DE2636401A1 - Verfahren zur automatischen erkennung von ultraschallanzeigenstellen bei der zerstoerungsfreien pruefung metallischer werkstuecke - Google Patents
Verfahren zur automatischen erkennung von ultraschallanzeigenstellen bei der zerstoerungsfreien pruefung metallischer werkstueckeInfo
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Description
"Verfahren zur automatischen Erkennung von Ultraschallanzeigen bei der zerstörungsfreien Prüfung metallischer Werkstücke"
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen
Erkennung von Ultraschallanzeigen Dei der zerstörungsfreien. Prüfung metallischer Werkstücke, insbesondere bei der
Prüfung von Schweißnähten mit Hilfe von Impulsabtastung.
Bekannterweise muß zur Durchführung von Ultraschallprüfungen
ein Schema zur Bewertung der US-Signale festgelegt werden, wonach bei manueller Prüfung der ausführende
Prüfer und bei maschineller Prüfung eine nachgeschaltete Auswerteeinheit die Bewertung der US-Signale
ausführt.
Für die heute in der Praxis eingesetzten Prüfverfahren
wurden in Anlehnung an die bekannten Prüfaufgaben bereits
umfangreiche Bewertungsschemata in Form von Richtlinien und Prüfvorsehriften erarbeitet und aufgestellt. Ein
großer Teil der Prüfvorschriften und Richtlinien sind von den Normenverbänden und Vereinen herausgegeben worden,
weitere sind in Vorbereitung.
*) stellen 80^807/0285
-2-
Wesentliche Größe der Bewertungskriterien bildet dabei die einzustellende
Prüf empfindlichkeit -des eingesetzten Prüfverfahrens. Die Höhe der jeweiligen Prüf empfindlichkeit ist hierbei
als diejenige Größe definiert, die angibt, ab welcher die
US-Signalamplitude in die Burteilung einer Prüfung einbezogen werden muß - sie sagt nichts aus über die absolut erreichbare
Prüf empfindlichkeit im Sinne des Auflösungsvermögens eines Prüfverfahrens.
Die Prüfempfindlichkeit wird z.B. mittels Eontrollkörper oder
nach der ATG-Methode (Archiv f.d. Eisenhüttenwesen 11/1959 'S. 693-703
eingestellt. Bei automatischen Prüfanlagen wird die in der
Prüfvorschrift angegebene Prüfempliidlichkeit derart eingehalten,,
daß durch Einstellen einer feststehenden Ansprechschwella Innerhalb
eines Anzeigenerwartungsbereiches "alle11 Slgnalaaplituden,
die diese Grenze überschreiten, näher untersucht bzw. registriert
werden. Der absolut erreichbaren Prüf empfindlichkeit sind aber
nicht nur vom Verfahren her Grenzen vorgegeben, sondern von wesentlichem Einfluß sind hierbei gewisse Eigenschaften des
Prüflings und die umgebenden Prüfbedingungen wie z,3» die
Ankopplungsart. Ferner kann durch die Prüfelektronik auch noch
durch, mehr oder weniger starkes Elektronikrauschen eine Beeinflussung stattfinden.
Dieser Einfluß auf die erreichbare Prüf empfindlichkeit, der oft
auch rait "Störpegel" oder "Gras" bezelcnnete Grundpsgsl macht sich
auf dem Bildschirm eines zur Anwendung kommenden Prüfgerätes im Anzeigenerwartungsbereich (AEB) als Anhäufung zahlreicher
Einzelsignale bemerkbar.
Erreicht der Grundpegel während der Prüfung die fest an die Zulässigkeitsgrenze gekoppelte Ansprechechwelle, so kann dies
zu US-Anzeigen führen, obwohl im Prüfling keine unzulässigen Fehler vorhanden sind.
809807/0288
Bei der .automatischen: bzw. halbautomatischen US-Prüfung werden
mittels der üblichen Zusatzgeräte (Monitore) die Ansprechschwellen
entsprechend den gültigen Zulässigkeitsgrenzen für einen längeren Zeitraum - z.B. für ein Prüflos - fest eingestellt.
Damit werden solche Amplituden bewertet oder registriert, die diese Grenze überschreiten.
In vielen Fällen ist es vorteilhaft, alle US-Amplituden zu erfassen,
also auch solche, die unterhalb der Ansprechschwelle liegen. Dies wird besonders bei der US-Handprüfung praktiziert.
Bei der automatischen Prüfung würde dies jedoch aufgrund der vermehrten Anzeigen, die durch de:i abgesenkten Scliwellwert
verursacht werden, zu Schwierigkeiten führen und eine automatische Sortierung zwischen-Störanzeigen und von Fehlern herrührende
Anzeigen nicht ohne weiteres möglich sein.
