DE2642639A1 - Pigmentartiges 2,9-dichlorchinacridon und dieses enthaltendes praeparat - Google Patents

Pigmentartiges 2,9-dichlorchinacridon und dieses enthaltendes praeparat

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DE2642639A1 DE19762642639 DE2642639A DE2642639A1 DE 2642639 A1 DE2642639 A1 DE 2642639A1 DE 19762642639 DE19762642639 DE 19762642639 DE 2642639 A DE2642639 A DE 2642639A DE 2642639 A1 DE2642639 A1 DE 2642639A1
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Description

PATENTANWÄLTE
DipL-Ing. P. WIRTH · Dr. V. SCHMIED-KOWARZiK Dip!.-lng. G. DANNENBERG · Dr. P. WEINHOLD · Dr. D. GUDEL
281134 6 FRANKFURTAM MAIN
TELEFON (0611) 2870M GR. ESCHENHEIMER STRASSE 30
SK/SK
PG 1827 JAFFE
E.I. DuPont de Memours and Company Wilmington Del. /USA
Pigmentartiges 2,9-Dichlorchinacridon und dieses enthaltendes Präparat
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Präparate mit einmaligen Pigmenteigenschaften. Die erfindungsgemäßen Präparate bestehen aus einem 2,9-Dichlorchinacridon mit einmaliger polymorpher Struktur und aus demselben in Kombination mit einem Molybdänorangepigment.
Chinacridon als Verbindung wurde mit Erfolg am Anfang dieses Jahrhunderts synthetisiert, doch erst 1955 u/urde eine Synthese eintiüickelt, die Chinacridon in großtechnich geeigneter Pigmentform lieferte. Diese Pionierarbeit ist in der US PS 2 821 529 beschrieben. Nach dieser Arbeit erschienen zahlreiche Patentschriften, von denen einige 2,9-Dichlorchinacridon beschrieben (vgl. die US PS 3 157 659 und die belg. PS 737 025). Die US PS 3 157 659 beschreibt verschiedene Bolymor-phe von 2,9-Dichlorchinacridon, lehrt jedoch nicht das erfindungsgemäße spezifisiche Präparat. Die belgische Patentschrift beschreibt einen
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einen 2,9-Dichlorchinacridon enthaltenden Automobilfinisch, wobei das 2,9-Dichlorchinacridon von der in der US PS 3 157 659 beschriebenen Art sein kann. Weiterhin wurden verschiedene Verfahren zur verbesserten Herstellung von pigmentartigem Chinacridon entwickelt, (vgl. z.B. die US PS 3 030 370). Mit wachsender Verwendung synthetischer pigmentartiger Materialien zum Färben aller Arten von Gegenständen, insbesondere Hochtemperaturkunststoffe und -polymere, hat die Nachfrage nach dauerhafteren, intensiveren sowie billigeren Pigmenten ständig zugenommen. Das erfindungsgemäß vorgelegte 2,9-Dichlorchinacridon ist ein weiterer Beitrag zur Entwicklung dieser Familie von Pigmenten.
Die andere Komponente des erfindungsgemäßen Zwei-Komponenten-Präparates ist ein Molybdatorangepigment oder ein mit Kieselsäure (silica)
/überzogenes Molybdatorangepigment, wie es z.B. in den US PSS
3 370 971, 3 369 133 und 3 567 477 beschrieben wird.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein neues Präparat von 2,9-Dichlorchinacridon, das durch die folgenden 2Θ Werte seines Pulverbrechungsmusters gekennzeichnet ist:
starkes Band bei 27,8°;
mittleres Band bei 5,3, 15,2 und 23,2°; schwaches Band bei 14,0, 16,5, 19,2, 21,3 und 22,8°.
Weiter bezieht sich die vorliegende Erfindung auch auf ein Pigmentpxäparat, das 50-3 Geu/.-$£ des oben definierten 2,9-Dichlorchinacridons im Kombination mit 97-50 Gew.-% eines Molybdatorangepigmentes, vorzugsweise eines Molybdatorange, das in dichte amorphe Kieselsäure eingekapselt und durch die Farbindexzahl CI. 77605 identifziert ist, enthält.
