die hier verwendet wird, umfaßt Hormone, die wesentlich
sind für den normalen Ablauf des Fortpflanzungsprozesses.
Die Bezeichnung "Fragmente" bezieht sich in der vorliegenden
Erfindung auf proteinartige Fortpflanzungshormone,
die sowohl Aminosäureketten, die einen Teil der Struktur
der Hormone bilden, als auch Aminosäureketten, die - obzwar
nicht identisch mit den Ketten, die die Struktur der Hormone
bilden - ihnen jedoch genügend ähnlich sind, um immunologisch
äquivalent zu sein, d. h. die nach Verabreichung im wesentlichen die
gleichen Antikörper bilden, umfassen.
Die obige DE-OS beschreibt spezifisch die chemische
Modifizierung von proteinartigen Fortpflanzungshormonen,
wie Follikel-stimulierenden Hormonen (FSH),
luteinisierenden Hormonen (LH), menschlichem plazentalem
Lactogen (HPL), menschlichem Prolactin und
menschlichem chorionischem Gonadotropin (HCG) und deren
Fragmenten.
Spezifische Fragmente, die entsprechend der obigen DE-OS
modifiziert werden können, umfassen die
β-Untereinheit von FSH und spezifische Einzelfragmente
des natürlichen HPL oder menschlichen Prolactins, wobei
diese Fragmente nur eine kleine Ähnlichkeit mit analogen
Teilen anderer Proteine besitzen müssen. Bevorzugte
Fragmente umfassen die β-Untereinheit von HCG,
welche entweder die Struktur I oder II, wie nachfolgend
beschrieben, besitzt (* zeigt den Ort der Carbohydratgruppen
an):
Wie in der obigen DE-OS beschrieben, ist es für
die Spezifität der Antikörper-Wirkung wünschenswert, daß
Polypeptide modifiziert werden, wobei Molekularstrukturen
erhalten werden, die völlig oder substanziell verschieden
sind von denen anderer Proteinhormone. In diesem Zusammenhang
ist zu erwähnen, daß die β-Untereinheit von HCG
eine Kette oder Ketten von Aminosäuren enthält, die
stark von denen von LH verschieden sind, und solche Ketten
erfindungsgemäß ebenfalls modifiziert werden können.
Diese Ketten enthalten 20 bis 30 oder 30 bis 39 Aminosäurepeptide,
bestehend aus den C-Terminalresten der
β-Untereinheit von HCG. Insbesondere enthalten die Ketten
Strukturen, die in den nachfolgenden Formeln III und IV
(C-terminale Teile der Struktur I) und V und VI (C-terminale
Teile der Struktur II) beschrieben sind:
Solche Strukturen können mit Hilfe von synthetischen
Verfahren oder durch enzymatischen Abbau des entsprechenden
Polypeptids [Carlson et al., J. Biological Chem.,
284 (19), 6810 (1973)] erhalten werden.
Die vorliegende Erfindung umfaßt aber auch
weitere Polypeptidketten, die chemisch modifiziert werden
können, um Antigene, die bei der immunologischen Fruchtbarkeitshemmung
verwendet werden können, zu bilden.
Insbesondere betrifft die vorliegende Erfindung die
chemische Modifizierung von Polypeptid-Ketten der nachfolgenden
Formeln VII, VIII, IX und X. Infolge ihrer
substanziellen Ähnlichkeit mit der chemischen Struktur
und Konfiguration von HCG und der immunologischen Wirkung
die sie nach der Modifizierung entfalten, können diese
Fragmente als Fragmente von HCG angesehen werden.
Diese Strukturen können auf an sich bekannte Weise hergestellt
werden.
Der Gegenstand der vorliegenden Erfindung wird durch die Ansprüche definiert.
Wie bereits in der eingangs erwähnten DE-OS beschrieben,
werden die Polypeptide in solchem Ausmaß chemisch modifiziert,
daß die erhaltenen Antigene die Bildung von Antikörpern
hervorzurufen, die nicht nur die Antigene selbst,
sondern zumindest einige ihrer natürlichen Gegenstücke,
beispielsweise HCG, neutralisieren. Diese Modifizierung
hängt jedoch von bestimmten Faktoren, wie z. B. der Natur
der verwendeten Polypeptide ab. Wenn eine zu
geringe Modifizierung erfolgt, kann der Körper das
modifizierte Polypeptid als einen fremden Eindringling
nicht erkennen und wird deshalb dagegen auch keine Antikörper
bilden. Falls andererseits eine zu starke Modifizierung
erfolgt, wird der Körper Antikörper bilden,
die gegen das injizierte Antigen wirksam sind, die
jedoch nicht das natürliche endogene proteinartige Gegenstück,
d. i. HCG, neutralisieren.
Im allgemeinen umfaßt die chemische Modifizierung die
Bindung von fremden Modifizierungsgruppen an die
betreffenden Polypeptide. Die Zahl der fremden modifizierenden
Gruppen, die gebunden werden sollen, hängt zwar
von den Umständen ab; es ist jedoch bevorzugt, 1 bis 40,
zweckmäßigerweise 2 bis 40, insbesondere 5 bis 30,
beispielsweise 10 bis 26, modifizierende Gruppen für
jedes Molekül des Polypeptids zu verwenden. Die vorgegebenen
Modifizierungsgruppen werden an bestimmten
Stellen im Peptidmolekül gebunden, so daß die maximal
mögliche Zahl der gegebenen Modifizierungsgruppen entsprechend
ausgewählt werden kann. Es ist jedoch auch
möglich, daß verschiedene Modifizierungsgruppen aneinander
gebunden werden, und das Reaktionsprodukt danach
an eine einzige Aminogruppe gebunden wird; für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung wird eine solche Substitution jedoch
als eine Substitution durch eine einzige Modifizierungsgruppe
angesehen.