Bei schwankender Prüfempfindlichkeit während der Prüfung kann
es bei einer fest eingestellten Ansprechschwelle vorkommen, daß
solche US-Amplituden, die im Bereich der Schwelle liegen, bei wiederholten Prüf ablauf en nicht -in gleicher Weise registriert,
werden.
Da, wie bereits vorstehend aufgeführt>
mehrere Ursachen zu einer schwankenden Prüf empfindlichkeit führen, wurden zahlreiche
Systeme mit dem Ziel entwickelt, die Prüfempfindlichkeit während
der Prüfung konstant zu halten.
Bei der Prüfung UP-geschweißter Rohre wurden elektronische Geräte
entwickelt mit denen mittels einer Transfermessung bei V- oder Senkrechtdurchschallung die Prüfempfindlichkeit geregelt und
eine Funktionskontrolle des Prüfsystems ermöglicht werden soll.
Die heute bekannten Systeme zur Transfermessung, Funktionsüberwachen
usv/. sind prüftechnisch mit erheblichen Mangeln behaftet
und lösen die gestellte Aufgabe nur unzureichend oder überhaupt nicht. 8GÖ80 7/0285
-4-
Bei einer Methode, wird bei den sich beiderseits der Schweißnaht
jeweils paarweise gegenüberstehenden Prüfköpfen eine Transiferniessung
in V-Durchschalluag durchgeführt. Hierbei karm die im
Durchschallungstakt jeweils gemessene Amplitude zum evtl. Regeln der Prüf empfindlichkeit im nachfolgenden Prüf takt
benutzt werden.
Da die Durchsoballung im starken Maße von Randbedingungen beeinfluß
wird, wie z.B. Geometrie, Schweißr.ahtüberhöhung, die in der
Regel keinen Einfluß auf die Änderung der Prüferapfindlichkeit im Prüftakt bei Impuls-Reflexion ausüben, bietet diese Methode
keine befriedigende Möglichkeit, die Prüfempfindlichkeit zu regeln.
Auch unter der Annahme, daß sämtliche Randbedingungen, die
zu Durchschallungsstörungen führen, ausgeschlossen werden
können, und nur bei evtl. ungleichmäßiger Ankopplung während der Prüfung die durch die Messung der Durchschallung ermittelt werden?
ist es nicht möglich zu entscheiden, welcher der jeweils in einer Prüf ebene gegenüberstehenden Prüfköpfe die An.k0pplu3.gs Schwankung
hervorruft.
Dadurch kann auch nicht gezielt der die Arikoppluicgs Schwankung
verursachende Prüfkopf nachgeregelt werden und eine Regelung der Prüfempfindlichkeit führt zwangsläufig zu einer Verschlechterung
der Prüfbedingungen.
Eine andere Methode der Ankopplungskontrolle ist der zusätzliche Einsatz einer Senkrechteinschallung.
Der Schwinger für die sogenannte Ankopplungskontrolle und derjenige
für die Prüfung sind z.B. dabei in einem Prüfkopfgehäuse untergebracht
.
Das von dem Normalprüfkopf für die Ankopplungskontrolle aufgenommene
Rückwandecho dient hierbei zur Überwachung der Ankopplimgsschwankung.
809807/028E
-5-
Ob-wohl sich evtl. auftretende Ankopplungsachwankungen dem Prüfkopf
direkt zuordnen lassen, können materialiDeeinilusse-ide Faktorei
nicht ermittelt werden, da die Überwachungsstrecke der Senkrechteinschallung
nicht mit der Prüfstrecke der Schragerin^ehRllung
identisch ist.
Auch der- Einsatz dieses Verfahrens kann zur Verschlechterung der
Prüfbedingungen führen.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur automatischen
Erkennung von ültraschallanzeigestellen za schaffen, alt den
die vorstehend dargelegten negativen Beeinflussungen der US-Prüfung,
hervorgerufen durch Ankopplungsschwankungen, Einflüsse von Formechos, Beeinträchtigungen durch Gefügeunterschiede im
Prüf bereich usw. weites tgehend ausgeschaltet werden.
Bei Einsatz des erfindungsgemäSen Verfahrens ist es möglich,
auch US-Anzeigen unterhalb der festen Ansprechschwelle in die Bewertung einzubeziehen. Parallel dazu ist eine bessere Bewertung
durch eine differenzierte Klassifizierung der US-Anzeigen ' Bjöglich. Durch diese differenzierte Klassifizierung ist auch
eine automatische Sortierung zwischen Stör anzeigen und von
Ungänzen herrührenden Anzeigen möglich; ferner kann die Prüf empfindlichkeit während der Prüfung für die jeweilige
Prüfstrecke weitgehend konstant gehalten und der Einfluß einer nicht zu dieser Prüfstrecke gehörenden Schallauf strecke
ausgeschaltet werden. Eine Nachregelung der Prüf empfindlichkeit
ist nicht mehr erforderlich.
Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß die bisher üblichen von den Prüftakten getrennten Ankopplungs- und Funktionskontrolltakte
nicht mehr erforderlich sind. Hieraus ergibt sich die 24öglichkeit einer Erhöhung · der Prüftaktfolgefrequenz, da die
Funktionskontrolle in jedem Prüftakt gleichzeitig mit der
Anzeigenauswertung durchgeführt wird. Zusätzlich kann eine Störung in der Ankopplung oder Funktion,dem verursachenden
Prüfkopf direkt zugeordnet werden.
8ÖÖ807/0286
-5-
Durch das erfindungsgemäße Verfahren, kann eine Handnachprüfung
entfallen; ferner wird eine Bewertung der Ultraschall-Prüfung von Schweißnähten ohne nachfolgende Röntgenprüfung ermöglicht.
Es ist auch denkbar, das erfindungsgemäße Verfahren bei der Prüfung anderer, z.B. nichtmetallischer Werkstoffe anzuwenden.
Zun besseren Verständnis des erfindungsgeaäßen Verfahrens sind
Zeichnungen beigefügt.
In Figur 1 wird der Prüfkopf 1 in „Pfeilrichtung parallel zur
Schweißnaht 2 des Prüflings 3 geführt. Der Schallverlauf ist
mit 4 bezeichnet.
Figur 2 zeigt die Hüllkurve des US-Amplituden, innerhalb der
beispielsweise der Grundpegel 5 einer Prüfspur 6 mit Nullinie 7;
ein Einzelstörimpuls 8; die US-Anzeigen 9 und 10; sowie
Schwankungen im Grundpegel 11, 12 und 13 dargestellt sind.
Der zulässige Sicherheitsabstand für die feststehende Ansprechschwelle
wird durch die Nullinie 7 und die Ansprechschwelle 14a
gekennzeichnet. Die dynamische Ansprechschwelle 14c für die
Anzeigenauswertung ergibt sich aus dem Mittelwert 14b und einem
hinzugefügten konstanten Betrag. Die US-Anzeige 10 wird nur bei Einsatz der dynamischen Ansprechschwelle I4c registriert, die
Spitzen 11, 12 und 13 des Grundpegels jedoch nicht, da sich die
dynamische Ansprechschwelle 14c den Schwankungen des Grundpegels
5 anpaßt.
Die oberhalb der dynamischen Ansprechschwelle 14c liegenden
Hüllkurven der US-Anzeigen 9 und 10 werden durch die Länge 15
der Hüllkurvenbasislinie, das Hüllkurvenmaximuai 15 und die von Hüllkurve und Basislinie gebildete Fläche 17 klassifiziert.
Eine Funktionskontrolle der Prüffunktion im Prüftakt wird dadurch ermöglicht, daß der auch bei fehlerfreier Schweißnaht 2
80Ö807/0285 "7"
vorhandene Grundpegel 5 im Falle einer Funktionsstörung taktweise
unterhalb der festen Ansprechschwelle I4d liegt.
- Patentansprüche -
809807/0285
Claims (7)
1. Verfahren zur automatischen Erkennung von Ultraschallanzeigenstellen
bei der zerstörungsfreien Prüfung metallischer Werkstücke, insbesondere bei der Prüfung von Schweißnähten mit
Hilfe der Impulsabtastung, dadurch gekennzeichnet, daß die Ansprechschwelle dem Grundpsgel dynamisch nachgeführt wird.
2. Verfahren zur automatischen Erkennung von Ultraschallanzeigenstellen
bei der zerstörungsfreien Prüfung metallischer Werkstücke, insbesondere bei der Prüfung von Schweißnähten mit
Hilfe der Impulsabtastung, dadurch gekennzeichnet, daß die Funktionskontrolle in jedem Prüftakt gleichzeitig mit der
Anzeigenauswertung durchgeführt wird.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie gemeinsam durchgeführt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig eine differenzierte Anzeigenklassifizierung
erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ansprechschwelle dem Grundpegel durch eine gleitende Mittelwertsbildung aus einer bestimmten Anzahl Sinzelimpulsamplituden
unter Hinzufügung eines konstanten Betrages nachgeführt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1, und 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mittelwertsbildung und die Klassifizierung nach jedem Impuls durchgeführt wird.
-9-809807/0285
-sr-
2636A01
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erkennung einer Funktionsstörung jede Ultraschallanzeige alt einer fest eingestellten Ansprechschwelle verglichen
v/ird. · I
Dipl.-Ing. Pi t/Meissner
Paterltii^alt
80980 7/0285
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