DE2613786C3 - Proteinhaltiges Nahrungsmittel - Google Patents
Proteinhaltiges NahrungsmittelInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein proteinhaltiges Nahrungsmittel,
das ein Speiseprotein mit unzureichendem Gehalt an schwefelhaltigen Aminosäuren sowie eine y,
ernährungsmäßig ergänzende Menge eines Derivats einer schwefelhaltigen Aminosäure enthält, das dadurch
gekenn/eichnet ist. daß es als Derivat der schwefelhaltigen Aminosäure einen N-Acyl-L-methioninesicr. N.N'-Acyl-L-cystincster
oder N-Acyl-L-cysteinester. wooei m
die Acylgruppen von Fettsäuren mit 1—9 C-Alomcn
und die Estergruppen von Fettalkoholen mit 1—22
C-Atomen abgeleitet sind, enthält.
Es ist bekannt, proteinhaltigc Nahrungsmittel mit
unzureichendem Gehalt an bestimmten, z. B. schwefel- ti
haltigcn. Aminosäuren mit nahrungsmäßig verwertbaren Derivaten solcher Aminosäuren zu ergänzen. Die
Bezeichnung »proteinhaltiges Nahrungsmittel« umfaßt sowohl Proteine als solche, gleichgültig, ob sie tierischer
oder pflanzlicher Herkunft sind, als auch verarbeitete. ,0
solche Proteine in erheblichen Anteilen enthaltende Produkte für die Ernährung von Menschen oder Tieren.
Es gibt zwingende Gründe dafür, den i'rotcinbcdarf
der menschlichen Ernährung vermehrt mil Proteinen vegetabilischen Ursprungs zu befriedigen. Der Zwang ,,
zur Suche nach pflanzlichen Proteinen als wesentliche wenn nicht ausschließliche Grundlage für Nahmngsproteinc
ist hauptsächlich durch zwei Gründe bedingt, von denen Effizienz, d. h. das Verhältnis von Aufwand und
Ertrag, der Hauptgrund ist. Mindestens in einigen Teilen ho
der Erde ist es vom Gesichtspunkt des Energieverbrauchs nicht mehr möglich, Nahrungsprotein durch
landwirtschaftlichen Anbau über Viehzucht zu erzeugen. Der zweite Grund ist der gesundheitliche Aspekt
der Ernährung: Verarbeitete Nahrungsmittel auf Basis h'.
von Pflanzenproteinen bieten die Möglichkeit einer optimalen Bilanz von Nährstoffen mit kontrolliertem
Ausschluß bestimmter identifizierter Nachteiliger Stoffe, wie Cholesterin. Weitere Gründe, wie Zweckmäßigkeit
bzw. Bequemlichkeit und bis zu einem gewissen Grad auch persönliche Oberzeugung, kommen hinzu.
Es scheint außer Frage zu stehen, daß Herstellung vegetabilischer Proteine in ausreichender Menge
möglich ist. Erfolge des landwirtschaftlichen Anbaus, insbesondere der Leguminosen (in erster Linie der
Sojabohne), haben die Zugänglichkeit von Pflanzenprotein in genügenden Mengen sichergestellt Diese
Sicherung der Möglichkeit der Versorgung mit ausreichenden Mengen ist teilweise durch Entwicklung
zugehöriger Technologien für Ausnutzung und Zugänglichmachung dieser Quelle nativen Pflanzenproteins
bedingt, wobei der Schwerpunkt die Qualität des Pflanzenproteins ist. Wenn das Pflanzenprotein ernährungsmäßig
den Proteinen tierischer Herkunft nicht gleichwertig im Sinne einer vergleichbaren Qualität ist,
verliert die Tatsache, daß Pflanzenprotein .n ausreichenden Mengen zugänglich ist, an Bedeutung. Tatsächlich
ist der Wert der von einer gegebenen Pflanzensorte abgeleiteten Proteine in bezug auf Ernährungsqualität
mit der Qualität von Proteinen tierischen Ursprungs nicht vergleichbar. Dies zeigt sich teilweise bei der