Die chemische Modifizierung kann jedoch andererseits
die Bindung von 2 und mehr Polypeptidmolekülen an
eine Modifizierungsgruppe umfassen.
Falls in der vorliegenden Anmeldung von der Bindung von
modifizierenden Gruppen an Polypeptide (oder vice versa)
gesprochen wird, so kann die Bindung direkt oder über
Verbindungsgruppen erfolgen. Das Polypeptid oder das
Modifizierungsmittel können beispielsweise zweckmäßigerweise
mit Hilfe von Modifizierungsgruppen für die
Konjugation aktiviert werden.
Die Modifizierungsgruppen können wie angegeben, den
Umständen entsprechend chemisch verschieden sein. Wie in
der eingangs erwähnten DE-OS ausgeführt, umfassen
geeignete Modifizierungsgruppen auch die Diazogruppen.
Diese können zweckmäßigerweise durch Umsetzung mit der
geeigneten Zahl von Molen der Diazosulfanilsäure eingeführt
werden. Die Einführung von Diazogruppen in Proteine
ist eine bekannte Methode und kann beispielsweise
so durchgeführt werden wie von
Cinader et al., J. Am. Chem. Soc. 78, 746 (1955),
Phillips et al., J. Biol. Chem. 244, 575 (1969),
Tabachnik et al., J. Biol. Chem. 234(7), 1726 (1959) oder
Crampton et al., Proc. Soc. Ex. Biol. & Med. 80, 448 (1952)
beschrieben. Im allgemeinen werden die Methoden von
Cinader et al. und Phillips et al. bevorzugt.
Zusätzliche Modifizierungsgruppen für die Polypeptide mit den obigen Strukturen VII bis X umfassen diejenigen,
die von Dinitrophenol, Trinitrophenol, S-Acetomercaptobernsteinsäureanhydrid,
Polytyrosin oder Polyalanin
(in sowohl geraden als auch verzweigten Ketten), bioabbaubarem
Polydextran oder - weniger bevorzugt -
natürlichen Proteinen, wie Thyroglobulin, abstammen.
Im allgemeinen werden synthetische Modifizierungsgruppen
gegenüber natürlichen Modifizierungsgruppen bevorzugt.
Die obigen Verfahren als auch viele andere geeignete
Hapten-Kupplungsverfahren sind in der Proteinchemie gut
bekannt. Die nachfolgenden Literaturstellen können beispielsweise
im Zusammenhang mit diesen erwähnt werden:
- 1. Klotz et al., Arch. Biochem. & Biophys. 96, 605-612 (1966),
- 2. Khorana, Chem. Rev. 53, 145 (1953),
- 3. Sela et al., Biochem. J. 85, 223 (1962),
- 4. Eisen et al., J. Am. Chem. Soc. 75, 4583 (1953),
- 5. Certano et al., Fed. Proc. (ABSTR.) 25, 729 (1966),
- 6. Sokolowski et al., J. Am. Chem. Soc. 86, 1212 (1964),
- 7. Goodfriend et al., Science 144, 1344 (1964),
- 8. Sela et al., J. Am. Chem. Soc. 78, 746 (1955),
- 9. Bahl, J. Biol. Chem. 244, 575 (1969).
Wie in der eingangs erwähnten DE-OS beschrieben, kann
die chemische Modifizierung zusätzlich aus
der Entfernung von Gruppen aus den Polypeptiden bestehen.
Falls deshalb beispielsweise bestimmte natürliche Proteine
Kohlenwasserstoffgruppen besitzen, so können diese
in üblicher Weise, beispielsweise unter Verwendung von
N-Acetylneuraminidase oder N-Acetylglucosidase, d. h.
Substanzen, die zum Entfernen von spezifischen Kohlenwasserstoffgruppen
geeignet sind, entfernt werden.
Im Falle der Polypeptide mit den obigen Strukturen VII bis X betrifft die vorliegende Erfindung ferner die Verwendung
von zusätzlichen Modifizierungsgruppen,
beispielsweise von polymerisierten
Zuckern, Serumproteinen, Keyhole-limpet-hemocyanin, Marin-
Gastropod-Mollusken, Viren oder von Rinder-
γ-Globulin zur Bindung an solche unmodifizierte Polypeptide.
Zwei oder mehr der obigen unmodifizierten Polypeptid-
Moleküle können auch an jeweils eine derartige Modifizierungsgruppe gebunden werden.
Geeignete polymerisierte Zucker zur Modifizierung der
Polypeptide umfassen Copolymere von Saccharose mit Epichlorhydrin,
wie Ficoll®70 oder Ficoll®400
oder für die Polypeptide der Strukturen VII bis X zusätzlich eine Polyglucose,
wie Dextran T70 [mikrobiologisch synthetisiert durch die
Einwirkung von Leuconostoc Mesenteroides (einem Pilzstamm
in NRRL B-512) oder Saccharose. Glucan enthält α-1,6-
glucosidische Bindungen. Geeignete Serumproteine zur Modifizierung der Polypeptide der Strukturen VII bis X umfassen
homologes Serumalbumin oder vom Rind stammendes Serumalbumin
und geeignete Viren und Influenza-Viren (Typen
A, B oder C) oder Poliomyelitis-Viren in lebendem oder
getötem Zustand (Typen 1, 2 oder 3).
