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Bremsventil-Betätigungsanordnung für
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Druckmittel-Bremsanlagen Die Erfindung betrifft eine Bremsventil-Betätigungsvor
richtung für Druckmittel-Bremsaniagen von insbesondere Kraftfahrzeugen, mit einem
vom Fahrer aus einer bestimmten Ruhestellung verschieblichen Stellglied, das ein
im Gehäuse des Ventils angeordnetes Druckstück beaufschlagt, welches wiederum formschlüssig
mit Ventilgliedern zusammenwirkt, die vor Ansprechen des Ventils einen Ansprechweg
bestimmter Länge verschoben werden müssen.
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Fußbreisventile, die vom Fahrer eines Kraftfahrzeugs über das Stellglied
und ggf. ein Gestänge mechanisch betätigt werden, weisen in der Regel einen Doppelschließkörper
auf, welcher Einlaßventil und AuslaBventil gemeinsam betätigt.
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In gelöstem Zustand ist dabei das Einlaßventil geschlossen und sind
die Bremsleitungen Bber das Auslaßventil ins Freie entlüftet. Im Bremszustand ist
das Auslaßventil geschlossen und das Einlaßventil geöffnet. Beim Betätigen des Ventils
muß daher als erstes der iuslaßhub überwunden werden, bevor der Doppeischließkörper
von einem entsprechenden Ventilglied erreicht und verschoben werden kann.
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Der Auslaßhub schwwikt jedoch bedingt durch Fertigungstoleranzen in
erheblichem Maß, was dazu führen kann, daß sich beim Betätigen der Bremse entweder
unerwünscht große Ansprechwege ergeben oder der einlaßhub unzulässig klein wird.
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Der Ansprechweg muß daher eingestellt werden. Ublicherweise wird dies
dadurch erzielt, daß das Stellglied bzw.
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der am Ende des Betätigungsgestänge angeordnete Stößel, der das Druckstück
verschiebt, entweder verlängert oder verkürz-t wird, bis sich der gewünschte klsprechweg
einstellt. Diese Einstellungsart ist jedoch umständlich und zeitraubend und kann
nur vorgenommen werden, wenn bereits eine betriebsbereite Bremse im Fahrzeug installiert
ist.
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Es wurde auch bereits vorgeschlagen, das Druckstück zweiteilig auszuführen
und zwischen beide Teile so viele Ausgleichsscheiben einzulegen, bei der Kalottengrund
des Druckstücks, d.b diejenige Utelle, die von dem Stößel bzw. dem Stellglied beaufschlagt
wird, eine bestimmte Entfernung von einer bezugskante a Gehäuse aufweist. Bei einem
späteren Einbau des Ventils ergibt sich dadurch der gewünschte Ansprechweg. Auch
diese Einstellart ist umständlich. Ein weiterer Nachteil beider bekannten Vorschläge
ist darin zu sehen, daß das Druckstück in Lösestellung ständig durch im Ventil angeordnete
Rückholfedern an das Stellglied bzw. den Stößel gedrückt wird. Aus der Sicht
einer
einfachen Uberprüfung der richtigen Betätigungsgestänge-Einstellung im Fahrzeug
ist es jedoch wünschenswert, wenn in Lösestellung ein kleines Spiel (ca. 1 mm) zwischen
Stößel ende und dem Kalottengrund im Druckstück besteht. Durch Toleranzen bedingte
Längenunterschiede lassen sich dann leicht korrigieren, ohne daß dazu das Ventil
betätigt werden braucht.
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Es ist auch bereits bekannt, das Stellglied bzw. das Ende einer Betätigungsstange,
das mit einem Gewinde versehen ist, gegenüber einem im Ventilgehäuse drehfest, aber
axial verschieblichen Ring zu verstellen (D?-AS 1 064 362). Als Druckstück dient
ein Federteller, der an einem festen Gehäuseanschlag anliegt. Mit der bekannten
Ausführung lassen sich daher zwar Toleranzen des Betätigungsgestänges ausgleichen,
dagegen aber nicht der Buslaßhub des Ventils selbst beeinflussen. Weitere Nachteile
der bekannten Ansführung sind darin zu sehen, daß die Lage der Betätigungsstange
z.B. beim Transport durch Unbefugte verändert werden kann und daß iie Betätigungsstange
ein integrales Bauteil des Ventil darstellt. Normalerweise ist das Betätigungsgestånge
vom Ventil getrennt und wird je nach den Gegebenheiten im Fahrzeug ausgelegt.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bremsventil-Betätigungsvorrichtung
der eingangs bezeichneten Art zu schaffen, die eine einfache und schnelle Justierung
des Ansprechweges bzw. Auslaßhubes ermöglicht.
