DE2644389C3 - Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine - Google Patents
Aufgeladene Kreiskolben-BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine aufgeladene Krciskolbcn-Brennkraftmasehind entsprechend dem
Oberbegriff des Anspruchs i. Eine derartige Kreiskolben-Brennkraftmaschine
ist aus dem DE-GBM ! 9 75 993 bekanntgeworden.
Da der Abgasturbolader während des Anlaßvorganges und im unteren Lastbereich aufgrund des geringen
Energiegehaltes der aus der Auslaßöffnung der Kreiskolben-Brennkraftmaschine austretenden Abgase
nicht in dei Lage ist, einen Auslaßdruck zu erzeugen, der
ausreicht, um den Verdichtungsdruck in den Arbeitskammern der Kreiskolben-Brennkraftmaschine auf
einen Wert zu erhöhen, der für den Dieselbetrieb ausreicht, ist bei der bekannten Ausführung der
Abgasturbine eine Brennkammer vorgeschaltet, die mindestens so lange in Betrieb bleibt, bis der
Pnergiegehalt der Abgase der Kreiskolben-Brennkraftmaschine hoch genug ist, um den Abgasturbolader mit
einer Drehzahl anzutreiben, bei der ein ausreichender Auslaßdruck erzeugt wird. Die Anordnung einer
derartigen Brennkammer ist aufwendig und verteuert die Maschine nicht unwesentlich.
Der Erfindung üegt die Aufgabe zugrunde, eine aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine zu schaffen,
die sich durch einen wesentlich einfacheren Aufbau auszeichnet Diese Aufgabe wird durch die Merkmale
des Kennzeichens des Anspruchs 1 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Vorschlag wird erreicht, daß die Kreiskolber, Brennkraftmaschine im unteren
Lastbereich, in dem der Energiegehalt ihrer Abgase noch nicht ausreicht, um mittels des Abgasturbolader
einen für Dieselbetrieb ausreichenden Verdichtungsdruck zu erzeugen, als fremdgezündete Einspritz-Brennkraftmaschine
arbeitet. Dadurch kann auf die aufwendige Brennkammer der bekannten Maschine verzichtet werden. Im oberen Lastbereich dagegen
erhöht der Abgasturbolader den Verdichtungsdruck in der Kreiskolben-Brennkraftmaschinc auf einen Wert,
der einen Dieselbetrieb ermöglicht, so daß dann die Zündeinrichtung abgeschaltet werden kann.
Bei der bekannten aufgeladenen K'eiskolben-Brennkraftmaschine
gemäß DE-GBM 19 75 993 kann sowohl zur Erleichterung des Anlaßvorginges als auch zur
Inbetriebhaltung der Maschine bei Teillast oder bei Verwendung schwer zündender Brennstoffe eine
zusätzliche Erwärmung der Luft durch bekannte Ziindhilfen, z. B. Glühker/en im Arbeitsraum oder durch
Ausnutzung der Abgaswärme oder Anwendung zusätzlicher Wärmequellen erfolgen, wie dies bei Hubkolben-Dieselmotoren
an sich bekannt und beispielsweise in der DE-PS 10 55 289 beschrieben ist. Diese Angaben geben
jedoch keinen Hinweis darauf, eine aufgeladene Kreiskolben-Brennkrafimaschine im unteren Lastbereich
nur als fremdgezündete Einsprit/Brennkraftmaschine und im oberen Lastbereich nur mit Selbstzündung
zu betreiben. Vielmehr soll die bekannte aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine, wie eingangs
erwähnt, in allen Betriebsbereichen im Dieselverfahren betrieben werden, wozu eine aufwendige
Brennkammer als zusätzliche Druckgasquelle für den Abgasturbolader vorgesehen ist.
Die Zündeinrichtung wird vorzugsweise dann abgeschaltet,
wenn der Auslaßdruck des Abgasladers einen Wert hat, der einem zur Selbstzündung des Arbcitsmediums
erförderlichen Verdichtungsdruck entspricht. Da eine Selbstzündung eitle größere zeitliche Verzögerung
hat als eine Fremdzündung, ist es Zweckmäßig, den EinsprilzZeitpunkl beträchtlich vorzuverlegen, wenn die
Zündung abgeschaltet ist. Diese Vorverlegung soll einem Exzenterwcllcndrehwinkcl von mindestens 5°
entsprechen.