Jedes der obigen proteinartigen Fortpflanzungshormone oder deren
Fragmente können mit Hilfe dieser zusätzlichen Modifizierungsgruppen
entsprechend der vorliegenden Erfindung
modifiziert werden. Es sei darauf hingewiesen, daß eine
solche Modifizierung die Bindung der Modifizierungsgruppen
an Polypeptide über Verbindungsgruppen umfaßt, und
daß dies erfolgen kann durch Reaktion des Polypeptids,
des Modifizierungsmittels und des Verbindungsmittels
(Aktivators), gleichgültig in welcher Reihenfolge
mit oder ohne Schutz und nachfolgende Abspaltung
der Schutzgruppen einer oder mehrerer reaktiver
Gruppen im Polypetpid oder im Modifizierungsmittel. Allgemein
gesehen kann solch eine Modifizierung in an sich
bekannter Weise erfolgen, beispielsweise wie in der obigen
Literatur beschrieben.
Die vorliegende Erfindung berifft ferner ein Verfahren
zur Herstellung der obigen Antigene zur immunologischen Fortpflanzungskontrolle,
dadurch gekennzeichnet,
daß man Polypeptide, die proteinartige Fortpflanzungshormone
oder deren Fragmente sind, modifiziert durch
- 1a) Bindung von modifizierenden Gruppen, die von Modifizierungsmitteln, die freie Aminogruppen enthalten, abstammen, an unmodifizierte Polypeptide durch Aktivierung des Modifizierungsmittels bzw. des Polypeptids, das modifiziert werden soll, durch Umsetzung mit Toluol-diisocyanat und Umsetzung des erhaltenen aktivierten Produktes mit dem Polypeptid, das modifiziert werden soll bzw. dem Modifizierungsmittel, oder
- b) Bindung von modifizierenden Gruppen, die von Modifizierungsmitteln, die freie Aminogruppen enthalten, abstammen oder polymerisierte Zucker sind, an unmodifizierte Polypeptide durch Konjugation des unmodifizierten Polypeptids mit dem Modifizierungsmittel, wobei ein wasserlösliches Carbodiimid als Aktivierungsmittel verwendet wird, oder
- c) Bindung von Modifizierungsgruppen, die durch Umsetzung von Modifizierungsmitteln mit freien Aminogruppen mit Glutarsäuredialdehyd erhalten werden, an unmodifizierte Polypeptide durch deren Umsetzung mit dem zu modifizierenden Polypeptid in Gegenwart von Alkalimetallborhydrid, oder
- d) Bindung von modifizierenden Gruppen, die von polymerisierten Zuckern stammen, an unmodifizierte Polypeptide durch Umsetzung der polymerisierten Zucker mit einem Cyanursäure-halogenid und Reaktion des erhaltenen Dihalotriazinyl-Adduktes mit dem zu modifizierenden Polypeptid, oder
- e) Bindung von modifizierenden Gruppen, die von polymerisierten Zuckern stammen, an unmodifizierte Polypeptide durch Behandlung der Zucker mit einem Alkalimetallperjodat und Reaktion des erhaltenen Produktes mit dem zu modifizierenden Polypeptid.
Das im Abschnitt a) beschriebene Verfahren kann verwendet
werden zur Modifikation mit Modifizierungsmitteln, die
freie Aminogruppen enthalten, wie natürliche Proteine,
beispielsweise Keyhole-limpet-hemocyanin, Serumproteine,
beispielsweise homologes Serumalbumin oder von Rindern
stammendes Serumalbumin, Polytyrosin oder Polyalanin,
von Rindern stammendes Gamma-Globulin oder Thyroglobulin,
(wobei die genannten Modifizierungsmittel mit Ausnahme
von Kehyde-limpet-hemocyanin nur zur Modifizierung
der Polypeptide mit den Strukturen VII bis X herangezogen
werden)
und es kann beispielsweise so durchgeführt werden, wie
dies von Singer und Schick in J. Biophys. Biochem. Cytology
9, 519 (1961), beschrieben wird. Insbesondere wird das
Modifizierungsmittel zweckmäßigerweise in einer Pufferlösung,
beispielsweise einem Phosphatpuffer in Natriumchloridlösung
bei einem pH-Wert von beispielsweise 6-8
aufgenommen und die Lösung anschließend mit Toluol-diisocyanat
(TDIC) versetzt. Das Toluol-diisocyanat wird
zweckmäßigerweise verdünnt 1 : 10 bis 40 in Dioxan zugesetzt
und die Menge des verwendeten Toluol-diisocyanats kann
zweckmäßigerweise von 0,075 bis 100 Mol-Äquivalente
betragen. Die Umsetzung kann beispielsweise bei Temperaturen
von -5 bis +10°C, vorzugsweise von 0 bis 4°C,
durchgeführt werden, und die Reaktionsdauer kann beispielsweise
von ½ bis 2 Stunden betragen. Ein Überschuß
von Toluol-diisocyanat wird danach durch Zentrifugierung
entfernt, der Niederschlag mit dem obigen
Phosphatpuffer gewaschen und die überstehenden Anteile
vereinigt. Das aktivierte Modifizierungsmittel kann dann
zweckmäßigerweise zu einer Lösung des zu modifizierenden
Polypeptids im gleichen Phosphatpuffer (5 bis 30 mg/ml)
zugefügt werden, wobei die Mengen des Modifizierungsmittels
und des Polypeptids sich in dem Molverhältnis
befinden sollen, das im gebildeten modifizierten Polypeptid
gewünscht wird. Die in den vereinigten Lösungen befindlichen
Substanzen werden zweckmäßigerweise bei 30-50°C,
zweckmäßigerweise 35-40°C, während vorzugsweise 3-6
Stunden miteinander zur Reaktion gebracht. Die Umsetzung
kann jedoch auch so durchgeführt werden, daß die erste
Stufe aus der Zugabe der Toluol-diisocyanat-Lösung zum
gepufferten Polypeptid besteht und die Zugabe des gepufferten
Modifizierungsmittels zum aktivierten Polypeptid
sich anschließt, wobei die Bedingungen der ersten
und der zweiten Stufe oben beschrieben werden.