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Bevorzugt werden pigmentartige Präparate aus 25-5 Gew.-^ 2,9-Dichlorchinacridon und 75-95 Gew.-% Molybdatorange oder in Kieselsäure eingebettetes Molybdatorange aufgrund ihrer leichten Dispergierbarkeit und Intensität des erhaltenen Präparate.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein 2,9-Dichlorchinacridon, das durch sein einmaliges Röntgen-BrBchungsmuster identifiziert werden kann und im Vergleich zu bisher bekannten 2,9-Dichlorchinacridonen eine überraschend gute Dispergierbarkeit besitzt, wenn man es in solch anspruchsvollen Materialien uiie Automobilfarben und polymeren Produkten verwendet. Die Bezeichnung "polymere Produkte" umfaßt solche aus Materialien, wie Polystyrol, Polypropylen, Polyvinylchlorid, ABS usw. Außerdem zeigt das 2,9-Dichlorchinacridon in solchen Produkten eine außergewöhnliche Wärmebeständigkeit und zeigt einmalige Mischeingenschaften mit Molybdatorangepigmenten und in Kieselsäure eingebetteten Molybdatorangepigmenten. Unter "Wärmebeständigkeit" wird verstanden, daß das 2,9-Dichlorchinacridon und seine Mischungen mit Molybdatorange sich bei Temperaturen bis zu 322°C. nicht verfärbt oder merklich zersetzt. Diese Eigenschaft macht das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridon besonders geeignet zum Färben von Kunststoffen, die während ihrer Verarbeitung hohen Temperaturen ausgesetzt werden.
Das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridon wird hergestellt, indem man ein übliches 2,9-Dichlorchinacridon in roher ]£·Form oder als Mischung der ß- und ^-Formen in Anwesenheit von Aluminiumsulfat Al2(SO^)-J. 15-18H2O und Tetrachloräthylen in einer Kugelmühle vermahlt und dann in verdünnter Schwefelsäure zur Erzielung eines 2,9-Dichlorchinacridons mit außergewöhnlicher Dispergier-
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- ir -
barkeit in Kunststoffen exfcahiert. Das übliche 2,9-Dichlorchinacridonausgangsmaterial kann nach bekannten Verfahren (vgl. die US PS 3 157 659) hergestellt oder gegebenenfalls gekauft werden.
Wie oben ermähnt, ist das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridon durch ein 28 Röntgen-Brechungsmuster mit einem starken Band bei 27j8°, mittleren Bändern bei 5,3, 15,2 und 23,2° und schwachen Bändern bei 14,0, 16,5, 19,2, 21,3 und 22,8° gekennzeichnet,
Aufgrund dieses Röntgenmusters wird angenommen, daß das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridon eine Mischung aus )f· und ß-Polymorphen ist, in u/elcher die Y^-Form vorherrscht.
Weiterhin hat das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridon beim Dispergieren in Polystyrol," anderen Harzen oder anderen Antimobilfindschen und Strecken mit Titandioxid ein einmaliges Absorptionsspektrum. Die Reflektanzkurve dieser gestreckten Dispersion zeigt z.B, das wesentliche Band mit längster Wellenlänge bei 575 nm zentriert, während andere Chinacridone, wie ß-Chinacridon, ein entsprechendes Band bei 577 nm mit einem Unterschied von 10 nm an der breitesten Trennung der sich neigenden Kurven zeigt. Das 2,9-Dichlorchinacridon zeigt eine steilere Neigung bei kürzeren Wellenlängen. Im Gegensatz dazu hat 2,9-Dimethylchinacridon ein langes Wellenlängenmaximum bei 564 nm. Beim erfindungsgemäßen 2,9-Dichlorchinacridon ist ain Maximum des entsprechenden Bandes um 11 nm zu längeren Wellenlängen verlagert, es zeigt eine viel steilere Neigung und kreuzt tatsächlich die Kurve von 2,9-Dimethylchinacridon.
Das spektroskopische Verhalten macht das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridonpräparat bei Kombination mit einem Molybdat-
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orangepigment, das eine fast vollständige Absorption unterhalb 570 nm zeigt, zu einem einmaligen Purpurpigment von überraschender Intentität und Lichtechtheit. Da die Intensität von Mischungen in Kunststoffen und Industriefarben von großen Interesse ist, machen die einmaligen Lichtabsorptionseigenschaften des erfindungsgemäßen Pigmentes in Kombination mit anderen wünschenswerten Eigenschaften, wie seine Wärmebeständigkeit und Dispergierbarkeit, es zu einem besonders wertvollen Pigment für diese Verwendungszwecke.
Das Molybdatorangepigment kann nach bekannten Verfahren hergestellt werden; oder man kann ein handelsübliches Pigment, wie z.B. Molybdatorange YE 698-D oder Krolor Orange Rt K0-786-D, ein Molybdatorange der Anmeldrin, verwenden. Wie oben erwähnt, sind diese Molybdatorangepigmente rottönige Orangepigmente mit einer CI. Zahl 77605.
Das erfindungsgemäße 2,9-Dichlorchinacridon kann gemäß dem folgenden Verfahren hergestellt werden:
Beispi el 1_
Eine Kugelmühle mit einem inneren Durchmesser von etuia 60 cm und einer Gesamtkapazität von etwa 227 1 wurde mit 1000 Teilen "CyI-pebs" (zylindrische Eisenstäbchen von 1,27 cm Durchmesser und 1,27 cm Länge) und 100 Teilen "twenty penny" Nägeln beschickt. Dann wurden 11 Teile rohes 2,9-Dichlorchinacridon zusammen mit 43,5 Teilen handelsüblichem Aluminiumsulfat, Al2(SO.),.15-18 H2O, und etwa 1,6 Teilen Tetrachloräthylen in die Kugslmühle gegeben. Diese wurde bei etwa 40 rpm (etwa 74 % der kritischen Geschwindigkeit) 9 Stunden bei etwa 40 C. rotiert, u/orauf die Mischung aus
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Pigment und Aluminiumsulfat aus der Mühle auf ein Sieb gegeben wurde, um "Cyl-pebs" und Nägel zurückzuhalten. Dann wurden 126 Teile der Pigment- und Aluffliniumsulfatmischung unter Rühren zu einer Lösung zugefügt, die durch Zugabe von 6,8 Teilen konz. Schwefelsäure zu 320 Teilen Wasser hergestellt worden war. Die Mischung wurde unter Rühren mit offenem Wasserdampf auf 88-93 C. erhitzt und 3 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Zum Abkühlen der Mischung auf etwa 700C. wurde kaltes Wasser zugefügt« Der Feststoff wurde abfiltriert und mit heißem Wasser gewaschen, bis das Filtrat praktisch sulfatfrei und auf Lakmuspapier neutral war. Nach dem Trocknen erhielt man 24,5 Teile eines intensiv purpurnen 2,9-Dichlorchinacridonpigmentes. Das nach dem obigen Verfahren erhaltene 2^-Dichlorchinacridonpigment hat eine durchschinttliche Teilchengröße von weniger als etwa 0,1 ,u und ist durch das folgende Röntgen-Brechungsmuster gekennzeichnet: starke 26-Werte bei 27,8°; mittlere Bänder bei 5,3, 15,2 und 23,2°, schwache Bänder bei 14,0, 16,5, 19,2, 21,3 und 22,8°. Das erfindungsgemäße Pigment wird weiter beim Dispergieren in einem polymeren Präparat leicht durch seine intensive Purpurfarbe identifiziert.
Aufgrund des obigen Röntgenmusters ist das erhaltene Pigment vermutlich eine Mischung aus £ und ß-2,9-Dichlorchinacridon, vorhersehend mit der ^Form, d.h. mindestens 50 Gew.-% und bis zu 97 Gew.-% ^Form, wobei der rest aus ß-Material besteht. Erfindungsgemäß ist die hier diskutierte r-Phase dieselbe, wie sie in der US PS 3 157 659 beschrieben wird, die ß-Phasenkomponente des erfindungsgemäßen 2,9-Dichlorchinacridons wird jedoch in der genannten US PS als tf-Phase bezeichnet.
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Selbstverständlich liefert das Verfahren von Beispiel 1 ein Produkt, das ohne u/eitere Behandlungsstufen oder Zusätze in zufriedenstellender Dispergierbarkeit in Kunststoffen dispergierbar ist.
Wie erwähnt, wurde die Pigrnent-Aluminiumsulfat-Mischung in Tetrachloräthylen 9 Stunden vermählen, was die optimale \/ermahlzeit darstellt. Es können kürzere Zeiten angewendet werden, sie liefern jedoch ein Produkt von geringerer endgültiger Farbstärke. Man kann auch länger, d.h. bis zu 12 Stunden, vermählen, eine Mahldauer über 12 Stunden beeinträchtigt jedoch die Dispergierbarkeit des Produktes.
Die Eigenschaften des erfindungsgemäßen 2,9-Dichlorchinacridonpigmentes können durch trockenes Mischen des.2,9-Dichlorchinacridons oder eines anderen Pigmentes mit oder ohne Streckmittel, wie Titandioxid, und eines festen Harzes gezeigt werden. Dann wird die Mischung bis zur Homogenität heftig gerührt. Dieses Mischen kann in einer üblichen Mischanlage, z.B. einem Bandmischer, Banbury-Mischer, Baker-Perkins-Mischer, Zwei-Walzen-Stuhl usw., erfolgen. Dann wird die Mischung bei einer Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des Kunststoffes zu Plättchen spritzgußverformt. Die folgenden Beispiele zeigen die Verwendung des erfindungsgemäßen Pigmentes mit üblichen Pigmenten in verschiedenen Polymersystemen.
Beispiel 2
1100 Teile Polystyroltabletten wurden mit 11 Teilen Pigmenttitandioxid und 1,1 Teilen Chinacridonpigment gemischt. Die Mischung lüurds in einem geschlossenen Behälter zu einer einigermäßen einheitlichen Mischung umgewälzt und dann bei 1200C. durch einen Banbury-Mischer (Größe B der Fer.ro Birmingham Company) zu einer
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einheitlichen Mischung aus Harz und Pigment verarbeitet. Die erhaltene Mischung wurde zu einem gefärbten groben Pulver geschnitten und bei den folgenden Temperaturen zu 5 Sätzen Plättchen spritzgußverformtt 2000C., 23O0C, 260°C., 29O0C. und 32O0C. Das Maß an Zersetzung des Pigmentes während des Strangpreßvorganges uiurde durch Vergleichen der Farben der Plättchen bei den obigen Temperaturn bestimmt. Die Testergebnisse waren wie folgt:
Pigment im Präparat Strangpreßtemperaturen; C
200 230 260 290 320
2,9-Dichlorchinacri- bläul. 10 10 9 * 2 8
don von Beisp.1 rot
2,9-Dim ethylen in- bläul. 10 8 7 6
acridon : rosa
I rot 8 3 0
unsubst. Chinacridon
Die Farbveränderungen bei den vier höheren Temperaturen wurden visuell oder durch Reflektanzspektren verglichen und mit'der Farbe der bei 200°C. stranggepreßten Plättchen verglichen. Eine Bewertung von 10 zeigt eine vollständige Farbbeständigkeit bei der angegebenen Temperatur, 8 bedeutet eine leichte Veränderung, 6 eine beträchtliche Veränderung und 2 ein sehr hohes Maß an Zersetzung, während 0 ein vollständiges Versagen des Färbemittels anzeigt.
Aus den obigen Daten ist ersichtlich, daß das Pigment von Beispiel 1 den handelsüblichen Pigmenten wesentlich überlegen ist.
Neben der Beobachtung der Farbveränderung bei den verschiedenen Sprangpreßtemperaturen wurden die Plättchen auch unter UV Licht untersucht. Dabei zeigten die mit Chinacridon pigmentierten Plättchen eine deutliche Fluoreszenz, die sich mit der Intensität
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der Temperaturerhöhung steigert. Z^-Dimethylchinacridon wird ähnlich beeinflußt, jedoch in geringerem Maß, mährend des 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 praktisch keine Fluoreszenz oberhalb des Hintergrundes der Emission zeigte, und zwar aufgrund des bei höheren Temperaturen, insbesondere 320 C. behandelten Harzes selbst. Eine erhöhte Fluoreszenz zeigt eine erhöhte Pigmentlöslichkeit im Harz, die selbstverständlich unerwünscht ist.
Beispiel 3
1200 Teile ABS Harztabletten wurden mit 24 Teilen pigmentartigem Titandioxid und 0,6 Teilen 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 gemischt, die Mischung wurde zuerst wie in Beispiel 2 umgewälzt und dann in einem Banbury-Mischer dispergiert. Nach Spritzgußverformung bei 2000C. und 29O0C. wurden die Plättchen auf Farbveränderung untersucht; sie hatten eine leuchtend bläulich-rote Farbe und eine deutlich überlegene Warmebeständigkeit im Vergleich zu ähnlich hergestellten Plättchen mit Verwendung von 2,9-Dimethylchinacridon als Färbemittel. Das 2,9-Dimethylchinacridon unterliegt einer Farbveränderung zu einem gelblichen Ton bei Verarbeitung bei der höheren Temperatur.
Beispiel 4
95 Teile Polystyrol wurden in einen Zwei-Walzen-Stuhl gegeben, dessen Walzen bei 35 und 45 rpm rotiert und auf 107°C. erhitzt wurden. Nach Erweichen des Polystyrols wurden 5 Teile 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 zugefügt, dann wurde bis zur Erzielung einer einheitlichen Mischung weiter gemischt. Es wurde eine zweite Polystyrolmischung mit 20 % Krolor (K0-786-D), einem in Kieselsäure eingebetteten Molybdatorange, hergestellt. Die beiden Polystyrolmischungen wurden in einem Banbury-Mischer bei 2000C. in einem Verhältnis von 12 % 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 und
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88 % Krolor (Ko-768-D) in ABS Harz einverleibt, so daß man eine Pigrnentgesamtkonzentration von 5,0;bpro100 Gew.-?£· Harz erhielt. Das erhaltene Produkt von sehr intensiver roter Farbe wurde zu einem groben Pulver geschnitten und bei 200 C, 23O0C, 26G0C. und 29O0C. spritzgußverformt. Das obige Verfahren wurde wiederholt, indem man das 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 durch 2,9-Dimethylchinacridon und unsubstituiertes Chinacridon ersetzte. Um der mit der erfindungsgemäßen Mischung aus 2,9-Dichlorchinacridon/Krolor^^ erhaltenen Farbe zu entsprechen, wurde eine 5/95 Mischung aus ß-Chinacridon/Krolor und eine 17/83-Mischung aus 2,9-Dimethylchinacridon/Krolor hergestellt. Die obigen ß-Chinacridon- und 2,9-Dimethylchinacridonpräparate sind weniger intensiv und wärmebeständig als das erfindungsgemäße Präparat.
Die Wärmebeständigkeit der drei pigmentierten Polymersysteme wurde mit den folgenden Ergebnissen bei verschiedenen Strangpreßtemperaturen verglichen:
Stranqpreßtemperatur; 0C.
Pigment im Präparat 200 230 260 290
2,9-Dichlorchinacridon von rot,sehr
Beisp. 1/Molybdatorange intensiv 10 9 8
2,9-Dimethylcinacridon/
Molybdatorange · · rot, mittl.
Intensität 10 9 7
ß-Chinacridon/Molybdatorange rot, relativ
matt 9 8 6
Die Bewertung uiurde bereits oben erläutert. Wie ersichtlich, bewahrt das srfindungsgemäße Präparat seine Intensität und Pigmentqualität mit wenig Zersetzung selbst bei einer Temperatur von 29O0C, im ABS Harz-System.
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Das obige Verfahren kann durch Verwendung eines rottönigen Molybdatorange wiederholt werden, das nicht zur Bildung eines dichten amorphen Kieselsäureüberzugs auf demselben behandelt worden ist. Dadurch Brhält man ein Präparat mit ähnlicher Dispergierbarkeit und Intensität wie das Krolor^ enthaltende Präparat, jedoch selbstverständlich nicht mit derselben Wärmebeständigkeit.
Beispiel 5
Eine Mischung aus 8000 Teilen handelsüblichen Acetalformharz, 40 Teilen pigmentartigem Rutil-Titandioxid und 0,4 Teilen 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 wurde durch 50 Minuten langen Umwälzen in einer Trommel hergestellt. Die Mischung wurde bei 185-1950C. zu Strängen stranggepreßt, diese wurden zu Körnern geschnitten und bei 200 C. zu Plättchen verformt. Letztere waren von bläulich roter Farbe mit überlegener Farbtiefe, Tonreinheit und Wärmebeständigkeit im Vergleich zu ähnlich hergestellten Plättchen mit 2,9-Dimethylchinacridon als Färbemittel. Die Wärmebeständigkeit des Pigmentes von Beispiel 1 ist noch deutlicher, wenn kein Titandioxid verwendet wird.
Beispiel 6
6800 Teile Nylon-Formpulver wurden mit 34 Teilen Rutil—Titandioxid und 3,4 Teilen 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 umgewälzt und die erhaltene Mischung durch eine Strangpreßtrommel und Düse bei 270 C. gemischt. Die Nylonstränge aus der Strangpresse wurden zu Körnern geschnitten und zu Plättchen bei 2700C, verformt. Diese zeigten eine reine bläulich-rote Farbe, die ähnlich hergestellten Nylon-Plättchen mit 2,9-Dimethylchinacridon als Färbe-mittel deutlich überlegen war. Letztere unterliegen einer deutlichen Farbveränderung zu einem gelberen Ton und zeigen unter UV Licht eine intensive Fluoreszenz.
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Beispiel _7
8 Teile pulverisiertes Polypropylen und 2 Teile 2,9-Dichlorchin·- acridon wurden in einem Behälter mit 0,1 Teil Stearinsäure und geringen Mengen an Zusätzen, wie Antioxidationsmittel, gemischt. Die Mischung wurde 15 Minuten auf einer Ret Devil Farbschüttelvorrichtung geschüttelt und dann weiter auf einem Zwei-Walzen-Stuhl zu einem 20-^igen Pigmentkonzentrat in Polypropylen gemischt. Dieses Konzentrat wurde dann in einem Banbury-Mischer mit weiteren Polypropylen und einem 50-^igen Titandioxidkonzentrat in Polypropylen zu einer Mischung gemischt, die 0,1 Tei], pro 100 Teile fertige Mischung, 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 t 1,0 Teil pro 100 Teile fertige Mischung Titandioxid enthielt,
f *
wobei der Rest!aus Polypropylen bestand. Nach Entfernung aus dem Banbury-Mischer wurde das Material abgekühlt, mittels Schervorrichtung zu walnußgroßen Klümpchen geschnitten, granuliert und durch ein 0,63 cm Sieb geleitet. Dieses Produkt wurde bei 5 Temperaturen zwischen 200-320 C. spritzgußverformt. Die Wärmebeständdigkeit dieser mit dem 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 gefärbten Polypropylenplättchen wurde mit ähnlich hergestellten Plättchen verglichen, die mit Chromophthal Red 3B (einem Diaminodianthrachinonylpigment der Ciba-Geigy), das häufig in Polypropylensystemen verwendet wird, gefärbt war. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Pigment im Präparat Strangpreßtemperatur; C.
- 200 230 260 290 320
2,0-Dichlorchinacridon (B.1) bläul.-rot 10 10 9,5 8,5
Chromophthal Red 3B " bräunl.rot 10 9 6 5
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Die Bewertung wurde oben erläutert. Neben der überlegenen Wärmebeständigkeit des Präparates mit dem erfindungsgemäßen Pigment zeigt das erfindungsgemäß pigmentierte Präparat gemäß dem folgenden Fade-O-meter-Test auch eine wesentlich bessere Lichtechtheit:
Pigment im Präparat Belichtungszeit ; std
IJDG 200 300
2,9-Dichlorchinacridon
von Beispiel 1 10 10 9,5
Chromophthal Red 3B 10 8 6
Eine Lichtechtheit von 10 bedeutet keine Veränderung nach Belichtung, während eine Bewertung von 6 eine beträchtliche Veränderung und 0 ein vollständiges Versagen anzeigt.
Beispiel 8
Die folgenden Bestandteile wurden in einem Banbury-Mischer gemischt:
Teile
Polypropylen 950
20 gew.-^iges Konzentrat aus 2,9-Dichlorchinacridon von Beisp. 1 in Polypropylen, hergestellt wie oben . 4,12
20-^iges Konzentrat aus Molybdatorange
(Krolor K0-786-D) in Polypropylen . 36,2
Mischung" aus 0,1 Teil Ruß pro 100 Teile 12
Polypropylen
Durch Verwendung von 8,8 Teilen eines 2O-5$igen Konzentrates von Chromophthal Red 3B anstelle des 2,9-Dichlorchinacridonkonzentrates wurde eine ähnliche Mischung hergestellt. Dann wurden die Mischungen bei Temperaturen von 230-320 C. spritzgußverformt. Die Plättchen der beiden bei 230 C. stranggepreßten Mischungen sind in Farbe und Intensität sehr ähnlich. Der entscheidende wirtschaftliche Vorteil des erfindungsgemäßen Pigmentes zeigt sich dadurch, daß weniger als die Hälfte an 2,9-Dichlorchinacridon
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von Beispiel 1 im Vergleich zu Chromophthal Red 3B erforderlich ist. Weiter zeigt die erfindungsgemäße Pigmentmischung eine überlegene Wärmebeständigkeit und Lichtechtheit*
B' e i s ρ i e 1 9
Die überlegene Dispergierbarkeit des erfindungsgemäßen 2,9-Dichlorchinacridons gegenüber nach bekannten l/erfahren hergestelltem 2,9-Dichlorchinacridon und anderen handelsüblich verfügbaren 2,9-Dimethylchinacridonpigmenten kann wie folgt dargestellt werden: 22 Teile weißes weiches Polyvinylchlorid wurden mit 0,1 Teil 2,9-Dichlorchinacridon von Beispiel 1 in einem kleinen Glasbehälter durch Rühren mit einem Spatel und anschließenden Umwälzen des Behälters 1 Minute lang auf einem Walzenstuhl gemischt. Die erhaltene Mischung wurde zu 199 Teilen weißem weichem Polyvinylchlorid zugefügt, das 30 Sekunden durch Verwalzen auf einem Zwei-Walzen-Stuhl erweicht worden war, wobei die Walzen auf etwa 15O0C. vorerhitzt waren und bei 15 rpm rotierten. Nach 15 Sekunden langem Verwalzen wurde die gesamte Mischung weitere 5
("alternative cuts") Mal geschnitten und h:h durchgeführt/. Das Material wurde aus der Walze
entfernt, abkühlen gelassen, und vom Zentrum der, erhaltenen Folie wurden kleine Proben geschnitten. Die restliche Folie wurde zum
("cuts")
Walzenstuhl für weitere 10 Durchgänge/zurückgeführt, worauf ähnliche Proben hergestellt wurden. Die Dispergierbarkeit wurde aus dem Maß an Farbentwicklung sowie dem Maß an Flecken- und Streifenbildung in der Probe bewertet. Das 2,9-Dichlorchin aoridon von Beispiel 1 war in jeder Hinsicht einem handelsüblichen 2,9-Dimethylchinacridon oder einem in Anwesenheit von starker, d.h. 40-^iger Schwefel-säure entwickeltem 2,9«Dichlarchinacridon weit überlegen. Das handelsübliche 2,9-Dimethylchinacridon und das
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mit starker Schwefelsäure gebildete 2,9-Dichlorchinacridon entwickelten etwa die Hälfte bis ein Fünftel der Farbstärke des erfindungsgemäßen Z^-Dichlorchinacridons, Diese Bewertung der Farbstärke gilt in gleicher Weise auch für das Dispergieren mit einem Arbeitsmindestaufiuand (5 Durchgänge) sowie für ein Dispergieren mit größerem Aufwand (15 Durchgänge).
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Claims (4)

Patentansprüche
1.- Pigmentartiges 2^-Dichlorchinacridon, dadurch gekennzeichnet, daß es 20 Werte seines Röntgen-Pulverbrechungsmusters mit
einem starken Band bei 27,8 , mittleren Bändern bei 5,3, 15,2
und 23,2° und schwachen Bändern bei 14,0, 16,5, 19,2, 21,3 und
22,8° hat.
2.- Pigmentpräparat, enthaltend oder umfassend 50-3 Geu/.-^ 2,9-Dichlorchinacridon gemäß Anspruch 1 in Kombination mit 50-97
Gew.-% Molybdatorange.
3,- Pigmentpräparat nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molybdatorange in dichter amorpher Kieselsäure eingekapselt bzuu eingebettet ist.
4.- Pigmentpräparat nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß es 25-5 Gem.-% 2,9-Dichlorchinacridon gemäß Anspruch 1 in Kombination mit .75-95 Ge\u,-% Molybdatorange enthält.
Der Patentanwalt:
7-09814/1061
DE2642639A 1975-09-24 1976-09-22 Pigmentartiges 2,9-Dichlorchinacridon und dieses enthaltendes Präparat Expired DE2642639C2 (de)

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