DE2643952A1 - Acylcyanguanidine - Google Patents
AcylcyanguanidineInfo
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- C07C323/00—Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups
- C07C323/23—Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the same carbon skeleton
- C07C323/39—Thiols, sulfides, hydropolysulfides or polysulfides substituted by halogen, oxygen or nitrogen atoms, or by sulfur atoms not being part of thio groups containing thio groups and nitrogen atoms, not being part of nitro or nitroso groups, bound to the same carbon skeleton at least one of the nitrogen atoms being part of any of the groups, X being a hetero atom, Y being any atom
- C07C323/43—Y being a hetero atom
- C07C323/44—X or Y being nitrogen atoms
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Dr. !ng. Waltsr Abitz
Dr. Dieter F. Morf
Dr. Hans-Α. Brauns 29. SEPTEMBER 1978
Dr. Dieter F. Morf
Dr. Hans-Α. Brauns 29. SEPTEMBER 1978
15799
MERCK & CO., INC. Railway» New Jersey, V.St.A.
Acylcyanguanidine
Trotz der umfangreichen Forschungen auf dem Gebiet der entzündungshemmenden
(antiinflammatorischen) Mittel innerhalb der vergangenen "beiden Jahrzehnte "besteht noch Bedarf an
einem wirksamen und gut verträglichen Mittel zur Behandlung von rheumatoider Arthritis. Die herkömmlichen antiinflammatorisch-analgetisch-antipyretischen
Mittel, wie Aspirin (Acetylsalicylsäure), sowie zahlreiche experimentelle neue Wirkstoffe, welche sich im Stadium der klinischen Überprüfung
"befinden, "bewirken zumeist lediglich eine symptomatische
Milderung des akuten Syndroms. Aus diesem Grunde nahen
die antirheumatischen Wirkungen von zwei anderen Heilmitteln, nämlich von Gold und insbesondere von D-Penicillamin, in den
letzten paar Jahren wiederum an Interesse gewonnen. Die klinische Wirksamkeit "beider Substanzen wurde durch gründlich
— 1 —
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überwachte klinische Untersuchungen an mehreren Forschungszentren "bestätigt. Aufgrund dieser Feststellungen haben immer
mehr Rheumatologen die Auffassung vertreten, daß Verbindungen mit ähnlichen Eigenschaften wie D-Penicillamin eine
wertvolle Bereicherung des Arzneistoffsortiments auf diesem bedeutenden medizinischen Gebiet darstellen wurden. Von Bedeutung
ist daher die Feststellung, daß Acylcyanguanidine entsprechende immunologische Eigenschaften wie D-Penicillamin,
welche sich für die Behandlung von rheumatoider Arthritis und verwandten entzündlichen Erkrankungen als nützlich erweisen,
sowie antiinflammatorisehe Eigenschaften besitzen.
Gegenstand der Erfindung ist eine neue Klasse von Acylcyanguanidinen,
welche sich zur Behandlung von Entzündungen und Autoimmunerkrankungen, wie rheumatoider Arthritis» eignen.
Die neuen erfindungsgemäßen Acyleyanguanidine besitzen die
allgemeine Formel I
N'
1NJT N 3
R-C=O CN
in der R einen Cjc-Allcylthiophenyl-, C.^-Alkylsulfinylphenyl-
oder C1 c-Alkylsulfonylphenylrest bedeutet. Die Substituenten
können sich in o-, m- oder p-Stellung des aromatischen Rings befinden.
Bevorzugt werden jene erfindungsgemäßen Verbindungen, bei
welchen R eine Methylthiophenyl-, Methylsulfinylphenyl-
oder Methylsulfonylphenylgruppe ist.
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15799 ·
Besonders "bevorzugt werden jene erfindungsgemäßen Verbindungen,
bei welchen R eine Methyithiophenylgruppe darstellt.
