DE2639771A1 - Verfahren zur herstellung von dispersionsverfestigten elektrischen silberkontakten - Google Patents
Verfahren zur herstellung von dispersionsverfestigten elektrischen silberkontaktenInfo
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Description
f-. Bieter Γ, orf
Dr. Hans-,Α, Brauns
Dr. Hans-,Α, Brauns
3. September 19.7 6-75-51
ENGELHARD MINERALS & CHEMICALS CORPORATION Murray Hill, N.J. 07974/V.St.A.
Verfahren zur Herstellung von dispersionsverfestigten elektrischen Silberkontakten
Die Erfindung betrifft die Herstellung von Materialien für elektrische Kontakte sowie diese Materialien. Insbesondere betrifft
sie Materialien für elektrische Kontakte aus Silber in Verbindung mit geringen Mengen CeO2·
Reines Silber oder Legierungen mit hohem Silbergehalt, wie Silber/Cadmiumoxid, werden sehr häufig für Schalter und Relais
verwendet. Jedes Material, das für Schließ- und Unterbrechungs kontakte verwendet werden soll, muß geringe Abnutzungserosions
charakteristika und wenig Neigung aufweisen, bei verhältnismäs sig niederen Stromstärken zu verkleben oder zu verschweissen.
ORIGfNAL INSPECTED
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Für verschiedene bestimmte Anwendungsgebiete, wie empfindliche Relais, Schalter, Thermostate, Motoranlasser, Schaltschütze,
Unterbrecher bzw. Trennschalter und andere, elektrische Vorrichtungen
wurden viele Kontaktmaterialien aus Silber verwendet, wie Silber in Legierung mit anderen Metallen, oder Silber mit
darin dispergierter Phase von Metallen, Oxiden oder Graphit.
Handelsübliche Silberlegierungen, die für bestimmte Anwendungsgebiete
entwickelt wurden, basieren auf dem besten Kompromiß zwischen Kontakterosion, Neigung zum Verschweißen und niederem
übergangswiderstand (Erwärmungsanstieg) und sind normalerweise
auf eine maximale Stromstärke von 10 bis 15 Ampere begrenzt,
wenn eine lange Lebensdauer (10 Punktionsabläufe) erreicht werden soll. Versagen oder Ausfall tritt bei diesen Verwendungsarten
normalerweise ein, weil
(1) Erosion in Form von Spitzen und Kratern auftritt, die zur Überbrückung des Kontaktspalts führen und zu einem verriegelungsähnlichen
Verschweißen führen; sie treten ebenfalls durch
(2) tatsächliches Verschweißen der Kontakte auf, das wesentlich durch übermäßige Erosion begünstigt wird, oder durch
die Bildung von kleinen geschmolzenen Kügelchen oder Whisker auf der Kontaktoberfläche und den Kontaktkanten;
oder durch
(3) die Entwicklung bzw. Ausbildung eines hohen und veränderlichen
Übergangswiderstands, der zu übermäßiger Erhitzung oder Temperaturanstieg führt.
Es ist bekannt, daß die Metallhärte und Metallfestigkeit bei erhöhten Temperaturen wesentlich durch Zugabe von einer fein
dispergierten stabilen Oxidphase erhöht werden können. Die Theorien der Dispersionsverfestigung sind weit entwickelt und
in guter Übereinstimmung mit den experimentellen Daten. Der
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Einfluß dieser Oxide auf wesentliche elektrische Kontaktcharakteristika,
wie Lichtbogenerosion, Neigung zum Verschweißen und Veränderungen des Übergangswiderstandes, sind
jedoch wenig bekannt und noch schwerer verständlich.
Silber-Cadmiumoxid ist ein Kontaktmaterial dieser Art, das aus CdO,dispergiert in einer Silbermatrix, besteht. Jedoch ist
Silber-Cadmiümoxid eine besondere Kategorie, weil CdO nicht ein stabiles bzw. gleichbleibend unveränderliches Oxid ist,
wie es für die Dispersionsverfestigung notwendig ist; dieses gilt insbesondere für erhöhte Temperaturen. In Silber-Cadmiumoxidkontakten
ist die CdO-Phase flüchtig und zersetzt sich bei etwa 927°C bis 951J0C während der Lichtbogenausbildung; dieser
Umstand verleiht diesem Material dessen eigentümliche Charakteristika hinsichtlich der Lichtbogenlöschung, insbesondere,
wenn es bei hohen Strömstärken von 10 bis 50 Ampere und höher
eingesetzt wird.. Es ist ebenfalls darauf hinzuweisen, daß diese Materialien einen verhältnismäßig hohen Oxidgehalt, üblicherweise
10 bis 15 %y aufweisen. Selbst in kleinen Mengen besitzt
CdO auf Silber keinen wahrnehmbaren Verfestigungseffekt;
oberhalb 15 % CdO sind diese Legierungen zu brüchig, um in konventioneller Weise hergestellt zu werden. Eine der herausragenden
Eigenschaften, die dem Silber durch Cadmiumoxid verliehen
wird, besteht darin, daß die Materialverlustmenge durch Lichtbogenerosion vermindert wird.
Es ist verhältnismäßig unbekannt, CeOp als ein Mittel zur Verfestigung von Silber zu verwenden, um ein Material für elektrische
Kontakte herzustellen. In der US-PS 2 5^5 438 werden
Oxide des Cer in Kombination mit Silber zur Verwendung als Zündkerzenelektrode beschrieben. Diese Verwendungsart unterscheidet sich von der erfindungsgemäßen dahingehend, daß ein
mechanischer elektrischer Kontakt zwei Kontakte aufweist, die physikalisch geöffnet und geschlossen werden, wobei elektrische
Lichtbögen auftreten.