Die Modifizierungsmittel, die insbesondere zur Modifizierung der Polypeptide mit den obigen Strukturen VII bis X verwendet
werden, gemäß einem Verfahren, das allgemein von Moore und Koshland in J.
Biol. Chem. 242, 2447 (1967) beschrieben wird, umfassen
natürliche Proteine, wie Keyhole-limpet-hemocyanin,
Serumproteine, wie homologes oder vom Rind
stammendes Serumalbumin, polymerisierte Zucker, wie
Ficoll®(70 oder 40) oder Dextrane (Dextran T70), und
Polyalanin oder Polytyrosin. Die zu modifizierenden
Polypeptide werden zweckmäßigerweise anfänglich
durch Acetylierung ihrer Aminogruppen geschützt und
anschließend mit dem Modifizierungsmittel konjugiert,
vorzugsweise in Gegenwart von Guanidin, beispielsweise
Guanidinhydrochlorid, und in Gegenwart von vorzugsweise
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid als dem
wasserlöslichen Carbodiimid-Aktivierungsmittel. Falls
als Modifizierungsmittel polymerisierte Zucker, wie
Ficoll®, verwendet wird, ist es zweckmäßig, diesen zuerst
mit Ethylendiamin zu behandeln, um das anschließende
Kuppeln effektiver zu gestalten. Das Kuppeln erfolgt
zweckmäßigerweise in einem Lösungsmittel, beispielsweise
einer Salzlösung und Dioxan, zweckmäßigerweise bei Raumtemperatur
und einem pH von 9 bis 12, vorzugsweise 10 bis
11. Die Reaktionszeit kann beispielsweise von ¼ bis 2
Stunden betragen. Die nachfolgende Konjugation des geschützten
Polypeptides mit dem Modifizierungsmittel kann
zweckmäßigerweise in einem Lösungsmittel, beispielsweise
Glycin-methylester bei einem pH von beispielsweise 4 bis 5,
vorzugsweise 4,5 bis 4,8, durchgeführt werden. Die Reaktionstemperatur
ist zweckmäßigerweise die Raumtemperatur,
und die Reaktionsdauer kann beispielsweise von 2 bis 8
Stunden, insbesondere 5 Stunden, betragen.
Das Verfahren c), das im Falle der Polypeptide, mit den Strukturen VII bis X, unter Verwendung von natürlichen proteinartigen
Modifizierungsmittel, wie beispielsweise Serumproteinen,
insbesondere homologem Serumalbumin, durchgeführt
wird, beruht auf der Theorie von Richards und Knowles
[J. Mol. Biol. 37, 231 (1968)], wonach auf dem Markt befindlicher
Glutarsäure-dialdehyd keinen freien Glutarsäuredialdehyd
enthält, sondern vielmehr aus einem komplexen
Gemisch von Polymeren, das reich ist an α,β-ungesättigten
Aldehyden, besteht. Nach Reaktion mit natürlichen
Proteinmodifizierungsmitteln bilden diese Polymere
eine stabile Bindung über die freien Aminogruppen,
wobei die Aldehydgruppen freigesetzt werden. Das
Zwischenprodukt kann dann mit dem unmodifizierten Polypeptid
in Gegenwart eines Alkalimetallborhydrids,
beispielsweise Natriumborhydrid, umgesetzt werden. Die
Zwischenverbindung wird zweckmäßigerweise bei einem pH
von 7 bis 10, vorzugsweise 8 bis 9, und bei Raumtemperatur
gebildet. Die nachfolgende Konjugation wird
zweckmäßigerweise bei Raumtemperatur während ¼
bis 2 Stunden durchgeführt.