Spezielle Beispiele für die neuen erfindungsgemäßen Verbindungen sind:
1-(2·-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(2 *-Methylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(2f-Methylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(3*-Methylthiobenzoyl)-3-eyanguanidin,
1 - ( 3'-Methylsulfinylb enzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(3'-Methylsulfonylb enzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(4*-Äthylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(2f-Äthylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin und
1-(2r-Äthylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin.
Die Erfindung betrifft ferner neue Arzneimittel zur Behandlung von Entzündungen und Autoimmunerkrankungen, wie rheumatoider
Arthritis, welche aus einem nicht-toxischen, pharma-.kologisch
verträglichen Träger und mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel IV
Ή'
Il
R1-C=O CN
in der R1 einen C, ,--Alkoxyphenyl-, G^c
Cnc-Alkylsulfinylphenyl- oder C.^-Alkylsulfonylphenylrest
bedeutet, bestehen. Bevorzugte Arzneimittel enthalten Verbindungen der allgemeinen Formel IV, bei denen R1 eine
Methoxyphenyl- oder Methyithiophenylgruppe ist.
- 3 7098U/11 12
15799 ^.
Die nicht-toxischen, pharmakologisch verträglichen Träger können beispielsweise Feststoffe oder flüssigkeiten darstellen.
Spezielle Beispiele für feste Träger sind Milchzucker» Maisstärke» Gelatine» Talk, Sterotix, Stearinsäure» Magneslumstearat»
Terra alba» Rohrzucker» Agar, Pectin und Gummiarabikum. Spezielle Beispiele für flüssige Träger
(Verdünnungsmittel) sind Erdnußöl, Olivenöl, Sesamöl und Wasser. Der Träger oder das Verdünnungsmittel kann auch ein
Verzögerungsmittel, wie Glycerylmonostearat oder Glyceryldistearat» allein oder zusammen mit einem Wachs, enthalten.
Die Behandlung von Entzündungen und Autoinmunerkrankungen
(wie rheumatoider Arthritis) mit Hilfe der erfindungsgemässen Wirkstoffe erfolgt dadurch, daß man die Verbindungen der
allgemeinen Eormel IV oder Gemische davon in einem nichttoxischen, pharmakologisch verträglichen träger den Patienten
oral, rektal, parenteral oder topisch (lokal) verabfolgt.
Die Arzneimittel können verschiedene pharmazeutisch geeignete Formen aufweisen. Bei Verwendung eines festen Trägers
können die Präparate beispielsweise als Tabletten,. Kapseln, Pulver, Trochisci oder Pastillen, welche nach herkömmlichen
pharmazeutischen Methoden hergestellt werden, vorliegen. Bei Verwendung eines flüssigen Trägers können die Präparate die
Eorrn von weichen Gelatinekapseln, Sirups, lösungen, Emulsionen
oder Suspensionen aufweisen. Suppositorien können in üblicher Weise durch Vermischen der erfindungsgemäßen
Verbindungen mit einem geeigneten, nicht-reizenden» bei Raumtemperatur festen Bindemittel (Excipiens) hergestellt
werden. Spezielle Beispiele für geeignete Bindemittel sind Kakaobutter und Polyäthylenglykol. Auch Gele, Lotionen und
Aerpsolsprays für lokale Zwecke können in üblicher Weise zubereitet werden.
Die aktiven Verbindungen der allgemeinen Eormel IV werden
in einer therapeutisch wirksamen» zur Behandlung der ent-
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zündlichen und Autoiimnunerkrankungen (wie rheumatoider
Arthritis) ausreichenden Menge verabreicht. Eine Möglichkeit zur erfolgreichen Behandlung von Entzündungen und Autoimmun- ■
erkrankungen liegt in der Therapie von rheumatoider Arthritis (Polyarthritis); demgemäß entspricht die für die Behandlung
von entzündlichen und Autoimmunerkrankungen erforderliche Wirkstoffmenge der für die Polyarthritistherapie "benötigten
Menge. Die aktiven Verbindungen werden mit Vorteil (allein oder in Porm eines pharmazeutischen Präparats) in
einer Dosis von etwa 1 bis 100 mg/kg Körpergewicht/Tag (50 mg bis 5 g pro Patient und Tag), vorzugsweise von etwa 1,5 bis
15 mg/kg Körpergewicht/Tag, verabreicht. Die Tagesdosis kann
entweder in Porm einzelner oder mehrfacher Dosen verabfolgt werden.
Die erfindungsgsmäßen Verbindungen werden somit im Gemisch
mit nicht-toxischen, pharmakologisch verträglichen Trägern
(wie sie vorstehend beispielhaft erwähnt wurden) dem Patienten oder zu behandelnden Tier verabreicht. Obwohl bevQrzugte
Dosisbereiche angegeben wurden, hängt die geeignete Dosis für jeden bestimmten Patienten von der Wirksamkeit der jeweils
angewendeten Verbindung ab. Der mit dem therapeutischen Einsatz von Arzneistoffen (insbesondere der vorgenannten)
vertraute Arzt hat ferner zahlreiche weitere, die Wirkungen der Stoffe beeinflussende Paktoren zu berücksichtigen,
beispielsweise das Körpergewicht, das Geschlecht, die Nahrung bzw. Diät, den Verabfolgungszeitpunkt und -weg, die
Ausscheidungsgeschwindigkeit, die jeweilige Wirkstoffkombination, die Reaktionsempfindlichkeiten und die Schwere der
jeweiligen Erkrankung.
Die* Erfindung betrifft weiterhin das Verfahren zur Herstellung
der neuen Verbindungen der allgemeinen Pormel I (wobei
R die vorstehende Definition aufweist), bei dem eine
Verbindung der allgemeinen Pormel II
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15799 4
2 (H)
R-C-X
in der X ein Halogenatom, wie ein Chlor- oder Bromatom» darstellt, mit der Verbindung der Formel III
CN
zur Umsetzung gebracht wird.
Die auch unter der Bezeichnung "Dicyandiamid" oder" "Cyanguanidin"
bekannte Verbindung der Formel III kommt in mehreren tautomeren Formen vor» Die Reaktionskomponenten
(il) und (III) werden in etxira äquimolaren Anteilen eingesetzt.
Die Umsetzung kann in Gegenwart eines geeigneten Lösungsmittels durchgeführt werden. Als Lösungsmittel können Ketone,
wie Aceton oder Methyläthylketons Xther, wie Diäthyläther
oder cyclische Äther, z.B. Tetrahydrofuran oder Dioxan, Amide, wie Dimethylformamid» Dirnethylacetamid oder Hexamethylphosphoramid»
Kohlenwasserstoffe» wie Benzol, Toluol oder Xylol, Pyridinverbindungen oder Tri-(C., --alkyl)-amine1
verwendet werden.
Die Umsetzung kann auch in Gegenwart einer Base, welche in einem äquimolaren oder höheren Anteil (zur Bindung des bei
der Reaktion entstehenden Halogenwasserstoffs) eingesetzt
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wird, durchgeführt werden, Wenn die Base eine Flüssigkeit
(wie im Falle einer Pyridinverbindung oder eines Tri-(C -alkyl)-amins)
darstellt, kann sie auch die Rolle des Lösungsmittels übernehmen. Beispiele für weitere geeignete Basen sind
die Alkalihydroxide, -amide, -carbonate und -bicarbonate sowie die Erdalkalihydroxide, -oxide, -carbonate und -bicarbonate.
Spezielle Beispiele für geeignete Basen sind Natriumhydroxid, Kaliumhydroxi'i, Calciumcarbonat, Pyridin und
Triäthylamin.
Die Reaktionstemperatur ist nicht ausschlaggebend; im allgemeinen wird die Umsetzung bei einer Temperatur von etwa
-20 bis 30 C, vorzugsweise bei Raumtemperatur, durchgeführt.
