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Beschreibung zum Patentgesuch betreffend: Einrichtung für die Anzeige
der thermischen Vergangenheit eines Produktes und Verfahren zu seiner Aktivierung
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung für die Anzeige der thermischen
Vergangenheit eines Produktes und auf ein Verfahren zu seiner Aktivierung, insbesondere
einen thermischen Indikator dafür, ob ein Produkt irgenwann einmal eine vorgegebene
Temperatur überschritten hat.
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Aufgabe der Erfindung ist es einen solchen Anzeiger zu schaffen, der
kostengünstig ist, zuverlässig ist und keine speziellen Handhabungsvorschriften
erforderlich macht bevor er mit dem zu überwachenden Produkt verbunden wird.
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In beispielsweise der Nahrungsmittel- und pharmazeutischen Industrie
ist es übliche Praxis leicht verderbliche Ware zu lagern, indem man sie einfriert
bis sie verbraucht werden sollen. Beispielsweise besteht ein erheblicher Warenumsatz
in gefrorenen Gemüsen, Säften, Fertiggerichten usw. Es ist auch üblich Blutplasma
gefroren zu lagern und zahlreiche Impfstoffe werden bei verringerten Temperaturen
gelagert.
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Bekanntlich kann das Auftauen oder auch nur die Erhöhung der Temperatur
eines Produktes vor dem Verbrauchs zeitpunktes die Qualität eines solchen Produktes
nachteilig beeinflussen. Dies trifft insbesondere zu auf gefrorene, unsterilisierte
Produkte
die normalerweise Bakterien und bestimmte Enzyme enthalten,
welche zu nachteiligen Veränderungen des Produktes führen, wenn dies einmal angetaut
ist. Unerwünschtes Bntauen kann beim Transport eines Produktes eintreten. Ein solches
Auf- oder Antauen und die daraus resultierende Qualitätsverschlechterung des Produktes
kann vom Endverbraucher des Produktes oft nicht bemerkt werden, weil das Produkt
später wieder erneut gefroren ist. Es ist aucb bekappt, daß die Verwendung eines
Produktes , wie Blutplasma, bestimmte Nahrungsmittel und Impfstoffe nach solchem
urShemerkten An- oder Auftauen oder Temperaturerhöhungen schwerwiegende Ergebnisse
haben kann.
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Wegen der Probleme im Zusammenhang mit dem Antauen und Wiedereinfrieren
und der Temperaturerhöhung hat man lange nach einem einfachen, wirksamen und zuverlässigen
Mittel gesucht für die Anzeige der thermischen Vergangenheit eines Produktes für
einen potentiellen Benutzer oder Verbraucher, damit dieser sicher sein kann, daß
das Produkt zu keiner Zeit eine solch hohe Temperatur erreicht hat, daß die Qualität
nachteilig beeinflusst worden sein kann. In der Zeitschrift "Food Technology, Ausgabe
26, Seiten 46-50 (1972) erschien eine Veröffentlichung Defrost Indicators ir in
deren Literaturverzeichnis der gegenwärtige Stand der Technik bezüglich dieses Problems
ausgewiesen ist, wobei insbesondere auf Tauindikatoren für tiefgefrorene Nahrungsmittel
eingegangen ist. Wie in jener Veröffentlichung betont, wurden in der Vergangenheit
zahlreiche Anzeigeeinrichtungen entworfen und einige wurden sogar auf den Markt
gebracht. Ein idealer Anzeige existiert jedoch nicht und keine der bisher entworfenen
hat sich durchsetzen können.
