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Vorrichtung zum Sortieren einer Gutmischung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff
des Anspruchs 1 näher bezeichneten Art. Eine derartige Vorrichtung ist bekannt (FR-PS
975 556).
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Bei der bekannten Sortiervorrichtung wird nach dem Prinzip eines
Horizontalsichtern die in eine längliche Kammer aufgegebene Gutmischung aus vorgereinigtem
Müll von einem horizontal gerichteten Luftstrom angestrdmt, wodurch die einzelnen
Gutbestandteile entsprechend ihrer Fläche und ihrem Gewicht längs unterschiedlicher
Flugbahnen abgelenkt werden und an verschiedenen Orten längs der Strömungsrichtung
des.horizontalen Luftstroms auftreffen, wo sie in AuffangbehAltgrn gesammelt werden
können. Zur Verbesserung der Trennschärfe zwischen den einzelnen, in den Auffangbehältern
gesammelten Fraktionen werden zusätzlich nach dem Prinzip eines Vertikalsichters
an den Austragöffnungen der Fraktionen vertikal nach oben gerichtete Luftströme
erzeugt, wodurch die für die betreffende Fraktion zu leichten Gutbestandteile wieder
in die Kammer zurückgetragen werden. Durch die susXtslichen
vertikalen
Luftströme nimmt jedoch die Strömungsgeschwindigkeit des Förderstroms in horizontaler
Richtung laufend zu, wodruch vor allem die leichteren Gutbestandteile nicht xrehr
von Austragöffnung zu Austragoffnung auf ihr Abtrennverhalten überprüft werden und
damit ab einer bestimmten horizontalen Strömungsgeschwindigkeit über alle Austragöffnungen
hinweg zu dem mit dem hinteren Ende der Kammer verbundenen Zyklon ausgetragen werden.
Zur Vermeidung eines derartigen Ergebnisses ist eine Ausführungsform der bekannten
Sortiervorrichtung mit einem sich in Richtung auf den Zyklon erweiternden Kammerquerschnitt
versehen, der zusätzlich mittels Klappen innerhalb bestimmter Grenzen einstellbar
ist. Durch diese Maßnahme nimmt die -Strömungsgeschwindigkeit des Förderluftstroms
zwn Kammerende hin fortlaufend ab, was jedoch die Anzahl der Fraktionen und die
Trennschärfe beeinträchtigt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, eine Vorrichtung der eingangs
erwähnten Art zu schaffen, die eine Sortierung der aufgegebenen Gutmischung in einer
größeren Anzahl von Fraktionen und mit höherer Trennschärfe ermögl icht.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemß durch die im Kennzeichen des Anspruchs
1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Sortiervorrichtung
nach Anspruch 1 sind in den Ansprüchen 2 bis 6 gekennzeichnet.
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Die mit einer konstanten horizontalen Förderstromkomponente arbeitende
Sortiervorrichtung nach der Erfindung gestattet die Auftrennung einer Gutmischung
in eine Vielzahl von Fraktionen mit hoher Trennschärfe. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung besitzt die horizontale Förderstromkomponente nach dem ersten Auftreffen
der Gutbestandteile auf dem Boden der Sortierkanmer nur noch die Funktion eines
Förderstroms, der die Cutbestandteile zu den mit unterschiedlichen Ctrdmungsgeschwindiqkeiten
betriebenen "Vertikalsichtern", (d.h., vertikalen Förderströmen> transportiert,
wo die Gutbestandteile hinsichtlich ihres Abtrennverhaltens überprüft werden. Damit
ist es möglich, die einzelnen Fraktionen der Gutmischung bezüglich ihrer Trennmerkmale
sehr differenziert auseinander zu ziehen, wie dies mit größerem baulichen Aufwand
durch eine entsprechende Anzahl von parallel mit verschiedenen Strdmungsgeschwindigkeiten
betriebenen Vertikalsichtern erreicht werden könnte.
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Die Erfindung wird mit ihren weiteren Einzelheiten und Vorteilen
anhand der Zeichnungen näher erläutert.
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Es zeigen: Fig. 1 einen LEvngsschnitt durch eine erfindungsgemäße
ortiervorrichtung; Fig. 2 einen Verschnitt durch die Ausführungsforn nach Fig. 1
längs der Schnittlinie II - II; Fig. 3 eine perspektivische Darstellung einer an
eine Austragöffnung der Vorrichtung nach Fig. 1 angeschlossenen Austragvorrichtung
und Fig. 4 einen Horizontalschnitt längs der Schnittlinie Iv - Iv durch einen Teil
der Vorrichtung~nach Fig. 1-bzw. Fig, 2.
