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Die
Erfindung bezieht sich auf eine Ultraschall-Prüfeinrichtung
zum zerstörungsfreien
Prüfen eines
Werkstückes.
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Bei
der Ultraschallprüfung
von Schweißnähten, mit
denen zwei Werkstücke
miteinander verbunden sind, ist die Oberfläche des Prüflings häufig nicht eben. Ursache hierfür können Kantenversatz, Schrumpfverformung
oder auch Handbeschleifung sein. Ein solcher Kantenversatz liegt
oftmals bei Schweißnähten vor,
an denen Rohrleitungen miteinander verschweißt sind. Bei einer Prüfung in
Längsrichtung
der Rohrleitung kann die Abweichung von einer geraden Linie dabei
so ausgeprägt
sein, dass der Verlauf der Oberflächenkontur bei der Bewertung
des Prüfergebnisses,
vor allem bei Aussagen zu Risstiefen berücksichtigt werden muss. Dazu
ist es erforderlich, den Verlauf der Oberflächenkontur zu messen und mit
den zu einer Prüfposition
gehörenden
Ergebnissen zu korrelieren.
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Zur
Bestimmung der Oberflächenkontur
ist es beispielsweise aus der
EP 0 489 161 A1 grundsätzlich bekannt, Ultraschallsensoren
einzusetzen, die gemeinsam mit dem auf dem Werkstück aufgesetzten
Ultraschallprüfkopf
oder den auf dem Werkstück
aufgesetzten Ultraschallprüfköpfen für die Schweißnahtprüfung beabstandet
vom Werkstück mittels
eines Manipulators längs
einer vorgegebenen, bekannten Bahn verfahren werden, und die den Abstand
zur Oberfläche
des Werkstücks
im Umgebungsmedium messen. Dabei ist die Laufzeit eines von diesen
Ultraschallsensoren ausgestrahlten und von der Oberfläche reflektierten Ultraschallimpulses dem
Abstand proportional. Bei dieser bekannten Einrichtung wird dann
aus der Laufzeit ein diese repräsentierendes
Abstandsmesssignal erzeugt, das an eine Steuereinrichtung zur Auswertung
der mit der Ultraschallprüfsonde
erzeugten Prüfsignale
ausgegeben wird.
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Alternativ
hierzu ist es auch bekannt, die von einem zur Abstandsmessung verwendeten
Ultraschallsensor empfangenen Echosignale unmittelbar, d.h. ohne
vorherige Umwandlung in ein Abstandsmesssignal in gleicher Weise
zu verarbeiten wie die mit den Ultraschallprüfköpfen empfangenen Echosignal,
so dass sich in einem mit diesem Ultraschallsensor erzeugten B-Bild
eine Linie ergibt, die den Verlauf der Oberflächenkontur längs dieser
Bahn wiedergibt. Der Vorteil bei einer solchen Verwendung eines
Ultraschallsensors als Abstandsmesssonde ist vor allen Dingen darin
zu sehen, dass dieser ohne zusätzliche Maßnahmen,
d. h. ohne signalverarbeitende Zwischenstufen unmittelbar an eine
in der Regel mehrkanalige Ultraschalleinrichtung angeschlossen werden
kann, da das physikalische Prinzip der Messung eines Abstandes mit
Hilfe eines Ultraschallimpulses identisch ist mit den physikalischen
Prinzipien, auf denen die in Impuls-Echo-Technik stattfindende Ultraschallprüfung beruht.
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Grundsätzlich ist
zwar die Verwendung eines Ultraschallsensors zur Abstandsmessung
auch dann möglich,
wenn sich zwischen diesem und der Oberfläche des Werkstücks als
schalltragendes Medium Luft befindet, wie dies bei der Außenprüfung von Rohrleitungen
der Fall wäre.
Von Nachteil ist aber bei einem solchen luftgekoppelten Ultraschallsensor, dass
er nur schwache Ausgangssignale liefert, und außerdem auf Grund der erforderlichen
weichen Anpassschichten mechanisch empfindlich ist. Darüber hinaus
ist eine genaue Auswertung der Echosignale aufgrund der nur geringen
Bandbreite der sich in Luft ausbreitenden Ultraschallsignale erschwert.
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Der
Erfindung liegt nun die Aufgabe zu Grunde, eine Ultraschall-Prüfeinrichtung
mit einer Abstandsmesseinrichtung zum Ermitteln der Oberflächenkontur
eines Werkstückes
anzugeben, die sich insbesondere zu einer in Luft stattfindenden
Prüfung von
Werkstücken,
beispielsweise die Außenprüfung von
Anlagenteilen, eignet.
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Die
genannte Aufgabe wird gelöst
mit einer Ultraschallprüfeinrichtung
mit den Merkmalen des Patentanspruches 1. Gemäß diesen Merkmalen enthält die Ultraschallprüfeinrichtung
ein Steuergerät zum
Bereitstellen von Sendeimpulsen an einer Mehrzahl von Kanälen zum
Anschließen
von Ultraschallprüfköpfen sowie
zum Verarbeiten der von diesen empfangenen Echosignalen, wobei zumindest
an einen Kanal anstelle eines Ultraschallprüfkopfes eine Abstandsmesseinrichtung
angeschlossen ist, die eine Abstandmesssonde und eine dieser nachgeschaltete
Signalverarbeitungseinheit umfasst. Die Abstandmesssonde stellt
ein dem Abstand entsprechendes Messsignal bereit. Die Signalverarbeitungseinheit
erzeugt in Abhängigkeit
vom Zeitpunkt eines externen Steuerimpulses aus dem von der Abstandsmesssonde
bereitgestellten Messsignal ein zeitverzögertes Ausgangssignal, dessen
Zeitabstand vom Steuerimpuls ein Maß für den Abstand ist. Bei der Abstandsmesssonde,
die vorzugsweise eine optische Abstandsmesssonde ist, handelt es
sich um einen Abstandssensor, der unmittelbar ein analoges oder
digitales Ausgangssignal bereitstellt, das dem Abstand vorzugsweise
proportional ist. Gemäß der Erfindung
wird nun dieses Messsignal benutzt, um daraus in der Signalverarbeitungseinheit
ein zu einem externen Steuerimpuls zeitverzögertes Ausgangssignal zu erzeugen,
dessen Zeitabstand vom Steuerimpuls ein Maß für den Abstand, insbesondere proportional
zum Abstand ist. Mit anderen Worten: Die Abstandsmesseinrichtung
verhält
sich an ihrer Schnittstelle wie ein Ultraschallprüfkopf, so
dass sowohl ihre Ansteuerung als auch die Auswertung des von ihr
bereitgestellten Ausgangssignals mit einem handelsüblichen
Ultraschallgerät
erfolgen kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung enthält die Signalverarbeitungseinheit
einen Analog-Digital-Wandler zum Digitalisieren eines zum Zeitpunkt
des Steuerimpulses bereitgestellten analogen Messsignals sowie einen
Rückwärtszähler, der zu
diesem Zeitpunkt auf einem dem Messsignal entsprechenden Zähleranfangswert
gesetzt wird und an dessen Ausgang beim Erreichen eines vorgegebenen
Zählerendwertes
ein Triggersignal zum Ansteuern eines das Ausgangssignal erzeugenden
Impulsgenerators abgeben wird. Eine solche Signalverarbeitungseinheit
lässt sich
schaltungstechnisch besonderes einfach realisieren.
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Vorzugsweise
umfasst die Ultraschall-Prüfeinrichtung
eine Auswerte- und Anzeigeinrichtung zum Erzeugen und Darstellen
einer der Anzahl der Kanäle
entsprechenden Anzahl von B-Bildern
aus den diesen Kanälen
jeweils zugeordneten Messsignalen. Durch die in Form eines B-Bildes
vorliegende Information über
die Oberflächenkontur
ist es möglich,
dieses B-Bild mit den von dem Ultraschallprüfkopf oder den Ultraschallprüfköpfen aufgenommenen
B-Bildern aus dem Prüfvolumen
zu korrelieren und die in Form von diesen B-Bildern vorliegenden Prüfergebnisse
unter Berücksichtigung
der zugehörigen
Oberflächenkontur
zu bewerten.
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Zur
weiteren Erläuterung
der Erfindung wird auf das Ausführungsbeispiel
der Zeichnung verwiesen, in deren einziger Figur eine Ultraschall-Prüfeinrichtung
gemäß der Erfindung
in einem schematischen Prinzipschaubild veranschaulicht ist.
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Gemäß 1 enthält eine
Ultraschall-Prüfeinrichtung
gemäß der Erfindung
ein Steuergerät 2 mit
einer Mehrzahl von Kanälen
K1–Kn, an die eine entsprechende Anzahl von Ultraschall-Prüfköpfen 41 –4n-1 angeschlossen werden kann. Die Steuereinrichtung 2 stellt
für jeden
Kanal K1–Kn zeitlich
aufeinanderfolgend Steuer- bzw. Sendeimpulse S zur Verfügung, die
von den Ultraschallprüfköpfen 41 –4n-1 in einen Ultraschallimpuls umgewandelt
werden. Die von den Ultraschallköpfen 41 –4n-1 jeweils empfangenen Ultraschall-Echosignale
werden in elektrische Echosignale E umgewandelt und mit einer in
einer Auswerte- und Anzeigeeinrichtung des Steuergerätes 2 implementierten
Verarbeitungssoftware in eine Bildinformation umgewandelt. Diese
liegt bei entlang einem Werkstück 6 geführten Ultraschallprüfköpfen 41 –4n-1 jeweils in Form eines B-Bildes vor,
in dem der Messort x des jeweiligen Ultraschallprüfkopfes 41 –4n-1 als Abszisse, die Tiefe eines Echosignals
E, d. h. der Zeitabstand zwischen dem Steuersignal und dem Echosignal
E als Ordinate und die Amplitude des Echosignals E durch die Helligkeit
oder Farbstufe angegeben ist. Solche B-Bilder sind grobschematisch
veranschaulicht für
die Kanäle
K1 und Kn in den Graphiken 8 bzw. 10.
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Im
Beispiel der Figur wird ein auf das Werkstück 6 aufgesetzter
Ultraschallprüfkopf 41 von links nach rechts über eine
Schweißnaht 12 geführt, mit der
zwei Werkstücke 6a und 6b aneinander
gefügt sind.
In unmittelbarer Nähe
der Schweißnaht
befindet sich ein sich annähernd
senkrecht zur Oberfläche ausbreitender
Riss 14, der in unterschiedlichen Prüfpositionen P1, P2, Echosignale
aus unterschiedlicher Tiefe t1 erzeugt,
wie es durch die Linie im B-Bild 8 veranschaulicht ist.
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Ohne
Kenntnis der Oberflächenkontur
des Werkstückes 6 würde nun
die an der Prüfposition
P2 im B-Bild 8 vorliegende Tiefen information zu einer fehlerhaften
Aussage über
die Tiefe des Risses 14 führen. Im Beispiel ergäbe dies
bei einem vermuteten, einer Verlängerung
der Kontur des Teiles 6b entsprechendem gestrichelt eingezeichneten
Konturverlauf c eine aus diesem B-Bild 8 ermittelte Risstiefe, die
kleiner ist als die tatsächliche
Tiefe des Risses 14.
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Um
die im B-Bild 8 vorliegenden Messdaten korrekt interpretieren
zu können,
ist an das Steuergerät 2 eine
Abstandsmesseinrichtung 20 angeschlossen, die eine Abstandsmesssonde 22,
im Beispiel eine optische Abstandsmesssonde oder Laserabstandsmesssonde,
enthält,
die gemeinsam mit dem oder den auf das Werkstück aufgesetzten Ultraschallwandlern 41 –4n-1 in einem Abstand entlang einer von
einem Manipulator vorgegebenen Bahn, die von der Geometrie (Sollgeometrie)
des Werkstücks 6 und
von der Prüfbewegung
abhängig
ist, geführt
ist. Die Prüfbewegung
erfolgt für
den Prüfbereich
in der Regel mäanderförmig oder
bei zylindrischen Werkstücken
auch entlang einer Schraubenlinie. Die Prüfpositionen der Ultraschallprüfköpfe 41 –4n-1 und die Position der Abstandsmesssonde 22 sind
miteinander korreliert, so dass allen Prüfpositionen der Ultraschallprüfköpfe 41 –4n-1 stets eine Information über den
Abstand a zwischen dem Werkstück 6 und
der Abstandsmesssonde 22 zugeordnet ist. Diese Abstandsinformation
kann in die B-Bilder der Ultraschallprüfköpfe eingeblendet werden.
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Bei
der Abstandsmesssonde 22 handelt es sich vorzugsweise um
einen optischen Abstandssensor, der an seinem Ausgang ein analoges
Messsignal M liefert, das dem Abstand a proportional ist. Dieses Messsignal
M wird einer Signalverarbeitungseinheit 23 zugeführt und
dort in einem A/D-Wandler 24 zum Zeitpunkt eines von der
Steuereinrichtung 2 bereitgestellten Steuerimpulses S,
bei dem es sich um den Sendeimpuls für einen am Kanal Kn in
der Regel angeschlossenen Ultraschallprüfkopf handelt, digitalisiert
und einem Rückwärtszähler 26 übergeben.
Der Rückwärtszähler 26 zählt mit
einer vorgegebenen Zählrate
abwärts
und generiert bei einem vorgegebenen Zählerendstand, im Ausführungsbeispiel
beim Zählerstand
Null, ein Triggersignal T, mit dem ein Impulsgenerator 28 getriggert
wird, der als Ausgangssignal A einen Einzelimpuls erzeugt. Dieser
Einzelimpuls wird von der Steuereinrichtung 2 als Echosignal eines
Ultraschallprüfkopfes
interpretiert und in der gleichen Weise wie die von den Ultraschallprüfköpfen 41 –4n-1 empfangenen Echosignale E in der
bildverarbeitenden Software zum B-Bild 10 verarbeitet.
Mit anderen Worten: Aus der bereits in der Höhe des Messsignals M vorliegenden
Abstandsinformation wird in der Signalverarbeitungseinheit 23 ein
zum Steuerimpuls zeitverzögertes
Ausgangssignal A erzeugt, wobei die in der Signalhöhe vorliegende
Abstandsinformation in einen Zeitabstand umgewandelt wird, der seinerseits
von der Steuereinrichtung der Ultraschall-Prüfeinrichtung wieder in eine
Abstandsinformation zurückgewandelt
wird.
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Anstelle
der A/D-Wandlung des Abstandssignals der Abstandsmesssonde 22 ist
es auch möglich,
eine Abstandsmesssonde mit digitaler Schnittstelle zu benutzen und
das digitale Abstandssignal in den Zähler zu laden. Ebenso kann
auch anstelle der in der Figur dargestellten Signalverarbeitungseinheit 23,
bestehend aus A/D-Wandler 23, Rückwärtszähler 26 und Impulsgenerator 28 eine
Mikroprozessoreinheit mit Schnittstellen zur Abstandsmesssonde 22 und
zum Impulsgenerator 28 verwendet werden.
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Alternativ
zu der in der Figur dargestellten digitalen Signalverarbeitungseinheit
kann auch eine analoge Signalverarbeitungseinheit vorgesehen sein,
bei der das an der Abstandsmess sonde als Messsignal ausgangsseitig
anliegende Spannungssignal einen Kondensator auflädt. Zum
Zeitpunkt des Steuerimpulses S wird die Verbindung zwischen dem Abstandsmesssensor
und dem Kondensator unterbrochen und der Kondensator wird entladen.
Der Ausgangsimpuls für
die Steuereinrichtung wird dann erzeugt, wenn die Spannung über den
Kondensator eine einstellbare Vergleichsspannung unterschreitet. Bei
geeigneter Bemessung des Kondensators, des Entladewiderstandes und
der Vergleichsspannung ist die Zeitverzögerung zwischen dem Steuerimpuls
und dem Ausgangssignal proportional zur Spannungsdifferenz zwischen
Anfangsspannung und Vergleichsspannung und damit proportional zu
einer Abstandsdifferenz zwischen dem Abstand der Abstandmesssonde
zu Beginn der Entladung und einem Abstand der Abstandsmesssonde
bei der an ihrem Ausgang eine Spannung in Höhe der Vergleichsspannung anliegt.