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Hosenrecker.
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Erfindung von Frirdhelm Tigges, Paderborn.
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Die Erfindung betrifft das Verlängern von Kleidungsstücken, wie Hosen,
durch mechanisches Recken, insbesondere für den Gebrauch im Haushalt.
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Es ist sehr häufig, daß bestimmte Xleidungsstoffe, wie z.B.Jeans,
Cords und andere Baumwollstoffe, beim Waschen einlaufen. Dies ist besonders häufig
und ärgerlich bei Hosen. Zieht man nun die noch nassen ungeschleuderten oder gescnleuderten
Hosen mit den Händen sehr kräftig lang und hängt sie danach zum Trocknen auf, so
erlangen sie wieder die vorherige Größe. Dabei hängt die Verlänge -rund zimmer davon
ab, wie kräftig die Stoffe gereckt werden. Man kann die Hosen sogar noch länger
recken, als sie ursprünglich waren; speziell, wenn man sie in einer Vorrichtung
reckt und sie darin in der gereckten Lage trocknen läßt.
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Das Verlängern von Hosen in dieser Weise ist von besonderem Wert bei
Kindern, da diese methode die Gebrauchszeit einer Kinderliose um mindestens ein
Jahr verlängern kann.
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Es werden bekezntlich im allgemein nur ein wenig eingelaufene Strickwaren
nach dem Waschen im nassen Zustand in die ursprüngliche Form gezogen. Da die Hosenstoffe
aber sehr viel widerstandsfähiger sind, benötigt man große Kraft, um sie nach dem
Waschen länger ziehen zu können. Das ist den Frauen, die bekanntlich meistens diese
Hausarbeiten verrichten, kaum möglich.Deshalb werden die zu kurz gewordenen Hosen
fortgeworfen oder mit anderen Stoffen angeflickt.
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Es sind Hosenstrecter und Hosenspanner (AltPS) bekannt, die die Aufgabe
hatten, die Falten und Sltzbeulen aus den Hosen nach dem Tragen in trockenem Zustand
zu beseitigen. Diese Vorrichtungen
sind allerdings in keiner Weise
dazu geeignet, die heutigen Hosen im nassen oder trockenen Zustand zu verlängern;
da diese Vorrichtungen zu schwach und zu kompliziert konstruiert sind.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Gebrauchszeit der Sleidungsstücke
, insbesondere Hosen, durch Langrecken stark zu verlängern, und dieses so einfach
zu gestalten, daß es der Hausfrau oder dem HausmHrr weniger ühe macht als der Kauf
neuer Kleidungsstücke.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Hose in
nassem Zustand, vorzugsweise nach dem Waschen, in den Hosenrecker eingespannt und
langgezogen wird. Danach kann die Hose sofort zum Trocknen aufgehängt werden, oder
im Hosenrecker eingespannt zum Trocknen belassen werden; wobei das Letztere den
Vorzug hat, daß die Hose nach dem Trocknen die selbe Länge behält,in die sie im
nassen Zustand gezogen wurde. Für dieses Verfahren wurde eine neue Einspannmethode
entwickelt.
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Damit das Ziehen sich möglichst leicht machen läßt, wurde der Hosenrecker
mit dem allgemein bekannten Scherenprinzip ausgebildet.
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Das Scherenprinzip ermöglicht es auch, verschiedene Hosenlängen mit
dem selben Hosenrecker zu verlängern. klan kann nun die eingespannte Hose recken,
indem man ein Ende der Schere einfach mit dem Körpergewicht nach unten drückt. Zur
gleichen Zeit drückt man mit dem Fuß auf einen Hebel, der die Blockierungshalterung
freigibt, die die Schere in. jeder Postition festlegt, sobald man den Fuß wieder
vom Hebel nimmt. Diese Blockierungshalterung wirkt in beide Richtungen, und ist
eine der üblichen Blockierungssysteme, die stufenlos oder mit Zähnen oder Nocken
funktionieren.
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Die Einspannvorrichtungen zum Halten der zu reckenden Hosen sind so
gestaltet, daß man mit dein selben Handgriff, mit dem man die Hose ein- und ausspannt,
auch das Recken beim Herunterdrücken bewirkt; und zwar zur gleichen lt.