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Die gegenwärtig erhältichen Anzeiger für die thermische Vergangenheit
erfordern entweder eine Modifikation der vorhandenen Verpackungen für das gefrorene
Produkt derart, daß die Indikatoren Zugang zu dem Inneren des Produktes haben können,
während sie gleichzeitig von der Außenseite einer solchen Packung überprüft werden
können oder sie messen bloß die Oberflächentemperatur des Produktes. Eine
Abwandlung
der Verpackung ist im allgemeinen zu teuer und raumaufwendig, als das sie industriell
akzeptabel wäre und die Messung der Oberflächentemperatur des Produktes ist häufig
nicht charakteristisch für den Zustand des Produktes als ganzes. Aus diesen Gründen
ist keiner dieser Vorschläge befriedigend. Eine weitere erhebliche Schwierigkeit
mit den meisten bekannten Indikatoren ergibt sich aus der Tatsache, daß ihre Wirksamkeit
auf dem Auftauen der einen oder anderen Substanz beruht. Deshalb ist eine gesonderte
Handhabung während Herstellung und späterer Lagerung der Mehrzahl solcher Einrichtungen
erforderlich, um sicherzustellen, daß die Anzeigersubstanz gefroren bleibt oder
solche Anzeigereinrichtungen müssen unmittelbar vor dem Anbringen an dem Produkt
hergestellt werden. Einige solcher Anzeiger umfassen eine Membrane, welche die Anzeigesubstanz
enthält welche Membrane für das Freisetzen der Substanz aufbricht, wenn der Gefriervorgang
durchgeführt wird, doch waren solche Einrichtungen nicht zuverlässig. Das Einfrieren
führte nämlich nicht immer zum Aufbrechen der Membrane und Freisetzen des Diffusionsmediums.
Diese Probleme mögen ursächlich dafür sein, daß solche Anzeigeeinrichtungen industriell
bisher nur zögernd aufgenommen wurden.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es eine Anzeigeeinrichtung
für die thermische Vergangenheit von Produkten zu schaffen, bei der die obigen Schwierigkeiten
und Probleme vermieden sind. Die Lösung ergibt sich aus den Patentansprechen 1 und
8, wobei die Unteransprüche zweckmäßige Weiterbildungen definieren.
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Grundsätzlich umfaßt die Anzeigeeinrichtung gemäß der Erfindung ein
Gehäuse mit einem Anzeigebereich wie ein transparentes Fenster an einer ersten Stelle.
Ein Reservoir für ein Diffusionsmedium befindet sich in dem Gehäuse an der zweiten,
von der ersten Stelle entfernten Stelle und zwischen der ersten und der zweiten
Stelle erstrecktsich ein Docht.
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Das Diffusionsmedium ist diffundierbar durch den Docht zwischen dem
Reservoir und dem Anzeigebereich nur dann, wenn
die Temperatur des
Mediums oberhalb eines vorgegebenen Wertes liegt, d.h. das Diffusionsmedium ist
entweder gefroren oder so viskos, wenn es unter der Temperaturgrenze liegt, daß
keine merkbare Diffusion erfolgt. Mittel sind vorgesehen, um das Gehäuse an der
Außenseite des Produktes in gutem thermischen Kontakt mit diesem anzubringen und
dem Gehäuse sind Mittel zugeordnet für die Isolation des Diffusionsmediums von der
Umgebungstemperatur rings um das Produkt. Obwohl also die Einrichtung ausgelegt
ist für die Befestigung an der Produktaußenseite kann die Einrichtung die Einflüsse
der Packungsumgebung hinsichtlich siner Wirkungsweise verringern oder vollständig
eleminieren.
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Hierfür ist es höchst wünschenswert, daß das Gehäuse einen Wandungsabschnitt
aufweist, der sich nahe dem Diffusionsmedium befindet und in thermischen Kontakt
mit dem Produkt steht, wenn das Gehäuse an diesem befestigt wird. Efise solche Wandung
besteht aus einem gut thermisch leitendem Material, um den thermischen Zustand des
Produktes in das Gehäuse zu übertragen zwecks Reakticn durch das Diffusionsmedium.
Die Mittel für die Isolation des Diffusionsmediums von der Umgebungstemperatur rings
um das Produkt umfassen vorzugsweise eine wärmerefglektierende Oberfläche, wie sie
etwa durch Aluminiumfolie gebildet wird, an der Wandung des Gehäuses, die der Umgebungstemperatur
ausgesetzt ist.