In der JA-PA Sho 47/1972-2β5ί12 (I7. März 1972) und der offenge-
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legten japanischen Patentanmeldung Sho 48/1973-95311 vom
7. Dezember 1973' v/erden Materialien für elektrische Kontakte aus Silber mit Gehalt an La5 Ce3 Pr, Nd oder Sm beschrieben.
Besonders die japanische Anmeldung beschreibt elektrische Kontaktmaterialien aus Silber mit Gehalt an bis zu 5 Mo 1-25 an
Oxiden von La oder Sm3 mit Atomzahlen von 57 bzw. 62; da Ce
eine Atomzahl von 56 aufweist, wird angenommen, daß CeO2 ähnliche
oder gleiche Wirkung haben. In der japanischen Anmeldung wird die Herstellung von Zusammensetzungen aus Silber und Oxiden
der Cer-Gruppe nach einem internen Oxidationsverfahren beschrieben. Dieses Verfahren wird dadurch eingeleitet, daß Silber
und eine oder mehrere Metalle der Cer-Gruppe verschmolzen werden, worauf die Legierung in Luft in einem Tammann-Ofen
250 Std. bei 65O0C erhitzt wird, wobei das Metall der Cer-Gruppe
intern selektiv oxidiert wird.
Die Zusammensetzung, die im zuvor angegebenen Verfahren hergestellt
wird, wie beispielsweise Ag/CeOp, wurde in der japanischen
Anmeldung in dem Sinne beschrieben, daß sie mit dem bekannten elektrischen Kontaktmaterial, nämlich Silber und
12 Gew.-% Cadmiumoxid, vergleichbare Eigenschaften hinsichtlich
der Lichtbogenerosion, des Übergangswiderstandes und der Antiverschwexßneigung besitzen. Die offengelegte japanische
Patentveröffentlichung beschreibt das schwierige Problem der Herstellung von Silber/Oxid der Cer-Gruppe-Legierungen durch
das interne Oxidationsverfahren, insbesondere, wenn 5 Atom-#
oder mehr Metalle der Cer-Gruppe mit Silber verwendet werden. Im Kontakt kann ein Sprung oder ein Riß entstehen, der durch
Volumenexpansion bei der internen Oxidation verursacht wird.
Eine wesentliche Aufgabe der Erfindung besteht in einem verbesserten
metallurgischen Pulververfahren zur Herstellung eines elektrischen Kontaktmaterials aus Ag/CeO?, aus dem ein
elektrischer Kontakt hergestellt wird, der gegenüber Lichtbogenerosion und Verschweißen eine hohe Widerstandsfähigkeit bei
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gleichzeitig annehmbarem elektrischem übergangswiderstand aufweist.
Insbesondere ist es Aufgabe der Erfindung, einen elektrischen Kontakt zur Verfügung zu stellen, der aus einem Material gefertigt
wird, das durch gleichzeitige Ausfällung, Vermischung oder Beschichtung unter Bildung einer Pulvermischung aus Ag
und CeOp in den erwünschten Mengen hergestellt und das im nächsten Schritt verfestigt wird, um das Pulver zu einem
Draht oder Blatt für elektrische Kontakte umzuformen, die niedrige Lichtbogenerosion, geringe Neigung zum Verschweissen
und niedrigen und stabilen, gleichbleibenden Oberflächenübergangswiderstand aufweisen.
Es wurde gefunden, daß bei der Herstellung von Ag/CeOp-Zusammensetzungen
durch verbesserte metallurgische Pulvermethoden Probleme überwunden werden, die den bekannten Verfahren
innewohnen.
Es wurde insbesondere gefunden, daß geringe Zusätze von CeOp zu praktisch reinem Silber, hergestellt durch gleichzeitige
Ausfällung, durch Vermischung oder durch Beschichtung, und einen anschließenden Verfestigungsschritt zu einem Material
führen, das reinem Silber darin überlegen ist, daß daraus
hergestellte elektrische Kontakte wesentlich geringere Lichtbogenerosion, wesentlich geringere-Neigung zum Verschweißen
und einen nur wenig höheren übergangswiderstand aufweisen. Eine Mischung von 1 1/4 bis 2 1/2 Gew.-% CeO2 mit Silber besitzt
bei Verwendung als elektrisches Kontaktmaterial die erwünschten Eigenschaften.
Es wurde gefunden, daß Silber (Ag) mit Dispersionen von CeOp,
hergestellt nach metallurgischen Pulvertechniken, zu einer Zusammensetzung führt, die überlegene und unerwartete Charakter
ist ika aufweisen, die es als elektrisches Kontaktmaterial
besonders geeignet macht.
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Die Zusammensetzung aus Ag und CeO« für elektrische Kontakte
wird über eine Pulvermischstufe und dann eine Verfestigungsstufe hergestellt. Die Pulvermischstufe ist vorzugsweise eine
Verfahrensstufe, in der eine gleichzeitige Ausfällung stattfindet,
wobei eine Lösung mit Gehalt an einem Silbersalz und einem Cersalz in eine Pulvermischung von Ag und CeO- umgewandelt
wird. In der Verfestigungsstufe wird die Pulvermischung aus Silber und CeO? zu Draht oder zu einem Blatt- oder Folienmaterial
verfestigt, das zur Verwendung als elektrische Kontakte geeignet ist.
