DE2625013A1 - Verfahren zur herstellung eines luftdurchlaessigen bezugs- und ueberzugmaterials und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur herstellung eines luftdurchlaessigen bezugs- und ueberzugmaterials und vorrichtung zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
VON KREISLER SCHÖNWALD MEYER EISHOLD FUES VON KREISLER KELLER SELTING
PATENTANWÄLTE Dr.-Ing.von Kreisler f 1973
Dr.-Ing. K. Schönwald, Köln Dr.-Ing. Th. Meyer, Köln
Dr.-Ing. K. W. Eishold, Bad Soden Dr. J. F. Fues, Köln Dipl.-Chem. Alek von Kreisler, Köln
Dipl.-Chem. Carola Keller, Köln Dipl.-Ing. G. Selling, Köln
AvK/Ax
5 KÖLN! 2-Juni 1976
DEICHMANNHAUS AM HAUPTIiAHNHOF
International B.F. Goodrich-Europe B.V., Den Haag/Niederlande
Verfahren zur Herstellung eines luftdurchlässigen Bezugs- und Überzugmaterials und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft die Herstellung eines luftdurchlässigen
Bezugsmaterials nach einem Verfahren, bei dem man auf einen temporären Träger wenigstens eine Schicht
eines Plastisols, Gels oder einer Lösung eines filmbildenden thermoplastischen synthetischen Materials aufbringt
und die Schicht des Kunststoffs nach dem Erhärten vom temporären Träger abstreift. Die Erfindung ist ferner
auf eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens, ein nach diesem Verfahren hergestelltes Bezugs- oder Bekleidungsmaterial
und damit überzogene Gegenstände gerichtet.
Bezugs- und Bekleidungsmaterialien dieser Art eignen sich besonders zum Überziehen von Sitzen, Armlehnen und Rückenlehnen
von Auto- und Fahrzeugsitzen, Möbeln oder Verkleidungen, für die Herstellung von Polstern und Matratzen
und für andere Zwecke, bei denen ein luftdurchlässiger
Bezug aus Kunststoff, das sog. atmende Kunstleder, gewünscht wird.
Es ist zu bemerken, daß unter dem Ausdruck "Bezugsmaterial oder Bekleidungsmaterial11 sowohl einschichtiges Kunstleder
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oder sog. Folienkunstleder, das aus einem deformierbaren Kunststoff wie Polyvinylchlorid oder Polyurethan besteht,
wobei die Schicht auf ihrer Oberfläche mit einem bestimmten Muster versehen ist, als auch mehrschichtiges Kunstleder
zu verstehen ist, bei dem eine dieser Schichten eine textile Schicht ist, die auf eine Kunststoffschicht
aufgebracht ist. Diese Kunstleder sind in ihren meisten Ausführungsformen allgemein bekannt.
Alle bisher bekannten Arten von Lederaustauschstoffen
oder Kunstledern haben den Nachteil, daß es nicht möglich ist, nahtlose Artikel, die mit einem solchen Kunstleder
versehen sind, durch Vakuumschäumen in einer Form herzustellen, da bei diesen bekannten Kunstledertypen
die darin vorhandenen Poren das Anlegen von Vakuum unter der Kunststoffschicht verhindern. Ferner besteht beim
Ausschäumen die Gefahr, daß der Schaum durch die Poren nach außen dringt.
Dieser Nachteil wird durch das nach dem Verfahren gemäß der Erfindung hergestellte luftdurchlässige Bezugsmaterial
dadurch ausgeschaltet, daß ein temporärer Träger verwendet wird, der mit dünnen Vorsprüngen versehen ist,
die von seiner Oberseite schräg nach oben ragen, die auf dem Träger gebildete Kunststoffschicht durchdringen
und sich bis wenigstens zur Oberseite der Kunststoffschicht erstrecken, so daß nach dem Abstreifen der
Kunststoffschicht vom Träger enge schräge Durchgänge in
der Kunststoffschicht zurückbleiben. Da der thermoplastische
Kunststoff sich bei Ausübung von Druck elastisch deformieren läßt, werden die durch die dünnen schrägen
Vorsprünge darin gebildeten schrägen Durchgänge, die im Ruhezustand des Bezugsmaterials offen sind, als Folge
eines auf das Bezugsmaterial während "des Anlegens von Vakuum an einen Formhohlraum einwirkenden Drucks geschlossen,
so daß keine Luft mehr durch die Durchgänge strömen kann. Wenn nach der nerstellung des Kunststoffartikels
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dieser Druck aufgehoben wird, indem man Luft unter das Bezugsmaterial in die Form eintreten läßt, öffnen sich die
Durcngänge erneut und gewährleisten hierbei gute Ventila- "
tion, üa die Durchgänge während des Ausschäumens geschlossen sind, ergibt sich der Vorteil, daß kein Schaum durch
diese Durchgänge austreten kann.
Das Verfahren gemäß der Erfindung hat den weiteren Vorteil, daß nach dem Abziehen der Kunstlederschicht vom Träger
die Kunstlederschicht keine weitere Verarbeitung erfordert, um sie luftdurchlässig zu machen. Dies hat den
Vorteil, daß die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung sehr einfach ist und nur
wenige Teile erfordert, so daß sie nur wenig Raum benötigt und mit geringen Kosten hergestellt werden kann. Die
Vorrichtung ist mit einem bandförmigen Träger, der um Rollen läuft, von denen wenigstens eine angetrieben wird,
einer Zuführungsvorrichtung für den Kunststoff und einer Heiz- oder Trockenvorrichtung für den Kunststoff, der
auf den Träger aufgebracht wird, versehen und dadurch gekennzeichnet, daß der bandförmige Träger mit einer Vielzahl
von dünnen Vorsprüngen versehen ist, die sich schräg zu sdiner Oberfläche erstrecken. Diese Vorsprünge bestehen
vorzugsweise aus dünnen Nadeln.
Die schrägen Vorsprünge oder Nadeln können in einem Winkel von 15 bis 25° zur Oberfläche des Trägers nach
oben ragen. Als Folge dieser schrägen Anordnung haben die im Kunstleder gebildeten Durchgänge eine viel größere
Länge als Durchgänge, die sich senkrecht zur Oberfläche des Lederaustauschstoffs erstrecken. Das Verhältnis von
Durchmesser zur Länge des wirksamen Teils der Vorsprünge oder Nadeln liegt vorzugsweise zwischen 1:10 und 1:50.
Ein zuverlässiger Verschluß dieser Durchgänge wird somit erzielt, wenn Vakuum an eine Form unter der Schicht des
Kunstleders angelegt wird. Unter dem wirksamen Teil der Vorsprünge oder Nadeln ist der Teil der Vorsprünge oder
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Nadeln zu verstehen, der während der Herstellung des luftdurchlässigen Bezugsmaterials oder -Stoffs in der
Schicht des Kunststoffs liegt.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf die Abbildungen beschrieben, die schematisch als Beispiel
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß der Erfindung, einen Teil des nach diesem Verfahren hergestellten
Bezugsstoffs oder -materials und ein mit diesem Bezugsmaterial überzogenes Polster darstellen.
Fig.l zeigt schematisch eine Seitenansicht der Vorrichtung.
Fig.2 zeigt im Schnitt einen Teil des Bezugsstoffs in
stark vergrößertem Maßstab.
Fig.3 zeigt perspektivisch ein mit dem Bezugsstoff gemäß
der Erfindung überzogenes Polster.
Die schematisch in Fig.l dargestellte Vorrichtung ist mit zwei Rollen 1 und 2 versehen, über die ein endloses Band
als Träger 3 läuft. Eine dieser Rollen wird mit einem Antriebsmechanismus angetrieben. Der Träger kann aus
einem beliebigen geeigneten Werkstoff bestehen, von dem das Bezugsmaterial oder der Bezugsstoff 4 leicht abgezogen
werden kann. Falls gewünscht, kann die Vorrichtung mit einer (nicht dargestellten) Zuführung versehen werden,
mit der auf den Träger ein Produkt aufgebracht wird, das das Abziehen des Bezugsmaterials 4 vom Träger 3 erleichtert.
Dieser Träger 3 muß beständig gegen die Lösungsmittel sein, die zur Bildung des Bezugsmaterials darauf
verwendet werden, und kann mit einem Narbenmuster versehen sein.
Als synthetische Materialien werden Kunststoffe, z.B.Polyvinylchlorid
oder Polyurethan, verwendet, die in Form eines Plastisols oder einer Lösung durch eine Aufgabevorrichtung
5p» a IjS ρ Schicht; „von gleichmäßiger Dicke auf den
Träger 3 aufgebracht werden. Der in dieser Weise mit einer Schicht versehene Träger 3 läuft während seiner
Bewegung durch einen Heiztunnel 6, in dem die Kunststoffschicht 4 erhärtet, worauf das in dieser Weise hergestellte
Bezugsmaterial 4 auf eine Rolle 7 gewickelt wird.
Wie Fig.l zeigt, ist der Träger 3 mit einer großen Zahl
dünner schräggestellter Vorsprünge oder Nadeln 8 versehen. Diese Vorsprünge oder Nadeln 8 bilden mit der
Oberfläche des Trägers 3 einen Winkel von 15 bis 25°. Diese Vorsprünge oder Nadeln 8 bilden im Bezugsmaterial
enge Durchgänge 9, die entsprechend der Schrägstellung der Vorsprünge oder Nadeln 8 in einem Winkel von 15 bis
25° zur Oberfläche des Bezugsmaterials 4 verlaufen. Das Verhältnis von Durchmesser zu Länge dieser Durchgänge
liegt vorzugsweise zwischen 1:50 und 1:10. Bei einer Dicke der Kunststoffschicht von 0,1 bis 0,5 mm werden
Durchgänge mit einem Durchmesser von etwa 0,03 mm bevorzugt. Die Vorsprünge oder Nadeln 8 können in Reihen, die
beispielsweise einen Abstand von 3 mm zueinander haben, angeordnet sein, wobei der Abstand zwischen jeweils zwei
aufeinanderfolgenden Vorsprüngen oder Nadeln der Reihen beispielsweise 2 mm beträgt. Der Durchmesser der Vorsprünge
oder Nadeln 8 entspricht dem Durchmesser der Luftdurchgänge 9 und beträgt daher 0,03 mm. Das hergestellte
Bezugsmaterial hat gewöhnlich eine Dicke von 0,1 bis 0,5 mm. Fig.3 zeigt ein Polster, dessen Bezug,
der mit der vorstehend beschriebenen Vorrichtung hergestellt worden ist, in Reihen 11 angeordnete Durchgänge
aufweist.
Wenn ein Bezugsmaterial mit einer textlien Schicht hergestellt werden soll, kann die vorstehend beschriebene
Vorrichtung in der in der niederländischen Patentanmeldung 7316676 beschriebenen Weise ausgebildet werden. Da
der Träger 3 mit dünnen Vorsprüngen oder Nadeln 8 ver-
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sehen ist, die die auf den Träger aufgebrachte Kunststoffschicht 4 durchdringen, ergibt sich hierdurch der
Vorteil, daß die durch diese Vorsprünge oder Nadeln in der Kunststoffschicht gebildeten Durchgänge 9 durch die
Klebstoffschicht, die auf die Kunststoffschicht zum
Verkleben der Textilschicht mit der Kunststoffschicht 4
aufgebracht wird, nicht verschlossen werden, weil die Nadeln 8 sich noch in diesen Durchgängen befinden. Gegebenenfalls
kann die textile Schicht auch auf die Kunststoffschicht 4 aufgebracht werden, während die letztere
noch klebrig ist.
An Stelle eines endlosen Trägers 3 kann auch ein Träger mit Enden, der von einer Lieferrolle auf eine Aufnahmerolle
gewickelt wird, verwendet werden. Die Vorsprünge oder Nadeln 8 müssen keinen runden Querschnitt haben,
sondern sie können einen ovalen Querschnitt oder jede beliebige andere geeignete Querschnittsform haben.
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Claims (4)
- Patentansprüche(l) ,/Verfahren zur Herstellung eines luftdurchlässigen Bezugsund Überzugsmaterials, wobei man auf einen temporären Träger wenigstens eine Schicht eines Plastisols, Gels oder einer Lösung eines filmbildenden thermoplastischen Kunststoffs aufbringt und die Kunststoffschicht nach dem Erhärten vom temporären Träger abzieht, dadurch gekennzeichnet, daß man einen temporären Träger verwendet, der mit dünnen Vorsprüngen versehen ist, die von seiner Oberfläche schräg nach oben ragen, die auf dem Träger gebildete Kunststoffschicht durchdringen und sich bis wenigstens zur Oberfläche der Kunststoffschicht erstrecken, so daß nach dem Abziehen der Kunststoffschicht vom Träger schräg verlaufende Durchgänge in der Kunststoffschicht gebildet werden.
- 2) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 mit einem bandförmigen Träger, der von Rollen getragen ist, von denen wenigstens eine angetrieben ist, einer Aufgabevorrichtung für den Kunststoff und einem Erhitzer oder Trockner für den auf den Träger aufgebrachten Kunststoff, dadurch gekennzeichnet, daß der bandförmige Träger (3) mit einer Vielzahl von dünnen Vorsprüngen (8) versehen ist, die schräg zu seiner Oberfläche nach oben ragen.
- 3) Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die dünnen Vorsprünge (8) zur Oberfläche des Trägers (3) einen Winkel von 15° bis 25° bilden.
- 4) Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis von Durchmesser zu Länge des wirksamen Teils der Vorsprünge (8) zwischen 1:10 und 1:50 liegt.609853/0688Leerseite
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