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Doppeldraht-Zwirnspindel
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Die Erfindung betrifft eine Doppeldraht-Zwirnspindel mit innerhalb
des Fadenballons liegender Aufwickelspule, einem im Fadenballon umlaufenden Gehäuse,
einer im Gehäuse angeordneten Fadenverlegeeinrichtung mit auf einer Fadenführerwelle
hin- und herbeweglichem Fadenführer, sowie einer Antriebseinrichtung für Aufwickelspule
und Fadenführerwelle.
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Eine derartige Doppeldraht-Zwirnspindel ist bekannt (DT-PS 1 941 367).
Aufwickelspule und Fadenführerwelle werden bei der bekannten Zwirnspindel von einem
gemeinsamen Antrieb abgeleitet. Sie stehen im festen Antriebsverhältnis, so daß
bei Beginn des Aufwickelvorganges der Fadenführer in Bewegung
ist.
Bei kontinuierlicher Fadenanlieferung wird notwendigerweise der Knoten mit auf die
Spule aufgewickelt.
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Aufgabe der Erfindung ist es, die bekannte Doppeldraht-Zwirnspindel
dahingehend zu verbessern, daß eine knotenfreie Aufwicklung auch bei kontinuierlicher
Fadenanlieferung erzielt wird.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgernäß gelöst durch eine Kupplungseinrichtung
für den Fadenführer, welche dessen hin-und hergehenden Antrieb im ausgekuppelten
Zustand unterbricht und durch eine Verstelleinrichtung, die nach einer vorbestimmten
Zahl von, an einem Spulenende erfolgender Anfangswicklungen die Kupplungseinrichtung
selbsttätig einkuppelt.
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Die Erfindung bringt den Vorteil, daß nach dem Ingangsetzen der Zwirnspindel
die ersten Wicklungen auf einem Anwickelabschnitt der Spule erzeugt werden können,
ohne daß der Fadenführerwellenantrieb in Funktion ist. Auf diesem Anwickelabschnitt
wird somit die Knotenware aufgewickelt.
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Nach einer bestimmten Zahl von Wicklungen, die sich nach der Einzuglänge
des Fadens einschließlich des Knotens bemißt, wird dann über die Verstelleinrichtung
selbsttätig die Kupplungseinrichtung betätigt, so daß dann der Fadenführer in bekannter
Weise auf der Welle hin- und herbewegt
wird. Nach Fertigstellung
der Präzisionskreuzspule werden die auf dem Anwickelbereich befindlichen Anfangswicklungen
abgeschnitten. Auf diese Weise lassen sich knotenfreie Präzisionskreuzspulen herstellen.
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Wesentlich für das erfindungsgemäße Prinzip ist, daß der Fadenführer
während des Anwickelvorganges mit der Knotenware an seiner normalen hin- und hergehenden
Bewegung gehindert wird. Der Fadenführer muß sich dabei an einem Ende seiner axialen
Bewegungsstrecke befinden. Dies kann durch vorübergehendes Abbremsen der Fadenführerwelle,
aber auch durch Lösen der Antriebsverbindung zwischen Fadenführer und Fadenführerwelle
geschehen. Mit einer elektromagnetischen Reibkupplung könnte die Fadenführerwelle
vorübergehend an einer Drehung gehindert werden.
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Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird jedoch vorgezogen,
einen, die Fadenführerwelle lagernden Rahmen vorzusehen, der im Gehäuse axial verschiebbar
gelagert ist, wobei die Verstelleinrichtung an diesem Rahmen angreift.
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Die Verstelleinrichtung ist dabei vorzugsweise als Schiebemechanismus
zum Verschieben des Rahmens über eine begrenzte axiale Strecke ausgebildet. Während
des Anwickelvorganges befindet sich der Rahmen in einer gegenüber dem normalen Aufwickelbetrieb
axial versetzten Stellung, so daß der an seinem einem Ende auf der Fadenführerwelle
befindliche
Fadenführer die Knotenware auf einem Anwickelabschnitt
neben dem normalen Wickelbereich der Kreuzspule aufwickelt.
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Nach einer bestimmten Zahl von Wicklungen auf diesem Anwickelbereich
muß dann die Verstelleinrichtung den Rahmen der Fadenverlegeeinrichtung axial so
weit verschoben haben, daß der Fadenführer in der Lage ist, die gesamte axiale Länge
des normalen Wickelbereiches der Kreuzspule zu bestreichen. Gleichzeitig muß die
Kupplungseinrichtung in Funktion gesetzt worden sein.
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Eine Weiterbildung der Erfindung besteht nun darin, daß die Verstelleinrichtung
aus einer dauernd angetriebenen Gewindenabe besteht, in deren Gewinde eine, am Rahmen
der Fadenverlegeeinrichtung angeordnete Schwenkklinke eingreift. Dank dieser Ausbildung
wird einmal erreicht, daß während des Aufwickelns der Knotenware aufgrund der Steigung
des Gewindeabschnittes eine allmähliche Verschiebung des Rahmens erfolgt, so daß
die Wicklungen auf dem Anwikkelabschnitt nebeneinandergelegt werden können und daß
der durch die Gewindenabe vorgegebene Hub des Rahmens in axialer Richtung benutzt
werden kann, um die beiden Kupplungsteile der Kupplung in Eingriff zu bringen. Ein
vorteilhaftes Merkmal besteht dabei darin, daß die Gewindenabe einen, sich an den
Gewindeabschnitt anschließenden stirnseitigen Halteabschnitt aufweist, auf den die
Schwenkklinke durch eine vorgespannte Feder aufläuft und daß die
Schwenkklinke
in dieser Stellung als Sperrhebel wirkt, der die beiden Teile der Kupplungseinrichtung
in Eingriff hält.
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Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt,
sei diese näher beschrieben.
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Es zeigt: Fig. 1 eine Seitenansicht einer Doppeldraht-Zwirnspindel,
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des umlaufenden Gehäuses mit Fadenverlegeeinrichtung
und Aufwickelvorrichtung in größerem Maßstab, Fig. 3- eine Schnittansicht durch
den Antriebsteil der Aufwickelvorrichtung und der Rahmenverstelleinrichtung und
Fig. 4 eine Ansicht der Verstelleinrichtung und der Kupplungseinrichtung nach beendetem
Anwickelvorgang, Bei konthuierlicher Fadenanlieferung aus dem Lieferwerk 1, muß
der aus diesem Lieferwerk austretende Faden F mit einem Einzugfaden F' durch einen
Knoten K verbunden werden. Der Einzugfaden F' ist über Fadenüberlaufrollen 2 um
das Gehäuse 3 herumgeführt und tritt koaxial in das Gehäuse ein und verläuft von
dort zu einem Einzugsrollenpaar 4, verläuft von dort zu einer frei hin- und hergleitenden
Führungsrolle 5, die zur Fadenverlegeeinrichtung 6 gehört.
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Die Fadenverlegeeinrichtung 6 hat einen Rahmen 7, in welchem eine
Fadenführerwelle 8 in Form einer Kreuzspindel drehbar gelagert ist, auf welcher
sich der Fadenführer 9 befindet, der bei Drehung der Fadenführerwelle in axialer
Richtung hin- und herbewegt wird. Der Einzugfaden F'verläuft von der Führungsrolle
5 zum Fadenführer 9 und wird von dort auf die Aufwickelhülse 10 gewickelt.
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Das Gehäuse 3 ist mit einer Antriebsscheibe 11 versehen (Fig. 3),
welche über einen Antriebsriemen gedreht wird.
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Um die Fadenführerwelle 8 und die Aufnahmehülse 10 anzutreiben, ist
ein Tellerrad 12 mit Innenverzahnung im Gehäuse drehbar gelagert, das mit einem
Zahnrad 13 verbunden ist, welches mit einem Ritzel 14 der Antriebswelle der Aufnahmehülse
10 in Eingriff steht und welches andererseits mit einem Antriebszahnrad 15 in Eingriff
steht, welches die Fadenführerwelle 8 dreht, wie noch nachstehend beschrieben wird.
Das Tellerrad 12 ist ein Sonnenrad, in das ein Ritzel 16 eingreift, das auf einer
Welle 17 sitzt, welche über ein Zahngetriebe 18 mit einer Welle 19 in Antriebsverbindung
steht, welche ihrerseits aus dem Gehäuse herausgeführt ist und in einer hydraulischen
Bremseinrichtung 20 endet.
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Wenn die Welse 19 nicht gebremst wird, tritt auch keine Relativdrehung
der Aufnahmespule 10 im Gehäuse 3 ein. Durch Abbremsen der Welle 19 in der Bremseinrichtung
20 jedoch
findet eine Relativdrehung des Gehäuses zum Sonnenrad
12 statt, wodurch die Aufnahmehülse 10 relativ zum Gehäuse gedreht wird. Eine eigene
Antriebsvorrichtung für die Aufnahmehülse 10 und die Fadenführerwelle ist somit
nicht nötig.
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Der Rahmen 7 der Fadenverlegeeinrichtung 6 trägt eine Antriebswelle
21, die durch die ganze Fadenverlegeeinrichtung axial hindurchreicht und am rechten
stirnseitigen Ende ein Zahnrad 22 trägt, das antriebsmäßig mit einem Zahnrad 23
kämmt, welches auf der Antriebswelle des Zahnrades 15 sitzt. Die Welle 21 ist an
ihrem gegenUberliegenden linken Ende mit einem Kupplungsteil 24 fest verbunden,
das mit der anderen Kupplungshälfte 25 zusammen eine ein-und ausrastbare Kupplung
bildet. Die Kupplungshälfte 25 ist frei drehbar am Rahmen 7 der Fadenverlegeeinrichtung
gelagert und trägt ein Antriebsrad 26, das über ein Ronoidgetriebe mit dem Antriebsrad
28 der Fadenführerwelle 8 verbunden ist. Das Konoidgetriebe dient dazu, das Drehzahlverhältnis
der Fadenführerwelle und der Aufnahmehülse entsprechend der Anderung des Changierungsverhältnisses
anzupassen.
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Um den Einzugfaden F' mit dem Knoten K nicht auf der Aufnahmehülse
aufzuwickeln, wird der Fadenführer 9 zu Beginn des Aufwickelvorganges stillgehalten.
Dies wird erreicht,
indem die Kupplung 24, 25 ausgerastet ist.
Die Betätigung dieser Kupplung wird über eine Verstelleinrichtung 29 bewirkt, die
nachstehend beschrieben wird.
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Auf der Welle 21 ist eine Gewindenabe 30 drehbar gelagert, die antriebsmäßig
mit der Welle des Zahnrades 15 verbunden ist und von dieser gedreht wird, wenn das
Sonnenrad 12 relativ zur Drehung des Gehäuses 3 abgebremst wird. Mit dem Gewinde
der Gewindenabe 30 kann eine Schwenkklinke 31 in Eingriff gebracht werden, welche
unter der Vorspannung einer Feder 32 steht und am Rahmen 7 der Fadenverlegeeinrichtung
6 angelenkt ist. Dieser Rahmen 7 ist im Gehäuse 3 mit dem Kupplungsteil 25 und dem
Konoidgetriebe 27 axial verschiebbar gelagert.
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Zu Beginn des Anwickelvorganges wird der Fadenführer 9 in seine äußerste
axiale Endstellung am rechtsseitigen Ende der Fadenführerwelle gestellt und der
Rahmen 7 wird ebenfalls nach rechts gezogen, wobei die Klinke 31 nach oben geschwenkt
und mit dem rechtsseitigen Ende des Gewindes der Gewindenabe 30 in Eingriff gebracht
wird. Dann wird das Gehäuse in Drehung gesetzt, wobei durch Betätigen der Abbremseinrichtung
20 der Einzugfaden F' auf dem Endabsatz 33 der Aufnahmehülse 10 aufgewickelt wird,
wie Fig. 2 dies veranschaulicht. Während des Anwickelvorganges läuft die Klinke
31 in dem Gewinde der Gewindenabe 30 nach links
und verschiebt
damit den Rahmen 7 der Fadenverlegeeinrichtung 6 ebenfalls nach links, so daß der
Einzugfaden in nebeneinanderliegenden Windungen auf den Anwickelabachnitt 33 aufgewickelt
wird. Die Längs der Gewindenabe 30, die Steigung des Gewindeganges und die Drehzahl
werden mit Bezug auf die einzuziehende Fadenlänge F' bestimmt, so daß sichergestellt
ist, daß der Knoten K auf den Anwickelabschnitt 33 gelangt. Nachdem dies geschehen
ist, hat sich die Klinke 31 bis zum linksseitigen Ende der Gewindenabe 30 bewegt
und kann dann auf einen stirnseitigen Anliufabschnitt 34 nach unten schwenken, wodurch
der Rahmen 7 weiter nach links in die eigentliche Betriebsstellung geschoben wird,
in welcher die Kupplungshälfte 25 mit der Kupplungshälfte 24 in Antriebseingriff
gebracht ist(Fig. 4), so daß die Fadenführerwelle 8 gedreht wird, um nunmehr die
knotenfreie Fadenware F auf der Aufnahmehülse zu einer Präzisionswicklung aufzuwickeln.
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