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Da nasse Kleidungsstücke viel schwieriger einzuklemmen sind als trockene,
befinden sich an diesen Linspaniivorrichtungen jeweils zwei Rollen, von denen eine
Rolle sich exzentrisch gegen die andere bewegt, und dabei die Hose uin so stärker
regen die andere Rolle presst, je mehr die Hose auf Zug belastet wird, und somit
ein Herausrutschen der Hose verhindert.
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Um die Kleidungsstücke, die meistens an den zu klemmenden Stellen
unterschiedliche Dicken aufweisen, an jeder zu klemmenden Stelle gleichmäßig stark
klemmten und auf Zug belasten zu können, sind die sich exzentrisch bewegenden Rollen
in mehrere kürzere und längere Rollenstücke unterteilt, die sich unabhangig voneinander
bewegen,und sich somit den Unebenheiten der zu klemmenden Stellen gut anpassen.
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Damit das einzuspannende Kleidungsstück auch dann in der Einspannvorrichtung
bleibt, wenn es nicht auf Zug belastet wird,sind die sich exzentrisch bewegenden
Rollenstücke mit jeweils einer Feder versehen, die die Rollenstücke immer in die
stärkste Klemmrichtung drücken oder ziehen.
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Damit durch das Recken der nassen Kleidungsstücke nicht der darunter
befindliche Zimmerboden benäßt wird, ist das Unterteil des Hosenreckers so ausgebildet,
daß das heruntertropfende Wasser gut aufgefangen wird und es leicht auszuschütten
ist.
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Um den Hosenrecker platzsparend nach dem Gebrauch unterbringen zu
können, kann er komplett zusammengeklappt werden, so daß man ein sehr flaches Gebilde
erhält, das sich leicht wegstellen läßt.
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Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin,
daß man mit sehr wenig Mühe insbesondere Kinderhosen aus einer Reihe von Stoffen
verlängern und sie somit sehr viel länger als bislang benutzen kann. Auch beim Waschen
eingelaufene Hosen, wie z.B. Jeans, können so leicht wieder verlängert werden.
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Die Klemmwirkung der Einspannvorrichtungen der Erfindung auf die Kleidungsstücke
ist so stark, gleichmäßig anpassend und schonend, wie es bisher nicht möglich schien.
Dabei ist die handhabung äußerst einfach und zeitsparend.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im folgenden näher beschrieben. Es zeigen: Fig. 1 den Hosenrecker seitlich.
gesehen in normaler Arbeitsposition mit der Einspannvorrichtung (A2) in geöffneter
Stellung und der Einspannvorrichtung (Al) in geschlossener Klemmstellung; Fig. 2
den Hosenrecker von oben gesehen in zusammengeklappter Position, mit beiden Einspannvorrichtungen
(A1,A2) in geschlossener Klemmposition; Fig. 3 den Schnitt (j-K in Fig. 2) durch
eine Einspannvorrichtung, wobei die gestrichelten Linien in Fig. 3 eine der geöffneten
Positionen darstellen.
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Die Reckrahmen (DX) und (D2) mit den Einspannvorrichtungen (A,A2)
sind an den Drehpunkten (P) aneinander befestigt. Der Reckrahmen (ül) ist am unteren
Ende in dem Drehpunkten (Z) zum Basisteil (T) befestigt. Der Reekrahinen (E)2) weist
am unteren Ende zwei Räder (R) auf, die in den U-Schienen (U) des Basisteiles (T)
in Längsrichtung geführt werden. Das Verbindungsstück (V) verbindet den Reckrahmen
(1)2) mit der Blockierungshalterung (L)
Die Blockierungshalterung
(L) blockiert das Verbindugsstück (V) ob auf Zug oder-Druck belastet. Bewegt man
den Hebel (H) nach unten, so gibt die Blockierungshalterung (L) das Verbindungsstück
(V) frei; und somit können sich die Reckrahmen (D1,D2) im Scherenprinzip bewegen.
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Die Strichpunktlinien (D1,D2) 111 Fig. 1 zeigen eine der vielen anderen
Arbeitspositionen des Ifosenreckers an. Die Strichpunktlinien (Ai,A2,P) in Fig.
1 zeigen die möglichen Bewegungswege der jeweiligen Teile an.
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Die Rollen (B1) sind feststehend oder um ihre Achsen zentrisch beweglich
an den Reckrahmen (D1,D2) angebracht. Die Rollen (B) bewegen sich exzentrisch auf
den Achsen (X), und sie sind in verschiedenen Längen aufgeteilt, wie in Fig. dargestellt.
Jedes Rollenstück der Rollen (B2) kann sich einzeln und unabhängig zu den anderen
Rollenstücken exzentrisch um die selbe Achse (X) bewegen.
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Um die Rollen (B2) in einer Position zu haltern, die den Raum zwischen
den Rollen (B1) und den Rollen (B2) möglichst klein hält, werden die Rollen (B2)
durch Federn in jene bestirnmte Lage gedrückt. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dieses
zu erreichen.
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Fig. 3 zeigt zwei der Möglichkeiten. Einmel drückt'die Blattfeder
(Fl) die Rolle (B2) in die richtige Position. Beim nächsten Beispiel wird die Rolle
(B2) in hohler Ausführung von innen mit einer Spiralblattfeder (F) in die gewünschte
- tellung gebracht. Ein Anschlag (S) begrenzt dabei die bewegungsfreiheit der Rolle
(B2).
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Die Rollen (B1,B2) können mit elastischem Material umgeben sein.
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um eine schonendere Klemmwirkung zu erziel n.
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Der Rahmen (M) mit der Rolle (B2) und dem Griffrohr (G) bewegt sich
um die Achse (E). Die kreisförmigen Strichpunktlinien (B2,G) in Fig. 3 zeigen den
Weg der jeweiligen Teile an. Die Achse ()
ist fest mit Qem Rahmen
(W) verbunden und drehbar im Reckrahmen (Di,D2) gelagert. Der Bewegungsweg des Rahmens
(M) wird durch den Anschlag (C) in dir Klemmposition abgegrellzt, und eine kleine
Feder (}'2) hält den Rahmen (M) dort gegen unbeabsichtigtes Zurück-Ufteiten fest.
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Zwischen den einzelnen Rollenstücken der Rollen (32) können mehrere
Verstarkungsrippen (Q) angebracht werden Diese Verstärkungsripperl (Q) sind an jedem
Ende mit einer Bohrung versehen, so daß sie auf die Achsen (E) und (X) geschoben
werden können und somit ein Biegen der Achsen (X) verhindern helfen.
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Lin Arbeitsvorgang mit dem Hosenrecker wird im folgenden näher beschrieben.
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Das untere Hosenende wird auf die Rolle (B1) der Einspannvorrichtung
(A1) gelegt, während der Rahmen (M) in geöffneter Position weilt. Nun wird der Rahmen
(M) in die Klemmposition gelegt, wobei sich die Rollenstücke (B2) den Unebenheiten
der Hose anpassen, inden sie sich nach unten, bzw. hinten, wegdrücken; und somit
mehr Luft zwischen den Rollen (B1) und den Rollen (B2) entsteht.
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Danach. wird das andere Ende der Hose auf die Rolle (B1) der Einspannvorrichtung
(A2) gelegt. Man klappt den Rahmen (M) in Klemmposition und drückt das Griffrohr
(G) nach unten, während man gleichzeitig mit dem Fuß den Hebel (H) betätigt. So
reckt man die Hose, bis sie die gewünschte Länge erreicht hat und nimmt sofort den
Fuß vom Hebel (H), damit die Hose in dieser Länge gehalten bleibt.
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Damit~man die genaue Recklänge der Hose erkennt, ist eine Maßskala
am Verbindungsstück (V) angebracht.
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Zum Herausnehmen der Hose braucht man nur mit dem Fuß wieder den Hebel
(H) zu betätigen, und danach die Rahmen (M) ein wenig hochzuziehen, wcrauf die Hose
schon selbsttätig herausfallen kann.
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Durch Verlegen der Drehpunkte (P) in die Längsrichtungen der Reckrahmen
(D1,D2), kann der i-losenrecker zusätzlich so verändert werden, daß praktisch jede
liosenlänge mit dem selben Gerät bearbeitet werden kann.
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Die Blockierungshalterung (L) kann auch so gestaltet sein, daß man
den Hebel (EI) nach oben ziehen muß, utn das Gerät bewegen zu können.
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L e e r s e i t e