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"Adaptive Entzerrerschaltung"
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Die Erfindung betrifft eine adaptive Entzerrerschaltung zur Beseitigung
von linearen Verzerrungen eines Übertragungskanals, insbesondere eines Datenübertragungskanals,
unter Verwendung eines Entzerrerfilters mit einer Verzögerungsgliederkette, die
aus lauter Verzögerungsgliedern gleicher Verzögerungszeit besteht, die jeweils über
eine Anzapfung und ein Bewertungsglied mit automatisch einstellbarem Bewertungskoeffizienten
in einem Summierer zusammengeschaltet sind, wobei die Bewertungskoeffizienten mittels
Kreuzkorrelation einer die Abweichung des verzerrten Signals von einer Bezugsgröße
angebenden Fehlergröße E einstellbar sind.
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Funk- und Fernsprechkanäle sind nicht nur zur Sprachübertragung, sondern
auch zur Übermittlung von digitalen Daten geeignet. Wegen der linearen Verzerrungen,
welche die einzelnen Signale beim Durchlaufen solcher bandbegrenzter Kanäle erleiden,
treten bei schneller Übertragung, vornehmlich schneller Datenübertragung, auf der
Empfangsseite gegenseitige Überlagerungen zeitlich aufeinanderfolgender Zeichen
bzw. Signale auf. Um Fehlentscheidungen zu vermeiden, muß man daher die empfangenen
Signale durch ein nachgeschaltetes Entzerrerfilter in geeigneter Weise korrigieren.
Da die Übertragungseigenschaften der einzelnen Übertragungskanäle sehr unterschiedlich
sein können, ist der Einsatz variabler Entzerrerfilter erforderlich, die sich selbständig
zu Beginn einer Übertragung auf die jeweiligen Kanaleigenschaften einstellen und
die gegebenenfalls auch Änderungen dieser Eigenschaften während der Übertragung
berücksichtigen.
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Aus der Veröffentlichung Wendland, B.: "Abtastsysteme zur Entzerrung
von Datenkanälen", Dissertation TU Berlin, 1969 ist beispielsweise ein adaptierender
Abtastentzerrer für Nachläuferlöschung mit den eingangs angegebenen Merkmalen bekannt.
Dieser Entzerrer weist aufgrund der Tatsache, daß bei ihm bei der automatischen
Einstellung der Bewertungskoeffizienten die Fehlergröße
£ nicht
mit Hilfe eines unverzerrten, sondern mittels eines aus dem verzerrten Signal durch
Digitalisierung gewonnenen Sollwerts gebildet wird und die Fehlergröße 6 dann außerdem
mit einem fehlerbehafteten Hauptwert des verzerrten Signals korreliert wird, den
Nachteil auf, daß er zum einen nur bei verhältnismäßig kleinen Verzerrungen anwendbar
ist und zum andern - da das Quadrat der Fehlergröße g bei ihm keine konkave Funktion
der Bewertungskoeffizienten ohne Nebenminima ist - mangels Eindeutigkeit beim Abgleich
u. U. auch relativ langsam einstellbar ist. Die Einstellgeschwindigkeit wird außerdem
dadurch beeinträchtigt, daß es sich um einen Entzerrer für on-line-Betrieb handelt,
bei dem also die Signalfolgen zur Einstellung des Entzerrers mit über den Übertragungskanal
übertragen werden, wodurch natürlich die Taktfrequenz bei der Einstellung des Entzerrerfilters
eingeschränkt wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit möglichst geringem Aufwand
eine Entzerrerschaltung der eingangs genannten Art zu schaffen, die insbesondere
auch die Entzerrung stark gestörter Signale ermöglicht und die darüber hinaus möglichst
schnell und eindeutig einstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur Einstellung
der Bewertungskoeffizienten des Entzerrerfilters auf die Kanalverzerrungen jeweils
anstelle des Übertragungskanals ein Generator zur Erzeugung statistischer oder pseudostatistischer
Signalfolgen zum einen über ein die Kanalverzerrungen nachbildendes Kanalnachbildungsfilter
sowie ein diesem nachgeschaltetes konjugiertes Filter an die Verzögerungsgliederkette
des Entzerrerfilters und zum andern über eine Verzögerungseinrichtung mit derselben
Verzögerungszeit wie die Reihenschaltung aus Kanalnachbildungsfilter und konjugiertem
Filter an eine Verzögerungsgliederkette für unverzerrte Signalfolgen, deren Verzögerungsglieder
dieselbe Verzögerungszeit aufweisen wie diejenigen der Verzögerungsgliederkette
des Entzerrerfilters, anschließbar ist dergestalt,
daß in einem
Subtrahierer aus dem Ausgangssignal des Entzerrerfilters und einer an einem Verzögerungsglied
T0 der Verzögerungsgliederkette für unverzerrte Signalfolgen abgreifbaren Bezugsgröße,
welche dem jeweiligen Sollwert des Hauptwerts der verzerrten Signalfolge in einem
Verzögerungsglied T0 des Entzerrerfilters entspricht, die erwähnte Fehlergröße E
erzeugbar ist und daß die Fehlergröße £ zur Gewinnung des Bewertungskoeffizienten
Ci (i = -m bis m) in einer Korrelatoranordnutig jeweils mit einem Sollwert korrelierbar
ist, der einem Verzögerungsglied T i I (i = -m bis m) der Verzögerungsgliederkette
für unverzerrte Signalfolgen entnehmbar ist, welches mit dem dem Bewertungskoeffizienten
C. zugeordneten Verzögerungsglied T i (i = -m bis m) des Entzerrerfilters zeitlich
korreliert ist.
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Zweckmäßigerweise ist dabei vorgesehen, daß das Kanalnachbildungsfilter
als Transversalfilter ausgebildet ist mit einer Verzögerungsgliederkette, mit Bewertungskoeffizienten,
die jederzeit automatisch den jeweiligen Kanaleigenschaften entsprechend einstellbar
sind, und mit einem Summierer und daß das konjugierte Filter jeweils die gleichen
Bewertungskoeffizienten aufweist wie das Kanalnachbildungsfilter und daß es zeitinvers
zu diesem aufgebaut ist.
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Eine günstige Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gegeben, daß
das Entzerrerfilter als Transversalfilter ausgelegt ist, daß die Verzögerungsgliederkette
des Transversalfilters dieselbe Anzahl von Verzögerungsgliedern aufweist wie die
Verzögerungsgliederkette für unverzerrte Signalfolgen und daß die Verzögerungsglieder
T. und T. (i = m bis -m) jeweils in 1 1 der Weise zeitlich korreliert sind, daß
das Verzögerungsglied stets den unverzerrten Sollwert des Hauptwertes der verzerrten
Signalfolge im Verzögerungsglied T. enthält.
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Eine wegen geringeren Aufwandes vorteilhafte Ausführungsform besteht
darin, daß aus Gründen der Aufwandsverringerung zum einen bei der Verzögerungsgliederkette
für unverzerrte Signalfolgen lediglich die Verzögerungsglieder T bis Tc vorgesehen
m sind, daß zum andern durch die Korrelation nur die Bewertungskoeffizienten C m
bis Co bestimmbar sind und daß die Bewertungs--m koeffizienten C. (i = 1 bis m)
dann jeweils gleich den Bewertungskoeffizienten Ci (i = 1 bis m) gewählt sind.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Entzerrerfilter
als rekursives Filter ausgebildet ist dergestalt, daß eine erste Verzögerungsgliederkette
mit dem Ausgang des konjugierten Filters verbindbar ist, daß jedes Verzögerungsglied
der ersten Verzögerungsgliederkette über je ein Bewertungsglied
mit
einem einstellbaren Bewertungskoeffizienten an einen Summierer angeschlossen ist,
daß der Ausgang des Summierers mit einem ersten Eingang eines Subtrahierers verbunden
ist, daß eine Verzögerungsgliederkette für unverzerrte Signalfolgen jeweils nur
für die Dauer der Einstellung der Bewertungskoeffizienten des Entzerrerfilters ausgangsseitig
einerseits an einen zweiten Eingang des Subtrahierers und andererseits an eine zweite
Verzögerungsgliederkette des Entzerrerfilters anschließbar ist, deren jedes Verzögerungsglied
über je ein Bewertungsglied mit einem einstellbaren Bewertungskoeffizienten mit
dem Summierer verbunden ist, daß die Fehlergröße 6 am Ausgang des Subtrahierers
sowohl einer ersten als auch einer zweiten Korrelatoranordnung zuführbar ist, daß
in der ersten Korrelatoranordnung aus der Fehlergröße £ und einem Sollwert im Verzögerungsglied
T. (i = 0 bis m) durch Korrelation der Bewertungskoeffizient Ci (i = 0 bis m) und
in der zweiten Korrelatoranordnung aus der Fehlergröße g und einem Sollwert im Verzögerungsglied
Ti (i = -1 bis -n) der Bewertungskoeffizient Ci (i = -1 bis -n) einstellbar sind
und daß nach erfolgter Einstellung der Bewertungskoeffizienten und bei auf das Entzerrerfilter
durchgeschaltetem Übertragungskanal der Ausgang des Entzerrerfilters über einen
dem Subtrahierer parallel geschalteten Quantisierer rekursiv mit der zweiten Verzögerungsgltederkette
des Entzerrerfilters
verbunden ist, wobei dann an einem Ausgang
des Quantisierers das digitalisierte entzerrte Ausgangssignal des Entzerrers abnehmbar
ist.
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Vorteilhafterweise sind die Bewertungsfaktoren nach der Erfindung
alle zugleich einstellbar.
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Die Bewertungskoeffizienten können sequentiell eingestellt werden7
wobei über viele Bits bzw. Signale summiert (korreliert) wird.
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Eine vom Aufwand her besonders vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch
gegeben, daß vornehmlich digitale Mittel zur Anwendung kommen und daß zur Aufwandsverringerung
ein Zeitmultiplexbetrieb vorgesehen ist in der Weise, daß die Verzögerungsgliederkette
bzw. die Verzögerungsgliederketten des Entzerrerfilters und die Verzögerungsgliederkette
für unverzerrte Signalfolgen als Schieberegister mit der Möglichkeit der Datenzirkulation
ausgebildet sind, daß für alle Multiplikationen nur ein Multiplizierer vorgesehen
ist, der alle anfallenden Multiplikationen jeweils im Zeitmultiplex innerhalb einer
Bitlänge ausführt, daß für die Korrelationen, die ebenfalls im Zeitmultiplex ausgeführt
werden, ebenfalls nur ein Korrelator vorgesehen
ist und daß für
die benötigten Koeffizienten-Faktoren ein Speicher vorgesehen ist, aus dem sie dem
Multiplizierer zuführbar sind.
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Der besondere Vorteil des erfindungsgemäßen Entzerrers ist darin zu
sehen, daß er eindeutig und schnell einstellbar ist und daß er auch zur Entzerrung
stark verzerrter Signale geeignet ist.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und werden im folgenden näher beschrieben.
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Fig. 1 zeigt ein Prinzipschaltbild der erfindungsgemäßen Entzerrerschaltung
mit einem als Transversalfilter ausgebildeten Entzerrerfilter 3. Es handelt sich
um einen Entzerrer, bei dem die Einstellung der Bewertungskoeffizienten im off-line-Betrieb
vorgenommen wird. In der Einstellphase des Entzerrers befinden sich zwei Schalter
S1 und S2 in der in Fig. 1 dargestellten Stellung. Ein Pseudo-Rausch-Datengenerator
1 erzeugt quasistatistische Datenfolgen, die einerseits über ein Kanalnachbildungsfilter
2 mit nachgeschaltetem, dazu konjugiertem Filter 2' dem Entzerrerfilter 3 und andererseits
über eine Verzögerungseinrichtung 4 einer Verzögerungsgliederkette Tm' bis T-m'
für unverzerrte
Signal- bzw. Datenfolgen zugeführt werden, wobei
die Verzögerungseinrichtung 4 gerade dieselbe Verzögerungszeit aufweist wie die
Reihenschaltung aus Kanalnachbildungsfilter 2 und konjugiertem Filter 2'.
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Fig. 2 zeigt ein zweckmäßiges Ausführungsbeispiel für das Kanalnachbildungsfilter
2, das die Kanalverzerrungen nachbildet, und des dazu konjugierten Filters 2'. Beide
Filter sind als Transversalfilter mit einer Verzögerungsgliederkette aus elegt,
V1 bis V / deren Verzögerungsglieder über einstellbare Bewer-5 tungskoeffizienten
b1 bis b5 in einem Summierer s zusammengeschaltet sind.Die Bewertungskoeffizienten
b1 bis b5 sind jederzeit automatisch den jeweiligen Kanaleigenschaften entsprechend
einstellbar. (Die Ermittlung der Kanaldaten ist nicht Gegenstand der Erfindung)
Das konjugierte Filter weist dabei dieselben Bewertungskoeffizienten auf wie das
Kanalnachbildungsfilter selbst, ist jedoch zu diesem zeitinvers aufgebaut.
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Die Impulsantwort der Serienschaltung der beiden Filter 2 und 2' ist
immer symmetrisch über der Zeitachse. Der Hauptwert liegt genau in der Mitte, ist
am größten und immer positiv. Sehr wichtig ist in diesem Zusammenhang die Tatsache,
daß - während die Laufzeit des Kanalnachbildungsfilters 2 undefiniert ist - die
Verzögerungszeit
der Serienschaltung mit dem konjugierten Filter 2' konstant und unabhängig von der
Gestalt der jeweiligen durch das Kanalnachbildungsfilter 2 nachgebildeten Kanalimpulsantwort
ist, weil nur dann der Hauptwert der verzerrten Datenfolge am Ausgang der Serienschaltung
der Filter 2 und 2' stets mit dem Sollwert am Eingang der Verzögerungsgliederkette
Tm' bis T-m' für unverzerrte Signalfolgen, der m -m durch die Verzögerungseinrichtung
4 - wie erwähnt - gerade um die Verzögerungszeit der Reihenschaltung der Filter
2 und 2' verzögert wird, vergleichbar und kreuzkorrelierbar ist.
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Die Schalter S1 und S2 sollen dazu dienen, nach erfolgter Einstellung
des Entzerrerfilters 3 entweder über einen Anschluß K1 oder über einen Anschluß
K2 den zu entzerrenden Datenstrom des Übertragungskanals dem Entzerrerfilter 3 zuzuleiten.
An den Anschluß K1 soll dabei der Originalkanal angeschlossen werden, während ein
Kanal, der bereits mit der Natched-Filter Funktion des konjugierten Filters 2' gefaltet
ist - was z. B. häufig bei Quadraturdemodulationsanordnungen zutrifft - an den Anschluß
K2 anzuschließen ist.
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Es leuchtet unmittelbar ein, daß die Einstellzeit des Entzerrerfilters
3 umso kürzer ist, je höher die Taktfrequenz des Pseudo-
Rausch-Datengenerators
1 ist. Da das Entzerrerfilter 3 insbesondere be einem zeitvarianten Übertragungsmedium
(Kurzwelle) periodisch an die sich ändernden Kanalparameter adaptiert werden muß
und der Datenstrom während der Einstellzeit des Entzerrerfilters gepuffert werden
muß, kommt die erfindungsgemäße Anordnung der hieraus resultierenden Forderung nach
einer möglichst kurzen Einstellzeit insofern entgegen, als die Rinstellzeit u. a.
auch über die Taktfrequenz abgekürzt werden kann.
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Die verzerrten Daten des Generators 1 (oder des Übertragungskanals)
gelangen in dem Entzerrerfilter 3 zu einer Verzögerungsgliederkette Tm bis T . Jedes
Verzögerungsglied T. (i = m bis -m 1 -m) dieser Kette ist jeweils über eine Anzapfung
und ein Bewertungsglied mit automatisch einstellbarem Bewertungskoeffizienten Ci
(i = m bis -m) mit einem Summierer rverbunden. Die Verzögerungsglieder Ti haben
alle dieselbe Verzögerungszeit. Die Anzapfung am mittleren Verzögerungsglied T der
Kette entspricht 0 dem jeweiligen Hauptwert der Impulsantwort. Die Verzögerungsgliederkette
T bis T m hat dieselbe Anzahl von Verzögerungsm -m gliedern wie die Verzögerungsgliederkette
T bis T für unverm -m zerrte Signalfolgen. Da die Verzögerungsglieder T und T.
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1 1 (i = m bis -m) dieselben Ver2;ögerungszeiten aufweisen,is.t aus
den
weiter oben erwähnten Gründen stets gewährleistet, daß der Hauptwert der verzerrten
Datenfolge im Verzögerungsglied T. jeweils mit dem zugehörigen unverzerrten Sollwert
im Verzögerungsglied T. (i = m bis -m) korrespondiert und korrelierbar ist.
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Die Einstellung der Bewertungskoeffizienten Ci (i = m bis -m) des
Entzerrerfilters 3 geschieht in der Weise, daß aus dem Ausgangssignal des Summierers
S des Entzerrerfilters 3 und dem unverzerrten Sollwert im Verzögerungsglied Tc der
Verzögerungsgliederkette für unverzerrte Signal folgen in einem Subtrahierer 5 ein
Fehlersignal £ gewonnen wird, das in einer Korrelatoranordnung 6 jeweils mit einem
unverzerrten Sollwert aus dem Verzögerungsglied T. (i = m bis -m) kreuzkorreliert
wird.
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Die Korrelatoranordnung 6 ist etwas detaillierter in Fig. 3 dargestellt.
Jedem Bewertungskoeffizienten Ci (i = m bis -m) ist ein eigener Korrelator bestehend
aus einem Multiplizierer 8, dem die Fehlergröße £ und der Sollwert aus dem Verzögerungsglied
T. zuführbar sind, und einem Integrator 9 (bzw. zeitlichen Mittelwertbildner) zugeordnet.
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Bei Verwendung digitaler Daten vereinfachen sich die Korrelatoren
sehr. Im günstigsten Falle, nämlich wenn die Daten binär sind,
tritt
anstelle des Multiplizierers 8 des Korrelators ein einfacher Vorzeichenwender (Umpoler),
der das Fehlersignal S nach Maßgabe des binären Datensignals einer Vorzeichenmodulation
unterzieht.
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Die durch die Korrelatoranordnung 6 bestimmten Bewertungskoeffizienten
Ci (i = m bis -m) bleiben nach erfolgter Einstellung des Entzerrerfilters 3 jeweils
für die Dauer des Kanalanschlusses, d. h. für die Zeit, in der die verzerrten Daten
des echten Übertragungskanals entzerrt werden, in einem Zwischenspeicher 7 gespeichert.
Die entzerrten Daten stehen dann an einem Ausgang A des Entzerrerfilters 3 zur Verfügung.
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Bei. der erfindungsgemäßen Entzerrerschaltung ist das Quadrat der
Fehlergröße E eine konkave Funktion der Bewertungskoeffizienten Ci (i = m bis -m)
ohne Nebenminima, daher erfolgt die Einstellung der Bewertungskoeffizienten eindeutig
und schnell (ohne Fehlversuche).
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Die Einstellungsgeschwindigkeit wird zusatzlich dadurch erhöht, daß
alle Bewertungskoeffizienten des Entzerrerfilters zugleich eingestellt werden. Zur
Vermeidung von Einstellungsfehlern werden de Bewertungskoeffizienten sequentiell
eingestellt - d. h.
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es werden keine Binzelimpulse verwendet, sondern möglichst
statistischo
oder quasi- bzw. pseudostatistische Signalfolgen, wobei über viele Bits bzw. Signale
summiert wird.
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Fig. 4 zeigt eine Modifikation der Anordnung gemäß Fig. 1, bei der
aus Gründen der Aufwandsverringerung bei der Verzögerungsgliederkette für die unverzerrten
Signalfolgen ledigl-.ch die Verzögerungsglieder T bis T (die Glieder T bis m 0 T-m'
sind weggelassen) vorgesehen sind. Eine entsprechende Einsparung ergibt sich bei
den Korrelatoren der Korrelatoranordnung 6 und bei den Speicherplätzen des Zwischenspeichers
7.
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Es werden nur die Bewertungskoeffizienten C-m bis Co bestimmt und
der Bewertungskoeffizient C. (i = 1 bis m) jeweils dem Koeffizienten Ci (i = 1 bis
m! gleichgesetzt dergestalt, daß die Einstellung der Bewertungskoeffizienten symmetrisch
zum Hauptwert (bei CO) erfolgt.
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In Fig. 5 ist eine Ausführungsform dargestellt, bei der das Entzerrerfilter
3 als rekursives Filter ausgebildet ist. Dabei enthält das Entzerrerfilter eine
mit dem Ausgang des konjugierte ten Filters 2' über den Schalter S2 verbindbare
erste Verzögerungsgliederkette T bis To, deren einzelne Verzögerungsglien1 der T.
(i = m bis O) über je ein Bewertungsglied mit einstellbarem Bewertungskoeffizienten
Ci (i = m bis O) an einen Summierer £ angeschlossen sind. Der Summierer £ ist ausgangsseitig
mit
einem ersten Eingang eines Subtrahierers 5 verbunden. Eine Verzögerungsgliederkette
Tm bis T für unverm 0 zerrte Signalfolgen ist ausgangsseitig jeweils nur für die
Dauer der Einstellung der Bewertungskoeffizienten -m bis 0 0 und C1 bis C des Entzerrerfilters
3 über einen Schalter S4 n einerseits an einen zweiten Eingang des Subtrahierers
5 und andererseits an eine zweite Verzögerungsgliederkette T 1 bis T des Entzerrerfilters
3 anschließbar, deren Verzögerungs--n glieder T. (i = -1 bis -n) ebenfalls über
je ein Bewertungsglied mit einstellbarem Bewertungskoeffizienten Ci (i = -1 bis
-n) in dem Summierer E zusammengeschaltet sind. Die Fehlergröße 6 am Ausgang des
Subtrahierers 5 wird einer ersten und einer zweiten Korrelatoranordnung 6 und 6'
zugeführt. In der ersten Korrelatoranordnung 6 werden aus der Fehlergröße £ und
den Sollwerten in den Verzögerungsgliedern T bis To durch m 0 Korrelation dje Bewertungskoeffizienten
C m bis Co in der -m zweiten Korrelatoranordnung 6' aus der Fehlergröße g und den
Sollwerten in den Verzögerungsgliedern T-1 bis T-n die Bewertungskoeffizienten C1
bis C bestimmt. Die ermittelten Bewern tungskoeffizienten werden in zwei Zwischenspeichern
7 und 7 festgehalten. Nach erfolgter Einstellung der Bewertungskoeffizienten wird
mit dem Durchschalten des Übertragungskanals auf das Entzerrerfilter 3 der Ausgang
des Entzerrerfilters jeweils mittels eines Schalters S3 über einen dem Subtrahierer
5
parallel geschalteten Quantisierer 10 rekursiv mit dem Eingang
der zweiten Verzögerungsgliederkette T 1 bis T n des Entzerrerfilters verbunden.
An einem Ausgang A' des Quantisierers sind dann die entzerrten, digitalisierten
Daten verfügbar. Im übrigen besteht noch die Möglichkeit, die Bewertungskoeffizienten
C1 bis C auch bei auf den Entzerrer durchgeschaltetem Übern tragungskanal weiterhin
einzustellen. Als Bezugsgröße zur Bildung der Fehlergröße g dient dann das dem zweiten
Eingang des Subtrahierers 5 zugeführte quantisierte Signal am Ausgang des Quantisierers
10. Die Fehlergröße & wird in diesem Fall in der Korrelatoranordnung 6' mit
den erst teilweise entzerrten Daten in den Verzögerungsgliedern T 1 bis T n korreliert.
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-n Fig. 6 zeigt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform, bei
der vorwiegend digitale Mittel zur Anwendung kommen können und bei der zur Aufwandsverringerung
eine Art Zeitmultiplexbetrieb vorgesehen ist. Die erste und zweite Verzögerungsgliederkette
des Entzerrerfilters sind als Schieberegister mit der Möglichkeit der Datenzirkulation
über eine Zirkulationsleitung ausgebildet. Jeweils nach Übernahme einer neuen (verzerrten)
Dateninformation beginnt der Dateninhalt des ersten Schieberegisters schnell zu
zirkulieren, wobei die Datenbits in einem einzigen Multiplizierwerk der Reihe nach
mit den zugehörigen, in einem Speicher für Koeffizienten abgespeicherten Bewertungsfaktoren
multipliziert
und in einem Summierwerk addiert werden. Anschließend geschieht mittels desselben
Multiplizierwerks, Koeffizientenspeichers und Addierwerks entsprechendes mit dem
Dateninhalt des zweiten Schieberegisters. Alle Multiplikationen und Additionen sind
jeweils bis zur Übernahme der nächsten Dateninformation (durch das erste Schieberegister)
beendet. Der Korrelator 6, der lediglich aus einem einzigen Integrator, einem Multiplizierer
(der bei Verwendung binärer Daten als Vorzeichenmultiplizierer ausgebildet ist)
und einem }tultiplexer, dem der Dateninhalt des zweiten Schieberegisters des Entzerrerfilters
und eines Schieberegisters für die unverzerrten Daten zuführbar ist, besteht, wird
in einem entsprechenden Zeitmultiplexbetrieb eingesetzt. Wie bei der Anordnung nach
Fig. 5 wird ein Quantisierer 10 jeweils nur bei der Entzerrung von Daten des Übertragungskanals
zugeschaltet, während er bei der Einstellung der Bewertungskoeffizienten Ci, die
in dem erwähnten Speicher für Koeffizienten festgehalten werden, abgeschaltet ist.
Der Gesamtablauf der Bewertungskoeffizientenein stellung und der Datenentzerrung
wird von einem nicht eingezeichneten Taktgeber gesteuert. Durch den beschriebenen
mehrfachen Multiplexbetrieb ist es möglich, Entzerrer für Medien, die eine im Vergleich
zur Übertragung mit Telegraphiegeschwindigkeit hohe Laufzeitverzerrung aufweisen,mit
einem weitaus geringerem Aufwand als bislang üblich zu realisieren.
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L e e r s e i t e