DE2631260B2

DE2631260B2 - Verfahren und Vorrichtung zum Beseitigen von Bakterien in durch Klimaanlagen o.dgl. aufbereiteter Luft

Info

Publication number: DE2631260B2
Application number: DE2631260A
Authority: DE
Inventors: Christian Dipl.-Ing. 8650 Kulmbach Schneider; Andreas 8651 Trebgast Will
Original assignee: Kkw Kulmbacher Klimageraete-Werk & Co Kg 8650 Kulmbach GmbH
Current assignee: Kkw Kulmbacher Klimageraete-Werk & Co Kg 8650 Kulmbach GmbH
Priority date: 1976-07-12
Filing date: 1976-07-12
Publication date: 1978-10-19
Also published as: DE2631260A1

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und auf eine Vorrichtung zum Beseitigen von Bakterien oder Mikroorganismen in durch Klimaanlagen oder dergleichen aufbereiteter Luft gemäß den Oberbegriffen der Patentansprüche 1 und 3.

In allen Klimageräten, Luftfilteranlagen aber auch sonstigen Luftumwälzanlagen, bei welchen die einen bestimmten Raum zuzuführende Luft vorbehandelt wird, entstehen auf den Filtern und insbesondere auf den Kühlern Ansammlungen von Bakterien bzw. Mikroorganismen, die vielfach auf diesen Geräteteilen ganze so biologische Rasen bilden. Insbesondere wenn die über einen Kühler bzw. ein Filter geführte Luft Räumen zugeführt werden muß, in welchem steril gearbeitet werden soll, also beispielsweise Operationssälen, Krankenzimmern aber auch Fertigungsstätten für Arzneimittel usw., ist eine derartige Ansammlung von Bakterien äußerst nachteilig, ja sogar gefährlich.

Man hat schon versucht, die Kühler bzw. Filter dadurch von einem Bakterienbefall freizuhalten, daß nur eine bakterienfreie Luft umgewälzt wird. Dies hat aber bo den Nachteil, daß keinerlei Umluftbeimischungen zulässig sind, weswegen dann wieder zur Ergänzung von verbrauchtem Sauerstoff usw. zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind.

Man hat auch schon die Kühler bzw. die Filterflächen bs durch Besprühen mit Desinfektionsmitteln, z. B. von Formalin, von einem Bakterienbefall befreit. Zum einen entsteht aber durch ein derartiges Besprühen eine Geruchsbelästigung der Leute in dem Raum, welchem die klimatisierte Luft zugeführt werden soll, und zum anderen kann mit dem Besprühen, insbesondere bei mehrstufigen Filteranlagen keine einwandfreie Bakterienabtötung erreicht werden, da ein Besprühen auch der entferntesten Ecken nur äußerst schwierig und dann allenfalls unkontrollierbar möglich ist. Eine ordentliche Desinfektion kann auf diese Weise nicht gewährleistet werden.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung anzugeben, mit welcher die Mikroorganismen (Bakterien) an einem Kühler oder an Filteranlagen mit Sicherheit und ohne Einsatz von chemischen Mitteln abgetötet und damit die Luft desinfiziert werden kann.

Diese Aufgabe wird in Verbindung mit einer Klimaanlage, die Filterkörper oder einen Kühler aufweist, durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.

Gemäß dem Verfahren nach der Erfindung wird also der Kühler in einem Klimagerät in beliebig festlegbaren Intervallen über eine Sicherheitsschaltung in einen Wärmeerzeuger umgeschaltet

Eine zweckmäßige Verfahrensmaßnahme ist in Anspruch 2 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist in Anspruch 3 angegeben.

Angaben über die weitere Ausgestaltung der Vorrichtung nach Anspruch 3 enthalten die Ansprüche 4 und 5.

Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines in der Zeichnung dargestellten schematischen Ausführungsbeispieles im folgenden erläutert:

Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel des Kühlers für eine Klimaanlage sind bewußt alle Funktionsteile, die für das Verständnis der Erfindung ohne Bedeutung sind, aus Übersichtlichkeitsgründen weggelassen. Die Steuerleitungen selbst sind lediglich als gestrichelte Linie dargestellt, da eine vollständige Darstellung eines Steuersystems verhältnismäßig unübersichtlich ist und für das Verständnis der Erfindung nichts beitragen kann.

Bei dem gemäß der Erfindung in vorbestimmten Intervallen und jeweils einstellbarer Dauer aufzuheizenden Kühler einer Klimaanlage ist ein Steuerpult 1 vorgesehen von welchem aus der im folgenden beschriebene Betriebsablauf gesteuert wird. Das Steuerpult 1 schaltet in einstellbaren, vorher festgelegten Zeitintervallen zunächst den Ventilator 2 der Klimaanlage aus und schließt gleichzeitig die Klappen 3 und 4. Die Klappen 3 und 4 sind (mit nicht dargestellten) Endschalterverriegelungen versehen, über welche die Ventile 5 und 6 im Kühlwasservor- bzw. -rücklauf geschlossen werden.

Sobald die Ventile 5 und 6 geschlossen sind, wird über die Kühlwasserpumpe 7 und den Nebenweg 13, in den ein Rückschlagventil eingebaut sein kann, ein in sich geschlossener Kreislauf des Kühlmittels gebildet Nunmehr schaltet aufgrund der Rückmeldung von den Ventilen 5 und 6 das Steuerpult 1 die Heizstäbe 8 im Kühlwasser ein, wobei über die Thermostaten 9 die Energiezufuhr so geregelt wird, daß das im Kühler umlaufende Wasser eine Temperatur von 130⁰C erreicht und nicht übersteigt. Nach Ablauf einer festgelegten Zeitdauer unterbricht die Steuerung die Stromzufuhr zu den Heizstäben 8 und öffnet gleichzeitig die Klappen 4 und 11. Der Ventilator 2 wird gleichzeitig eingeschaltet. Sobald an den Thermostaten 12 eine ausreichend niedrige Temperatur, von z. B. 45° C erreicht wird, werden auch die Ventile 5 und 6 wieder

geöffnet, während sich die Klappe 11 schließt und die Klappe 3 geöffnet wird. Nun kann die normale Funktion des Kühlers wieder einsetzen.

Für die Beherrschung eventueller Störungen ist ein Sicherheitsventil 10 sowie ein Sicherheits.'emperaturbegrenzer 14 vorgesehen, die jeweils beim Auftreten nicht zulässiger und unerwünschter Betriebszustände ansprechen und entweder die Stromzufuhr zu den Heizstäben abschalten oder aber, wie das Sicherheitsventil 10 einen Überdruck in dem Kühler abnehmen.

Das Aufheizen des Kühlers selbst kann auf die verschiedenste Weise erfolgen. Eine induktive Heizung des Kühlers ist auch dann möglich, wenn dieser aus einem ausreichend leitfähigen Metall aufgebaut ist. Aber auch die Verlegung von Heizdrähten in der Kühloberfläche oder aber auch in einem keramischen Filter ist durchaus denkbar und bei bestimmten Konstruktionen auch vorteilhaft

Die Steuerung kann hierbei nach Art einer einfachen Programmsteuerung in einer festen Verdrahtung durchgeführt werden. Die einzelnen Schaltschritte (Unterbrechung des Wasserkreislaufes, Betätigung von Jalousien, Einschaltung der Heizung) kann aber auch jeweils von Hand durchgeführt werden, sofern das Verfahren nur in relativ großen Zeitabständen durchgeführt werden muß, weil die entsprechende Luft nur geringfügig mit Bakterien verseucht ist.

Auf jeden Fall sollten alle temperaturempfindlichen Einbauteile innerhalb der Luftaufbereitungssiation durch Verschlußklappen geschützt werden, sofern die Gefahr besteht, daß Abstrahlungen von dem aufgeheizten Teil dieser Luftaufbereitungsstation an diese Teile gelangen könnten.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

1. Verfahren zum Beseitigen von Bakterien in durch Klimaanlagen oder dergleichen aufbereiteter Luft mit Einrichtungen zum Kühlen und/oder Filtern, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühl- und/oder Filtereinrichtungen in frei festlegbaren einstellbaren Zeitintervallen auf eine zur Abtötung von Bakterien (Mikroorganismen) ausreichende Temperatur aufgeheizt werden und daß während der Aufheizperiode der Luftdurchgang durch die Klimaanlage abgesperrt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühl- und/oder Filtereinrichtungen auf jeweils 130⁰C aufgeheizt werden.

3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, bei einer Klimaanlage mil einem Kühler, dadurch gekennzeichnet, daß im Kühler Heizeinrichtungen (8) vorgesehen sind, die in einstellbaren Zeitintervallen für eine ebenfalls einstellbare Zeit abhängig von einem Steuerpult (1) eingeschaltet werden und daß vor und hinter dem Kühler Luftabsperrklappen angeordnet sind mit denen der Luftdurchgang durch den Kühler verhinderbar ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß über das Steuerpult (1) der Kreislauf des Kühlwassers vor dem Einschalten der Heizstäbe kurzgeschlossen wird.

5. Vorrichtung nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß temperaturempfindliche Einbauteile der Klimaanlage durch Verschlußklappen, die beim Einschalten der Heizung betätigbar werden, geschützt sind.