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Vertikalablenkschaltung für einen Fernsehempfänger
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In einem Fernsehempfänger besteht die Endstufe für die Vertikalablenkung
vielfach aus zwei komplementären Transistoren, die im Gegentakt gesteuert werden
und deren Kollektor-Emitter-Strecken in Reihe von einem Betriebsgleichstrom durchflossen
sind.
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Bei einer solchen Schaltung ist es bekannt (DT-OS 23 26 399), die
Betriebsspannungsklemmen der Vertikalendstufe zwischen den Fußpunkt der Zeilenendstufe
und Erde zu schalten, derart, daß der Betriebsstrom der Zeilenendstufe gleichzeitig
den Betriebsstrom der Vertikalendstufe bildet. Dadurch wird bei einer Gewinnung
der Betriebsspannung durch Gleichrichtung der Netzspannung eine gute Spannungsausnutzung
erreicht. Bei neuartigen Schaltungen ist der für die Vertikal endstufe benötigte
Betriebsstrom jedoch wesentlich kleiner als der Betriebsstrom der Zeilenendstufe.
Zur Entlastung der Transistoren der Vertikalendstufe und zur Verringerung des Aufwandes
für die Kühlung ist es daher zweckmäßig, einen Teil des von der Zeilenendstufe kommenden
Betriebs stromes über einen Parallelwiderstand an der Vertikalendstufe vorbeizuleiten.
Ein solcher Widerstand ist aber ein zusätzliches Bauteil und muß eine relativ große
Belastbarkeit haben.
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Die Vertikalablenkspulen werden von einer sägezahnförmigen Spannung
gespeist. Insbesondere in einem Farbfernsehempfanger ist es erforderlich, zur Bildverschiebung
in Vertikairichtung die Ablenkspulen noch mit einem in Größe und Polarität einstellbaren
Gleichstrom zu speisen. Bei einer bekannten Schaltung (DT-AS 1 028 700) liegen die
Vertikalablenkspulen gleichstrommäßig im Diagonalzweig einer Brückenschaltung, wobei
je nach Einstellung eines Potentiometers der Brückenschaltung ein Gleichstrom in
der einen oder der anderen Richtung durch die Ablenkspule fließt, mit dem die Bildlage
in Vertikalrichtung einstellbar ist.
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In einem Farbfernsehempfänger ist außerdem eine sogenannte Ost-West-Kissenkorrektur
erforderlich. Der Zeilenablenkstrom muß om oberen und unteren Bildrand verkleinert
und in der Bildmitte vergrößert werden, damit die senkrechten, in der Mitte zur
Bildmitte hin verbogenen Linien wieder gerade werden. Hierzu ist es bekannt (Funkschau
1970 Heft 16 Seite 523-526), parallel zum Zeilentransformator die Arbeitswicklung
eines Transduktors zu schalten, dessen Steuerwicklung von einem vertikalfrequenten
Strom gespeist wird. Zur Einhaltung des optimalen Arbeitspunktes auf der Transduktor-Kennlinie
muß die Steuerwicklung des Transduktors noch mit einem zusätzlichen Gleichstrom
gespeist werden.
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Bei den beschriebenen drei Schaltungen ist es also notwendig, zusätzliche
einstellbare Gleichspannungen oder Gleichströme zur Verfügung zu stellen. Das bedeutet
einen beträchtlichen Aufwand an Bauteilen, insbesondere an festen und einstellbaren
Widerständen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Gesamtaufwand an Bauteilen
für die drei beschriebenen, unterschiedliche Aufgaben erfüllenden Schaltungen zu
verringern.
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Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 angegebene Erfindung gelöst.
Vorteilhafte Ausführungsformen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegebene
Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß sich der
Parallelwiderstand für die erste bekannte Schaltung, der Brückenzweig zur Einstellung
der Bildlage in der zweiten bekannten Schaltung und der Vormagnetisierungsstrom
für den Transduktor in der dritten bekannten Schaltung in vorteilhafter Weise zu
einer einzigen Widerstandskette zusammenfassen lassen, ohne daß eine wesentlich
nachteilige gegenseitige Beeinflussung auftritt.
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Durch diese geschickte und vorteilhafte Zusammenfassung der an sich
zu verschiedenen Zwecken dienenden Schaltungen wird eine beträchtliche Einsparung
an Bauteilen, insbesondere an festen und einstellbaren Widerständen erreicht. Der
zur Vertikalendstufe fließende, für diese aber überflüssige Anteil des Betriebsstromes,
der an sich an der Vertikalendstufe vorbeigeleitet werden müßte und somit reine
Verlustleistung erzeugen würde, wird außerdem sinnvoll ausgenutzt.
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Die Erfindung wird anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel
erläutert.
