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Verfahren zum Vergasen fester,
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kohlenstoffhaltiger, teilchenförmiger Stoffe Die Erfindung betrifft
ein Verfahren zum Vergasen von Kohle, Koks oder anderen kohlenstoffhaltigen Fest
stoffen zur Bildung einer gasförmigen Mischung, die, nach Entfernen von Kohlendioxid
und Schwefel wasserstoff, hauptsächlich von Kohlenmonoxid und Wasserstoff gebildet
wird. Das gasförmige Produkt kann verwertet werden als Brennstoff mässigen Wärmeenergiegehalts,
als reduzierendes Gas für metallurgische oder chemische Zwecke und als Zwischenprodukt
zur Umwandlung in Wasserstoff für den Einsatz bei chemischen Prozessen, in Erdölraffinerien
und in Kohleveredlungsanlagen zur Erzeugung von flüssigen Kohleprodukten oder Gas
hohen Wärmeenergiegehalts.
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Gemäss der Erfindung wird Kohle in Kohlenmonoxid und Wasserstoff durch
einen Prozess übergeführt, dessen Umweltverschmutzungspotential minimal ist.. Abwasser
fällt im wesentlichen nicht an. Bei zuzuführendem Wasser, das bei dem Prozess als
Wasserdampf für die Vergasung oder als Waschwasser verwendet wird, kann auch verschmutztes,
feststoffhaltiges Wasser von anderen Prozessen vorgelegt werden. Im Ergebnis ist
der Prozessbedarf an frischem Wasser stark herabgesetzt, und herkömmliche Anforderungen
bezüglich Reinigung und Austragung von Prozessabwasser sind in ähnlicher Weise vermindert.
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Aschestoffe, die als Teil der Kohlebeschickung eintreten, werden aus
dem Prozess in der oxidierten worm als verfestigte Schlacke entfernt, die sich zum
Vergraben bzw. Ausfüllen von Bodensenken oder zur weiteren Verarbeitung zwecks Gewinnung
wertvoller Mineralstoffe eignet. Nichtbrennbare Feststoffe, die in Beschickungswasser
von anderen Prozessen her oder in Rohwasser zur Einführung kommen, werden ebenfalls
als Teil der oxidierten, verfestigten Schlacke entfernt. Ein Auswurf von Asche oder
anderen Feststoffen in die Atmosphäre erfolgt im wesentlichen nicht.
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Im Prozess erzeugte, gasförmige Verunreinigungen, die verschmutzend
zu wirken vermögen, erfahren eine Behandlung im Prozess selbst und Überführung in
akzeptable normen, die sich zur Verwertung auf dem Markt oder zum Verwerfen eignen,
oder die Verunreinigungen werden im Prozess selbst zerstört. Z. B. werden in den
Prozess eintretende Schwefelverbindungen direkt in Schwefelwasserstoff oder in Schwefeldioxid
und dann in Schwefelwasserstoff übergeführt; der Schwefelwasserstoff wird nach an
sich bekannten Verfahren gewonnen und das gewonnene Produkt unter Anwendung an sich
bekannter Verfahren in elementaren Schwefel für Verkauf oder Lagerung übergeführt.
In den Prozess eintretende Stickstoffvez-bindungen werden hauptsächlich in Ammoniak
oder Stickstoffgas oder in Stickoxide und dann Ammoniak oder Stickstoffgas übergeführt;
das Ammoniak wird nach an sich bekannten Verfahren zum Verkauf gewonnen und gereinigt.
Gasströme werden zur Entfernung aller staub- und teilchenförmigen Verunreinigungen
zuerst im Prozess mit Wasser gewaschen, bevor sie abgelassen werden.
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Jegliche Spuren an ölen und Teeren, die sich in dem Prozess bilden
können, werden bei hoher Temperatur behandelt, um thermische Crackung herbeizuführen,
und darauf in gasförmige oder feste Stoffe übergeführt, die zur Bildung des gewünschten
Gasprodukts weiter umgesetzt werden. Gleichzeitig ergeben die mit dem Verfahren
gemäss der Erfindung erhaltenen Verbesserungen eine gesteigerte Wirtschaftlichkeit
des Prozesses, insbesondere bezüglich lVassereinsatz, Ausnutzung der Prozesswärme
und Verlässlichkeit.
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Das meiste Wasser wird in den Prozess durch die chemische Reaktion
verbraucht und hierdurch in das gewünschte gasförmige Produkt übergeffthrt. Als
in abgelassenen, nichtverschmutzenden ausströmen enthaltener Wasserdampf gehen nur
geringe Mengen an Wasser verloren. Zur Ergänzung dem Verfahren zugeführtes wasser
braucht nicht behandelt zu werden, und in der Tat kann feststoffhaltiges und verschmutztes
Wasser von anderen Prozessen Verwendung finden.
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Durch praktisch vollständige Vergasung des kohlenstoffhaltigen Teils
der Beschickung wird ein hoher Grad an Prozesswärmeökonomie erreicht. Alle Fein-
und Staub stoffe werden im Prozess gewonnen und dann im Prozess in Sauerstoff zur
Erzeugung der Wärme verbrannt, ale zur Vergasung und-zur Erzeugung von Prozesswasser-dampf
benötigt wird. Prozesswasserdampf wird durch innere Bildung ohne Zwischenfüg.ung-von
Wärmeübertragungsflächen zwischen der Wärmequelle und dem verdampfenden Wasser erhalten,
wodurch die Wirkungsgraderminderungen> die sich in Verbindung mit einer Wasserdampferzeugung
in herkBmmlic-hen Boilern ergeben, zum grössten Teil vermieden werden.
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Da fühlbare tlochtem.peratur-Warme der Kohlevergasung zugeführt wird,
fühlbare Warme mittlerer Höhe und latente Wärme der Erzeugung von Hochdruckwasserdampf
für den Einsatz bei anderen Prozessen dient und fühlbare und latente Wärme geringer
Höhe durch Luftkühler an die Atmosphäre abgegeben wird, ist eine Wasserkühlung nur
in minimalem Umfang notwendig.
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Ein Teil der Vorteile der Prozesswasserökonomie und Prozesswärmeökonomie
wird in voneinander abhängiger Weise erzielt. Wasser wird an vielen Stellen des
gesamten Prozesses dazu verwendet, teilchenförmige Stoffe aus Gasströmen auszuwaschen
und heisse teilchenförmige Stoffe zu kühlen. Die sich ergebende Aufschlämmung enthält
im wesentlichen die gesamte Asche aus dem Prozess zuzüglich assoziierten brennbaren
Materials und von gelösten Verschmutzungsstoffen. Nach dem Absetzen wird geklärtes
Wasser im Kreislauf zu weiteren Auswasch- und Kühlaufgaben zurückgeführt; die gedickte,
konzentrierte Aufschlämmung wird mit gelenkter Geschwindigkeit der Verbrennungskammer
des Prozesses zugepumpt,
wo die brennbaren Stoffe mit Sauerstoff
zur Lieferung von Prozesswärme verbrannt werden; das Aufschlämmungswasser wird verdampft
und für die Umsetzung mit Kohle überhitzt; die Asche wird zur Bildung von Schlacke
geschmolzen, die sich leicht aus dem Prozess abtrennen lässt. Auf diese Weise gelangt
im wesentlichen keine brennbare kohlenstoffhaltige Substanz zur Austragung als Nebenprodukt
oder Abfall aus dem Prozess, und das Verfahren vermag unert.Ezünschte, schwefel-
und aschereiche brennbare Stoffe in Form von Nebenprodukten oder Abfall anderer
Prozesse, wie die schwefel- und aschereichen, festen-Abfallmaterialien eines Lösungsmittelkohleverflüssigungsprozesses,
aufzunehmen und in nutzbringender Weise zu verbrennen.
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Das Verfahren ist auch vom Standpunkt der Verlässlichkeit aus wirtschaftlich,
da die heissen> unter Druck befindlichen Teile des Prozesses nur ein minimum
an sich bewegender, mechanischer Einrichtung umfassen, die gelegentlich Gegenstand
eines Versagens sein könnte. Mechanische Einrichtungen werden bei dem gesamten Prozess
nur in geringem Umfange verwendet.
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Das Verfahren ist besonders darauf ausgelegt, ein sicheres Arbeiten
sicherzustellen.- Die Kohlevergasung führt zur Erzeugung hochbrennbarer Gase, und
diese Vergasungsreaktionen vermögen nur durch Zuführung von Hochtemperatur-Wärme
abzulaufen, die durch Verbrennung von Kohlenstoff mit Sauerstoff zugeführt wird.
Ein sicheres Arbeiten hat zum Erfordernis, dass sich selbst dann keine Möglichkeit
zu einer Vermischung von Sauerstoff mit erzeugtem Gas einstellt, wenn der Prozess
stark gestört ist oder wenn der Kohlebeschickungsstrom unterbrochen wird. Die Gestaltung
des Verfahrens gemäss der Erfindung gewährleistet diese Sicherheit durch Einschaltung
einer wesentlichen Wirbelschicht von Kohle-Verkohlungs- oder -Verkokungsprodukt
(Coal Char) zwischen der Sauerstoffinjektionszone und dem brennbaren Gas.
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Ein anderer Vorteil des Verfahrens gemäss der Erfindung ist seine
Flexibilität bezüglich des Einsatzes einer Vielfalt von herkömmlichen Brennstoffen,
verbrennbaren Abfällen und potentiellen Verschmutzungsstoffen als Wärmequelle für
Kohlevergasung. Diese
brennbaren Materialien sind auch dann noch
einsetzbar, wenn sie einen hohen Schwefelgehalt, hohen Aschegehalt bzw. hohen Feuchtigkeitsgehalt
haben. Solche Brennstoffe werden in die Verbrennungszone injiziert, in der Oxidation
erfolgt. Schwefeloxide und Stickstoffoxide, die anfänglich entstehen können, unterliegen
schliesslich in dem Prozess einer Reduktion zu Schwefelwasserstoff und Stickstoffgas
oder Ammoniak, also überführung in akeptable und leicht abtrennbare Formen. Asche
wird geschmolzen und die Schlacke aus dem Prozess mit Kohleascbeschlacke ausgetragen.
Assoziierte Feuchtigkeit wird verdampft, überhitzt und mit Kohle zur Bildungdes
gewünschten Gasprodukts umgesetzt.
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Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird die Vergasung in einem
einzigen Reaktorbehälter durchgeführt, der in drei Zonen unterteilt ist, einschliesslich
einer Wirbelschicht-Vergasungszone, einer Verbrennungszone und einer Schlackeabschreckzone.
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Die Grenze zwischen der Vergasungszone und Verbrennungszone ist ein
Gitter oder durchlässiges Trennorgan, das die Wirbelschicht trägt und den Gasstrom
zu dieser verteilt. Die teilchenförmigen Kohlesubstanzen in der Wirbelschicht in
der Vergasungszone enthalten einen grossen Überschuss an kohlenstoffhaltigem Material.
Auf diese Weise liegt oberhalb des Gitters, in der Wirbelschicht und in dem Dampfraum
oberhalb der Schicht, eine reduzierende Zone vor, in der chemische Reaktionen auftreten,
die zur Bildung von Wasserstoff und Kohlenmonoxid führen.
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Gleichzeitig wird die Bildung einer Schicht kohlenstoffhaltigen Materials
unter dem Gitter vermieden, um eine Oxidationszone auszubilden, in welcher durch
Verbrennen von kohlenstoffhaltigem Brennstoff mit Sauerstoff unter Bildung von Kohlendioxid,
Kohlenmonoxid und Wasserdampf Verbrennung erfolgt. In der exotherm arbeitenden Verbrennungszone
- auch als "Verbrenner" bezeichnet -entwickelte Wärme wird als fühlbare Wärme in
dem Gas zur Wirbelschichtzone - auch als "Vergaser" bezeichnet übertragen, um die
endotherm verlaufenden Vergasungsreaktionen zu tragen.
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Eine feste, kohlenwasserstoffartige Beschickung, wie Kohle, verkohlte
Substanz oder Koks, wird durch einen Brecher geführt
und zu Teilchen
zerkleinert, die mit einer Trockenfeststoff-Zuführvorrichtung der vliessbett-Vergasungszone
zu- bzw. in diese eingeführt werden. In dem Vergaser wird die teilchenförmige Kohle
durch heisse Verbrennungsgase und Wasserdampf, die aus der Verbrennungszone nach
oben strömen, in Form einer irbelschicht, einem pseudoflüssigen Zustand feinteiliger
peststoffe, gehalten. Diese Gase strömen durch ein perforiertes Material, wie ein
Sieb, einen Rost oder ein Gitter, hindurch, welches die Wirbelschicht trägt. und
ein Strömen von Feststoffen aus dem Vergaser nach unten in den Verbrenner verhindert.
