DE2630700C3 - Einrichtung an einer Preßform zur Formgebung von Preßlingen aus thermoplastischem Material - Google Patents

Einrichtung an einer Preßform zur Formgebung von Preßlingen aus thermoplastischem Material

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Description

Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Unter Preßlingen aus thermoplastischem Material sind sowohl mattenartige Teile, wie sie beispielsweise zum Auslegen der Bodenbereiche von Kraftfahrzeugen Einsatz finden, als auch behälterartige Teile, wie Schüsseln, zu verstehen, die aus einem Material hergestellt werden, das bei Erwärmung seine Formbeständigkeit verliert.
Bekannt ist, thermoplastisches Material, beispielsweise vliesartiges Mattenmaterial, im vorgewärmten Zustand zu verpressen. Anschließend muß der aus der Trennfuge der Preßform herausragende Randbereich des Preßlings entfernt werden. Dies geschieht üblicher-
weise in Handarbeit mittels eines Messers. Es ist einzusehen, daß eine derartige Arbeitsweise nicht nur in für die Serienfertigung untragbarer Weise zeitraubend, sondern auch ungenau und von der einzelnen Arbeitskraft abhängig ist.
Eine diese Handarbeit vermeidende Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 ist aus der DE-OS 17 79 412 bekannt Die Schneidkanten werden dort durch Halbringteile gebildet, die während des zweistufigen Preßvorgangs Bestandteile der Preßform sind. Nach dem Preßvorgang werden die Halbringteile auseinandergefahren, der Preßling wird mittels des Preßstempels nach oben bewegt, die Halbringteile werden wieder zusammengefahren, und danach wird der durch die Trennfuge entstandene Randbereich des Preßlings auf die Schneidkanten gedrückt, so daß 'er mechanisch abgeschnitten wird. Dabei ist er in nachteiliger Weise nicht eingespannt.
Zum Entfernen entsprechender Randbereiche an durch einen Gießprozeß hergestellten thermoplastischen Formteilen ist es auch bekanntgeworden, das Teil nach Beendigung des Aushärtens in einen getrennte Vorrichtung einzulegen, die mit lamellenarligen, quer zur Hauptebene des Teils weisenden Messern oder mit senkrecht zu den Randbereichen weisenden Messern ausgerüstet ist (US-PS 31 72 327). Dieser Stand der Technik besitzt den grundsätzlichen Nachteil, daß zum Entfernen der Randbereiche nicht nur ein zusätzlicher Arbeitsgang, sondern eine zusätzliche Maschine nach Art einer Presse erforderlich ist, die lediglich die Aufgabe hat, die beschriebene Messeranordnung relativ zu dem auf einem Formunterteil aufliegenden Formteil aus thermoplastischem Material zu bewegen.
Weiterhin ist ein sauberes Abtrennen der Randbereiche allein durch einen Scher- oder Schneidvorgang allenfalls bei sehr geringen Materialstärken ohne Verletzung des Preßlings möglich, noch dazu, wenn dieser — wie das Formteil in der bekannten Vorrichtung — nur gestützt, nicht aber eingespannt ist
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 zu schaffen, mit der in zeitsparender Arbeitsweise Preßlinge mit großer Formgenauigkeit hergestellt werden können. Die erfindungsgemäße Lösung der Aufgabe ist gekennzeichnet durch die im kennzeichnenden Teil des Hauptanspruch angegebenen Merkmale.
Ein Vorteil der Erfindung ist in der automatischen Einspannung des Preßlings während des Entfernens seiner Randbereiche zu sehen, weil mit dem Schließen der Preßform auch das Schmelzmesser auf das thermoplastische Material aufsetzt.
Infolge der Verwendung von erhitzten Messern und nicht von kalten Schneid- oder Schabmessern ist die mechanische Beanspruchung der Preßform sehr gering, so daß auch dickeres thermoplastisches Material bearbeitet werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
Die Erfindung wird im folgenden anhand des figürlich dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert Es zeigt
F i g. 1 schematisch eine mit der Erfindung ausgerüstete Presse,
F i g. 2 die Verhältnisse bei zwei einander benachbarten Messern und
F i g. 3 perspektivisch Anbau und Ausrichtung eines Messers.
Betrachtet man zunächst Fig. 1, so ist am Preßstem-
pel 1 der Presse 2 die bewegliche Formhälfte 3 befestigt Sie kann so ausgebildet sein, daß der herzustellende Preßling eine beliebige dreidimensionale Gestalt erhält. Fest gelagert ist in diesem Ausführungsbeispie] die untere Formhälfte 4, deren Gestalt natürlich in üblicher Weise derjenigen der oberen Formhälfte 3 angepaßt ist In Fig. 1 ist die Presse im geöffneten Zustand dargestellt. Mittels einer Handhabe ist das thermoplastische Material 5, hier eine Matte, für den herzustellenden Preßling in Spannzangen eingesetzt, von deneo in Fi g. 1 nui die mit 6 und 7 bezeichneten erkennbar sind. Die Spannzangen können in bekannter Weise hydraulisch oder pneumatisch betätigt werden. Sie können so ausgebildet sein, daß sie das thermoplastische Material 5 in Höhenrichtung federnd nachgebend halten, so daß sie beim Niederfahren der oberen Formhälfte 3 etwas nach unten ausweichen.
Wie Fig. 1 erkennen läßt, ist die thermoplastische Matte in ihren Abmessungen größer als die Form erfordert. Der verbleibende, bei geschlossener Presse aus der Trennfuge zwischen den beiden Formhälften 3 und 4 vorstehende Randbereich des Materials 5 muß demgemäß nach dem eigentlichen Preßvorgang entfernt werden. Hierzu dienen in relativ großer Anzahl unter Wahrung von Dehnungsspalten 8 angeordnete Messer 9, die durch elektrischen Stromdurchgang geheizt werden.
Wichtig sind Form und Ausrichtung der Messer. F i g. 2 zeigt zwei Messer 11 und IZ die die Form eines Parallelogramms bzw. eines Trapezes haben. Daraus folgt, daß der Dehnungsspalt 13 zwischen den be-den Messern nicht in der durch den Pfeil 14 angedeuteten Bewegungsrichtung der beweglichen Formhälfte 3 und damit der Messer 11 und 12 verläuft, sondern schräg dazu, so daß er keine Brücke zwischen dem Preßling und dem abzutrennenden Randbereich stehenläßt. Die Neigung des Dehnungsspaltes 13 in der Zeichenebene der Fig.2 muß so groß sein, daß die Kante 15 des Messers 12 das thermoplastische Material durchschmelzen kann.
In Fig. 1 erkennt man ferner an der Formhälfte 3 angeschraubte Niederhalter 10, die nicht nur die Messer 9 gegen die Formhälfte 3 — unter Zwischenlage von thermischen und elektrischen Isolierungen — drücken, sondern zugleich als Abweiser für das thermoplastische Material dienen, so daß die Messer erst dann auf dieses aufsetzen, wenn der eigentliche Preßvorgang zumindest weitgehend beendet ist. Fig. 3 veranschaulicht die relative Lage der verschiedenen Bestardteile der Konstruktion: Die Bewegungsrichtung der Formhälfte 3 ist wieder durch den Pfeil 14 angedeutet. Das hier mit 16 bezeichnete Messer, neben dem sich wiederum unter Bildung von Dehnungsspalten weitere Messer befinden, ist mit seiner Ebene schräg zur Bewegungsrichtung gehalten, so daß praktisch nur sein Schneidkantenbereich 17 mit dem in der Figur hinter dem Messer liegenden Preßling in Berührung kommt; sobald der Trennvorgang beendet ist. schiebt die in der Figur rechte vordere Fläche des Messers 16 den abgetrennten Randbereich etwas weg, während die in der Figur linke hintere Fläche des Messers die so gebildete Kante des Preßlings freigibt Dadurch ist sichergestellt, daß ein Verschmelzen oder Verschmieren der Kante durch längeren Kontakt mit dem Messer ausgeschlossen ist
Das Messer 16 ist unter Zwischenlage von Isolationsschichten 18 und 19, beispielsweise aus Asbest, durch den Niederhalter 20 direkt an der oberen Formhälfte 3 gehalten. Sofern dies Schwierigkeiten hinsichtlich der Temperatur der Form verursacht, die man in der Regel mit einem Kältemittel kühlen wird, kann man die Messer auch ohne Kontakt mit Teilen der Preßform lagern.
In F i g. 2 ist ferner durch die Leitung 21 eine elektrische Verbindung zwischen benachbarten Messern 11 und 12 angedeutet. Damit der Strom über die Schneidkanten 22 und 23 sowie die Seitenkanten an den Dehnungsspalten fließt, dabei aber eine möglichst stabile Messerkonstruktion geschaffen ist erstrecken sich von den aen Schneidkanten 22 und 23 gegenüberliegenden Oberkanten der Messer aus Einschnitte 24 und 25, die in einem vorgegebenen Abstand von den Schneidkanten 22 und 23 in Löchern enden. Die zwischen den Einschnitten 24 und 25 stehenbleibenden Fahnen können zugleich eine bei Dauerbetrieb gegebenenfalls erforderliche Kühlung der Messer bewirken.
Es ist möglich, die in F i g. 1 mit 10 und in F i g. 3 mit 20 bezeichneten Niederhalter sich unterschiedlich weit nach unten erstrecken zu lassen, damit alle Messer möglichst gleichzeitig in Kontakt mit dem thermoplastischen Materia! kommen. Damit kann der Tatsache Rechnung getragen werden, daß sich insbesondere bei komplizierteren Formen der Randbereich stellenweise etwas wölben kann.
Wie bereits angedeutet, brauchen die Messer nicht notwendigerweise an dem beweglichen Formteil festgelegt zu sein. Sie müssen nur so gehalten und angeordnet sein, daß eine Relativbewegung zwischen ihnen und dem thermoplastischen Material erfolgt. Bewährt haben sich 0,5 mm starke Messer aus einem warmfesten Stahl (V2A-Stahl).
Ordnet man den einzelnen Messern individuelle Niederhalter zu, ist der Austausch von Messern besonders einfach.
Die Erfindung ist auch dann anwendbar, wenn der Randbereich umgelenkt ist. Dann ordnet man den Messern einzeln oder zu Gruppen zusammengefaßt Antriebsmittel zu, die sie zu den Randbereichen bewegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Einrichtung an einer Preßform aus mehreren, eine Trennfuge bildenden Bestandteilen zur Formgebung von Preßlingen aus thermoplastischem Material mit Schneidkanten zum Entfernen der Randbereiche der Preßlinge, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidkanten durch erhitzte Messer (9, 11, 12, 16) gebildet sind, die Dehnungsspalte (8, 13) aufweisen und erst bei praktisch geschlossener Preßform auf dem thermoplastischen Material (5) aufliegen.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Dehnungsspalte (8, 13) in den Ebenen der Messer (9, 11, 12) schräg zur Richtung der Relativbewegung zwischen ihnen und dem thermoplastischen Material (5) verlaufen.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (11) Parallelogrammform besitzen.
4. Einrichtung nach Anspruch ! oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (12) Trapezform besitzen.
5. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (16) gegen die Richtung der Relativbewegung zwischen den Messern (16) und dem thermoplastischen Material (5) geneigt sind.
6. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (9, 11, 12) elektrisch beheizt sind und auf ihren den Schneidkanten (22, 23) abgekehrten Seiten mit Einschnitten (24, 25) zur Erzwingung vorbestimmier Strombahnen versehen sind.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest eine Anzahl der Messer (16) — gegebenenfalls unter Verwendung einer thermischen und/oder elektrischen Isoierung — an einem Bestandteil (3) der Preßform befestigt ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Messer (16) an einem beweglichen Bestandteil (3) der Preßform befestigt sind.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß den Messern (9) Niederhalter (10) für den zu entfernenden Randbereich zugeordnet sind.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalter(10) zugleich Bestandteile von Befestigungsvorrichtungen für die Messer (9) sind.
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