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Die Figur zeigt von einem Fernsehempfänger die Zeilenendstufe 1, die
Vertikalendstufe 2 mit zwei komplementären Endtransistoren 3,4, die Vertikalablenkspulen
5, den Koppelkondensator 6, einen Gegenkopplungswiderstand 7 und einen Kondensator
8.
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Ferner sind eine Widerstandskette 9,10,11,12 sowie ein Transduktor
13 mit einer Steuerwicklung 14 und einer Arbeitswicklung 15 vorgesehen.
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Der von der Betriebsspannungsklemme 16 gelieferte Betriebsstrom i1
der Zeilenendstufe 1 fließt gemäß der DT-OS 23 26 399 über die Betriebsspannungsklemme
18 zur Vertikalendstufe 2, deren andere Betrebsspannungsklemme 20 geerdet ist. Da
der für die Vertikal endstufe benötigte Betriebsstrom i2 kleiner als der von der
Zeilenendstufe gelieferte Betriebsstrom i1 ist, wird ein Strom i3 über die Widerstandskette
9,10,11,12 parallel zur Vertikal endstufe 2 abgeleitet. Es ist also i1=i2+i3 Die
Vertikalendstufe 2 liefert von-ihrer Ausgangsklemme 19 einen
sägezahnförmigen
Strom durch die Ablenkspulen 5, der über den Koppelkondensator 6 und den Widerstand
7 nach Erde fließt.
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Vom Widerstand 7 wird über eine Leitung 21 eine zur Stabilisierung
dienende Gegenkopplungsspannung für die Vertikalablenkschaltung abgenommen. Vom
Koppel kondensator 6 wird außerdem ein parabelförmiger Korrekturstrom ik über den
Widerstand 11 und den Kondensator 8 durch die Steuerwicklung 14 des Transduktors
13 geführt. Die Arbeitswicklung 15 liegt im Weg des Zeilenablenkstromes oder parallel
zum Zeilentransformator und bewirkt die Kissenkorrektur in Ost-West-Richtung.
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Die Widerstandskette 9,10,11,12 erfüllt in dieser Schaltung drei Aufgaben.
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1. Die Kette bildet zunächst einen Nebenschluß zwischen den Betriebsspannungsklemmen
18,20 und übernimmt somit in erwünschter Weise den Strom i3 derart, daß durch die
Vertikalendstufe 2 nur noch der gegenüber i1 verringerte Betriebsstrom i2 fließt.
Dadurch werden die Halbleiter der Vertikalablenkschaltung weniger belastet und der
Aufwand an Kühlung verringert.
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2. An der Klemme 19 steht eine Gleichspannung, die aufgrund des Koppelkondensators
6 in erwünschter Weise keinen Gleichstrom durch die Ablenkspulen 5 verursacht. Durch
den Anschluß der Ablenkspulen 5 an den Punkt a der Kette 9,10, 11,12 kann jetzt
ein zusätzlicher Gleichstrom iv durch die Ablenkspulen 5 fließen, der mit dem Widerstand
10 einstellbar ist. In der Mittelstellung des Widerstandes 10 sind die Gleichspannungen
an den Punkten 19 und a etwa gleich, so daß kein Gleichstrom durch die Ablenkspulen
5 fließt.
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Durch Änderung des Widerstandes 10 wird ein in der Polarität und
Amplitude einstellbarer Gleichstrom iv durch die Ablenkspulen 5 hervorgerufen, der
die gewünschte Verschiebung des Bildes in Vertikalrichtung bewirkt. Bei Änderung
des
Widerstandes 10 ändert sich zwar der Strom i3 und damit auch der Strom i2. Diese
Änderung ist jedoch nur gering und für die Funktion der Vertikalendstufe 2 ohne
Bedeutung.
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;; Die Änderung von i2 unterstützt jedoch die beabsichtigte Änderung
von 1v in der richtigen Weise.
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3. Der Strom i3 fließt auch durch die Steuerwicklung 14 des Transduktors
13 und bewirkt dort die gewünschte Vormagnetisierung. Der Strom i3 stellt also den
gewünschten Arbeitspunkt des Transduktors 13 auf seinerKennlinie ein. Bei Änderung
des Widerstandes 10 zwecks Bildlageverschiebung ändert sich zwar dieser Strom durch
die Steuerwicklung 14. Diese Änderung ist jedoch zu vernachlässigen, zumal die Lage
des Arbeitspunktes auf der Kennlinie des Transduktors 13 nicht sehr genau eingestellt
zu sein braucht.
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Der zur Kissenentzerrung dienende, von der Spannung am Koppelkondensator
6 erzeugte Korrekturstrom ik durch die Steuerwicklung 14 wird bei Änderung des Widerstandes
10 in erwünschter Weise nicht geändert, da dieser Strom durch die konstant bleibenden
Werte der Bauteile 11,14,8 gegeben ist. Der Kondensator 8 dient dazu, die Gleichspannung
am Widerstand 12 vom Widerstand 7 fernzuhalten.
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L e e r s e i t e