Die Stufe, in der die gleichzeitige Ausfällung stattfindet, beginnt mit dem Mischen einer Lösung eines Silbersalzes, beispielsweise
Silbernitrat (AgNO1,) und einer Lösung eines dreiwertigen
Cersalzes, beispielsweise Cernitrat (Ce(NO^).,) in den
erwünschten Mengen. Die endgültigen Gewichtsprozentverhältnisse von Silber und CeOp vier den erreicht, indem die Konzentration
der Salze in der Lösung und die relativen Mengen der jeweils zu vermischenden Lösungen einander angepaßt werden.
Obwohl bevorzugt mit der Silbersalzlösung eine Cernitratlösung (Ce(NO,)..) verwendet wird, können andere dreiwertige Salze,
wie Ceracetat (Ce(CpH-Op),) oder vierwertige Salze, wie Cerammoniumnitrat
((Ce(NO,)^)^NH^NO,·2H0) verwendet werden.
Den vermischten Lösungen wird eine starke Base, wie beispielsweise
eine Natriumhydroxidlösung, zugesetzt, bis die Ausfällungsstufe abgeschlossen ist.
Obwohl die Verwendung der Nitrate von Silber und Cer bevorzugt ist, können auch andere Salze verwendet werden. Die jeweiligen
Salze sollten derart ausgewählt werden, daß das jeweilige Anion mit dem jeweiligen anderen Kation keine Verbindung bildet,
die im Vergleich zum Hydroxid von Cer und Ag 0 weniger oder auch nur vergleichbar löslich ist.
Die gemischten Abscheidungen aus Ag„O und Ce(OH), werden fil-
-S-
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triert und ±n heißem destilliertem Wasser gewaschenf bis das
liaschwasser neutral ist. Dann werden sie bei etwa 14O C getrocknet,
gemahlen und zu einem feinen Pulver gesiebt und für zwischen 1 und 60 Std., vorzugsweise zwischen \ und 16 Std.
bei Temperaturen zwischen 250 und 450 C erhitzt. Im Trockenverfahren
wird das Ag.O zu Ag und das Ce(0H)„ zu CeO _ umgewandelt.
Das Ergebnis ist eine Pulvermischung von Silber und
CeO2. Um eine Mischung sehr kleiner Partikelgröße zu erhalten,
wird geeigneterweise die gemahlene und gesiebte Pulvermischung in zwei Stufen erhitzt. Die erste Erhitzungsstufe
wird bei relativ niedrigen Temperaturen, beispielsweise bei etwa oder etwas oberhalb 250 C über einen relativ langen Zeitraum, beispielsweise 48 Std. , durchgeführt. Dann wird die
zweite Erhitzungsstufe bei relativ höherer Temperatur, beispielweise
etwa 350 c für relativ kürzere Zeit, beispielsweise
für 1 bis h Std., durchgeführt, wonach die Umwandlung
zu Ag und CeÖ„ vollständig ist.
Die Pulvermischstufe kann auch nach einer Vermischungsmethode
durchgeführt werden. Hierbei beginnt man mit Silberpulverproben hoher Reinheit {99,99+ f°) · Das Silberpulver wird gereinigt,
indem man es in einer Lösung, die gleiche Volumenteile Salzsäure und destilliertes "Wasser enthält, kocht. Das Silberpul—
ver wird dann mit heißem destillierten Wasser gespült, bis
das Waschwasser chloridfrei ist. Dann wird das CeO2 in destilliertem Wasser unter Ausbildung einer kolloidalen Lösung dispergiert;
dann wird das Silberpulver der Lösung zugesetzt. Diese
Mischung wird dann gemahlen bzw. gemischt, um die CeO2-Partikel
im Silberpulver gleichmäßig zu verteilen und die Oberfläche der Partikel zu beschichten. Die kolloidale Suspension
wird dann getrocknet; der gebildete Rückstand wird gemahlen
und zu einer feinpulverigen Mischung von Ag und CeO2 gesiebt.
Als dritte Alternative für die Mischstufe kann die Ag/CeO2-Zusammensetzung
hergestellt werden, indem Silberpulver hoher ■Reinheit (99,99-5- fo}, das wie zuvor beschrieben gereinigt wurde,
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einer Lösung eines Cersalzes, wie Ce(NO,) zugesetzt wird, und
indem dann die Lösung zur Trockene unter fortwährendem Rühren eingeengt wird. Die Cersalzlösung sollte genügend Cer im Verhältnis
zum Silberpulver enthalten, damit die erwünschte Menge CeO2 nach Abschluß des in diesem Absatz beschriebenen Verfahrens
vorhanden ist. Die Konzentration der Cersalzlösung ist vorzugsweise verdünnt. Das gebildete Silberpulver, das mit
festem Cersalz beschichtet ist, wird dann bei Temperaturen im Bereich von etwa 250 bis 45O°C, vorteilhafterweise auf
mindestens 420 C, zur Umwandlung des Cersalzes zu CeO2, das
auf der Oberfläche der Silberpartikel dispergiert ist, erhitzt. Das feste Produkt kann dann zu einem feinen Pulver ge-r
mahlen und gesiebt und im im folgenden beschriebenen Verfestigungsschritt weiterbearbeitet werden.
In der Verfestigungsstufe wird gepreßt, gesintert und bearbeitet, wobei ein Draht oder ein Blatt bzw. eine Bahn gebildet
wird, die als elektrisches Kontaktmaterial geeigne.t ist. Die Pulvermischung von Silber und CeOp kann gepreßt werden,
während sie heiß oder kalt ist. Beispielsweise kann sie isostatisch
gepreßt werden, indem sie in einem sehr flexiblen verschlossenen Behälter, beispielsweise einem Latexgummisack,
ο eingebracht und bei einem Druck von 2110 kg/cm zu einem Stab,
einem Strang oder einer Tablette verpreßt wird. Der Stab wird dann bei Temperaturen im Bereich von 700 bis 900°C zwei Stunden
gesintert und dann auf Zimmertemperatur abgekühlt.
Die gesinterten Stäbe oder Stränge können durch Kaltverarbeitung oder Heißextrudieren bearbeitet werden. Bei der Kältverarbeitung
werden die gesinterten Stäbe durch kaltes Tiefziehen und zwischenzeitiges Erwärmen bzw. Tempern auf kleinere
Durchmesser gebracht, worauf die Stäbe mit kleinen Durchmessern zu Drähten mit kleinen Durchmessern gezogen werden können.
Der Draht kann in Nieten zur Verwendung als elektrische
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Kontakte eingeführt Vierden. Das Blatt- oder Bahnmaterial kann
in gleicher Weise durch Heiß- oder Kaltwalzverfahren hergestellt werden'. Das Bahnmaterial kann in gleicher Weise wie
das Drahtmaterial verwendet werden.
Bei dem bevorzugten Heißextrudieren werden die gesinterten
Tabletten bzw« Stränge (Durchmesser: 7,62 cm) zu Stäben mit einem Durchmesser von etwa 0,86 cm heiß extrudiert. Der
Stab wird dann tiefgezogen, zu Draht gezogen und in Nieten zur Verwendung als elektrische Kontakte eingeführt.
Lichtbogenerosion, ist der Verlust oder übergang von Material,
die wegen des die Kontakte überbrückenden Lichtbogens auftritt. Bei Wechselstrom findet der Verlust normalerweise bei
beiden Kontakten statt; erreicht jedoch ein Kontakt eine höhere Temperatur, kann ein gerichteter übergang von dem heißeren zu
dem kühleren Kontakt stattfinden. Bei Gleichstrom ist der Materialübergang immer in hohem Maße gerichtet: negativer
übergang wird definiert als Ausbildung von Spitzen auf der
Kathode mit den entsprechenden Kratern auf der Anode; positiver
übergang ist die Bildung einer Spitze auf der Anode und eines Kraters auf der Kathode. Die Richtung und die Menge des
stattfindenden Übergangs hängt davon ab, ob die Betriebsbedingungen
hinsichtlich der Stromstärke und der Spannung oberhalb oder unterhalb den Minimalwerten der Spannung und der
Stromstärke zur Ausbildung des Lichtbogens bei diesem Material vorliegen. Die kleinstmögliche Stromstärke zur Ausbildung
des Lichtbogens ist die höchstmögliche Stromstärke, die bei verschiedenen Spannungen ohne Ausbildung eines Lichtbogens
unterbrochen werden kann; die kleinstmöglichste Spannung für einen Lichtbogen ist die niedrigste Spannung, bei der sich ein
Lichtbogen bei Normaldruck ausbildet. Negativübergang tritt normalerweise gleichzeitig mit dem kurzen Lichtbogen beim
Schließen des Kontakts auf, oder dann, wenn die Kontakte unterhalb der kritischen Stromstärke und Spannung für dieses Material
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zur Ausbildung des Lichtbogens betrieben werden; Positivübergang
tritt normalerweise gleichzeitig mit dem Anodenlichtbogen bei Unterbrechung auf, insbesondere dann, wenn die Kontakte
oberhalb der kritischen Strom- und Spannungswerte für einen Lichtbogen betrieben werden. Negativübergang, der häufig als
Brückenübergang bezeichnet wird, ist im allgemeinen durch einen lokal sehr begrenzten übergang gekennzeichnet, der zu einer
großen Spitze und einem tiefen Krater führt; Positivübergang ist im allgemeinen die erwünschtere Form, da diese diffuser
ist und über einen größeren Flächenbereieh stattfindet.
Eine übliche Ausfallart für Silber und Silberlegierungen bei Schalter- und Relaiskontakten ist übermäßiger übergang aufgrund
von Lichtbogenerosion. Deshalb v/erden Lichtbogen beim Kontaktschließen bei hohen Gleichströmen, durch die ein lokal
eng begrenzter Negativübergang bei Silber stattfindet, verwendet, um die Lichtbogenerosion der verschiedenen dispersxonsverfestigten
Silberlegierungen zu bewerten.
Die Neigung zum Verschweißen, die durch die Zahl der Verschmelzungen
gemessen wird, die bei einer bestimmten Anzahl von Punktionsabläufen eintreten, und ebenso die maximale Verschweißungsfestigkeit
beim Verschweißen sind andere Kriterien, die zur Bewertung der verschiedenen dispersxonsverfestigten
Silberlegierungen im Vergleich zu reinem Silber verwendet werden. Silberlegierungen sind bei vielen Anwendungsarten wegen
ihrer Neigung -zum Verschweißen, insbesondere oberhalb von Stromstärken von etwa 10 bis 15 Ampere, begrenzt. Tritt übermäßiger
Metallübergang in Form einer- Spitze und eines Kraters auf, kann eine verriegelnde Verschweißung auftreten; bei weiterem
übergang nimmt die Neigung zum Verschweißen schnell zu.
Der Gesamtwiderstand eines Paares elektrischer Kontakte ist
die Summe von drei Komponenten: Bahnwiderstand, Schichtwiderstand
und Engewiderstand. Der Bahnwiderstand ist der normale oder ohm'sche Widerstand, der von der chemischen Zusammensetzung
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des Materials und dessen physikalischen Dimensionen abhängt. Er wird berechnet, indem man den spezifischen Widerstand des
Kdntäktmaterials mit der Dicke multipliziert und durch die
Fläche teilt. Reine Silberkontakte haben wegen des niederen - '~
inhärenten spezifischen Widerstandes von Silber einen niedrigen
Bahnwiderstand. .
Der Schichtwiderstand ist der Widerstand, der sich auf der
Fläche eines elektrischen Kontakts durch Oxidation, Korrosion oder andere chemische Reaktionen zwischen dem Kontaktmaterial und der
Umgebung ausbildet. Hierzu können auch mechanische Filme durch Schmutz3 Staub, öl oder andere Materialien beitragen. Reines
Silber besitzt wegen der Neigung zur Bildung von Silbersülfid einen verhältnismäßig hohen Schichtwiderstand.
Der Engewiderstand oder der Oberflächenübergangswiderstand ist
der Widerstand über dem tatsächlichen Kontaktbereich zwischen zwei einander entsprechenden Oberflächen der elektrischen Kontakte, indem sie sich berühren. Der tatsächliche Kontaktbereich ist
im Vergleich zum scheinbaren oder geometrischen Bereich recht klein, da unabhängig davon, wie glatt zwei einander entsprechende
Kontaktoberflächen ausgebildet sind, diese dennoch aus vielen Erhöhungen und Tälern bestehen; werden sie zusammengebracht, berühren
sie sich tatsächlich nur in den "Hügelbereichen", die nur in relativ kleiner Zahl vorhanden sind. Tatsächliche Messungen
des Übergangswiderstands ergeben im allgemeinen Vierte, die
gleich dem 10- bis 20fachen der Summe aus Bahnwiderstand und Schichtwiderstand sind, so daß demnach der Oberf1ächenübergangswiderstand,
der normalerweise als Engewiderstand bezeichnet wird, die wesentlichste Komponente des Gesamtwiderstands ist.
Das gilt insbesondere für reines Silber und Legierungen mit
hohem Silbergehalt, weil der Bahnwiderstand und der Schichtwiderstand
(in Abwesenheit von Schwefel) dieser Legierungen sehr niedrig ist. Deshalb gibt die Messung des Übergangswiderstandes dieser
Legierungen im wesentlichen den Oberflächenübergangswiderstand an.
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Eine der herausragenden Eigenschaften von Silber und Legierungen mit hohem Silbergehalt ist ein niedriger stabiler Oberfläehenübergangswiderstand.
Dieses ist bei Relais und bei Schaltschützen wichtig, weil hohe Übergangswiderstände hohe
Temperaturanstiege verursachen. Dieser Widerstand sollte einen Zielwert (unter 1 bis 10 Milliohm) nicht überschreiten und
sollte bei einer Anzahl von Punktionsabläufen stabil sein, um übermäßige Erhitzung und Temperaturanstieg auf ein Mindestmaß
zu begrenzen. Deshalb ist der anfängliche Oberflächenübergangswiderstand ebenso wie die Veränderung des Widerstandes während
der Versuche zur Bestimmung der Lebensdauer ein wichtiges Charakterstikum dieses Materials.
Die Legierungen aus Silber und CeO2, die durch metallurgische
Pulvertechniken hergestellt wurden, sind als elektrisches Kontaktmaterial außerordentlich geeignet. Als Legierung wird eine
Mischung oder eine Zusammensetzung aus Silber und CeO2 bezeichnet.
Verschiedene Gewichtsprozente CeOp wurden praktisch reinem Silber zugesetzt. Die gebildeten verschiedenen Legierungen wurden
dann untersucht, um ihre jeweilige Wirksamkeit als elektrisches Kontaktmaterial zu bewerten.
Dispersxonsverfestigte Silberlegierungen,untersucht
als elektrische Kontakte
Legierung
A B C D E
Zusammensetzung | Gew.-% CeO2 | ■ | 0,5 |
Ag | 1,0 | ||
Ag H | 1,5 | ||
Ag H | 2,5 | ||
Ag H | |||
Ag H | |||
I- CeO2 | |||
l· CeO2 | |||
ι- CeO2 | |||
ι- CeO0 |
- 12 -
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In Tabelle I sind die verschiedenen untersuchten Legierungen
angegeben. Die Vergleichsprobe A aus reinem Silber und die verschiedenen dispersionsverfestigten Silberlegierungen B bis E
xvurden hinsichtlich der Lichtbogenerosion, der Neigung zum Verschweißen
und hinsichtlich des Oberflächenübergangswiderstands bewertet. Zur Untersuchung der Lebensdauer und der Betriebseigenschaften
wurde eine Untersuchungsvorrichtung benutzt. Sie bestand aus einem elektrohydraulischen servogeregelten System,
in'dem der sich bewegende Kontakt durch ein Gebläsebalgsystem
bei veränderlichen und geregelten zyklischen Punktionsabiäufen
und -geschwindigkeiten, Kontaktzwischenräumen und Schnelligkeit
gegen den stationären Kontakt betrieben wird, der ebenfalls auf einem Gebläsebalgsystem angeordnet ist, das durch
ein temperaturgeregeltes Stoßdämpfersystern gesichert wird.
Der Einfluß des Lichtbogens beim Schließen und beim Unterbrechen
auf die Erosion wird durch den Gewichtsverlust der Kontakte bestimmt. Die Häufigkeit des Verschweißens und die tatsächliche
Verschweißungsfestigkeit wird durch einen Meßgrößenumformer
(Transducer) kontinuierlich aufgezeichnet. Der übergangswiderstand wird mittels eines Systems niederer Stromstärke
bei verschiedenen Kontaktdrucken bestimmt.
Als Versuchsmethode würde ein Lichtbogen beim Schließen des
Kontakts bei hohen Gleich.Stromstärken gewählt. Ein Lichtbogenstrom
von 100 Ampere wurde als bester Kompromiß zwischen Verschweißen
und Lichtbogenerosion für Untersuchungen der Lebensdauer dieser Legierungen gewählt. Tabelle II gibt die Versuchsbedingungen zur Messung der Kontakteigenschaften der verschiedenen
Zusammensetzungen gemäß Tabelle I wieder.
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Versuchsbedingungen zur Bewertung der Eigenschaften der elektrischen Kontakte aus dispersionsverfestigten Silberlegierungen
Variable Wert
Geschwindigkeit (cm/sec) 2,5
Frequenz (Hz) 0,3
Kontaktzwischenraum (cm) 0,38
Kontaktüberweg (cm) 0,178
Schließkraft (g) 700
Verschweißkraft (g) 3 max. 1200
Kontaktschlag. keiner
Atmosphäre Luft
Fließgeschwindigkeit (l/min Luft) 1 Spannung, geöffneter Stromkreis (Volt) 125
Widerstand (0hm) 0,4
Lichtbogenstrom (Ampere) 100
Lichtbogen beim Schließen und Unterbrechen des Kontakts ' nur beim Schließen
Die dispersionsverfestigten Silberlegierungen wurden ebenso wie die Vergleichsprobe aus reinem Silber zu Blättern (0,203 cm)
verarbeitet.
Scheibchen mit einem Durchmesser von 0,635 cm wurden aus diesen
Blättern geschnitten und dann auf eine übliche Kupferniete zur Verwendung in der Vorrichtung zur Untersuchung der Kontakte hartgelötet.
Das Hartlöten wurde in einer Atmosphäre von 95 % Stickstoff und 5 % Wasserstoff unter Verwendung eines, handelsüblichen
Lötmittels durchgeführt. Nach dem Hartlöten wurde der
zusammengesetzte Kontakt maschinell auf den Enddurchmesser und
Dicke mit einem Radius von 2,51J cm abschließend bearbeitet. Die
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Versuchsergebnisse bei einigen dispersionsverfestigten Silberlegierungen
zeigten Verbesserung der Testparameter im Vergleich zu denen der Probe aus reinem Silber.
Anodenverlust wegen Lichtbogenerosion nach 10 000 Funktionsabläufen mit einem Lichtbogen
von 100 Ampere beim Schließen des Kontakts
Legierung | Anodenverlust, mg | relativer Gewichtsver lust Verhältnis |
A | 75 " | 1,00 |
B | 90 | 1,20 |
C | 85 | 1,13 |
D | 20 | 0,27 |
E | 33 | 0,44 |
Anodenverlust wegen Lichtbogenerosion nach 20 000 Punktionsabläufen mit einem Lichtbogen
von 100 Ampere beim Schließen des Kontakts
Legierung | Anodenverlust, | mg | relativer Gewichtsverlust | 1,00 |
Verhältnis | 1,20 | |||
A | 150 | 0,13 | ||
B | 180 | 0,33 | ||
D | 20 | |||
E | 50 |
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Anodenverlust wegen Lichtbogenerosion nach 30 000 Punktionsabläufen mit einem Lichtbogen
von 100 Ampere beim Schließen des Kontakts
Legierung | Anodenverlust, mg | relativer Gewichtsverlust Verhältnis |
A | 225 | 1,00 |
B | 270 | 1,20 |
D | ^5 | 0,20 |
E | 60 ' | 0,27 |
Anodenverlust wegen Lichtbogenerosion nach 35 000 Punktionsabläufen mit einem Lichtbogen
von 100 Ampere beim Schließen des Kontakts
Legierung | Anodenverlust, mg | relativer Gewichtsverlust |
Verhältnis | ||
A . | 260 | 1,00 |
B | 310 | 1,20 |
D | 65 | 0,25 |
E | 70 | 0,27 |
In den Tabellen HI bis VI werden die relativen Anodengewichtsverluste
bei elektrischen Kontakten mit den Legierungen A bis E wiedergegeben, wobei in jeder Tabelle die Ergebnisse einer bestimmten
Anzahl von Funktionsabläufen mit einem Lichtbogen von 100 Ampere beim Schließen des Kontakts wiedergegeben sind. Diese
Tabellen ergeben, daß Silberlegierungen (beispielsweise die Legierungen B und C), die bis zu 1 Gew.-% CeOp enthalten, zu zu-
- 16 70981 1/0774
nehmendem Anodengewichtsverlust im Vergleich zu Ergebnissen
mit der Legierung A, die reines Silber ist, führen. So führt
die Verwendung der Legierung B, die aus Silber und 0,5 Gew.-# CeOp besteht, zu einem konstanten l,2fach größeren Anodenverlust
als bei der Verwendung der Legierung A aus reinem Silber.
Die Legierungen D und E mit 1,5 bzw. 2,5 % Zugabe von CeOp zu
Silber weisen eine ganz erhebliche und unerwartete Verminderung des Anodengewichtsverlustes an elektrischem Kontaktmaterial auf, wenn man sie mit reinem Silber, Legierung A, nach
35 000 Versuchsabläufen vergleicht. Aus Tabelle VI geht hervor, daß die Legierungen für elektrische Kontakte aus Silber,
und 1,5 öder 2,5 % CeOp nur ungefähr 1/4 des Gewichtsverlustes
von Legierungen für elektrische Kontakte aus reinem Silber
aufweisen. ·
Prozent der Gesamtanzahl VerschweiSungen (110 g) nach 10 000 Punktionsabläufen mit einem Lichtbogen
von 100 Ampere beim Schließen des Kontakts
Legierung | % Gesamtzahl | Verhältnis zu rei |
Verschweißungen | nem Silber | |
A | 60 | 1,00 |
B | 26 | 0,43 |
C | 19· | 0,32 |
D | 16 | 0,27 |
E | 11 | 0,18 |
- 17 ■-■
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Der Einfluß der Zugabe kleiner Mengen CeO2 zu reinem Silber ,
auf die Verschweißeigenschaften bei elektrischen Kontakten
geht aus Tabelle VII hervor. Man entnimmt den angegebenen Werten, daß die Verschweißungshäufigkeit von reinem Silber etwa
um den Paktor 3 durch Zugabe von kleinen Mengen CeOp in Gewichtsprozent
vermindert ist.
Darüber hinaus sollte erwähnt werden, daß durch Zugabe kleiner Mengen von CeO2 zu Silber nicht nur wesentliche Verbesserungen
hinsichtlich der Erosion der elektrischen Kontakte und hinsichtlich der Schweißeigenschaften eintreten, sondern daß die Legierungen
ebenfalls ein geändertes Verhalten hinsichtlich des Materialübergangs von der Anode zur Kathode zeigen. Reines Silber
besitzt nach 15 000 Punktionsabläufen einen großen Negativübergang
mit einem tiefen Krater in der Anode und einer hohen Erhebung auf der Kathode. Durch Zugabe von 0,5 % CeO2 bzw.
1,0 % CeO2 wird die Erosion und ebenfalls der Negativübergang
erhöht. Wie zuvor beschrieben waren die Verschweißungseigenschaften
trotz der tiefen Krater und hohen Erhebungen wesentlich verbessert. Bei Zugabe von mehr als 1 % CeO2 nimmt die
Erosion sehr stark und sehr plötzlich ab; gleichzeitig tritt wesentlich geringerer übergang auf. Diese Wirkung tritt typischerweise
bei etwa 1 1/4 % CeO2 ein; die kleinstmögliche Wirkungsmenge
kann jedoch etwas von der Partikelgröße und der Verteilung der dispergierten Phase abhängen. Die größte zugesetzte
und untersuchte Menge an CeO2 betrug 2,5 Gew.-%. Es wird zwar
erwartet, daß größere Mengen ebenfalls wirksam sind; wegen der zunehmenden Schwierigkeiten der Bearbeitung solcher Ag/CeOp-Mischungen
ersch.eint.es jedoch, wenig vorteilhaft, größere Mengen an
CeO2 zu verwenden. In Anwesenheit von etwa 1 1/4 % bis etwa
2 1/2 % CeO2 tritt ein ziemlich gleichförmiger Gewichtsverlust
auf der gesamten Anodenoberfläche auf, ohne daß ein übergang in Form der Ausbildung von Kratern und spitzen Erhöhungen stattfindet.
Diese Übergangsart ist gleich der, die auftritt, wenn
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5 bis 7 Gew.-% CdO zu Silber zugesetzt werden, und die hinsichtlich
maximaler Lebensdauer von elektrischen Kontakten sehr wünschenswert ist. ·
Die Zugabe von etwa 1 l/H bis 2 1/2 Gew.-% CeOp zu Silber führt
zu Legierungen, die niedrigere Übergangswiderstände aufweisen,
als Legierungen, die Silber und 5 bis 7 Gew.-% CdO enthalten.
Da alle drei Charakteristika, nämlich geringe Erosion, geringes
Verschweißen und geringer übergangswiderstand, eines guten elektrischen Kontaktmaterials wesentlich und überraschenderweise
verbessert werden, sind Legierungen aus Silber mit geringen
zusätzlichen Anteilen an CeOp herausragende Alternativen zu den bisher bekannten Materialien elektrischer Kontakte. Die .
Herstellung von Silber/CeOp-Kontakten durch metallurgische Pulvertechniken vermeidet Probleme, die bei der Herstellung
durch interne Oxidation auftreten.