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Die in Fig. 1 dargestellte, erfindungsgemäße Sortiervorrichtung umfaßt
ein langgestrecktes, guaderförmiges Gehäuse 19, dessen offene Stirnseiten durch
angeflanschte Abdeckhauben 30, 31 abgeschlossen sind. Das Gehäuse 19 weist an seiner
Oberseite in der Nähe der Abdeckhaube 31 eine Eintragöffnung 25 auf, die mit der
unteren öffnung eines darüber angebrachten Aufgabetrichters 3 fluchtet.
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Der Aufgabetrichter 3 wird über eine verstellbare Rutsche 10 mit der
zu sortierenden Gutmischung, beispielsweise einem vorsortierten und zerkleinerten
Müll in Richtung des Pfeilea 18 beschickt.
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An der Unterseite des Gehäuses 19 befindet sich eine über nahezu
die gesamte Gehäuselänge verlaufende öffnung 32, an deren Rand eine Trennvorrichtung
33 für die verschiedenen Fraktionen 5, 6 und 7 der Gutmischung angeflanscht ist.
Die Trennvorrichtung 33 umfaßt im dargestellten Beispielsfalle drei hintereinander
in Gehäuselängsrichtung angeordnete Trichter 34, 35 und 36, deren Austragöffnungen
26, 27 bzw. 28 an eine in Fign. 2, 3 näher dargestellte Austragvorrichtung 42 angeschlossen
sind.
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Die Abdeckhaube 3C erstreckt sich im dargestellten Beispielsfalle
kaminartig von der rechten, offenen Stirnseite des Gehäuses 19 nach oben und- ist
an ihrem oberen Ende an eine nur teilweise dargestellte Rohrleitung 38 angeflanscht.
Die Rohrleitung 38 führt zu einem Zyklon 22, welcher die kaminartige Abdeckhaube
30 mit Unterdruck beaufschlagt und über eine Lftschleuse 37 (z.B. Zellenradschleuse)
in einen Auffangbehälter 9 mündet. Das Steigrohr 11 des Zyklons 22 ist über eine
Abluftleitung 24 mit der Ansaugseite eines Gebläses 1 verbunden, das in der Stirnwand
der Abdeckhaube 31 mittig befestigt ist.
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Das Gebläse 1 saugt über die Abluftleitung 24 von dem Zyklon 22 Luft
an und fördert einen - ggf. durch einen vorgeschalteten Kompressor komprimierten
- horizontalen
Luftstrom 2 in die Rammer 4 des Gehäuses 19. Zur
omogenisierung des horizontalen Luftstroms 2 ist an der linken, offenen Stirnseite
des Gehäuses 19 eine perforierte Vrteileryslatte 3s angebracht.
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Zur Irzielung einer guten Trennschärfe der einzelnen Gutbestandteile
sind zwischen den einzelnen Trichtern 34 bis 36 kurze, vertikale Trennwände 13 vorgesehen,
die horizontal undfoder vertikal verstellbar sind. Um eine hirbelbildung des Luftstroms
2 zu vermeiden, erstrecken sich die Trennende 13 nur bis zum Innenrand der oeffnung
32, d.h., sie ragen nicht in die Rammer 4 hinein und schneiden daher den Luftstrom
-2 nur am Rande. Am freien Fnde jeder Trennwand 13 ist eine in beide Drehrichtungen
antreibbare, rotierende Walze 14 vorgesehen, welche eine Ablagerung von Guthestandteilen
an der Oberkante der betreffenden Trennwand 13 verhindert.
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Die in Fign. 2 und 3 näher veranschaulichte Austrag-Vorrichtung 42
weist zwei nebeneinander angeordnete Kanäle 43 und 44 auf, von denen sich der Luftkanal
44 in vertikaler Verlängerung des betreffenden Trichters (z.B. 35) erstreckt und
durch eine schräg angeordnete Siebplatte 45 abgedeckt ist. Die Siebplatte 45 liegt
mit ihrem oberen Ende am Rand der betreffenden Austragöffnung (z.B. 27) des Trichters
(z.B.
36) dichtend an und bildet eine Wandfläche im Anfanysteil des gekrctft verlaufenden
Austrasgkanals 43.
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Der Austragskanal 43 schließt an seinem oberen lande mit der betreffenden
Austragöffnung (z.. 27) a und ündet über eine angeflanschte Luftschleuse 37 (z.B.
Zellenradschleuse) in einen Auffanghehälter 9.
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Der Luftkanal 44 wird über eine Leitung 46 mit Druckluft gespeist,
die in vertikaler Richtung (Ffeile 47) die ,ie'zplatte 45 gleichmäßig durchstrbrat
und ueber die zugeordnete rustragcffnung (z.. 27, 35) in die Kammer 4 eintritt.