Das Verfahren d), das unter Verwendung von Modifizierungsmitteln,
bestehend aus polymerisierten Zuckern, wie
Saccharose-Epichlorhydrin-Copolymeren, beispielsweise
Ficolls, insbesondere Ficoll®70 oder 400, oder im Falle der Polypeptide mit den Strukturen VII bis X auch mit Polyglucosen,
wie beispielsweise Dextran T70, durchgeführt
wird, erfolgt durch Umsetzung des Modifizierungsmittels
mit einem Cyanursäurehalogenid, beispielsweise Cyanursäurechlorid,
beispielsweise bei einer Temperatur von 0
bis 20°C in einem Lösungsmittel, wie Dimethylformamid, während
½ bis 4 Stunden. Das erhaltene Dihalotriazinyl-Zwischenprodukt
wird bis zur Halogenidion-Freiheit dialysiert,
danach lyophilisiert, und anschließend mit dem Polypeptid
bei einem pH-Wert von 8 bis 11, vorzugsweise
9 bis 10, bei Raumtemperatur während ½ bis 12 Stunden
umgesetzt.
Das im Abschnitt e) beschriebene Verfahren kann ebenfalls
für polymerisierte Zuckermodifizierungsmittel,
beispielsweise Copolymere von Saccharose mit Epichlorhydrin;
insbesondere Ficolls, wie Ficoll®70 oder 400, oder im Falle der Polypeptide mit den Strukturen VII bis X auch mit Polyglucosen,
wie Dextran T70, angewendet werden. Die Umsetzung
erfolgt zweckmäßigerweise durch Behandlung des
Modifizierungsmittels mit einem Alkalimetallperjodat,
wie Natriumperjodat, bei einer Temperatur von 30 bis
60°C und einem pH-Wert von 3 bis 6. Das erhaltene
Zwischenprodukt wird mit Polypeptid bei einem pH
von 7 bis 11, vorzugsweise von 8 bis 10, bei Temperaturen
von 15 bis 80°C, vorzugsweise von 20 bis 60°C, umgesetzt.
Die Reaktionszeit kann beispielsweise von ½ bis 4
Stunden betragen. Das Reaktionsprodukt wird anschließend
zweckmäßigerweise mit einem Alkalimetallborhydrid,
beispielsweise Natriumborhydrid, reduziert.
Die erhaltenen modifizierten Polypeptide können auf an
sich bekannte Weise isoliert und gereinigt werden, so
wie beispielsweise durch Gelfiltration, Säulenchromatographie
oder Dialyse und Lyophilisatoren. Vor der
Konjugation (Modifikation) können mit Picogramm-Mengen I¹²⁵
markierte Polypeptide als Tracer dem Reaktionsgemisch
zugesetzt werden. Die Menge des an die modifizierenden
Gruppen konjugierten Polypeptides (Molverhältnis)
kann durch die Menge der Radioaktivität festgestellt
werden.
Die oben unter a) bis e) beschriebenen Methoden können
zur Modifizierung jedes proteinartigen Fortpflanzungshormons
oder dessen Fragmenten, insbesondere den oben
beschriebenen, angewendet werden, wobei Antigene zur Verwendung
bei der immunologischen Fruchtbarkeitshemmung
erhalten werden.
Wie oben beschrieben, kann die Herstellung der zur Verwendung
in der Fruchtbarkeitskontrolle angewendeten
Antigene entsprechend der eingangs erwähnten DE-OS
und der vorliegenden Erfindung durchgeführt werden durch
Bindung einer oder mehrerer modifizierender Gruppen an
ausgewählte Polypeptide oder durch Bindung zweier oder
mehrerer Polypeptid-Moleküle an die modifizierenden
Gruppen.
Ein weiteres Merkmal der vorliegenden Erfindung ist die
Herstellung von Antigenen zur immunologischen Kontrolle
der Fruchtbarkeit durch Verwendung von chemisch modifizierten
Polypeptiden, wobei das unmodifizierte Polypeptid
ein proteinartiges Fortpflanzungshormon oder ein
Fragment hiervon ist, und die chemische Modifizierung
- (ii) die Polymerisation des unmodifizierten Polypeptids über ein geeignetes bifunktionelles Agens, oder
- (iii) die Dimerisierung des unmodifizierten Polypeptids über eine Schwefel-Schwefelbrücke, erhalten aus Thiolgruppen, von Cysteinresten, die im unmodifizierten Polypeptid anwesend sind, oder zu dem unmodifizierten Polypeptid, sofern dieses keine Cysteinreste enthält, zugegeben werden,
umfaßt.
Die Antigene des Gegenstandes (ii) können durch Polymerisation
des unmodifizierten Polypeptids mit einem
geeigneten bifunktionellen Reagens, beispielsweise
einem bifunktionellen Imidoester, wie Dimethyladipimidat,
Dimethylsuberimidat oder Diethylmalonimidat, in an sich
bekannter Weise [beispielsweise Hartmann und Wold,
Biochem. 6, 2439 (1967)] erhalten werden. Die Polymerisation
kann bei Raumtemperatur in einem wässerigen
Lösungsmittel bei einem pH-Wert von 9 bis 12, vorzugsweise
10 bis 12, zweckmäßigerweise während ¼ bis 2
Stunden durchgeführt werden.
Die Antigene des Gegenstandes (iii) können erhalten
werden durch Oxidation der Thiolgruppe eines Cysteinrestes,
beispielsweise unter Verwendung von Jodbenzoesäure
in bekannter Weise, beispielsweise bei Raumtemperatur
während 10 bis 40 Minuten. Falls die zu modifizierenden
Polypeptide keine Cysteingruppen enthalten, müssen
diese zunächst in das Polypeptid auf an sich bekannte
Weise eingebaut werden.
