Die Erfindung bezieht sich auf Brennstoffzellen und betrifft insbesondere Einrichtungen zur Abführung der
Verlustwärme aus Brennstoffzellen.
Ein mit Brennstoffzellen arbeitendes Stromversorgungsteil enthält mehrere einzelne Zellen, die elektrisch
in Reihe geschaltet sind. Die Zellen wandeln in bekannter Weise Reaktionsstoffe, wie beispielsweise einen
Wasserstoff enthaltenden Brennstoff und Luft oder andere Oxydationsmittel in elektrischen Gleichstrom um.
Die Zellen sind zwischen Trennplatten angeordnet, welche Strömungsdurchlässe zur Zuführung der Reaktionsstoffe zu den Zellen aufweisen. Die elektrochemische
Reaktion erzeugt als ein Nebenprodukt Verlustwärme, die in kontrollierter Weise abgeführt werden muß, um
die Zellen auf der gewünschten Betriebstemperatur zu halten. Für einen wirksamen Betrieb sollten die Zellen
auf einer gleichmäßigen Temperatur und auf einem maximalen
Temperaturwert, der mit den Materialeigenschaften vereinbar ist, gehalten werden.
Ein bekannte Methode zur Abführung der Verlustwärme aus einem mit Brennstoffzellen arbeitenden
Stromversorgungsteil besteht darin. Wärmeaustauschflachen
parallel zu der Ebene der Zellen zu verwenden. Diese Wärmeaustauschflächen haben häufig die Form
von Durchlässen durch die Trennplatten, weiche Kanäle bilden, die ein Kühlmittel führen. Der innige Kontakt s
zwischen dem Kühlmittel und den TVennplatten sorgt für ein hohes Wärmeübergangsvermögen zwischen den
Zellen und dem Kühlmittel, wodurch der Temperaturgradient zwischen denselben minimiert wird. In Abhängigkeit
von der Leistungsdichte und von den thermisehen Eigenschaften des mit Brennstoffzellen arbeitenden
Stromversorgungsteils könnte ein Kühler zwischen jeder Zelle oder ein Kühler zur Abführung von Wärme
aus mehreren Zellen benutzt werden, wobei letzterer Fall typischer ist.
Da das Kühlsystem ein integraler Bestandteil des Stromversorgungsteils ist, ist es den elektrischen Potentialen
der Zellen ausgesetzt In großen Stromversorgungsteilen kann es sich dabei um einige hundert oder
sogar um einige tausend Volt handeln. i£s ist deshalb
wichtig, daß kein nennenswerter elektrischer Stromfluß (d. h. Querströme) zwischen den Zellen und Masse
durch die Kühlschleife hindurch vorhanden ist. Diese Querströme könnten eine starke Korrosion der Teile
und/oder des Leitungssystems des Stromversorgungsteils verursachen und könnten zu potentiell starken parasitären
Leistungsverlusten führen. Aus diesem Grund werden in Brennstoffzellenkühlsystemen üblicherweise
dielektrische Fluids als Kühlmittel verwendet, da sie elektrischen Strom nicht leiten können. Leitungen, die
das dielektrische Kühlmittel den Kühlkanälen zuführen, wurden gegenüber dem Brennstoffzellenstapel elektrisch
isoliert, indem beispielsweise das Anschlußende mit dielektrischem Material umgeben wurde. Dadurch
werden zwar die mit Querströmen in der Kühlschleife verbundenen Probleme beseitigt, es sind jedoch Nachteile
damit verbunden. Beispielsweise sind dielektrische Fluids, wie etwa Fluorkohlenstoff oder öle auf Silikonbasis,
die bei Brennstoffzellentemperaturen arbeiten können, teuer. Die geringe spezifische Wärme von dielektrischen
Kühlmitteln erfordert hohe Massendurchflußgeschwindigkeiten durch die Zellen, womit ein Leistungsverlust
aufgrund der durch die Kühlmittelpumpen verbrauchten Energie verbunden ist.