Zur Steuerung der Luftmenge innerhalb jedes Luftkanals 44 ist eine verstellbare
Drehklappe 48 vorgesehen (Fign. 1 und 2). Der über jeden Luftkanal 44 in die Kammer
4 geleitete, vertikale Luftstrom addiert sich dort dem horizontalen Luftstrom 2
hinzu, wobei die Horizontalkomponenten 57 (Fig. 4) des aus dem horizontalen Luftstrom
2 und den einzelnen vertikalen Luftströmen (Pfeile 47) zusammengesetzten Förderstrons
erfindungsgeznäß konstant gehalten wird. Hierzu sind bei der Ausführungsform nach
Fign. 1, 2 und 4 in den Seitenwänden 50 und der Decke 51 (Fig. 2) mehrere Luftaustrittsöffnungen
52 vorgesehen, welche vorzugsweise außerhalb der Vertikalebenen der Austragsöffnungen
26 bis 28 angebracht sind. Jede Luftaustrittsöffnung 52 ist über einen Verbindungskanal
53 mit einem Sammelleltungssystem 54 verbunden, das zu
einem Gebläse
55 (Fig. 2) führt. Wie insbesondere Fig. 4 zeigt, ist die Längsachse jedes Verbindungskanals
53 in Strömungsrichtung der Vorizontalkompanente 57 des Förderstroms gereiht angeordnet,
so daß zwar Luft, aber keine Gutteilchen über die Öffnungen 52 austreten können.
Das Gebläse 55 saugt über die horizontale Sammelleitung 60 das Leitungssystem 54,
die Verbindungskanäle 53 und die Luftaustritts{,ffnungen 52 Luft aus der Kammer
4 an und ffihrt sie in' geschlossenen Yreislauf der Leitung 46 und den VerteilerkanE.len
4fa zu, von wo sie in der beschriebenen weise wieder in die Farniter 4 gelangt.
Das Gebläse 55 kann vorteilhaft mit dem Gegläse 1 (Fig. 1) zu einer Einheit zusammengefaßt
werden. Die Gesantfläche der Luftaustritts-Öffnungen 52 ist so bemessen, daß von
dem Gebläse 55 die gleiche Luftmenge aus der Farrmer 4 abgesaugt wird, wie Ueber
die vertikalen Luftströme (Pfeile 47) der Kammer 4 maximal zugeführt wird. Zur Steuerung
der aus der Kammer 4 abgezogenen Luftmenge sind in den Verbindungskanälen 53 Drehklappen
56 angeordnet (Fign. 2, 4), welche zusammen mit den Drehklappen 48 in den Luftkanälen
44 von einer nicht dargestellten Eteuervorrichtung verstellt werden.
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Im Betrieb werden die ueber den Aufgabetrichter 3 eingetragenen Gutbestandteile
entsprechend ihrem Gewicht und ihrer Fläche von der Horizontalkomponente des Förderstroms
innerhalb der Kammer 4 längs unterschiedlicher
Flugbahnen abgelenkt,
wobei die von den Gutbestandteilen beschribene Flugbahn umso kürzer ist, je größer
ihr Gewicht und je kleiner ihre Fläche ist. Am nde ihrer Flugbahn gelangen verschieden
seit abgelenkte Gutbestandteile in eine der Cffnungen 26, 27 bzw. 28 der lrennvorrichtung
33, jedoch mit lusnahre der leichtesten Gutbestandteile, die über die AbdeckhauLwe
von dem Zyklon 22 angesaugt werden und als Leichtfraktion 8 in den Behalter 9 fallen.
Die durch die oeffnungen 26 bis 28 austretenden Gutbestandteile werden von dem betreffenden
vertikalen Luftstrom (Efeile 47; Fig. 2) angeströmt, wodurch alle diejenigen Teile,
welche aufgrund ihrer Anströmfläche und ihres Gewichtes zu der betreffenden, ausgetragenen
Fraktion 5, 6 bzw. 7 passen würden, wieder zurück in die Kammer 4 geblasen werden.
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Die nicht zurückgetragenen Gutbestandteile fallen auf die schräg angeordnete
Siebplatte 45 (Fign. 2 und 3) von wo sie über den Austragkanal 43 und eine Luftschleuse
37 in einen zugeordneten AuffangbehHlter 9 fallen. Die in die Xammer 4 zurückgetragenen,
zu leichten Gutteile werden von dem horizontalen Luftstrom 2 wieder mitgenommen
und cis zur höchsten Austragöffnung getragen. Falls ihre Flugeigenschaften der der
betreffenden Austragöffnung zugeordneten Fraktion 6 bzw. 7 wiederum nicht entsprechen
sollten, werden die Gutbestandteile erneut von dem vertikalen Luftstrom an der betreffenden
Austragöffnung zurück in die Kammer 4 geblasen, bis sie schließlich an der "richtigen"
Austragsöffnung ausgetragen werden.
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L e e r s e i t e