Um den Betrieb der Brennkraftmaschine im unteren Lastbereich mit Fremdzündung zu erleichtern, ist es
zweckmäßig, die Zündeinrichtung in Form einer Zündkerze zusammen mit der Brennstoff-Einspritzdüse
in einer Aussparung im Gehäuse anzuordnen, um zu gewährleisten, daß an der Zündkerze ein zündwilliges
Gemisch vorhanden ist. Diese Einspritzdüse kann als nur während dec Betriebes mit Fremdzündung arbeitende
Hilfsdüse ausgebildet sein, die zusammen mit der Zündkerze abgeschaltet wird, während die Haupteinspritzung
durch eine zweite Einspritzdüse erfolgt, deren Einspritzzeitpunkt jedoch beim Abschalten der Zündkerze
zweckmäßigerweise beträchtlich vorverlegt wird.
Ein Ausführungsbeispiei des Erfindungsgegenstandes wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben. Es zeigt:
Fig. I eine schematische Darstellung einer Kreiskolben-Brennkraftmaschine,
F i g. 2 einen Schnitt entlang Linie 2-2 in F i g. 3 einer einsid'baren Wellenkupplung im Anirieb der Einspritzpumpe,
F i g. 3 einen Schnitt entlang Linie 3-3 in F i g. 2, wobei
eine voreilende Stellung der Ausgangswelle der Kupplung dargestellt ist,
Fig. 4 eine Ansicht ähnlich Fig. 3, wobei die Kupplungsteile in einer verzögerten Stellung der
Ausgangswelle dargestellt sind,
F i g. 5 eine Teilansicht eines Sieuerventils vor F i g. 1
und
F i g. 6 eine schematische Teildarstellung eines modifizierten Brennstoff-Einsprit/sy stems.
In Fig. I ist eine Kreiskolben-Brennkraftmaschine 10
dargestellt, die ein Gehäuse 12 mit einem Arbeitsraum aufweist, in welchem ein dreieckiger Kolben 14 drehbar
angeordnet ist. Der Kolben 14 ist auf dem Ex/enter 16
einer Welle 18 gelagert, die sich koaxial durch das Gehäuse 12 erstreckt. Die Mantelinnenfläche 20 des
Gehäuses 12 ist /.weibogig und hat im wesentlichen die
Form einer zweibogigen Fpitrochoide. Die beiden
achsnächsten Bereiche der Mantelinnenflache 20 sind mit 22 und 24 bezeichnet. In den Ecken des Kolbens 14
sind Dichtleisten 26 angeordnet, die dichtend mit der Mantelinnenfläche 20 /usainmenwirken. wodurch drei
Arbeitskainmern 28 gebildet werden.
Das Gehäuse 12 weist einen l.ufteiniaßkanal 30 und
einen Abgasauslaßkanai 32 für die verbrannten Gase sowie eine Einspritzdüse 40 /um Einspritzen von
Brennstoff in die Arbeitskammern auf, nachdem die angesaugte Luft in jeder Kammer weitgehend komprimiert
ist. Wenn der Kolben 14 in der in Fig. 1 gezeigten Stellung ist, wird Brennstotf von der Düse 40 in die
obere Arbeitskammer 28 eingespritzt. Als Zündeinrichtung 42 ist eine Zündkerze mit ihren Elektroden nahe
der Düsenöffnung der Einspritzdüse 40 angeordnet, und
zwar vorzugsweise so, daß das Ende der Düse und die Elektroden der Zündkerze in einer gemeinsamen
Aussparung in der Mantelinnenfläche 20 des Gehäuses angeordnet sind und zumindest ein Teil des Brennstoffdampfes
so nahe an den Elektroden vorbeiströmt, daß er sofort entzündet wird, Die Zündkerze 42 wird durch
einen nicht gezeigten Zündschallkreis, mit dem die Zündkerze mittels eines Anschlußkabels 44 verbunden
ist, mit Strom versorgt. Der Zündzeitpunkt ist so gewählt, daß die Züfidung erfolgt, während Brennstoff
aus der Einspritzdüse 40 austritt, um zu erreichen, daß der Brennstoff sofort entüiindet wird. Der Züiidschiillkreis
ist konventionell und kann beispielsweise mittels eines auf der Exzenterwelle 18 angeordneten Nockens
gesteuert werden. Die Einspritzdüse 40 ist vorzugsweise als Mehrlochdüse ausgebildet.
