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Vorrichtung zur Tief schuß auswertung
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Tiefschußauswertung
plättchenförmiger Vorsteckscheiben, in der die jeweilige Durchschußöffnung als Haltepunkt
für einen Zentrierdorn dient und eine Teileruhr nach Art einer Mikroseter-Tiefen-Meßuhr
die Exzentrität und damit den Trefferwert der Durchschußöffnung gegenüber dem gedachten
Zentrum, d.h. dem Null-Teiler, anzeigt.
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Es ist eine Vorrichtung zur Trefferauswertung bekannt, in der die
Vorsteckacheibe auf ein. Meßblock mit einem Dorn so festgelegt wird, daß die angcnoruen
exzentrische Durchschußöffnung mit der Zentrierbohrung des Blockes zusammenfällt.
Über
einen Tastfühler, der mit einer Teileruhr in Verbindung steht, wird dann durch individuelles
Drehen der Vorsteckscheibe die Exzentrizitat des Randes der Vorsteckscheibe und
indirekt der Trefferwert gemessen.
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Bei dieser Vorrichtung ist es jedoch ungunstig, daß sowohl beim Einsetzen
bzw. Fixieren der Vorsteckscheibe und vor allem beim individuellen. Drehen leicht
manipuliert werden kann und damit die Trefferwerte verfälscht wiedergegeben werden.
Ungünstig ist auch dr komplizierte Einstellen dieser Vorrichtung auf die absolute
Null-Stellung.
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Es ist dazu eine zusätzliche Eichlehre notwendig, die mittels komplizierter
Handgriffe die Abstimmung und Einstellung der Teileruhr auf das exakte Vorsteckscheibenzentrum
ermöglicht. Insgesamt besteht jedoch der größte Nachteil dieser Vorrichtung darin,
daß durch die Rotationsmessung die individuell erzeugt wird, periphere Zentrifugalkräfte
zum Tragen kommen, die bewirken, daß die Manipulationsmöglichkeiten beim Auswerten
der Vorsteckscheiben zu groß sind, als daß stets ein neutrales und sehr exaktes
Auswerten möglich wäre.
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An die Erfindung ist demgegenüber die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung
der eingangs genannten Art zu schaffen, mit der die Trefferauswertung nicht mehr
unerwünscht individuell beeinflußt werden kann oder allgemeine Manipülationen vor
genommen werden können. Darüber hinaus soll die erfindungsgemäße Vorrichtung einfach,
robust, kompakt und von jedem Laien zu bedienen sein. Die Anpassung an unterschiedliche
Kaliberdurchmesser oder Wettbewerbsbedingungen soll bei der neuen Yonichtung schnell
und einfach durchzuführen sein.
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Außerdem soll mit dem erfindungsgemäßen Gegenstand der Ringwert auf
der Vorsteckscheibe in Zweifelsfällen ohne Zusatzwert mittels einer Tabelle genau
zu ermitteln sein.
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Die Erfindung lost die gestellte Aufgabe mit einer Vorrichtung dadurch,
daß sie einen Permanentmagnetblock und einen auf dessen ebener Oberseite magnetisch
festlegbaren, metallischen Meßzylinder mit einer unterseitigen Aufnahme in der jeweiligen
Vorsteckscheibengröße und einer durchgehenden Öffnung mit oberem kreisförmigem Rand
aufweist, daß in den Meßzylinder von oben ein eine zentrische Längsdurchgangsbohrung
aufweisender Meßkegel mit seiner Kegelspitze eintaucht, in dessen hinterem Ende
die Teileruhr mit in die Durchgangsbohrung ragendem TastfUhler festgelegt ist und
daß im Meßzylinder auf der Magnetoberseite eine senkrechte Maßachse mit Standfuß
aufgesetzt ist, die durch die Öffnung des Meßzylinders bis in die Durchgangsbohrung
des Meßkegels geschoben ist und darin den Tastfühler der Teileruhr beaufschlagt.
Diese Vornchtung gestattet die Trefferauswertung ohne jeglichen individuellen Einfluß
beim Meßvorgang selbst. Die Vorsteckscheibe dient ausschließlich dazu, die Lage
der Meßachse vorzugeben, ehe der eigentliche Meßvorgang beginnt. Wenn der Meßvorgang
eingeleitet wird, sind jegliche Beanspruchungen und Kräfte von der Vorsteckscheibe
ferngehalten und es besteht auch keine Möglichkeit mehr, von außen in irgendse4ner
Welse euf das Meßergebnis einzuwirken. Die Vorrichtung ist in der o.a. Weise kompakt
und aus einfachen und funktionssicheren Teilen aufgebaut, einfach zu bedienen und
weitgehend witterungs- und verschiißunabhzngig.