Die höheren Strömungsgeschwindigkeiten erfordern größere Strömungskanalgrößen, die zu einer Zunahme
der Größe und der Kosten des Stromversorgungsteils und seiner Anschlußinstallation führen.
Neben den vorgenannten Nachteilen ergaben sich bei der Verwendung von dielektrischen Kühlmitteln weitere
Nachteile. Die Wärmemenge, die an das dielektrische Kühlmittel abgegeben wird, ist eine Funktion der Differenz
zwischen seiner Temperatur an dem Einlaß der Zelle und seiner Temperatur an dem Auslaß der Zelle.
Wenn die Zellentemperatur nicht über eine.i gewissen v> Maximalwert hinausgehen darf, arbeitet der größte Teil
des Zellenbereiches notwendigerweise auf einer Temperatur, die niedriger ist als diese Maximaltemperatur,
was zu einem schrägen Temperaturverlauf über der Zelle führt. Dadurch werden die Zellenausgangsleistung t>o
und der Gesamtwirkungsgrad verringert. Außerdem reagieren die Zellen auf dielektrische Fluids äußerst
empfindlich. Sogar Spurenmengen eines dielektrischen Kühlmittels, das in die Zellen leckt, können die Zellenleistungsfähigkeit
stark verschlechtern oder sogar voll- b5 ständig ruinieren. Dieses potentielle Problem besteht
zusätzlich zu der Tatsache, daß die dielektrischen Kühlmittel brennbar sind und toxische Reaktionsprodukte
haben. Die vorstehenden Probleme werden durch die Tatsache kompliziert, daß dielektrische Kühlmittel eine
geringe Oberflächenspannung haben, was die Abdichtung äußerst erschwert
Ein Ziel der Erfindung ist es, ein System zur Kühlung
von mit Brennstoffzellen arbeitenden Stromversorgungsteilen zu schaffen, welches die vorgenannten
Nachteile von mit dielektrischen Kühlmittel arbeitenden Systemen vermeidet
Die Erfindung schafft ein Brennstoffzellenkühlsystem, bei welchem ein nicht dielektrisches Kühlmittel verwendet
wird, das zwischen den Zellen in Röhren geführt wird und gegenüber den Zellen elektrisch isoliert ist In
der bevorzugten Ausführungsform des Systems nach der Erfindung wird als Kühlmittel Wasser verwendet.
Weiter schafft die Erfindung ein System zur Kühlung von mehreren in Reihe geschalteten Brennstoffzellenstapein,
bei welchem ein nichtdielektrisches Kühlmittel verwendet wird und welches die Stärke von potentiellen
Querströmen, die durch das Kühlmitte! fließen, minimiert
Ein Kühler nach der Erfindung enthält mehrere Kühlrohre, die in den Trennplatten zwischen den Zellen und/
oder zwischen Gruppen von Zellen in einem Stromversorgungsteil oder einem »Stapel« von Zellen angeordnet
sind. Die Zellen können aus jedem dielektrischer« Material hergestellt werden, welches die Zellenbetriebstemperaturen
aushalten kann und sich mit den Reaktionsstoffen und anderen Zellenteilen verträgt Statt
dessen können Rohre aus elektrisch leitendem Material verwendet werden, wenn sie mit einem dielektrischen
Material beschichtet sind, beispielsweise mit einem Fluorkohlenstoffpolymer, um die Rohre und das Kühlmittel
von den Trennplattenpotentialen elektrisch zu isolieren und um das leitende Rohrmaterial vor Korrosion aufgrund
der inneren Umgebung des Stapels zu schützen.
Eine weitere Vorsichtsmaßnahme zur Verhinderung des Fließens eines nennenswerten elektrischen Stroms
zwischen den Zellen und Masse (d. h. eines Kurzschlusses) durch das Kühlmitte! im Fall von Rissen in dem
Überzug oder im Fall einer Verschlechterung des Überzugs kann eine Strecke mit hohem elektrischem Widerstand
zwischen den Kühlrohren und einem geerdeten Kühlwasserversorgungssystem sein. Jedes Kühlrohr
oder eine Gruppe von Kühlrohren ist mit den Kühlmittelleitungen, die dem Stapel das Kühlmittel zuführen,
durch dielektische Schläuche verbunden, die ein hohes Länge : Durchmesser-Verhältnis haben. Diese Verbindungsschlauchkonfiguration
in Verbindung mit Kühlwasser, das eine geringe bis mäßige elektrische Leitfähigkeit
hat, wird benutzt, um eine Strecke mit einer Impedanz von mehreren hundertausend Ohm zu schaffen.