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Weiter ist für die Erfindung bemerkenswert, daß die Einrichtung gefertigt
und gelagert werden kann während längerer Zeitperioden ohne die Notwendigkeit, daß
das Diffusionsmedium gefroren bleiben muß. Zu diesem Zweck ist das Reservoir am
zweckmäßigsten eine geschlossene Membrane, die das Diffusionsmedium vollständig
umschließt, jedoch von außen bezüglich des Gehäuses aufbrechbar ist, um das Diffusionsmedium
aus dem Reservoir freizusetzen für Kontakt mit dem Docht. Demgemäß kann die Einrichtung
während langer Zeitperioden hergestellt und gelagert werden bis zu dem Augenblick,
wo sie verwendet werden soll. Da, was noch wichtiger ist das Aufbrechen der Membrane
als beabsichtigter Schritt von der Außenseite des Gehäuses her erfolgt, wird das
Aufbrechen auch mit Sicherheit durchgeführt.
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Ein weiteres wichtiges Merkmal bei der bevorzugten Ausführungsform
des Gegenstandes der Erfindung ist zusätzlich zu dem aufbrechbaren Reservoir ein
Mittel vorgesehen, für die Steuerung des Durchlasses des Anzeigefluids oder Diffusionsmediums
von dem Reservoir zu dem Anzeigebereich für den Zeitraum zwischen dem Augenblick
zu dem das Reservoir aufgebrochen wird und dem Zeitpunkt zu dem das Medium zusammen
mit der Verpackung gefroren wird. Im einzelnen ist ein Damm quer zu der Dochterstreckung
an einer Stelle zwischen dem Reservoir und dem Anzeigebereich vorgesehen, um die
Diffusion des Mediums zu steuern. Ein solcher Damm wird am einfachsten dadurch hergestellt,
daß man einen Teil des Dochtes mit erhöhter Dichte ausbildet, um die zeitliche Diffusionsrate
des Mediums durch diesen Abschnitt zu verringern. Es ist festzuhalten, daß ein solcher
Damm auch brauchbar ist für die Steuerung der Länge des Zeitraumes während dem das
Diffusionsmedium aufgetaut sein muß, bevor die Einrichtung eine Anzeige dafür liefert,
daß das überwachte Produkt in mehr als akzeptabler Weise geschädigt worden ist.
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Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung werden nachstehend
unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher erläutert.
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Fig. 1 zeigt perspektivisch eine bevorzugte Ausführungsform einer
Einrichtung gemäß der Erfindung befestigt an einem Paket eines gefrorenen Produktes,
beispielsweise eines Nahrungsmittels Fig. 2 ist ein vergrößerter Schnitt durch die
Einrichtung nach Fig. 1 in einer Ebene, die in Fig. 1 durch die Linie 2-2 markiert
ist Fig. 3 zeigt einen Abschnitt eines fortlaufenden Streifens von Einrichtungen
gemäß der Erfindung beim Durchlauf zwischen Rollen für das Aufbrechen des Diffusionsfluidreservoirs
jeder
Einrichtung von außen Fig. 4 ist eine vergrößterte Draufsicht auf eine weitere bevorzugte
Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung und Fig. 5 ist eine Ansicht einer
Packung von beispielsweise gefrorenes Impfstoff mit einer Ein richtung gemäß Fig.
4, die an der Packung befestigt ist.
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In Figuren 1 und 2 der Zeichnung ist eine Einrichtung gertläl: der
Erfindung mit dem Bezugszeichen 11 versehen und dirgestellt auf der Außenseite einer
Packung 12 beispielsweise eines gefrorenen Nahrungsmittels. Die Einrichtung 11 umfaßt
ein Gehäuse 13 gebildet von einer oberen Materialbahn 14 und einer unteren Materialbahn
16, die am Umfang miteinander verbunden sind, wie bei 17 angedeutet.
