CH629182A5 - Verfahren zur herstellung von acylcyaniden. - Google Patents

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CH629182A5 CH394877A CH394877A CH629182A5 CH 629182 A5 CH629182 A5 CH 629182A5 CH 394877 A CH394877 A CH 394877A CH 394877 A CH394877 A CH 394877A CH 629182 A5 CH629182 A5 CH 629182A5
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Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein chemisch eigenartiges Verfahren zur Herstellung von teilweise bekannten Acylcyaniden, welche als Ausgangsstoffe zur Synthese von Herbiziden verwendet werden können.
Es ist bereits bekanntgeworden, dass sich Acylcyanide durch Umsetzung von Acylhalogeniden mit Metallcyaniden herstellen lassen [vgl. Angew. Chem 68,425-448 (1956)]. Dieses Verfahren weist jedoch eine Reihe von Nachteilen auf. So ist es zum Beispiel aufwendig und technisch nur schwer durchführbar, denn es handelt sich um eine Zwei-Phasen-Reaktion, bei der ein Feststoff mit einer Flüssigkeit bzw. mit einer in Lösung vorliegenden Substanz umgesetzt wird. Ausserdem liefert die Umsetzung kein einheitliches Reaktionsprodukt, sondern ein schwierig aufzutrennendes Substanzgemisch, das neben dem jeweiligen Acylcyanid auch eine grössere Menge eines entsprechenden Dimeren enthält. Demgemäss sind die Ausbeuten an Acylcyanid relativ gering. Ein weiterer Nachteil dieses Verfahrens besteht darin, dass das bei der Aufarbeitung anfallende Waschwasser vor dem Ableiten einer gründlichen Reinigung unterzogen werden muss, weil es noch erhebliche Mengen an hochgiftigen Metallcyaniden enthält, die bei der Umsetzung im Über-schuss verwendet werden.
Ferner ist bekanntgeworden, dass man Aroylcyanide durch Umsetzung von Arylcarbonsäurechloriden mit Blausäure in Gegenwart von Pyridin als säurebindendem Mittel in absolutem Äther synthetisieren kann [vgl. Angew. Chem. 68,425-448 (1956)]. Auch dieses Verfahren ist jedoch mit mehreren Nachteilen verbunden. So ist es zunächst nicht allgemein anwendbar. Darüber hinaus ist es technisch recht aufwendig, weil die Arbeiten mit dem stark toxischen Pyridin und mit dem leicht entflammbaren Äther besonders hohe Sicherheitsvorkehrungen erfordern. Im übrigen ist auch hier eine gründliche Reinigung des bei der Aufarbeitung anfallenden Waschwassers wegen des darin gelösten Pyridins unumgänglich. Nachteilig ist ebenfalls, dass sich während der Reaktion eine beachtliche Menge an dimerem Aroylcyanid bildet, denn dadurch wird sowohl die Ausbeute an Aroylcyanid stark herabgesetzt, als auch dessen Isolierung erschwert.
Es ist weiterhin bekannt, Benzoesäureanhydrid mit Kaliumcyanid in äquivalenter Menge umzusetzen, wobei in geringer Ausbeute (etwa 10% d.Th.) Benzoylcyanid erhalten wird [Liebigs Annalen der Chemie 287, S. 306 (1895)]. Das Benzoylcyanid muss der als Hauptprodukt gebildeten zähen, sehr stark verharzten, dunkelbraunen Masse mit Äther entzogen werden. Dieses Verfahren ist technisch völlig ungeeignet, denn nicht nur die Extraktion mit Äther führt zu technisch unüberwindlichen Schwierigkeiten, sondern für die sehr stark verharzten, dunkelbraunen Massen besteht keine weitere Verwendung. Es handelt sich hierbei also lediglich um eine mögliche Bildungsweise für Benzoylcyanid.
Es wurde nun gefunden, dass man die teilweise bekannten Acylcyanide der Formel I
O
R-C-CN (I)
in welcher
R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes Aryl oder für einen gegebenenfalls substituierten 5- oder 6gliedrigen heterocyclischen Rest steht, der zusätzlich noch mit einem Benzolring anelliert sein kann,
gewöhnlich in sehr hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit erhält, wenn man Carbonsäureanhydride der Formel II
R-C-O-C-R (II)
in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat, mit Alkalicyani-den oder wasserfreier Blausäure, gegebenenfalls in Gegenwart eines Verdünnungsmittels, bei Temperaturen zwischen 50 und 250°C umsetzt und die entstandenen Acylcyanide (I) unmittelbar nach ihrer Bildung durch Destillation, gegebenenfalls unter vermindertem Druck, aus dem Reaktionsmedium entfernt.
Es ist beispielsweise als ausgesprochen überraschend zu bezeichnen, dass Acylcyanide der Formel (I) nach dem erfin-dungsgemässen Verfahren in hoher Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit zugänglich sind, denn im Hinblick auf den bekannten Stand der Technik war zu erwarten, dass bei dem Verfahren entweder die gleichen Schwierigkeiten auftreten wie bei der Umsetzung von Acylhalogeniden mit Al-kali- bzw. Schwermetallcyaniden im Zweiphasensystem oder das gewünschte Acylcyanid nur in Spuren entsteht. Insbe5
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sondere war beispielsweise keineswegs vorauszusehen, dass die Bildung von unerwünschten dimeren Acylcyaniden oder harzartigen Produkten völlig unterbleibt.
Das erfindungsgemässe Verfahren besitzt im allgemeinen eine Reihe von Vorteilen: So ist es nicht auf die Synthese weniger bestimmter Verbindungen beschränkt, sondern es lässt sich sehr breit anwenden. Weiterhin liefert das erfindungsgemässe Verfahren Acylcyanide vorzugsweise in praktisch quantitativer Ausbeute und ausgezeichneter Reinheit, frei von störenden oder umweltfeindlichen Nebenprodukten.
Ein zusätzlicher entscheidender Vorteil des erfindungsge-mässen Verfahrens besteht beispielsweise darin, dass die Aufarbeitung keine Probleme bietet. Die im Verlauf der Reaktion entstehenden Alkalisalze der Carbonsäuren werden zum Beispiel durch Filtration abgetrennt, und das Filtrat kann destilliert oder auch direkt für weitere Umsetzung verwendet werden. Ferner können die im Reaktionsverlauf aus s den Säureanhydriden (II) gebildeten Alkalisalze der Carbonsäuren wieder in die Anhydride überführt werden. Wird anstelle der Alkalicyanide Blausäure verwendet, so entsteht als Nebenprodukt Benzoesäure, die in der Chemie vielseitig weiter verwendet werden kann. Das erfindungsgemässe Verfah-lo ren stellt somit im allgemeinen eine wertvolle Bereicherung der Technik dar.
Verwendet man Benzoesäureanhydrid und wasserfreie Blausäure als Ausgangsstoffe, so kann der Reaktionsverlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden.
15
COOCO COCN COOH
(§/ +hcn^@ - 0
Bei Anwendung von Benzoesäureanhydrid und Natrium-cyanid kann der Reaktionsverlauf durch das folgende Formelschema wiedergegeben werden:
^-VC00C>N
(Oj 1(3] + NaCN * +
Die als Ausgangsstoffe verwendeten Säureanhydride sind durch die Formel (II) allgemein definiert und können nach bekannten Verfahren hergestellt werden. In dieser Formel steht R vorzugsweise für geradkettiges oder verzweigtes Alkyl mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wobei jeder dieser Alkyl-reste substituiert sein kann durch Alkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, Carbalkoxy mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen in der Alkoxygruppe, Nitro, Nitrii und/oder Halogen, wie zum Beispiel Fluor, Chlor, Brom oder Jod. Ferner steht R vorzugsweise für gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy oder Carbalkoxy mit jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitro, Nitrii und/oder Halogen, wie zum Beispiel Fluor, Chlor und Brom, substituiertes Cycloalkyl mit 5 oder 6 Kohlenstoffatomen im Ringsystem. Weiterhin steht R vorzugsweise für gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy oder Carbalkoxy mit jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitro und/oder Halogen, wie zum Beispiel Fluor, Chlor und Brom, substituiertes Aryl, insbesondere Phenyl oder Naphthyl. Schliesslich steht R vorzugsweise für gegebenenfalls durch Alkyl, Alkoxy oder Carbalkoxy mit jeweils bis zu 4 Kohlenstoffatomen, Nitro, Nitrii und/oder Halogen, wie zum Beispiel Fluor, Chlor und Brom, substituierte 5- oder ógliedrige heterocyclische Reste, die 1 bis 3 Heteroatome wie Sauerstoff, Schwefel und/oder Stickstoff im Ring enthalten können und ausserdem mit einem Benzolring anelliert sein können.
Als Beispiele für insbesondere in Frage kommende heterocyclische Reste seien genannt: Morpholinyl, Imidazolyl, Pyrazolyl, Pyrrolyl, Isoxazolyl, Piperidinyl, Oxazolyl, 1,2,4-Triazol-l-yl, l,2,4-Triazol-4-yl, 1,2,3-Triazolyl, 1,2,4-Thiadiazol-2-yl, Benzimidazolyl und Furanyl.
Als bevorzugte Beispiele für Säureanhydride der Formel (II) seien im einzelnen genannt: Essigsäureanhydrid, Pro-pionsäureanhydrid, Pivalinsäureanhydrid, Cyclohexan-carbonsäureanhydrid, Benzoesäureanhydrid, m-Chlor-benzoesäureanhydrid, 3,5-Dichlorbenzoesäureanhydrid.
Naphthalin-1 -carbonsäureanhydrid, 1 -Phenyl-5-pyrazolon-35 3-carbonsäureanhydrid. Als besonders bevorzugte Anhydride seien die aromatischen Carbonsäureanhydride, insbesondere das Benzoesäureanhydrid genannt.
Als besonders bevorzugte Alkalicyanide seien das Natrium- und das Kaliumcyanid genannt. 40 Als Verdünnungsmittel, die bei der Durchführung des er-findungsgemässen Verfahrens eingesetzt werden können, kommen alle inerten organischen Lösungsmittel, die weder mit den Carbonsäureanhydriden noch den Metallcyaniden oder der Blausäure eine chemische Reaktion eingehen, in Be-45 tracht. Solche Lösungsmittel sind beispielsweise die Xylole wie o-Xylol, Chlorbenzol, o-Dichlorbenzol, die Trichlor-benzole, Nitrobenzol, Tetramethylensulfon. Als Verdünnungsmittel besonders geeignet ist ein Überschuss an Carbonsäureanhydrid (II).
so Die Reaktionstemperatur kann in einem grösseren Bereich variiert werden. Man arbeitet bei Temperaturen zwischen 50 und 250 °C, vorzugsweise zwischen 100 und 230 °C.
Die Reaktion wird im allgemeinen bei Normaldruck durchgeführt. Bei Verwendung von niedrigsiedenden, ali-55 phatischen Carbonsäureanhydriden ist jedoch ein leichter Überdruck günstig, dann im allgemeinen von 1 bis 10, vorzugsweise von 1 bis 5 Atmosphären Überdruck. Zum Abde-stillieren der gebildeten Acylcyanide kann es dagegen vorteilhaft sein, bei Unterdruck zu arbeiten, in dem Bereich von 60 750 bis 0,05 Torr, wobei sich der günstigste Druck durch das gewünschte Acylcyanid und die angewandte Temperatur ergibt.
Durch Zusatz von katalytischen Mengen Base oder Lewis-Säure kann die Umsetzung beschleunigt werden. Geeig-65 nete Basen sind beispielsweise tertiäre Amine wie Dimethyl-benzylamin und 1,4-Diazabicyclo[2,2,2]octan. Als geeignete Lewis-Säure sind beispielshaft zu nennen: Zinkchlorid, Zink-cyanid, Kupfer-( ' )-cyanid.
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4
Bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens setzt man im allgemeinen stöchiometrische Mengen an Säureanhydrid mit einem Alkalicyanid oder wasserfreier Blausäure um. Das Säureanhydrid kann jedoch auch im Überschuss, vorteilhaft dann sogar als Lösungsmittel verwendet werden.
Die Aufarbeitung erfolgt nach beendeter Umsetzung üblicherweise durch Destillation und gegebenenfalls Umkri-stallisation.
Auch in der Gasphase kann das Gemisch aus Säureanhydrid und Blausäure, ohne besondere Anwendung von Katalysatoren, erfindungsgemäss umgesetzt werden.
Die nach dem erfindungsgemässen Verfahren herstellbaren Acylcyanide der Formel (I) sind beispielsweise wertvolle Ausgangsstoffe zum Beispiel zur Synthese von l,2,4-Triazin-5-onen, welche hervorragende herbizide Eigenschaften besitzen (vgl. deutsche Offenlegungsschrift 2 224161).
So lässt sich beispielsweise das 3-MethyI-4-amino-6-phe-nyl-l,2,4-triazin-5-one der Formel
O
herstellen, indem man in einer ersten Stufe Benzoylcyanid in Gegenwart von konzentrierter Salzsäure mit Äthanol umsetzt und den dabei entstehenden Phenylglyoxylsäureäthyl-ester in einer zweiten Stufe mit Acetylhydrazin zur Reaktion . bringt, wobei sich l-Phenylglyoxylsäureäthylester-2-acetyl-' hydrazon bildet, das in einer dritten Stufe mit Hydrazin-hydrat in Gegenwart von Pyridin in das oben erwähnte Endprodukt überführt wird. Diese mehrstufige Synthese kann formelmässig wie folgt wiedergegeben werden:
1. Stufe:
c-cn c2h5oh
(HCl)
O 0
II II
-c-c-oc2h5
° 9 -H,0 0=C-0CoHc 2. Stufe: -C-C-OC^ + H N-NH-CO-CH, * I 1 b
(CH3OH) -C=N-NH-COCH3
3. Stufe:
o=c-oc2h5
v>-c=n-nh-co-ch
N-H. - Hydrat — »
(Pyridin)
Das erfindungsgemässe Verfahren kann durch die nachfolgenden Herstellungsbeispiele veranschaulicht werden:
Beispiel 1
Verfahrensvariante A:
In einem mit Rührer, Thermometer, Rückflusskühler und Tropftrichter bestückten 2-Liter-Vierhalskolben wurden 1130 g Benzoesäureanhydrid (5 Mol) auf 180 °C erhitzt, und innerhalb von 5 Stunden wurden 200 ml wasserfreie Blausäure (5 Mol) zugetropft. Die nicht sofort umgesetzte Blausäure wurde durch Kühlung wieder in das Reaktionsgefäss zurückgeführt. Nach beendeter Umsetzung wurde fraktioniert destilliert.
Ausbeute: 630 g (96% der Theorie) Benzoylcyanid vom Schmelzpunkt 3 PC.
Die als Nebenprodukt quantitativ entstehende Benzoesäure wurde nach bekannten Methoden wieder in Benzoesäureanhydrid überführt.
Verfahrensvariante B:
45 1130 g (5 Mol) Benzoesäureanhydrid und 250 g (5 Mol) 98%iges Natriumcyanid wurden gemischt.
Als Reaktionsgefass wurde ein 3-Liter-Planschliff-becherglas verwendet, versehen mit einem randgängigen Wendelrührer, einem Thermometer, einem Kolonnenkopf 50 und einer Destillationsbrücke. Die Mischung aus Benzoesäureanhydrid und Natriumcyanid ist bei 50 °C gut rührbar. Unter Wasserstrahlvakuum (etwa 15 mm Hg) wurde innerhalb 30 Min. auf 150°C erwärmt. Nach 15 Min. wurde die Temperatur auf 160-170°C gesteigert. Das entstehende 55 Benzoylcyanid destillierte bei einer Übergangstemperatur von 105-125°C über. Nach etwa 2-2,5 Std. steigerte man die Innentemperatur auf 190-200 °C. Hierbei destillierte das restliche Benzoylcyanid über.
Ausbeute: 650 g (99% der Theorie) Benzoylcyanid vom 60 Schmelzpunkt 31 °C.
Verfahrensvariante C
452 g Benzoesäureanhydrid (2 Mol) wurden in 160 ml wasserfreie Blausäure gegeben und langsam durch ein mit ss Raschig-Ringen gefülltes, auf250 °C geheiztes Rohr geschickt und in einer Vorlage aufgefangen.
Nach der fraktionierten Destillation, wobei die überschüssige Blausäure zurückgewonnen wurde, erhielt man
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236 g Benzoylcyanid (90% der Theorie) vom Schmelzpunkt 31C, neben Benzoesäure und wenig nichtumgesetztem Benzoesäureanhydrid.
Verfahrensvariante D
904 g Benzoesäureanhydrid (4 Mol) und 98 g Natriumcyanid (2 Mol) wurden in einem Dreihalskolben gemischt und unter Vakuum langsam auf 200 °C erwärmt, wobei das Reaktionsprodukt kontinuierlich unter Vakuum (14 mm Hg) abdestillierte. Der Rückstand bleibt bis 40 °C gut rührfähig und kann sofort zur Herstellung von Benzoesäureanhydrid aus dem entstandenen Natriumbenzoat Anwendung finden.
Ausbeute: 130 g Benzoylcyanid (99% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Natriumcyanid).
Beispiel 2
93 g Pivalinsäureanhydrid (0,5 Mol) wurden mit 24,5 g Natriumcyanid (0,5 Mol) gemischt und unter Vakuum (15 Torr) langsam erwärmt. Das entstehende Reaktionsprodukt wurde direkt abdestilliert und anschliessend fraktioniert.
Ausbeute: 39,4 g (71 % der Theorie) Pivaloylcyanid, Siedepunkt 48-54°C/15 Torr.
Beispiel 3
295 g 3-Chlor-benzoesäureanhydrid (1 Mol) wurden mit 65 g Kaliumcyanid in einem 750-ml-Dreihalskolben gemischt und langsam innerhalb von 120 Minuten bis auf 230 C erwärmt. Durch Anlegen von Vakuum wurde das Reaktionsprodukt vom Na-Salz der 3-Chlorbenzoesäure entfernt. Die fraktionierte Destillation ergab 160 g (97% der Theorie) 3-Chlorbenzoylcyanid; Siedepunkt 118-120°C bei 14 Torr; Schmelzpunkt 146-148°C (aus Waschbenzin).
Beispiel 6
In einem 250-ml-Dreihalskolben, bestückt mit Rührer, gekühltem Tropftrichter und Rückflusskühler, wurden 127 g 4-Methyl-benzoesäureanhydrid (0,5 Mol) auf 185-190 °C er-5 wärmt, und innerhalb von 2 Stunden wurden 20 ml wasserfreie Blausäure (0,5 Mol) hinzugetropft. Nach dem Erkalten wurde das Reaktionsprodukt destilliert.
Ausbeute: 67,5 g 4-Methyl-benzoylcyanid (93% der Theorie); Siedepunkt 112-114°C bei 14 Torr; Siedepunkt io 50-52 °C (aus Waschbenzin).
Beispiel 7
Wie in Beispiel 5 beschrieben, wurden 163 g 1-Naphtha-i5 lincarbonsäureanhydrid (0,5 Mol) und 25 g Natriumcyanid (0,5 Mol) innerhalb von drei Stunden auf200°C erhitzt, wobei das 1-Naphthalincarbonsäurecyanid abdestillierte. Nach einer erneuten Destillation zur Abtrennung mitgerissener Spuren an Ausgangsprodukten erhielt man 84 g 20 1-Naphthalincarbonsäurecyanid (93% der Theorie); Siedepunkt 117-119°C bei 0,08 Torr; Schmelzpunkt 100—102°C (aus Waschbenzin).
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Beispiel 8
In einem Autoklaven wurden 102 g Essigsäureanhydrid (1 Mol) und 40 ml wasserfreie Blausäure (1 Mol), gelöst in 300 ml Essigsäureäthylester, langsam auf 170-180°C erhitzt. Nach drei Stunden liess man erkalten und trennte das Reaktionsprodukt durch fraktionierte Destillation von dem Lö-30 sungsmittel und der Essigsäure ab.
Ausbeute: 59,4 g Acetylcyanid (86%) der Theorie); Siedepunkt 93 °C.
Beispiel 4
105,3 g 4-Nitrobenzoesäureanhydrid (V3 Mol) wurden in einem 400-ml-Kolben mit 16,3 g Natriumcyanid (V3 Mol) gemischt und unter Vakuum langsam auf 230°C erwärmt, wobei 55,4 g 4-Nitrobenzoylcyanid abdestillierten (94% der Theorie); Siedepunkt 116-118°C bei 0,1 Torr.
Beispiel 5
264 g 2,5-Dichlor-benzoesäureanhydrid (1 Mol) und 49 g Natriumcyanid (1 Mol) wurden in einem 500-ml-Kolben, der mit Rührer und einer Destillationsapparatur bestückt war, unter Vakuum innerhalb von 2 Stunden auf 200 °C erhitzt. Mit der steigenden Temperatur destillierte das 2,5-Dichlorbenzoylcyanid zügig in die Vorlage.
Die fraktionierte Destillation ergab: 194 g 2,5-Dichlorbenzoylcyanid (97% der Theorie); Siedepunkt 140-142°C bei Torr; Schmelzpunkt 63-65°C (aus Waschbenzin).
Beispiel 9
Wie in Beispiel 3 beschrieben, wurden 295 g 4-Chlorben-zoesäureanhydrid (1 Mol) und 49 g Natriumcyanid (1 Mol) in einem Dreihalskolben innerhalb von 2 Stunden auf 210 °C erwärmt. Während der schwach exothermen Reaktion wurde das entstandene Reaktionsprodukt im Vakuum (13 mm Hg) abdestilliert. Ausbeute: 158 g 4-Chlorbenzoylcyanid (96%) der Theorie); Siedepunkt 114-116 °C bei 13 Torr.
45 Beispiel 10
Wie in Beispiel 5 beschrieben, werden 286 g p-Methyl-benzoesäureanhydrid (1 Mol) und 65 g Kaliumcyanid (1 Mol) innerhalb von 2 Stunden auf 190°C erwärmt. Das in der Destillationsvorlage aufgefangene p-Methoxybenzoylcy-soanid fällt sehr rein an. Ausbeute: 151g p-Methoxybenzoyl-cyanid (94% der Theorie).
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S

Claims (7)

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1. Verfahren zur Herstellung von Acylcyaniden der Formel I
O
II
R-C-CN (I)
in welcher
R für gegebenenfalls substituiertes Alkyl mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes Cycloalkyl mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls substituiertes Aryl oder für einen gegebenenfalls substituierten 5- oder ógliedrigen heterocyclischen Rest steht, der zusätzlich noch mit einem Benzolring anelliert sein kann,
dadurch gekennzeichnet, dass man Carbonsäureanhydride der Formel II
R-C-O-C-R (II)
II Ii o o in welcher
R die oben angegebene Bedeutung hat, mit Alkalicyani-den oder wasserfreier Blausäure bei Temperaturen zwischen 50 und 250 °C umsetzt und die entstandenen Acylcyanide unmittelbar nach ihrer Bildung durch Destillation aus dem Reaktionsmedium entfernt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 100 und 230CC durchführt.
2
PATENTANSPRÜCHE
3. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Carbonsäureanhydride (II) aromatische Carbonsäureanhydride, insbesondere Benzoesäureanhydrid, eingesetzt werden.
4. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Alkalicyanid Natriumcyanid eingesetzt wird.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verdünnungsmittel überschüssiges Carbonsäureanhydrid eingesetzt wird.
6. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das gebildete Acylcyanid durch Destillation bei Unterdruck aus dem Reaktionsgemisch entfernt wird.
7. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Umsetzung in Gegenwart eines Verdünnungsmittels erfolgt.
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