Die Gase strömen mit genügender Geschwindigkeit, um Teilchen in der Vergasungszone
in einem stark bewegten, dispersen, fluidisierten Zustand zu halten, während am
Kopf der Teilchen ein Pseudoflüssigkeitsspiegel aufrechterhalten wird. Ein Nachuntenfliessen
von festem oder gasförmigem Material durch das Gitter tritt im wesentlichen nicht
ein, so dass der Material- und Wärmefluss durch das Gitter vollständig in einer
Richtung nach oben erfolgt und im wesentlichen keine Strömung nach unten aus der
Vergaserzone direkt zur Verbrennungszone vorliegt.
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Die bevorzugte Lage der Verbrennungszone ist unmittelbar unterhalb
der Wirbelschicht-Vergasungszone, aber man kann den Verbrenner auch neben oder sogar
oberhalb des Vergasers anordnen, solange Gase des Verbrenners unterhalb des Vergasergitters
eingeführt werden. Die Verbrenner-Beschickung wird primär von der feinen, in Wasser
aufgeschlämmten Kohle oder aschereichen Verkohlungssubstanz gebildet, aber man kann
auch mit flüssigen oder gasförmigen Brennstoffen arbeiten. Man pumpt die wässrige
Aufschlämmung mit gelenkt er Strömungsgeschwindigkeit in den Verbrenner und zerstäubt
sie in zweckentsprechender Weise und verbrennt das in ihr enthaltene kohlenstoffhaltige
Gut mit Sauererstoff. Die Verbrennungswärme verdampft und überhitzt das Aufschlämmungswasser
und führt zum Schmelzen von Asche- und anderen, normalerweise festen, anorganischen
Substanzen, die sich in der Aufschlämmung befinden, unter Bildung einer flüssigen
Schlacke. Die Schlacke sammelt sich auf den Oberflächen des Verbrenners und läuft
unter der Wirkung der Schwerkraft zu einem Schlackeabschreckbehälter und wird hierdurch
von dem nach oben strömenden Verbrenner-Gas getrennt.
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Bei der bevorzugten apparativen Ausgestaltung des Verfahrens gemäss
der Erfindung sind ein oberer Wirbelschicht-Verg-aser, eine mi-ttlere Verbrennungszone
und eine untere Schlackeabschrecktrommel vertikal koaxial in Form eines einzigen
Reaktors angeordnet. Bei dieser Anordnung ist das einzige nach unten strömende Material
geschmolzene Schlacke, die unter der Wirkung der Schwerkraft von der Verbrennungszone
zuder darunter befindlichen Schlackeabschrecktrommel fliesst. Von dem nach unten
verlaufenden Strom geschmolzener- Schlacke abgesehen, sind alle anderen Primärströme
in dem Verbrenner-und dem- Vergaser nach oben gerichtet, einschliesslich des Wasserdampfs,
der in dem Schlackeabschreckbehälter gebildet wird, der Verbrennun-gsgase und des
überhitzten Wasserdampfs, der aus Wasse-r und/oder Wasserdampf, die der Verbrennungszone
zugeführt werden, gebildet wird, der Vergaser-Gase und der feinteiligen kohlenstoffhaltigen
Asche- und Verkohlungssubstanzen, die in dem Vergaser als Resultat von Vergasung
und Teilchen-Teilchen-Zusammenstössen, die in der Wirbelschicht eintreten, gebildet
werden. Elutrierte, aschehaltige erkohlungssubstanz aus dem Vergaser-Zyklon wird
ausserhalb des Reaktorbehälüers von dem Rohgas abgetrennt, gewaschen, abgekühlt
und in Wasser aufgeschlämmt, zu einer-Aufschlämmung oder Pas-te eingedickt und als
Brennstoff auf einem ausserhalb der Reaktorvorrichtung liegenden Weg als Brennstoff
in den Verbrennen eingepumpt oder injiziert.
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Man hält die Vergasungszone auf einer möglichst hohen Temperatur,
um die höchsten Reaktionsgeschwindigkeiten zu erreichen, vermeidet aber Temperaturen,
die ein exzessives Agglomerieren von Fliessbetteilchen fördern, das dadurch herbeigeführt
wird, dass Aschesubstanz in den Teilchen weich wird und Klebrigkeit ergibt und im
Ergebnis Teilchen mit anderen agglomerieren. Solche Temperaturen variieren in Abhängigkeit
von der Kohleaschezusammensetzung, können aber ungefähr 10930 C (20000 F) und mehr
betragen. Bei unter etwa 7600 C (14000 F) lie-genden Temperaturen sind die Vergasungsreaktionsgeschwindigkeiten
für hohe Kohlenstoffumwandiungen zu gering, um praxisgerecht zu sein.
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Der Vergasertemperaturbereich beträgt daher etwa 760 6is 1093 C, und
ein typischer Arbeitswert kann etwa 9270 C (17000 F) betragen.
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2 Der Vergaserdruck liegt im Bereich von O" bis 35 kg/cm (10 bis 500
Pounds/Quadratzoll). Die untere Grenze ergibt genügend Druck, um ein Hindurchströmen
des Rohproduktgases durch einfache Arbeitsstufen zur Reinigung von teilchenförmigen
Stoffen hierbeizuführen, ohne dass es eines zwischenzeitlichen Unterdrucksetzens
bedarf; die obere Grenze ergibt sich allein aus der derzeitigen Begrenzung im Handel
verfügbarer Apparaturen zur Trockenfeststoff-Injektion in ein unter Druck stehendes
System und kann ansonsten auch wesentlich über 35 kg/cm2 gewählt werden. Höhere
Drücke sind erwünscht, weil sie höhere Geschwindigkeiten des Hindurchströmens durch
den Innenquerschnitt eines Behälters ermöglichen und auf diese Weise die Prozess-Investitionskosten
herabgesetzt werden. Typischerweise ist ein Druck von 31,5 kg/cm2 (450 Pounds/Quadratzoll)
erwünscht.
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Die durchschnittliche Verweilzeit eines Teilchens in der Wirbelschicht
hängt von der Teilchen-Zusammensetzung und -Grösse, dem Druck und der Temperatur
und der Zusammensetzung des Wirbelgases ab. Zur Veränderung der durchschnittlichen
Verweilzeit, die typischerweise 20 bis 30 Minuten betragen kann, wird gewöhnlich
die Temperatur verändert. Eine Verweilzeit von mehr als etwa 60 Minuten ist wenig
zweckniässig, weil unüblich grosse und kostspielige Vergaser-Volunlina erforderlich
wären. Eine Verweilzeit von weniger als etwa 5 Minuten ist auf Grund der Schwierigkeiten
wenig zweckmässig, welche die Lenkung des Fliessbettspiegels auf Grund der minimalen
Kohlenstoffkapazität der Schicht bieten würde.
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Die hauptsächlichen chemischen Reaktionen, die in der Vergaser-Wirbelschicht
auftreten, sind: Kohle + Wärme
Verkohlungsprodukte + flüchtige Stoffe (einschliesslich Teere)
C+H20 H CO + H2 |
C + C02 j 2 CO |
C + 2 H2 , CH4 |
CO + H20 + co2 + H2 |
N (gebunden) --+ NH3 |
O (gebunden) > H20 |
S (gebunden) --) H2S |
Alle obengenannten Reaktionen spiegeln die reduzierenden Bedingungen
in der Wirbelschicht wieder. Gelegentlich kann der Fall auftreten,-dass die in dem
Verbrenner freigesetzte Wärme nicht genügt, um die gewünschte Temperatur in dem
Vergaser aufrechtzuerhalten. Man führt dann der Wirbelschicht des Vergasers eine
kleine Menge an Sauerstoff zu, was dazu führt, dass ein Teil der Verbrennung in
dem Vergaser erfolgt. Der Sauerstoffverbrauch in dem Vergaser erfolgt extrem schnell,
wobei Kohlenstoff in Kohlenmonoxid oder Kohlendioxid übergeführt wird. Man wählt
die Vergaser-Reaktionsbedingungen entsprechend dem Anfall der grössten Menge an
Kohlenmonoxid und Wasserstoff bei Unterdrückung der Bildung von Methan.
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Jegliche sich während der Devolatiliaation von Kohle entwickelnden
Teere und normalerweise flüssigen Öle würden, wenn sie aus dem Vergaser abfliessen
gelassen würden, das zur Abkühlung und Reinigung des Rohgases installierte System
ernsthaft komplizieren. Dieses potentielle Problem wird vermieden, indem man im
Vergaser über dem Fliessbett ein Gasvolumen bereitstellt, dass eine Gas-Verweilzeit
von einigen Sekunden (mindestens 10 Sekunden genügen) erlaubt; die hohe Temperatur
führt während dieses Zeitraums zur destruktiven thermischen Crackung von Teeren
und Ölen unter Bildung von Gasen und Kohlenstoff und hierdurch zu deren Zerstörung.
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Da die dem Vergaser zugeführte Kohlebeschickung in der Reaktionszone
in einem Wirbelschichtzustand gehalten wird, treten die Reaktionen bei Bedingungen
auf, die durch alle Vorteile begünstigt sind, die sich in an sich bekannter Weise
aus dem Einsatz einer Wirbelschicht-Reaktionszone ergeben. Zu diesen Begünstigungen
gehören gleichmässige Bedingungen in der gesamten Reaktionszone, einschliesslich
gleichmässiger Reaktionstemperatur, rascher und gleichmässiger Dispergierung der
Kohlebeschickung in dem Reaktionssystem, rascher und gleichmässiger Dispergierung
frischer Verbrennungsgase in der Vergasungszone und geringem Druckabfall beim Hindurchströmen
des Gases durch das Fliessbett. Die Aufrechterhaltung gleichmässiger Bedingungen
in dem Vergaser ist
von hoher Bedeutung. Örtliche heisse Stellen
sollen vermieden werden, da ein Agglomerieren der Kohle herbeigeführt werden könnte,
während kalte Stellen im raschen Absinken der Entwicklung erwünschter Gase resultieren.
Aus den ausgezeichneten Mischcharakteristiken der Wirbelschicht, die die stärkste
Zusammenfhrung (Contraction) von Gas und feinteiligen, festen Reaktanten herbeiführt,
resultiert die grösste Ausbeute an gewünschtem Gas für die angewandten Arbeitsbedingungen.
Ein weiterer Vorteil des Fliessbetts liegt darin, dass zwischen der Verbrennungszone,
in die Sauerstoff injiziert wird, und den von dem Prozess gelieferten heissen, entflammbaren,
reduzierenden Gasen eine reaktive, kohlenstoffhaltige Masse etabliert wird. Der
gefährliche Zustand einer Vermischung von Sauerstoff mit Rohgas wird daher für den
Fall gewöhnlicher Prozessstörungen oder eines Beschickungsverlustes unwahrscheinlich.
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Die Anwendung einer Wirbelschicht ergibt jedoch bei den meisten chemischen
Reaktionen einen allgemeinen Nachteil. Dieser allgemeine Nachteil von Wirbelschichten
bei anderen Prozessen entspringt direkt dadurch dem obengenannten Vorteil, dass
die die Fluidisierung begleitende, ausgezeichnete Dispergierung einen gleichmässigen
oder durchschnittlichen Zustand aller Abschnitte der Schicht aufrechterhält, so
dass in jedem Teil des Fliessbetts die pseudokochenden Feststoffteilchen die Tendenz
haben, sich in einem gemeinsamen, durchschnittlichen oder gleichförmigen Zustand
chemischer Reaktivität zu befinden, wodurch unabhängig davon, welchen Bereich der
Schicht man zur Abnahme eines Feststoffabstroms heranzieht, der abgenommene Gutstrom
den gleichen Reaktivitätszustand wie das verbleibende Material hat (von Feststoff
abgesehen, welche der Grösse oder dem Gewicht nach die durchschnittlichen Schichtfeststoffteilchen
weit überschreitet). Daher stellen beim Abziehen von Feststoffen von Fliessbetten
bei den meisten Reaktionssystemen die Feststoffe eine voraussagbare Anordnung oder
Gruppierung von Teilchen dar, die unterschiedlich lang in dem Fließbett vorlagen,
einschliesslich eines Anteils an Teilchen, die frisch in das Fliessbett eingeführt
wurden und wenig Gelegenheit hatten, zu reagieren oder Reaktionen zu katalysieren.