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Mit dem Gehäuse 13 sind Mittel verbunden für das Isolieren des Inneren
desselben von der Umgebungstemperatur rings um das Produkt an dem die Einrichtung
befestigt ist. Hier ist die Wandung 14 gebildet von einem Laminat aus einer Schicht
18 eines transparenten Kunststoffmaterials und einer Schicht 19, die für Wärmereflektion
sorgt. Die Schicht 18 besteht wünschenswerterweise aus einem Kunststoffmaterial
mit guten wärmeisolierenden Eigenschaften, wie Cellulose, Polyamid, Polycarbonad,
Polyester, Polyfin, Polyvenylchlorid , Polystyrol oder Copolymären der vorgenannten.
Eine solche Schicht 18 isoliert demgemäß das Innere der Packung und die Schicht
19 gegen direkten thermischen Kontakt mit der Umgebung der Packung. In diesem Zusammenhang
ist es wünschenswert, daß die Schicht 18 relativ dick ist, beispielsweise 5/10 mm.
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Die Schicht 19 ist beispielsweise eine Aluminiumfolie oder eine andere
Metallfolie mit einer wärmereflektierenden Oberfläche auf der Innenseite der transparenten
Schicht 18. Eine solche Schicht verhindert demgemäß, daß Strahlung durch die Kunststoffschicht
18 das Innere des Gehäuses aufheizt. Aus der Schicht 19 sind jedoch Teile herausgenommen
zur Bildung
von lichtdurchlässigen Fenstern 21 durch das Gehäuse
an bestimmten Stellen wie dargestellt. Die Aufgabe dieser Fenster wird im einzelnen
noch erläutert.
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Die untere Wandung 16 des Gehäuses ist allgemein flach in Anpassung
an die Oberfläche der Packung. Außerdem umfaßt diese Wandung eine Schicht 22 aus
einer Metallfolie oder dergleichen, die für gute thermische Leitung zwischen dem
Inneren des Gehäuses und der Nahrungsmittelpackung sorgt und eine Beschichtung 23
eines geeigneten Klebers an der Unterseite der Schicht 22 vorgesehen. Ein solcher
Kleber sorgt für die Befestigung des Gehäuses 13 an der Packung über der gesamten
Oberfläche der Metallfolienschicht 22 für gute thermische Leitung zwischen den Flächen.
In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, daß die die Schicht 22 bildende Folie aus
demselben Material bestehen kann aus dem auch die Schicht 19 der Wandung 14 besteht.
Weil die Übertragung von Wärme von der Packung auf das Gehäuse primär durch Leitung
erfolgt, während die Übertragung von Wärme von der Umgebung auf die Packung durch
Strahlung stattfindet kann eine Aluminiumfolie sowohl als Isolation für die Wandung
14 wie auch als thermischer Leiter für die Wandung 16 dienen.
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Ein Reservoir 24 für ein Diffij:sionsmedium ist innerhalb des Gehäuses
13 an einer Stelle vorgesehen, die entfernt von den Fenstern 21 liegt. Ein solches
Reservoir wird gebildet durch eine geschlossene dünnwandige Membrane aus einem flexiblen,
jedoch nicht elastischen Material, das von der Außenseite des Gehäuses aufgebrochen
werden kann, um ein darin enthaltenes flüssiges Diffusionsmedium freizusetzen.
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Wie dargestellt ist eine solche Membrane zentral innerhalb des Gehäuses
untergebracht, während die Fenster 21 dicht nahe den Seitenkanten des Gehäuses liegen.
Ein Docht für die Übertragung des Diffusionsmediums, wenn diese s nicht gefroren
ist von dem Reservoir in die Nachbarschaft der Fenster ist ebenfalls vorgesehen.
Genauer gesagt, ist der Rest des Gehäuseinnern gefüllt mit einem generell porösen
Materials. Die genaue Natur eines solchen Materials hängt
ab von
seinem Verhältnis bezüglich des gewählten Diffusionsmediums, d.h. für die Dochtwirkung
muß das Diffusionsmedium solches Material befeuchten. Ein Ahsorbtionsstoff auf Zellulosebasis,
wie im Handel erhältiche Filterpapiere kann von den meisten Flüssigkeiten benetzt
werden, die als Diffusionsmedium in Einrichtungen dieser Art verwendet werden und
ist im übrigen geeignet für die Verwendung im Zusammenhang mit der vorliegenden
Erfindung.