Bei Drehung des Kolbens 14 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn vergrößert sich das Volumen jeder Arbeitskammer 28 periodisch von einem Minimalwert, wenn die Arbeitskammer der achsnächsten Zone 22 benachbart ist und zum Einlaßkanal 30 hin offen ist, auf einen Maximalwert. Dann wird die angesaugte Ladung
Bei Drehung des Kolbens 14 in Fig. 1 im Uhrzeigersinn vergrößert sich das Volumen jeder Arbeitskammer 28 periodisch von einem Minimalwert, wenn die Arbeitskammer der achsnächsten Zone 22 benachbart ist und zum Einlaßkanal 30 hin offen ist, auf einen Maximalwert. Dann wird die angesaugte Ladung
lu komprimiert, bis das Volumen der Arbeitskammer
wieder ihren Kleinstwert erreicht hat, diesmal jedoch im Bereich der achsnächsten Zone 24. Das Volumen der
beireffenden Arbeitskammer vergrößert sich nun wieder auf seinen Maximalwert und verringert sich
is anschließend wieder auf seinen Minimalwert, wenn die
Kammer in Verbindung mit dem Auslaßkanal 32 kommt, womit der Zyklus vollendet ist.
Die Geometrie der Kreiskolben-Brennkraftmaschine 10 ist derar*, daß das volumetrische Verdichtungsverhältnis
ihrer Arbeitskammer 28 betraf tuch gering τ als
für Discibetrieb, d.h. also für Selbstzündung, nötig ist.
beispielsweise in der Größenordnung von 8 : 1 bis 10:1.
Die Kreiskolben-Brennkraftmaschiene 10 ist mit
einem Abgasturbolader 50 verbunden. Der Abgasturbo-
2") lader br teht aus einer Axialturbine 52 mit einem
Ringraum 54, welchem die Abgase der Kreiskolben-Brennkraftmaschine
10 durch den Auslaßkanal 32 zugeführt werden. Der Ringraum 54 hat eine Düse 56,
mit welcher die Abgase gegen oder zwischen die
to Schaufeln 58 des Turbinenläufers 60 gerichtet werden,
um diesen anzutreiben. Der Turbinenläufer 60 ist mittels einer Welle 62 mit dem Läufer 64 eines Laders 66
gekuppeil, der im Ausführungsbeispiei als Zentrifugalkompressor ausgebildet ist. Der Läufer 64 ist mit
JS Schaufeln 67 versehen, welche Luft von der Eintrittsöffnung
68 unter Druck /u einem Ringraum 70 fördern, von
dem aus die verdichtete Luft dem Lufteinlaßkanal 30 zugeführt wird.
Bei einer derartigen von einem Abgasturbolader
in aufgeladenen Kreiskolben-Brennkraftmaschine i·.! bei
nied iger Last die in den Abgasen vorhandene Energie
gering und daher ist auch der Auslaßdruck des Laders 66 nicht ausreichend, um den Verdichtungsenddruck in
jeder Arbeitskammer 28 auf einen Wert zu steigern, bei
r> welchem ein Dieselbetrieb mit Selbstzündung möglich ist. Bei höherer Leistung der Kreiskolben-Brennkraftmaschine
10 erzeugt der Lader 66 jedoch einen Auslaßdruck im Ringraum 70 von mindestens 2 bar. Mit
einem solchen von dem Lader 66 erzeugten Druckan-
>i> stieg von 2 : 1 und einem Verdichtungsverhältnis von
8 : I oder 10:1 für die Arbeitskammern 28 ergibt sich
ein Gesamtverdichtungiverhaltnis von mindestens 16 : l.f'as für Dieselbetrieb ausreicht.