Die chemische Modifikation der Gegenstände (ii) und (iii)
kann bei jedem proteinartigen Fortpflanzungshormon oder
seinen Fragmenten, insbesondere denen, die oben beschrieben
sind, durchgeführt und die so erhaltenen modifizierten
Polypeptide bzw. deren Fragmente als Antigene
in der immunologischen Fruchtbarkeitshemmung angewendet
werden.
Die Antigene der vorliegenden Erfindung werden zweckmäßigerweise
mit pharmazeutisch verträglichen flüssigen Trägern
vermischt und parenteral verabreicht. Die zu verabreichenden
Dosen können abhängig von vielen Faktoren variieren,
insbesondere verwendet man jedoch Einheitsdosen
von 0,1 bis 50 mg, die zweckmäßigerweise 1 bis 5 mal
in Intervallen von 1 bis 3 Wochen verabreicht werden.
Es wird eine Hemocyanin-Lösung von Keyhole-limpet (KLH)
(7 mg/ml) in einem 0,05 M Natriumphosphat-Puffer in 0,2
molarer wäßriger Natriumchlorid-Lösung bei einem pH-Wert
von 7,5 bereitet. Unlösliche Teile werden durch Zentrifugieren
entfernt. Zu 1 ml dieser Lösung fügt man 20 µl
Toluoldiisocyanat, das auf ¹/₃₀ mit Dioxan verdünnt
wurde, wobei dieser Anteil das Äquivalent
der Mole der Lysyl-Reste im KLH-Molekül darstellt.
Nach 40minütigem Stehen bei 0°C wird die durch
Toluol-diisocyanat aktivierte KLH-Lösung mit
0,5 mg eines synthetischen β-HCG-Peptides, das die
obige Struktur X besitzt und vorgängig in 25 µl eines
0,5 molaren Natriumsulfat-Puffers in einer 0,2 molaren
wäßrigen Natriumchlorid-Lösung bei pH 7,5 gelöst
wurde, versetzt. Das Gemisch wird bei 37°C während
4 Stunden inkubiert. Das erhaltene Produkt wird durch
Gelfiltration gereinigt.
2 mg der Verbindung der Struktur III, die in Picogramm-
Anteilen I¹²⁵ enthält, und 1,6 mg KLH werden in 1 ml
1 M Glycinmethylester in 5 M Guanidinhydrochlorid
gelöst. 19,1 mg Ethyl-dimethylaminopropylcarbodiimid
werden zu dieser Lösung zugefügt. Der
pH-Wert des Gemisches wird mit Hilfe von 1N Chlorwasserstoffsäure
während 5 Stunden bei Raumtemperatur
auf pH 4,75 eingestellt. Das KLH-Peptid-Konjugat wird
an einer Biogel®p-60 2,2 × 28 cm Kolonne, die mit 0,2
molarer Natriumchlorid-Lösung äquilibriert wurde, gereinigt.
1 g Ficoll®70 wird in jeweils 1 ml einer normalen
Kochsalz-Lösung und einer 2 M Ethylendiamin-Lösung,
die mit Chlorwasserstoffsäure auf pH 10 eingestellt
wurden, gelöst. Die Lösung wird bei Raumtemperatur in
einem Wasserbad gehalten und mit Hilfe eines Magnetrührers
gerührt. Danach werden 4 g Bromcyan, die in 8 ml Dioxan
gelöst sind, zu der Ficoll®-70-Lösung zugefügt. Der pH-
Wert des Gemisches wird auf 10 bis 10,5 während 8 Minuten
durch Zugabe von Tropfen einer 2N wässerigen Natriumhydroxid-
Lösung gehalten. Danach werden weitere 2 ml
einer 2 M Ethylendiamin-Lösung (ph 10) zugesetzt
und das Rühren bei Raumtemperatur während 3 Minuten
fortgesetzt. Das Reaktionsprodukt wird an einer Biogel®-
p-60-Kolonne gereinigt. Das erhaltene Material kann
verwendet werden zum Kuppeln von Ficoll®70 an Polypeptide
unter Verwendung des Verfahrens b).
Zu einer 20 mg/ml Lösung eines homologen Serumalbumins
in 0,1 M Borat-Puffer bei pH 8,5 wird ein
1000 M-% Überschuß einer 25%igen wäßrigen
Lösung von Glutarsäure-dialdehyd bei Raumtemperatur
zugefügt. Der Überschuß von Dialdehyd wird durch Gelfiltration
in Wasser unter Verwendung von Biogel®p-2
entfernt. Das erhaltene Material wird lyophilisiert,
und das getrocknete Produkt in einem 0,1 M Borat-
Puffer bei pH 8,5 (20 mg/ml) wieder gelöst und danach
mit der gewünschten Menge eines Polypeptids der Struktur
IX (20 mg/ml) im gleichen Puffer bei Raumtemperatur vermischt.
20 Minuten später wird Natriumborhydrid in einem
250 Mol-% Überschuß, bezogen auf Polypeptid
IX, zugefügt. Die Reaktion ist nach 1 Stunde beendet.
Das konjugierte Produkt wird durch Gelfiltration an einer
Biogel®p-60 Kolonne gereinigt, salzfrei dialysiert und
lyophilisiert.
