DE2624763C2 - Verfahren und Vorrichtung zur Messung des scheinbaren spezifischen Widerstandes des Untergrundes - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Messung des scheinbaren spezifischen Widerstandes des UntergrundesInfo
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Description
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Messung des scheinbaren Widerstandes des Untergrundes,
bei dem ein Gleichstrom mittels zweier Stromelektroden in den Boden eingeleitet und an zwei Meßsonden
die Spannung gemessen wird.
Bei diesem in der Praxis weitverbreiteten, auch als »Vierpolmethode« bezeichneten Verfahren bestimmt
sich der scheinbare spezifische Widerstand aus folgender Gleichung:
Darin sind gemäß Fig. 1 Iab der mit Hilfe der
Stromelektroden AB in den Untergrund eingeleitete Strcm. Umn die an den Meßsonden abgegriffene
Spannung und k der sogenannte Konfigurationsfaktor (m), eine von der Meßanordnung abhängige Konstante,
für die Erfahrungswerte vorliegen. Der Konfigurationsfaktor k liegt in der Praxis zwischen etwa 10 und
000 m.
Das bekannte Verfahren bedingt einen erheblichen Rechenaufwand, weil stets die Meßwerte für Strom und
Spannung zueinander in Beziehung gesetzt werden müssen. Will man diesen Nachteil vermeiden, so muß
der Strom über längere Zeiten konstant gehalten werden, was einen entsprechenden Aufwand, nämlich
eine sehr stabil arbeitende konstante Stromquelle bedingt
Aus der AT-PS 2 28 331 ist bereits ein automatisch rechnender Kompensator für geologische Messungen
zur Bestimmung des scheinbaren spezifischen Widerstandes des Untergrundes bekannt, bei dem der in den
Untergrund eingeleitete Strom und die von ihm erzeugte Spannung zwischen den Meßsonden mittels
eines in den Speisestromkreis geschalteten, eine zu kompensierende Spannung erzeugenden konstanten
Widerstandes und zweier Kompensationswiderstände zur Erzeugung der zu kompensierenden Spannungen
sowie mittels zweier Galvanometer ermittelt werden. Bei entsprechender Wahl des Widerstandswertes des in
den Speisestromkreis geschalteten Widerstandes läßt .-■eh der scheinbare spezifische Widerstand des Untergrundes
vom Kompensationswiderstand unmittelbar ablesen. Es ist jedoch notwendig, nach Einschalten des
Stromes abzuwarten, bis die Spannung an den Meßsonden ihren Endwert erreicht hat Die Messung
selbst nimmt verhältnismäßig lange Zeit in Anspruch, da die an den Meßsonden abgegriffene Spannung vor der
Ablesung kompensiert werden muß. Ferner sind an die Konstanz des in den Erdboden eingeleiteten Stromes
hohe Forderungen zu stellen, so daß eine sehr genau arbeitende Konstantstromquelle erforderlich ist Tritt
infolge überlagerter Störungen ein Driftfehler ein, so muß die Messung wiederholt werden.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Messung des
scheinbaren spezifischen Widerstandes des Untergrundes anzugeben, mit denen bei möglichst geringem
Zeitaufwand und ohne eine konstant arbeitende Stromquelle eine genaue direkte Ablesung des scheinbaren
spezifischen Widerstandes des Untergrundes möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Zeitintegral über die gemessene Spannung
zwischen zwei Zeitpunkten gebildet wird, deren zeitlicher Abstand so gewäHt ist, „'aß der Betrag des
Integrals über den Strom zwischen den beiden Zeitpunkten gleich dem Faktor k ist.
Da erfindungsgemäß so lange über die gemessene Spannung integriert wird, bis der Betrag des Integrals
über den Strom gleich dem Konfigurationsfaktor k ist. kann nicht nur der scheinbare spezifische Widerstand
des Untergrundes ohne Messung des Stroms direkt am Spannungsmeßgerät abgelesen werden, sondern spielt
auch die Konstanz des Meßstromes für die Genauigkeit der Auswertung keine Rolle, weil nicht Spannung und
Strom sondern deren Zeitintegrale zueinander in Beziehung gesetzt werden, die einander streng proportional
sind, so daß Schwankungen das Meßergebnis nicht beeinflussen.
Weiterhin werden beim erfindungsgemäßen Verfahren Genauigkeit und Einfachheit und damit Schnelligkeit
der Durchführung der Messung dadurch erhöht, daß nicht bei jeder Messung abgewartet werden muß,
bis nach dem Einschalten der volle Strom erreicht ist.
Zum Ausgleich von Driftfehlern infolge überlagerter Störspannungen wird vorzugsweise der Gleichstrom
zwischen den beiden Zeitpunkten kommutiert, wobei zweckmäßigerweise der Betrag der Halbperiode τ der
Kommutierung gleich \k/nl\ gewählt wird, wobei η
gleich der Anzahl der Kommutierungen des Gleichstroms samt Ein- und Ausschaltung ist.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist also auf einfachem Wege mit hoher Genauigkeit durchführbar,
und es ermöglicht die Anwendung einfacher Schaltungsteile. So genügt als Stromquelle eine einfache
Zerhackerschaltung, gespeist aus einem Akkumulator, der, da nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die
Stromzufuhr bei Beendigung des Meßvorganges automatisch abgeschaltet werden kann, eine verhältnismäßig
geringe Kapazität haben kann.
Eine besonders einfache und zweckmäßige Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
ist gekennzeichnet durch je einen an die ι ο Stromelektroden und die Meßsonden angeschlossenen
Strom- bzw. Spannungs-Frequenzwandler, durch einen an den Strom-Frequenzwandler angeschlossenen voreinstellbaren
Digitalzähler, und durch einen an den Spannungs-Frequenzwand'.tr angeschlossenen, mit HiI-fe
des voreinstellbaren Zählers steuerbaren Digitalzähler.
Anhand der Zeichnung wird die Erfindung näher erläutert, fcs zeigt
Fig. 1 (bereits erwähnt) eine schematische Meßan-Ordnung,
F ι g. 2 im Diagramm den Stromverlauf bei Kommutierung,
F i g. 3 den Spannungsverlauf bei Kommutierung und überlagerter Störspannung, und
F i g. 4 das schematische Schaltbild einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
F i g. 1 zeigt eine Meßanordnung, mit der sowohl das bekannte als auch das erfindungsgemäße Verfahren
durchgeführt werden können. An den Stromelektroden AB wird ein Gleichstrom in den Erdboden geschickt; die
zwischen den zwei Meßsonden M und N abfallende Spannung wird gemessen. Aus beiden Meßwerten wird
unter Zuhilfenahme des Konfigurationsfaktors k der scheinbare spezifische Widerstand qs des Uniergrundes
ermittelt bzw. nach dem erfindungsgemäßen Verfahren automatisch festgestellt.
Wird während der erfindungsgemäßen Messung ein kommutierter Gleichstrom gemäß Fig.2 in den
Untergrund geschickt, so läßt sich an den Meßsonden M w und N eine zum Strom proportionale, ebenfalls
kommutierte Gleichspannung abgreifen. Ist dieser eine konstante oder driftende Störspannung Ustör gemäß
F i g. 3 überlagert, so ergibt sich nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der richtige scheinbare spezifische
Widerstand ρ, des Untergrundes bei Auswertung nach
dem erfindangsgemäßen Verfahren aus folgender Überlegung:
Fi + F2 + Fi+F4 = 4 Us,g ■ τ -()
Darin sind Fi, F2. o, F* die während jeder
Halbperiode zwischen den einzelnen Rechtecken und der Absziss; eingeschlossenen Flächen gemäß Fig.4
und Us,ga\e Signalspannung.
Mit τ = ki'nl(n=Anzahl der Umschaltungen während
der Messung einschließlich Ein- und Ausschaltung), im vorliegenden Falle gleich 4. ergibt sich
Fx + F2 + F3 + F4 = k ■ Us,g/1 oder
Fi+ F2+F3+ F4 = p.s.
Fi+ F2+F3+ F4 = p.s.
Damit lassen sich die durch eine überlagerte Störspannung bedingten Fehler unterdrücken.
F i g. 4 zeigt eine bevorzugte Schaltung, mit der das erfindungsgemäße Verfahren durchgeführt werden
kann. Sie enthält eine Steuerschaltung 1 mit einem Starteingang, zwei Startausgängen, einem Stoppeingang,
einem Stoppausgang und einem Steuerausgang. An den einen Startausgang und an den Stoppausgang ist
eine verstellbare Stromquelle 2 angeschlossen, deren Ausgänge einerseits an eine Stromelektrode A und
andererseits an einen Eingang eines Spannungs-Frequenzwandlers 3 angeschlossen sind. Eine weitere
Stromelektrode B ist an den zweiten Eingang des Spannungs-Frequenzwandlers 3 angeschlossen. Die
Eingänge des Spannungs-Frequenzwandlers 3 sind von einem Shunt-Widerstand Rst, überbrückt Der Shunt-Widerstand
Rs/, und der Spannungs-Frequenzwandler 3 wirken zusammen als Strom-Frequenzwandler. An den
Spannungs-Frequenzwandler 3 ist wiederum ein voreinstellbarer Zähler 4 angeschlossen.
An die Spannungsmeßsonden M und N sind hintereinander ein Verstärker 5, ein C -jichrichter 6, ein
Spannungs-Frequenzwandler 7, ein Auf Ab-Zähler 8 und eine Ziffernanzeige 9 angeschlossen. Vom Gleichrichter
6 führt eine Steuerleitung über einen Schalter 11 zum Steuereingang des Zählers 8. Der Schalter 11 wird
über eine Leitung von der Steuerschaltung 1 gesteuert.
Der Start-Ausgang der Steuerschaltung 1 ist über eine Verzögerungsschaltung 10 an die Starteingänge
der Zähler 4 und 8 angeschlossen. Ein Ausgang des Zählers 4 ist mit einem Steuereingang des Zählers 8
verbunden.
Die Schaltung der Fig.4 arbeitet folgendermaßen:
Nach Einsetzen der Stromelektroden A und B und der Meßsonden Mund Nin den Erdboden und Anschluß des
Geräts wird auf die Steuerschaltung 1 ein Startbefehl gegeben. Die Steuerschaltung 1 schaltet ihrerseits die
Stromquelle 2 ein und gibt über die Verzögerungsschaltung 10 den Einschaltbefehl an die Zähler 4 und 8. Diese
beginnen nach Ablauf der Verzögerungszeit eine in ihrer Frequenz dem zwischen den Stromelektroden A
und B fließenden Strom bzw. der zwischen den Meßsonden M und /V abgegriffenen Spannung entsprechende
Impulsfolge auszuzählen. Ist am Zähler 4 der zuvor eingestellte Wert des Konfigurationsfaktors k
erreicht, so gibt der Zähler 4 an den Zähler 8 ein Stoppsignal ab. Der scheinbare spezifische Widerstand
Qs des Untergrundes kann dann direkt an der Ziffernanzeige 9 abgelesen werden, sofern kein
Gleichspannungs-Störsignal überlagert ist.
Wird (zur Unterdrückung eines Gleichspannungs-Störsignals) bei entsprechender Ausbildung der Stromquelle
2 mit kommutiertem Gleichstrom gearbeitet, se kann mit Hilfe des gtsteuerten Schalters 11. des
Stejerauigangs des Gleichrichters 6 und des Steuereingangs
des Zählers 8 dieser so gesteuert werden, daf*· er
während der zugehörigen Halbperioden addiert bzw. substrahiert.
60
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (4)
1. Verfahren zur Messung des scheinbaren spezifischen Widerstandes
k = Konfigurationsfaktor)
des Untergrundes, bei dem ein Gleichstrom (Ub) mittels zweier Stromelektroden (A, B) in den Boden
eingeleitet und an zwei Meßsonden (M, N) die Spannung (Vmn) gemessen wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Zeitintegral über die gemessene Spannung UVMNdt) zwischen zwei is
Zeitpunkten gebildet wird, deren zeitlicher Abstand so gewählt ist, daß das Integral über den Strom
(IUb dfjgleich dem Konfigurationsfaktor (k) ist
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleichstrom (Ub) zwischeh den
beiden Zeitpunkten kommutiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Betrag der Halbperiode (r) der Kommutierung gleich \k/nl\ gewählt wird, wobei π
gleich der Anzahl der Kommutierungen des Gleichstroms (X^samt Ein- und Ausschaltung ist.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen an die
Stromelektroden (A, ßj angeschlossenen Strom-Frequenzwandler
(Rsh. 3) und durch einen an die Meßsonden (M, N) angeschlossenen Spannungs-Frequenzwandler
(7) durch einen an den Strom-Fre- < quenzwandler (Rsh, 3) angeschlossenen voreinstellbaren
Digitalzähler (4), und durch einen an den Spannungs-Frequenzwandler (7) angeschlossenen,
mit Hilfe des voreinstellbaren Zahlers (4) steuerbaren
Digitalzähler (8).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762624763 DE2624763C2 (de) | 1976-06-02 | 1976-06-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des scheinbaren spezifischen Widerstandes des Untergrundes |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762624763 DE2624763C2 (de) | 1976-06-02 | 1976-06-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des scheinbaren spezifischen Widerstandes des Untergrundes |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2624763A1 DE2624763A1 (de) | 1977-12-15 |
DE2624763C2 true DE2624763C2 (de) | 1983-09-15 |
Family
ID=5979637
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19762624763 Expired DE2624763C2 (de) | 1976-06-02 | 1976-06-02 | Verfahren und Vorrichtung zur Messung des scheinbaren spezifischen Widerstandes des Untergrundes |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE2624763C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19535952A1 (de) * | 1995-09-27 | 1997-04-03 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Bestimmung von Potentialdifferenzen in einem Erdungsnetz einer technischen Anlage |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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CN106526329B (zh) * | 2016-11-10 | 2018-12-28 | 广东电网有限责任公司电力科学研究院 | 一种测量地表到深层大地电阻率的方法及装置 |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
AT228331B (de) * | 1960-12-12 | 1963-07-10 | Mta Geofizikai Kutato Laborato | Automatisch rechnender Kompensator |
-
1976
- 1976-06-02 DE DE19762624763 patent/DE2624763C2/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE19535952A1 (de) * | 1995-09-27 | 1997-04-03 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Bestimmung von Potentialdifferenzen in einem Erdungsnetz einer technischen Anlage |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE2624763A1 (de) | 1977-12-15 |
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