DE2614241B2 - Verfahren zur Herstellung von Acylcyaniden - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von AcylcyanidenInfo
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Description
R —C—O—C—R
Il Il
ο ο
(H)
worin R die oben angegebene Bedeutung hat,
in flüssiger Phase mit wasserfreier Blausäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen 50 und 250° C umsetzt.
in flüssiger Phase mit wasserfreier Blausäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen 50 und 250° C umsetzt.
mit dem leicht entflammbaren Äther besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Im übrigen ist auch
hier eine gründliche Reinigung des bei der Aufarbeitung anfallenden Waschwassers wegen des darin gelösten
Pyridine unumgänglich. Nachteilig ist ebenfalls, daß sich während der Reaktion eine beachtliche Menge an
dimerem Aroylcyanid bildet, denn dadurch wird sowohl
die Ausbeute an Aroylcyanid stark herabgesetzt als auch dessen Isolierung erschwert
ίο Es ist weiterhin bekannt, Benzoesäureanhydrid mit
Kaliumcyanid in äquivalenter Menge umzusetzen, wobei in geringer Ausbeute (ca. 10% d. Th.) Benzoylcyanid
erhalten wird (liebigs Annalen der Chemie 287,
S. 306 [1895]). Das Benzoylcyanid muß der als Hauptprodukt gebildeten zähen, sehr stark verharzten,
dunkelbraunen Masse mit Äther entzogen werden. Dies Verfahren ist technisch völlig ungeeignet, denn nicht nur
die Extraktion mit Äther führt zu technisch unüberwindlichen Schwierigkeiten, sondern für die sehr stark
verharzten, dunkelbraunen Massen besteht keine weitere Verwendung. Es handelt sich hierbei also
lediglich um eine mögliche Bildungsweise für Benzoylcyanid.
Schließlich ist es bekannt, daß Aoylcyanide durch Umsetzung von Carbonsäureanhydriden mit Cyanwasserstoff in der Gasphase bei erhöhter Temperatur hergestellt werden können (vgl. GB-PS 5 83 646); nennenswerte Ausbeuten werden dabei nur in Anwesenheit oberflächenaktiver Katalysatoren erhalten.
Schließlich ist es bekannt, daß Aoylcyanide durch Umsetzung von Carbonsäureanhydriden mit Cyanwasserstoff in der Gasphase bei erhöhter Temperatur hergestellt werden können (vgl. GB-PS 5 83 646); nennenswerte Ausbeuten werden dabei nur in Anwesenheit oberflächenaktiver Katalysatoren erhalten.
jo Es wurde nun gefunden, daß man die teilweise bekannten Acylcyanide der Formel
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von teilweise bekannten Acylcyaniden, die
als Ausgangsstoffe zur Synthese von Herbiziden verwendet werden können.
Es ist bereits bekanntgeworden, daß sich Acylcyanide durch Umsetzung von Acylhalogeniden mit Metallcyaniden
herstellen lassen (vergleiche Angew. Chem. 68, 425 bis 435 [1956]). Dieses Verfahren weist jedoch eine
Reihe von Nachteilen auf. So ist es z. B. aufwendig und technisch nur schwer durchführbar, denn es handelt sich
um eine Zwei-Phasen-Reaktion, bei der ein Feststoff mit einer Flüssigkeit bzw. mit einer in Lösung vorliegenden
Substanz umgesetzt wird. Außerdem liefert die Umsetzung kein einheitliches Reaktionsprodukt, sondern ein
schwierig aufzutrennendes Substanzgemisch, das neben dem jeweiligen Acylcyanid auch eine größere Menge
eines entsprechenden Dimeren enthält. Demgemäß sind die Ausbeuten an Acylcyanid relativ gering. Ein weiterer
Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, daß das bei der Aufarbeitung anfallende Waschwasser vor dem
Ableiten einer gründlichen Reinigung unterzogen werden muß, weil es noch erhebliche Mengen an
hochgiftigen Metallcyaniden enthält, die bei der Umsetzung im Überschuß verwendet v/erden.
Ferner ist bekanntgeworden, daß man Aroylcyanide durch Umsetzung von Arylcarbonsäurechloriden mit
Blausäure in Gegenwart von Pyridin als säurebindendem Mittel in absolutem Äther synthetisieren kann
(vergleiche Angew. Chem. 68, 425 bis 435 [1956]). Auch
dieses Verfahren ist jedoch mit mehreren Nachteilen verbunden. So ist es zunächst nicht allgemein anwendbar.
Darüber hinaus ist es technisch recht aufwendig, weil die Arbeiten mit dem stark toxischen Pyridin und
R —C —CN
worin R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl mit I bis 8 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes
Cycloalkyl mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls
substituiertes Aryl oder für einen gegebenenfalls substituierten 5- oder 6gliedrigen heterocyclischen Rest
steht, der zusätzlich noch mit einem Benzolring anelliert sein kann,
durch Umsetzung entsprechender Carbonsäureanhydride mit Cyanwasserstoff bei erhöhter Temperatur in sehr hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit erhält, wenn man Carbonsäureanhydride der Formel
durch Umsetzung entsprechender Carbonsäureanhydride mit Cyanwasserstoff bei erhöhter Temperatur in sehr hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit erhält, wenn man Carbonsäureanhydride der Formel
O O
Ii Il
R—C-O-C-R
worin R die oben angegebene Bedeutung hat,
in flüssiger Phase wasserfreier Blausäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen 50 und 250°C umsetzt.
in flüssiger Phase wasserfreier Blausäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen 50 und 250°C umsetzt.
Es ist als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, daß Acylcyanide der Formel I nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren in hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit zugänglich sind, denn im Hinblick auf den
bekannten Stand der Technik war zu erwarten, daß entweder die gleichen Schwierigkeiten auftreten wie bei
den vorbekannten Verfahren oder das gewünschte Acylcyanid nur in Spuren entsteht. Insbesondere war
keineswegs vorauszusehen, daß die Bildung von unerwünschten dimeren Acylcyaniden oder harzartigen
Produkten völlig unterbleibt.
Das erfindungsgemäße Verfahren besitzt eine Reihe von Vorteilen. So ist es nicht auf die Synthese weniger
bestimmter Verbindungen beschränkt, sondern es läßt sich sehr breit anwenden. Weiterhin Hefen das
eriindungsgemäße Verfahren Acylcyanide in praktisch
quantitativer Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit, frei von störenden oder umweltfeindlichen Nebenprodukten.
— Insbesondere ist die technische Durchführung wesentlich einfacher als bei den vorbekannten
Verfahren, z.B. bei dem aus der GB-PS 5 83 646 bekannten Verfahren; so arbeitet das erfindungsgemäße
Verfahren ohne Katalysator.
Ein zusätzlicher entscheidender Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht darin, daß die
Aufarbeitung keine Probleme bietet Als einziges Nebenprodukt entsteht die dem eingesetzten Carbonsäureanhydrid
jeweils entsprechende Carbonsäure, die in der Chemie vielseitig weiter verwendet werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren stellt somit eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
Verwendet man z. B. Benzoesäureanhydrid als Ausgangsstoff,
so kann der Reaktionsverlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
COOCO
HCN
COCN
COOH
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Säureanhydride sind durch die Formel II allgemein defi· ert und können
nach bekannten Verfahren hergestellt werden. In dieser Formel steht R vorzugsweise für geradkettiges oder
verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei jeder dieser Alkylreste substituiert sein kann durch
Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Carbalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe, Nitro,
Nitril und/oder Halogen, wie z. B. Fluor, Chlor, Brom oder Jod. Ferner steht R vorzugsweise für gegebenenfalls
durch Alkyl, Alkoxy oder Carbalkoxy mit jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitro, Nitril und/oder
Halogen, wie z. B. Fluor, Chlor oder Brom, substituiertes Cycloalkyl mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen im
Ringsystem. Weiterhin steht R vorzugsweise für gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy oder Carbalkoxy
mit jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitro und/oder Halogen, wie z. B. Fluor, Chlor oder Brom, substituiertes
Aryl, insbesondere Phenyl oder Naphthyl. Schließlich steht R vorzugsweise für gegebenenfalls durch Alkyl,
Alkoxy oder Carbalkoxy mit jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitro, Nitril und/oder Halogen, wie
z. B. Fluor, Chlor oder Brom, substituierte 5- oder ögliedrige heterocyclische Reste, die 1 bis J Heteroatome,
wie Sauerstoff, Schwefel und/oder Stickstoff, im Ring enthalten können und außerdem mit einem
Benzolring anelliert sein können.
Als Beispiele für insbesondere in Frage kommende heterocyclische Reste seien genannt:
Morpholinyl, Imidazolyl, Pyrazolyl,
Pyrrolyl, Isoxazolyl, Piperidinyl,
Oxazolyl, 1,2,4-Triazol-l-yl,
1,2,4-Triazol-4-yl, 1,2,3-Triazolyl,
l,2,4-Thiadiazol-2-yl, Benzimidazolyl und Furanyl.
Als bevorzugte Beispiele für Säureanhydride der Formel II seien im einzelnen genannt:
Essigsäureanhydrid,
Propionsäureanhydrid,
Propionsäureanhydrid,
Pivalinsäureanhydrid,
Cyclohexancarbonsäureanhydrid,
Benzoesäureanhydrid,
m-Chlorbenzoesäureanhydrid,
ίο 3^-Dichlorbenzoesäureanhydrid,
ίο 3^-Dichlorbenzoesäureanhydrid,
Naphthalin-I-carbonsäureanhydrid,
l-Phenyl-S-pyrazolon-B-carbonsäureanhydrid.
Als besonders bevorzugte Anhydride seien die aromatischen Carbonsäureanhydride, insbesondere das
Benzoesäureanhydrid genannt
Als Verdünnungsmittel, die bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eingesetzt werden können,
kommen alle inerten organischen Lösungsmittel, die weder mit den Carbonsäureanhydriden noch mit der
Blausäure eine chemische Reaktion eingehen, in Betracht. Solche Lösungsmittel sind beispielsweise die
Xylole, wie o-Xylol, Chlorbenzol, o-DichlorbenzoI, die
Trichlorbenzole, Nitrobenzol, Tetramethylensulfon. Als
.>5 Verdünnungsmittel besonders geeignet ist ein Überschuß
an Carbonsäureanhydrid der Formel II. — Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, die erfindungsgemäße
Umsetzung ohne Verdünnungsmittel durchzuführen.
ω Die Reaktionstemperatur kann in einem größeren
Bereich variiert werden. Im allgemeinen arbeitet man bei Temperaturen zwischen 50 und 2500C, vorzugsweise
zwischen 100 und 230° C.
Die Reaktion wird im aligemeinen bei Normaldruck
j5 durchgeführt. Bei Verwendung von niedrigsiedenden,
aliphatischen Carbonsäureanhydriden ist jedoch ein
leichter Überdruck günstig. Man arbeitet dann im allgemeinen bei 2 bis 11, vorzugsweise 2 bis 6 bar.
Bei der Durchführung des erfindunssgemäßen Verfahrens
setzt man im allgemeinen stöchiometrische Mengen an Säureanhydrid mit wasserfreier Blausäure
um. Das Säureanhydrid kann jedoch auch im Überschuß, vorteilhaft dann sogar als Lösungsmittel verwendet
werden.
■ι·-, Die Aufarbeitung erfolgt nach beendeter Umsetzung
üblicherweise durch Destillation und gegebenenfalls Umkristallisation.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herstellbaren Acylcyanide der Formel I sind wertvolle
■,η Ausgangsstoffe z.B. zur Synthese von 1,2,4-Triazin-5-onen,
die hervorragende herbizide Eigenschaften besitzen (vgl. DE-OS 22 24 161).
Das erfindungsgemäße Verfahren wird durch die folgenden Beispiele veranschaulicht.
Verfahrensvariante A
In einem mit Rührer, Thermometer, Rückflußkühler
UO und Tropftrichter bestückten 2-Liter-Vierhalskolben
wurden 1130 g Benzoesäureanhydrid (5 Mol) auf 1800C
erhitzt, und innerhalb von 5 Stunden wurden 200 ml wasserfreie Blausäure (5 Mol) zugetropft. Die nicht
sofort umgesetzte Blausäure wurde durch Kühlung
ι,-, wieder in das Reaktionsgefäß zurückgeführt. Nach beendeter Umsetzung wurde fraktioniert destilliert.
Ausbeute: 630 g (96% der Theorie) Benzoylcyanid vom Schmelzpunkt 3I°C.
Die als Nebenprodukt quantitativ entstehende Benzoesäure wurde nach bekannten Methoden wieder in
Benzoesäureanhydrid überführt
Verfahrensvariante B
452 g Benzoesäureanhydrid (2 Mol) wurden in 160 ml wasserfreie Blausäure gegeben und langsam durch ein
mit Raschig-Ringen gefülltes, auf 250° C geheiztes Rohr geschickt und in einer Vorlage aufgefangen. Nach der
fraktionierten Destillation, wobei die überschüssige Blausäure zurückgewonnen wurde, erhielt man 236 g
Benzoylcyanid (90% der Theorie) vom Schmelzpunkt 31° C neben Benzoesäure und wenig nichtumgesetztem
Benzoesäureanhydrid
In einem 250-ml-Dreihalskolben, bestückt mit Rührer,
gekühltem Tropftrichter und Rückflußkühler, wurden 127 g 4-Methyl-benzoesäureanhydrid (0,5 Mol) auf 185
bis 190° C erwärmt, und innerhalb von 2 Stunden
wurden 20 ml wasserfreie Blausäure (03 Mol) hinzugetropft.
Nach dem Erkalten wurde das ReP:"ttionsprodukt
destilliert.
Ausbeute: 67,5 g 4-Methyl-benzoylcyanid (93% der
Theorie); Siedepunkt 112 bis 1!4°C bei 14 Torr; Schmelzpunkt 50 bis 52° C (aus Waschbenzin).
In einem Autoklav wurden 102 g Essigsäureanhydrid (1 MoI) und 40 ml wasserfreie Blausäure (1 Mol), gelöst
in 300 ml Essigsäureäthylester, langsam auf 170 bis 180° C erhitzt. Nach drei Stunden ließ man erkalten und
trennte das Reaktionsprodukt durch fraktionierte
Destillation von dem Lösungsmittel und der Essigsäure ab.
Ausbeute: 59,4 g Acetylcyanid (86% der Theorie); Siedepunkt 93° C.
930 g Pivalinsäureanhydrid (5 Mol) wurden mit 240 \n\
wasserfreier Blausäure (6 MoI) gemischt und drei Stunden in einem Autoklav auf 250° C erhitzt Das
ίο erhaltene Reaktionsgemisch wurde fraktioniert destilliert
Ausbeute: 490 g (88% der Theorie) Pivaloylcyanid;
Siedepunkt 124 bis 126° C.
Zur kontinuierlichen Herstellung von Benzoylcyanid wurden 113 g Benzoesäureanhydrid (0,5 MoI) in einem
Reaktor vorgelegt und auf 250° C erwärmt Bei dieser Temperatur wurden kontinuierlich 900 ml wasserfreie
Blausäure (22,5 Mol) und 4520 g Benzoesäureanhydrid (20 Mol) so in den Reaktor gepumpt, daß der
vorgegebene Stand an Benzoesäureanhydrid aufrechterhalten blieb. Die entstandene Mischung von
Benzoylcyanid und Benzoesäure wurde kontinuierlich abdestüüert und in einem Vorratsgefäß aufgefangen.
500 g der entstandenen Mischung wurden fraktioniert destilliert.
Ausbeute:
Ausbeute:
229 g Benzoylcyanid (87,5% der Theorie),
220 g Benzoesäure,
50 g Benzoesäureanhydrid;
220 g Benzoesäure,
50 g Benzoesäureanhydrid;
die Ausbeute an Benzoylcyanid, bezogen auf den Umsatz, betrug 98% der Theorie.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von Acylcyaniden der FormelR —C —CN(Dworin R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes Aryl oder einen gegebenenfalls substituierten 5- oder ögliedrigen heterocyclischen Rest steht, der zusätzlich noch mit einem Benzolring anelliert sein kann,
durch Umsetzung entsprechender Carbonsäureanhydride mit Cyanwasserstoff bei erhöhter Temperatur, dadurch gekennzeichnet, daß man Carbonsäureanhydride der Formel
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