Untersuchung des Aminosäuregeha'ts oder -profils eines gegebenen Pflanzenproteins. Beispielsweise enthält
Weizengluten zu wenig Lysin und Sojaprotein zu wenig schwefelhaltige Aminosäuren, wie Methionin. In
der Ernährungswissenschaft wird für solche Aminosäuren die Bezeichnung »limitierend« oder »begrenzend«
verwendet und man hat festgestellt, daß der Nährwert eines Proteins, das durch eine bestimmte begrenzende
essentielle Aminosäure charakterisiert ist, talsächlich durch den Gehalt an der ersten limitierenden Aminosäure
begrenzt ist. Würde man sich beispielsweise auf ein bestimmtes Pflanzcnprotein als einzige Quelle für
Nahrungsprotein beschränken und ist dieses Protein durch ein Aminosäureprofil charakterisiert, das bestimmte
begrenzende Aminosäuren zeigt, müßte mit der Nahrung eine viel zu große Menge dieses Proteins
aufgenommen werden, damit die ernährungsmäßig erforderliche Aufnahme dieser begrenzenden essentiellen
Aminosäuren gesichert ist. Abgesehen von der rein wirtschaftlichen Verschwendung einer solchen Ernährung
finden sich in der wissenschaftlichen Literatur immer mehr Hinweise dafür, daß Nahrungsprotcin-Übcrschüssc
nachteilige physiologische Wirkungen haben können.
Die Ergänzung prolcinhaltigcr Nahrungsmittel mit schwefelhaltigen Aminosäuren, insbesondere Methionin,
beruht meist auf der direkten Zugabe von Dl.-Mcthionin als freie Säure. Obwohl nur die
l.-sturcoisomcre Form in das llumanprotcin eingeführt
wird, wurde hierzu die raccmischc Dl.-Mischung verwendet, weil man annahm, daß Methionin eine der
wenigen ^-Aminosäuren ist. deren D-Form mctabolisch
in die I.-Forin umgewandelt wird. Alle Versuche zur
Ergänzung von Nahrungsmittel, die ungenügend Methionin
enthalten.durch Zugabe von freiem Dl.-Methionin
sind aber an einem kaum lösbaren Problem, nämlich
dem Geschmack, gescheiten. Die mit Dl. Methionin
ergänzten Nahrungsmittel entwickeln Nebengeschmack und verfärben sich. Dies tritt besonders bei
solchen Nahrungsmitteln auf. die vor dem Verspeisen erwärmt oder unbeschränkte Zeit in hydratisieren
Zustand gelagert werden. Der Effekt wird aber auch nach Trockcnlagcrung festgestellt. Der chemische
Grund für die Bildung dieses Nebengeschmacks und clic unansehnliche Verfärbung ist teilweise der bekannte
Strecker-Abbau bzw· die sogenannte Maillard-Reaktion
(chemische Bräunung). Die Maillard-Reaktion beruht auf mehreren Reaktionen zwischen aminohaltigen
Verbindungen (hier freie α-Aminosäuren) und carbonylhaltigen Verbindungen (z. B. die in den ergänzten
Nahrungsmitteln in großem Überschuß vorhandenen reduzierenden Zucker). Die Maillard-Reaktion ist
besonders bei schwefelhaltigen Aminosäuren in negativem Sinne bedeutsam, weil dann störende Mercaptane
und Sulfide erzeugt und freigesetzt werden. Beispielsweise kann in den mit Methionin ergänzten Nahrungsmitteln
leicht Methional gebildet werden. Neben der Maillard-Reaktion treten auch andere Abbaureaktionen
auf, z. B. Luftoxidation der schwefelhaltigen Aminosäuren, und beeinträchtigen Geschmack bzw. Geruch. Es
versteht sich, daß man auch nach weiteren Methoden zur Lösung des Problems des Mangels an Schwefelaminosäuren
bei Proteinen pflanzlichen Ursprungs gesucht hat.