Die Kreiskolben-Brennkraftmaschine 10 arbeitet mit
Vi Ladungsschichtung jnd kann als fremdg'jzündete
Maschine mit niedrigoktanigem Brennstoff, wie Dieselkraftstoff, betrieben werden. Selbst wenn der Auslaßdruck
des Laders 66 nicht ausreicht, um bei Teillast einen Verdichtungsdruck zu erzeugen, bei dem ein
ho Dieselbeirieb möglich ist, kann die Kreiskolben-Brennkraftmaschine
10 als fremdgezündele Maschine arbeiten, ohne daß ein änderer Brennstoff verwendet werden
müßte. Gleichzeitig wird ein hoher Gesamtwirkungsgrad auch im unteren Tcülastgebiet erreicht, da die in
tr; den Abgasen noch enthaltene Energie zum Antrieb des
Laders benutzt wird und nur verhältnismäßig geringe Wärmcverluste durch Wärmeabführung an die Wände
des Brennraiimes einlrelen. Γ)ίπ<« kommt Hahrr. wnil pin
ungedrosselter Lufteinlaßkanal 30 Vorgesehen ist und
die Maschine daher mit beträchtlichem Luftüberschuß im unteren Teillastgebiet arbeitet. Zusammen mit der
Tatsache, daß der Brennstoff sofort gezündet wird, wenn er in die Arbeitskammer 28 eingespritzt wird,
kann die Verbrennung auf einen mittleren Bereich jeder Arbeitskammer beschränkt werden, so daß der Verbrennungsbereich
von der überschüssigen Luft umgeben ist, die einen Wärmeübergang auf die Wände der
Arbeitskammer verringert. Im oberen Lastbereich, in dem der Auslaßdruck des Laders 66 ausreicht, um eine
Selbstzündung zu ermöglichen, arbeitet die Kreiskolben-Brennkraftmaschine 10 im Dieselbetrieb, um den
thermischen Wirkungsgrad weiter zu verbessern. Da die Zündkerze 42 während des Dieselbetricbes nicht
benötigt wird, sind Mittel vorgesehen, um die Zündkerze 42 abzuschalten. Zu diesem Zweck ist ein Faltenbalg
79 πΗργ /»in*1 hi*»crc3mp Mpmhran mit Ηργ PVSrHprlpiliino Rorrolctannfi ΟΠ r*intraot£xMi ι
Einspritzzeitpunklcs mit Hilfe der Kupplung 84 unterscheidet sich von der bei Dieselmoloren üblichen
fortschreitenden Vorverlegung des Einspritzzeilpunktes in Abhängigkeit von Drehzahl und/oder Last. Diese
übliche Vorverlegung kann zusätzlich mit Hilfe einer konventionellen Kupplung 86 in dem Antrieb zwischen
Exzenterwelle 18 und Kupplung 84 erreicht werden, die den Einsprilzzeilpunkt mit steigender Leistung
und/oder Drehzahl fortschreitend vorverlegt. Diese progressive Regelung des EinspriUizeilpurikte«: durch
die Kupplung 86 ist sowohl im Dieselbetrieb als auch im Betrieb mit Fremdzündung vorteilhaft.
Die Einspritzpumpe 82 erhält Brennstoff mit niedriger Oktanzahl, vorzugsweise Dieselkraftstoff, von einer
Leitung 87 und sie fördert eine vorbcsliminte Brennstoffmenge über die Leitung 88 zur Einspritzdüse 40,
wobei die Brennstoffmenge durch Verstellen de
3m
des Laders 66 durch eine Leitung 74 verbunden. Der Balg 72 ist so beschaffen, daß er einen Schalter 76
schließen kann, wenn der Auslaßdruck des Laders 66 einen vorbestimmten Wert überschreitet, der für einen
Dieselbetrieb ausreicht. Wenn der Schalter 76 geschlossen ist, wird das Anschlußkabel 44 der Zündkerze 42
über eine Leitung 78 geerdet, so daß keine Zündung erfolgen kann. Bei geringen Leistungen und entsprechend
geringem Auslaßdruck zieht sich der BaIp 72 zusammen, um den Schalter 76 zu öffnen, wodurch die
Wirksamkeit des Zündsystems wiederhergestellt ist.
Selbstverständlich könnte die Zündkerze 42 auch dadurch abgeschaltet werden, daß der Zündstromkreis
unterbrochen wird. Durch Abschalten des Zündkreises bei höheren Maschinenleistungen wird die sonst für die
Zündung benötigte Energie eingespart und die Haltbarkeit und Lebensdauer der Zündanlage erhöht. Anstelle
des Auslaßdrucks des Laders 66 als Mittel zum Ausschalten der Zündung könnten auch andere
Parameter, beispielsweise die Drehzahl des Laders 66 Oder der Druck und/oder die Temperatur in jeder
Arbeitskammer 28, als Maß dafür verwendet werden, daß der Verdichtungsenddruck eine Selbstzündung
ermöglicht.
Der Zündstromkreis für die Zündkerze 42 sollte natürlich nicht wirkungslos gemacht werden, bevor der
Druck- und/oder Temperaturanstieg in jeder Arbeitskammer 28 ausreichend für eine Selbstzündung ist. Um
eine vorzeitige Abschaltung der Zündkerze 42 zu vermeiden, ist es zweckmäßig, daß der Schalter 76 erst
einige Zeit nach Erreichen der Selbstzündungsverhältnisse in den Arbeitskammern geschlossen wird
Im allgemeinen ist die zeitliche Verzögerung zwischen der Einspritzung des Brennstoffes durch die
Düse 40 und der tatsächlichen Verbrennung in einer Arbeitskammer bei Selbstzündung wesentlich größer
als bei Fremdzündung. Aus diesem Grund sind Mittel vorgesehen, mit denen der Einspritzzeitpunkt der Düse
40 schlagartig vorverlegt wird, wenn der Zündstromkreis außer Betrieb gesetzt wird und die Maschine von
Fremdzündung auf Dieselbetrieb überwechselt.
Die Einspritzpumpe 82 wird von einem Nocken 80 betätigt, der auf einer Welle 110 blizt, die über eine
einstellbare Kupplung 84 mit einer schematisch angedeuteten Nockenwelle 85 verbunden ist, die von
der Exzenterwelle 18 angetrieben wird. Durch die Kupplung 84 kann der Nocken 80 schlagartig relativ zur
Exzenterwelle 18 vor- und nachgestellt werden, und zwar um einen Winkel, der beispielsweise zwischen 5°
und 20° liegen kann. Diese abrupte Vorverlegung des Die Einzelheiten der einstellbaren Kupplung 84 sind
schematisch in Fig. 2, 3 und 4 dargestellt. Die Eingangsw eile 100, die von der Exzenterwelle 18 über
die Nockenwelle 85 angetrieben wird, weist einen Flansch 104 auf, der mit einer Mehrzahl von axialen
Flügeln 106 versehen ist. Der Flansch 104 ist mit seinen Flügeln 106 in einem Gehäuse 108 angeordnet, das mit
der Ausgangswelle ί 10 verbunden ist. Das Gehäuse 108 ist mit Kar :'iicrn 114 versehen, die durch Zwischenwände
112 voneinander getrennt sind und jeweils einen Flügel 1Of) aufnehmen. Die Ausgangswelle 110 enthält
einen axialen Kanal 116. von dem ein radh'er Kanal 118
in jeder Kammer 114 abzweigt, um den Druck in jeder
Kammer 114 auf einer Seite jedes Flügels 106 zu steuern. Jede Kammer 114 ist außerdem auf der anderen
Seite des betreffenden Flügels 106 mit einer Entlüftungsbohrung 119 versehen. Die Flügel 106 sind
engpassend in den Kammern 114 angeordnet, so daß sie
den auf der einen Seite jedes Flügels liegenden Teil der betreffenden Kammer von dem auf der anderen Seite
liegenden Teil hydraulisch abdichten. Falls nötig, können die Flügel 106 mit nicht dargestellten Dichtungen
versehen sein.
Wie aus F i g. 1 hervorgeht, ist der Kanal 116 über ein
Ventil 120 an eine hydraulische Druckleitung 122 anschließbar oder mit einer Rücklaufleitung verbindbar.