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Aus obigem erkennt manr daß wenn einmal das Reservoir 24 aufgebrochen
worden ist, um das Diffusionsmedium frei zusetzen dieses, wenn es flüssig ist durch
das Dochtmaterial 26 zu stellen unterhalb der Fenster 21 transportiert wird. Die
Zeit, die erforderlich ist, daß das Diffusionsmedium von dem Reservoir zu den Anzeigemeldern
unter den Fenstern gelangt, hängt von der Natur des Diffusionsmediums und des Zellulosematerials
ab. Durch entsprechende Auswahl des Diffusionsmediums und des Dochtmaterials kann
demgemäß die thermische Bedingung gewählt werden, der das Produkt unterworfen werden
muß, bevor eine Anzeige derselben an den Fenstern 21 gegeben wird.
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Wie vorstehend erörtert, besteht ein Problem, daß viele bekannte Anzeiger
bisher nicht hat zum Zuge kommen lassen, darin, daß sie bei einer Temperatur unterhalb
des Gefrierpunktes des Diffusionsmediums gefertigt und gelagert werden müssen, damit
keine falschen Anzeigen erfolgen. Es ist das besondere Merkmal der vorliegenden
Erfindung, daß Mittel vorgesehen sind, um dieses Problem zu lösen. Genauergesagt
wird nicht nur das Diffusionsmedium außer Kontakt mit dem Dochtmaterial gehalten
durch die nicht aufgebrochene Membrane bis zu dem Augenblick da die Einrichtung
verwendet wird, sondern die Einrichtung umfaßt auch Mittel die sicherstellen, daß
selbst nach Aufbrechen der Membrane die Diffusion des Mediums durch den Docht während
einer bestimmten Zeitperiode verhindert wird, die genügt, um die Einrichtung an
einer Packung anbringen und dann einfrieren zu können. Zu diesem Zweck sind Dämme
27 in dem Docht vorgesehen, der das Reservoir und die Fenster 21 auf jeder Seite
der Einrichtung voneinander trennen. Wie am besten in
in Figur
2 erkennbar, ist dieser Dam 27 einfach an einem Teil des Dochtmaterials mit vergrößerter
Dichte um die zeitliche Diffusionsrate des Mediums durch diesen Teil zu verringern.
Wenn das Dochtmaterial aus relativ unelastischem Absorbtionsmaterial aus Zellulosematerial
besteht, kann der Damm beispielsweise durch bloßes Komprimieren des Materials geschaffen
werden, wie für diese vergrößerte Dichte angedeutet. Der Grad der Kompression oder
vergrößerten Dichte hängt ab von der Natur des Dochtmaterials und der gewünschten
zeitlichen svTerzögerung. Das Diffusionsmedium kann irgendein flüssiges, üblicherweise
für solche Zwecke verwendetes Material sein, das fließfähig durch das zugeordnete
Dochtmaterial bei der gewünschten Temperatur ist. Ein bevorzugtes Material als Diffusionsmedium,
wenn man feststellen möchte, ob ein Produkt wie ein Impfstoff oder ein Plasma eine
Temperatur oberhalb einer Temperatur von 20 c C während einer vorgegebenen Zeitperiode
ausgesetzt worden ist, ist Kornöl (Getreideöl, Maisöl).