1 g Ficoll® 70, 500 mg Natriumbicarbonat, 3 g Cyanursäurechlorid,
20 ml Wasser und 80 ml Dimethylformamid werden
während 2 Stunden bei einer Temperatur von weniger als
16°C gerührt. Das erhaltene Produkt wird gegen destilliertes
Wasser bis zur Chlorfreiheit dialysiert und anschließend
lyophilisiert. 2 mg eines Polypeptids der
Struktur X, das geringste Anteile von I¹²⁵ enthält, wird mit
1 mg des vorgängig erhaltenen Produktes in 0,25 ml eines 0,2 M
Natriumborat-Puffers bei pH 9,5 während 1 Stunde bei 20°C
inkubiert und danach das Produkt nach Chromatographie an
einer Biogel®p-60 2,2 × 28 cm Kolonne rein erhalten.
Unter Verwendung des obigen Verfahrens, jedoch bei Ersatz
von Ficoll®70 durch Dextran T70 enthält man das entsprechend
modifizierte Polypeptid.
1 g Ficoll®70, 1,2 g NaIO₄ und 0,42 g Kaliumchlorid
werden in 1,5 ml eines 1 M Natriumacetat-
Puffers bei pH 4,5 gelöst und bei 37°C während 1 Stunde
inkubiert. 2 mg (588 µMol) eines Polypeptids der Struktur
X wird mit geringen Mengen eines mit I¹²⁵ markierten Analogons
vermischt und mit 2 mg des obigen Gemisches in 0,3 ml
eines 0,2 M Borat-Puffers bei pH 9,5 bei 55°C während
1 Stunde inkubiert. Das Reaktionsgemisch wird anschließend
in einem Eiswasserbad abgekühlt und das
Gemisch mit 1 ml Natriumborhydrid versetzt. Die Reduktion
ist beim Durchlaufen des Produktes durch eine Biogel®-
p-60 2,2 × 28 cm Kolonne, die mit einer 0,2 M Natriumchlorid-
Lösung äquilibriert und eluiert wurde, beendet.
3 Mole eines festen bifunktionellen Imidoester-dihydrochlorids
werden in 2 mg Portionen in 5-Minuten-Abständen
zu einer konstant gerührten Lösung von 1 Mol eines
Polypeptids der Struktur III (1-20 mg/ml) in einer
0,1 M Natriumphosphat-Lösung bei pH 10,5 bei
Raumtemperatur zugefügt. 0,1 N Natriumhydroxid-Lösung
wird zugefügt, um den pH-Wert bei 10,5 zu halten. Eine
Stunde nachdem die Zugabe des Diimidoesters beendet
wurde, erhält man ein polymerisiertes Produkt.
Jodosobenzoesäure wird in einem geringen Überschuß einer
1N Kaliumhydroxid-Lösung (10%iger-molarer Überschuß)
gelöst und die Lösung zu Peptiden der Struktur V oder X
in einem Phosphat-Puffer und einer normalen Kochsalz-
Lösung bei pH 7,0 zugefügt. Nach 30minütigem Stehenlassen
bei Raumtemperatur wird das Polypeptid-dimere durch Gelfiltration
gereinigt.
Zahlreiche Kaninchen werden mit verschiedenen synthetischen
Peptiden, die mit Keyhole-Limpet-Hemocyanin
konjugiert sind, immunisiert. Nach 2 oder 3 Immunisierungen
in 3- bis 5wöchigen Intervallen werden die Sera der
Tiere nach ihrer Fähigkeit, in vitro radioaktiv markiertes
HCG zu binden, beurteilt. Die Spezifität dieser Bindung
wird durch Untersuchung der Reaktion der gleichen
Sera gegen ähnlich markierte Proteinhormone, insbesondere
von der Schilddrüse abstammendem LH, festgestellt. Die Sera
werden überdies aufgrund ihrer Fähigkeit, die biologische
Wirkung von exogen zugefügtem HCG bei den Tieren zu inhibieren,
beurteilt. Festgestellt wird die Zunahme des Uterusgewichtes
der unreifen weiblichen Ratte als Reaktion auf
die verabreichte Dosis von HCG. Die Dosis HCG wird subcutan
in Kochsalzlösung in 5 Injektionen während einer 3tägigen
Periode verabreicht und das Tier zur Entfernung des Uterus
am 4. Tage getötet. Das Gewicht des Uterus nimmt zu mit
der Reaktion auf die verabreichten Dosen der Hormone. Bei
Beurteilung der Wirkung der Antisera werden verschiedene
Anteile des Testserums i. p. unabhängig von der subcutanen
Verabreichung der Hormone verabreicht. Dieses Vorgehen
erlaubt, daß das Antiserum rasch in die Blutzirkulation
der Ratte aufgenommen wird und eine rasche Wechselwirkung
mit dem Hormon stattfindet, wenn dieses in den Blutstrom
eintritt.
Falls das Antiserum in der Lage ist, mit dem Hormon zu
reagieren, um eine Stimulierung des Uterus zu verhindern,
so wird das Antiserum als wirksam für die biologische
Hormonwirkung angesehen.
