DE2616938B2 - Verfahren und anordnung zur steuerbaren erzeugung von wandmagnetisierungszustaenden in magnetischen einzelwanddomaenen - Google Patents
Verfahren und anordnung zur steuerbaren erzeugung von wandmagnetisierungszustaenden in magnetischen einzelwanddomaenenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Anordnung, wie sie im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 beschrieben
ist.
Eine magnetische Einzelwanddomäne stellt einen kleinen Magnetisierungsbereich in einer Speicherschicht
dar, wobei die geometrische Form unabhängig von irgendwelchen Grenzen der Magnetschicht ist,
innerhalb der sich die betreffende magnetische Einzelwanddomäne führen und weiterbewegen läßt.
Der Begriff magnetische Einzelwanddomänen umfaßt Zylinderdomänen, Streifendomänen und Segmentdomänen,
bei denen ein Teil der Wandung durch eine magnetische Diskontinuität in der Speicherschicht
selbst ergänzt wird, so daß als Ergebnis eine Einzelwanddomäne mit Halbkreisquerschnitt vorliegt.
Insoweit als eine magnetische Einzelwanddomäne in einer Magnetspeicherschicht aus sich selbst hinaus
definiert ist, ist sie dann auch frei, sich nach allen Richtungen in dieser Magnetspeicherschicht zu bewegen
bzw. geführt zu werden. Die Magnetisierung in der Domänenwandung wird allgemein als Blochwandtyp
vorausgesetzt, wobei die Magnetisierungsrichtung sowohl in der Ebene der magnetischen Speicherschicht
sowie in Richtung der Ebene der Domänenwandung liegt. Da magnetische Einzelwanddomänen sich durch
ein angelegtes magnetisches Gradientenfeld weiterbewegen lassen und außerdem sich in der Magnetspeicherschicht
erzeugen, speichern und abfühlen lassen, können unter Anwendung entsprechender Techniken Speichereinrichtungen
für die Datenverarbeitung bereitgestellt werden.
Im allgemeinen werden bei bekannten Einrichtungen unter Verwendung von magnetischen zylindrischen
Einzelwanddomänen die darzustellenden Bits durch das Auftreten und/oder Fehlen von magnetischen zylindrischen
Einzelwanddomänen zu vorgegebenen Zeiten bzw. an vorgegebenen Plätzen dargestellt. Ein solches
Verfahren wird bereits von Anfang an verwendet, da entweder die Nukleation oder die Abspaltung magnetischer
zylindrischer Einzelwanddomänen von Mutterdomänen in steuerbarer bzw. gesteuerter Weise zu einer
am leichtesten zu verwirklichenden Anordnung dieser Art führt.
Verschiedene M agneteinzelwanddomänen eigenschaften,
die für die Informationsspeicherung und die Informationsrückgewinnung zweckmäßig und sogar
vorteilhaft sind, haben sich nach und nach auskristallisiert In der DT-OS 23 62 914 werden so z.B.
magnetische Einzelwanddomänen verwendet, deren Abmessungen unterschiedlich sind, um unterschiedliche
Binärzustände darzustellen. Bei einer weiteren Ausführungsform, die zur Informationsspeicherung vorteilhaft
ist, kann die unterschiedliche Drehrichtung oder Chiralität in der Wandmagnetisierung der magnetischen
Einzelwanddomäne nutzbringend angewendet werden. Verschiedene Drehrichtungen der Wandmagnetisierung
lassen sich dabei zur Binärdarstellung ausnutzen. Eine Anordnung dieser Art ist im »IBM-Technical
Disclosure Bulletin«, Band 13, Nr. 10, Seite 3021, März 1971 gezeigt, indem also die unterschiedliche Chiralität
in magnetischen Einzelwanddomänen zum Zwecke der Informationsspeicherung ausgenutzt wird.
Bei anderen Arbeiten in Verbindung mit Einrichtungen unter Verwendung von magnetischen Einzelwanddomänen
hat sich herausgestellt, daß diese magnetischen Einzelwanddomänen auch noch weitere unterschiedliche
Eigenschaften besitzen, die sich zur Unterscheidung einzelner magnetischer zylindrischer Einzelwanddomänen
voneinander verwenden lassen. So hat sich herausgestellt, daß magnetische Einzelwanddomänen
mit unterschiedlicher Anzahl von vertikalen Linien, genannt Blochlinien, auftreten können, die grob gesagt
jeweils als vertikale Verdrehungslinie in der Wandmagnetisierung zu denken sind. Diese Blochlinien trennen
gewissermaßen zwei Gebiete innerhalb der Blochwand der magnetischen Einzelwanddomäne mit entgegengesetzten
Blochwandmagnetisierungsrichtungen. Es hat
sich fernerhin gezeigt, daß die so unterschiedenen Magneteinzelwanddomänen verschiedenen Fortbewegungsrichtungen
unter dem Einfluß eines angelegten magnetischen Gradientenfeldes unterliegen.
Dieses Blochlinienphänomen ist ausführlich in der Offenlegungsschrift 24 11 731 beschrieben; außerdem
sind die B'.ochlinieneigenschafien in der Zeitschrift
»Applied Physics Letters«, Band 21, Nr. 4, 15. August 1972, S. 149 und 150 dargelegt. Hier ist dabei speziell
gezeigt, daß bei einer hinreichenden Anzahl vertikaler Blochlinien längs der Domänenwandung einer Einzelwanddomäne
unter Einwirkung eines stärkeren Vormagnetisierungsfeldes die Einzelwanddomäne leichter zum
ίο Zusammenbruch gebracht werden kann, als wenn eine
geringere Anzahl vertikaler Blochlinien vorliegen würde. Zusätzlich sind Abmessungen und Beweglichkeit
magnetischer Einzelwanddomänen in Abhängigkeit von der Anzahl vertikaler Blochlinien angegeben.
Eine Verwendung dieser unterschiedlichen Typen magnetischer Einzelwanddomänen ist in der DT-OS
24 12 879 gezeigt. Im einzelnen ist dort eine Anordnung
beschrieben, bei der die unterschiedlichen Bewegungsrichtungen von magnetischen Einzelwanddomänen in
einem magnetischen Gradientenfeld zur Darstellung von Daten Anwendung finden. Hiermit ist also die
wichtige Eigenschaft unterschiedlicher Ablenkungswinkel magnetischer zylindrischer Einzelwanddomänen in
einem magnetischen Gradientenfeld in Abhängigkeit vom Wandmagnetisierungszustand einer jeweiligen
magnetischen Einzelwanddomäne erkannt und aufgezeigt. Der Ablenkungswinkel ist dabei als Funktion der
Drehungszahl der Wandmagnetisierung längs der Peripherie einer Domänenwandung dargestellt. Jedoch
erfolgt die Einzelwanddomänenerzeugung im wesentlichen wahllos, indem eine Vielzahl von magnetischen
Einzelwanddomänen ohne Rücksicht auf ihre jeweiligen Eigenschaften erzeugt wird. Die magnetischen Einzelwanddomänen
werden dann aber zunächst entsprechend ihrem jeweiligen Ablenkungswinkel abgefühlt,
um sie in einem Datenbitspeicher zu speichern, und zwar je gesondert nach abgefühltem Ablenkungswinkel.
Der spezielle Bitspeicher wird aktiviert, um eine Domäne entsprechend dem zu speichernden Datenzustand
im Informationsspeichersystem freizugeben. Die unterschiedlichen Einzelwanddomäneneigenschaften
sind aber nur zu dem Zeitpunkt bekannt, bei dem eine jeweilige magnetische Einzelwanddomäne unter dem
Einfluß eines gemeinsamen Feldgradienten bewegt und dabei abgelenkt wird, wobei sich dann der jeweilige
Ablenkungswinkel zeigt. Somit ist die gesteuerte Erzeugung von magnetischen Einzelwanddomänen mit
jeweils vorgegebenen unterschiedlichen Eigenschaften bisher nicht angewendet und darüber hinaus auch nicht
bekannt.
Die Entdeckung der Blochlinien führte zu einer an anderer Stelle vorgeschlagenen Erfindung, womit eine
Anordnung und ein Verfahren zur steuerbaren Erzeugung und Umschaltung der Blochlinien in einer
magnetischen Einzelwanddomäne bereitgestellt ist. Hierzu ist ein Magnetfilm in Wechselwirkungskopplung
mit einer Einzelwandmagnetdomänenschicht gebracht. Durch Beeinflussen einer in dieser Einzelwandmagnetdomänenschicht
vorhandenen Einzelwanddomäne mittels Anlegen oder Nichtanlegen eines unipolaren, in
Schichtebene ausgerichteten, magnetischen Feldes an den in Wechselwirkungskopplung stehenden Magnetfilm
erhält diese Einzelwandmagnet.domäne in Abhängigkeit davon, ob das in Schichtebene ausgerichtete
1,5 Magnetfeld anliegt oder nicht, den einen oder anderen
Wandmagnetisierungszustand von zwei möglichen Wandmagnetisierungszuständen. Die über zwei unterschiedliche
Zustände, nämlich den, ob Blochlinien nicht
vorhanden sind, oder den, ob ein Blochlineinpaar auftritt, hinausgehende gesteuerte Erzeugung von
magnetischen Einzelwanddomänen, ist dabei aber nicht aufgezeigt.
Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, ein Verfahren und eine Anordnung bereitzustellen, die zur
gesteuerten Erzeugung von magnetischen Einzelwanddomänen, deren Wandmagnetisierungszustände in
steuerbarer Anzahl vorliegen, wobei eine vorgegebene Wandmagnetisierungstopologie vorgesehen ist, geeignet
ist, indem eine vorgebbare Vielfalt von Zuständen der Blochwände magnetischer Einzelwanddomänen
vorliegen kann.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst, wie es im
Kennzeichendes Patentanspruchs 1 angegeben ist.
Die gesteuerte Erzeugung von magnetischen Einzelwanddomänen unter wohl definierter Wandmagnetisierungstopologie
ist bei Anwendung der Erfindung gewährleistet. Entweder durch gesteuerte Nukleation
unter dem Einfluß eines in der Magnetschicht ausgerichteten Magnetfeldes oder durch Domänenzerteilung
unter dem Einfluß von Mitteln, die die Wandmagnetisierung in diskrete Winkellagen drehen,
und zwar in eine Richtung, die jeweils quer zur Domänenwandrichtung liegt, ist die erfindungsgemäße
Lösung der Aufgabe sichergestellt.
Die erfindungsgemäße Anordnung zur Erzeugung magnetischer Einzelwanddomänen mit wohl definierter
und vorgebbarer Wandmagnetisierungstopologie enthält Mittel zur Erzeugung von magnetischen Einzelwanddomänenstreifen.
Mittel zur Drehung der Wandmagnetisierung in den so gestreckten Bereichen der Einzelwanddomänen, Mittel zur Lagesteuerung besagter
magnetischer Einzelwanddomäne und schließlich Mittel zum Zerteilen einer solchen Streifeneinzelwanddomäne.
Die Richtung des Wandmagnetisierungsvektors in der Streifendomäne während der Aufteilungsperiode
definiert die Lage des einen Blochlinienpaars bei bekannter Magnetfeldrichtung in einer der aufgespalteten
Tochtereinzelwanddomänen. Die Steuerung der sich ergebenden Magnetisierunswandzustände der magnetischen
Einzelwanddomänen wird erreicht, indem zunächst die Blochlinien hinsichtlich der Zerteilungsstelle
in der Mutterdomäne positioniert und die Winkellage der Wandmagnetisierung im abgespalteten Bereich
gesteuert wird.
In einem zweiten Ausführungsbeispiel werden Segmentmagneteinzelwanddomänen
einheitlicher Chiralität der Wandmagnetisierung durch Nukleation an einer Kante oder Diskontinuität in der Speichermagnetschicht
erzeugt. Die Polarität der unipolaren Steuermagnetfeldes über den Nukleationsbereichen steuert dabei
die Wandmagnetisierungs-Chiralität. Magneteinzelwanddomänen mit den Wandzuständen 1 bei nicht
Vorhandensein von Blochlinien und den Zuständen 0 bei jeweiligem Vorhandensein eines Blochlinienpaars lassen
sich durch Abspalten von Einzelwanddomänen von der Segmentdomäne gleichbleibender Chiralität erzeugen.
Der Zustand der erzeugten Domäne hängt von der Chiralitätsrichtung der Segmentdomäne, zusammen mit
der Richtung der Wandmagnetisierungswinkellage über der Abspaltungsstelle ab.
Die gesteuerte Erzeugung von Magneteinzelwanddomänen mit erhöhter Anzahl von Blochlinien für die
Datendarstellung bei Verwendung eines Zahlensystems mit höherer Basis als 2 läßt sich durch Abspalten von
Magneteinzelwanddomäncn von einer Mutterdomäne zu N-fachen Zeitpunkten bewirken, wobei die Wandmagnetisierungswinkellage
über der Abspaltungsstelle entsprechend gesteuert wird. Die Mutterdomäne mit einer gleichförmigen Wandmagnetisierungschiralität
wird aufgeteilt, indem eine Magneteinzelwanddomäne übrigbleibt, die ein Blochlinienpaar besitzt und eine
Magneteinzelwanddomäne mit gleichförmiger Wandmagnetisierungschiralität abgesondert wird. Eine Magneteinzelwanddomäne
mit zusätzlichen Blochlinien wird weiterhin gesteuert aufgeteilt, wobei die Wandmagnetisierungswinkellage
an der Aufteilungsstelle gesteuert ist. Unerwünschte abgespaltene Magneteinzelwanddomänen
gleichförmiger Chiralität werden vernichtet oder auf andere Weise auf eine andere Stelle
verbracht.
Die Anzahl der Blochlinien in der verbleibenden Tochterdomäne wird bei jedem gesteuerten Abspaltungsprozeß
um 2 erhöht. Nach einer Anzahl η von Abspaltungsprozessen kann eine Domäne eine Anzahl η
von Blochlinienpaaren annehmen, wobei diese Magneteinzelwanddomäne
dann in der Lage ist, ein Datenbit einer Information in einem Zahlensystem darzustellen,
das eine beliebig große Basis besitzt. Auf diese Weise läßt sich vorteilhaft durch Steuern der Abspaltungsoperation
und der Wandmagnetisierungstopologie, nämlich der Chiralität und der Anzahl und Polarität der
Blochlinien der aufzuspaltenden Magneteinzelwanddomäne, jeweils eine Magneteinzelwanddomäne erzeugen,
die bekannte WandmagnetÜierungszustände enthält.
Das Verfahren zur steuerbaren Erzeugung von Magneteinzelwanddomänen mit bekannter Wandmagnetisierungstopologie umfaßt die Schritte zur Erzeugung einer Domäne mit bekannter Topologie und Aufspalten dieser Domäne unter dem Einfluß von Mitteln zur Winkellagendrehung der Wandmagnetisierung. Domänen mit höheren Wandmagnetisierungszuständen lassen sich durch Wiederholen der Aufspaltungsverfahrensschritte erzeugen, indem Magneteinzelwanddomänen mit Blochlinien benutzt werden, und die Aufspaltung selbst an einer speziellen Stelle längs der Domänenwandung stattfindet, um gewünschte Wandmagnetisierungszustände zu erhalten.
Das Verfahren zur steuerbaren Erzeugung von Magneteinzelwanddomänen mit bekannter Wandmagnetisierungstopologie umfaßt die Schritte zur Erzeugung einer Domäne mit bekannter Topologie und Aufspalten dieser Domäne unter dem Einfluß von Mitteln zur Winkellagendrehung der Wandmagnetisierung. Domänen mit höheren Wandmagnetisierungszuständen lassen sich durch Wiederholen der Aufspaltungsverfahrensschritte erzeugen, indem Magneteinzelwanddomänen mit Blochlinien benutzt werden, und die Aufspaltung selbst an einer speziellen Stelle längs der Domänenwandung stattfindet, um gewünschte Wandmagnetisierungszustände zu erhalten.
Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Weiterbildungen der Erfindung lassen sich den Unteransprüchen
entnehmen.
Die Erfindung wird mit Hilfe einer Ausführungsbeispielsbeschreibung
anhand der unten aufgeführten Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. la ein Flußdiagramm zur Erzeugung magnetischer Einzelwanddomänen mit Vielfach-Wandmagneti-
sierungszuständen;
Fig. Ib eine schematische Andeutung der Wirkung
eines in Schichtebene gerichteten Magnetfeldes und einer Geschwindigkeitskomponente auf die Bandmagnetisierungsrichtung
einer Magneteinzelwanddomäne; F i g. 2a und 2b schematische Andeutungen zui
Erläuterung der Domänenaufspaltung für die gesteuerte Erzeugung von Wandmagnetisierungszuständen be
Magneteinzelwanddomänen;
F i g. 3 den Ausschnitt aus einer Anordnung zui vorteilhaften Anwendung des in Fig. la angedeuteter
Verfahrens;
Fig.4 verschiedene Wandzustände, die in Magnet
cinzelwanddomäncn zu erhalten sind;
F i g. 5a u. 5b Ausschnitte aus Anordnungen zu
F i g. 5a u. 5b Ausschnitte aus Anordnungen zu
(15 gesteuerten Erzeugung eines Magnetdomänensegment
mit vorgebbarer Wandmagnetisierungschiralität;
F i g. 6a u. 6b jeweils drei Schemen zur Andeutung de Verfahrensschritte und der Anordnung zur Erzeugun]
/on Magneteinzelwanddomänen mit steuerbaren Wandmagnetisierungszuständen, ausgehend von einer
Segmentdomäne;
F i g. 7 ein Blockdiagramm einer Informationsspeichereinrichtung, wo Magneteinzelwanddomänen
mit einer Vielfalt von Wandmagnetisierungszuständen Verwendung finden-,
Fig.8a u. 8b jeweils ein Blockdiagramm und eine
symbolische Wiedergabe unterschiedlicher Möglichkeiten zur Anpassung vorliegender Erfindung an eine
praktische Verwendung;
Fig.9a u. 9b jeweils ein Blockdiagramm und eine
symbolische Andeutung bei Kombination der besonders aufgeführten Elemente in den F i g. 8a und 8b, um
Zahlen eines Zahlensystems höherer Basis zu erhalten.
Die nachfolgende Beschreibung der Erfindung bezieht sich auf die Anordnung zur Erzeugung von
Magneteinzelwanddomänen durch Domänenaufspaltung, wobei vorgebbare Eigenschaften in reproduzierbarer
Weise vorgesehen werden können, und zwar zur Verwendung in üblichen Magnetdomäneninformationsspeichersystemen;
außerdem wird ein Verfahren zur Erzeugung von vorgebbaren und reproduzierbaren Magneteinzelwanddomänen, die vielfache Wandmagnetisierungszustandstopologien
aufweisen können, um *5 eine Zahlenwiedergabe in einem Zahlensystem zu
gewährleisten, dessen Basis größer als 2 ist, erläutert. Die erzeugten Magneteinzelwanddomänen lassen sich
vorzugsweise in einem Domänenschichtgitter für die Infomationsspeicherung verwenden, wie es der DT-OS
24 41 280 im einzelnen zu entnehmen ist.
Theoretische Grundlagen vorliegender Erfindung können der Veröffentlichung »IEEE Transaction on
Magnetics«, Band MAG-9, Nr. 4, Dezember 1973 auf den Seiten 617 bis 621 entnommen werden. Wie hierin
ausgeführt, wird bei jeder Domänenabspaltung gleichzeitig ein Blochlinienpaar erzeugt. Alle bei einer
Domänenabspaitung erzeugten Blochlinien weisen einen vorgegebenen Drehsinn auf und werden als
negative Blochlinien bezeichnet. Entweder erhält dabei eine von den sich ergebenden Domänen beide
Blochlinien, oder jede von den sich ergebenden magnetischen Einzelwanddomänen erhält eine von
diesen Blochlinien, und zwar in Abhängigkeit vom Abspaltungsmechanismus und der Wandmagnetisierungstopologie
der zu spaltenden Einzelwanddomänen. Der erste Vorgang tritt ein, wenn eine Wandmagnetisierungsrichtung
in einem Wandsegment antiparallel zur Magnetisierungsrichtung im anderen Wandsegment der
gleichen magnetischen Einzelwanddomäne ausgerichtet ist, womit sie durch den Aufspaltungsprozeß rekombiniert
werden soll. Der zweite Prozeß tritt ein, wenn die Blochlinien in der Mutterdomäne auf entgegengesetzten
Seiten der Abspaltungsstelle liegen.
Gemäß vorliegender Erfindung erhält eine der beiden sich bei Abspaltung ergebenden magnetischen Einzelwanddomänen
beide Blochlinien.
Obgleich in der oben zitierten Veröffentlichung einige theoretische Aspekte hierüber abgehandelt sind, sind
doch die Resultate der Einzelwanddomänenaufspaltung bisher unbekannt geblieben. So steht z. B. auf Seite 620
a. a. O. unter dem Kapitel »Experimental Evidence«, daß
sich eine Muttereinzelwanddomäne mit dem Zustand 5=0 in zwei Magncteinzelwanddomänen mit dem
Zustand 5=0 oder in eine mit dem Zustand 5= -1 und in eine weitere mit dem Zustand 5= +1 aufspalten läßt.
Das sich ergebende Resultat bleibt jedoch hierbei dem Zufall überlassen. Mit Hilfe vorliegender Erfindung
jedoch lassen sich diese Prozesse so steuern, daß sich bekannte Wandmagnetisierungszustände in den jeweils
resultierenden Magneteinzelwanddomänen nach einem Abspaltungsprozeß herbeiführen lassen.
Die Prozeßverfahrensschritte zum Erzeugen von Magneteinzelwanddomänen mit Binär- bzw. Vielfachzuständen
gemäß der Erfindung sind im Ablaufschema nach F i g. 1 a gezeigt. In der schematischen Darstellung
nach F i g. Ib sind die dabei auftretenden Wirkungen in der Domänenwandung entsprechend angedeutet; wohingegen
in den Fig.2a und 2b der Abspaltungsvorgang selbst veranschaulicht wird. Eine Darstellung der
verschiedenen Wandmagnetisierungszustände, die bei den einzelnen Magneteinzelwanddomänen auftreten
können, ergeben sich aus dem Schema nach F i g. 4. Zum Zwecke vorliegender Beschreibung ist angenommen,
daß sich der Wandmagnetisierungszustand jeweils auf die resultierende Wandmagnetisierungsdrehung bezieht.
So zeigt der Wandmagnetisierungszustand 5 ein ganzzahliges Vielfaches einer einmal im Gegenuhrzeigersinn
um den gesamten Domänengrenzkreis, und damit um die Normale der Speicherschicht, erfolgten
einmaligen Gesamtdrehung der Wandmagnetisierung M. Der Begriff Wandmagnetisierungstopologie bezieht
sich auf die Ausgestaltung der Wandmagnetisierung und umfaßt sowohl die Chiralität als auch die Blochlinienlage.
Unter Bezugnahme auf die F i g. 1 a, b, 2a, b und 3 wird
eine Magneteinzelwanddomäne Db vorzugsweise durch Nukleation in einer Magnetspeicherschicht 10, bestehend
aus einem Seltene-Erde-Orthoferrit oder Granat, z. B. durch Anlegen elektrischer Ströme I2 und /3 an die
Leitungszüge 12 und 14 erzeugt, und zwar unter gleichzeitiger Einwirkung eines in der Ebene der
Magnetschicht 10 ausgerichteten Magnetfeldes. Die Domäne D0 im Schema nach Fig.2a unter der
Bezeichung (a) enthält die beiden Blochlinien B innerhalb der Domänenwandung W. Zum Zwecke der
Übereinkunft wird eine Magneteinzelwanddomäne mit einem Blochlinienpaar als mit dem Wandmagnetisierungszustand:
5= 0 behaftet bezeichnet Die verschiedenen Magnetisierungszustände, die eine Magneteinzelwanddomäne
einnehmen kann, werden weiter unten noch im Zusammenhang mit F i g. 4 näher erläutert.
Die Nukleation einer Magneteinzelwanddomäne Db,
enthaltend ein Blochlinienpaar, läßt sich durch entsprechende Erregung zweier sich kreuzender elektrischer
Leitungen, wie in F i g. 3 angedeutet, unter gleichzeitiger Anlegung eines in Schichtebene ausgerichteten Steuermagnetfeldes,
das an der Nukleationsstelle zur Einwirkung gebracht wird, herbeiführen. Die sich ergebende
Magneteinzelwanddomäne üb besitzt dann ein Blochlinienpaar,
das in die Richtung des unipolaren in Schichtebene ausgerichteten Steuermagnetfeldes zeigt
Werden also die Stromrichtungen /2 und h sowie das ir
Schichtebene ausgerichtete Steuermagnetfeld, das ir Richtung des Pfeiles 23 zeigt, angelegt, dann wird cin<
Magneteinzelwanddomäne 22a mit dem Wandmagneti sierungszustand S= 0 und den Blochlinien ßerzeugt.
Die Magneteinzelwanddomänen Db in den F i g. 2
und 3 besitzen eine Magnetisierungsrichtung, di jeweils, wie angedeutet, von der Zeichenebene aus nac
oben gerichtet ist. Unter dieser Voraussetzung mu dann die gesättigte magnetische Speicherschicht 10 ein
negative oder eine von der Zeichenebene aus i Normalenrichtung nach unten gerichtete Magnelisii
rung besitzen, indem die positive Normalenrichtung m der M agneteinzelwanddomäncnmagnctisierungsric1
709 5*3/4
lung zusammenfällt. Infolgedessen zeigt die Richtung
des Vormagnetisierungsfeldes Hb in Richtung der Normalen der Zeichenebene, von dieser ausgehend,
nach unten.
Der nächste Verfahrensschritt dient zur Positionierung der Blochlinien vor dem eigentlichen Abspaltungsprozeß. Dies wird durchgeführt, indem die jeweilige
Magneteinzelwanddomäne in eine Zentrallage 22b verschoben wird. Auf Grund dieser Domänenverschiebung
bewegen sich die Blochlinien B längs der Domänenwandung, bis sie die in der Domäne 22b
angedeutete Ruhelage einnehmen. Die Theorie einer solchen Blochlinienwanderung, herbeigeführt durch
gyromagnetische Räume innerhalb einer sich fortbewegenden Domänenwandung, ist im einzelnen in der
Veröffentlichung »Physical Review Letter«, Band 29, Nr. 14,2. Oktober 1972 erläutert. Sobald die Blochlinien
B die angedeutete Ruhelage erreicht haben, bleibt ihre Lage unverändert, auch bei einer weiteren Domänenverschiebung,
wie es durch die Domäne 22c angedeutet ist. Die Magneteinzelwanddomänenverschiebung zur
Positionierung von Blochlinien B wird durch angelegte Ströme /1 und h herbeigeführt. Ist der Strom /1 von
ausreichender Stärke, um das Vormagnetisierungsfeld HB örtlich in seiner Stärke unterhalb der Domänenzerfließstärke
abzusenken, dann kann die Magneteinzelwanddomäne die gestreckte Form, wie durch die
Streifendomäne 22c angedeutet, annehmen. Die endgültige Magneteinzelwanddomänenlänge bestimmt sich
durch die Stromdichte, die sich in Abhängigkeit von der jeweiligen geometrischen Ausgestaltung des elektrischen
Leiters 16 ergibt.
Der nächste Verfahrensschritt dient zur Winkellagendrehung der Wandmagnetisierung im verlängerten
Domänenbereich, indem entweder ein unipolares, in Schichtebene ausgerichtetes Steucrmagnetfeld Hc oder
eine Geschwindigkeitskomponente auf den verlängerten Domänenbereich zur Einwirkung gebracht wird.
Dieser Vorgang ist in Fig. Ib im Einzelablauf angedeutet. Die Winkellage bzw. Neigungsrichtung der
Wandmagnetisierung als Resultat der Einwirkung des in Schichtebene gerichteten Steuerfeldes Hc oder der
Geschwindigkeitskomponente hängt von der Magnetisierungsrichtung der Magneteinzelwanddomäne und
der Blochwandmagnetisierungsrichtung ab.
Die in Fig. Ib gezeigten Diagramme (a)—(h)deuten
die Wirkung der Wandmagnetisierung M innerhalb der Blochwand W entsprechend der Richtung des in
Schichtebene ausgerichteten Steuerfeldes Hc oder der Geschwindigkeitskoinponente an. Die Pfeile Hc und V
zeigen dabei die Magnetfeldrichtung bzw. die Geschwindigkeitsrichtung an. So führt z. B. die Richtung
des Steuermagnetfeldes in den Diagrammen (ty und (b)
zu den nach unten gerichteten Wandmagnetisierungspfeilen.
Die Neigungsrichtung der Wandmagnetisierung als Resultat der Geschwindigkeitsrichtung Vhängt von der
Magnetisierungsrichtung der jeweiligen Magneteinzelwanddomäne relativ zur umgebenden Magnetspeicherschicht
und der Richtung der Wandmagnetisierung ab. Hierüber ist mehr in der Veröffentlichung in »Solid
State Physics« 3,1956, S. 437 u. ff. ausgeführt.
Die in einer Magneteinzelwanddomäne Di in Schema
(d) der F i g. 2a erzeugte Wandmagnetisierung ergibt sich im einzelnen in den Diagrammen (e) und (f) der
Fi g. Ib, wobei das Diagramm (e) den oberen Wandabschnitt
und das Diagramm (f) den unteren Wandabschnitt, der in Fi g. 2a gezeigten Magneteinzelwanddomäne
darstellt.
Der nächste Verfahrensschritt im Prozeß nach Fig. la besteht darin, die Streifendomäne in zwei
einzelne Magneteinzelwanddomänen bei geneigter Wandmagnetisierung aufzuspalten. Dies läßt sich mit
Hilfe der in F i g. 3 angedeuteten Anordnung herbeiführen, wenn der Strom /3 im elektrischen Leiter 14 gepulst
wird, während sich die Magneteinzelwanddomäne hierunter befindet. Die Mittel zur Streckung und
Abspaltung von Magneteinzelwanddomänen sind an sich bekannt (USA 37 27 197). Die in F i g. 3 angedeutete
Anordnung gibt lediglich ein Ausführungsbeispiel wieder, das aber ohne weiteres durch gleichwirkende
Maßnahmen ersetzt werden kann.
Die Richtung des Stromes /3 legt die Leiterkante 14 fest, an der die Streifendomäne abgespaltet und
neugebildet wird. Die beiden Wandungen der Streifendomäne rekombinieren im Bereich des örtlich angelegten
in Schichtebene ausgerichteten Steuermagnetfeldes Hc, und die Magneteinzelwanddomäne Dq wird in die
beiden Magneteinzelwanddomänen Di und D2, wie in
F i g. 2a angedeutet, abgespaltet. Gemäß vorliegender Erfindung besitzt dann die Magneteinzelwanddomäne
Di einen Wandmagnetisierungszustand S= 1, bei dem
keine Blochlinien vorliegen. Die Magneteinzelwanddomäne Di jedoch besitzt dank der Wandungsrekombination
unter Einwirken des Magnetsteuerfeldes Hc zwei
Blochlinienpaare, die in Richtung des angelegten Steuermagnetfeldes Hc zeigen. Die Magneteinzelwanddomäne
Di besitzt deshalb vereinbarungsgemäß einen Wandmagnetisierungszustand S= 1. In einem ähnlichen
Verfahren, wobei allerdings das unipolare in Schichtebene ausgerichtete Steuermagnetfeld Hc nach oben
zeigt, ist zu erreichen, daß die Magneteinzelwanddomäne Di ein Blochlinienpaar, das nach oben zeigt, enthält,
wo hingegen die Magneteinzelwanddomäe D2 ein nach
unten gerichtetes Blochlinienpaar bekommt. Beide Tochtermagneteinzelwanddämonen besitzen dann
einen Wandmagnetisierungszustand 5=0.
Aus den Diagrammen (e) und (f) der Fig. Ib ergibt
sich außerdem, daß eine Geschwindigkeitskomponente V, die auf die verlängerte Streifenmagneteinzelwanddomäne
im Diagramm (d) der F i g. 2a in entgegengesetzter Richtung als der Richtung des in Schichtebene
angelegten Steuermagnetfeldes Hc zur Einwirkung gebracht wird, die gleiche Wandmagnetisierungsneigungsrichtung
einprägt. Aus diesem Grunde besitzen dann die sich ergebenden Magneteinzelwanddomänen
Di und D2 gleiche Wandmagnetisierungszustände. Die
Magneteinzelwanddomäne Di hat einen Wandmagnetisierungszustand
5=1, wobei keine Blochlinien vorhanden sind, während die Magneteinzelwanddomäne D2
alle vier Blochlinien erhält. Die Blochlinien B im Diagramm (c) befinden sich beide auf einer Seite
bezüglich der Abspaltungsstelle; die Wandmagnetisierung M an der Abspaltungsstelle ist antiparallel
gerichtet, so daß deshalb eine der Tochterdomänen sämtliche Blochlinien zugeteilt erhält.
Zur praktischen Anwendung läßt sich die Magneteinzelwanddomane mit dem Wandmagnetisierungszustand
S= 1 vernichten und die Magneteinzelwanddomäne mii dem Wandmagnetisierungszustand S= -1 kann danr
der Verwendung zugeführt werden oder einen nochmaligen Abspaltungsprozeß unterworfen werden
um eine wie in Fig.4 gezeigte Magneteinzelwanddo mäne mit negativem Magnetisierungszustand höhere
Ordnung zu erhalten. Die verschiedenen Blochlinien paare der Magneteinzelwanddomäne mit negativen
Wandmagnetisierungszustand höherer Ordnung lassen sich durch entsprechende Verschiebung wie zuvor in
eine geeignete Lage plazieren, die Magneteinzelwanddomänen zu einer Streifendomäne strecken und unter
Einwirkung eines unipolaren in Schichtebene gerichteten Steuermagnetfeldes abspalten, um so ein weiteres
Blochlinienpaar hinzuzuführen. Damit zeigt sich, daß Magneteinzelwanddomänen mit sehr unterschiedlichen
Wandmagnetisierungstopologien hergestellt und für die jeweiligen Verwendungszwecke gespeichert werden
können, um so Zahlen in einem Zahlensystem mit einer höheren Basis als 2 darzustellen.
Verschiedene Methoden zur Bereitstellung von Magneteinzelwanddomänen mit Wandmagnetisierungstopologien
für entsprechende Datenspeicherung sind in den F i g. 8 und 9 angedeutet, die später noch im
einzelnen erläutert werden. Die Magneteinzelwanddomäne Di in Fi g. 2a läßt sich heranziehen, um zwei
Magneteinzelwanddomänen zu erzeugen, die zur Darstellung binärer Daten, wie in Fig.2b angedeutet,
dienen können. Die Magneteinzelwanddomäne D\ wird dem in Fig. la angedeuteten Prozeß unterworfen, um
die zweiten Tochtermagneteinzelwanddomänen Di und
D\ zu erhalten. Da eine Magneteinzelwanddomäne mit dem Wandmagnetisierungszustand S= 1 keine Blochlinien
enthält, ist auch der Positionierungsverfahrensschritt der Blochlinien hier nicht erforderlich. Wird so
nun eine Magneteinzelwanddomäne mit dem Wandmagnetisierungszustand 5=1 gemäß den Verfahrensschritten, wie sie im Zusammenhang mit F i g. 2a
abgehandelt sind, erzeugt, dann läßt sich diese Magneteinzelwanddomäne strecken, ihre Wandmagnetisierungsrichtung
neigen und sich dann in zwei Magneteinzelwanddomänen abspalten. Im einzelnen wird hierbei, wie in F i g. 2b angedeutet, vorgegangen.
Nach Streckung der Magneteinzelwanddomäne gemäß (b) in Fig.2b ergibt sich eine Wandmagnetisierungsstruktur,
wie in den Diagrammen (c) und (d) der Fig. Ib gezeigt, wobei auch hier wiederum Diagramm
(c)den unteren Wandabschnitt der Domäne in Fig. 2b
und Diagramm (d) den jeweiligen oberen Wandabschnitt darstellt. Dies bedeutet, daß eine Geschwindigkeitskomponente
V oder ein in gleicher Richtung gerichtetes unipolares in Schichtebene ausgerichtetes
Steuermagnetfeld Hc zur gleichen Wandmagnetisierungsneigungsrichtung,
und zwar nach oben führen, so daß sich eine Magneteinzelwanddomäne D* ergibt, die
die addierten Blochlinienpaare enthält.
Wenn die Geschwindigkeitskomponente Voder das Steuermagnetfeld C in ihrer Richtung umgekehrt
werden, dann ergibt sich eine Wandmagnetisierungsneigungsrichtung entsprechend den Diagrammen (a) und
(b) in Fig. Ib. Als Resultat würde sich zeigen, daß die
Magneteinzelwanddomäne Di das Blochlinienpaar erhält und die Magneteinzelwanddomäne £>« keinerlei
Blochlinien aufweist.
Die gemäß Fig.2b erzeugten Magneteinzelwanddomäncn
lassen sich zur Binärdarstellung verwenden. Die Magneteinzelwanddomäne mit dem Wandmagnetisierungszustand
S= 1 läßt sich erneut einem Prozeß gemäß Fig.2b unterwerfen, um so kontinuierlich Magneteinzelwanddomänen
mit dem Zustand 5=0 zur Speicherung für vorgesehene Verwendung zu erzeugen. Ein
Prozeß, wie er in Fig.2b angedeutet ist, kann als Erzeugungsverfahrensschritt, zum Erhalten von Tochtermagneteinzelwanddomänen,
wie in Fig.2a gezeigt, herangezogen werden. Der im Zusammenhang mit
Fig.2b beschriebene Prozeß läßt sich also zum Umlaufverfahren ausweiten. Die Dämone Di wird dabei
also erneut den beschriebenen Verfahrensabläufen unterzogen und damit wieder benutzt, wo hingegen die
Domäne D* gemäß dem in F i g. 2a angedeuteten Prozeß
Verwendung findet, um zwei Magneteinzelwanddomänen zu erzeugen, die zur Binärdarstellung dienlich sind.
Das Schema nach F i g. 4 zeigt den Wandmagnetisierungszustand S verschiedener Magneteinzelwanddomänen
mit der jeweiligen Wandmagnetisierungstopologie.
Die in F i g. 4 auftretenden Pfeile deuten Wandmagnetisierungschiralitäten
und Blochlinienpolaritäten an. Die drei Magneteinzelwanddomänen mit dem Wandmagnetisierungszustand
S= 1 zeigen an, daß 5 bei Linienpaaren entgegengesetzten Vorzeichens (äußerste linke
Domäne) unverändert bleibt. Derartige Blochlinien können sich drehen, während die Magnetisierung
durchgehend beibehalten bleibt, um so eine der beiden anderen Magneteinzelwanddomänen, die mit dem
gleichen Wandmagnetisierungszustand gezeigt sind, beizubehalten. Im Gegensatz hierzu erfordert ein
Übergang zwischen verschiedenen Magnetisierungszuständen eine Diskontinuität in der Winkellagenverteilung,
so daß hiergegen eine Energieaustauschsperre wirksam ist. Diese Sperre bewirkt also, daß die
Magneteinzelwanddomänen ihren während ihrer Bildung eingenommenen Zustand über einen ziemlich
weiten Bereich von Treiberbedingungen beibehalten. Wandmagnetisierungszustände sind in ganzzahligen
Werten unbegrenzt, so daß die in Fig.4 gezeigte Nummer keinesfalls als Einschränkung für die Erfindung
genommen werden kann. Eine algebraische Darstellung des Abspaltungsprozesses ist zwischen jedem Zustand
für die Magneteinzelwanddomänen der F i g. 2a und 2b gezeigt, wobei außerdem ein weiterer Zustand S= —2
vorgesehen ist.
Jeder Domänenabspaltungsprozeß erzeugt ein neues Blochlinienpaar mit dem Resultat, daß zwei Magneteinzelwanddomänen
Wandmagnetisierungszustände besitzen, deren Summe gleich dem Zustand der Muttermagneteinzelwanddomäne
ist. Die höchstmögliche Ordnung des positiven Wandmagnetisierungszustandes ist nach
einer Anzahl N von Abspaltungsprozessen ohne Chiralitätsänderung gleich 1. Die höchstmögliche
Ordnung des negativen Wandmagnetisierungszustandes ist entweder — Noder 1 — N, abhängig davon, ob die
zuerst erzeugte Magneteinzelwanddomäne mit eingerechnet wird oder nicht. Wenn in einer Anzahl N von
Abspaltungsprozessen N+1 Einzelwanddomänen aus einer ersten Magneteinzelwanddomäne erzeugt werden,
dann ist die Summe von N+1 Wandmagnetisierungszuständen gleich dem Wandmagnetisierungszustand
der ersten Magneteinzelwanddomäne. Damii ergibt sich für die Blochlinien, daß nach einer Anzahl Λ
von Abspaltungsprozessen Blochlinien in einem Wand· magnetisierungszustand von —1/2 in einer um 2 Λ
größeren Anzahl vorliegen, als es der Anzahl vor Blochlinien mit dem Wandmagnetisierungszustanc
+ 1/2 entspricht.
Die F i g. 5a und 5b sollen die Erzeugung offenendigei
Muttermagnetdomänen Dn jeweils unichiraler Wand
magnetisierung veranschaulichen. In der Darstellung nach Fig.5a besitzt die Magnetdomäne Db eine
Wandmagnetisierungstopologie mit im Uhrzeigersinn« vorliegender Chiralität, wobei sie durch Nukleation ar
der Kante 30 oder irgendeiner sonstigen Diskontinuitä in der Magnetspeicherschicht 32 erzeugt ist. Eit
unipolares in Schichtebene gerichtetes Steuermagnet feld Hc wird längs der Kante 30 der Speichermagnet
schicht 32 zur Einwirkung gebracht. Um eine Magnetdomäne D0 mit im Uhrzeigersinne versehener Chiralität
zu erzeugen, muß die Polarität des Steuermagnetfeldes Wein Richtung des Pfeiles 34 gemäß Zeichnung SDnach
untecs gerichtet sein. Des weiteren läßt sich gemäß F i g. 5b eine unichirale Magnetdomäne D0 mit gegenüber
vorher unterschiedlicher Wandmagnetisierungstopologie erzeugen, wobei jedoch der gleiche Wandmagnetisierungszustand
5=1 in gewünschter Weise bereitgestellt werden kann, indem dann lediglich die Richtung des in Schichtebene angelegten unipolaren
Magnetsteuerfeldes Wcumgekehrt wird. Das SteuermagnetfelWcist
in diesem Falle nach oben gerichtet, so daß eine Magnetdomäne Db mit einer Wandmagnetisierungstopologie
erzeugt wird, deren Chiralität entgegen dem Uhrzeigersinn gerichtet ist. Demnach steuert die
Polaritätsrichtung des längs des Nukleationsbereiches angelegten Steuermagnetfeldes Hc die Wandmagnetisierungschiralität
der hierbei bereitgestellten Magnetdomäne.
Wie an sich bekannt, läßt sich die Chiralitätsrichtung von Magnetdomänen zur Speicherung binärer Daten
ausnutzen. Fernerhin lassen sich die unichiralen Magnetdomänen abspalten, um Magnetdomänen bereitzustellen,
die einen Vielfachzustand der Wandmagnetisierungstopologie, wie in den Fig.6a und 6b
angedeutet, einnehmen können. Die in Fig.6a gezeigte
Magnetdomäne D0 entsteht durch Nukleation an der
Kante 30 oder wie bereits erwähnt an irgendeiner anderen Diskontinuitätsstelle in der Magnetspeicherschicht
32. Die Magnetdomäne Ob besitzt eine im Uhrzeigersinn gerichtete Chiralität. Im Diagramm (b)
wird ein unipolares, in Magnetschichtebene gerichtetes Steuermagnetfeld Hc zur Einwirkung gebracht, um eine
entsprechende Wandmagnetisierungsrichtungsneigung längs eines Wandabschnittes der gestreckten Magnetdomäne
zur Einwirkung zu bringen. Die entsprechenden Wandabschnitte der Domäne Db werden unter der
Einwirkung eines elektrischen Stromes, in einem entsprechend angeregten Leiter z. B., jeweils zusammengeschlossen,
so daß sich eine unichirale Segmentdomäne Di, die der Kante 30 angelagert ist, und eine
zylindrische Magneteinzelwanddomäne Di mit einem Blochlinienpaar B durch Trennen der chiralen Wandsegmente
der Magnetdomäne Eh bildet.
Wie im Diagramm (c) der Fig.6a angedeutet, bestimmen die Chiralitätsrichtung der Mutterdomäne
Db und die Richtung des in Magnetschichtebene angelegten Steuermagnetfeldes Hc den Wandmagnetisierungszustand
der Segmentdomäne und der sich dabei ergebenden Magneteinzelwanddomäne. In Fig.6a
besitzt die Domäne Di einen Wandmagnetisierungszustand
S= 1, wo hingegen die Einzelwanddomäne Dz den
Zustand S=O besitzt (siehe F i g. 4).
In F i g. 6b liegt eine Segmentdomäne Db vor, die wie
vorhin eine im Uhrzeigersinne gerichtete unichirale Wandmagnetisierungstopoiogie, wie in F i g. 5a gezeigt,
besitzt. Im Diagramm (b) der Fig.6b ist das in Magnetschichtebene gerichtete Steuermagnetfeld Hc
im Gegensatz zum obigen Fall nach oben gerichtet. Mit dieser gegenüber dem zuvor beschriebenen Beispiel
entgegengesetzten Polaritätsrichtung des Steuermagnetfeldes Wc und nach Abschluß des Abspaltungsprozesses,
wie im Diagramm (c) gezeigt, ergibt sich ein Wandmagnetisierungszustand für die resultierende
Segmentdomäne D\ von S=O mit einem Blochlinienpaar in ihrer Wandung. Die Domäne Eh besitzt einen
Wandmagnetisierungszustand von S=I, da es sich hierbei um eine unichirale Einzeiwandmagnetdomäne
handelt. Mit anderen Worten, durch Erzeugen einer Magnetdomäne längs einer Kante oder Diskontinuität
der Speichermagnetschicht unter Einwirken eines unipolaren in Schichtebene gerichteten Steuermagnetfsldes
läßt sich eine vorgebbare Chiralität in einer Segmentdomäne herbeiführen. Diese Segmentdomäne
läßt sich anschließend unter Einwirkung eines unipolaren, in Magnetschichtebene gerichteten, über der
Segmentdomäne angelegten Steuermagnetfeldes abspalten, um so in vorgebbarer Weise jeweils eine
Einzeiwandmagnetdomäne zu erzeugen, die eine vorgegebene Wandmagnetisierungstopoiogie besitzt, und
zwar in Abhängigkeit von der Chiralität der nukleierten Domäne und in Richtung des in Magnetschichtebene
angelegten Steuermagnetfeldes über der Segmentdomäne.
Es ergibt sich weiterhin, daß die in Fig.6b
gezeigte Segmentdomäne D\ ebenfalls wieder gestreckt und einem Abspalivorgang unterworfen werden kann,
wie es oben beschrieben ist, um einen Vielfachzustand der Wandmagnetisierungstopoiogie in Segment- oder
Einzelwanddomänen zu erhalten. Auch die Domäne D2 in Fig.6a läßt sich gemäß den Verfahrensschritten in
Fig.2b strecken und in steuerbarer Weise abspalten unter der Einwirkung eines in Richtung der Magnetschichtebene angelegten unipolaren Steuermagnetfeldes,
um Magneteinzelwanddomänen mit Wandmagnetisierungszuständen höherer Ordnung zu schaffen, wie
oben angedeutet
Ein weiterer Prozeß zur steuerbaren Erzeugung von Magneteinzelwanddomänen vorgegebener Wandmagnetisierungstopoiogie
umfaßt die Schritte des Anlegens eines unipolaren, in Richtung der Speichermagnetschicht
eben wirkenden Steuermagnetfeldes längs einer Kante oder Diskontinuität in der Speichermagnetschicht
und des Erzeugens einer gestreckten Segmentdomäne, ausgehend von dieser Kante des Speicherschichtmediums,
wie in den F i g. 5a und 5b gezeigt, des Neigens der Wandmagnetisierungsrichtung im gestreckten
Teil der Segmentdomäne und des Abspaltens dieser Segmentdomäne in zwei Einzeldomänen. Durch
Steuerung der Neigungsrichtung der Wandmagnetisierung über das in Richtung der Speichermagnetschicht
angelegte Steuermagnetfeld oder unter Einfluß einer Geschwindigkeitsänderung erhalten die sich ergebende
Segmentmagnetdomäne und Einzeiwandmagnetdomäne eine vorgegebene Wandmagnetisierungstopoiogie,
wie in F i g. 6a und 6b gezeigt.
Das in F i g. 7 gezeigte Blockdiagramm einer Informationsspeichereinrichtung
unter Anwendung magnetischer Einzelwanddomänen mit unterschiedlicher Wandmagnetisierungstopologien mit jeweils unter
schiedlichen dynamischen Eigenschaften stützt sich au! ein Magneteinzelwanddomänensystem, wie es in dei
zuletzt genannten DT-OS beschrieben ist Wie hierii näher ausgeführt, werden Einzelwandmagnetdomänei
mit unterschiedlichen Wandmagnetisierungszuständei bei Fortbewegung in der Speichermagnetschicht unte
unterschiedlichen Ablenkungswinkeln unter der Einwir kung eines gleichförmigen Magnetfeldgradienten fort
bewegt. Damit läßt sich unter Verwendung diese unterschiedlichen Ablenkur.gscharakteristik ein Infor
mationsspeicher unter Anwendung der Erfindung zu Datenspeicherung heranziehen, wobei ein Zahlens)
stern mit einer größeren Basis als 2 in vorteilhafte Weise ausgenutzt werden kann.
Der Informationsspeicher gemäß Blockschaltbild i F i g. 7 umfaßt eine Speichermagnetschicht 34, in der di
Magneteinzelwanddomänen aufbewahrt werden. Eine Domänenwandmagnetisierungstopologiesteuereinrichtung
36 erzeugt spezielle Magnetdomänen mit den betreffenden Wandmagnetisierungstopologien, um die
Dateninformation in der Speichereinrichtung 38 zu speichern. Ein Vormagnetisierungsfeldgenerator 40
erzeugt das Vormagnetisierungsfeld H& das die
Abmessungen der in der Speichermagnetschicht 34 erzeugten Magnetdomänen bestimmt. Die Domänenweiterleitungssteuerung
42 steuert die Fortbewegung der Einzelwandmagnetdomänen in der Magnetspeicherschicht
34. Die hierzu dienende magnetische Schaltung ist in vielerlei Typen bekannt und läßt sich
ohne Einschränkung auf irgendeine dieser Typen bei der Erfindung anwenden. Die Speichermittel 38 können aus
irgendeinem der bekannten Einzelwandmagnetdomänenspeicher bestehen, gleichgültig, ob auf dem Prinzip
eines Schieberegisters oder eines Domänenschichtgitters beruhend.
Um Daten aus dem Datenspeicher 38 zu entnehmen, werden die Magneteinzelwanddomänen Domänenabfühlmitteln
44 zugeführt, die im bevorzugten Ausführungsbeispiel aus dem Diskriminator 46 und den
Abfühlern 48 bestehen., Der Diskriminator 46 befindet über die Eigenschaften von Einzelwandmagnetdomänen,
insoweit sie unterschiedliche Wandmagnetisierungszustände aufweisen, in der Weise, daß alle
Einzelwandmagnetdomänen mit einem vorgegebenen Wandmagnetisierungszustand in ihrer Weiterbewegung
einem vorgegebenem Pfad folgen, der so für alle anderen Wandmagnetisierungszustände unbeachtlich
ist. Die Magneteinzelwanddomänen lassen sich der Speichereinrichtung 38 selektiv entnehmen und dem
Diskriminator 46 zuführen, wo sie entsprechend erfaßt werden, um sie über die unterschiedlichen Weiterleitungspfade
52,54 oder 56, je nach ihrem Wandmagnetisierungszustand, weiterzubefördern. Der Diskriminator
46 trennt also Einzelwandmagnetdomänen unterschiedlicher Eigenschaften, die jeweils unterschiedlichen
Daten zugeordnet sein können, so daß jede Einzelwandmagnetdomäne zur Anzeige ihrer jeweils zugeordneten
Information über die Abfühler 48 zu erfassen ist. Die Abfühler 48 können dabei ebenfalls von bekannter
Bauart sein, vorzugsweise aber jedoch aus magnetoresistiven Sensoren bestehen.
Nach Abfühlung werden die Einzelwandmagnetdomänen entweder zerstört, weiteren Magnetschaltungsanordnungen
zugeführt oder den Domänenwandmagnetisierungstopologiesteuermitteln
36 wieder zugeführt, wo sie dann selektiv getrennt werden, um wiederum spezielle Dateninformation anzeigen zu
können. Ein dem jeweiligen Domänentyp jeweils entsprechendes Signal wird dem Verbraucher 50 zur
entsprechenden Verwendung weitergeleitet. Die Steuerung der Operationsfolgen für die Domänenwandmagnetisierungstopologiesteuermittel
36, den Vormagnetisierungsfeldgenerator 40, die Weiterleitungssteuermittel
42, die DomänenabfühlmiUel 44 und den Verbraucher 50 geschieht unter Steuerung der Steuermittel 58.
Die Steuermittel 58 steuern die Operationsfolge zur Bildung von den gewünschten Daten entsprechenden
Domänentypen zur Weiterleitung der Einzelwandmagnetdornänen
in die Speichermittel zur Datenspeicherung und dann die Entnahme der Speichereinrichtung
zur Abfühlung, wenn die Daten wieder verwendet werden sollen.
In den F i g. 8a und 8b sind ebenfalls wieder jeweils im Blockdiagramm die verschiedenen Anwendungen der
Erfindung für eine zweckmäßige Verwendung angegeben. Das in F i g. 8a gezeigte Biockdiagramm deutet an,
daß Einzelwandmagnetdomänen durch Nukleation oder auf andere Weise mit Hilfe der Generatormittel 60
erzeugt werden können, sich strecken lassen und daß deren Wandmagnetisierungsrichtung geneigt werden
kann, um mit Hilfe von entsprechenden Abspaltungsmitteln Domänen mit gewünschten Wandmagnetisierungszuständen
bereitzustellen. Es ergeben sich dabei ίο zwei Domänentypen, eine mit dem Wandmagnetisierungszustand
Nr. 1 in Anordnung 64 und eine andere mit dem Wandmagnetisierungszustand Nr. 2 in der Anordnung
66. Die Einzelwandmagnetdomäne läßt sich dann selektiv durch den Verbraucher 68 zur Binärdarstellung
T5 verwenden.
Die drei symbolischen Darstellungen (a), (b) und (c) in
F i g. 8a stellen die erzielbaren möglichen Zustände dar, die sich durch entsprechendes Ändern des ursprünglichen
Magneteinzelwanddomänenzustandes und/oder der Wandmagnetisierungsrichtungsneigung bei Geschwindigkeitsänderung
oder Änderung der Feldrichtung des in Schichtebene gerichteten Magnetfeldes ergibt. Die Wandmagnetisierungsrichtungsneigungsmittel
sind schematisch durch die Pfeile im Flußschema der drei symbolischen Darstellungen angedeutet In F i g. 8a
bedeutet (c), daß, wenn eine Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustand 5= 1 startet (siehe F i g. 2b), die sich
dadurch ergebenden Einzelwandmagnetdomänenzustände 5=1 und 5=0 sind. Im Flußdiagramm der
symbolischen Darstellung sind die Zustandspfade Nr. 1 und Nr. 2 in gleicher Position angegeben wie im
Blockdiagramm.
Die Diagrammdarstellungen (a) und (b) deuten
weiterhin an, daß durch Umkehrung der Wandmagnetisierungsneigungsrichtung
unterschiedliche Tochierdomänenzustände entstehen. Das Diagramm (b) ist repräsentativ für das in F i g. 2a gezeigte Verfahren.
F i g. 8b zeigt, daß sich ein System realisieren läßt für
die Binärdarstellung mit Hilfe von Magneteinzelwanddomänenzuständen,
ohne daß eine Entscheidung im
Verbraucherkreis stattfinden muß. Das Blockdiagramm enthält die Erzeugungsmittel 70 und Mittel 72 zur
gesteuerten Formierung des Wandmagnetisierungszustandes, die ihrerseits mit dem Domänenvernichter 74
und dem Verbraucher 76 verbunden sind. Damit läßt sich symbolisch wiedergeben, daß die auf der rechten
Seite erzeugten Magneteinzelwanddomänen mit den Zuständen Nr. 2 im Verbraucher 76 weiterverarbeitet
werden, wo hingegen die links erzeugten Magneteinzelwanddomänen mit den Zuständen Nr. 1 durch den
Domänenvernichter 74 beseitigt werden.
Eine Magneteinzelwanddomäne wird mit Hilfe der Erzeugermittel 70 jeweils mit einem Zustand S= 1 durch
Nukleation oder andere Weise erzeugt. Die Wandma· gnetisierungsrichtungsneigungsmittel der gesteuerter
Wandzustandsformierungsmittel 72 werden richtungs sinnabhängig betätigt, in Abhängigkeit davon, ob eii
oder zwei Magneteinzelwandzustände gefordert wer den. Wird eine Magneteinzelwanddomäne mit den
Zustand 5= 1 gewünscht, dann wird im Flußdiagramn der linke oder gestrichelt gezeichnete Pfad genommer
Die Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustand S= wird mit Hilfe des Domänenvernichters 74 beseitig
Wird die andere Alternative verlangt, dann wird di Wandmagnetisierungsrichtungsneigung umgekehrt, wi
durch den Pfeil 78a angedeutet, der nunmehr i entgegengesetzter Richtung zu der des Pfeiles 78b zeig
Unter Verwendung des durch die ausgezogene Lini
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dargestellten Pfades für die umgekehrte Wandmagnetisierungsrichtung
besitzen die zur Verwendung vorgesehenen Einzelwandmagnetdomänen einen Zustand S=O,
wo hingegen beseitigte Magneteinzelwanddomänen jeweils den Zustand S= 1 haben.
Weitere Diagramme dieser Art sind den F i g. 9a und 9b zu entnehmen. Bei der F i g. 9b sollen drei gesteuerte
Wandmagnetisierungszustandsformierungsmitte! kombiniert werden, um anstelle eines binären Zahlensystems
ein ternäres Zahlensystem in Anwendung zu bringen. Die Erzeugungsmittel 80 starten durch Erzeugung einer
Magneteinzelwanddomäne mit dem Wandmagnetisierungszustand 5=0. Diese Magneteinzelvanddomäne
wird anschließend den gesteuerter Wandzustandsformierungsmittein 82 zugeführt, wo zwei Magneteinzelwanddomänen,
die beide den Zustand S=O besitzen, erzeugt werden. Die Magneteinzelwanddomäne mit
dem Zustand Nr. 2 wird da*nn den zweiten gesteuerten Wandzustandsformierungsmitteln 84 zugeführt, die auf
die eingegebene Magneteinzelwanddomäne in gleicher Weise einwirken, wie die gesteuerten Wandzustandsformierungsmittel
82 auf die ursprüngliche Magneteinzelwanddomäne. Auch hier wiederum hat die sich
ergebende Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustand Nr. 1 und Nr. 4 im einen wie im anderen Falle den
Wandmagnetisierungszustand S=O. Eine Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustand Nr. 3 wird wieder
zurückgeführt, so daß eine weitere Magneteinzelwanddomäne nicht über die Erzeugungsmittel 80 eingebracht
zu werden braucht. Die Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustand Nr. 4 wird dem Verbraucher 86 zugeführt.
Die Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustand Nr. 2 wird den dritten gesteuerten Wandzustandsformierungsmitteln
88 zugeführt, durch die die Wandmagnetisierungsrichtungsneigung relativ zu denen
in den gesteuerten Wandzustandsformierungsmitteln 82 und 84 umgekehrt wird. Wie in F i g. 9a gezeigt,
besitzen die sich ergebenden Magneteinzelwanddomänen mit den Zuständen Nr. 5 und Nr. 6 die Wandmagnetisierungszustände
S= — 1 bzw. S=I. Auch diese Magneteinzelwanddomänen werden dem Verbraucher
86 zugeführt.
Der Verbraucher 86 kann so eine aus drei Magneteinzelwanddomänen zur Darstellung eines ternären
Speichersystems auswählen. Nach dem Vorhergesagten dürfte es einleuchtend sein, daß mit Hilfe der
Erfindung auch Zahlensysteme mit einer Basis größer als 2 oder 3 verarbeitet werden können. Es lassen sich
nämlich weitere gesteuerte Wandzustandformierungsmittel hinzufügen, um auf eine Magneteinzelwanddomäne
zu kommen, die einen Wandmagnetisierungszustand von S= 2 aufweist, so daß sich also auch ein quartäres
Zahlensystem realisieren läßt.
Andere Kombinationen der in Fig.8a und 8b
gezeigten Systeme können zusammengeschaltet werden, um verschiedene binäre und Speichersysteme
basierend auf anderen Zahlensystemen als denen der Basis 2 zu realisieren. So ist z. B. in Fi g. 9b ein
umlaufendes Binärsystem angewendet, bei dem die benutzten Magneteinzelwanddomänen je nach entsprechenden
Wandmagnetisierungszuständen weiter unterteilt werden. Ein Domänenerzeugungsmittel 90 siartet
durch Erzeugung der ersten Magneteinzelwanddomäne, die den Wandmagnetisierungszustand S=O aufweist,
Diese Magneteinzelwanddomäne wird den gesteuerten Wandmagnetisierungszustandsformierungsmitteln 92
zugeführt, wo beide sich jeweils ergebenden Magneteinzelwanddomänen, und zwar die mit dem Zustand Nr. 1
und die mit dem Zustand Nr. 2, jeweils einer Wandmagnetisierungszustand von S=O besitzen.
Die Domäne mit dem Zustand Nr. 2 wird wie gezeigi den anderen gesteuerten Wandmagnetisierungszu-Standsformierungsmitteln
94 zugeführt. Die Domäne mit dem Zustand Nr.l wird wieder zurückgeführt, so daC
weiterhin keine neuen Magneteinzelwanddomäner mehr erzeugt werden müssen.
Die gesteuerten Wandmagnetisierungszustandsformierungsmittel
94 benützen entgegengesetzte Wand magnetisierungsrichtungsmittel, um Magneteinzel
wanddomänen mit den Zuständen Nr. 3 und Nr. 4 zi erzeugen, wobei jeweils ein Magnetisierungszustanc
von S= 1 vorliegt. Diese Magneteinzelwanddomäner werden dann dem Verbraucher 96 zugeführt.
Die Magneteinzelwanddomänen mit dem Wandma gnetisierungszustand S= — 1 und S= 1 werden verwen
det, weil der Unterschied zwischen beiden Magnetein zelwanddomänen lediglich in den zwei Blochlinienpaa
ren besteht. Binärdaten gehen deshalb nicht leich verloren, wenn auf irgendeine Art und Weise einma
eine Magneteinzelwanddomäne mit dem Zustanc S= -1 ein Blochlinienpaar verlieren sollte.
Das Prinzip der Erfindung ist oben anhand voi Ausführungsbeispielen erläutert. Wenn auch im bevor
zugten Ausführungsbeispiel zur Erzeugung einei Streifendomäne hierzu das in Richtung der Normaler
der Magnetschichtebene gerichtete Vormagnetisie rungsfeld in seiner Feldstärke herabgesetzt werdei
muß, dürfte es einleuchten, daß eine derartig« Streifenmagnetdomäne auch noch durch andere Mitte
und Verfahren gebildet werden kann, wie z. B. durcl Verwendung eines entsprechend schleifenförmig ge
führten elektrischen Leiters, um zu veranlassen, daß eint zylindrische Magneteinzelwanddomäne, die in dies«
Leiterschleife gelangt, durch entsprechende Einstellunj der Stärke des hindurchfließender! Stromes zu eine
Streifenmagnetdomäne gestreckt v/erden kann. De: weiteren lassen sich auch andere Abfühlmittel verwen
den, um andere Eigenschaften von Vielfachzustandsdo mänen zu erfassen, als gerade die Ablenkbarkeit ii
seiner Weiterbewegungsrichtung unter Einfluß eine Magnetfeldes. So läßt sich z. B. die Anzahl der Linien ii
der Blochwandung einer Magnetdomäne direkt mi Hilfe magnetoresistiver Abfühlmittel erfassen, um dii
verschiedenen Zustände einer derartigen Magnetdomä ne feststellen zu können.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Verfahren zur wahlweise steuerbaren Bereitstellung von Magnetisierungszuständen in Blochwänden
von Magnetdomänen, die in magnetischen S Speicherschleifen erzeugt, längs vorgegebenen
Weiterleitungspfaden steuerbar weitergeleitet und selektiv in Abhängigkeit von einer Wandmagnetisierungstopologie
erfaßt werden können, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erzeugung einer
Magnetdomäne Blochlinien in der Blochwand dieser Magnetdomäne positioniert werden, daß die Magnetdomäne
zu einer Streifendomäne gestreckt wird, da!} im verlängerten Teil der Streiisndomäne
die Wandmagnetisierungsrichtung im wesentlichen senkrecht zur Blochwandrichtung gedreht wird und
daß von der Streifenmagnetdomäne eine zylindrische Einzelwandmagnetdomäne abgespaltet bzw.
eine Einzelwandmagnetstreifendomäne in zwei zylindrische Einzelwandmagnetdomänen geteilt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst eine zylindrische Einzelwandmagnetdomäne
durch Nukleation in einer Magnetspeicherschicht unter dem Einfluß eines örtlich einwirkenden unipolaren, in Schichtebene ausgerichteten
Magnetfeldes erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die durch Abspaltung bzw.
Aufteilung der Streifenmagnetdomäne erhaltene zylindrische Einzelwandmagnetdomäne als Ausgangsmagnetdomäne
zur Erzeugung weiterer abgespalteter Magnetdomänen verwendet wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandmagnetisierungsrichtung
durch Anlegen eines unipolaren, in Magnetschichtebene ausgerichteten örtlichen Magnetfeldes
längs des verlängerten Teils der Streifenmagnetdomäne in ihrer Richtung quer zur Blochwandrichtung
eingestellt wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen t bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandmagnetisierungsrichtung
unter dem Einfluß einer auf die Streifenmagnetdomäne einwirkenden Geschwindigkeitskomponente,
wodurch die Magnetdomäne in einer Richtung senkrecht zum verlängerten Streifenteil bewegt
wird, im wesentlichen senkrecht zur Blochwandrichtung eingestellt wird.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aufspaltung bzw. Abspaltung
eine erste Magnetdomäne mit unichiralem Wandmagnetisierungszustand und eine zweite Magnetdomäne
mit einem Paar von Bloch •Linienmagnetisierungsdrehungen in ihrer Blochwandung
erzeugt wird.
7. Anordnung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß Mittel zur Richtungsänderung der Wandmagnetisierung derart eingestellt sind, daß die
Abspaltungsmittel für die zweite Magnetdomäne eine dritte Einzelwandmagnetdomäne mit einem
unichiralen Wandmagnetisierungszustand erzeugen und eine vierte Magneteinzehvanddomäne bereitstellt,
die zwei Paar von BIoch-Linienmagnetisierungsdrehungen in ihrer Blochwandung aufweist, 6S
daß fernerhin Mittel zur Verschiebung der die Vielzahl von Magnetisierungsliniendrehungen aufweisenden
Einzelwandmagnetdomäne in die Aufteilungsposition vorgesehen sind und daß Mittel zur
wiederholten Eingabe abgespalteter Einzelwandmagnetdomänen in die Aufteilungslage bereitstehen,
so daß als Ergebnis Einzelwandmagnetdorränen mit entsprechend der Anzahl von Aufteilungsvorgängen
versehenen Bloch Linienmagnetisierungsverdrehungspaaren in ihrer Blochwand vorliegen.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine unichirale Segmentmagnetdomäne
in der Magnetspeicherschicht erzeugt wird, um hiervon Einzelwandmagnetdomänen abzuspalten.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß den unterschiedlichen
Wandmagnetisierungszuständen jeweils bestimmte Bitzustände zugeordnet werden.
10. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6,8 und
9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der abgespalteten Einzelwandmagnetdomänen einem
Verbraucher und der nicht benötigte übrige Teil einem Domänenvernichter zugeführt werden.
11. Anordnung nach Anspruch 7 zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 8 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß eine erste Magnetdomänenwandmagnetisierungstopologiesteuervorrichtung
zur Aufspaltung einer ersten Einzelwandmagnetdomäne in eine zweite und dritte Einzelwandmagnetdomäne
mit je einem Bloch-Linienmagnetisierungsdrehungspaar, daß eine zweite Wandmagnetisierungstopologiesteuervorrichtung
zur Erzeugung einer vierten und fünften Einzelwandmagnetdomäne aus der zweiten Einzelwandmagnetdomäne
vorgesehen ist, von denen jeweils eine ein Bloch-Linienmagnetisierungsdrehungspaar in der
jeweiligen Blochwand enthält, daß eine dritte
Wandmagnetisierungstopologiesteuervorrichtung zur Einwirkung auf die dritte Einzelwandmagnetdomäne
für die Erzeugung einer sechsten und siebten Magneteinzelwanddomäne bereitsteht, deren
Wandmagnetisierungszustände von denen aller anderen Einzelwandmagnetdomänen unterschiedlich
sind und daß ein Verbraucher angeschlossen ist, dem die fünfte, sechste und siebte Einzelwandmagnetdomäne
zur Weiterverarbeitung zuführbar ist.
12. Anordnung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die vierte Einzelwandmagnetdomäne
auf die erste Domänenwandmagnetisierungstopologiesteuereinrichtung zurückführbar ist, um in
wiederholten Abspaltungsschritten die fünfte, sechste und siebte Einzelwandmagnetdomäne zu erzeugen.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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