Die Reaktionsdauer ist ebenfalls nicht kritisch; man führt die Umsetzung im allgemeinen bis zum praktisch vollständigen
Ablauf durch. Auch der Druck bei der Umsetzung ist nicht ausschlaggebend; im allgemeinen arbeitet man bei Atmosphärendruck
im offenen System. Das Umsetzungsprodukt (eine Verbindung
der allgemeinen Formel I) kann in herkömmlicher Weise, z. B. durch Extraktion oder Kristallisation, isoliert werden.
Die bei den vorgenannten Methoden verwendeten Ausgangsverbindungen
sind in der Literatur beschrieben und stellen häufig Handelsprodukte dar (mit Ausnahme der nachstehend
angeführten Fälle). Die C-^-Alkylthiobenzoesäuren können
beispielsweise aus bekannten C- -Alkylthiobenzolen durch
l~t»
Eernhalogenierung mit Hilfe eines Halogenxerungsmittels (wie Brom oder Chlor) und eines Katalysators für die Halogenierung eines aromatischen Rings, wie Eisen (Ill)-chlorid, hergestellt werden. Die aromatische Halogenverbindung wird dann mit Magnesium zur Bildung einer Magnesiumhalogenverbindung (auch als Grignard-Reagens bekannt) umgesetzt. Durch Einleiten von Kohlendioxid in das Grignard-Reagens in Äther werden die Magnesiumsalze der C -Alkylthiobenzoesauren erhalten. Durch Ansäuern der Lösung mit z. B. Salz- oder Schwefelsäure, kann dann die Säure freigesetzt werden. Die Thiogruppe kann mit Hilfe eines Oxidationsmittels, wie einer Persäure, Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxid,
Eernhalogenierung mit Hilfe eines Halogenxerungsmittels (wie Brom oder Chlor) und eines Katalysators für die Halogenierung eines aromatischen Rings, wie Eisen (Ill)-chlorid, hergestellt werden. Die aromatische Halogenverbindung wird dann mit Magnesium zur Bildung einer Magnesiumhalogenverbindung (auch als Grignard-Reagens bekannt) umgesetzt. Durch Einleiten von Kohlendioxid in das Grignard-Reagens in Äther werden die Magnesiumsalze der C -Alkylthiobenzoesauren erhalten. Durch Ansäuern der Lösung mit z. B. Salz- oder Schwefelsäure, kann dann die Säure freigesetzt werden. Die Thiogruppe kann mit Hilfe eines Oxidationsmittels, wie einer Persäure, Kaliumpermanganat oder Wasserstoffperoxid,
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zur SuIfinyl- oder Sulfonylgruppe oxidiert werden. Die
Carbonsäuren können durch Umsetzung mit einem Halogenie- ■ rungsmittel, wie einem Phosphortrihalogenid» Phosphorpentahalogenid»
Carbonylhalogenid oder Thionylhalogenid, in die entsprechenden Säurehalogenide übergeführt werden. Spezielle
Beispiele für geeignete Halogenierungsmittel sind Phosphortrichlorid,
Phosgen und Thionylchlorid.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern, ohne sie jedoch zu beschränken. Sämtliche Teilan—
gaben beziehen sich auf das Gewicht, sofern nichts anderes angegeben ist.
1 - ( 4' -Methyl thi ob enzoyl) -3-cyanguanidin
A) 4-Methylthiobenzoylchlorid
16,8 g (0,1 Mol) 4-Methylthiobenzoesäure werden in 50 ml
Thionylchlorid nach Zugabe von einem Tropfen Dimethylformamid 30 Min. unter Rückfluß gekocht. Anschließend dampft
man das Thionylchlorid im Yakuum ab und destilliert das 4-Methylthiobenzoylchlorid nach Zugabe von 50 ml Benzol unter
azeotropen Bedingungen über. Man erhält die Verbindung in !Form eines Öls.