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Wenn das Produkt ein gefrorenes Nabrungsmittel ist, das beispielsweise
Qualitätseinbußen erleidet, wenn es während einer vorgegebenen Zeitperiode einer
Nullgrad Celsius übersteigenden Temperatur ausgesetzt wird, ist Palmitoleinsäure
ein bevorzugtes Anzeigermaterial. Jojowachs ist ein geeignetes Difffusionsmedium
wenn man wissen möchte, ob ein Produkt einer Temperatur oberhalb loOC während einer
Zeitperiode ausgesetzt war, die eine vorgegebene Größe übersteigt. Natürlich ist
ein Farbzusatz wünschenswert, der dem gewählten Diffusionsmedium zugesetzt wird,
um einen geeigneten visuellen erfassbaren Kontrast an den Fenstern 21 zu schaffen,
wenn das Diffusionsmedium diese erreicht hat. Die visuelle Anzeige kann man auch
an den Fenstern 21 dadurch erzielen, daß eine Auftauanzeige als Farbe oder Zeichen
auf der innenseitigen Oberfläche der Wandung 16 direkt unter den Fenstern 21 angebracht
wird, jedoch überdeckt von dem Dochtmaterial. Wenn der Docht relativ dünn ist, beispielsweise
o,25 mm an dieser Stelle und ein feines Absorbtionsmaterial auf Zellulosebasis ist,
wie im Handel erhältiche Filterpapiere Whatmann Nr. 1 und 3 werden die oben erwähnten
und andere Diffusionsmedium das Dochtmaterial an den Fenstern 21 durchsichtig werden
lassen. Solche Durchsichtigkeit
macht dann die Anzeigefarbe oder
das Anzeigezeichen auf der innenseitigen Oberfläche der Wandung 16 sichtbar, als
gewünschte visuelle Anzeige der thermischen Vergangenheit des Produktes.
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Man wird erkennen, daß die Wandung 13 der Einrichtung nicht nur das
Diffusionsmedium von der Temperatur der Urrebung isolieren soll, sondern daß es
auch wichtig ist, daß der Effekt auf die Oberfläche des Produktes durch die Umgebung
bedingungen nicht die Wirkungsweise der Einrichtung nachteilig beeinflussen soll.
Es ist nämlich nicht ungewnhnl:ich, daß die Außenseite einer Packung auf einer wesentlich
höheren Temperatur liegt, als das in ihr enthaltene Produkt Die Einrichtung gemäß
der Erfindung ist so konzipiert, daß sicken gestellt wird, daß die Oberflächentemperatur
der Packung keine Fehlanzeige der Einrichtung bewirkt. Das Gehäuse er Einrichtung
isoliert nämlich jenen Teil der Packungsoberfläche gegen die Umgebungstemperatur,
der vcn der Einrichtung bedeckt ist, und es besteht ein erheblicher Abstand zwischen
der Stelle an der sich normalerweise das Diffusicnsmedium innerhalb des Gehäuses
befindet, also zwischen den Dämmen 27 und den Kanten des Gehäuses. Deshalb isoliert
die Einrichtung nicht nur direkt das Diffusionsmedium gegen die Umgebung, sondern
verringert auch erheblich die Übertragung thermischer Energie von der Oberfläche
der Packung, die nicht von der Einrichtung überdeckt ist, zu der Stelle, an der
sich das Diffusionsmedium in engem thermischen Kontakt mit der Packung befindet.
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Der thermische Anzeiger gemäß der Erfindung bietet sich ohne weiteres
für Herstellung, Lagerung und Anbringung an einem Produkt an. Insbesondere kann
man die Einrichtung herstellen durch Zusammenlaminieren der verschiedenen Materialien
ohne Erforderniss einer großen Umrüstung der gegenwärtig zur Verfügung stehenden
Maschinen. Darüberhinaus kann man eine Vielzahl solcher Einrichtungen gleichzeitig
in einer Bahn oder einem Blatt von Material herstellen. Hier zeigt Figur 3 eine
Mehrzahl von Anzeigern gemäß der Erfindung auf einem fortlaufenden rückseitigen
Trägerstreifen 31.
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ist beispielsweise ein silikonbehandeltes, leicht abschälbares Material
auf dem die Einrichtungen bei der Herstellung auflaminiert werden. Man erkennt,
daß die Verwendung eines solchen Trägerstreifens nicht nur die Klebschicht 23 auf
der Unterseite jeder Einrichtung schützt, sondern es auch ermöglicht eine Mehrzahl
der Einrichtungen in Rollenform oder dergleichen zu speichern.
