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Windsichter
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Die Erfindung bezieht sich allgemein auf eine Anlage zum Sortieren
von festen Abfallstoffen und insbesonders auf eine Anlage, bei der eine Druckluftströmung
durch eine Leitung benutzt wird, um inhomogene Abfallstoffe nach ihrer Dichte zu
sortieren. Derartige Anlagen bezeichnet man als Windsichter und sie werden vorrangig
an den öffentlichen Müllagerstätten eingesetzt.
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Die bekannten Windsichter haben zigzagförmige Rinnen oder Leitungen,durch
welche Druckluft nach oben strömt und wobei die Abfallstoffe in die Rinnen eingeleitet
werden. Die eingeleiteten Abfallstoffe werden nur unvollkommen in zwei Hauptpuppen
getrennt, d.h. in leichte und schwere Teile oder Bruchstücke, die dann weiter sortiert
werden müssenlindem sie durch einen zweiten Windsichter hindurchgeleitet werden.
Ein wesentliches Problem bildet das sorgfältige Abtrennen von leichten Abfallteilenwie
Abfallpapier, Holzstücke oder anderen organischen Stoffen. Hierzu sind üblicherweise
Sortieranlagen mit mehreren zigzagförmigen Rinnen erforderlich.
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Die Grösse und die Form der Abfallteile oder Bruchstücke sind weitere
Faktoren, die bei einem Windsichter berücksichtigt werden müssen. Körnige Teilchen
können sich in der Luftströmung in Wirbel vereinigen, welche sich nach unten längs
den Wänden der Rinne fortbewegen. Daraus folgt ein Verlust an wiederverwendbarem
Material, wie z.B. Abfallpapier, infolge der unsachgemässen Trennung von den schwereren
Abfallprodukten. Eine Schwierigkeit ist auch vorhanden, wenn Glassplitter sich mit
Papierstücken vermischt
haben.
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Der Wert der zurückgewonnenen Abfallstoffe hängt hauptsächlich von
der Genauigkeit ab,mit der die Sortierung vorgenommen wurde.
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Deshalb bedeutet ein ungenaues Sortieren den Verlust von Stoffen,
die sonst wiederverwendet werden könnten. Da der Verkauf von zurückgewonnenem Papier
oder anderen Stoffen aus Zellulose dem :Abfallprodukthändler einen ansehlichen Ertrag
einbringt, ist ein solcher Verlust höchst unerwünscht.
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Bei dem Windsichter entsprechend der Erfindung gelangen die Ab-Abfallstoffe
in einen nach oben gerichteten Luftstrom und es -ist eine Vorrichtung vorgesehen
zur mechanischen Dispersion der Abfallstoffe, nachdem sie in den Luftstrom gelangt
sind. Die vorher zerfetzten Abfallstoffe wurden mindestens grob zerkleinert und
eisenhaltige Teile wurden magnetisch entfernt. Die restlichen Abfallstoffe, die
durch den Windsichter zu sortieren sind, können in nicht eisenhaltige, metallische
Teilchen, Kunststoffe, Glas und organische Stoffe, wie z.B. Abfallpapier oder Holzstücke,
gruppiert werden. An Stationen längs des Windsichterswerden die Abfallstoffe voneinander
abgesondert, hauptsächlich nach ihrer Dichte, dann erfolgt eine letzte Sortierung
in einer Abtrennvorrichtung,wie z.B. einem Syklongebläse.
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Ein kontinuierlicher Luftstrom, in den durch eine mechanische | Vorrichtung
dz Abfallstoffe eingeleitet werden, bewegt sich durch eine Leitung des Windsichters
nach oben. Eine erste Absonderung der Abfallstoffe mit der grössten Dichte erfolgt
während dem die Abfallstoffe in dem Luftstrom nachOunten fallen, .der- ständig nach
oben gerichtet ist. Abfallstoffe mit geringerer Dichte werden durch die Luft zu
anderen Trennstationen geleitet.
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Durch eine Windeinlassöffnung wird an jeder Station ein sekundärer
Luftstrom an den Abfallteilchen vorbei~geleitet, die sich hier abgesetzt haben,
um leichtere Abfallteilchen von den schwereren abzusondern,- und in die Rohrleitung
zurückzublasen. Die sekundären Luftströmungen, die an den Stationen eingeleitet
werden, sind 1 so gerichtet, dass die leichteren Abfallstoffe, die sich an diesen
Stationen abgesetzt haben, wieder in den Hauptluftstrom zurückgeleitet werden. Folglich
bleiben die leichteren Abfallteilchen
solange im Hauptluftstrom,bis
sie sich an der gewünschten Stelle abgesetzt haben. Die sekundären Luftströmungen,
die an den Stationen in die Leitung eintreten, können durch ein Hauptgebläse, welches
auch die Hauptleitung mit Luft versorgt, oder auf andere Art und Weise erzeugt werden,
je nach der Ausführungsart des Windsichters. Ein Auslasskanal unterhalb jeder Station
ist mit einer Fördereinrichtung verbunden, wie z.B. einem Schraubenförderer zum
Entfernen der AbfaLlteilchen.
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Die Erfindung schafft einen Windsichter,um in genauer Art und Weise
Abfallstoffe in zwei oder mehrere Gruppen aufzuteilen, was bei den bekannten zigzagförmigen
Sortieranlagen nicht möglich ist; einen Windsichter mit mehreren Stationen zur Absonderung
der Abfallstoffe, an welchen sekundäre Querluftströmungen dazu dienen, um leichtere
Abfallstoffe in den IIauptluftstrom zurückzuleiten zur späteren Absonderung; einen
Windsichter, der den Verlust von organischen Stoffen während dem Entfernen von Metall,
Glas, Plastik usw. auf ein Minimum beschränkt; einen Windsichter, bei dem keine
weiteren Sortieranlagen erforderlich sind oder bei dem die Abfallstoffe nicht wiederholt
durch die gleiche Sortieranlage hindurchzuleiten sind.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden ausführlicher beschrieben, es zeigen: Die Figuren 1A und 1B schematische
Seitenansichten des erfindungs-.
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sgemässen Windsichters, die längs einer gemeinsamen Bezugslinie igetrennt
sind.
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Figur 2 eine Seitenansicht längs Linie 2-2 nach Figur 1B.
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Der Windsichter hat einen Behälter 10, in welchen vermischte Abfallstoffe
z.B. mittels Müllkraftwagen einzufüllen sind. Die Abfallstoffe wurden vorher zerkleinert
und magnetischen Kräften ausgesetzt, um eisenhaltige Teile zu entfernen.
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;Ein Förderer 11 befördert den Inhalt des Behälters in eine Mischkammer
12, wo ein getriebener,drehbarer Verteiler 13 die Abfallteilchen auflockert. Dieser
Verteiler ist trommelartig ausgerbildet und hat radiale Spitzen, welche in die Abfallstoffe
eindringen
und dieselben auflockern. Die Abfallstoffe werden in
die Miscilkammer geschleudert und ein Gebläse 15 fördert durch eine Leitung 14 eine
kontinuierliche, nach oben gerichtete Luftströmung in die Mischkammer 12. Leitplatten
16 lenken die Luft nach oben in die Mischkammer 12, damit leichtere Abfallteilchen
nach oben abgeführt werden, während schwerere Abfallteilchen wie z.B. Metallstücke,
grosse Glasstücke nach unten zu einer Auslassrinne 17 fallen. Obere und untere Abdichtungen
18 und 19 sind vorgesehen, um einen unerwünschten Leckverlust der Luft von der Mischkammer
12 zu verhindern.
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Eine erste Querstromzone ist mit 20 bezeichnet. In diese Zone wird
eine sekundäre Luftströmung mittels einem zweiten Gebläse 21 eingeleitet , das eine
Auslassleitung 22 hat. Die Luft, die durch den Einlass 23 in die Hauptleitung gelangt,
trifft auf die vorher erwähnten Abfallstoffe , die aus der Mischkammer 12 nach unten
fallen, um mitgeführte leichtere Abfallstücke wieder in die Hauptleitung zurück
ai befördern.
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Die abgewinkelte Hauptleitung hat eine erste Abschrägung an der Stelle
24 , welche die kombinierte Luftströmung von der Mischkammer und die mitgeführten
Abfallstoffe nach oben zu weiteren Absonderungsstationen leitet. Eine erste derartige
Station befindet sich in einem Leitungsteil 25 mit grösserem Querschnitt.
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Dieser Leitungsteil 25 wird zum Teil durch eine Wand 26 gebildet,
die relatif zur Achse des flauptluftstromes abgeschrägt ist. An dieser Station wird
ein sekundärer Luftstrom, der dem Hauptluftstrom entgegengerichtet ist, durch die
Einlassöffnung 27 zu der abgeschrägten Wand 26 geleitet. Der entgegengesetzt gerichtete
sekundäre Luftstrom, der durch die Einlassöffnung 27 zuströmt, wird durch eine Leitung
28, die mit der Leitung 14 verbunden sein kann, zugeführt oder er kann durch eine
andere Vorrichtung wie z.B. durch ein Gebläse erzeugt werden. Der sekundäre Luftstrom
, der durch die Einlassöffnung 27 in die Hauptströmung gelangt, schafft eine Querstromzone
29 und diese sekundäre Strömung trifft auf die Abfallteilchen, die sich an dieser
Station abgesondert haben. Folglich werden leichtere Abfallteilchen, in der Zone
29 von schwereren Abfallteilchen getrennt und in den Hauptluftstrom zurückgeführt.
Ebenso werden andere leichtere
Abfäi i tei hen auf ()der in der
Nähe der abgeschrägten Wand 26, wela sicli duloll den Wirbe] auf dieser abgelagert
haben, in den Haulatstl-om zurückyeführt. Folglich haben die Abfallteilchen, die
in die Auslassrinne 30 gelangen eine sehr ähnliche Dichte und sind zum grössten
Teil homogen. Die Uuerströmung verhindert weitgehend die Bildung eines Wirbels über
der Wand 26.
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Eine zweite Abschrägung 31 der llauptleitung leitet die, die Abfall
stoffe führende Luft von der ersten Station nach oben zu einer zweiten Station,
die zum Teil aus einem Leitungsstück 32 mit grösserem Querschnitt besteht und durch
eine abgeschrägte Wand 33 begrenzt ist. Auch in dieser Station führt eine Lufteinlassvorrichtung
34 eine Querströmung in die iiauptleitung, wodurch eine Querstromzone 35 entsteht.
Der sekundäre Luftstrom, der dem Hauptluftstrom entegengerichtet ist, wird durch
die Leitung 36 zugeführt mittels einer Abzweigleitung der Leitung 14 oder mittels
einem Gebläse. Wie in der ersten Station trifft die durch die Einiassvorrichtung
zuströmende Luft auf die Abfallteilchen, die nacht unten zur Auslassrinne 37 fallen,
um leichtere Abfallteilchen abzusondern und in den Hauptluftstrom zurückzuführen.
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Die gegen die abgeschrägte Wand 33 der Hauptleitung gerichtete Querluftströmung
nimmt leichtere Abfallteilchen, welche sich auf dieser Wand abgelagert haben auf,
um sie in den Hauptluftstrom zurückzuleiten. Schraubenförderer 38 und 39 entfernen
die abgelagerten Teilchen an den Ablagerungsstationen. Falls erwünscht können Rüttelvorrichtungen
vorgesehen sein, die zwecks weiterer Sortierung auf die Abfallstoffe, die durch
die Schraubenförderer abgeführt werden, einwirken.
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Eine letzte Abtrennung der leichteren Abfallteilchen , wie z.B.
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Papier oder anderen organischen Material erfolgt in einen Abscheider
40 wie z.B. einer Zyklontrennvorrichtung mit einem Auslassventil 41. Die Luft mit
den Abfallstoffen wird von der zweiten Station nach oben durch eine Leitung 43 abgeführt,
die mit einstellbaren Leitflächen 44 versehen ist, um einen erwünschten gewundenen
Luftstrom zu erzielen. Der Hauptluftstrom verlässt die Abtrennvorrichtung durch
eine Leitung 42 und gelangt durch einen Filter ins Freie.
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Figur 2 zeigt das untere Ende einer Auslassrinne 30. Ein Schraubenförderer
47
mit Leitflächen 48 befindet sich unter der Rinne zur Aufnahme der sortierten oder
abgelagerten Abfallstoffe. Das Gehäuse 49 des Förderers 47 ragt über die Seite der
Auslassrinne hinaus und hat gelochte untere Bereiche 50 bis 53, wobei die Grösse
der Löcher in jedem Bereich zunimmt. Unterhalb den gelochten Bereichen befinden
sich Behälter, die z.B. auf Förderbänder 54 bis 57 angeordnet sind um das Material
zu getrennten Lagerstellen zu befördern. Ein Motor 58 treibt den Schraubenförderer
über ein geeignetes Getriebe an. Folglich werden die Abfallteilchen aus der Rinne
30 längs dem Gehäuse des Förderers 49 befördert bis sie durch einen der gelochten
Bereiche 50, 51, 52 oder 53 auf ein Förderband fallen. Diese Sortierung geschieht
nur nach der Grösse der Teilchen und ist eine zusätzliche Sortierung zu der schon
in der tiauptl-eitung durchgeführten Sortierung nach der Dichte der Teilchen. Der
Schraubenförderer 47 dreht sich bei geringer Drehzahl. Die Abfallstoffe füllen den
Raum zwischen den Leitflächen des Förderers, um somit einen LuftstromverLust durch
das Fördererllehäusc zu - verhindern.
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In einigen Fällen kann der Windsichter, ohne die Vorrichtung zur Sortierung
der AbfallLeilchen nach ihrer Grösse verwendet werden.