Die Zahl der Tiere, die eine positive Reaktion auf die
immunologische Bindung und Neutralisierung der biologischen
Aktivität zeigt, ist in der nachfolgenden Tabelle
aufgeführt. Die Resultate dieser Tabelle zeugen
von den weiten Anwendungsmöglichkeiten der Erfindung,
wie bereits angegeben. Unter Verwendung
von Standardmethoden bei der Untersuchung von Kaninchen
zeigt sowohl die Reaktion auf die immunologische Bindung
als auch die Neutralisierung der biologischen
Wirkung, die für die modifizierten Polypeptide festgestellt
wurde, die nachfolgenden Resultate:
Claims (11)
1. Antigen zur immunologischen Fruchtbarkeitskontrolle,
das aus einem chemisch modifizierten Polypeptid
besteht, wobei das unmodifizierte Polypeptid ein proteinartiges
Fortpflanzungshormon oder eines seiner Fragmente
ist und die chemische Modifizierung
- i) aus der Bindung einer oder mehrerer Modifizierungsgruppen an das unmodifizierte Polypeptid oder der Bindung zweier oder mehrerer unmodifizierter Polypeptidmoleküle an eine Modifizierungsgruppe besteht mit der Maßgabe, daß die Modifizierungsgruppen von Copolymeren von Saccharose mit Epichlorhydrin, Keyhole- limpet-hemocyanin, Marin-gastropodmollusken oder Viren abstammen, falls das unmodifizierte Polypeptid eine andere Struktur als die folgenden Strukturen VII, VIII, IX oder X besitzt, oder
- ii) aus der Polymerisation des unmodifizierten Polypeptids mittels eines bifunktionellen Reagenz besteht, oder
- iii) aus der Dimerisierung des unmodifizierten Polypeptids über einer Schwefel-Schwefel-Brücke, die aus Thiolgruppen von Cystein-Resten gebildet wird, die in den unmodifizierten Polypeptiden enthalten sind oder in unmodifizierte Polypeptide, die keine Cystein-Reste enthalten, eingeführt werden, besteht.
2. Antigen nach Anspruch 1, worin 1-40 modifizierende
Gruppen an 1 Molekül Polypeptid gebunden sind.
3. Antigen nach Anspruch 1, worin das Virus ein Influenzavirus
des Typs A, B oder C, oder ein Poliomyelitisvirus,
lebend oder getötet, vom Typ 1, 2 oder 3 ist.
4. Antigen nach Anspruch 1, worin das Copolymer von
Saccharose und Epichlorhydrin Ficoll®70 oder 400 ist.
5. Antigen nach einem der Ansprüche 1-4, worin die unmodifizierten
Polypeptide follikelstimulierende Hormone,
luteinisierende Hormone, menschliches Placentallactogen,
menschliches Prolactin, menschliches chorionisches Gonadotropin
oder deren Fragmente umfassen.
6. Antigen nach Anspruch 5, worin das unmodifizierte
Polypeptid die β-Untereinheit des menschlichen chorionischen
Gonadotropins ist.
7. Antigen nach Anspruch 5, worin das unmodifizierte
Polypeptid ein 20-30 Aminosäure-C-Terminalfragment der
β-Untereinheit des menschlichen chorionischen Gonadotropins
ist.
8. Antigen nach Anspruch 5, worin das unmodifizierte
Polypeptid aus 30-39 Aminosäure-C-Terminalfragmenten der
β-Einheit des menschlichen Gonadotropins besteht.
9. Antigen nach Anspruch 5, worin das unmodifizierte
Polypeptid die Strukturen III, IV, V oder VI
besitzt.
10. Verfahren zur Herstellung eines Antigens zur immunologischen
Fortpflanzungskontrolle nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß man ein Polypeptid, das ein
proteinartiges Fortpflanzungshormon oder sein Fragment
ist, modifiziert durch
- a) Bindung von modifizierenden Gruppen an das unmodifizierte Polypeptid, wobei die modifizierenden Gruppen von Modifizierungsmitteln, die freie Aminogruppen besitzen, abstammen, durch Aktivierung des Modifizierungsmittels bzw. des Polypeptids, durch Umsetzung mit Toluoldiisocyanat und Reaktion des erhaltenen aktivierten Produktes mit dem zu modifizierenden Polypeptid bzw. dem Modifizierungsmittel, oder
- b) Bindung von modifizierenden Gruppen, die freie Aminogruppen besitzen oder polymerisierte Zucker sind, an unmodifizierte Polypeptide durch Konjugierung des unmodifizierten Polypeptids mit dem Modifizierungsmittel unter Verwendung eines wasserlöslichen Carbodiimids als Aktivierungsmittel, oder
- c) Bindung von modifizierenden Gruppen, die durch Umsetzung von Modifizierungsmitteln mit freien Aminogruppen mit Glutarsäuredialdehyd erhalten werden, an unmodifizierte Polypeptide durch deren Umsetzung mit dem zu modifizierenden Polypeptid in Gegenwart von Alkalimetallborhydrid, oder
- d) Bindung von modifizierenden Gruppen, die von polymerisierten Zuckern stammen, an unmodifizierte Polypeptide durch Umsetzung von polymerisierten Zuckern mit einem Cyanursäurehalogenid und Reaktion des erhaltenen Dihalotriazinyl-Adduktes mit dem zu modifizierenden Polypeptid, oder
- e) Bindung von modifizierenden Gruppen, die von polymerisierten Zuckern stammen, an unmodifizierte Polypeptide durch Behandlung der Zucker mit einem Alkalimetallperjodat und Reaktion des erhaltenen Produktes mit dem zu modifizierenden Polypeptid.
11. Therapeutische Zusammensetzung, enthaltend ein Antigen
gemäß einem der Ansprüche 1-9.
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