In einer Ausführungsform enthält ein Brennstoffzellenkühlsystem
mehrere in Reihe geschaltete Brennstoffzellenstapel und benutzt ein nichtdielektrisches Kühlmittel,
wobei jeder Stapel einen Kühlmittelsammelraum zur Zufuhr von Kühlmittel zu den Kühlrohren seines
zugeordneten Stapels hat und wobei jeder Sammelraum gegenüber Erde elektrisch isoliert und mit einem Ende
seines zugeordneten Stapels elektrisch verbunden ist. Durch die Erfindung ist das maximale Potential, das
Strom durch das Kühlmittel treibt, die Potentialdifferenz von einem Ende eines Stapels zu dem anderen
Ende, statt der Potentialdifferenz zwischen Erde und dem Stapel.
Vorzugsweise ist jedes Kühlrohr oder jede Gruppe von Kühlrohren mit dem Stapelsarnmelraum durch di-
elektrische Schläuche verbunden, die ein großes Länge : Durchmesser-Verhältnis haben.
Jeder Sammelraum ist seinerseits mit der Hauptkühlmittelzufuhrleitung
ebenfalls durch einen dielektrischen Schlauch verbunden, der ein hohes Länge : Durchmesser-Verhältnis
hat. Diese dielektrischen Schläuche erzeugen einen Pfad mit hohem elektrischen Widerstand
durch das Kühlmittel und sie können außerdem eine Opferelektrode (d. h. eine Opferanode) an ihrem Ende
hohen Potentials umfassen, so daß jede elektrogalvanische Korrosion, die stattfindet, an dem Opferanodenmaterial
auftritt, wodurch sichergestellt wird, daß es zu keiner Beschädigung von wichtigen Teilen in dem Stapel
kommt.
Nachdem die Haupthindernisse der Verwendung eines nichtdielektrischen Kühlmittels beseitigt worden
sind, erweist sich Wasser als das bevorzugte Kühlmittel. Wasser ist nicht nur ein sehr billiges Kühlmittel, sondern
sein niedriger Siedepunkt erlaubt außerdem die Abfuhr von Verlustwärme aus den Zellen durch Verdampfung.
Wenn das Wasser verdampft, absorbiert es Wärme bei einer konstanten Temperatur und gestattet somit den
Zellen, mit einer gleichmäßigen Temperatur vom Einlaß bis zum Auslaß zu arbeiten. Da die Siedetemperatur des
Wassers eine Funktion des Druckes ist, kann der Temperaturwert in den Zellen gesteuert werden, indem der
Druckwert in der Wasser/Dampf-Kühlmittelschleife verändert wird. Die sehr hohe Verdampfungswärme des
Wassers bedeutet, daß große Wärmemengen pro Masseneinheit an durch den Kühler hindurchgeleitetem
Wasser übertragen werden können, wodurch die Kühlmittelströmungsgeschwindigkeiten
im Vergleich zu dielektrischen oder nichtsiedenden Kühlmitteln um mehrere Größenordnungen verringert werden können. Das
wiederum führt zu geringeren Rohrleitungsgrößen und zu geringerer Verlustleistung zum Pumpen des Kühlmittels.
Außerdem ist es für die Zellen unschädlich, wenn geringe Wassermengen aus den Rohren in die
Zellen lecken. Und selbstverständlich ist Wasser nicht toxisch.