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Wie oben erwähnt, besteht ein großer Vorteil des Gegenstandes der
Erfindung darin, daß er sehr zuverlässig ist und trotzdem bei Normaltemperaturen
gefertigt und gelagert werden kann. Das bedeutet, daß bei korrekter Herstellung
man sicher sein kann, daß die Einrichtung aitiviert wird, d.h. daß das Diffusionsmedium
freigesetzt wird, zu dem Zeitpunkt zu dem die Einrichtung an dem einzufrierenden
Produkt angebracht wird. Figur 3 zeigt ferner eine Einrichtung für einfache, jedoch
wirksame Aktivierung der Einrichtungen. Es handelt sich hier um ein Paar von Druckrollen
32 zwischen denen der Materialstreifen 31 durchläuft, unmittelbar bevor die Anzeiger
gemäß der Erfindung an Procluktpackungen angebracht werden sollen.
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Wie schematisch dargestellt, wirken solche Druckrollen mit genügendem
Druck auf den Streifen ein, um die Membrane des Reservoirs aufzubrechen, womit das
Freisetzen des Diffusionsmediums bewirkt wird. Die Dämme 27 verhindern jedoch1 daß
das Diffusionsmedium unmittelbar zu den Anzeigebereichen übertragen wird, d.h. zu
dem Dochtmaterial unter den Fenstern 21. Man erhält somit Zeit für das Anbringen
der Anzeiger an den gewünschten Packungen und deren späteres Einfrieren. Man erkennt,
daß nachdem das Diffusionsmedium einmal eingefroren worden ist, die Dochtwirkung
unterbrochen bleibt.
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Die Merkmale der Erfindung sind insoweit an einem rechteckigen Anzeiger
erläutert worden, doch versteht es sich, daß die Erfindung bei zahlreichen anderen
Konfigurationen ebensogut brauchbar ist. Fig. 4 illustriert z.B. in Draufsicht einen
runden Anzeiger gemäß der Erfilidung. Hier befindet sich das
Reservoir
des Anzeigers 41 zentral bei 42. Anstatt, daß die Dämme durch 2 lineare Druckstellen
an gegenüberliegenden Seiten des Reservoirs vorgesehen werden, wie in dem oben beschriebenen
Ausführungsbeispiel ist hier nur ein runder Damm 43 vorgesehen. Ein solcher Damm
43 umschließt das Reservoir 42, um es von den Fenstern 44 zu isolieren, die auf
einer Kreislinie auf der dem Reservoir abgewandten Seite des Damms angeordnet sind.
Man erkennt, daß diese Ausführungsform der Erfindung auch ein Dochtmaterial enthält,dessen
äußere Umfangskante durch die gestrichelte Linie 46 angedeutet ist.
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Die Ausführungsform der Erfindung nach Fig. 4 ist in allen anderen
Punkten im Prinzip gleich dem Ausführungsbeispiel nach Figuren 1-3. Auch hier kann
der Anzeiger 41 mit einem Trägerblatt verbunden sein, falls erwünscht. Figur 5 zeigt
einen Anzeiger 41 an einer Flasche 47 für ein gefrorenes Produkt, z.B. einen Impfstoff
oder Plasma.
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Fachleute können Abwandlungen und Modifikationen des Gegenstandes
der Erfindung vornehmen, ohne von dem Erfindungsgedanken abzuweichen. Beispielsweise
kann es unter bestimmten-Umständen wünschenswert sein, eine Mehrzahl von Indikatoren
oder Anzeigern gemäß der Erfindung an einer Packung anzubringen, die so ausgelegt
sind, daß sie bei unterschiedlichen Temperaturen und Zeiten ansprechen, damit so
die thermische Vergangenheit des Produktes genauer erfaßt werden kann.
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Patentansprüche: