DE2616831C2 - Kondensationsrohr für Abblaseeinrichtungen, welche zur Überdruckbegrenzung bei Kernkraftwerken, insbesondere bei Siedewasser-Kernkraftwerken, dienen - Google Patents
Kondensationsrohr für Abblaseeinrichtungen, welche zur Überdruckbegrenzung bei Kernkraftwerken, insbesondere bei Siedewasser-Kernkraftwerken, dienenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kondensationsrohr für Abblaseeinrichtungen, welche zur Überdruckbegrenzung
bei Kernkraftwerken, insbesondere bei Siedewasser-Kernkraftwerken, dienen, wobei das Kondensationsrohr
in das Wasservolumen einer ein Gaspolster aufweisenden Kondensationskammer (Wasservorlage)
mit seinem unteren Abströmende eintauchend angeordnet und mit seinem oberen, aus der
Wasservorlage ragenden Zuströmende an eine Quelle für zu kondensierenden Dampf oder für ein Dampf-Luft-Gemisch
angeschlossen ist, wobei ferner das Abströmende des Kondensationsrohres zur Beruhigung
der Kondensation mit einem Mündungsbodenteil zur Begrenzung der rohraxial austretenden Dampfströme
und mit seitlichen Austrittsöffnungen versehen ist, welche die Dampfströmung und die im Wasservolumen
erzeugten Blasen unterteilen.
Ein solches Kondensationsrohr ist bekannt (DT-AS 2212761). Es hat besondere Bedeutung für das
■5 sogenannte Druckabbausystem, das bei einem Unfall
den ausströmenden Wasserdampf kondensiert und damit den Sicherheitsbehälter entlastet Bei diesem
System befinden sich das Reaktordruckgefäß und die Kühlmittelumlaufschleifen in einer relativ kleinen
~ Druckkammer aus Stahl oder Spannbeton, die druckfest
und technisch gasdicht ist Aus dieser Druckkammer führen die Kondensationsrohre in eine Kondensationskammer und tauchen dort in ständig gefüllte Wasserbecken
(Wasservorlage) ein. Druckkammer und Kondensationskammer werden vom Sicherheitsbehälter
umschlossen. Das Dmckabbausystem befindet sich in einem Reaktorgebäude, das ständig auf leichtem
Unterdruck gehalten wird. Wird nun bei einem eventuellen Bruch eines Aniageteils in der Druckkammer
Wasserdampf freigesetzt, so fängt die Druckkammer den Druckstoß auf; der Wasserdampf strömt in die
Kondensationskammer und wird dort niedergeschlagen. Das Dmckabbausystem hat jedoch nicht nur die
Funktion der Kondensation des Dampfes bei einem Kühlmittelverlust-Störfall, sondern es dient auch als
Hilfskondensator bei gewissen Reaktortransicnten. Hierbei handelt es sich insbesondere um das Abblasen
von Dampf aus Abblaseleitungen d& Druckentlastungsund
Sicherheitsventile und den Abdampf der Notkondensations- und Noteinspeiseturbinen.
Für den Kondensationsvorgang ist von Bedeutung, daß ein sehr breites Spektrum von möglichen
Dampfstromdichten vorhanden ist So liegen im Falle des Abblasens der Entlastungsventile in den entsprechenden
Kondensationsrohren hohe Dampfstromdichten vor, desgleichen bei Beginn eines Kühlmittelverlust-Störfalles.
In den Abdampfleitungen und den entsprechenden Kondensationsrohren der Notkondensation-
und der Noteinspeiseturbinen sowie im Verlaufe eines Kühlmittelverlust-Störfalles sind demgegenüber die
Dampfstromdichten geringer. Noch niedrigere Dampfstromdichten können auch in den mit den Abblaseleitungen
der Entlastungsventile verbundenen Kondensationsrohren auftreten, und zwar dann, wenn ein
Entlastungsventil ein Leck bekommt und eine Dampf-Schleichströmung sich einstellt Die auftretenden
Dampfstromdichten reichen so von etwa 1000 kg/m2 see
beim Abblasen der Entlastungsventile bis herunter zu 2 bis 10 kg/m2 see bei Dampf-Schleichströmungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Kondensationsrohr der eingangs näher
definierten Art so zu verbessern und weiter auszubilden, daß einerseits eine ruhige Kondensation über das
gesamte Spektrum der Dampfmengenströme gewähr-
leistet ist, andererseits dies mit einer einfachen Anordnung erzielt werden kann, die sich fertigungstechnisch
mit wenig Aufwand realisieren läßt Dabei ist insbesondere das Zurückströmen des Wassers in das
Rohr, das bei kleineren Dampfstromdichten auftritt, zu
dämpfen und so der Kondensationsvorgang zu beruhigen.
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe bei einem Kondensationsrohr der eingangs näher definierten
Art dadurch gelöst, daß der Mündungsbodenteil als
kegelförmiger Einsatzkörper ausgebildet ist, dessen Basis im Mündungsrandbereich befestigt ist und dessen
Spitze in die Rohrmündung hineinweist, und daß die seitlichen Austrittsöffnungen zumindest im rohraxialen
Bereich des Einsatzkörpers angeordnet sind. Die durch die Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin
zu sehen, daß sich über das gesamte Spektrum der in Frage kommenden Dampfmengenströme ein ruhiger
Kondensationsvorgang ergibt und daß die Austrittsgeometrie auf einfache Weise hergestellt bzw. befestigt
werden kann. Der kegelförmige Einsatzkörper bewirkt eine weitgehend stoßfreie Überleitung der in axialer
Richtung orientierten Dampfströme in die radiale Austritisrichtung der Lochreihen. Bei der Kondensation
mit kleinerer Dampfstromdichte vermindert -ier kegelförmige Einsatz das Zurückströmen des Wassers in das
Rohrinnere und gestaltet dadurch die Kondensation bei diesen Dampfstromdichten ruhiger.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß der Einsatzkörper in mindestens zwei
Kegelabschnitte unterschiedlichen Basiswinkels unterteilt ist, wobei der Kegelabschnitt mit der steileren
(steilsten) Mantelfläche am Rohrende liegt. Abhängig von der Dampfgeschwindigkeit und der Größe des
Mengenstromes kommen damit der erste Kegelabschnitt mit den zugehörigen Lochreihen oder aber beide
Kegeiabschnitte mit den gesamten Lochreihen zur Wirkung, wobei sich durch die starke Kammerverengung
in Höhe des steileren Kegelabschnittes eine wirkungsvolle Verminderung der Wasserrückströmung
bei kleinen Dampfströmen ergibt. Gemäß einer anderen Ausführungsform der Erfindung weist der Einsatzkörper-Kegel
"inen stumpfen Scheitelwinkel auf und ist seine Mantelfläche mit von der Kegelachse radial
auswärts verlaufenden Leitstegen versehen, durch welche in die seitlichen Austrittsöffnungen mündende
Austrittskanäle gebildet sind.
Im folgenden wird anhand der zwei Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung iie Erfindung im einzelnen erläutert Es zeigt
F i g. 1 im Ausschnitt und in einem Axialschnitt das
erfindungsgemäß ausgebildete Abströmende eines Kondensationsrohres;
Fig.3 ein zweites Ausfuhrungsbeispiel mit im Vergleich zum ersten Beispiel flacherem Einsatzkörper-Kegel
und nur einer Lochreihe.
Das dargestellte Kondensationsrohr 1 dient für Abblaseeinrichtungen der eingangs näher geschilderten
Aufbauform. Sein Abströmende la taucht in die Wasservorlage W einer Kondensationskammer ein.
Oberhalb der Wasservorlage W befindet sich das Gasbzw. Luftpolster C der nicht näher dargestellten
Kondensationskammer. Zur Beruhigung der Kondensation der durch Pfeile 2 angedeuteten Dampf- bzw.
Dampf-Luft-Gemisch-Mengenströme 2 ist das Abströmende la mit einem Mündungsbodenteil 3 zur
Begrenzung der rohraxial austretenden Dampfströme und mit seitlichen Austrittsöffnungen 4 versehen, welch
letztere in Form von !lochreihen in Umfangsrichtung und axial über das Mündungsende \a verteilt angeordnet
sind. Hierdurch werden die Dampfströmung 2 und die im Wnsservelumen W erzeugten Blasen unterteilt
Der Mündungsbodenteil 3 ist nun als kegelförmiger Einsatzkörper ausgebildet, dessen Basis 3a im Mündungsrandbereich
1.1 befestigt ist (umlaufende
S Schweißnaht 5) und dessen Spitze 3b in die Rohrmündung hineinweist. Die seitlichen Austrittsöffnungen 4
bzw. Lochreihen r sind nur im rohraxialen Bereich 3c des Einsatzkörpers 3 angeordnet Im dargestellten Fall
sind zwölf axial aufeinanderfolgende Lochreihen r zu je
ίο acht Bohrungen vorgesehen, durch welche der vom
Einsatzkörper 3 umgelenkte Dampf unter inniger Vermischung mit dem Wasserbad feinverteilt axial-radial
nach außen tritt Hier erfolgt die Kondensation der Dampfteilströme bzw. Kondensationsblasen. An seiner
ij Spitze 3b ist der Einsatzkörper 3 mit einem strömungsgünstigen
Abrundungsradius 3d versehen. Wie ersichtlich, ist er in zwei Kegelabschnitte 3.1 und 3JZ mit den
Basiswinkeln a. und β unterteilt, wobei der Kegelabschnitt
3.2 mit der steileren Mantelfläche (Basiswinkel β größer als öl) am Rohrende liegt Bei größerer Länge des
rohraxialen Bereiches des Einsatzkörper s könnte dieser auch mit mehr als zwei Kegelabschnitten steigender
Steilheit versehen sein. Auch könnte die Steilheit des Einsatzkörper-Kegels beginnend bei seiner Spitze 3b
2s bis zu seiner Basis stetig zunehmen.
Wie ersichtlich, ist der Einsatzkörper 3 als Hohlkörper ausgeführt (Hohlraum 6). Im dargestellten Beispiel
ist er stufenförmig hohlgebohrt; er könnte auch als Gußhohlkörper, vorzugsweise im Druckgußverfahren,
hergestellt sein oder aus einem Rohkörper im hydraulischen Tiefziehverfahren.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig.3 weist der Einsatzkörper-Kegel 3' einen stumpfen Scheitelwinkel γ
auf, und seine Mantelfläche 3e ist mit von der Kegelachse a radial auswärts verlaufenden Leitstegen 7
versehen. Durch diese Leitstege 7 sind in die seitlichen Austrittsöffnungen 4' mündenden Austrittskanäle 8
gebildet.
ehe des Kegels 3' größer als der Rohrinnendurchmesser
Dn so daß die Austrittsöffnungen 4' gleichfalls auf einem
vergrößerten Durchmesser liegen und bei gegebenem Rohrinnendurchmesser Dr eine größere Anzahl von
Austrittsöffnungen 4' vorgesehen werden kann. Der
Einsatzkörper 3' ist mit seinen Stegen 7 in einem erweiterten Rohrwand-Abschnitt \b gehalten, und
dieser Rohrwandabschnitt ist mit dem Einsatzkörper 3' und den Leitstegen 7 als gesondertes Bauteil mit einem
Halsstück Ic, das die gleichen Abmessungen wie das
so eigentliche Kondensationsrohr 1 aufweist an letzteres
angeschweißt (umlaufende Schweißnaht 9).
Die Stege 7 sind mit der erweiterten Rohrwand \b, der iviantelfläche 3e des Einsatzkörpers 3' und einem
zentralen Zapfen 10 mittels der Schweißnähte 7a
SS verschweißt. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel wird
eine feine Aufteilung und Unterteilung der Dampfmengenströme und der Kondensationsblasen erreicht
Der Gegenstand der Erfindung umfaßt auch eine Ausführungsform, bei der Einsatzkörper und die
zugehörigen Partien der Rohrmündung nach F i g. 1 als gesondertes Bauteil ausgeführt sind mit einem Innendurchmesser,
welcher dem Außendurchmesser des Kondensationsrohres 1 entspricht, so daß dieser Bauteil
gesondert hergestellt werden kann und nachträglich auf das Kondensationsrohr 1 aufgeschoben und mit diesem
verschweißt werden kann. Die erwähnte Befestigungsmöglichkeit gilt auch für das Ausführungsbeispiel nach
Fig. 3.
Claims (8)
1. Kondensationsrohr für Abblaseeinrichtungen, welche zur Oberdruckbegrenzung bei Kernkraftwerken,
insbesondere bei Siedev. asser-Kernkraftwerken, dienen, wobei das Kondensationsrohr in das
Wasservolumen einer ein Gaspolster aufweisenden Kondensationskammer (Wasservorlage) mit seinem
unteren Abströmende eintauchend angeordnet und mit seinem oberen, aus der Wasservorlage ragenden
Zuströmende an eine Quelle für zu kondensierenden Dampf oder für ein Dampf-Luft-Gemisch angeschlossen
ist, wobei ferner das Abströmende des Kondensationsrohres zur Beruhigung der Kondensation
mit einem Mündungsbodenteil zur Begrenzung der rohraxial austretenden Dampfströme und
mit seitlichen Austrittsöffnungen versehen ist, welche die Dampfströmung und die im Wasservolumen
erzeugten Blasen unterteilen, dadurch
gekenn ze ichnet, daß der Mündungsbodenteil (3) als kegelförmiger Einsatzkörper ausgebildet ist,
dessen Basis (3a) im Mündungsrandbereich (1.1) befestigt ist und dessen Spitze {3b) in die
Rohrmündung hineinweist, und daß die seitlichen Austrittsöffnungen (4) zumindest im rohraxialen
Bereich (3c) des Einsatzkörpers (3) angeordnet sind.
2. Kondensationsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzkörper in mindestens
zwei Kegelabschnitte (3.1, 3.2) unterschiedlichen Basiswinkels unterteilt ist, wobei der Kegelabschnitt
(3.2) mit der steileren (steilsten) Mantelfläche am Rohrende liegt
3. Kondensationsrohr nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Steilheit des Einsatzkörper-Kegels
(3) beginnend bei seine) Spitze {3b) bis zu seiner Basis (3ajstetig zunimmt
4. Kondensationsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzkörper
(3) ein Hohlkörper ist
5. Kondensationsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Basis {3a)
des Einsatzkörpers (3) im Randbereich der Rohrmündung mit dem Kondensationsrohr verschweißt
ist
6. Kondensationsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Einsatzkörper-Kegel (3')
einen stumpfen Scheitelwinkel (γ) aufweist und seine Mantelfläche (3e) mit von der Kegelachse (a) radial
aufwärts verlaufenden Leitstegen (7) versehen ist, durch welche in die seitlichen Austrittsöffnungen (4')
mündende Austrittskanäle (8) gebildet sind.
7. Kondensationsrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet daß der Durchmesser (Di) der
Basisfläche des Kegels (3') größer als der Rohrinnendurchmesser (Dr) ist und daß der Einsatzkörper mit
seinen Stegen (7) in einem erweiterten Rohrwand-Abschnitt (!/^gehalten ist
8. Kondensationsrohr nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erweiterte Rohrwandabschnitt
(ib) mit Einsatzkörpern (3') und Leitstegen (7) einen gesonderten Ansatz bildet, der mit einem
Halsstück (ic) an das Kondensationsrohr (1) angeschweißt ist
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