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden
näher beschrieben. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Schnittansicht durch einen Teil seiner Brennstoffzellenanlage, die zwei Brennstoffzellenstapel
aufweist, welche elektrisch in Reihe geschaltet sind und die Merkmale der Erfindung aufweisen,
Fig. 2 eine vergrößerte Schnittansicht auf der Linie
2-2 von Fig. 1,
F i g. 3 in einer auseip.ar.dergezogenen perspektivischen
Darstellung eine Trennplatte und Kühlrohre einer Brennstoffzelle in einem der Stapel von F i g. 1, und
F i g. 4 eine vergrößerte Querschnittansicht der in den Stapeln von F i g. 1 benutzten Opferelektrode.
Als eine exemplarische Ausführungsform des Systems nach der Erfindung wird das in F i g. 1 dargestellte
Kühlsystem einer Brennstoffzellenanlage betrachtet. Die Anlage enthält ein Paar Brennstoffzellenstapel 10
bzw. 12 Die dargestellte Anzahl von Stapeln dient lediglich als Beispiel, denn die Erfindung ist sowohl auf einen
einzigen Stapel als auch auf jede größere Anzahl von Stapeln anwendbar. In dieser Ausführungsforni und in
anderen Ausführungsformen, die mehr als einen Stapel enthalten, sind die Stapel miteinander elektrisch in Reihe
geschaltet und an eine Belastung 14 angeschlossen, beispielsweise über die elektrische Verbindung 16, 18.
Die Stapel 10,12 sind an der Stelle 20 elektrisch geerdet.
Jeder Stapel 10,12 enthält mehrere Zellen 22. Trennplatten
24 und 24a, die beispielsweise aus Graphit hergestellt sein können, trennen jedes Paar benachbarter
Zellen. Die Platten 24, 24a sind elektrisch leitend und dienen zur elektrischen Reihenschaltung der einzelnen
Zellen 22.
Die Zellen 22 und die Platten 24,24a sind am besten in
Fig.2 gezeigt. Jede Zelle 22 enthält als eine Elektrode
eine Anode 26, die von der anderen Elektrode, der Katode 28, durch ein einen Elektrolyten enthaltendes Grundmaterial
30 getrennt ist. Der Elektrolyt ist in dieser Ausführungsform Phosphorsäure. Kanäle 32, 32a in den
Trennplatten 24 bzw. 24a bringen ein Oxydationsmittel mit den Katoden 28 in Berührung. Kanäle 34,34a in den
!5 Trennplatten 24 bzw. 24a bringen einen Reaktionsstoff
mit der Anode 26 in Berührung. Die das Oxydationsmittel führenden Kanäle 34,34a sind zu den den Reaktionsstoff führenden Kanälen senkrecht, jeder erstreckt sich
von einer Seite der Platte zur anderen und wird durch nicht dargestellte Verteiler gespeist. In dieser Ausführungsform
sind die Elektroden bekannte Gasdiffusionselektroden, die zur Verwendung mit Luft als Oxydationsmittel
und einem Wasserstoff enthaltenden Gas als Reaktionsstoff geeignet sind. Die vorstehende Beschreibung
der Zellen 22 und der Platten 24, 24a ist lediglich als Beispiel für die Zwecke der Beschreibung dieser bevorzugten
Ausführungsform angegeben. Der Rahmen der Erfindung beschränkt sich nicht auf irgendeinen besonderen
Zellentyp oder auf irgendein spezielles Plattenmaterial oder irgendeine spezielle Plattenkonfiguration.
Bei dem in F i g. 1 dargestellten Kühlsystem enthält jeder Stapel 10,12 einen Kühler 36 bzw. 38. Die Kühler
36, 38 sind so aufgebaut, daß sie ein nichtdielektrisches Kühlmittel in Wärmeübertragungsbeziehung mit den
Zellen 22 ihres zugeordneten Stapels führen. In dieser bevorzugten Ausführungsform ist das Kühlmittel Wasser.
