DE2626136B2 - Drallgeschoßzünder - Google Patents
DrallgeschoßzünderInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eimm Dcllgeschoßzünder mit
einem die Vorrohrsicherheitszeit definierenden, durch Abschußkräfte in eine scharfmachende Endlage verdrehbaren
mit einem vorragenden Ansatz versehenen Rotor. Ein solcher Draligeschoßzünder ist bereits
bekannt aus der DE-OS 21 05 088.
Aus Sicherheitsgründen ist es bei solchen Drallgeschoßzündern erforderlich, daß die durch die Drehung
des Rotors definierte Vorrohrsicherheitszeit innerhalb eines vorbestimmten Bereiches liegt
Zur Oberprüfung der Vorrohrsicherheitszeit verwendete
man bisher Geräte, die die Drehbewegung des Rotors nachbilden und die zum Scharfmachen erforderliche
Zeit messen. Solche Überprüfungen sind selbstverständlich erheblich fehlerbehaftet, da sie nicht die realen
Fakten eines Abschusses genau berücksichtigen. Es müssen daher bisher stets noch Schießversuche
vorgenommen werden, um die theoretischen Meßergebnisse zu belegen. Bei diesen zusätzlichen Schießversuchen
werden gem. F i g. 1 der beigefügten Zeichnung vor der Waffe 11 an den im voraus festgesezten
Grenzen der Vorrohrsicherheitsstrecke zwei Zielscheiben
12,13 errichtet An diesen Zielscheiben kann man dann erkennen, ob die Detonation vor der vorderen
Zielscheibe« zwischen den beiden Zielscheiben oder hinter der zweiten Zielscheibe erfolgte. Aber auch diese
zusätzlichen zeitraubenden und aufwendigen Schießversuche führen noch nicht zu einem befriedigendem
Ergebnis. Abgesehen davon, daß auf dem Schießgelände zahlreiche Blindgänger liegenbleiben, ist nicht eindeutig
festzustellen, wo genau die Fehler liegen und ob der das Zeitglied bildende Rotor einwandfrei gearbeitet hat und
wann oder in welchem Abstand vom Geschütz das Geschoß tatsächlich scharfgemacht war.
DE-AS U 45 522 betrifft einen Granatzünder mit einem
Zeitglied in Form eines Rotors mit einer Sprengkapsel, die in der gesicherten Stellung gegenüber einer vor dem
Rotor liegenden Ladung versetzt ist und erst in der scharfgemachten Stellung für eine Ausrichtung von
Sprengkapsel und Ladung sorgt Dieser Granatzünder enthält auch einen elektrischen Zündkreis und eine
elektrische Energiequelle, die durch den Pruck der Treibladung unter dem Rotor aktiviert wird. Die
ίο vorgenannte DE-AS Π 45 522 beinhaltet jedoch eine
durch Aufschlag zündbare Granate, die beim Flug durch die Luft nicht explodieren kann, da ihr elektrischer
Zündkreis während dos gesamten Fluges offenbleibt Das eigentliche gemäß der vorliegenden Erfindung zu
ie. überprüfende rotorartige Zeitglied hat keinerlei Einfluß
auf das Schließen des Zündkreises, denn dieser wird erst geschlossen, wenn die Granate ihr Ziel erreicht und die
beiden als Schalter dienenden Geschoßmäntel durch den Aufprall aneinander geraten und die Sprengkapsel
zünden. Für den erfindungsgemäßen Prüfzünder ist es dagegen entscheidend, daß die Granate während des
auszubilden, daß man den zu testende» Zündrotor ohne
bauliche Abänderungen unter realen Abschuß- und
Drallgeschoßzüprier der einleitend genannten Art
gelöst, der gekennzeichnet ist durch einen der Funktionsprüfung dienenden zusätzlichen Zündkreis,
welcher als Schalter den radial vorragenden Ansatz des Rotors als beweglichen Kontakt und an der den Rotor
umgebenden stationären Wand vor der vom Ansatz des Rotors in der scharfmachenden Stellung eingenommenen
Stelle einen stationären isolierten Kontakt verwendet und in Reihenschaltung mit diesem Schalter eine
elektrische Energiequelle und eine-Zündkapsel enthält
Mit dem erfindungsgemäßen Drallgeschoßzünder werden die einleitend erwähnten Nachteile der bisher
bekanntgewordenen Prüfverfahren für die Vorrohrsicherheitszeit vermieden, es bleiben keine Blindgänger
im Schießgelände liegen und es kann mit Hilfe einer
geringfügigen Änderung üblicher Zünder eine Überprüfung vorgenommen werden, die praktisch einem Schießen
unter normalen Bedingungen entspricht
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Fig.2 bis 7 der Zeichnung näher
so erläutert Es zeigt
F i g. t ein Schema des schon erwähnten bisher nblichen Prüfverfahrens zur Bestimmung der Vorrohrsicherheit,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch ei nen Drallgeschoß zünder,
F i g. 2 einen Längsschnitt durch ei nen Drallgeschoß zünder,
Fig.3 und 4 Querschnitte entlang der Schnittlinie
HI-III der Fig.2 mit in Anfangs- und Endstellung
stehendem Zündrotor,
F i g. 5 ein Schaltbild vom Zündkreis des Prüfzünders,
F i g. 5 ein Schaltbild vom Zündkreis des Prüfzünders,
eo F i g. 6 einen der F i g. 2 ähnlichen Teil-Längsschnitt
bei dem der zum Zündkreis gehörende Sicherheitskontakt geschlossen ist, und
Fig.7 einen Querschnitt entlang der Schnittlinie
VII-VII der F ig. 6.
Das Zündergehäuse 14 der Fig.2, das mit einem unteren hülsenförmigen Ansatz 15 in üblicher Weise in
eine Öffnung lies Geschosses eingesetzt werden kann,
enthält eine Verstärkerladung 16. Vor der Verstärkeria-
dung 16 befindet sich im Ansatz 15 eine zylindrische Kammer 17, die das zur Funktionsprüfung des Zünders
bestimmte Meßobjekt — im vorliegenden Fall eine Sprengkapselsicherung 18 mit eingebautem Verzögerungsglied
~ aufnehmen kann.
Vor dieser Kammer 17 enthält das Zündergehäuse 14 eine mit der Kammer 17 verbundene Kammer 19, in der
sich unmittelbar über dem Meßobjekt 18 in konzentrischer Lage dazu eine elektrisch zündbare Zündkapsel 20
mit einem einpoligen Anschluß 21 befindet Die Kammer 19 ist nach vorn von der Zünderspitze 22
abgeschlossen, die mit dem Zündergehäuse 14 über ein Gewinde 23 verbunden ist Das Profil des einen
Gewindeteiles ist spitzwinkliger als das Profil des anderen GewindeteUes. Durch das auf diese Weise
entstehende Spiel erhält die Zünderspitze 22, die massiv aus Metall gefertigt sein kann, eine gewisse axiale
Beweglichkeit gegenüber dem übrigen Zünder. In der F i g. 2 ist das Spiel mit Sbezeichnet
Die Kammer 19 enthält eine elektrische Zündvorrichtung 24 mit einem piezoelektrischen Element 25 cder
einer anderen vergleichbaren Energiequelle, die normalerweise energiefrei ist und eine unabsichtliche
Auslösung der Zündvorrichtung verhindert, aber bei einer äußeren Krafteinwirkung den erforderlichen
Zündstrom erzeugt Bei dem Ausführungsbeispiel der F i g. 2 ist das Element 25 als ein Ring ausgebildet, der
zwischen zwei Elektrodenplatten 26, 27 nahe der Unterfläche 28 der Zünderspitze 22 liegt Das
ringförmige Element 25 ist von der Zünderspitze 22 nur durch eine isolierende Scheibe 29 getrennt und ruht in
einem ebenfalls isolierenden Sitz 30.
Die obere Elektrode 26, die im Diagramm der F i g. 5 mit + bezeichnet ist, liegt an dem einen Pol 32 des
Sicherheitskontaktes 31, der in einen Isolator 33 eingesetzt ist, der auch den anderen an Anschluß 21 für
die Sprengpatrone 20 angeschlossenen Pol 34 des Sicherheitskontaktes 31 abstützt Über das Gehäuse 14
ist der Mantel der Zündkapsel 20 elektrisch mit der Prüfvorrichtung 18 und den zu dieser gehörigen
beweglichen Teilen verbunden.
Die Elektrode 26 ist ferner mit dem Ehigang einer
Diode 35 verbunden, welche ausgangsseitig mit der unteren Elektrode 27 des Piezoelements 25 und einem
Kontaktstreifen 36 an der Innenseite einer in die Kammer 17 eingesetzten Kunststoffhülse 37 verbunden
ist Der Kontaktstreifen 36 ist auf einem solchen Niveau angeordnet, daß ein zu dem Mechanismus des
Meßobjektes 18 gehöriger Sperrstift 38, der in einer Radialebene durch eine seitliche öffnung des Meßobjektes
(F i g. 3) nach außen beweglich ist, beim Einsetzen des Meßobjektes 18 in die Kammer 17 gerade dem
Kontaktstreifen 36 gegenüberliegt Dadurch, daß der Kontaktstreifen 36 das Meßobjekt umgibt, ist die
Kontaktfunktion davon unabhängig, in welcher Ro'.ationslage
sich die besagte öffnung und der Sperrstift beim Einsetzen des Meßobjektes 18 befinden.
Der Sicherheitskontakt 31 besitzt ah Schließorgan eine Metallkugel 39, die in eine Radialausnehmung 40
des Isolators 33 eingesetzt ist und sich normalerweise an der Innenseite eines Sicherungsbolzens 41 befindet, der
in bekannter Weise von der Feder 42 in der vorderen verriegelnden Lage gehalten wird, so daß die Pole 32
und 34 des Kontaktes 31 nicht überbrückt werden können. Erst wenn das Geschoß abgefeuert und der &5
Bolzen 41 durch die Axialkraft zurückgedrückt wird, wird die Kugel 39 freigegeben, so daß sie infolge der nun
auftretenden Zentrifugalkraft ihre kontaktschließende Lage (F i g. 6) einnehmen kann. Der obere, dünnere Teil
des Bolzens 41 kippt sobald er seine Führungsbohrung
43 verlassen hat, radial nach außen und hakt dann am
unteren Rand der Führungsbohrung 43 fest, so daß die nach außen gerichtete Bewegung der Metallkugel 39
auch dann nicht vom Bolzen 41 behindert werden kann, wenn die Axialkraft abnimmt und die Feder 42 den
Bolzen 41 zurückzuführen sucht
Die Wirkungsweise bei der als Beispiel eines Meßobjektes gewählten Sprengkapselsicherung 18 ist
aus 3 und 4 ersichtlich. Die Sicherung 18 besteht aus einem festen Teil 44 und einem um eine Achse 46 des
festen Teiles 44 drehbaren Rotor 45. Der Rotor 45 enthält eine bezüglich der Achse 46 radial gerichtete
Bohrung 47, in der der Sperrstift 38 beweglich eingesetzt ist Der Rotor 45 enthält des weiteren eine
Sprengkapsel 48, die in der in Fig.3 gezeigten Anfangslage eine im Verhältnis zu der Mittellinie des
Zünders exzentrische Lage einnimmt. In dem festen Teil
44 befindet sich mittig unter der Zündkapsel 20 eine
Öffnung. Bei einem wirklichen Aufschlagzünder wird bei einem unbeabsichtigten Aufschlag an z. B. einem vor
der Waffe gelegenen Gebüsch, entlang dieser Mittellinie eine Zündflamme oder dergL weitergeleitet Hier
verhirüert der Rotor 45, solange er sich nicht in seme in
F i g. 4 gezeigte Endlage gedreht hat daß die Zündflamme durch die Sicherheitsvorrichtung hindurch weiter
vordringt und die Ladung 16 erreicht
Durch eine nicht dargestellte Axialsperre, die grundsätzlich auf die gleiche Weise funktioniert wie der
Bolzen 41 am Sicherheitskontakt wird der Rotor 45 bei Abschuß des Geschosses entsperrt, so daß er infolge
seiner Massenverteilung von der Zentrifugalkraft im Gegenuhrzeigersinn um die Achse 46 gedreht wird, bis
seine Bewegung durch einen Stift 49 blockiert wird, wenn sich die Sprengkapsel 48 in der Mitte des Zünders
befindet und der Zünder scharf gemacht ist Die Scharfmachbewegung wird durch eine nicht dargestellte
»Unruhe« oder ein ähnliches Verzögerungsglied gehemmt so daß man mit relativ hoher Genauigkeit die
zum Scharfmachen erforderliche Zeit und daher die Geschoßentfernung — die Verzögerungssatzstrecke —
in der die Sicherungsvorrichtung eine mögliche Zündung innerhalb der Vorrohrsicherheitszone verhindern
soll, bestimmen kann.
Daß das Scharfmachen erfolgt ist, läßt sich bei der
hier beschriebenen Sicherung von außen am Sperrstift 38 erkennen, der nun aus seiner Bohrung 47 nach außen
vorgeschoben wurde und in seiner neuen Lage die Rückbewegung den Rotors 15 verhindert Befinden sich
die Sprengkapselsicherung und der Prüfzünder in einem abgeschossenen rotierenden Geschoß, so wird der
Sperrstift 38 von der Zentrifugalkraft in der neuen Lage festgehalten und drückt dabei gegen den Kontaktstreifen
36, da der Stift 38 die Lücke 50 zwischen dem Meßobjekt und dem Kontaktstreifen 36 überbrückt
Während des Prüfverfahrens gemüß der Erfindung arbeitet der Zündkreis wie folgt: Es sei vorausgesetzt,
daß ein Prüfzünder, dessen Teile die in Fig.2 bis 3
dargestellte Lage einnehmen, in ein Geschoß eingebaut wurden und dieses durch ein Geschütz otter eine
vergleichbare Waffe zum Abschuß gelangt. In der Geschützrohrphase wird die bewegliche Masse 22 des
Zünders gegen das Zündergehäuse 14 zurückgedrückt, wobei das Spiel Sbeseitigt und das Piezoelement 25 von
der Fläche 28 etwas zusammengepreßt wird. Dabei entsteht zwischen den Elektrodenplatten 26, 27 eine
Spannung, deren Richtung dem Pluszeichen der Fig.5
entspricht und daher durch die Diode 33 unmittelbar kurzgeschlossen wird. Der Zündkreis ist daher, solange
sich das Geschoß in dem Geschützrohr befindet, energiefrei. Während derselben Phase wird der
Sicherheitskontakt 31 auf die vorstehend beschriebene Weise geschlossen. Das Abfeuern des Geschosses hat
auch zur Folge, daß die Sprengkapselsicherung 18 mit der Scharfmachbewegung beginnt.
Wenn das Geschoß die Mündung des Geschützrohres erreicht und seine Beschleunigung aufhört, wird die
bewegliche Masse 22 des Zünders vorgeschoben, so daß sich das zuvor zusammengepreßte Element 25 ausdehnen
kann. Nun entsteht ein entgegengesetzter Stromimpuls, der nicht mehr von der Diode kurzgeschlossen
wird. Der neue Stromimpuls lädt daher das Element 25 auf, dessen Elektroden als Kondensator wirken. Sobald
dann danach der Sperrstift 38 des Sicherungssystems den Kontaktstreifen 36 berührt, erfolgt über die
Zündkapsel 20 eine Energieentladijng.
Diese Entladung hat also zur Folge, daß in dem gleichen Augenblick, in dem die Scharfmachbewegung
des Meßobjektes vollendet wird, der Prüfzünder ein Bahnkrepieren bewirkt. Da sich dieses Krepieren auf
dem Schießfeld leicht anzeigen läßt, kann man feststellen, ob das Krepieren zwischen den in F i g. I
festgesetzten Grenzwerten Smm und Smtx stattfindet
5 oder nicht. Das Ergebnis kann durch Aufnahme auf Film oder duii.ii Registrierung des Schalles vom Geschütz
und vom Krepieren dokumentiert werden, so daß sich die Verzögerungszeit bestimmen läßt. Bei der Prüfung
können entlang des kritischen Abschnittes der Geschoßbahn Pappscheiben zum Abfangen von Splittern
angeordnet werden.
Die Anwendung der Erfindung ist nicht auf das vorstehend beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt,
sondern kann bei jeder anderen Sicherungsvorrichtung zur Anwendung gelangen, die auf mechanischer
Verzögerung beruht und deren Scharfmachbewegung auf elektrischem Wege angezeigt werden kann,
indem man entweder wie im Beispiel die Sicherungsvorrichtung als kontaktschließendes Organ ausbildet odpr
2« indem man die Sicherungsvorrichtung auf einen im
Zünder eingebauten Kontakt einwirken läßt.
Claims (3)
1. Drallgeschoßzünder mit einem die Vorrohrsicherheitszeit
definierenden, durch Abschußkräfte in eine scharfmachende Endlage verdrehbaren, mit
einem vorragenden Ansatz versehenen Rotor, gekennzeichnet durch einen der Funktionsprüfung
dienenden zusätzlichen Zündkreis (F i g. 5), welcher als Schalter den radial vorragenden Ansatz
(33) des Rotors (45) als beweglichen Kontakt und an der den Rotor (45) umgebenden stationären Wand
vor der vom Ansatz (38) des Rotors (45) in der scharfmachenden Stellung eingenommenen Stelle
einen stationären isolierten Kontakt (36) verwendet und in Reihenschaltung mit diesem Schalter (36/38)
eine elektrische Energiequelle (25, 35) und eine Zündkapsel (20) enthält
2. Drallgeschoßzünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der isolierte Kontakt (36) ein
die innere-Wand der Kammer (17) des Rotors (45)
abdeckendes, mit einer Kunststoffhülse (37) hinterlegtes zylindrisches Metallband (36) ist
3. Drallgeschoßzünder nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zusätzliche Zündkreis
(24) einen mit der Zündkapsel (20) und dem Zündschalter (36/38) in Reihe geschalteten Sicherheitskontakt
(31) enthält, der normalerweise offen ist, aber durch die beim Abschuß entstehende
Trägheitskraft geschlossen wird.
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