Ein Abziehen von Asche von Kohlevergaser-Fliessbetten
muss gewöhnlich
das Abziehen von wesentlichem, kohlenstoffhaltigem Material und von etwas frisch
eingeführten Beschickungsteilchen notwendig machen-, das das Ausmass der Vergasung
kohlenstoffhaltiger Substanz vermindert und den Wirkungsgrad des Prozesses herabsetzt,
oder man muss das Kohlevergaser-Fliessbett im aschenreichen Zustand betreiben, wobei
der Hauptbestandteil des Fliess--betts Asche und kohlenstoffhaltiges Gut den kleineren
Bestandteil bildet, womit aber der Betrieb des Fliessbetts auf Grund der.verminderten
Gelegenheit zur Reaktion kohlenstoffhaltiger Substanz mit dem Wirbelgas ineffizient
wird. Die vorliegende Erfindung vermeidet diese Fliessbett-Nachte-ile.
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Der Wirbelschicht-Vergaser gemäss der Erfindung unterscheidet sich
von den bei den meisten chemischen Reaktionen eingesetzten Wirbelschicht-en, bei
denen die in den Wirbelzustand versetzten Teilchen Feststoffkatalysator darstellen,
der sich in der gesamten Wirbelschicht in einem gleichmässigen Aktivitätszustand
befindet. Die in den Wirbelzustand versetzten Katalysatorteilchen sind kein Reaktant
und unterliegen daher keiner Qrössenverminderung auf Grund von Materialverlust auf
dem Reaktionswege, wenngleich sie auch mit dem Altern einer~Aktivitätsveränderung
auf Grund von Ereignissen wie der Abiagerung entaktivierender Verunreinigungen,
wie Koks, unterliegen. Im Gegensatz hierzu unterliegen die in den Wirbelzustand
versetzten Verkohlungssubstanzteilchen bei dem Verfahren gemäss der Erfindung einer
Grössenverminderung, da der grösste Teiles in ihnen enthaltenen kohlenstoffhalt-igen
Materials Vergasung erfährt. Die meisten Kohlebeschickungsteilchen schwellen und
werden aufgebläht, wenn sie auf die Vergasert-emperatur erhitzt wurden, und ferner
unterliegen die Teilchen mit dem Voranschreiten der Vergasung, während-Material
in Gas übergeführt wird, einem wesentlichen Verlust an Masse. Als Re-sultat dieser
Effekte bildet sich eine brüchige Teilchenstruktur aus, die bei Teilchen-Teilchen-Zusammenprällen
zum Zerbrechen zu kleineren Fragmenten neigt. Die sehr feinen, eine geringe -Dichte
aufweisenden Teilchen von hohem Aschegehalt werden genügend leicht, um aus der Wirbelschicht
durch nach oben strömende Gase herausgetragen zu werden, wodurch
die
Entfernung des Hauptteils der in dem Beschickungsmaterial enthaltenen Aschesubstanz
durch Mitnahme in dem aus dem Fliessbett abströmenden Gas strom herbeigeführt und
die Notwendigkeit eines Abziehens von Aschesubstanz durch Abziehen "durchschnittlichen1t
Feststoffs aus dem wliessbett vermieden wird.
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Während somit das in den Wirbelzustand versetzte, katalytische Feststoffmaterial
bei den meisten chemischen Reaktionen aus dem Bett mit dem gleichen Aktivitätsniveau
entfernt wird, wie es der im Bett verbleibende, durchschnittliche Feststoffkatalysator
hat, weisen bei dem Verfahren gemäss der Erfindung die im Wirbelzustand befindlichen,
aus dem Bett entfernten Fest stoffe in vorteilhafter Weise einen niedrigeren Gehalt
an kohlenstoffhaltigem Material und ein kleineres Kohlenstoff/Asche-Gewichtsverhältnis
als das in dem Bett verbleibende, durchschnittliche Feststoffmaterial auf. Damit
das Fliessbett dieses Prozesses in dieser vorteilhaften leise arbeitet, ist es wichtig,
dass Asche aus dem Fliessbett in wesentlichen vollständig überkopf eingefangen in
dem Gasstrom, der einen einer umschlossenen Vergaserzone zugeordneten Gas/Fetstoff-Separator
passiert, entfernt wird und dass kein pes,>stoffstrom aus der Vergaserzone nach
unten durch das Gitter zu der Ve brennerzone vorliegt und ebenso keinerlei wesentlicher
weststoffstrom von der Vergaserzone zu Stellen ausserhalb des Realctorbehälters,
ausgenommen über einen Überkopfraum oberhalb des Fliessbettspiegels. Durch Durchführen
des Verfahrens gemäss der Erfindung unter Vorliegen eines gewissen Feststoffstroms
aus der Vergaserzone nach unten direkt zur Verb rennungszone lassen sich die herkömmlichen
Vorteile einer Wirbelschicht erzielen, aber wenn man eine solche Strömung völlig
vermeidet, wird der oben beschriebene, zusätzliche, neue Vorteil in Verbindung mit
den sonst erzielbaren, konventionellen Vorteilen erreicht.
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Gemäss der Erfindung wird Beschickungskohle auf einer Mahlvorrichtung
zerkleinert, vorzugsweise auf eine Grösse von unter etwa 0,64 cm (1/4 Zoll), aber
auch eine Grösse von unter 1,27 cm oder sogar 2,54 cm (1/2 bzw. 1 Zoll) genügt,
solange bei dem Teilchengrössebereich, mit dem das Gut in den Vergaser eintritt,
eine
Überführung in den Wirbelzustand bei der Geschwindigkeit des irbelgases eintritt.
Sehr feine Feinstoffe mit einer Teilchengrösse von ungefähr 0,25 bis 0,149 mm (entsprechend
60 bis 100 Maschen der US-Siebreihe) und darunter, die sich in der Kohlebeschickung
befinden oder während des Zerkleinerns gebildet werden, werden aus dem zerkleinerten
Produkt mit Gas elutriert, so dass die dem Vergaser zugeführten Kohleteilchen im
allgemeinen von Feinstoffen so geringer Grösse, dass sie bei Einführung in den Vergaser
unmittelbar aus dem Fliessbett wieder herausgeblasen würden, frei sind. Auf diese
Weise wird der Vergaser nur mit den Kohlebeschickungsteilchen beschickt, die dazu
befähigt sind, eine längere Verweilzeit in der Wirbelschicht zu verbringen. Durch
die Fernhaltung von Feinstoffen in der Beschickungskohle vom Vergaser wird das kostspielige
Vergaser-Hochdruck-Feststoffentfernungssystem von der sich sonst ergebenden Belastung
durch eine tmnötige Feststoffentfernung befreit. Die elutrierten Feinstoffe aus
der Beschickungskohle werden aus dem Gasstrom durch Zyklone und durch Waschen mit
im Kreislauf rückgeführtem Prozess-Kondensat gewonnen; die hierbei gebildete Aufschlämmung
kann zur schliesslichen Zufuhr zur Verbrennungszone als Brennstoffbeschickung mit
Aufschlämmung aschereichen Verkohlungsproduktes aus dem Rohgasstrom vermengt werden.
Durch die Ausnutzung von im Kreislauf rückgeführtem Kondensat zum Reinigen von Elutrierungsgas,
das zur Lenkung des Teilchengrössebereichs zerkleinerter Beschickungskohle eingesetzt
wird, lässt sich die Vergaserbeschickungskohle ohne kostspielige mechanische Einrichtungen
und ohne Verschmutzung der Luft klassieren.
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Die alternative mechanische Einrichtung zur Lenkung des Teilchengrössebereichs
könnte ein massives Schwingsiebsystem darstellen.
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Die Geschwindigkeit, mit der das Gas das Vergaserbett durchströmt,
muss genügend hoch sein, damit die Teilchen in den Wirbelzustand versetzt werden,
d. h. so bewegt und dispergiert werden, dass die Masse der Teilchen einen physikalischen
Zustand erreicht, der einer Flüssigkeit darin ähnlich ist, dass eine klar definierte
Oberfläche aufrechterhalten wird, dass die Oberfläche einen gemeinen und gleichen
Spiegel einzunehmen sucht, dass die Masse zu kochen" scheint und dass die Masse
höhere
GasströmunEsgeschwindigkeiten aufnimmt, ohne dass sich der Druckabfall der Einheit
merklich verändert. Die Gasströmungsgeschwindigkeit darf jedoch keine überhöhten
Werte erlangen, da sonst ungewöhnlich grosse Mengen der Teilchen aus dem Fliessbett
elutriert werden und im Extremfall das gesamte Fliessbett verschwinden .(vom Gasstrom
mitgenommen werden) würde. Bei dem Verfahren gemäss der Erfindung wird in dem Vergaser
ein ausgeprägter Pseudoflüssigkeitsspiegel aufrechterhalten, was einen ausgeprägten
Unterschied gegenüber einem Kohlevergasungsprozess mit Feststoffmitnahmeströmung
darstellt. Die Gasgeschwindigkeitsgrenzen liegen im allgemeinen im Bereich von 3,1
bis 152,5 cm/s, vorzugsweise im Bereich von 9,2 bis 36,6 cm/s (0,1 bis 5 bzw.
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0,3 bis 1,2 Fuss/Sekunde).
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Während des Eintretens von Kohleteilchen in den Vergaser und ihres
Erhitztwerdens auf Reaktionstemperatur unterliegen die Teilchen einem Aufquellen
und einer Aufblähung, und mit voranschreit.endem Reagieren verlieren die Teilchen
an Gewicht und Dichte, um schliesslich zu zerfallen. Bis dahin jedoch unterliegen
die Teilchen keinem genügenden Gewichtsverlust, um aus dem Fliessbett elutriert
zu werden. Es stellt einen klar ersichtlichen Vorteil dar, in dem Vergaserbett Teilchen
zu halten, die ein verhältnismssig hohes Kohlenstoff/Asche-Gewichtsverhältnis haben,
und aus dem Bett nur diejenigen Teilchen zu entfernten, deren Kohlenstoff/Asche-Gewichtsverhältnis
relativ niedrig ist, d. h. die sich dem Status von Asche nähern. Damit nur Teilchen
aus dem Vergaser entfernt werden, die ein niedrigeres Kohlenstoff/Asche-Gewichtsverhältnis
als der Durchschnitt des Fliessbetts haben, ist es für die vorliegende Erfindung
wichtig, dass im wesentlichen der einzige Weg für Verkohlungsproduktentfernung aus
der Schicht der Weg überkopf ist und dass das Verhlungsprodukt nit unter Schwerkraftwirkung
direkt aus dem Vergaserbett zum Verbrennen fällt. Das Fliessbett begünstigt auf
diese Weise die Vergasungsreaktion im Sinne des Ablaufens im vollsten Ausmass, und
gleichzeitig ist ein ungelenkter Brennstoff-Zustrom zum Verbrenner unterbunden.
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Der Vergaser kann auch oberhalb der Wirbelschichtzone einen vergrösserten
Durchmesser verhalten, was - durch Verminderung
der Gasströmungsgeschwindigkeit
- ein Zurückfallen einiger grösserer -Teilchen, die elutriert wurden, in das Fliessbett
erlaubt. Im Yergaser-Dampfraum oder nahe desselben sind Zyklone der ersten Stufe
angeordnet, und aus den Vergaser austretender Dampf muss die Zyklone durchströmen,
in denen weitere elutrierte Teilchen aus dem Gas abgetrennt und zum Pliessbett zurRckgeführt
werden. Der die erststufigen Zyklone verlassende Gas strom nimmt in sich nur feine
Fest stoffe mit sich und diese Feststoffe werden durch weitere Zyklone und durch
Kreislaufkondensatwaschen des Gases entfernt, so dass die feinsten Feststoffe in
einer wässrigen Aufschlämmung gewonnen werden, die - nach verschiedenen, ausserhalb
des Reaktors erfolgenden Stufen - schliesslich in den Verbrenner als Brennstoff
zur Lieferung-der bei dem Vergasungsprozes-s benötigten Wärme injiziert wird.
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Zur-wirkungsvollen 3urchfGhrung des erfindungsgemässen Vergasungsprozesses
unter Heraustragung im wesentlichen der gesamten, in der Beschickung enthaltenen
Aschesubstanz aus dem Fliessbett in dem Gas strom und im wesentlichen ohne Entfernung
der kohlenstoffhaltigen Feststoffsubstanz direkt aus dem Fliessbett s-oll eine Gelegenheit
zur Bildung grosser Agglomerate in dem Fliessbett und zur Störung des Prozesses
und des Arbeitens des Fliessbetts minimiert werden. Es können zwei Arten von Agglomeration
auftreten: Bei der einen kann - auf Grund hoher Temperaturen in dem Flies-s.bett
- Asche in den Teilchen klebrig werden, was zum Aneinanderhängenbleiben von Teilchen
führt. Bei der anderen wird die kohlenstoffhaltige Substanz bituminöser Kohleteilchen
beim Erhitztwerden auf die Vergaser-Reaktionstemperatur weich und klebrig, um an
Teilchen und Oberflächen, mit denen sie in Berührung kommt, hängenzubleiben. Dementsprechend
arbeitet - man bei- dem Verfahren gemäss der Erfindung mit nichtagglomerierenden
kohlenstqffhaltigen Beschickungen, einschliesslich Lignit, subbituminöser Kohle,
Anthrazit, Erdölkoks und verschiedenen organischen Abfallmaterialien. Bituminöse
Kohlen können verwendet werden, nachdem sie durch eine Vorbehandlung nichtagglomerierend
gemacht worden sind. Eine solche Vorbehandlung verläuft unter
milder
Oxidation der Oberflächen von Teilchen bituminöser Kohle durch Luft bei etwa 399
bis 4270 C (750 bis 8000 F) und stellt einen in der Technik der Kohlevergasung bekannten
Prozess dar.
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Obwohl eine Bildung von Agglomeraten durch Lenkung der Beschikkungszusammensetzung
und durch sorgfältige Begrenzung der Vergaser-Maximaltemperatur strikt begrenzt
wird, können sich in dem Fliessbett doch einige Agglomerate bilden, und diese dürfen
sich nicht in ungelenkter Weise ansammeln. Agglomerate konzentrieren sich, da sie
schwerer und grösser als die Wirbelschichtteilchen sind, am Boden des Betts auf
dem Gitter. Auf Grund der Gitterausbildung fliessen die Agglomerate zu einer begrenzten
Zone auf dem Gitter, von der sie, vermengt mit normalen Fliessbettteilchen, zu einem
Klassierer abgezogen werden. Mit einem im Kreislauf rückgeführten Rohgasstrom werden
aus den Agglomeraten normale Fliessbevteilenen elutriert, die man zum Vergaser zurückführt.
Die Agglomerate können zerkleinert und zum Vergaser zurückgeführt oder aus dem Prozess
herausgenommen und ausserhalb desselben behandelt oder verworfen werden. Dem Verbrenner
werden Agglomerate als Brennstoff nicht zugeführt, ohne dass sie zunächst zerstossen
und in Wasser aufgeschlämmt wurden.
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Der Verbrenner erzeugt Wärme, um die endotherm verlaufenden Vergasungsreaktionen
in dem Vergaser zu unterhalten, wie auch Wärme zum Verdampfen und Überhitzen von
Wasser für die Reaktion im Vergaser. Die im Verbrennen verdampfte und überhitzte
Wassermenge liegt über derjenigen, die im Vergaser umgesetzt wird, da die gewünschten
Vergaserreaktionen durch einen Überschuss an Wasser-Reaktant begünstigt werden.
Die Wärmeentwicklung erfolgt durch Verbrennen kohlenstoffhaltiger Substanz, die
dem Verbrenner als Aufschlämmung in Wasser zugeführt wird, mit Sauerstoff.
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Gleichzeitig erfolgt Schmelzen von Asche oder normalerweise festen,
anorganischen Substanzen, die in der Verbrennerbeschickung enthalten sind, unter
Bildung einer Schlacke, die sich leicht aus dem gasförmigen Produkt abtrennen lässt
und nach Wiedererstarren aus dem Reaktorsystem abgezogen wird. Die primären kohlenstoffhaltigen
Brennstoffe für den Verbrenner des Verfahrens
gemäss der Erfindung
sind Kohlefeinstoffe, die beim Zerkleinern bzw. Zerstossen von Beschickungskohle
erzeugt werden, aschereiches, feines Verkohlungsprodukt, das aus der Wirbelschicht
des Vergasers elutriert wird, und Brennstoffe von ausserhalb des Verfahrens, die
auch schwefelreich und aschereich sein und mit Wasser oder organischen Lösungsmitteln
beladen sein können und die in vorteilhafter Weise das schwefel- und aschereiche
unlöslichte Material von einem Kohlelösungsmittelverflüssigungsprozess sein können.
Einen anderen von ausserhalb stammenden Brennstoff stellt der schwefelreiche Petrolkoks
von Erdölraffinieren dar.
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Da Brennstoff dem Verbrenner nicht als trockner Feststoff, sondern
als wässrige Aufschlämmung zugeführt wird, lässt sich die Verbrennerbrennstoff-Tnjektionsrate
leicht lenken, und der Brennstoff kann leicht gegen den Druck in dem System injiziert
werden. Ferner wird das in der Aufschlammung enthaltene Wasser in dem Verbrenner
verdampft und überhitzt und zu einem Mittel zur Übertragung von Wärme von dem Verbrenner
zum Vergaser und auch zu einem Reaktant in dem Vergaser, wodurch die Notwendigkeit
eines äusseren Boilers zur Erzeugung von Prozesswasserdampf für den Einsatz in dem
Vergaser vermieden wird. Wenn der Brennstoff als trockner Feststoff injiziert würde,
wäre ein kostspieliges Lockhoppersystem oder dessen äquivalent erforderlich, um
den Systemdruck während der Injektion zu bewahren, und ein praktisch konstanter
Strom brennbaren Materials wäre nicht sichergestellt. Selbst wenn man Brennstoff
auf Grund des hohen Aschegehaltes und der hohen Temperatur trockner Feinstoffe für
die Trockenfeststoffinjektion wiedergewinnen würde, liessen sich die Feinstoffe
nicht durch Ventile . und Druckregeleinrichtungen hindurchführen, ohne dass starker
Verschleiss eintreten würde, und die Handhabung und Kühlung von heissen, trocknen
Feinstoffen erfordert ausgefeilte Einrichtungen. Gemäss der Erfindung werden Zyklone
zur Gewinnung des grössten Teils der heissen Feinsto-ffe eingesetzt, die im Zuge
der Gewinnung abgekühlt und in Wasser aufgeschlämmt werden. Darüberhinaus wird der
Gasstrom durch Waschen mit Wasser weiter von teilchenförmigen Stoffen gereinigt.
Der grösste Teil -des zum Waschen eingesetzten
Wassers wird von
dem überschüssigen Wasserdampf-Reaktant aus dem Vergaser gebildet, der nach Kondensieren
zum Waschen des Stroms verfügbar ist, aus dem er auskondensiert wurde.
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Die so gewonnenen Feststoffe werden nach Eindicken als Aufschlämmung
zu dem Verbrenner gepumpt, um dort als Brennstoff zu dienen. Über die erzielte verbesserte
Gasreinigung hinaus ist eine Speicherung von Verkohlungsprodukt, das zum Einsatz
als Brennstoff im Verbrenner bestimmt ist, in Form einer wässrigen Aufschlämmung
wirtschaftlicher als diejenige eines heissen, eine geringe Dichte (ein grosses Volumen
je Gewichtseinheit) aufweisenden Feststoffs.
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Die Verbrenner-Temperatur muss höher als die Temperatur des Vergasers
sein, dem vom Verbrenner Reaktantgas und fühlbare Wärme geliefert wird. Die höchste
Verbrenner-Temperatur ist durch die Temperaturbeschränkung der Behälter-Innenisolation
begrenzt, die gut über 1649° C (3000°F) liegen kann. Als normale Verbrenner-Temperatur
wird sich die Temperatur ergeben, die eine Schlacke niedriger Viscosität liefert,
die leicht von den Verbrennerwänden abläuft. Diese Temperatur variiert in Abhängigkeit
von der Aschezusammensetzung und davon, ob Additive zur Mcdifierung der Schmelztemperatur
und Viscosität der Asche eingesetzt werden. Ein normaler Temperaturbereich beträgt
1316 bis 18160 C (2400 bits 33000 F), wobei 14820 C (27000 F) eine typische Temperatur
darstellen. Der Verbrenner-Druck wird vom Druck des Vergasers bestimmt, da die beiden
Teile des Reaktorbehälters nur durch ein Gitter getrennt sind. Die durchschnittliche
Verweilzeit eines Teilchens im Verbrenner ist von der Teilchen-Zusammensetzung und
-Grösse, dem Druck und der Temperatur und dem Wirkungsgrad der Zusammenbringung-mit
dem oxidierenden Gas abhängig. Normalerweise wird die Verweilzeit im Verbrennen
einige Zehntelsekunden betragen; eine Zeit von über 30 Sekunden ist in keinem Fall
notwendig.
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Die primären, im Verbrenner auftretenden chemischen Reaktionen sind:
C + 02 ) C02 |
CO + H20 ,C02 + H2 |
N (gebunden) ) N2, N02 und NH3 |
O (gebunden) 5 H2 0 |
S .(gebunden) 5 SO2 und S |
Diese Reaktionen spiegeln die oxidierenden Bedingungen in dem Verbrenner im Gegensatz
zu den reduzierenden Bedingungen in der Wirbelschicht wieder. Über die obigen chemischen
Reaktionen hinaus werden in dem -Aufschlämmungswasser enthaltene Verschmutzungsstoffe,
wie Phenole, Cyanide und andere stickstoffhaltige Substanzen, und verschiedene Schwefelverbindungen,
im Verbrenner auf Grund der Verbrennung mit Sauerstoff und Einwirkung sehr hoher
Temperaturen zerstört. Die Verbrennerbedingungen werden entsprechend der Erzeugung
eines Maximums an verwertbarer Wärme für den Vergaser bei Vermeidung eines Verdampfens
überschüssiger Wassermengen gewählt. Man kann Verbrennerbedingungen im Bereich von
praktisch vollständiger Verbrennung von Kohlenstoff zu Kohlendioxid bis zu einer
Verbrennung primär zu Kohlenmonoxid bei stark vermindertemAnfall von Kohlendioxid
wählen.
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In dem Brennstoff ouer in dem Aufschlämmungswasser enthaltene Schwefelverbindungen
werden in der Verbrennungszone zu Schwefeldioxid verbrannt. Alle in der Verbrennungszone
erzeugten Gase strömen aber in den Vergaser, der reduzierende Bedingungen aufweist.
Im Vergaser wird daher das Schwefeldioxid zu Schwefelwasserstoff- reduziert, was
von Vorteil ist, da der letztere ungleich Schwefeldioxid eine Form des Schwefels
darstellt, die sich nach einer Vielfalt eingeführter technischer Methoden wirksam
und vollständig aus--dem Produktgasstrom auswaschen lässt. Die Belastung der Produkt-Schwefelauswascheinrichtung
lässt sich in einem gewissen Grade herabsetzen, indem man einen Teil des Schwefelwasserstoffs
in Kreislaufwasser gelöst zum Verbrenner zurückführt, da ein Teil des zurückgeführten
Schwefels oxidiert wird und mit Aschekomponenten zur Bildung von Metallsulfaten
reagiert und als geschmolzene Schlacke aus dem Verbrennen entfernt werden kann anstatt
wieder im Produktgasstrom aufzutreten.
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Der Verbrenner-Brennstoff ist eine gedickte, wässrige Aufschlännung
von Kohlefeinstoffen und von aschereichen Feinstoffen von Vergasungsprozessen her,
die in Tanks gelagert wird, die Mischvorrichtungen enthalten. Die Aufschlämmung
kann normalerweise einen Feststoffgehalt im Bereich von 30 bis 50 %, typischerweise
im Bereich von 40 bis 115 Gew.% haben.
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Durch Lenkung der Feststoff-Konzentration in der Aufschlämmung lassen
sich konstante Wärme und Wasser-Werte in der Verbrenner-Beschickung erzielen. Die
Aufschlämmung kann aber auch eine wässrige Paste mit einem Feststoffgehalt von bis
zu 70 % sein, die in gelenkter Weise durch Pumpen oder Extrudieren dem Verbrenner
zugeführt werden kann. Jeglicher schwefelreiche, aschehaltige Kohlerückstand und
jegliche wässrigen, verbrennbaren Verunreinigungen oder gelösten Salze, die dem
Wasserspeichersystem von Fremdprozessen her zugeführt werden, liegen ebenfalls in
der Aufschlämmung vor, und die Schlacke und Verbrennungsgase aus diesen Fremdstoffen
mischen sich mit der Schlacke und den Verbrennungsgasen, die ansonsten in der Verbrennungszone
erzeugt werden. Die Aufschlämmung wird in die unter Druck stehende Verbrennungszone
eingepumpt, wobei man die Strömungsrate leicht lenken und hierdurch den Betrag der
Wärmefreisetzung in dem Verbrenner genau lenken kann. Die Aufschlämmung wird beim
Eintreten in den Verbrennen durch eine Anzahl von Düsen, wie einem oder mehreren
Paaren gegenüberliegender Düsen, verspritzt, zerstäubt oder auf andere Weise in
feine Teilchen aufgerissen. Sauerstoff wird getrennt in den Verbrenner injiziert;
seine Einführungsrate kann entsprechend der Erzielung eines leichten Sauerstoffüberschusses
oder eines Sauerstoffunterschusses zur vollständigen Verbrennung gelenkt werden.
Als Folge der durch Verbrennung kohlenstoffhaltiger Substanz in der Beschickung
mit Sauerstoff entwickelten Wärme wird Aufschlämmungswasser verdampft und über hitzt,
um als Reaktant zu dem Vergaser zu strömen, während geschmolzene Schlacke unter
der Wirkung der Schwerkraft zu einer Schlackeabschrecktrommel fliesst.
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Ein gros-ser Teil der in dem Verbrenner gebildeten Schlacke sammelt
sich auf den Verbrennerwänden und läuft in eine mit Wasser gefüllte Schlackeabschreckkammer
ab und wird hierdurch zum Erstarren gebracht, während ein grosser Teil der in der
Schlacke enthaltenen Wärme Wasser unter Bildung von Wasserdampf verdampft, der in
die Verbrennungskammer steigt. Die abgekühlte, erstarrte Schlacke wird aus der Schlackeabschrecktrommel
über einen Brecher oder eine andere Vorrichtung entnommen, mit der sichergestellt
wird, dass keine groben Teilchen weitergeleitet werden, die das Arbeiten von Pumpen
oder Ventilen ausserhalb des Reaktors stören könnten. Die erstarrte Schlacke wird
aus dem unter Druck stehenden System durch einen oder mehrere wassergefüllte Lockhopper
ausgetragen. Bei nahezu Atmosphärendruck wird die Aufschlämmung der erstarrten Schlacke
in Wasser durch Dickungsvorrichtungen, Filter oder ähnliche Entwässerungsvorrichtungen
entwässert und dann verworfen oder anderen Prozessen zur Gewinnung wertvoller Metalle
zugeführt, während man das wiedergewonnene Aufschlämmungswasser zu dem Prozess zurückführt.
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Ein Teil der Schlacke in dem Verbrenner bildet winzige Schmelzenteilchen,
die in der Strömung des Verbrennergases mitgenommen werden. Diese Schmelzenteilchen
werden im oberen Abschnitt des Verbrenners durch Injektion von Wasser oder im Kreislauf
rückgeführten Kohlendioxid, durch die die Verbrennergas-Austrittstemperatur unter
die Erstarrungstemperatur der Schlacke gebracht wird, zum Erstarren gebracht. Auf
diese Weise werden die Verbrennergase abgekühlt und wird verhindert, dass sie in
den Vergaser eintretend eine Schlackeansammlung und Verstopfung des Gitters ergeben,
während der Wärmegesamtgehalt des Gases nicht wesentlich- verändert wird. Das'."abkühlende-Wasser
oder Kohlendioxid erhitzen sich und wirken als Wärmeträger zu dem Vergaser und den
in diesem befindlichen Reaktanten. Die Abkühltemperatur hängt von der Zusammensetzung
der Schlacke ab, wird aber im Bereich von 1037 bis 12600 C, typischerweise etwa
1093 bis 1149° C (1900 bis 2300 bzw. 2000 bis 21000 F) liegen. Jegliche wiedererstarrte
Schlacke, die doch in das Vergaser-Fliessbett eintritt, wird aus dem Bett in dem
Rohgas herausgeführt,
ausserhalb des Reaktorsystems gewonnen und
im Kreislauf zum Verbrenner zurückgeführt, um durch die Schlackeabschreckkammer
ausgetragen zu werden.
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Da einerseits zwar überschüssiger Wasser-Reaktant bei dem Verfahren
gemäss der Erfindung in ausgedehntem Masse kondensiert und wieder eingesetzt wird
und nur wenig oder kein Prozesswasser verlorengeht oder aus dem Prozess ausgetragen
wird, andererseits aber Wasser als Wasserdampf ständig durch den Prozess in die
gasförmigen Produkte Wasserstoff und Kohlenmonoxid übergeführt wird, bedarf das
Verfahren der kontinuierlichen Zuführung von ergänzenden Wasser. Die Wasserreinigung
durch Verdampfung beim Betrieb des Verbrenners, die im Effekt einen Prozess der
Erzeugung von Wasserdampf aus mit Feststoffen beladenem Wasser darstellt, und die
vorliegende Methode zur Austragung normalerweise fester, nichtbrennbarer Substanzen
aus dem Prozess erlauben es, in das Wasseraufschlämmsystem des Verfahrens gemäss
der Erfindung auch unbehandeltes Rohwasser oder unsauberes oder schmutzstoffbeladenes
Wasser von anderen Prozessen her einzuführen und dadurch die \fasserreinigungsprozeduren
zu vermeiden, die sonst die Beseitigung von Wasser aus solchen anderen Prozessen
begleiten. Z. B. kann als Ergänzungswasser für das Aufschlämmsystem gemäss der Erfindung
Wasser von hohem Feststoffgehalt verwendet werden, wie Boiler- oder SUhlturm-Ausblasewasser.
Solches Wasser enthält gelöste oder dispergierte Salze, die in dem Verbrenner durch
Verschlackung mit der Kohleasche eine bequeme Beseitigung finden. Durch die ZufGhrung
solcher Salze zu der Verbrenner-Beschickung kann diese ein höheres Verhältnis von
schlackbarem Material zu Kohlenstoff haben als es in der Vergaser-Kohlebeschickung
oder indem Vergaser-Verkohlungsprodukt vorliegt.
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In ähnlicher Weise kann man als Verbrenner-Brennstoff verbrennbares,
festes oder gasförmiges oder flüssiges Material einsetzen, das sich ansonsten auf
Grund des Verschmutzungscharakters seines Verbrennungsgases nicht als Brennstoff
eignet. Ein Beispiel hierfür ist der schwefelreiche kohlenstoffhaltige Rückstand
(der
vielleicht auch Kieselgur-Filterhilfsmittel enthält) eines Kohlelösungsmittelverflüssigungsprozesses.
Dieser Rückstand kann dem Aufschlämmsystem gemäss der Erfindung oder auch direkt
dem Verbrenner zugeführt werden. Gewöhnlich enthält ein solcher Rückstand so viel
Schwefel, dass er sich nicht verbrennen lässt, ohne dass eine inakzeptabelhohe Schwefeldioxid-Emission
auftritt. Beim Verbrennen beim Verfahren gemäss der Erfindung wird das erzeugte
Schwefeldioxid, dessen Behandlung in technischer Weise sehr schwierig oder unmöglich
ist, im Vergaser in Schwefelwasserstoff umgewandelt, und dieser kann dann leicht
nach an sich bekannten Verfahren in Form elementaren Schwefels gewonnen werden,
ohne dass die Möglichkeit einer Umweltverschmutzung entsteht. Auf diese Weise wird
der Wärmegehalt des schwefelreichen Kohlerückstands des Kohleverflüssigungsprozesses
wiedergewonnen, ohne dass sich eine Emission von Schwefeloxiden in die Atmosphäre
ergibt.
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Die Asche und das Kieselgur, die sich in dem schwefelreichen Kohlerückstand
befinden, werden mit der Asche des Verfahrens gemäss- der Erfindung verschlackt,
was eine leichte Beseitigung der Asche und des Kieselgurs und des Schwefels unter
zugleich nutzvoller Wiedergewinnung des Wärmegehalts eines sonst nicht brauchbaren
Kohlerückstands bedeutet. Gleichzeitig können die mit dem Verfahren gemäss der Erfindung
erzeugten Gase als Mischung von Kohlenmonoxid und Wasserstoff oder gegebenenfalls
nach Umwandlung in Wasserstoff dazu verwendet werden, den Wasserstoffbedarf des
Kohleverflüssigungsprozesses zu decken, aus dem der schwefelreiche Kohlerückstand
erhalten wurde.
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Zur Erzielung hoher Reaktionsgeschwindigkeiten und einer raschen Umwandlung
der Kohle in dem Vergaser muss ein Überschuss an Wasserdampf-Reaktant über die Wasserdampfmenge
vorliegen, die stöchiometrisch zur Umsetzung mit Kohle in dem Vergaser benötigt
wird. Dieser überschüssige Wasserdampf wird aus dem Rohproduktgas auskondensiert,
wobei ein Kondensat anfällt, das mit feinen Feststoffen und mit anderen, aus dem
Gas gelösten Substanzen verunreinigt ist. Bei dem grössten Teil anderer Verfahren
würde ein solches verschmutztes Kondensat eine
kostspielige Reinigung
erfordern, um es in eine zur Austragung in normale Abwasserkanäle geeignete Form
zu bringen. Es ist aber ein wichtiges Merkmal der vorliegenden Erfindung, dass dieses
Kondensat gar nicht zur Austragung aus dem Arbeitsbereich des Prozesses gelangt,
sondern dazu herangezogen wird, verschiedene Gasströme im Rahmen des Prozesses auszuwaschen,
um Fest stoffe und normalerweise gasförmige und flüssige Stoffe, die eine Verunreinigung
der Atmosphäre ergeben würden, abzukühlen und zu entfernen, und dann überhaupt zusammen
mit einem grossen Teil der ausgewaschenen Verunreinigungen in dem Prozess verbraucht
wird.
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Das aus dem Rohproduktgas gewonnene, verunreinigte Wasserdampf-Kondensat
wird zuerst abgekühlt und im Kreislauf zurückgeführt zur Rekontraktion des Rohgas-Produktstroms,
aus dem es auskondensiert wurde, um das Rohgas abzukühlen und aus ihm Teilchen auszuwaschen.
Diese Kreislaufrückführweise macht den Rohgasstrom im wesentlichen selbstreinigend.
Die Kondensatwaschung des Rohgasproduktstroms erfolgt vor der Entfernung sauren
Gases dienenden Prozessen oder Verdichtung, wodurch Materialien, die Systeme verunreinigen
oder verschleissen könnten, entfernt werden. Das im Kreislauf zurückgeführte Kondensat,
das aufgeschlämmte, aus dem Gas ausgewaschene Verkohlungsproduktteilchen wie auch
normalerweise flüssige und gasförmige, die Atmosphäre verunreinigende Stoffe enthält,
wird einer Feststoff-Absetzvorrichtung zugeführt, die auch als Reservoir- oder Druckausgleichstank
(Surge Tank) dienen kann. Anstelle einer Absetzvorrichtung kann auch eine Zentrifuge
oder jede andere Vorrichtung zur Konzentrierung von Fest stoffen angewandt werden,
aber eine Absetzvorrichtung wird bevorzugt. Geklärtes Wasser aus der Absetzvorrichtung
wird im Kreislauf zu verschiedenen Prozessströmen zurückgeführt, um aus diesen Feinstoffe
und Schmutzstoffe auszuwaschen,-und dann wieder zu der Absetzvorrichtung zurückgeleitet
oder einem Verweiltank zugeführt.
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Die konzentrierte Feststoffaufschlämmung aus der Absetzvorrichtung
wird in den Verbrenner eingepumpt, wobei sich die Einfithrungsgeschwindigkeit leicht
lenken lässt. In dem Verbrenner
werden viele der Verunreinigungen,
die sich in den Rohgasen befanden und in das Aufschlämmungswasser übergeführt wurden,
durch Verbrennung zerstört.- Potentielle atmosphärische Verunreinigungen werden
auf diese Weise einerseits vernichtet, um andererseits ihre Verbrennungswärme zu
dem vorliegenden Prozess beizusteuern.
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Im Kreislauf zurückgeführtes Kondensat wird auch zur Abkühlung und
Aufschlämmung heissen, trocknen Teilchengutes herangezogen, das durch die Zyklone
gewonnen wird, so dass man dieses Gut leicht bei mässiger Temperatur ohne verwickelte
Einrichtungen handhaben und fördern kann.
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Somit liegt als Situation vor, dass Was-ser innerhalb des Prozesses
in einer Weise im Kreislauf geführt wird, durch die der Bedarf an Ergänzungswasser
herabgesetzt ist, dass ein Ableiten von verunreinigtem Wasser herabgesetzt oder
eliminiert ist, dass Einrichtungen zur Behandlung von Abwasser überhaupt nicht oder
nur mit wesentlich herabgesetzter Kapazität benötigt werden und dass Schmutzstoffe
zerstört werden, während ihre Verbrennungswärme genutzt wird.
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Die Zuführung von Kohlefeinstoffen zu dem Verbrenner in Form einer
wässrigen Aufschlämmung in unreinem Wasserdampf-Kreislaufkondensat und Injektion
aller Feinstoffe von der Stufe der Beschickungszerkleinerung und des aschereichen
Verkohlungsproduktes von den Vergasungsreaktionen ergibt die Vorteile, dass 1. die
Feinstoffe und Verkohlungsprodukte beseitigt werden, 2. unreines Prozesswasser zur
Bildung von Wasserdampf verdampft wird, der zur Kohlevergasung benötigt wird, 3.
die Wärme zugeführt wird, die für die in dem Vergaser-Fliessbett auftretenden Vergasungsreaktionen
benötigt wird, LI.Asche zur Bildung von Schlacke gebracht wird, die sich leicht
durch Abfliessen unter der Wirkung der Schwerkraft aus dem System entfernen lässt,
5. aus dem Rohgasstrom mit Kreislaufwaschwasser entfernte Schmutzstoffe vernichtet
werden, 6. der Bedarf an kostspieligen Vorrichtungen zur Abwasserreinigung-wegfällt,
7. der Frischwasserbedarf des Verfahrens herabgesetzt ist und 8. ein ökonomisches
System
zur Verwertung bzw. Verwendung von verschmutztem Wasser,
von schwefelreichen verbrennbaren Materialien und verschlackbaren festen Abfällen
von anderen Prozessen zur Verfügung steht.
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Die Erfindung ist nachfolgend näher an Hand der Zeichnung beschrieben.
Wie in der Zeichnung gezeigt, treten nichtagglomerierende, kohlenstoffhaltige Materialien,
wie subbituminöse Kohle, Lignit, Anthrazit, Verkohlungs- oder Verkokungsprodukte,
Petrolkoks oder andere kohlenstoffhaltige Substanzen, in den Prozess durch die Leitung
10 ein, um auf der Mahivorrichtung 12 auf eine Teilchengrösse von vorzugsweise etwa
0,64 cm und darunter (1/4 Zoll) zerkleinert zu werden. Die maximale Teilchengrösse
kann 1,27 oder 2,54 cm (1/2 bzw. 1 Zoll) oder auch mehr betragen, solange nur die
grössten Teilchen keine betonte Bei gung zeigen, sich in der Vergaser-Wirbeischicht
abzusetzen und von anderen Teilchen zu trennen. Bituminöse Kohle hat bei den Bedingungen,
die sich im Vergaser ergeben, die Eigenschaft des Agglomerierens und ist daher erst
nach Vorbehandlung als Beschickung geeignet. Das Agglomerieren wird von der Temperatur
und Wasserstoffatmosphäre in dem Vergaser herbeigeführt und beinhaltet den Zustand
eines Erweichens von Teilchenoberflächen und des Zusammenklebens von Teilchen aneinander.
Eine Bildung massiver Agglomerate könnte zu ernsthaften Arbeitsproblemen führen,
wie Ansetzung grosser Agglomeratmassen an den Behälterwänden, Störung gewünschter
Strömungsmuster bzw. -verläufe, und Ansetzung an und Verstopfung von Gasverteilergittern.
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Das Agglomerieren bituminöser Kohle kann durch Vorbehandlung verhindert
werden; dies ist ein Prozess, bei dem die Oberfläche der Kohleteilchen bei mässigen
Bedingungen oxidiert wird. Die Vorbehandlung zur Verhinderung von Agglomerieren
von Kohleteilchen ist auf dem Gebiet der Kohlevergasung vertraut. Nach der Vorbehandlung
sind die behandelten Teilchen der bituminösen Kohle, auch als Coal Char bekannt,
als Beschickung für das Verfahren gemäss der Erfindung geeignet.
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Die zerkleinerte Kohle strömt von der Mahlvorrichtung 12 durch die
Leitung 14, aus der sie durch einen Elutriergasstrom aufgenommen wird, der durch
die Leitung 16 eintritt. Die in dem Strom mitgenommene Kohle strömt durch die Leitung
18 zum
Behälter 20, in dem sich die gröberen Teilchen auf Grund
der herabgesetzten Geschwindigkeit des Gases ab setzen. Vorzugsweise wird der grössteTeil
der feineren Teilchen - mit einer Teilchengrösse von etwa 0,149 mm und darunter
- von den gröberen Teilchen elutriert, um mit dem Gas durch die Überkopfleitung
22 nach oben weiterzuströmen. Grobe Kohleteilchen fallen zum Bode-n des Absetzbehälters
20, um durch- die Boden-Auslassleltung 24 und das Ventil 26 dem Beschickungs-Lockhopper
28 zugeführt zu werden. Auf diese Weise werden feine Teilchen entfernt, die, wenn
sie sich in der Vergaser-Beschickung befinden würden5 rasch aus dem Vergaser-Fliessbett
elutriert würden, was eine wesentlich vergrösserte Gas/Feststoff-Trenneinrichtung
in dem kostspieligen Hochdruck-Hochtemperatur-System erforderlich machen würde.
Eine Trennung feiner von groben Teilchen kann auch unter Zuhilfenahme eines massiven
Systems von Schwingsieben erfolgen, aber eine solche Vorrichtung ist schwerfällig
und kostspielig.
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Die Kohle tritt in das unter Druck stehende Vergasersystem vom Beschickungs-Lockhopper
28 durch Betätigung von Ventilen 26, 30 ein. In Füllstellung des Lockhoppers 28
ist Ventil 26 offen und Ventil 30 geschlossen und in der Gutabgabestellung Ventil
26 geschlossen und Ventil 30 offen, wodurch ein Verlust an Vergaserdruck verhindert
wird. Zur kontinuierlichen Zuführung zerkleinerter Kohle zu dem Vergaser sind parallel
zum Lockhopper 28 ein oder mehrere weitere (nicht eingezeichnete) Beschickungs-Lockhopper
(Fülltrichter oder -kästen mit Verschluss) vorgesehen.
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Die zerkleinerte Kohle strömt, hauptsächlich mit einer Grösse im Bereich
von etwa 0,63 bis 0,0149 cm, vom Beschickungs-Lockhopper 28 durch die Leitung 32
zum Vergaser 34. Der Vergaser 34 enthält eine Wirbelschicht 38 disperser Kohleteilchen,
die mit heissem Verbrennungsgas und Wasserdampf reagieren) die durch das Gitter
168 aus dem Verbrenner 156 hochsteigen. Die chemischen Reaktionen der Kohlevergasung
erfolgen bei Bedingungen in Form-vorzugsweise einer Temperatur im Bereich von 760
bis 10930 C und vorzugsweise eines Drucks im Bereich von 0,7 bis
35
kg/cm2. Die durchschnittliche Verweilzeit der Teilchen variiert ausgeprägt mit der
chemischen Zusammensetzung der Teilchen, ihrer Anfangsgrösse, der tatsächlichen
Temperatur und der Zusammensetzung des reagierenden Gases aus dem Verbrenner, aber
ungefähr 30 Minuten stellen einen typischen Wert dar.
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Zur Wahl der Reaktionsbedingungen ist kurz zu sagen: Bei Temperaturen
unter dem bevorzugten Minimum sind die Reaktionsgeschwindigkeiten zu gering und
ist die Bildung von Methan verstärkt, was nicht erwünscht ist. Bei Temperaturen
über dem bevorzugten Maximum erweicht in den Teilchen enthaltene Asche, was Agglomerierprobleme
verursacht. Der gewählte Mindestdruck ist notwendig, um den Gas strom durch abstromseitige
Einrichtungen zu treiben, ohne dass es einer Zwischendruckerzeugung bedarf. Der
Maximaldruck hat sich auf Basis eines verlässlichen Arbeitens der Lockhopper-Ventile
ergeben und stellt etwa den höchsten Druck dar, bei dem bisher Lockhopper-Ventile
im technischen Massstab zufriedenstellend gearbeitet haben. Die genannte typische
Verweilzeit ist adäquat, um ernsthafte Komplikationen zu vermeiden, die sonst aus
kurzzeitigem, schlechten Arbeiten des Pieschickungssystems resultieren könnten,
und stellt durch die Zurverfügungstellung eines genügenden Volumens kohlenstoffhaltiger
Substanz unter reduzierenden Bedingungen, um die Verbrenner-Oxidationszone, in die
Sauerstoff injiziert wird, sicher von dem reduzierenden Rohgassystem zu trennen,
einen Sicherheitsfaktor dar.
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Die Vergaser-Wirbelschicht 38 weist eine obere Pseudoflüssigkeitsoberfläche
oder -grenzfläche 40 auf. Einige Teilchen, im allgemeinen mit einer unter dem Durchschnittswert
liegenden Grösse, werden von hochsteigendem Gas in den Raum über der Grenzfläche
40 mitgenommen. Die Zone 44 von grösserem Behälterdurchmesser ergibt eine verminderte
Gasströmungsgeschwindigkeit, was ein Zurückfallen eines Teils der mitgenommenen
Teilchen in das Fliessbett 38 erlaubt. Das vom Vergaser abströmende Gut durchläuft
-ein erststufiges Zyklon 46, das die Abtrennung weiterer Feststoffe von dem Gas
herbeiführt. Die abgetrennten Feststoffe werden durch den Fuss 48 zum Inneren des
Fliessbetts 38
zurückgeführt. In dem Kopfraum des Vergasers 34
können eines oder mehrere Zyklone 46 dieser ersten Stufe notwendig sein.
-
Das von den erststufigen Zyklonen 46 ab strömende Gas tritt aus dem
Vergaser durch die Leitung 50 aus und wird einem oder mehreren Zyklonen 52 der zweiten
Stufe zugeführt. Im Zyklon 52 werden weitere Verkohlungsprodukt-Feinstoffe entfernt,
die durch den Tauchfuss 54 der Feinstoff-Abschreckkammer 56 zugeführt werden. In
dem von den zweitstufigen Zyklonen 52 abströmenden Gas liegt nur eine kleine Menge
der feinsten Feinstoffe vor.
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Im Vergaser 34 können sich auf Grund der hohen Temperaturen aus der
Kohlebeschickung kleine Mengen an Teerdämpfen entwikkeln. Ein Kondensieren von Teerdämpfen
in den Gasmanipulierteilen des Prozesses könnte zu Verunreinigungen und Verstopfungen
führen und die abstromseitige Gasbehandlung und abstromseitige Handhabung von Wasserkondensatströmen
wesentlich stören. Dies lässt sich verhindern, indem man das Volumen des Vergasers
34 über der Fliessbett-Grenzfläche 40 so auslegt, dass die Verweilzeit der Gase
ungefähr 10 bis 20 Sekunden beträgt. Auf Grund der Zeit- und Temperaturbedingungen
in der Zone 44 unterliegen alle Teere und anderen potentiellen kohlenwasserstoffartigen
Flüssigkeiten einer thermischen Crackung zu Gasen und Kohlenstoff, wodurch ein ernsthaftes
Problem vermieden wird, das verschiedene Vergasungsprozesse bieten.
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Ungeachtet der sorgfältigen Wahl der Vergaser-Beschickung können in
der Beschickung unbeabsichtigt agglomerierende Bestandteile auftreten oder sich
in dem Fliessbett auf Grund örtlicher, kurzzeitiger Abweichungen von normalen Arbeitsbedingungen
einige Ascheagglomerate bilden. Wenn eine Agglomeratbildung eintritt, werden die
Agglomerate aus dem Fliessbett wie folgt entfernt, wobei man die Eigenschaft grosser
Teilchen, sich am Boden des Fliessbetts abzusondern, ausnutzt: Der Rost 168 hat
die Form einer umgekehrten Schüssel im Interesse der Festigkeit wie auch, um jegliche
nicht im Wirbelzustand befindliche Ascheagglomerate, die im Vergaser 34 gebildet
werden, zu sammeln und ihre Konzentrierung
und Austragung aus
dem Vergaser 34 zu unterstützen.
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Die Agglomerate strömen durch die Leitung 190 zu einem Klassierer
192. Durch die Leitung 194 wird ein aus Leitung 92 abgenommener, unter Druck stehender
Rohgas-Kreislaufstrom zugeführt, um alle Feinstoffe von Agglomeraten zu elutrieren
und in dem Klassierer 192 abgetrennte Feinstoffe durch die Leitung 196 zum Vergaser
zurückzuleiten. Grosse, von Feinstoffen freie Agglomerate gelangen durch die Leitung
198 zu den Lockhoppern 200 und 202, die mit Ventilen 204, 206 und 208 versehen sind,
um beim Abziehen von Feststoffgut den Vergaser-Druck aufrechtzuerhalten. In den
Lockhoppern 200, 202 werden die heissen Agglomerate durch Eintauchen in Wasser abgeschreckt.
Die anfallende Agglomerataufschlämmung wird aus dem System durch die Leitung 210
entfernt, um weiter verarbeitet oder anderen Bestimmungen zugeführt zu werden, während
Kreislaufwasser dem Lockhopper 200 durch die Leitung 212 zugeführt wird.
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Mit Ausnahme der Entfernung von Agglomeraten durch die Leitung 190
erfolgt die Entfernung von Asche aus dem Vergaser 34 vollständig überkopf in Form
feinteiliger, in dem Rohgas mitgenommener Feststoffe. Durch den Rost 168 nach unten
erfolgt kein Fliessen von Feststoffen oder Gasen. Die Beschickungskohleteilchen
verbleiben in dem Vergaser, bis das in ihnen enthaltene kohlenstoffhaltige Material
zum grössten Teil vergast ist.
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Durch das Schwellen der Beschickungsteilchen auf Grund der Wärme und
die Entfernung von Kohlenstoff durch Vergasung wird eine brüchige Teilcenstruktur
von hohem Aschegehalt erzeugt, die als Folge von Teilchen-Teilchen-Kontakten in
dem Fliessbett in feine Teilchen geringer Schüttdichte aufbricht. Die feinen, aschereichen
Teilchen werden durch die Strömung der Gase aus der Vergasungszone herausgetragen
und ausserhalb des Vergasers von den Gasen getrennt, was hauptsächlich in dem zweitstufigen
Zyklon 52, aber auch in dem Venturiwäscher 68 und in dem Wasserwaschturm 74 erfolgt.
Der Heizwert dieser Teilchen wird wiedergewonnen, indem man die Teilchen als Brennstoff
in den Verbrenner 156 injiziert und hierdurch einen Teil der für die Vergasung benötigten
Wärme bereitstellt. Die in den Teilchen
enthaltene Asche wird im
Verbrenner 156 geschmolzen und wird aus dem System als Schlacke durch den unteren
Hals 164 abgezogen.
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Alle gröberen. Teilchen werden durch Hindurchführen des Rohgasesdurch
die erststufigen Zyklone 46 und zweitstufigen Zyklone 52 entfernt. Durch Wärmeaustausch
des Gases mit Boilerbeschickungs--wasser im Wasserdampfgenerator 60 wird die hohe
Temperatur des Gases herabgesetzt und der Gehalt an fühlbarer Wärme wiedergewonnen.
Das Boilerbeschickungswasser tritt in den Wasserdampfgenerator 60 durch die Leitung
62 ein und wird in Prozesswasserdampf übergeführt, der durch die Leitung 64 austritt.
Der Wasserdampf kann in der jeweils gewünschten Weise bei dem vorliegenden Prozess,~bei
einem anderen Prozess, zur Erzeugung elektrischen Stroms oder für Heizzwecke verwendet
werden. Das in der Leitung 66 strömende, abgekühlte Rohgas enthält als hauptsächliche
gasförmige Bestandteile Kohlenmonoxid, Wasserstoff, Kohlendioxid und Wasserdampf
und als kleinere Bestandteile Ammoniak, Schwefelwasserstoff, Methnn,-Cyanide, Carbonylsulfid
und möglicherweise Spuren an Phenolen und Chloriden.
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Das Rohgas enthält ferner auch einige sehr feinteilige Stoffe.
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Zur Präparierung des Gases für die weitere Behandlung ist es erwünscht,
abzukühlen und den grössten Teil des Wasserdampfes auszukondensieren und Im wesentlichen
alle verbleibenden Staubteilchen aus dem Gas zu entfernen. Das Gas in Leitung 66
strömt durch den-Venturiwäscher 68, in dem es unter Einsatz von kondensiertem Reaktantwasserdampf
und Kreislaufwasser aus Leitung 7-0 gewaschen wird. Die im Venturiwäscher 68 gebildete
Mischung von Gas, Flüss-igkeit und teilchenförmigen Stoffen gelangt durch die Leitung
72 zum Wasserwaschturm 74, der mit Praliplatten 76 versehen ist. Im Wasserwaschturm
74 wird das Gas weiter mit Wasser gewaschen, das durch die Leitung 86 eintritt.
Von teilchenförmigen Stoffen freies Rohgas wird aus dem System durch die Leitung
92 ausgetragen. Die-folgende Behandlung des Gases kann nach einer Vielfalt vertrauter
Methoden erfolgen, die von dem gewünschten Entverwendungszweck des Gases abhängen.
So kann man das Gas unter Anwendung vertrauter technischer Prozesse waschen, um
Kohlendioxid,
Schwefelwasserstoff und Ammoniak zu entfernen.
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Das gereinigte Gas kann als Brenngas mittleren Wärme gehalts oder
als reduzierendes Gas verwendet werden oder Verwendung finden als Beschickung für
die Bildung eines wasserstoffreichen Stroms für den Einsatz bei chemischen Prozessen,
in Erdölraffinerien und Stahlwerken und bei Prozessen der Kohleverflüssigung und
-vergasung (zur Erzeugung wärmeenergiereichen Gases).
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Über die Entfernung feiner Teilchen aus dem Gas hinaus wird durch
aus Leitung 70 in den Venturiwäscher 68 injiziertes Wasser in den Wäscher durch
die Leitung 66 eintretender Wasserdampf gekühlt und kondensiert. Eine Wasserabtrennung
von dem Gas erfolgt im unteren Teil des Wasserwaschturms 74, in dem ein Wasserreservoir
78 aufrechterhalten wird. Dieses Wasser enthält feinteilige Stoffe, die aus dem
Gas ausgewaschen wurden, und wasserlösliche Gaskomponenten, wie Ammoniak, einen
Teil des Schwefeldioxids und Kohlendioxids, Cyanide, Chloride und gelöste fixierte
Gase (Fixed Gases). Vom Boden des Waschturms 74 wird das Wasser durch die Pumpe
80 zur Leitung 82 geführt. Ein Teil des Stroms in der Leitung 82 tritt in die Leitung
84 ein und wird durch den Luftkühler 85 gekühlt, bevor er durch die Leitung 86 als
Waschflüssigkeit zum Wasserwaschturm 74 und durch die Leitung 88 zum Venturiwäscher
68 strömt. Durch die Leitung 90 wird Kreislaufwasser zugeführt.
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Der verbleibende Teil des wässrigen Stroms in der Leitung 82 strömt
durch den Luftkühler 92 und die Leitung 94 in den Aufschlämmungsdicker 96. Dem Dicker
96 kann durch die Leitung 97 als Ergänzungswasser anstatt frischem Wasser oder zusammen
mit diesem auch verunreinigtes Wasser oder feststoffhaltiges Wasser von einem Fremdprozess,
wie Boiler- oder Kühlturm-Ausblasewasser, das verschlackbare Salze enthält, oder
schwer zu behandelndes Abwasser, wie Wasser mit einem Gehalt an verbrennbaren Schmutzstoffen,
wie Phenolen oder Cyaniden, zugeführt werden. Z. B. kann man durch die Leitung 97
zum Einsatz bei
dem Verfahren gemäss der Erfindung eine wässrige
Aufschlämmung des Abfalls von einem Kohleverflüssigungsprozess, eine Mischung mit
einem Gehalt an als Filterhilfsmittel eingesetztem Kieselgur, an Asche und an schwefelreichem,
ungelöstem Kohlerückstand eines Kohleverflüssigungsprozesses, zuführen. Die in jeglichen
Rückständen eines Fremdprozesses enthaltene Asche wird bequem mit der Asche aus
der Kohle verschlackt, die bei dem erfindungsgemässen Prozess zugeführt wird. Das
Verfahren gemäss der Erfindung vermag auf diese Weise wasserstoffreiches Gas für
einen in Zuordnung betriebenen Kohleverflüssigungsprozess zu liefern und von dem
letzteren Abfall aufzunehmen.
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Der Dicker hat die Aufgabe, geklärtes Wasser geringen Feststoffgehalts
zur Kreislaufführun& in dem Verfahren gemäss der Erfindung zwecks Waschen, Kühlen
und Abschrecken verschiedener Ströme und eine gedickte Aufschlämmung mit relativ
konstantem Gehalt an verbrennbarem Material zu liefern. Anstelle des-Dickers 96
kann auch jede andere Einrichtung zur-Klärung wässriger Medien Verwendung finden,
wie eine Zentrifuge oder ein Drehfilter. Das geklärte Wasser strömt über den Überlauf
98 des Dickers 96 zur Rinne 100, aus der es von der Pumpe 102 durch die Leitung
104 ausgetragen wird, um das Kreislaufwassersystem des Prozesses zu speisen. Kreislaufwasser
wird an folgenden Stellen eingesetzt: Waschturm 132 unter Eintritt durch die Leitung
146, Lockhopper 200 durch:.212, Pumpe 184 ansaugseitig durch Leitung 188, Verbrenner
156 durch Leitung 160, Feinstoffabschreckung 56 durch Leitung 122 und Venturiwäscher
68 durch Leitung 90. Im unteren Teil des Dickers 96 sich konzentrierende, gedickte
Aufschlämmung strömt durch die Leitung 106 zur Pumpe 108 und wird in die Leitung
110 und in den Aufschlämmtank 112 ausgetragen, der mit einem Rührer 114 versehen
ist. Der Aufschlämmtank 112 nimmt auch Ergänzungsaufschlämmung von der Feinstoffabschreckung
56 und dem Kohlefeinstoff-Aufschlämmtank 136 auf. Wenn gewünscht, können diese Ströme
auch durch den Dicker 96 geführt werden. Der Aufschlämmtank 112 enthält den Vorrat
an Beschickungsaufschlämmung, die im Interesse einer optimalen Arbeitsweise auf
konstanten
Heizwert und Wassergehalt für den Verbrenner 156 eingestellt
werden kann.
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Die von den zweitstufigen Zyklonen 52 abgetrennten Teilchen strömen
durch den Tauchfuss 54 und das Klappenventil 118 zum Feinstoff-Abschrecktank 56.
Die in den Abschrecktank 56 eintretenden feinstoffe werden durch Bespritzen mit
Wasser aus der Leitung 120 abgeschreckt. Im Boden des Feinstoff-Abschrecktanks 56
sammelt sich eine wässrige Aufschlämmung von Feinstoffen 126. Diese wässrige Aufschlämmung
126 wird von der Pumpe 128 im Kreislauf in die Leitung 120 zugeführt, aus der sie
auf teilchenförmige Substanz aufgespritzt wird und mit dieser eine Aufschlämmung
bildet, oder man führt die Aufschlämmung 126 entweder zum Aufschlämmtank 112 oder
zum Dicker 96. Ergänzungswasser für das Feinstoffabschrecktanksystem kann als Kreislaufwasser
durch die Leitung 122 oder als nichtgeklärtes Prozesswasser aus dem Wasserwaschturm
74 durch die Leitung 124 eingeführt werden.
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Elutrierte Kohlefeinstoffe aus der Grobkohleabsetzvorrichtung 20 strömen
in der Leitung 22 zum Zyklonabscheider 128, der den grössten Teil der gröbsten Teilchen
entfernt. Die feinsten Feinstoffe werden vermittels Gas aus dem Zyklon 128 durch
die Leitung 130 zum Waschturm 132 mitgenommen. In den Waschturm 132 tritt Wasser
durch die Leitung 144 vom Kohlefeinstoff-Aufschlämmtank 136 und als geklärtes Kreislaufwasser
durch die Leitung 146 ein. Das Wasser wäscht die verbliebenen Feinstoffe aus dem
eintretenden Gas aus, das vom Waschturm 132 im wesentlichen partikelfrei durch die
Leitung 148 abströmt. Das die aus dem Gas ausgewaschenen Feinstoffe enthaltende
Waschwasser strömt durch die Leitung 135 in den Kohlefeinstoff-Aufschlämmtank 136,
in den weiter Feststoffe eintreten, die aus dem Gas vom Zyklon 128 abgetrennt wurden,
wobei die Zuführung durch den Tauchfuss 134 erfolgt. Diese Feststoffe werden ebenfalls
im Tank 136 aufgeschlämmt. Die wässrige Aufschlämmung von Tank 136 wird durch die
Pumpe 138 über die Leitungen 140 und 144 zur weiteren Gaswäsche im Kreislauf zurückgeführt.
Die Pumpe 138 führt überschüssige Aufschlämmung durch
die Leitungen
140 und 142 dem Vergaserfeinstoff-Aufschlämmtank 112 oder dem Dicker 96 zu.
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Der im Aufschlämmtank 112 als wässrige Aufschlämmung gespeicherte
Verbrenner-Brennstoff wird aus folgenden Quellen erhalten: Kohlefeinstoffe, -die
während des Mahlens der Kohlebeschickung gebildet werden, aus dem Kohlefeinstoff-Aufschlämmtank
136.
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Feine aschreiche Stoffe, die aus dem Rohgasstrom abgetrennt werden
und von der Feinstoffabschreckung 56 und dem Wasserwaschturm 74 zugeführt werden.
Darüberhinaus können durch die Leitung 97 Feststoffe von einem Fremdprozess her
eingeführt werden. Praktisch der'gesamte Aschegehalt der Rohkohlebeschickung zuzüglich
assoziierter kohlenstoffhaltiger Substanz wird als Teil des Verbrenner-Brennstoffs
wiedergewonnen. Diese Feinstoffe sind auf Grund ihrer geringen Grösse und ihres
hohen Aschegehalts für die Vergasung nicht geeignet. Der in den Feinstoffen vorliegende
Heizwert wird aber beim'Verbrennen mit Sauerstoff in dem Verbrennen zwecks Erzeugung
der zur Vergasung der gröberen Teilchen benötigten Wärme und der Wärme zur Erzeugung
des für die Vergasungsreaktionen benötigten Wasserdampfes nutzbar gemacht.
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Zur Erzielung eines verlässlichen Arbeitens des Verbrenners mit gelenkter
Wärme freisetzung lenkt man den Gehalt der Aufschlämmung~ 116 an kohlenstoffhaltigen
Feststoffen wie auch den Wassergehalt der Aufsehlämmung durch Betrieb des Dickers
96 und durch Betrieb der -Kohlemahlvorrichtung 12 im Sinne der Bildung grösserer
oder kleinerer Mengen an Kohlefeinstoffen.
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Der Verbrenner 156 hat die Aufgabe Brennstoff zwecks Erzeugung der
zur Kohlevergasung notwendigen Wärme und Erzeugung des zur Vergasung benötigten
Wasserdampfes zu verbrennen. Ein weiterer Zweck des Brenners 156 list, ein Schmelzen
aller normalerweise festen Aschebestandteile der Verbrenner-Beschickung zu Schlacke
herbeizuführen und diese auf diese Weise in eine Form zu überführen, in der sie
leicht aus dem System in einer Form abgetrennt werden könnens die oxidiert ist,
einen niedrigen Schwefelgehalt hat und stabil ist und der umweltmässig akzeptablen
Disposition ils P'üllmaterial für Senken oder durch Vergraben oder zu anderen Zwecken
entspricht. Eine weitere
Aufgabe des Verbrenners 156 ist, die Oxidation
und Zerstörung wasserlöslicher Verschmutzungsstoffe, wie Phenole, Cyanid Schwefelverbindungen
und Ammoniak, in Prozesswasserströmen des vorliegenden Verfahrens und von Fremdprozessen
herbeizuführen, wodurch die Erfordernisse des vorliegenden Verfahrens und in Zuordnung
zu ihm zugeführter Verfahren bezüglich Abwasserbehandlung enorm verkleinert werden
und ein Weg geschaffen wird, um scharfen Umweltschutzbestimmungen leicht zu genügen.
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Der Verbrenner 156 stellt eine exotherm arbeitende Hochtemperatur-Reaktionszone
dar, die auf Temperaturen von über etwa 12040 C (22000 F) und in jedem Fall auf
genügend hohen Temperaturen gehalten wird, damit in der Beschickung enthaltene Asche
zu Schlakke geschmolzen wird; eine solche Temperatur wird sehr häufig zwischen 1316
und 15930 C (2400 und 29000 9) liegen. Natürlich muss die Verbrenner-Tenperatur
über der im Vergaserbett 38 vorherrschenden Temperatur liegen, da der Verbrenner
die Wärme für die in dem trergaserbett 38 auftretenden, endothermen Reaktionen liefert.
Der Druck des Verbrenners 156 ist praktisch gleich dem Druck des Wirhelschicht-Vergasers
36.
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Aus dem Aufschlämmungstank 112 wird von der Pumpe 150 durch die Leitungen
152 und 154 eine wässrige Mischung 116 als Aufschlämmung oder Paste Brennern zugepumpt
bzw. in diese injiziert, die paarweise gegenüber im Verbrenner 156 angeordnet sind.
Durch Strahlung von den heissen Flammen und hitzefesten Wänden des Verbrenners wird
Aufschlämmungswasser zu Wasserdampf schnellverdampft. Durch die Leitungen 158 in
den Verbrenner 156 eintretender Sauerstoff oxidiert den kohlenstoffhaltigen Teil
des Brennstoffs in Zehnteln einer Sekunde. Die hohe Temperatur führt zum Schmelzen
von Asche zu Schlacke, die sich an den Verbrennerwänden sammelt und unter der Wirkung
der Schwerkraft zum Schlakkenaustragehals 164 fliesst. Ein Teil der Schlacke bildet
winzige Schmelzenteilchen, die von dem Verbrenner-Gasstrom nach oben gespült werden.
Diese mitgerissenen Schmelzenteilchen werden zum Erstarren gebracht, indem in den
oberen Hals des Verbrenners durch die Leitung 160 Abschreckwasser eingespritzt
wird,
was zu einer mässigen Herabsetzung der Gastemperatur führt. Ein Erstarren mitgenommener
Schlackenteilchen ist wichtig, um ein Überziehen und Verstopfen des Gitters 168
und der kalten Teile des Vergasers zu vermeiden. Normalerweise ist die im Verbrenner
156 entwickelte und in denVerbrennergasen enthaltene Wärme adäquat, um die Temperatur
des Vergasers 34 auf dem-gewünschten ert zu halten. Zur verbesserten Temperaturlenkung
in dem Vergaser kann man aber zusätzlichen Sauerstoff durch die Leitung 218 in den
Vergaser zwecks Oxidation in dem Vergaser-Fliessbett 38 einführen.
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Durch Flussmitte-Zusatz zu der Verbrenner-Beschickungsaufschlämmung
im Aufschlämmtank 112 (Zuführeinrichtung nicht eingezeichnet) kann man, wenn notwendig,
die Schlackungstemperatur der Asche, der Salze, der Metalle, des Kieselgurs oder
des sonstigen, im Verbrenner 156 verschlackten Materials erhöhen oder senken, so
dass sich die Verbrenner-Temperatur leicht in dem gewünschten Bereich halten lässt.
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Das perforierte Gitter 168 trägt die Wirbelschicht 38 im Vergaser
34, verteilt den Gasstrom zur Schicht im Sinne einer zufriedenstellenden Fluidisierung
und stellt eine körperliche Grenze zwischen der Verbrennerzone darunter und der
Reduzierzone des Vergasers darüber dar. Die Gasströmung erfolgt durch das Gitter
168 nach oben; ein nach unten gerichteter Feststoffstrom erfolgt im wesentlichen
nicht. Das Gitter 168 ist vorzugsweise als umgekehrte Schüssel geformt, um Agglomerate,
die sich in der Wirbelschicht 38 bilden können, zu konzentrieren, so dass man sie
leicht seitlich durch die Leitung 190 aus dem System entfernen kann.
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In der Verbrennungszone 156 gebildete, geschmolzene Schlacke sammelt
sich an den Behälterwänden und läuft unter der Wirkung der Schwerkraft durch den
unteren Verbrennerhals 164, um in die Schlackeabschrecktrommel 166 zu fallen. Die
Schlackeabschrecktrommel 166 enthält Abschreckwasser, das durch die Leitung 214
eingeführt wird und in das die geschmolzene Schlacke fällt, um in ihm abgekühlt
zu werden und zu erstarren. Von der
heissen Schlacke abgegebene
Wärme führt zum Verdampfen eines Teils des Abschreckwassers, wodurch Wärme zur Verbrennungszone
in Form von Wasserdampf zurückgeführt wird. Zur Sicherstellung, dass nicht grosse
Teilchen der erstarrten Schlacke das Arbeiten der Lockhopper-Ventile 216 oder der
Pumpe 176 stören oder diese beschädigen, wird die abgekühlte, erstarrte Schlacke
in der Schlackeabschrecktrommel 166 durch den Brecher, 169 geführt. Aus dem Brecher
169 passiert die abgekühlte Schlacke die Leitung 170 zu den Schlackeaufschlämm-Lockhoppern
172, 174, durch deren Wirkung der erhöhte Druck im Verbrenner 156 während des Abziehens
der erstarrten Schlacke in Form einer wässrigen Aufschlämmung aufrechterhalten wird.
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Die Schlackenaufschläinsrtung wird durch die Pumpe 176 einem Schlacke-Dicker/Filter-System
178 zugeführt, aus dem die entwässerte Schlacke durch die Leitung 180 ausgetragen
wird. Durch die Leitung 182, Pumpe 184 und Leitung 186 wird den Schlackeaufschlämm-Lockhoppern
172, 174 geklärtes Wasser im Kreislauf zugeführt. Durch die Leitung 188 kann Kreislaufwasser
eingeführt werden, um Feuchtigkeitsverluste auf Grund Verdampfung auszugleichen
oder die Schlacke vor der Austragung durch die Leitung 180 zu befeuchten.
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Als Ergebnis der Abkühlung und Abschreckung und des Systems zur Handhabung
der erstarrten Schlacke wird der grösste Teil der in der geschmolzenen Schlacke
enthaltenen Wärme zur Verbrennungszone als Wasserdampf zurückgeführt. Naturgemäss
können jegliche in den Prozess gemäss der'Erfindung durch die Leitung 97 von einem
anderen Prozess, wie einem Kohlelösungsmittelverflüssigungsprozess, her eingeführten
Feststoffe, wie Asche, Salze oder Kieselgur, bequem zusammen mit der Asche aus der
Kohlebeschickung des Kohlevergasungsprozesses gemäss der Erfindung verschlackt und
ausgetragen werden, wobei gleichzeitig der Heizwert jeglichen, mit der Asche assoziierten
kohlenstoffhaltigen Materials zur Ausnutzung zu zusätzlicher Kohlevergasung gewonnen
wird.
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Wie die obige Prozessbeschreibung zeigt, erstreckt sich die Beschreibung
auf die beste Form der Ausführung eines integrierten Vergasungsprozesses und ist
die Erfindung hier im Rahmen des allgemeinen Arbeitsbereichs eines voll integrierten
Vergasungsprozesses beschrieben. In dem Rahmen des allgemeinen Arbeitsbereichs des
integrierten Prozesses können, wenn gewünscht, einzelne Merkmale des integrierten
Prozesses auch unabhängig von anderen Merkmalen zur Durchführung kommen.
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Z. B. kann man das verbesserte Fliessbett-Vergasersystem, wie oben
beschrieben, und das Kondensat-Produktgas-Waschsystem zur Entfernung von Schmutzstoffen
und zum Verbrennen derselben in dem Prozess unabhängig voneinander durchführen.
Das System zum Elutrieren von Beschickungskohle-Feinstoffen, Aufschlämmen dieser
Feinstoffe und Zuführen der Aufschlämmung zum Verb renner kann unabhängig von der
Produkt gas-Kondensatwaschstufe durchgeführt werden. Alle diese Systeme sind durchführbar,
ohne dass man in den Prozess verunreinigtes Wasser von einem anderen Prozess oder
schwefelreichen Kohlerückstand von einem anderen Prozess einführt, während jede
der beiden letztgenannten Massnahmen unabhängig von der jeweils anderen und den
obengenannten Systemen durchgeführt werden kann.
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