Wenn man anstelle der 4-Methylthiobenzoesäure jeweils die.
äquivalente Menge 2-Methoxybenzoesäure (o-Anissäure),
3-Methoxybenzoesäure (m-Anissäure), 4-Methoxybenzoe'säure (p-Anissäure), 4-Methylsulfinylbenzoesäure bzw. 4-Methylsulfonylbenzoesäure
einsetzt, erhält man in analoger Weise 2-Methoxybenzoylchlorid, 3-MethoxybenzoylChlorid, 4-Methoxybenzoylchlorid,
4-Methylsulfinylbenzoylchlorid bzw.
4-Methylsulfonylbenzoylchlorid.
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15799 4Z
B) 1-(4' -Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin
Eine Lösung von 13»02 g (0,2 Mol) Kaliumhydroxid in 40 ml
Wasser wird mit 10,51 g (0,125 Mol) Dicyandiamid und anschließend mit 50 ml Aceton versetzt. Man kühlt das Gemisch
auf O0C ab und versetzt es tropfenweise mit dem 4-Methylthiobenzoylchlorid
von Stufe A). Danach rührt man das Gemisch 1 Std. bei O0C und gibt es über Macht in den Kühlschrank.
Anschließend wird das Gemisch in 500 ml Wasser eingegossen. Beim Ansäuern mit überschüssiger Essigsäure
fällt das Produkt aus. Es wird abfiltriert, mit Wasser und danach mit Äther ausgewaschen und luft ge trocknet. Man erhält
12,1 g 1 - (4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin vom
3140C (Zersetzung).
Wenn man anstelle des 4-Methylthiobenzoylchlorids jeweils
die äquivalente Menge 2-Methoxybenzoylchlorid, 3-Methoxybenzoylchlorid,
4-Methoxybenzoylchlorid, 4-Methylsulfinylbenzoylchlorid
bzw. 4-Methylsulfonylbenzoylchlorid einsetzt,
erhält man in analoger Weise 1~(2'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin (Ep. 193 bis 1940C), 1-(3f-Methoxybenzoyl)~3-eyanguanidin
(Fp. >33O°C), 1-(4'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin
(Fp. 2800C unter Zers.), 1-(4'-Methylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin
bzw. 1-(4'-Methylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin.
Ein Gemisch von 250 Teilen 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-eyanguanidin
und 25 Teilen Milchzucker wird unter Verwendung einer geeigneten Wassermenge granuliert. Das Granulat wird
mit 100 Teilen Maisstärke versetzt und die erhaltene Masse durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,19 mm
(16 mesh) gesiebt. Anschließend werden die Körner bei einer Temperatur unterhalb 600C getrocknet. Das trockene Granulat
wird durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,19 mm
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(16 mesh) gesiebt und mit 3»8 Teilen Magnesiumstearat vermischt.
Die Masse wird zu für orale Zwecke geeigneten Tabletten gepreßt.
Wenn man in der obigen Rezeptur anstelle des 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidins
jeweils die äquivalente Menge 1-(2'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1-(3*-Me thoxybenzoyl )-3-cyanguanidin,
1-(4'-Methoxybenzoyl)-3--cyanguanidin,
1-(4'-Methylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin · bzw. 1-(4"-Methylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin
einsetzt, erhält man in analoger Weise weitere Arzneimittel.
Ein Gemisch von 50 !Peilen 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin»
3 Teilen des Calciumsalzes von Ligninsulfonsäure und 237 Teilen Wasser wird in einer Kugelmühle so lange gemahlen,
bis praktisch.alle Teilchen der Säure eine Größe von weniger als 10 μ aufweisen. Danach verdünnt man die Suspension
mit einer lösung von 3 Teilen Natriumcarboxymethylcellulose und 0,9 Teilen p-Hydroxybenzoesäurebutylester in
300 Teilen Wasser. Auf diese Weise erhält man eine wäßrige Suspension, welche sich zur oralen Verabreichung für therapeutische
Zwecke eignet.
Wenn man in der obigen Rezeptur anstelle des 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidins
jeweils die äquivalente Menge 1 -(2'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1-(3'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin,
1 -(48-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(4'-Methylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin bzw. 1-(4'-Methylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin
einsetzt, erhält man in analoger Weise weitere Arzneimittel.
- 10 -
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Ein Gemisch von 250 Teilen 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin,
200 Teilen Maisstärke und 30 Teilen Alginsäure wird mit einer ausreichenden Menge einer 1Obigen wäßrigen
Maisstärkepaste vermischt und granuliert. Man trocknet das Granulat in einem Warmluftstrom, siebt die trockenen Körner
durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,19 mm (16 mesh), mischt 6 Teile Magnesiumstearat hinzu und preßt
die erhaltene Masse zu Tabletten. Die erhaltenen Tabletten eignen sich für die orale Verabreichung.
Wenn man in der obigen Rezeptur anstelle des 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyazLguanidins
jeweils die äquivalente Menge 1-(2·-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1 - ( 3'-Methoxyb enzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(4'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1 —(4* Methylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin
bzw. 1-(4'-Methylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin einsetzt, erhält man in
analoger Weise weitere Arzneimittel.
Ein Gemisch von 500 Teilen 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin,
60 Teilen Maisstärke und 20 Teilen Gummiarabikum wird unter Verwendung einer ausreichenden Wassermenge
granuliert. Man siebt die Masse durch ein Sieb mit einer lichten Maschenweite von 1,68 mm (12 mesh) und trocknet
das erhaltene Granulat in einem Warmluftstrom. Die trockenen Körner werden sodann durch ein Sieb mit einer
lichten Maschenweite von 1,19 mm (16 mesh) gesiebt. Nach Hinzumischen von 5 Teilen Magnesiumstearat stellt man aus
dem Granulat durch Pressen für orale Zwecke geeignete Tabletten her.
Wenn man in der obigen Rezeptur anstelle des 1-(4'-Methyl—
thiobenzoyl)-3-cyanguanidins jeweils die äquivalente Menge
- 11 7098U/1 112
15799 t*
1-(2 '-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1-( 3 '-Methoxybenzoyl )-3-cyanguanidin,
1-(4'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1-(4I-Methylsulfinylbenzoyl)-3-cyanguanidin
bzw. 1-(4'-Methylsulf onylbenzoyl) -3-cyanguanidin einsetzt, erhält man in analoger
Weise weitere Arzneimittel.
1. Tabletten
Man stellt 10 000 markierte (gekerbte) Tabletten für orale
Zwecke mit einem Wirkst off gehalt von jeweils 500 mg aus folgenden
Bestandteilen her:
1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin 5000
Stärke (U.S.P.) 350
Talk (U.S.P0) 250
Caleiumstearat 35
Das gepulverte 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin wird
mit Hilfe einer 4$igen (Gew./Vol.) wäßrigen lösung von Methylcellulose (U.S.P.), welche eine Viskosität von
1500 cPs aufweist, granuliert. Das getrocknete Granulat wird mit einem Gemisch der übrigen Bestandteile vermischt
und die endgültige Mischung zu Tabletten mit dem vorbestimmten Gewicht gepreßt.
2. Kapseln
Man stellt 10 000 zweiteilige Hartgelatinekapseln für orale
Zwecke, welche jeweils 25O mg 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin
enthalten, aus folgenden Bestandteilen her:
- 12 -
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15799 4h
1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin 2500
Milchzucker (U.S.P.) 1000
Stärke (U.S.P.) 300
(DaIk (U.S.P.) . 65
Calciumstearat 25
Das gepulverte 1-(4f-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin wird
mit einem Gemisch aus der Stärke und dem Milchzucker vermischt. Anschließend -werden der Talk und das Calciumstearat
hinzugemischt. Die endgültige Mischung wird in üblicher Weise in Kapseln eingebracht. Indem man in der obigen Rezeptur
anstelle von 2500 g 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin
lediglich 100, 250,500 bzw. 1000 g dieses Wirkstoffs verwendet, erhält man Kapseln mit einem Wirkstoffgehalt
von jeweils 10, 25, 50 bzw. 100 mg.
3. Weiche elastische Kapseln
Man stellt einteilige weiche elastische Kapseln für orale Zwecke, welche jeweils 200 mg 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin
enthalten, in üblicher Weise her, wobei man den gepulverten Wirkstoff zuerst in einer genügenden Menge
Maisöl dispergiert, um ihn in eine in Kapseln einfüllbare Form zu bringen.
4. Wäßrige Suspension
Man stellt eine wäßrige Suspension für orale Zwecke, welche pro 5 ml jeweils 1 g 1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin
enthält, aus folgenden Bestandteilen her:
- 13 -
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15799 >
1-(4'-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidin 2000 g
Methylparaben (p-Hydroxybenzoesäuremethylester),
U.S.P. 7»5 g
Propylenparaben (p-Hydroxybenzoesäurepropylester) *
U.S.P. 2,5 g
Saccharinnatrium . . 12,5 g
Glycerin . ' . 3000 ml
Tragantpulver ........... ^q g
Orangenöl
(Geschmacks- "bzw. Geruchskorrigens) . 10 g
P.D. & C.-Orangefarbstoff -·— i;-. · 7>5 g
entionisiertes Wasser q.s. auf 10 Itr.
Wenn man in der obigen Rezeptur anstelle des 1-(4f-Methylthiobenzoyl)-3-cyanguanidins
jeweils die äquivalente Menge 1-(2'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(3l-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin,
1-(4'-Methoxybenzoyl)-3-cyanguanidin, 1-(4'-Methylsulf
inylt>enzoyl)-3~cyanguanidin bzw. 1-(4'-Methylsulfonylbenzoyl)-3-cyanguanidin
einsetzt, erhält man in analoger Weise weitere Arzneimittel.
- 14 -709814/11 12
Claims (5)
- MERCK & CO., INC,15799PATENTANSPRÜCHEVi. J Verbindungen der allgemeinen Formel IH
NIlH .C .HR-C=O CNin der R einen C|__|--Alkylthiophenyl-, C,,_-Alkylsulfinylphenyl- oder C. r-Alkylsulfonylphenylrest bedeutet. - 2. Verbindungen nach Anspruch 1» dadurch gekennzeichnet» daß R eine Methylthiophenyl-, Methylsulfinylphenyl- oder Methylsulfonylphenylgruppe ist.
- 3. 1-(4'-Methylthio"benzoyl)-3-cyanguanidin, eine Verbindung nach Anspruch 2.
- 4. Arzneimittel» gekennzeichnet durch einen Gehalt an mindestens einer Verbindung der allgemeinen Formel IV- 15 -709814/111215799 ^ItH C HR'-C=Oin der R1 einen C1 ^-Alkoxyphenyl-, Cj^-Alkylthiophenyl-, C1 _c-Alkylsulfinylphenyl- oder C ^ _,_-Alkylsulf onylphenylrest bedeutet,neben den üblichen Hilfs- und/oder Konfektionierungsmitteln.
- 5. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der allgemeinen Formel IH 0 H (I)R-C=O ClTin der R einen C, ^-Alkylthiophenyl-, C«._^-Alkylsulfinylphenyl- oder C.c-Älkylsulfonylphenylrest bedeutet, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der allgemeinen Formel IIS (H)R-C-Xin der X ein Halogenatom bedeutet, mit der Verbindung der Formel III ~- 16 -7098U/1 1 1215799 3N H S HH CNzur Umsetzung bringt.- 17 ~7098U/1 1 12
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US05/618,107 US4057642A (en) | 1975-09-30 | 1975-09-30 | Acyl cyanoguanidines |
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