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Die Teileruhr, die in an sich bekannter Weise die Exzentrizität der
jeweiligen Durchschußöffnung anzeigt, gibt die Exzentrizität ohne Vergrößerung oder
Verkleinerung oder Verschiebung wieder, wenn die Spitze des Meßkagels einen Kegelwinkel
von 90 besitzt und die Meßachse aus hochwertiges Stahl einen dem jeweiligen Kaliberdurchiesser
entsprechenden Außendurchmesser aufweist. Denn dann
ist gewährleistet,
daß trotz der Umlenkung der Exentri-0 zität um jeweils 90 vom Tastfühler der Teileruhr
exakt der Betrag der Eiintrizität gemessen und wiedergegeben werden muß. Die Erkenntnis
beruht u. a. auf der mathematischen Grundlage, daß bei einer Verschiebung längs
einer nach oben laufenden Pyramidenkante, bei der die Grundfläche quadratisch und
ihre Raumdiagonale 450 aufweist, die Seiten- und Höhenverschiebung jeweils gleich
ist.
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Das Einstellverfahren der Vorrichtung vor Beginn einer Meßserie ist
dann einfach und ohne eine zusätzliche Eichlehre durchführbar, wenn die Öffnung
durch den Meßzylinder bzw. der obere Rand der Öffnung exakt konzentrisch zur unterseitigen
Aufnahme angeordnet ist. Die Vorrichtung mißt dann in jeder radialen Richtung gleichmäßig
exakt die Exzentrizität der Durchschußöffnung.
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Zur Vermeidung, daß die Vorsteckscheibe beim Meßvorgang nicht zusammengepreßt
oder verklemmt wird, ist es ferner wichtig, daß die senkrechte Höhe der Aufnahme
mindestens die Höhe des Standfußes zuzüglich der Vorsteckscheibendicke beträgt.
Dann ist nämlich, was sehr zweckmäßig ist, die Vorsteckscheibe nur der Haltekraft
der Aufnahme im Meßzylinder ausgesetzt.
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Erfindungsgemäß ist weiter vorgesehen, daß die Durchgangsbohrung im
Meßzylinder in einer Gleitsitzpassung auf der Meßachse sitzt. Dies läßt nicht nur
hervorragend exakte Meßergebnisse zu, sondern bewirkt auch, daß der Meßkegel ohne
zusitzliche stoßdämpfende Elemente mit leichtem Widerstand auf den Meßzylinder bzw.
die Meßachse aufgeschoben werden muß.
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Da die Meßvorrichtung selbstverständlich an verschiedene
Kaliberdurchmesser
anzupassen sein soll, ist nach einer weiteren Idee der Erfindung vorgesehen, daß
die Durchgangsbohrung in einer austauschbaren Buchse im MSkegel angeordnet ist und
daß die Vorrichtung mehrere, den unterschiedlichen Kalibergrößen entsprechende Meßachsen
und entsprechend viele, darauf abgestimmte Buchsen für den Meßzylinder umfaßt. Diese
universelle Anpassungsfähigkeit der erfindungsgemaBen Vorrichtung ist sehr zweckmäßig.
Die Buchse bewirkt außerdem, daß die Führung des Meßzylinders immer vom Fußpunkt
der Meßachse ausgeht und dadurch alle Seitenkräfte beim Meßvorgang ausschaltet.
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Weitere, die erfindungsgemäße Vorrichtung kennzeichnende Merkmale
bzw. Ausbildungsvarianten sind den sich anschließenden Unteransprüchen zu entnehmen.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung wird anhand der Zeichnung nachstehend
beschrieben. Es zeigt: Fig. 1 die erfindungemäße Vorrichtung in der Stellung, in
der die Teileruhr auf den Null-Teiler, also das gedachte Zentrum der Vorsteckscheibe
eingestellt wird und Fig. 2 die Vorrichtung beim Auswerten einer Vorsteckscheibe.
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Die Vorrichtung 10 gemäß den Figuren 1 und 2 besteht aus einem Permanentmagneten
11, der mittels eines Schalters 12 stufenlos ein- und ausgeschaltet werden kann,
ferner aus einem auf dessen Oberfläche 13 aufgesetzten Meßzylinder 14, einer darin
über einen Standfuß 15 aufgestellten Meßachse 16, einem in den Meßzylinder 14 eintauchenden
Meßkegel 17
sowie schließlich in einer im Meßkegel befestigten
Teileruhr 18. Die Oberfläche 13 des Permanentmagneten ist eben. Der Meßzylinder
14, der mit einer ebenfalls eben ausgeführten Unterseite darauf ruht, besitzt unterseitig
eine kreisförmige Aufnahme 19 und eine sich konzentrisch zur Aufnahme nach oben
erstreckende Öffnung 20. Der Rand 21 dieser Öffnung 20 liegt exakt konzentrisch
zur Aufnahme 19. Ggfs. ist er durch eine Armierung, z.B. aus Hartmetall (Bezug 22)
verschleißhindernd bestückt.
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Die Meßachse 16 mit ihrem Standfuß 15 ragt senkrecht von der Oberfläche
des Permanentmagneten 11 hoch durch die Öffnung 20 des Meßzylinders 14 in den Meßkegel
17 hinein.
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Dieser besitzt eine zentrale Durchgangsbohrung 23, die mit einer Gleitsitzpassung
auf der Meßachse 16 sitzt. Die Durchgangsbohrung 23 kann entweder im vollen Material
des Meßkegels 17 gebohrt sein, denkbar ist jedoch auch eine Ausbildung des Meßkegels
17 mit einer Buchse (strichliert angedeutet) 24, die es gestattet, Durchgangsbohrungen
mit unterschiedlichen Durchmessern in ein und denselben Meßkegel einzusetzen.
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In direkter Verlängerung der Durchgangsbohrung 23 ist im Meßkegel
17 eine im Durchmesser erweiterte Bohrung 25 vorgesehen, in dieser ist der Schaft
26 der Teileruhr 18 über eine Rändelschraube 27 festgeklemmt. Aus dem Schaft 26
ragt unten der Tastfühler 28 heraus, der auf der Spitze der Meßachse 16 aufliegt.
Die Spitze der Meßachse 16 it kegelförmig oder gerundet gespitzt und besitzt oberseitig
eine Plattform 29, darin der der Tastfühler 28 sicher und exakt zur Auflage kommt.
Das Anzeigeblatt 30 der Teileruhr 18 ist mit einer Aufteilung versehen, der Zahlen
31 zugeordnet sind, die ein unmittelbares Auswerten des Tiefschusses
-wie
später erläutert wird- gestatten. Der Zeiger 32 der Teileruhr 18 gibt die vom Tastfühler
28 festgestellten Längenänderungen auf dem Anzeigeblatt 30 wieder. Bei der Teileruhr
18 kann sowohl das Anzeigeblatt als auch der Zeiger nachträglich, z.B. durch die
Einstellkrone 33, verstellt werden.
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0 Der Kegelwinkel 34 des Meßkegels 17 beträgt 90 , damit wird gewährleistet,
daß eine seitliche Verschiebung der Achse 16 gegenüber der gezeichneten Stellung
exakt um 900 umgelenkt und im genauen Größenausmaß auf den Tastfühler 28 übertragen
wird.
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In Fig. 1 ist die Vorrichtung bei der Einstellung der Teileruhr 18
auf das genaue Zentrum dargestellt. Dazu wird der Meßzylinder 14 auf den ausgeschalteten
Permanentmagneten 11 aufgesetzt und die Wachse lose in die Öffnung 20 gestellt.
Sobald der Meßkegel 17 auf die Meßachse 16 aufgeschoben wird und in die Öffnung
20 eintaucht, wird die Meßachse 16 ins genaue Zentrum der Aufnahme 19 verschoben
und zwar dadurch, daß der Meßkegel durch sein Gewicht so lange nach unten gleitet,
bis er am Rand 21 -und zwar im gesamten Umfangsbereich- zur Anlage kommt. In dieser
Stellung wird der Magnet eingesch>tet und das ganze System miteinander verblockt.