Das Ventil 120 weist einen Kolbenschieber 124 mit zwei Absätzen 126 und 128 auf. Der Kolbenschieber 124 ist in
einer zylindrischen Bohrung verschiebbar, dessen beide Enden druckentlastet sind. Eine Feder 132 ist bestrebt,
den Kolbenschieber 124 in die in Fig.5 dargestellte
Endstellung zu bringen, in welcher der Kolbenschieber
124 an einer Schulter 134 anliegt. In dieser Stellung des Ventils ist die Verbindungsleitung 130, die zum Kanal
116 führt, über das untere Ende der Bohrung mit einem Rücklauf oder mit der Atmosphäre verbunden. Eine
Magnetspule 136 umgibt einen Fortsatz des Kolbenschiebers 124, so daß dieser gegen die Wirkung der
Feder 132 nach unten gegen die Schulter 138 gezogen wird, wenn die Spule 136 erregt wird. Diese Stellung des
Ventils 120 ist in Fig. 1 dargestellt Ein Ende der Spule
136 ist mit einer Stromquelle 140 verbunden, während ihr anderes Ende mit der Leitung 78 verbunden ist, die
zu dem Schalter 76 führt.
Wenn sich der Balg 72 ausdehnt, um den Schalter 76 zu schließen und die Zündung abzuschalten, wird
gleichzeitig die Spule 136 erregt, um den Kolbenschieber 124 nach unten gegen die Schulter 138 zu ziehen.
Dadurch wird die hydraulische Druckleitung 122 mit der Verbindungsleitung 130 verbunden. Der hydraulische
Drück wird durch den Kanal 116 und die radialen Kanäle 118 in die Kammern 114 des Schaltelementes 84
geleitet, wodurch das Gehäuse 108 relativ zur Eingängswelle 100 um den Winkel A Verdreht wird.
Wenn dagegen der Schalter 76 geöffnet wird, so wird die Spule 136 abgeschaltet, und die Feder 132 kann nun
den jf.ribenschieber 124 gegen die Schulter 134 ziehen,
wodurch die Druckleitung 122 abgesperrt und die Verbindungsleitung 130 in der vorher beschriebenen
Weise entlüftet wird. Der Druck in deri Kümmern 114 (ö
fällt auf Atmosphärendfuck, so daß aufgrund des Drehmoments, das nötig ist, um die Abtriebwelle 110
anzutreiben, das Gehäuse 108 wieder in seine ursprüngliche Lage relativ zu der Eingangr.welle 100
zurückkehrt, wie in Fig.4 dargestellt ist Gleichzeitig
wird die Zündung wieder eingeschaltet und die Kreiskolben-Brennkraftmaschine 10 arbeitet mit
gegenüber dem Dieselbetrieb verzögerten Einspritzzeitpunkt
Fig.6 zeigt eine Abwandlung, bei welcher die Kreiskolben-Brennkraftmaschine zwei Einspritzdüsen
40a und 150 aufweist, die im Maschinengehäuse 12 angeordnet sind. Gleiche Teile wie in F ig. 1 wurden mit
dem gleichen Bezugszeichen versehen. Die Einspritzdüse 40a ist in der gleichen Weise wie die Einspritzdüse 40
in F i g. 1 angeordnet Das Ende der Einspritzdüse 40a und die Elektroden der Zündkerze 42 sind also
wiederum in einer gemeinsamen Aussparung in der Mani .-!innenfläche 20 des Gehäuses 12 angeordnet. Im
Gegensatz zur Einspritzdüse 40 hat die Einspritzdüse 40a jedoch vorzugsweise nur eine Einspritzöffnung.
Mindestens ein Teil des Brennstoffdampfes gelangt wie bei der Einspritzdüse 40 in den Bereich der Elektroden
der Zündkerze 42, um eine unverzügliche Zündung des Brennstoffes zu erreichen.