Das Kühlsystem enthält außerdem ein Kreislaufsystem 40. Das Kreislaufsystem 40 enthält eine Kühlmittelzufuhrleitung
42 zum Einleiten von Wasser in die Kühler 36, 38; eine Kühlmilteisammeileilung 44 zum
Sammeln des austretenden Kühlmittels, das in Form von flüssigem Wasser und Dampf aus den Kühlern 36, 38
austritt; einen Dampfabscheider 46 zum Abscheiden von Dampf aus dem flüssigen Wasser; eine Pumpe 48
zum Umwälzen des Wassers in dem Kühlsystem; und eine Leitung 50 zum Zurückführen flüssigen Wassers
aus dem Abscheider 46 in die Kühlmittelzufuhrleitung 42.
Das Kreislaufsystem 40 enthält außerdem eine Leitung 52 zum Einleiten von Frischwasser in das System.
Das Frischwasser kann entweder aus einem Wassertank kommen oder es kann sich um Kondensat aus anderen
Geräten in der Anlage, beispielsweise Wärmeaustauschern oder Kondensatoren, handeln. Gemäß der Darstellung
in F i g. i wird der Dampfanteil des Wassers aus dem Abscheider 46 über eine Leitung 54 abgeführt. Der
Dampf kann in einem Dampfreformer für die Erzeugung von Wasserstoff verwendet werden oder er kann
einfach kondensiert und über die Leitung 52 in das Kreislaufsystem zurückgeleitet werden. Wie dieser
überschüssige Dampf verwendet wird, ist nicht Gegenstand der Erfindung. Die in dem Kreislaufsystem 40 benutzten
Leitungen sind elektrisch leitend (d. h. es sind Leitungen oder Rohre aus Kupfer oder Stahl). Diese
Leitungen sind an der Stelle 53 elektrisch geerdet. Sie können aber an jeder Anzahl von Stellen geerdet sein.
Die Kühler 36, 38 sind in dieser Ausführungsform
zwar gleich aufgebaut, das ist jedoch kein Erfordernis der Erfindung. Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Jeder Kühler enthält einen Einlaßsammelraum
56 und einen Auslaßsammeiraum 58, die mit mehreren Kühlrohren 60 in Verbindung stehen, welche
durch die Trennplatten 24a hindurchführen. Die Rohre 60 und die Platten 24a sind in den F i g. 2 und 3
deutlich sichtbar. Die Kühlrohre 60 sind in Durchlässen 62 angeordnet, welche in den Platten 24a gebildet sind.
Die Platten 24a bestehen aus zwei Hälften, die für Montagezwecke an einer Fläche 64 getrennt sind. Die Rohre
60 sind durch Verteiler 66,68(Fi g. 3) miteinander verbunden und haben ein gemeinsames Einlaßende 70 und
ein gemeinsames Auslaßende 72. Die Verteiler 66, 68 und die Rohrenden 70, 72 sind jeweils außerhalb der
Platten 24s angeordnet, obwohl das nicht notwendigerweise der Fall sein muß.
Aufgrund von Herstellungstoleranzen ist es schwierig, Luftspalte zwischen den Rohren 60 und den Wänden
der Durchlässe 62 zu vermeiden. Weil Luft ein schlechter Wärmeleiter ist, sind zur Maximierung des Wärmeübertragungsvermögens
des Systems diese Luftspalte mit einem wärmeleitenden Fett ausgefüllt, beispielsweise
mit Mischungen von Polymeren und Graphit.
Die Rohre 60 bestehen aus einem elektrisch leitenden
Material, beispielsweise aus Kupfer. Um zu verhindern, daß in den Stapeln erzeugte elektrische Ströme in das
Kühlwasser fließen und dadurch zum Entstehen von Querströmen führen, die möglicherweise die Zellen
kurzschließen können und zur Korrosion der Rohre 60 und anderer Teile des Kühlsystems führen können, haben
die Außenflächen der Rohre 60 einen Überzug 73 aus dielektrischem Material. Jedes dielektrische Material,
das sich mit der Umgebung der Stapel verträgt, ist dafür geeignet. In dieser Ausführungsform sind zwar die
Außenwandflächen der Rohre 60 mit dem dielektrischen Material überzogen, dasselbe Ergebnis wird jedoch
erzielt, wenn die Innenwandflächen der Rohre 60 überzogen werden oder wenn die Oberflächen der
Durchlässe 62 in den Platten 24a überzogen werden.
