DE2616830B1 - Kondensationsrohr fuer abblaseeinrichtungen, welche zur ueberdruckbegrenzung bei kernkraftwerken, insbesondere bei siedewasser-kernkraftwerken, dienen - Google Patents
Kondensationsrohr fuer abblaseeinrichtungen, welche zur ueberdruckbegrenzung bei kernkraftwerken, insbesondere bei siedewasser-kernkraftwerken, dienenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Kondensationsrohr für Abblaseeinrichtungen, weiche zur Überdruckbegrenzung
bei Kernkraftwerken, insbesondere bei Siedewasser-Kernkraftwerken, dienen, wobei das Kondensationsrohr
in das Wasservolumen einer ein Gaspolster aufweisenden Kondensationskammer (Wasservorlage)
mit seinem unteren Abströmende eintauchend angeordnet und mit seinem oberen, aus der
Wasservorlage ragenden Zuströmende an eine Quelle für zu kondensierenden Dampf oder für ein Dampf-Luft-Gemisch
angeschlossen ist, wobei ferner das Abströmende des Kondensationsrohres zur Beruhigung
der Kondensation mit einem Mündungsbodenteil zur Begrenzung der rohraxial austretenden Dampfströme
und mit seitlichen Austrittsöffnungen versehen ist, welch letztere die Dampfströmung und die im
Wasservolumen erzeugten Blasen unterteilen.
Ein solches Kondensationsrohr ist bekannt (DT-AS 2212 761). Es hat besondere Bedeutung für das
sogenannte Druckabbausystem, das bei einem Unfall den ausströmenden Wasserdampf kondensiert und
damit den Sicherheitsbehälter entlastet. Bei diesem System befinden sich das Reaktordruckgefäß und die
Kühlmittelumlaufschleifen in einer relativ kleinen Druckkammer aus Stahl oder Spannbeton, die druckfest
und technisch gasdicht ist. Aus dieser Druckkammer führen die Kondensationsrohre in eine Kondensationskammer
und tauchen dort in ständig gefüllte Wasserbecken (Wasservorlage) ein. Druckkammer und Kondensationskammer
werden vom Sicherheitsbehälter umschlossen. Das Druckabbausystem befindet sich in
einem Reaktorgebäude, das ständig auf leichtem Unterdruck gehalten wird. Wird nun bei einem
eventuellen Bruch eines Anlageteils in der Druckkammer Wasserdampf freigesetzt, so fängt die Druckkammer
den Druckstoß auf; der Wasserdampf strömt in die Kondensationskammer und wird dort niedergeschlagen.
Das Druckabbausystem hat jedoch nicht nur die Funktion der Kondensation des Dampfes bei einem
Kühlmittelverlust-Störfall, sondern es dient auch als Hilfskondensator bei gewissen Reaktortransienten.
Hierbei handelt es sich insbesondere um das Abblasen von Dampf aus Abblaseleitungen der Druckentlastungsund
Sicherheitsventile und den Abdampf der Notkondensations- und Noteinspeiseturbinen.
Für den Kondensationsvorgang ist von Bedeutung, daß ein sehr breites Spektrum von möglichen
Dampfstromdichten vorhanden ist. So liegen im Falle des Abblasens der Entlastungsventile in den entsprechenden
Kondensationsrohren hohe Dampfstromdichten vor, desgleichen bei Beginn eines Kühlmittelverlust-Störfalles.
In den Abdampfleitungen und den entsprechenden Kondensationsrohren der Notkondensation-
und der Noteinspeiseturbinen sowie im Verlaufe eines Kühlmittelverlust-Störfalles sind demgegenüber die
Dampfstromdichten geringer. Noch niedrigere Dampfstromdichten können auch in den mit den Abblaseleitun-
gen der Entlastungsventile verbundenen Kondensationsrohren auftreten, und zwar dann, wenn ein
Entlastungsventil ein Leck bekommt und eine Dampf-Schleichströmung sich einstellt. Die auftretenden
Dampf stromdichten reichen so von ca. 1000 kg/m2 see
beim Abblasen der Entlastungsventile bis herunter zu 2 bis 10 kg/m2 see bei Dampf-Schleichströmungen.
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Kondensationsrohr der eingangs näher
definierten Art so zu verbessern und weiter auszubilden, daß einerseits eine ruhige Kondensation über das
gesamte Spektrum der Dampfmengenströme gewährleistet ist, andererseits dies mit einer einfachen.
Anordnung erzielt werden kann, die sich fertigungstech-
nisch mit wenig Aufwand realisieren läßt
Erfindungsgemäß wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß die Austrittsöffnungen als sich zum
Rohrende erweiternde Schlitze ausgebildet sind, weiche über den Umfang des Rohres verteilt sind. Die mit der
Erfindung erzielbaren Vorteile sind vor allem darin zu sehen, daß sich derartige Schlitze relativ einfach, z. B.
mittels Schneid- oder Trenn-Verfahren, im Mündungsbereich eines Kondensationsrohres anbringen lassen,
wobei die zwischen den Schlitzen stehenbleibenden Stege mit ihren Endflächen zugleich als Befestigungsvorsprünge
für den Mündungsbodenteil dienen können. Die Schlitze dienen mit ihrer schmalen Zone insbesondere
zum Abblasen kleinerer Dampfmengenströme; vergrößert sich der Dampfmengenstrom, so werden
automatisch breitere Schlitzzonen zum Abblasen mit herangezogen, wobei in jedem Falle die Aufteilung der
Dampfteilströme und der Kondensationsblasen erhalten bleibt
Bevorzugt haben die Schlitze jeweils die Form eines spitzwinkligen Dreiecks, so daß die Mündungsgeometrie
nach Art einer Zackenkrone ausgebildet ist Hierbei ist die Herstellung besonders einfach. Eine noch
verfeinerte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, daß die Länge der Schlitze das 0,8 bis l,5fache des
Rohrinnendurchmessers beträgt und daß die Dreieckspitze einen öffnungswinkel vorzugsweise zwischen 10
und 15° einschließt. Zweckmäßigerweise sind die zwischen den Schlitzen stehenbleibenden Rohrzungen
an ihren an den Mündungsbodenteil stoßenden Enden mit letzteren verschweißt Ein vorteilhafter Abstand der
einander benachbarten Schlitze beträgt im Bereich ihrer Dreiecks-Basen (Breite der Rohrzungenenden) mindestens
1A Basislänge, vorzugsweise etwa V2 bis 1
Basislänge.
Bei der Anwendung der Schlitzdüse für die Kondensation kleiner Massenstromdichten ist es besonders
vorteilhaft, den Boden in einer kegelförmigen oder kegelähnlichen Gestalt auszuführen, wobei die Kegelspitze in das Rohr hineinragt. Die Höhe des Kegels ist
vorteilhaft mindestens V4, vorzugsweise V2 bis 1 der
Schlitzhöhe. Durch diese Form des Bodens wird das Zurückströmen des Wassers bei niedrigen Massenstromdichten
wirkungsvoll vermindert
Im folgenden werden anhand der Zeichnung zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Es
zeigt
F i g. 1 im Ausschnitt das Ende eines Kondensationsrohres in einem Axialschnitt, das für Abblaseeinrichtungen
der eingangs näher erläuterten Art angewendet wird, mit ebenem Mündungsbodenteil;
F i g. 2 in entsprechender Darstellung etwas vergrößert ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem
kegelförmigen Einsatzkörper als MündungsbodenteiL
Das Kondensationsrohr 1 hat gemäß Fig. 1 ein Abströmende la, mit dem es in die Wasservorlage W
eintaucht Oberhalb der Wasservorlage ^befindet sich das Gas- bzw. Luftpolster G der nicht dargestellten
Kondensationskammer. Es ist zur Beruhigung der Kondensation, wenn gemäß Pfeilen 2 der Dampf oder
ein Dampf-Luft-Gemisch in das Wasserbad ^abgeblasen wird, mit einem Mündungsbodenteil 3 zur
Begrenzung der rohraxial austretenden Dampfströme und mit seitlichen Austrittsöffnungen 4 versehen, welch
letztere die Dampfströmung und die im Wasservolumen W erzeugten Blasen unterteilen. Erfindungsgemäß sind
nun die Austrittsöffnungen 4 als sich zum Rohrende erweiternde Schlitze ausgebildet, welche über den
Umfang des Abströmendes la des Rohres ί verteilt sind.
Im dargestellten Ausführungsbeispiel haben die Schlitze 4 jeweils die Form eines spitzwinkligen Dreiecks, wobei
acht dreieckförmige Schlitze 4 gleichmäßig über den Umfang des Abströmendes bzw. der Rohrmündung la
verteilt sind. Die axiale Länge a der Schlitze 4 beträgt etwa das 0,8 bis l,5fache des Rohrinnendurchmessers ru
und die Dreieckspitzen schließen jeweils einen Öffnungswinkel von cn = 11° ein. Dies ist anhand des
Scheitelwinkels ot' verdeutlicht Ein bevorzugter Bereich
für den Öffnungswinkel liegt zwischen 10 und 15°. Zwischen den dreieckförmigen Schlitzen 4 bleiben
trapezförmige Rohrzungen 5 stehen, die an ihren an den Mündungsbodenteil 3 stoßenden Enden mit letzterem
verschweißt sind. Der Abstand einander benachbarter Schlitze 4 im Bereich ihrer Dreiecks-Basen 4a (Breite
der Rohrzungenenden 5) beträgt mindestens 1/4 der Basislänge, vorzugweise etwa 1/2 bis 1 Basislänge. Die
Schweißnähte zwischen Mündungsbodenteil 3 und Rohrzungenenden sind mit 6 bezeichnet
Fig.2 zeigt eine zum Abblasen kleiner Massenströme
besonders vorteilhafte Ausführung mit einem als Kegeleinsatz 30 ausgeführten Mündungsbodenteil,
dessen Kegelspitze 31 in das Innere des Abströmendes la hineinweist Die Kegelspitze 31 ist abgerundet, und
der Kegelmantel 32 ist nach innen gewölbt (Krümmungsradius R mit Fußpunkt AiJL Die Befestigung des
Kegeleinsatzes 30 ist sinngemäß zu derjenigen des Mündungsbodenteils 3 wobei der Kegeleinsatz30, d.h.
der überstehende Rand 33 seines scheibenförmigen Fußteils 34, mit den Enden der Zungen 5 verschweißt ist
(Schweißnähte 6). Im übrigen ist die Anordnung so wie beim ersten Ausführungsbeispiel getroffen, weshalb
gleiche Teile auch die gleichen Bezugszeichen tragen. Das Zusammenwirken der Schlitze 4 mit den Strömungsleitflächen 31, 32 des Kegeleinsatzes 30 ergibt
eine besonders günstige, durch Diffusionswirkung unterstützte Abblasecharakteristik auch bei kleinen
Massenstromdichten, derart daß hierbei das Zurückströmen des Wassers beim Kondensationsvorgang
wirkungsvoll vermindert wird. Diese Wirkung ergibt sich insbesondere bei einer Kegelhöhe h, die mindestens
V4, vorzugsweise V2 bis 1A der Schlitzhöhe a beträgt,
und dem dargestellten konkaven Kegelmantel 32.
Im Rahmen der Erfindung liegt auch eine Ausführungsform, bei welcher abweichend von der dargestellten
Form, wo η < ra ist (einstückiges Rohr), das
Mündungsende la des Kondensationsrohres 1 als gesonderter Rohrabschnitt ausgeführt mit einem Innendurchmesser,
welcher dem Außendurchmesser ra des Kondensationsrohres 1 entspricht so daß dieser
Rohrabschnitt gesondert hergestellt werden kann und auf das Kondensationsrohr 1 aufgeschoben und an
diesem festgeschweißt werden kann. Weiterhin kann der Mündungsbodenteil 3 mittels Bohrungen perforiert
sein, so daß auch in axialer Richtung Dampfteilströme, in feinverteilter Form, austreten können.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (8)
1. Kondensationsrohr für Abblaseeinrichtungen, welche zur Überdruckbegrenzung bei Kernkraftwerken,
insbesondere bei Siedewasser-Kernkraftwerken, dienen, wobei das Kondensationsrohr in das
Wasservolumen einer ein Gaspolster aufweisenden Kondensationskammer (Wasservorlage) mit seinem
unteren Abströmende eintauchend angeordnet und mit seinem oberen, aus der Wasservorlage ragenden
Zuströmende an eine Quelle für zu kondensierenden Dampf oder für ein Dampf-Luft-Gemisch angeschlossen
ist, wobei ferner das Abströmende des Kondensationsrohres zur Beruhigung der Kondensation
mit einem Mündungsbodenteil zur Begrenzung der rohraxial austretenden Dampfströme und
mit seitlichen Austrittsöffnungen versehen ist, welch letztere die Dampfströmung und die im Wasservolumen
erzeugten Blasen unterteilen, dadurch gekennzeichnet, daß die Austrittsöffnungen
als sich zum Rohrende erweiternde Schlitze (4) ausgebildet sind, welche über den Umfang des
Abströmendes (la) des Rohres (1) verteilt sind.
2. Kondensationsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze (4) jeweils die Form
eines spitzwinkligen Dreiecks haben.
3. Kondensationsrohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Schlitze (4) das
0,8 bis 1,5-fache des Rohrinnendurchmessers (rj)
beträgt und daß die Dreiecksitze einen öffnungswinkel (α) vorzugsweise zwischen 10 und 15° einschließt
4. Kondensationsrohr nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zwischen den
Schlitzen (4) stehenbleibenden Rohrzungen (5) an ihren an den Mündungsbodenteil (3, 30) stoßenden
Enden mit letzterem verschweißt sind.
5. Kondensationsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
einander benachbarter Schlitze (4) im Bereich ihrer Dreiecks-Basen (4a) (Breite der Rohrzungenenden
5) mindestens XU Basislänge, vorzugsweise etwa V2
bis 1 Basislänge beträgt.
6. Kondensationsrohr nach einem der Ansprüche 1 bis 5 für die Kondensation kleiner Massenstromdichten,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mündungsbodenteil in Form eines Einsatzkörpers (30)
mit Kegel- oder kegelähnlicher Kontur ausgeführt ist, wobei die Spitze (31) des Einsatzkörpers (30) in
das Abströmende (la) des Rohres (1) hineinweist und der Einsatzkörper (30) sich mit den Schlitzen (4) axial
überlappt.
7. Kondensationsrohr nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Höhe ^zwischen der Basis
(34) und der Spitze (31) des Einsatzkörpers (30) mindestens V4, vorzugsweise V2 bis 1A der Schlitzhöhe
^beträgt
8. Kondensationsrohr nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die die Mantelflächen
des Einsatzkörpers (30) als nach innen gewölbte Strömungsleitflächen (32) ausgebildet sind.
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