Der Brennstoff wird der Einspritzdüse 40a durch die Brennstoffleitung 88 zugeführt und die Zündkerze 42 ist
über die Leitung 44 mit dem Zündsystem verbunden. Die Einspritzdüse 40a dient als Vor* oder Hilfsdüse für
eine zweite oder Hauptdüse 150. Die zweite Einspritzdüse 150 wird durch eine Brennstoffleitung 152 von
einer Brennstoffpumpe 154 versorgt, die ähnlich der Pumpe 82 sein kann. Der Betätigungsnocken 156 für die
Brennstoffpumpe 154 sitzt auf einer Welle 158, die ihrerseits über eine einstellbare Kupplung 84 und die
Kupplung 86 von der Exzenterwelle 18 angeltrieben wird. Der Einspritzzeitpunkt der zweiten Einspritzdüse
150 ist vorzugsweise nicht früher als derjenige der Einspritzdüse 40a, die während des Betriebes mit
Fremdzündung als Hilfsdüse für die Hauptdüse 150 wirkt. Demzufolge kann es wünschenswert sein,
während des Dieselbetriebes die Einspritzdüse 40a
glOlwil£.t.lllg lim UW £.UI1U1M.I» T* aiS£.UOl.!ia!liCM. ZiU
diesem Zweck könnte ein Magnetventil 160 in der Brennstoffleitung 87 zur Brennstoffpumpe 82 vorgesehen
werden. Dieses Magnetventil 160 könnte von dem Schalter 76 gesteuert werden, um dieses Ventil zu
schließen, wenn der Schalter 76 zwecks Ausschalten der Zündkerze 42 geschlossen wird. Die Kreiskolben-Brennkraftmaschine
von F i g. 6 arbeitet ansons;ten in dergleichen Weise wie diejenige von Fig. 1.
Die Erfindung ist nicht beschränkt auf die Verwendung des speziellen, dargestellten Abgasturboladers 50.
Auch können anstelle der einstellbaren Kupplung 84 andere Mittel zur Veränderung der Winkelstellung der
Abtriebswelle 110 relativ zur Antriebswelle 100 vorgesehen werden. Schließlich kann die Erfindung
auch auf Kreiskolben-Brennkraftmaschinen angewandt werden, deren Mantelinnenfläche 20 mehr als zwei
Bogen und deren Kolben 14 entsprechend mehr Ecken aufweist.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine mit einem einen Lufteinlaßkanal und einen Abgasauslaßkanal
sowie eine Brennstoff-Einspritzdüse aufweisenden Gehäuse mit mehrbogiger Mantelinnenfläche,
das einen mehreckigen Kolben umschließt, der mit der Innenfläche des Gehäuses volumenveränderliche Arbeitskammern bildet, die
von einem Abgasturbolader aufgeladen werden, der von den Abgasen der Brennkraftmaschine angetrieben
ist und durch den Lufteinlaßkanal vorverdichtete Luft fördert, in die am Ende einer weiteren
Verdichtung in der Brennkraftmaschine Brennstoff eingespritzt wird, dadurch gekennzeichnet,
daß eine Zündeinrichtung (42) vorgesehen ist, die nur im unteren Lastbereich wirksam ist, während
im oberen Lastbereich die Maschine mit Selbstzündung arbeitfl
2. Aufgeladene Kreisknlhen-Brennkraftmaschine
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zündeinrichtung (42) dann abgeschaltet wird, wenn
der Auslaßdruck des Abgasladers (50) einen Wert hat, der einem zur Selbstzündung des Arbeitsmediums
erforderlichen Verdichtungsdruck entspricht.
3. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß nach
Abschalten der Zündeinrichtung (42) der Einspritzzeitpunkt beträchtlich vorverlegt wird.
4. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorverlegung des Einspritzzcpunktes einem Exzenterwellendrehwinkel
<m mindestens 5° entspricht.
5. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als Zündeinrichtung (42) eine Zündkerze vorgesehen ist, die zusammen mit der
Brennstoff-Einspritzdüse (40, 40a) in einer Aussparung im Gehäuse angeordnet ist.
6. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine zweite
Einspritzdüse (150) zum Einspritzen einer zusätzlichen Brennstoffmenge ebenfalls am Ende des
Verdichtungstaktes.
7. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach Anspruch 6. dadurch gekennzeichnet, daß die
zweite Einspritzdüse (150) so angeordnet ist, daß sie wenigstens einen Teil ihres Brennstoffes etwa in den
gleichen Bereich der Arbeilskammer (28) spritzt wie die erste Einspritzdüse (4Qa).
8. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Brennstoffzufuhr zur ersten Einspritzdüse (40a) etwa gleichzeitig mit dem
Abschalten der Zündung unterbrochen wird.
9. Aufgeladene Kreiskolben-Brennkraftmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Einspritzzeitpunkt der zweiten Einspritzdüse (15Ö) bei Abschalten der
Zündung beträchtlich vorverlegt wird.
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