Die Dicke des Überzugs sollte ausreichend groß sein, damii er den an ihm auftretenden Spannungsabfall für
die gewünschte Lebensdauererwartung des Stapels aushält. Er darf aber nicht so dick sein, daß er den Wärmeübergangswirkungsgrad
des Systems verringert. In einem Stapel nach der Erfindung mit Kupferrohren 60, die
einen Innendurchmesser von 2,2 mm und einen Außendurchmesser von 3,2 mm hatten und als Kühlmittel
Wasser führten, wurde errechnet, daß ein Überzug aus Polytetrafluorethylen mit einer Dicke von 0,25 mm auf
der Außenfläche des Rohres einen Spannungsabfall von 2000 V aushalten könnte und eine nutzbare Lebensdauer
von mindestens 40 000 h haben würde. Für die maximale Zellentemperatur wurde in dieser Berechnung
2040C und für den in den Zellen verwendeten Elektrolyten
wurde Phosphorsäure angenommen. In diesem Beispiel wird zwar als dielektrisches Material Polytetrafluorethylen
verwendet, es wäre jedoch jedes Fluorkohlenstoffpolymer geeignet.
Die bevorzugte Anzahl und Größe der Kühlrohre innerhalb einer Trennplatte und die Anzahl der Trennplatten,
die Kühlrohre enthalten, können von Fachleuten mit dem üblichen Wissensstand festgelegt werden
und bilden keinen Teil der Erfindung. Einer der wichtigen Aspekte der Erfindung ist jedoch darin zu sehen,
daß Wasser als Kühlmittel verwendet werden kann. Seine hohe Verdampfungswärme und seine guten Wärmeübertragungseigenschaften
führen dazu, daß eine geringere Kühlmittelströmungsgeschwindigkeit erforderlich ist, was die Verwendung von Kühlrohren und anderen
Kühlleitungen mit kleinerem Durchmesser gestattet.
Dadurch wiederum wird der Bedarf an Platz verringert, der bislang innerhalb und außerhalb des Stapels
von bekannten Kühlsystemen beansprucht wird.
Im Betrieb tritt Wasser in flüssiger Form über die Leitungen 74 in die Rohre 60 ein. Wärme, die durch die
Zellen 22 erzeugt wird, wandelt einen Teil des Wassers ίο in Dampf um (d. h. es findet eine 2-Phasen-Kühlung
statt). Das Gemisch aus Dampf und Wasser verläßt die Rohre 60 über die Leitungen 76 und wird dem Abscheider
56 zugeführt, wobei das flüssige Wasser in dem Kreislaufsystem 40 gehalten und der Dampf an anderer
Stelle in der Anlage verwendet wird.
!n der beschriebenen Ausführungsform sind die Graphit-Trennplatten
24,24a porös und es besteht die Tendenz, daß sie mit dem Phosphorsäureelektrolyten gesättigt
werden. Aus diesem Grund muß sich der dielektrisehe Überzug 73 auf den Rohren 60 mit Phosphorsäure
vertragen. Außerdem, obgleich unerwünscht, füllt der Elektrolyt Risse in dem dielektrischen Überzug aus und
erzeugt dabei eine elektrisch gut leitende Strecke auf den Kühlrohren. Um eine hohe Zuverlässigkeit in einer
bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sicherzustellen, ist die Anlage unter der Annahme ausgelegt
worden, daß der dielektrische Überzug auf einem oder mehreren Kühlrohren anfänglich defekt ist oder in einem
frühen Zeitpunkt der Lebensdauer der Anlage defekt wird. Es sei beispielsweise angenommen, daß das
Kühlsystem einschließlich der Sammelräume und des Kreislaufsystems vollständig elektrisch leitend und elektrisch
geerdet ist. In diesem Fall könnte ein Defekt in dem elektrischen Überzug eines Kühirohres zu einem
Kurzschluß der Anlage führen, da elektrischer Strom an der Stelle des defekten dielektrischen Überzugs (entweder
durch direkten Kontakt oder über den Elektrolyten innerhalb des Defekts) von der Trennplatte in das Kühlrohr
und über das Kühlmittel und die Leitungen des Kühlsystems zur Erde fließen könnte.