- 19 -
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Claims (13)
- Pat entansprüche. Verfahren zur Herstellung einer Zusammensetzung aus Ag und CeO2, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte: Herstellung einer Pulvermischung aus Ag und etwa 1 1/4 bis etwa 2 1/2 Gew.-^Verfestigung der Pulvermischung zu einem festen Körper, und mechanisches Umformen des festen Körpers zu einem elektrischen Kontaktkörper.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt der Herstellung einer Pulvermischung über die folgenden Stufen verläuft:Bildung einer Lösungsmischung durch Mischen einer Lösung eines Silbersalzes mit einer Lösung eines Cersalzes;Abscheidung einer Mischung der Ausfällungen von Ag„O und Ce(OH)„ durch Zugabe einer Base zur Lösungsmischung;Filtrieren und "Waschen der Ausfällungsmischung;Trocknen dieser Mischung;Vermählen dieser Mischung zu einem feinen Pulver; undErhitzen des Pulvers bei einer Temperatur zwischen etwa 250 und etwa 450 C für etwa eine bis 60 Std. unter Ausbildung einer Pulvermischung aus Ag und CeO9.
- 3« Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet; daß der Verfahrensschritt zur Herstellung einer Pulvermischung über die folgenden Stufen verläuft:- 20 -70981 1/0774Bildung einer Lösungsmischung durch Mischen einer Lösung eines Silbersalzes mit einer Lösung eines Cersalzes;Ausfällen einer Mischung aus Ag„O und Ce(OH), durch Zugabe einer Base zur Lösungsmischung;Filtrieren und Waschen der Mischung;Trocknen dieser Mischung;Vermählen dieser Mischung zu einem feinen Pulver;Erhitzen des Pulvers bei einer relativ niedrigen Temperatur ■ von etwa 25O°C für eine relativ lange Zeit von etwa 48 Std. und dann -Erhitzen des Pulvers bei einer relativ hohen Temperatur von etwa 35O°C
- 4 Stunden.etwa 350 C für eine relativ kurze Zeit von etwa 1 bis etwaVerfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet 3 daß der Verfahrensschritt zur Herstellung einer Pulvermischung über die folgenden Stufen verläuft:Bildung einer kolloidalen Suspension von CeOp und Zusatz von praktisch reinem gepulverten Silber zu dieser Suspension;Vermählen dieser Mischung zur gleichförmigen Verteilung von CeOg-Partikeln im Silberpulver; undTrocknung dieser Mischung unter Ausbildung einer Pulvermischung aus Ag und
- 5· Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß derVerfahrensschritt zur Herstellung einer Pulvermischung über die folgende weitere Stufe verläuft:Vermählen und Sieben der Pulvermischung aus Ag und CeO?.
- 6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet s daß derVerfahrensschritt zur Herstellung einer Pulvermischung über- 21 -7 0981 1/0774die folgenden Stufen verläuft:Zusatz von einem Silberpulver holier Reinheit zu einer Cersalzlösung unter Ausbildung einer Mischung, undErhitzen der Mischung zur Trockene, wobei ein Pulver von Silberpartikeln, die mit einem Cersalz beschichtet sind, verbleibt.
- 7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt zur Herstellung einer Pulvermischung über die folgende weitere Stufe verläuft:Erhitzen der Silberpartikel bei einer Temperatur im Bereich von etwa 250 bis etwa 450 C, bis das Cersalz zu CeO2 umgewandelt ist, undMahlen und Sieben des gebildeten Pulvers.
- 8. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß der Verfestigungsschritt durchgeführt wird, indem mandie Pulvermischung aus Ag und CeO2 in einen flexiblen verschlossenen Behälter einbringt;daß man unter einem Druck von 2110 kg/cm zu einem festen Körper oder festen Tablette hydrostatisch verpreßt, unddaß man dann den Preßling für etwa 2 Std. bei einer Temperatur zwischen etwa 700 und 900 C sintert.
- 9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umformungsschritt über die folgenden Zwischenstufen verläuft:Heißextrudieren des festen Körpers zu einem Stab mit einem kleinen Durchmesser;Ausziehen des Stabes zu Stäben mit kleinerem Durchmesser, und- 22 -70981 1/0774Ausbildung der Stäbe mit kleinerem Durchmesser zu einem elektrischen Kontaktkörper,
- 10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß tier Umformungsschritt über die folgenden Zwischenstufen verläuft :Kalttiefziehen der festen Tablette zu Stäben kleineren Durchmessers bei zwischenzeitlichem Erhitzen;Ausziehen der Stäbe mit kleinerem Durchmesser zu Draht mit noch kleinerem Durchmesser; undAusbildung des Drahtes zu einem elektrischen Kontaktkörper.
- 11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umformungsschritt über die folgenden Stufen verläuft:Heißwalzen des festen Körpers in ein Blatt bzw. eine Bahn, undAusbildung des Blattes zu einem elektrischen Kontaktkörper.
- 12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Umformungsschritt über die folgenden Stufen verläuft:Kaltwalzen der festen Tablette in ein Blatt oder eine Bahn, undAusbildung des Blattes zu einem" elektrischen Kontaktkörper.
- 13. Elektrischer Kontakt, dadurch gekennzeichnet, daß er aus einem Material hergestellt ist, das aus praktisch reinem Silber, vermischt mit etwa 1 Λ/h bis etwa 2 1/2 Gew.-^ CeO , besteht, wobei das Material über die folgenden Verfahrensschritte hergestellt wird:Herstellung einer Pulyermischung aus Ag und aus etwa 1 1/4- 23 -709811/0774bis etwa 2 1/2 Gew.-$ Ce02'Verfestigung der Pulvermischung zu einem festen Körper bzw. einem festen Preßling, undmechanische Verformung des festen Körpers bzw. des Preßlings zu einem elektrischen Kontaktkörper.-Zk-70981 1 /0774
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