DE2630345B2 - Verfahren zur grundwasserunschädlichen Lagerung fester Verbrennungsrückstände, vorzugsweise aus Müll- und fester Industrieschlacke - Google Patents
Verfahren zur grundwasserunschädlichen Lagerung fester Verbrennungsrückstände, vorzugsweise aus Müll- und fester IndustrieschlackeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur grundwasserunschädlichen Lagerung fester Verbrennungsrückstände, vorzugsweise aus Müll- und fester Industrieschlacke,
wobei Erdgruben mit einer reißfesten, quellverschweißbaren Kunststoffolie unter Verwendung
von Schüttgut ausgelegt werden.
Verfahren zur Lagerung von Abfallmaterialien unterschiedlicher Herkunft sind bereits bekannt. Nach
dem DE-Gm 6918037 kann eine flüssigkeitsdichte Auskleidung für Flüssigkeiten oder feste Stoffe, die
insbesondere für Müllkippen vorgeschlagen ist, darin bestehen, daß eine Kunststoffolie verwendet wird, die
an ihrem Rand schlaufenförmig nach innen um einen Rohrrahmen gelegt und in dem überlappten Bereich
fest miteinander verbunden ist. Zur Befestigung der Folien dienen neben dem Kunststoffrahmen vor allem
Befestigungshaken und insbesondere Erdnägel. Diese Lösung vermag dadurch no. h nicht zu befriedigen,
daß die auf dem Rohrrahmen aufliegenden Teile der Folie bei Auffüllung von Müll bzw. Schlacke besonderen
Belastungen ausgesetzt sind, so daß eine mechanische Zerstörung der Folie an diesen Teilen vorrangig
erfolgt. Bei solchen Belastungen, insbesondere dann, wenn diese schräg angreifen, reißt die Folie auch aus
dem Befestigungshaken heraus, so daß ein Durchtritt von ätzenden und vergiftenden Flüssigkeiten in das
Grundwasser ermöglicht wird.
Inder CH-PS 564 131 ist eine Abdichtung für Deponien
mit auf dem Deponieboden verlegten Folien beschrieben, wobei eine Abdichtungsfolie zwischen
einer besandeten Dachpappe als Haftschicht und einer oberen Gleitschicht angeordnet ist. Die Gleitschicht
"> besteht ebenfalls aus einer Kunststoffolie. Diese so.'l sich reibungsarm auf der Abdichtungsfolie bewegen,
die an der Unterseite mit Erhebungen und Vertiefungen versehen ist, die mit der Haftschicht unter Druck
einen Formschluß bilden. Auf der oberen Folie, der
i" Gleitfolie ist ein Schutzbelag, z. B. aus Magerbeton
oder anderem groben bzw. harten Material vorgesehen. Die Auflageschichten aus grobkörnigem bzw.
hartem Material führen aber durch unvermeidliche Reibungs- und Scheuereffekte zu einem allmählichen
i) Durchreißen und Durchscheuern der Folie. Dieser Effekt wird dadurch verstärkt, daß die sogenannte
Abdichtungsfolie eine mit Erhebungen und Vertiefungen versehene Unterseite aufweist, so daß sich anisotrope
und insbesondere punktförmige Belastungen
:ii der Folie ergeben, die wiederum zu deren baldigem
Verschleiß beitragen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen,
bei dem auf einfache und billige Weise eine sichere
r> Lagerung von Abfallstoffen und insbesondere von Schlackestoffen gewährleistet ist. Dabei wird insbesondere
ein Verfahren angestrebt, bei dem eine Gefährdung des Grundwassers durch Abfallflüssigkeiten
längstmdglich ausgeschlossen ist, wobei die Abdich-
iii tung möglichst unter Heranziehung von Abfallstoffen
selbst in Form einer umweltfreundlichen, billigen Lösung angestrebt ist.
Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren des eingangs genannten Typs gelöst, das dadurch gekenn-
iι zeichnet ist, daß die Kunststoffolie beidseitig zwischen
Druckausgleichsschichten aus Schüttgut, ohne mechanische Befestigung gelagert ist, daß das Schüttgut
im feingemahlenen Zustand vorliegt, und mindestens eine Druckausgleichsschicht aus Müll- und/oder In-
An dustrieschlackemehl gebildet ist.
Nach einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird das Schüttgut mehlfein vermählen. Hierdurchwerden
die Beanspruchungen der verwendeten Kunststoffolie in bestmöglicher Weise abgemildert,
-n weshalb lokale Scheuer- und Durchreißeffekte vermeidbar
sind.
Je nach Art der gelagerten Rückstände kann es besonders vorteilhaft sein, eine Folie, die auch gegen
chemische Belastung resistent ist, zu verwenden.
,(ι Hierbei bieten sich beispielsweise Kunststoffolien,
z. B. mit Barium-Kadmium stabilisierte PVC-Folien an. Diese oder Folien anderen Typus können zur Erzielung
großer Flächen durch Quellverschweißung miteinander angefügt sein, was ebenfalls zu einer
■-,--, langdauernden günstigen Abdichtung führt. Durch die
Quellverschweißungstechnik, die für sich bekannt ist, ergibt sich eine optimale Verbindungsmöglichkeit der
Folien, ohne daß die Verbindungsstellen bei mechanischer und/oder chemischer Beanspruchung verletzli-
bo eher wären, als dies für die Innenbereiche der einzelnen
Flächen der Fall ist. Bei derartigen Ausführungsformen der Erfindung werden flächenmäßig größere
Quellverschweißungen am Ort der Lagerung zweckmäßig vorgenommen.
b-, Im übrigen ist es möglich, mehrere horizontale Lagerschichten
übereinander anzuordnen. Störfaktoren werden dadurch vermieden, bzw. weitestgehend abgemildert,
daß der Untergrund der Lagerstätte durch
eine ca. 300 bis 400 mm dicke Schicht Müll- oder Industrieschlackenmehles
egalisiert wird.
Durch die Erfindung werden eine Reihe von Vorteilen gegenüber herkömmlichen Lösungen erzielt,
wobei zu diesem Erfolg die einzelnen Kombinationsmerkmale in besonderer Weise beitragen. Durch die
beiderseitig angebrachten Druckausgleichsschichten ist die eingesetzte Kunststoffolie in optimaler Weise
vor mechanischen und anderen Belastungen geschützt. Dadurch, daß eine mechanische Befestigung
der Kunststoffolie vermieden ist, unterbleiben die üblicherweise beobachteten Ausreißungen und
Durchscheuerungen der herkömmlich eingesetzten Abdichtungsfolien. Durch den Einsatz von Schüttgut
in feingemahlenem Zustand werden lokal stärkere Beanspruchungen, die durch ihre Regelmäßigkeit zu
einem sicheren Durchscheuern der Folie führen müssen, vermieden.
Schließlich werden dadurch besondere Vorteile erzielt, daß für die Erreichung eines sicheren Lagersystems
Abfallmaterialien, die in sich selbst ein Problem darstellen, herangezogen werden können und daher
ein besonders kostengünstiges, umweltfreundliches System geschaffen wird.
Die Erfindung wird in der Zeichnung weiter veranschaulicht, die eine nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren abgedichtete Deponie zeigt. Hierin zeigt 1 den gewachsenen Boden, 2 die untere Druckausgleichsschicht,
3 die Folie, 4 die obere Druckausgleichsschicht, während S das Lagergut darstellt.
Um das durch Oberflächenwasser bedingte Vollbzw. Überlaufen einer Deponie, die durch das erfindungsgemäße
Verfahren abgedichtet ist, zu verhindern, ist es nötig, diese Schmutzwasser über eine Kläranlage
bekannter Bauweise abzuführen. Für die Untergrundgestaltung sind beispielsweise folgende
ο Varianten möglich:
1. Aushub in beliebiger Größe mit anschließender Planierung der Grubensohle.
2. Anschütten eines in sich geschlossenen Dammes, dessen Kronenbreite ein Befahren mit schweren
in Lastkraftwagen zuläßt.
3. Schichtung mehrerer Deponien übereinander. Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachstehend
in einem Beispiel erläutert.
,- Beispiel
In einer in unmittelbarer Nachbarschaft einer Müllaufbereitungsanlage
befindlichen Grube wird die Grubensohle planiert. Beim Aushub der Grube ist bereits
auf die Bildung in sich geschlossener Dammsy-
.'Ii sterne geachtet worden, deren Kronenbreite ein Befahren
durch Zubringerfahrzeuge ermöglicht. Mehlfein gemahlenes Industrieschlackenmehl wird auf dem
planierten Boden in einer Schichtdicke von ca. 500 mm aufgebracht. Hiernach -wird eine mit Ba-
>-, rium/Kadmium stabilisierte PVC-Folie aufgebracht,
die aus an Ort und Stelle quellverschweißten Einzelfolien gebildet wird. Auf diese Folie wird nochmals
eine Druckausgleichsschicht von Industrieschlackenmehl, das aus der Müllaufbereitungsanlage resultie-
jii renden Schlacke durch Feinvermahlung erhalten worden
ist, aufgebracht. Hierauf kann dann Lagergut abgelagert werden.
Hierzu ! Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zur grundwasserunschädlichen Lagerung fester Verbrennungsrückstände, vorzugsweise
aus Müll- und fester Industrieschlacke, wobei Erdgruben mit einer reißfesten, quellverschweißbaren
Kunststoffolie unter Verwendung von Schüttgut ausgelegt werden, dadurch gekennzeichnet,
(a) daß die Kunststoffolie beidseitig zwischen Druckausgleichsschichten aus Schüttgut,
(b) ohne mechanische Befestigung gelagert ist,
(c) daß das Schüttgut im feingemahlenen Zustand vorliegt, und
(d) mindestens eine Druckausgleichsschicht aus Müll- -and/oder Industrieschlackenmehi gebildet
ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Schüttgut, das mehffein vermählen
ist, verwendet wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Folie, die gegen chemische Belastungen resistent ist, verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Folie verwendet wird, die aus einer Mehrzahl von Einzelfolicn durch Quellverschweißung erzeugt
ist.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß mehrere
horizontale Lagerschichten übereinander angeordnet werden.
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DE (1) | DE2630345B2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3041706A1 (de) * | 1980-11-05 | 1982-05-13 | Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG, 4600 Dortmund | Basisabdichtung fuer abfalldeponien |
Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
DE3505687A1 (de) * | 1985-02-19 | 1986-08-21 | Basf Ag, 6700 Ludwigshafen | Abdichtungsschirm fuer deponien |
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1976
- 1976-07-06 DE DE19762630345 patent/DE2630345B2/de not_active Withdrawn
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1977
- 1977-07-05 CH CH827177A patent/CH614418A5/xx not_active IP Right Cessation
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE3041706A1 (de) * | 1980-11-05 | 1982-05-13 | Vereinigte Elektrizitätswerke Westfalen AG, 4600 Dortmund | Basisabdichtung fuer abfalldeponien |
Also Published As
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