Um zu verhindern, daß das passiert, sind in der in Fig. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform die
Sammelräume 56,58 über Leitungen 74 bzw. 76 mit den Kühlrohrenden 70 bzw. 72 verbunden und mit dielektrisehen
Wandteilen 78 bzw. 80 versehen. Das Länge : Durchmesser-Verhältnis der dielektrischen Wandteile
78, 80 ist so gewählt, daß, wenn ein Riß in dem dielektrischen Überzug vorhanden sein sollte, die Stärke
jedes aufgrund der Potentialdifferenz zwischen der Trennplatte 24a und den Sammelräumen in das Kühlmittel
fließenden Stroms auf einen ausreichend niedrigen Wert verringert WJrH1 der 6 bis 8 Größenordnungen
kleiner sein wird als es ohne diese Maßnahme der Fall wäre.
Durch Beseitigung des Kurzschlußproblems ergibt sich ein Korrosionsproblem in den Kühlrohrenden 70,
72, die sich an dem Ende hohen Potentials der Strecke mit hohem elektrischen Widerstand befinden, die durch
die dielektrischen Wandteile 78,80 geschaffen wird. Die Metallrohrenden 70,72 dienen als Anoden, während die
Metallteile der Leitungen 74, 76 an den anderen Enden der Strecke hohen Widerstandes als Katoden wirken.
Die Korrosionsgeschwindigkeit an den Rohrenden 70, 72 wird durch den Widerstand der Elektrolytstrecke und
durch die aufgeprägte Spannungsdifferenz bestimmt. Über kurze Zeiträume ist diese Korrosion der Rohrenden
70, 72 aufgrund der geringen Stärke des Stroms sehr gering. Über lange Zeitspannen, d. h. über Jahre
hinweg kann jedoch das Ausmaß der Korrosion beträchtlich sein. Zum Schutz gegen diese Korrosion ist
jedes Rohrende 70,72 mit Opferelektrodenmaterial versehen. Dieses Opfermaterial kann einfach in Form zusätzlicher
Länge der Rohrenden vorgesehen werden. In der in F i g. 1 dargestellten bevorzugten Ausführungsform kann es eine Einsatzbüchse 86(am besten in F i g. 4
ersichtlich) sein, die beispielsweise aus Zink besteht und in geeigneter Weise an den Kühlrohrenden befestigt ist.
Jedes Material, das bei einem niedrigeren Potential als das Rohrmaterial korrodiert, könnte als Opferelektrodenmaterial
benutzt werden.
Es ist zu erkennen, daß, wenn die Sammelräume 56,58 elektrisch mit Erde verbunden sind, die aufgeprägte
Spannungsdifferenz an den dielektrischen Wandteilen 78, 80 von der Potentialdifferenz zwischen der Zelle
innerhalb des Stapels und dem Erdpotential abhängig sein wird. Es sei beispielsweise angenommen, daß anstatt
von nur zwei Stapeln, wie in F i g. 1 gezeigt, eine Anlage sechs in Reihe geschaltete Stapel enthält, wobei
an jedem Stapel eine Spannungsdifferenz von 300 V liegt. Weiter sei angenommen, daß die Reihe von Stapeln
an dem Ende niedrigen Potentials des ersten Stapels in der gleichen Weise wie die beiden Stapel in
F i g. 1 geerdet ist. Das würde bedeuten, daß der dielektrische Überzug auf den Rohren in dem letzten Stapel
der Reihe so ausgelegt werden müßte, daß er eine Spannung von bis zu 1800V aushält. Außerdem, wenn ein
Riß in dem Überzug vorhanden wäre, könnte die den Querstrom treibende Spannung bis zu 1800 V betragen.