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Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Druckstück zweiteilig
ausgebildet ist, wobei die beiden Teile über ein Justiergewinde miteinander verbunden
sind und wobei ein innen liegender, mit den Ventilgliedern zusammenwirkender Teil
gegen Verdrehung gesichert und ein außen liegender, mit dem Stellglied koppelbarer
Teil von außen verdrehbar ist, und daß der rußen liegende Teil des Druckstücks durch
einen Bund axial im Gehäuse des Ventils entgegen der Verschieberichtung, des Stellgliedes
abgefangen ist.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der innen liegende
Teil des Druckstücks einen mit einem Gewindezapfen vorhandenen Schneidenteil auf,
wobei die Schneide in ein kerbenförmiges Schneidenlager an den Ventilgliedern eingreift
und der Gewindezapfen in ein entsprechendes, axial angeordnetes innengewinde im
anderen Teil des Druckstücks eingreift. Damit wird erreicht, daß mit einer Verdrehung
des von außen zugänglichen Teils des Druckstücks eine Verlängerung oder Verkürzung
des zweiteiligen Druckstücks erzielt wird. Unabhängig von Fertigungstoleranzen der
Ventilglieder kann der Ansprechweg durch einfaches Verdrehen des Druckstücks genau
eingestellt werden. Der Ansprechweg vergrößert sich beispielsweise beim Drehen im
Uhrzeigersinn und verringert sich beim Drehen gegen den Uhrzeigersinn.
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Bei Bremsventil-Betätigungsvorrichtungen für Zweikreis-BremsventiAe,
deren Ventilgliedel von einer Brücke betätigt werden, wird das kerbenförmige Schneidenlager
vorzugsweise in der Brücke angeordnet. Damit wird ein Mitdrehen der Schneide bei
der Justierung verhindert.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung ist das innen gewinde
im außen liegenden Teil des Druckstücks über eine Bohrung von außen zugänglich.
Nach erfolgter Justierung kann durch diese Bohrung ein Bindemittel bzw. Klebstoff
eingeführt werden, der die beiden Teile des Druckstücks pei'manent und unverdrehbar
gegeneinander fixiert.
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Es ist von Vorteil, wenn das Gewinde ein Feingewinde ist.
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Damit wird ein besonders feinfühliges Einstellen möglich.
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In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung weist der außen liegende
Teil des Druckstücks eine Schlüsselfläche auf, die in Zusammenwirken mit einem geeigneten
Werkezug eine Verdrehung des Teils ermöglicht.
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Nachfolgend ist eine Ausführungsform der Erfindung anhand der beigefügten
Zeichnungen beispielsweise beschrieben.
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Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch ein Zweikreis-Bremsventil.
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Das Bremsventil iat von bekannter Bauart und wird na£'htolgend lediglich
hinsichtlich eines Bremskreises beschieben. Der zweite Bremskreis funktioniert analog.
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Kern des Ventils ist ein Doppelschließkörper 2, der von einer Feder
4 gegen einen Ventilsitz 6 gepresst wird, in wel.cher Stellung er einen Raum 8,
der mit einem Druckmittelvorrat in Verbindung steht, von einem Raum 10 trennt, der
über nicht gezeigte Verbindungsleitungen mit dem oder den Bremszylindern verbunden
ist. In der dargestellten Lösestellung des Ventils ist Haum 10 über einen am Boden
eines Kolbens 11 angeordneten offenen Stutzen 12 mit einem Raum 14 verbuixien, der
über nicht gezeigte Öffnungen mit der Atmosphäre in Verbindung steht. Das untere
Ende des Stutzens 12 ist als Auslaßventilsitz 16 ausgebildet, der mit dem Doppelschließkörper
2 in Eingriff bringbar ist.
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Kolben 11 ist in seiner Lösestellung, d.h. seiner oberen Stellung
durch eine Feder 18 vorbelastet. Eine Feder 20, die sich an einem Federteller 22
abstützt, wirkt der Feder -18 entgegen. Der Federteller 22 stützt sich seinerseits
an einer frei angeordneten Brücke 24 ab, die einerseits von den zwei Federtellern
22 der zwei Bremskreise und andererseits vom Druckstfick 26 beaufschlagt wird. Das
Druckstück 26 ist in einem axialen Kragen 28 des Gehäuses axial verschieblich geführt.
I)as Druckstück 26 weist eine auf kalottenförmige Ausnehmung 30 /, in welche ein
Stellglied,
z.B. ein Stößel 32, eingreift, der gegebenenfalls über
ein nicht gezeigte Betätigungsgestänge mit einem ebenfalls nicht gezeichnet Fußbremspedal
verbunden ist. Das Fußbremspedal ist vom Fahrer aus einer durch an ihm angreifenden
Anschlägen bestimmten Ruhestellung beim Bremsen in Bremsstellungen bewegbar.
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Nachfolgend wird die Ausbildung des der Betätigungsvor-Wichtung des
Bremsventils zugehörenden Druckstücks 26 näher beschrieben, in welcher die eigentliche
Erfindung gesehen wird.
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Das Druckstück db besteht aus zwei Teilen, einem außen liegenden Teil
34 uni einem innen liegenden Teil 36. Das innen liegende Teil 36 weist ein Schneidenteil
auf, dessen Schneide in ein kerbenförmiges Schneidenlager 38 in der Brücke 24 eingreift.
Das Schneidenteil ist mit einem axial angeordneten Gewindezapfen 40 verbunden, der
in ein entsprechendes innengewinde im außen liegenden Teil 34 des Druckstücks 2>
eingeschraubt ist. Das Innengewinde steht über eine Bohrung 42 mit der kalottenförmigen
Ausnehmung 30 im en legenden Teil 34 des Druckstückes 26 in Verbindung.
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Am Kragen 28 des Gehäuses ist eine Stufe ausgebildet, die als entgegen
der Verschieberichtung des Druck stückes 26 beim Betätigen des Bremsventils wirkender
Anschlag fiir einen Bund 44 dient, der radial vom außen liegenden Teil 34 des DruckBtückes
26 absteht. Durch diesen Bund wird die axiale Lage des außen liegenden Teils 34
des Druckstückes 26 in der Löse- bzw. Ruhestellung fixiert. Das Druck stück 26 kann
beim Betätigen lediglich von dem Stößel 32 in das Ventilgehäuse eingeschoben werden,
in entgegengesetzter Richtung legt sich der Bund 44 an der entsprechenden Gehäuseschulter
an und verhindert ein weiteres Ausschieben des Druck stückes 26 bzw. eine Berührung
des Stößels 32. Der Stößel kann daher mittels nicht dargestellter Mittel so eingestellt
werden, daß in Lösestellung ca. 1 mm Spiel zwischen seinem unteren Ende und dem
Boden der kalottenförmigen Ausnehmung 30 im Druckstück 26 bleibt.
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In Lösestellung ist der Auslaßventilsitz 16 eine bestimmte Weglänge
hA, dem sogenannten Ansprechweg oder Auslaßhub, vom Doppelschließkörper 2 entfernt.
Bei einemwBetätigen der Bremse muß dieser Weg zuerst überwunden werden, bevor der
Doppelschließkörper 2 vom Einlaßventilsitz 6 abgehoben werden kann und damit eine
Beaufschlagung der Bremszylinder eintritt. Infolge von Fertigungstoleranzen der
verschiedenen vorstehend beschriebenen Ventil glieder könnte dieser
Ansprechweg
hA verschieden groß ausfallen. Die beschriebene Konstruktion ermöglicht nun aber
durch eine Verstellung der beiden Teile 34, 56 des Druckstückes 26 diese Toleranzen
auszugleichen, indem das Druckstück 26 entweder durch Eindrehen des Zapfens 40 verkürzt
oder durch Herausdrehen des Zapfens verlängert wird. Auf der Außenseite des außen
liegenden Teils 34 des Druckstückes 26 ist eine Schlüsselfläche 46 ausgebildet,
an welcher Teil 34 mit einem geeigneten Werkzeug ergriffen und verdreht werden kann.
Die Justierung erfolgt derart, daß der Auslaßhub hA die vorgeschriebene Größe, beispielsweise
3,5 mm + 0,5 mm erhält. Das Gewinde, das vorzugsweise ein eingewinde ist, kann eine
solche Steigung aufweisen, daß sich der Ansprechweg bei einer Umdrehung um ca. 1
mm verändert. Die Einoustierung kann vor dem Einbau des Ventils auf dem Prüfstand
vorgenommen werden. Zur Fixierung der einmal gefundenen Einstellung wird über Bohrung
42 ein Bindemittel eingebracht, das nach dem Aushärten ein Lösen oder weiteres Verdrehen
des Gewindezapfens 40 unmöglich macht. Da der Boden der kalottenförmigen Ausnehmung
30 infolge des Anliegens des Bundes 44 an einer Gehäuseschulter eine genau ckt'inierte
Lage zum Gehäuse einnimmt, kann der Stößel 32 vor dem Einbau des Ventils im fahrzeug
so vorjustiert werden, daß sein unteres Ende nach dem Einbau das gewünschte Spiel
von 1 mm zum Kalottengrund aufweist.