D.h., es wird sowohl die Lage des Meßzylinders 14 als auch die des Standfußes 15
und der Meßachse 16 unverrückbar festgelegt. Der Meßzylinder 17, der auf der He«
hse 16 geführt ist, steht genau senkrecht und liegt im gesamten Bereich des Randes
21 mit der Kegelspitze daran an. Nunmehr kann durch Verschieben der Teileruhr 18
nach Lösen der Rändelschraube 27 der Zeiger 32 exakt auf den Null-Wert bzw. Null-Teiler
eingestellt werden. Andererseits ist es auch möglich, durch Verdrehen des Anzeigeblattes
30
oder auch des Zeigers 32 einen Punkt festzulegen, der für die zukünftigen Messungen
als Null-Punkt bzw.
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exaktes Zentrum, d.h. Volltreffer, gilt. Wenn diese Justierung des
Zeigers bzw. des Anzeigeblattes oder des Schaftes der Teileruhr vorgenommen ist,
ist die Vorrichtung zur Trefferauswertung bereit.
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Fig. 2 zeigt die Trefferauswertung einer Vorsteckscheibe 35 bzw. die
Auswertung der Durchschußöffnung 36, die in diesem Falle außerhalb des exakten Scheibenzentrums
liegt.
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Zu diesem Zwecke ist bei ausgeschaltetem Permanentmagneten 11 die
Vorsteckscheibe 35 mit ihrem Ringespiegel nach oben in die Aufnahme 19 eingedrückt
worden. Die Meßachse 16 wird in die Durchschußöffnung 36 so weit eingelassen, bis
der Standfuß 15 auf der Vorsteckscheibe 35 zu liegen kommt. Der Meßzylinder 14 wird
zusammen mit der Vorsteckscheibe 35 und der Meßachse 16 und Standfuß 15 auf den
Permanentmagneten 11 aufgesetzt. Nun wird der Permanentmagnet 11 eingeschaltet,
so daß der Meßzylinder 14 und der Standfuß 15 der Meßachse 16 eine starre Einheit
bilden.
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Die Durchschußöffnung 36 hat dabei die Meßachse 16 in der Exentrizität
zum eigentlichen Mittelpunkt festgelegt.
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Die Vorsteckscheibe 35 ist in dieser Lage von sämtlichen Kräften ferngehalten.
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Daraufhin wird der Meßkegel 17 von oben auf die Meßachse 16 aufgesetzt
und soweit nach unten verfahren, daß der Mantel an der Kegelspitze -bedingt durch
die exzentrische Versetzung der Meßachse 16- in einem Punkt des Randes 21 zur Anlage
kommt. Der Zeiger 32 nimmt die Höhendifferenz der Bewegung des Meßkegels 17 gegenüber
der Einstellung nach Fig. 1 auf und gibt sie durch eine entsprechende Stellung auf
dem Anzeigeblatt 30 wieder. Der Meßkegel 17
konnte aufgrund der
exzentrischen Stellung der Meßachse 16 nicht so weit nach unten fahren, wie er dies
gemäß Fig. 1 konnte. Diese Höhendifferenz ist das direkte Maß der Versetzung der
Durchschußöffnung 36 gegenüber dem gedachten Zentrum.
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Die Vorrichtung 10 ist zweckmäßig mit verschiedenen Buchsen 24 und
Meßachsen 16 mit verschiedenen Durchmessern, entsprechend den gängigen Kalibergrößen
ausgestattet.
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Sobald für einen Wettkampf die gewählte Kalibergröße feststeht, kann
die jeweilige Buchse bzw. die jeweilige Meßachse 16 dafür in die Vorrichtung 10
eingesetzt werden, der Eichvorgang wie zu Fig. 1 beschrieben, durchgeführt werden
und damit die Trefferauswertung mit hoher Präzision vorgenommen werden. Der große
Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 liegt darin, daß sämtliche Meßvorgänge
auf rein mechanischem Wege durchgeführt werden und keinerlei Manipulationen von
außen möglich sind. Zur Vereinfachung der Handhabung kann sowohl die Oberseite des
Permanentmagneten 11, als auch der Meßzylinder 14 und der Meßkegel 17 mit Richtungsmarkierungen
versehen sein, die der die Auswerung durchführenden Person einen Anhaltspunkt geben,
wie die einzelnen Teile zueinander zusammengesetzt werden sollen. Damit wird gewährleistet,
daß die einzelnen Teile der Vorrichtung r stets in der gleichen Lage zueinander
zu liegen kommen und der Ablesevorgang erleichtert ist . Eine Tabelle gibt dann
aus dem ermittelten Uhrenwert gleich den entsprechenden Rig an, der noch mitgetroffen
ist.