Gemäß der Erfindung wird die potentielle Größe des Querstroms stark verringert, indem die Leitungen 88
vorgesehen werden, die das Kreislaufsystem 40 mit den Sammelräumen 56, 58 über dielektrische Wandteile 90
verbinden. Diese Wandteile 90 erzeugen Strecken mit hohem elektrischem Widerstand durch das Kühlmittel
zwischen den Sammelräumen und dem Kreislaufsystem, so daß die Sammelräume nicht über das Kreislaufsystem
geerdet sind. Ebenso wie die dielektrischen Wandteile 78,80 ist Opferelektrodenmaterial an den Enden 92
hohen Potentials dieser Strecken mit hohem elektrischem Widerstand vorgesehen. Die Sammelräume 56,
58 sind mit einem der Enden, ihrer betreffenden Stapel über elektrische Verbinder 82,84 elektrisch verbunden.
In dieser bevorzugten Ausführungsform sind sie mit den Enden niedrigen Potentials der Stapel verbunden. Nun
ist der maximale Spannungsabfall zwischen den Kühlrohrenden 70, 72 und den Sammelräumen 56, 58 die
Differenz zwischen dem Potential der betreffenden Trennplatte 24a und dem Potential an dem Ende niedrigen
Potentials ihres zugeordneten Stapeis. Mit Ausnahrtie
des ersten Stapels in einer Gruppe von in Reihe geschalteten Stapeln ist diese Potentialdifferenz immer
kleiner als die Potentialdifferenz, wenn die Sammelräume direkt über das Kreislaufsystem 40 geerdet sind.
Somit beträgt in einer Anlage mit sechs Stapeln, wobei eine Potentialdifferenz von 300 V an jedem Stapel vorhanden
ist, das maximale Treiberpotential für den Querstrom
300 V statt der 1800V. Durch diese Maßnahme wird außerdem die erforderliche dielektrische Festigkeit
der Kühlrohrüberzüge beträchtlich verringert
Als Beispiel sei angenommen, daß der dielektrische Wandteil 78 ein Schlauch ist, der aus Polytetrafluoräthylen
hergestellt ist und einen Innendurchmesser von 4,5 mm und eine Länge von etwa 13 cm hat. Außerdem
sei angenommen, daß die Leitfähigkeit des Wassers bei Betriebstemperaturen 10 μ5 beträgt Weiter sei ein Potentialabfall
von 300 V von dem Kühlrohrende 70 zu dem Sammelraum 56 angenommen. Der sich ergebende
Strom wird etwa 36 · 10-b A betragen. Durch Verringerung
des Stroms auf diesen niedrigen Wert wird das Problem des Kurzschließens der Zelle beseitigt.
Gemäß der Annahme in dem vorhergehenden Beispiel und zur weiteren Verringerung der Stärke des
Quer- oder Zweigstroms ist es außerdem von Vorteil, wenn Wasser von guter Qualität als Kühlmittel verwendet
wird, beispielsweise Wasser mit einem spezifischen
ίο Widerstand von mindestens etwa 20 000 Ω cm. Der minimal
zulässige spezifische Widerstand könnte jedoch viel kleiner sein, wenn eine lange Lebensdauer kein
maßgebender Faktor ist oder wenn andere Aspekte des Kühlsystems einen niedrigen spezifischen Widerstand
des Kühlmittels kompensieren.
Obwohl in der vorstehend beschriebenen bevorzugten Ausführungsform die Rohre 60 mit einem dielektrischen
Material überzogen sind, in der Hoffnung, Querströme vollständig zu eliminieren, kann es in einigen
Fällen erwünscht sein, elektrischen Strom durch das Kühlmittel fließen zu lassen und sich einfach auf andere
Aspekte des Kühlsystems zu verlassen, um die Querströme und die Geschwindigkeit der elektrochemischen
Korrosion auf zulässigen Werten zu halten. In diesem Fall können nichtdielektrische Überzüge, die sich mit
dem Elektrolyten vertragen, auf den Rohren 60 verwendet werden.
Im Rahmen der Erfindung bietet sich dem Fachmann über die oben beschriebene bevorzugte Ausführungsform
hinaus eine Vielzahl von Vereinfachungs- und Änderungsmöglichkeiten.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen