DE2641945C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren
zur erdfreien Aufzucht von Pflanzen mit einer in einem geschlossenen
System umlaufenden Pflanzennährlösung, bei dem
der pH-Wert und die Leitfähigkeit der Pflanzennährlösung
kontinuierlich gemessen und die von den Pflanzen aufgenommenen
Nährstoffe durch Zufuhr von zwei konzentrierten Vorratslösungen
(a) und (b) nach Maßgabe der gemessenen pH-
Werte und Leitfähigkeitswerte ersetzt werden, so daß die
genannten Werte zwischen vorher festgelegten Grenzen gehalten
werden. Bekanntlich können bei der erdfreien Aufzucht
von Pflanzen ein gutes Wachstum und gute Ausbeuten
erzielt werden, wenn man ständig genau eingestellte Nährbedingungen
in der umlaufenden Nährlösung aufrechterhält,
wobei Frischwasser und Pflanzennährstoffe nach Maßgabe
ihres Verbrauchs zugeführt werden, während eine vorgegebene
ausgewogene Zusammensetzung der in der Pflanzennährlösung
enthaltenen Nährstoffe aufrechterhalten wird. Abweichungen
von dieser Ausgewogenheit machen sich schnell in
verminderter Ausbeute oder in Form direkter Symptome von
Pflanzenmangelerkrankungen bemerkbar, so daß ein großes
Bedürfnis besteht, die Nährstoffzusammensetzung der Pflanzennährlösung
kontinuierlich zu steuern. Diese Steuerung
wird bisher so vorgenommen, daß konzentrierte Vorratslösungen
unterschiedlicher Zusammensetzungen nach Maßgabe
des pH-Wertes und der Leitfähigkeit der Nährlösung zugesetzt
werden.
Aus der DE-AS 15 42 807 ist
ein kontinuierliches Verfahren zur Konstanthaltung der
Nährstoffzusammensetzung eines flüssigen Düngemediums vorgeschlagen,
bei dem drei verschiedene Nährstofflösungen
dem Düngemedium in Abhängigkeit vom pH-Wert des Düngemittels
zugeführt werden, wobei es sich bei dieser Zuführung
im Prinzip um eine Titration handelt. Die dem Düngemedium
zugeführten unterschiedlichen Nährstofflösungen werden zugeführt,
um den pH-Wert durch Titration innerhalb bestimmter
Grenzen zu halten, nicht jedoch in Abhängigkeit vom tatsächlichen
Verbrauch des Nitrat- bzw. Ammoniumstickstoffs
durch die Pflanzen. So wird beispielsweise durch Zufuhr
der basischen Nährlösung (1) gemäß diesem Stand der Technik
das Düngemedium basischer gemacht, ohne daß berücksichtigt
wird, daß dadurch ein dem gewünschten Effekt
entgegengesetzter Effekt erzielt wird aufgrund der Tatsache,
daß die Pflanzen dabei den Ammoniumstickstoff
(NH₄OH) in der basischen Nährstofflösung aufnehmen, was
zur Folge hat, daß die Pflanzen absterben.
Mit den aus den GB-PS 13 18 696, DE-OS 19 33 998 und
DE-AS 15 42 805 bekannten Verfahren zur erdfreien Aufzucht
von Pflanzen wurden zwar Teilverbesserungen erzielt,
eine befriedigende Lösung des genannten, bei der erdfreien
Aufzucht von Pflanzen auftretenden Problems wurden damit
jedoch nicht erreicht.
Aufgabe der Erfindung war es daher, die bei den bekannten
Verfahren auftretenden Steuerungsschwierigkeiten zu beseitigen
und sowohl einen optimalen pH-Wert als auch eine
optimale Zusammensetzung der Nährlösung im Rahmen eines
großtechnisch durchführbaren kontinuierlichen Verfahrens
aufrechtzuerhalten, ohne daß es erforderlich ist, die
Nährlösung von Zeit zu Zeit auszutauschen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß
durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruches enthaltenen Merkmale gelöst.
Der funktionelle Zusammenhang zwischen den beiden vorgenannten
Entscheidungskriterien ist darin zu sehen, daß
der Verbrauch des Nitratstickstoffs in der Nährlösung
durch die Pflanzen zu einem Abfall des pH-Wertes der
Nährlösung führt, dem durch Zufuhr der Vorratslösung
(a) entgegengewirkt wird, während bezüglich der Zufuhr
von Ammoniumstickstoff der umgekehrte Vorgang abläuft.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann ein gutes
Wachstum von Pflanzen bei erdfreier Aufzucht erzielt
werden, wobei die Ernte in günstigen Fällen bis zu mehr
als dem Dreifachen der üblicherweise unter Verwendung
von Erde erzielten Ernte beträgt. Das erfindungsgemäße
Verfahren läßt sich bequem steuern, wobei die Steuerung
weniger störempfindlich ist als bei den bisher bekannten
vergleichbaren Verfahren, das heißt, die Toleranzen für
Abweichungen von einer ausgewogenen Pflanzennährlösung
sind größer, ohne daß eine Störung des Pflanzenwachstums
oder eine vorübergehende oder dauerhafte Schädigung der
Pflanze auftritt. Hinzu kommt, daß sich das erfindungsgemäße
Verfahren aufgrund seiner technisch leicht realisierbaren
Steuervorgänge ohne weiteres automatisieren läßt.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird
der Kaliumgehalt der umlaufenden Pflanzennährlösung bei
100 bis 150%, vorzugsweise bei etwa 125%, ihres Stickstoffgehaltes
gehalten.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
verwendet man saure Vorratslösungen (a) und (b).
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
kann der Stickstoff in Form eines Gemisches aus Nitratstickstoff
und Ammoniumstickstoff zugeführt werden,
wobei man vorzugsweise ein Gemisch aus etwa 80% Nitratstickstoff
und Rest Ammoniumstickstoff verwendet. Vorzugsweise
verwendet man im wesentlichen aus Calciumnitrat
bestehenden Nitratstickstoff.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
wird in die umlaufende Pflanzennährlösung Luft und/
oder Kohlendioxid eingeblasen.
Ein Ausführungsbeispiel für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
wird nachstehend unter Bezugnahme auf die
beiliegende Zeichnung näher erläutert, die
eine schematische Darstellung einer
Vorrichtung zur
erdfreien Aufzucht von
Pflanzen zeigt.
Die Figur zeigt einen Tank 10 für die Nährlösung, der eine Ableitung
11 mit Flüssigkeitspumpe 12 besitzt. Mittels dieser Pumpe 12
wird die Nährlösung aus dem Tank 10 in Behälter 11′ oder flache
Rohre oder Schläuche aus Kunststoffolie in einem Treibhaus gepumpt.
In diese Behälter, Rohre oder Schläuche sind die Pflanzen
so "eingepflanzt", daß sich ihr Wurzelsystem
in der zirkulierenden Pflanzennährlösung befindet. In den
Behältern, Rohren oder Schläuchen befindet sich keine Erde, jedoch
kann ein geeignetes Material enthalten sein, von dem die
Nährlösung aufgesaugt wird. Bei Verwendung von Behältern sind
diese vorzugsweise mit einer Kunststoffolie 13′ abgedeckt,
um die direkte Verdampfung aus den Behältern herabzusetzen.
Das Wurzelsystem der Pflanzen erstreckt sich somit in den Behältern,
Rohren oder Schläuchen, und die Pflanzen nehmen ihre Nahrung
über das Wurzelsystem direkt aus der Nährlösung auf. Aus den
Behältern fließt die Nährlösung, die von den Pflanzen nicht aufgenommen
wird - selbstverständlich wird die Nährlösung in großem
Überschuß zur Verfügung gestellt - über eine Rückleitung 13 zu
dem Tank 10 zurück. Mit dem Tank 10 ist eine Rohrleitung 14 zur
Versorgung mit Frischwasser verbunden, wobei die Versorgung durch
ein Magnetventil 15 gesteuert wird. Zur Zufuhr von konzentrierter
Nährlösung, der Vorratslösung, dient eine Leitung 16 mit einem
Magnetventil 17, das zwei Zuführungen, nämlich über eine mit
einem Magnetventil 19 ausgerüstete Leitung 18 aus einem Behälter
20, und über eine mit einem Magnetventil 22 ausgerüstete Leitung
21 aus einem Behälter 23 besitzt. Die Magnetventile 19 und 22
werden durch ein pH-Meter 24 gesteuert, dessen Meßsonde 25 in
die Nährlösung des Tanks 10 eintaucht, während die Magnetventile
15 und 17 durch einen Leitfähigkeitsmesser 26, dessen Meßsonden
27 ebenfalls in die Nährlösung des Tanks 10 eintauchen, sowie
durch einen Schwimmer-Niveauregler 28 zur Aufrechterhaltung eines
bestimmten Flüssigkeitsniveaus im Tank 10 gesteuert werden.
Schließlich ist der Tank 10 mit einem Überlauf 29 und mit einem
oder mehreren perforierten Rohr- oder Schlauchleitungen 30 ausgerüstet,
die sich entlang des Bodens des Tanks erstrecken und mit
einem Kompressor zum Einblasen von Luft in die Nährlösung von
unten und nach oben zur Versorgung der Nährlösung mit Sauerstoff
und zur Erzeugung einer Turbulenz- und Rührwirkung auf die Nährlösung
verbunden sind, so daß diese Lösung eine gleichmäßige Konzentration
und Zusammensetzung besitzt. Anstelle von Luft kann
man auch Kohlendioxid in die Lösung einblasen, so daß die Pflanzen
dieses Kohlendioxid durch das Wurzelsystem aufnehmen; restliches
Kohlendioxid wird über die Blätter aufgenommen. Man kann
auch sowohl Luft als auch Kohlendioxid oder ein Gemisch hiervon
in die Lösung einblasen. Erfindungsgemäß wird die Vorrichtung
mit zwei konzentrierten Vorratsnährlösungen betrieben, die sich
im Behälter 20 bzw. 23 befinden. Diese Vorratslösungen besitzen
vorzugsweise einen pH-Wert von etwa 5,8 und sind somit beide
sauer. Nachstehend ist die relative Zusammensetzung dieser beiden
Vorratslösungen angegeben.
Bei dem Stickstoff in der Vorratslösung des Behälters 20 kann
es sich um ein Gemisch aus 80 Prozent Ca(NO₃)₂ und 20 Prozent
NH₄NO₃ handeln, während der Stickstoff der Vorratslösung des
Behälters 23 allein aus Ca(NO₃)₂ bestehen kann. Dies erklärt den
Unterschied im Calciumgehalt in den beiden Lösungen. Ein Calciumgehalt,
der größer ist als derjenige, den die Pflanze aufzunehmen
vermag, kann ohne weiteres akzeptiert werden, weil die Pflanze
nicht mehr Calcium aufnimmt als sie benötigt. Der Überschuß ist,
soweit die Untersuchungen gezeigt haben, unschädlich für die
Pflanzen. Es zeigt sich somit, daß der Kaliumgehalt hoch und erheblich
höher als in der DE-AS 15 42 805 ist, in der der Kaliumgehalt
auf 40 bis 100 Prozent des Stickstoffgehaltes beschränkt ist.
Wenn die Pflanzen Ca(NO₃)₂ aus der Nährlösung aufnehmen, geben
die Wurzeln der Pflanzen OH- und HCO₃- ab, die beide basisch sind,
und die Abgabe dieser Ionen durch die Pflanzen bedingt einen
Anstieg des pH-Wertes. Im Gegensatz hierzu führt die Aufnahme
von NH₄NO₃ durch die Pflanzen zu einer Abgabe von H⁺-Ionen durch
die Wurzeln der Pflanzen, was einen Abfall des pH-Wertes der
Nährlösung mit sich bringt. Indem man den pH-Wert mittels des
pH-Meters 24 mißt, werden die zwei Magnetventile 19 und 22 so
gesteuert, daß das Ventil 19 offen ist für die Verbindung Behälter
20 - Leitung 18 - Magnetventil 17, wenn der pH-Wert oberhalb
eines vorgegebenen Wertes liegt, der den Nennwert des pH-
Wertes der Nährlösung im Tank 10 darstellt, während andererseits
das Magnetventil 22 in Abhängigkeit des pH-Meßgerätes 24 offen
ist, wenn der pH-Wert der Nährlösung im Tank 10 unter den vorgegebenen
Wert absinkt, so daß eine Verbindung zwischen dem Behälter
23 und dem Magnetventil 17 geschaffen wird. Somit ist eine
Verbindung von dem Behälter 20 oder von dem Behälter 23 zu dem
Magnetventil 17 stets offen, die Zufuhr von konzentrierter Nährlösung
von dem einen oder dem anderen dieser beiden Behälter wird
jedoch nicht durch den pH-Wert der Nährlösung im Tank 10, sondern
durch die Leitfähigkeit dieser Lösung gesteuert; somit bestimmt
der pH-Wert den Behälter, aus dem die Zufuhr von Vorratslösung,
ausgelöst nach Maßgabe des Leitfähigkeitswertes, stattfindet.
Wenn die Lösung im Tank 10 an den hierin enthaltenen Nährsalzen
verarmt, sinkt die Leitfähigkeit ab, die mittels des Leitfähigkeitsmessers
26 gemessen wird, der das Magnetventil 17 bei einem
vorgegebenen Wert für die Zufuhr von Nährlösung zum Tank öffnet.
Wenn andererseits die Konzentration der Nährstoffe in der
Nährlösung zu hoch werden sollte, was im Fall der Verdampfung
aus den Pflanzenbehältern oder bei großen Pflanzen nicht unmöglich
ist, öffnet der Leitfähigkeitsmesser das Magnetventil 15
bei einem vorgegebenen niedrigeren Wert der gemessenen Leitfähigkeit,
so daß dem Tank Frischwasser zugeführt und somit eine
Verdünnung der hierin enthaltenen Nährlösung bewirkt wird. Ein
gegebenenfalls auftretender Überschuß wird über den Überlauf 29
abgeführt.
Die Zufuhr von Frischwasser findet
auch nach Maßgabe der Schwimmer-Niveauregulierung 28 statt, wenn
das Flüssigkeitsniveau im Tank 10 unter einen vorgegebenen Wert
absinkt, so daß im Tank stets ein vorgegebenes Flüssigkeitsniveau
aufrechterhalten wird. Wenn die Konzentration der Nährstoffe
in der Nährlösung bei der Erneuerung nach Maßgabe der
Schwimmer-Niveauregulierung gestört wird, erfolgt die Einstellung
der geeigneten Konzentrationen nach Maßgabe des Leitfähigkeitsmessers,
wobei der durch den pH-Messer gemessene pH-Wert
bestimmt, ob die Vorratslösung in dem Behälter 20 oder die Vorratslösung
in dem Behälter 23 für die Zufuhr verwendet wird.
Wenn das Flüssigkeitsniveau im Tank 10 so weit absinken sollte,
daß die Meßsonden 27 des Leitfähigkeitsmessers nicht mehr eintauchen,
würde dies bedeuten, daß der Leitfähigkeitsmesser einen
unendlichen Widerstand messen würde, was den Befehl zur Zufuhr
von Nährlösung aus dem Behälter 20 oder 23 auslösen würde. Dies
könnte dann eintreten, wenn eine Undichtigkeit in dem Kreislaufsystem
auftreten oder die Frischwasserzufuhr versagen würde.
Wenn es zur Zufuhr von konzentrierter Nährlösung zu den Pflanzen
kommen sollte, würde dies eine Katastrophe bedeuten und könnte
die vollständige Zerstörung der Pflanzen zur Folge haben. Um diese
Gefahr zu beseitigen, ist die Schwimmer-Niveauregulierung 28
so angeordnet, daß sie das Magnetventil 17 bei einem noch geringeren
Wert als derjenige schließt, bei dem die Frischwasserzufuhr
einsetzt, und dies, obwohl der Leitfähigkeitsmesser die
Öffnung dieses Magnetventils befiehlt. Das Steuersignal von der
Niveauregulierung zu dem Magnetventil 17 hat somit Vorrang vor
dem Steuersignal aus dem Leitfähigkeitsmesser 26, und bewirkt
eine Schließung des Ventils 17, so daß keine weitere konzentrierte
Nährlösung in den Tank 10 eingespeist wird.
Wenn die Pflanzen Ca(NO₃)₂ aus der Nährlösung aufnehmen, kommt
es zu einem pH-Anstieg der Lösung, wie vorstehend erwähnt, wobei
die Zufuhr von konzentrierter Nährlösung aus dem Behälter 20
stattfindet, wenn die Konzentration der Lösung in einem für die
Zufuhr ausreichenden Ausmaß abgefallen ist. Für den Fall, daß
der pH-Wert im Anschluß an eine Erniedrigung des Stickstoffgehaltes
infolge der Aufnahme von NH₄NO₃ durch die Pflanzen abnehmen
sollte, findet die Zufuhr statt dessen aus dem Behälter 23 aufgrund
eines von dem Leitfähigkeitsmesser stammenden Nachfüllbefehls
statt. Ein gegebenenfalls auftretender Calciumüberschuß
hat keinen nachteiligen Einfluß auf die Pflanzen, wie vorstehend
beschrieben.
In den Nährlösungen sind vorzugsweise auch Mikronährstoffe bzw.
Spurenelemente oder -verbindungen enthalten. Ein solches Spurenelement
stellt Eisen dar, jedoch können, im Gegensatz zu bekannten
Nährlösungen zur erdefreien Pflanzenaufzucht, keine Nitrate
enthalten sein, da sich das Eisen in diesem Fall in der Nährlösung
abscheiden würde, was wiederum einen Eisenmangel der
Pflanzen zur Folge hätte. Im Gegensatz hierzu muß das Eisen in
Form eines Eisenchelats zugeführt werden. Das gleiche gilt für
Mangan, dessen Zufuhr in Form eines Manganchelats erfolgen muß.
Die Leitfähigkeit der Nährlösung im Tank 10 beträgt vorzugsweise
1400 bis 4000 µS/cm, insbesondere 1600 bis 1800 µS/cm. Der pH-
Wert beträgt vorzugsweise 5,7 bis 6,5, insbesondere etwa 5,8,
bei einer Abweichung von ±0,1.
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung in der Praxis
hat sich diese Methode als brauchbar dafür erwiesen, ein gutes
Wachstum der Pflanzen und eine reiche Ernte zu erhalten, in
vielen Fällen bis zum über Dreifachen der Ernte, die man bei der
Aufzucht in üblicher Weise unter Verwendung von Erde erhält.
Die Steuerung unter Verwendung der beiden Vorratslösungen in den
Behältern 20 und 23 hat sich als weniger empfindlich als diejenige
Steuerung erwiesen, bei der eine basische und eine saure,
sowie eine dritte, saure oder neutrale Lösung verwendet werden,
wie in der DE-AS 15 42 807 beschrieben. Die Vorrichtung versorgt
die Pflanzen mit der für das Wachstum und die Fruchtbildung erforderlichen
Nahrung, ohne Risiko für solche Abweichungen in
der Ausgewogenheit der Pflanzennährlösung, die in der einen oder
anderen Hinsicht einen Ernährungsmangel der Pflanzen mit sich
bringen, wodurch die Pflanzen vorübergehend oder permanent geschädigt
werden. Das System kann vollständig automatisch arbeiten
und, wie aus der beschriebenen Ausführungsform ersichtlich,
Sicherheitsvorkehrungen aufweisen, um Fehler in der Frischwasserzufuhr
unter Ausbildung gefährlicher Konzentrationen in der Nährlösung
zu verhindern.
Claims (9)
1. Verfahren zur erdfreien Aufzucht von Pflanzen mit
einer in einem geschlossenen System umlaufenden Pflanzennährlösung,
bei dem der pH-Wert und die Leitfähigkeit
der Pflanzennährlösung kontinuierlich gemessen und
die von den Pflanzen aufgenommenen Nährstoffe durch Zufuhr
von zwei konzentrierten Vorratslösungen (a) und (b)
nach Maßgabe der gemessenen pH-Werte und Leitfähigkeitswerte
ersetzt werden, so daß die genannten Werte zwischen
vorher festgelegten Grenzen gehalten werden, dadurch
gekennzeichnet, daß
- α) die Wahl, welche der beiden Vorratslösungen (a) und (b) zugeführt werden wird, in Abhängigkeit vom pH- Wert der Nährlösung getroffen wird, wobei die Nitratstickstoff enthaltende Vorratslösung (a) ausgewählt wird, wenn der pH-Wert der Nährlösung den unteren Grenzwert unterschreitet, während die Ammoniumstickstoff enthaltende Nährlösung (b) ausgewählt wird, wenn der pH-Wert der Nährlösung den oberen Grenzwert überschreitet, und
- β) die Menge der zuzuführenden Vorratslösung (a) bzw. (b) in Abhängigkeit von dem jeweils gemessenen Leitfähigkeitswert der Nährlösung festgelegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Kaliumgehalt der umlaufenden Pflanzennährlösung
bei 100 bis 150% ihres Stickstoffgehaltes hält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Kaliumgehalt der umlaufenden Nährlösung bei
etwa 125% ihres Stickstoffgehaltes hält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß man saure Vorratslösungen (a)
und (b) verwendet.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß man den Stickstoff in Form eines Gemisches
aus Nitratstickstoff und Ammoniumstickstoff zuführt.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß man ein Gemisch aus etwa 80% Nitratstickstoff und
Rest Ammoniumstickstoff verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man einen im wesentlichen aus Calciumnitrat bestehenden
Nitratstickstoff verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß man in die umlaufende Pflanzennährlösung
Luft einbläst.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß man in die umlaufende Pflanzennährlösung
Kohlendioxid einbläst.
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Marr | Hydroponic systems |
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