Eine Methode mi »begrenzter praktischer Brauchbarkeit
beruht auf dem Vermischen von Proteinen
unterschiedlicher pflanzlicher Herkunft derart, daß ein bestimmter Aminosäuremangel eines Proteins im
wesentlichen durch Vermischen mit einer genau bestimmten Menge eines bestimmten Proteins ausgeglichen
wird, das die jeweilige Aminosäure in relativ großem Überschuß enthält. Durch entsprechende
Auswahl und bestimmte Mischungszusammensetzung kann ein gegenseitiger Ergänzungseffekt erzielt werden.
Beispielsweise ist Sesamsamenprotein reich an Methionin aber arm an Lysin. Sojabohnenprotein ist
arm an Methionin aber reich an Lysin und dementsprechend kann durch genau abgestimmte Vermischung
dieser beiden Komponenten ein crnahrungsmäßig besser ausgewogenes vegetabilisches ι rotein erhalten
werden.
Andere Methoden des Standes der Technik sollen die Maillard-Reaktion bei der Zugabe ausgewählter freier
Aminosäuren vermeiden. Typische Beispiele für verschiedene bekannte Vorschläge sind: (I) Vcrkapselung
der freien Aminosäure, (2) gleichzeitiges Einarbeiten bestimmter Mittel, die der Bräunung entgegenwirken
sollen, z. B. Pyrocarbonsäuroester und O-Carboxylanhydridc
von -Anhydroxysäuren (US-PS 33 37 348), und (3) Anwendung der Pla.stcin-Rcaktion. Diese zuletzt genannte
Methode beruht auf der Bindung der zugesetzten Aminosäure durch Pcptidbrückcn an die Protcinmolekiilc.
welche den Hauptteil der Protcinkomponenie des Nahrungsmittels bilden. Da alle eben angegebenen
Methoden nur beschränkten praktischen Wert haben, hai man weiter nach Mitteln zur Ausschaltung der
Maillard-Reaktion gesucht, unter anderen Verwendung von geschmacklosen Dcrivalcn bestimmter Aminosäuren,
die relativ beständig gegen Abbau aber beim Verspeisen noch nahrungsmäßig verwertbar sind.
In der US-PS 38 78 305 ist die Verstärkung bestimmter
proleinhaltiger Nahrungsmittel mil Acyklcrivaien
bestimmter schwefelhaltiger Aminosäuren, insbesondere Methionin, beschrieben. Dabei sollten insbesondere
bestimmte N-Acyl-l.-mcihioninc eine verstärkte Stabilität
und einen gegenüber Methionin schwächeren Geschmack aufweisen und nahrungsmäßig verwertbar
sein. Dieser schwächere Beigeschmack wurde jedoch immer noch als störend empfunden.
Die im crfindungsgcmäßcn protcinhaltigcn Nahrungsmittel
als Derivat der .schwefelhaltigen Aminosäure enthaltenen N-Acyl-l.-methionincsier, N,N'-Aeyl-L-cystincstcr
oder N-Acyl-L-cystcinester, deren Acylgruppen
von Fettsäuren mit 1 —9 C-Atomen und deren Estergruppen von Fettalkoholen mit 1—22 C-Atomen
abgeleitet sind, weisen gegenüber den nach der US-PS 38 78 305 verwendeten Derivaten eine noch verbesserte
und hervorragende Stabilität und einen noch schwächeren Geschmack auf, so daß sie noch besser nahrungsmäßig
verwertbar sind. Diese Derivate können sicher und wirksam zur schwefelhaltigen Aminosäure des Derivats
metabolisiert werden und weisen einen so niedrigen
in Geschmacksschwellenwert auf, daß der beim Schwellenwert
auftretende Geschmack in bezug auf freies Methionin nicht störend ist. Darüber hinaus weisen die
erfindungsgemäß als Zusatzmittel eingesetzten Ester gegenüber den nach der US-PS 38 78 305 eingesetzten
Zusützmitteln eine bedeutend höhere öllöslichkeit auf,
weshalb sie leichter und mit besserem Erfolg in ölige Nahrungsmittel, wie z. B. Erdnußbutter, eingearbeitet
werden können.
Vorzugsweise sind die erfindungsgemäßen Nahrungsmittel
praktisch frei von den entsprechenden D-Isomeren der eingesetzten Aminosäurederivate, da diese
Isomeren nicht nahrungsmäßig verwertbar sind.
Zur eingehenderen Erläuterung der Erfindung werden nachstehend die folgenden miteinander in Bezie-
:s hung stehenden Gesichtspunkte abgehandelt: (A)
Identifizierung und Herstellung der bevorz'igten Derivate schwefelhaltiger Aminosäuren, (B) die für die
Erfindung in Frage kommenden proteinhaltigen Nahrungsmittel, und (C) die Bedeutung des Begriffs der
)() ernährungsmäßig wirksamen Aminosäureergänzung.
(A) Identifizierung und Herstellung der Derivate
Als experimentelle Methode zur Bewertung der Schmackhaftigkeit erfindungsgemäß ergänzter Nah-
r> rungsmittel wurde eine Testmethode zur Simulierung derjenigen Reaktionsbedingungen entwickelt, die wahrscheinlich
beim Abbau der der Maillard-Reaktinn unterliegenden Nahrungsmittel auftreten können. Die
Testmethode beruht im wesentlichen a "f der Reaktion
■40 einer reaktiven Carbonylvcrbindung. wie Diacetyl,
CHi(CO)JCHi, mit der zu bewertenden Aminosäure
(oder deren Derivat). Die als Modell dienende reaktive Carbonylverbindung. Diacetyl, ist in bezug auf ihre
Reaktion mit Aminosäuren den reduzierenden Zuckern
■i'i realer Nahrungsmitielsystcme analog.
Die Testmethode liefert klare Hinweise auf die Stabilität von Derivaten von Methionin. Cystin und
Cystein verglichen mit den freien Säuren im Nahrungsmitlelsystem bzw. in dem das Nahrungsmittel umgcbcn-
'><> dun Milieu. Zu 100 ml Volumina einer 80:20-Lösung
aus Diüthylcnglycoldimcthyläther (»Diglym«) und Wasser mit Anteilen von jeweils 0,8b g Diacetyl wurden
entweder 1.49 g Methionin oder 2,40 g Cystin gegeben. Beim Erwärmen dieser Lösungen auf Temperaturen
Vi von etwa 80"C während etwa 30 min werden die
Lösungen dunkelbraun und entwickeln den für Sulfide und Mercaptane charakteristischen starken unangenehmen
Geruch. Bei der Untersuchung von Cystein nach diesem Test werden ähnliche Ergebnisse erhallen.
ho Wenn in diesem Tesi dagegen die N-Acylcslerderi'ate
(N-Acctylmcthionine.slcr und N.N'-Diacctylcystinestcr)
anstelle der entsprechenden freien Säure bei vergleichbarer molarer Konzentration verwende! werden,
bleiben die Lösungen farblos und es wird kein Geruch
i>'< festgestellt. Ähnliche Ergebnisse werden beim Test von
N-Acelylcysieincstcr erhallen. Auf diese Weise wurde
die Stabilität der in Betracht kommenden Aminosäurederivate gegen die Maillard-Reaklion untersucht und
festgestellt, daß N-Acylesterderivate von Cystin, Cystein
und Methionin brauchbare Derivate für Durchführung der hier beschriebenen Erfindung sind. (Ein
annehmbarer Geschmack und die nahrungsmäßige Verwertbarkeit sind die anderen, zu erfüllenden
Kriterien.)
Überraschend ist der Befund, daß diese N-Acyl-L-schwefelaminosäureesterderivate
nahrungsmäßU verwertbar sind. Der Beweis dafür konnte durch übliche
Ernährungsuntersuchungen an weißen Ratten erbracht werden. Tabelle I zeigt diesen Befund in klarer Weise:
Verwertung von L-Methionin, N-Acetyl-L-methionin und N-Acetyl-L-methioniestern durch Ratten im Wachstum
10% Protein-Diät
bestehend aus:
bestehend aus:
2 Wochen Gewichtszunahme
Isoliertem Sojabonenprotein 32,3
(»Promine F«, ein Sojaprotein-isoiat
der Firma Central Soy Co.)
(»Promine F«, ein Sojaprotein-isoiat
der Firma Central Soy Co.)
+ 0,15% L-Methionin 62,8
+ 0,19% N-Acetyl-L-methionin 66,5
+ 0,21% N-Acetyl-L-methioninmethylester 60,2
+ 0,25% N-Acetyl-L-methioninäthylester 65,2
Gesamt-ProLeinverbrauch
(B)
18,2
19.5
20,3
19,2
21,2
20,3
19,2
21,2
Verhältnis von Gewichtszunahme zu l'roleinverb
rauch
(B)
■,80
3,25
3,26
3,12
3,07
3,26
3,12
3,07
Tabelle I zeigt, daß Soja-Isolat, das bekanntlich einen
unzureichenden Gehalt an Schwefelaminosäuren aufweist, im Verhältnis zur konsumierten Proteinmenge ein
geringes Wachstum zur Folge hat und daß das Wachstum durch Ergänzung des Soja-Isolats mit
L-Methionin signifikant verbessert wird. Die Tabelle zeigt die nahrungsmäßige Verwertbarkeit von L-Methionin
und die Tatsache, daß N-Acetyl-L-methionin das ernährungsmäßige Äquivalent der freien L-Methioninsäure
ist.
Die Tabelle entspricht dem erfindungsgemäßen Befund, daß N-Acetyl-L-methioninmethyl- und -äthylester
dem Methionin ernährungsmäßig gleichwertig sind. Abgesehen vom Methionin wurde den Ratten eine
vollständige Nahrung verabreicht, die 10% Sojabohnenprotein, 39% Saccharose, 39% Stärke, 6% Maisöl,
5% Mineral- und Vitaminmischung enthielt. Die Meßergebnisse zeigen die erwähnte Gleichwertigkeit
innerhalb der Fehlergrenze des Versuchs.
Ähnliche Ergebnisse der Ernährungsuntersuchungen mit U-Acetyl-L-meihioninmethyl- und -äthylestern
wurden mit analogen N-Ci-g-Acylderivaten von
Methionin-Ci-22-estern sowie mit den N-Ci-q-Acylderivaten
von Cystin- und Cystein-Ci-22-estern erhalten. Die Erfindung umfaßt somit alle Derivate, deren
N-Acylsubstituent von bekannten und technisch erhältlichen
Fettsäuren mit 1—9 C-Aiomen und deren Estersubstituent von bekannten und technisch erhältlichen
Fettalkoholen mit 1 —22 C-Atomen abgeleitet sind, wie z. B. Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol,
Hexanol, Octanol, Decanol, Dodecanol und Hexadecanol.
Erfindungsgemäß bevorzugte schwefelhaltige Aminosäurederivate sind die N - Ci_4-Acylaminosäure-Ci_io-ester
und insbesondere die N-Ci_4-Äcylaminosäure-Ci_4-ester.
/Vninosäurederivate von Methionin werden am meisten bevorzugt.
L-Aminosäuren mit weniger als etwa 5,0% ihres D-Isomers als Verunreinigung sind technisch ohne
weiteres erhältlich und zur Herstellung der erfindungs-
y, gemäßen N-acylierten L-Aminosäureester geeignet. Die
erfindungsgemäßen Derivate können zweckmäßig durch Umsetzung des Anhydrids der gewählten
Fettsäure mit der in Frage stehenden schwefelhaltigen L-Aminosäure zur Bildung der N-acylierten Aminosäure
hergestellt werden. Diese Acylierungsreaktion isi von Birnbaum et al, 194, J. Biol. Chem, 455 (1952) eingehend
beschrieben und die Reaktionsbedingungen sind derart, daß keine erhebliche Racemisierung zum entsprechenden
D-Isomer erfolgt. Das Esterdfirivat der N-acylierten
Säure kann dann in irgendeiner bekannten Weise, z. B. durch Umsetzung der acylierten Verbindung unter
sauren Bedingungen mit einem Fettalkohol, erhalten werden.
(ß) Nahrungsmittelgruppe
Die Gruppe der für die Erfindung in Frage kommenden Nahrungsmittel umfaßt alle Nahrungsquellen,
die aus Gründen der Ernährung ei.ie Ergänzung mit ausgewählten schwefelhaltigen Aminosäuren erfordern.
Die Erfindung ist aber in erster Linie auf proteinhaltige Nahrungsmittel gerichtet, die entweder vor dem
Verbrauch eiiiitzt werden, sich während unbeschränkter
Zeit vor dem Verbrauch in hydratisiertem Zustand befinden oder längere Zeit trocken gelagert werden.
Hauptanwendungsgebiet der Erfindung sind Nahrungsmittel, die hauptsächlich Proteine pflanzlicher Herkunft
enthalten, z. B. ölsamen und Leguminosensamen, insbesondere Sojabohnen. Spezielle Beispiele derartiger
proteinhaltiger Nahrungsmittelprodukte, deren Proteinkomponente im wesentlichen eine solche pflanzlichen
Ursprungs ist, sind unter anderen texturierie
fleischartige Produkte (»Fleischanaloga«) auf Basis von Pflanzenprotein, käseartige Produkte aus Pflanzenprotein
(»Käseanaloga«), Getränke, Nußbuttersorten, gebrauchsfertige, kalt-eßbare Nahrungsmittel auf Kohlehydratbasis
nach Art der »Cereals« (Flocken oder ähnliche Gebilde aus Mais oder anderen Getreideprodukten),
proteinhaltige lmbißzube:reitungen, trockene oder wasserhaltige Tierfutter, insbesondere für Haustiere,
und Viehfutter.
Kine besonders wichtige Aiisführiingsform der Erfin- in
dung ist die Ergänzung bzw. Anreicherung bestimmter proteinhaltiger Ausgangsstoffe, wie Sojabohnen, Sojabohnenprotein
steht meist in Form bestimmter Fraktionen zur Verfügung, die sich durch ihre Herstellungsart
unterscheiden. Diese Fraktionen werden gemeinhin als i> Sojabohnenmehl, gries. -konzentrat und -isolat bezeichnet.
)cde dieser Fraktionen ist durch ihren
für Gries bis etwa 90% für Isolai liegt. Aufeinanderfolgende
Fraktionierung!!- oder Reinigungsstufen zeigen 2« nicht nur einen steigenden Protcingehalt. sondern auch
eine Abnahme an Komponenten mit Nebengeschmack und verbesserte Tcxtureigcnschaftcn des Proteins. Die
durch Fraktionierung erzielten Vorteile sind jedoch auch von Nachteilen begleitet, da der Ernährungswert >ί
des Proteins mit zunehmender Proteinkonzentration abnimmt. Die Größenordnung ergibt sich aus folgender
Beziehung. Wenn man beispielsweise den Ernährungswert von Sojagries bzw. grobem Sojamehl mit 1.0
bewertet, entspricht das Hrnährungswertverhältnis sn
Gries : Mehl : Konzentrat : Isolat den Werten 1.0 : 0.
81 : 0. 74 : 0.61. Diese Abnahme der Proteinqualität ist in erster Linie durch Verminderung der schwefelhaltigen
und anderen essentiellen Aminosäuren bei zunehmender Fraktionierung bedingt. Sojabohnenproteine sind in 3-,
erster Linie durch die schwefelhaltigen Aminosäuren begrenzt, aber auch arm an Lysin. Threonin und Valin.
Dementsprechend muß bei jeder Ergänzungs- bzw. Anreichcrungsmethode das gesamte Aminosäureprofil
eines gegebenen proteinhaltigen Materials berücksichtigt werden. Informationen hierzu sind aus veröffentlichten
Tabellen der Aminosäureanteile verschiedener Proteine ohne weiteres zugänglich, z. B. aus der
Veröffentlichung »Amino Acid Content of Foods and Biological Data on Proteins« der UN-Ernährungs- und
Landwirtschaftsorganisation. Publikation Nr. 24, 1970. Auf diese Weise kann die Ernährungsbilanz für alle
Aminosäuren auf einen gewünschten oder optimalen Wert gebracht werden. Daraus ergibt sich, daß die
Erfindung für alle proteinhaltigen Nahrungsmittel anwendbar ist. die arm an schwefelhaltigen Aminosäuren
sind bzw. ungenügende Anteile dieser Komponenten enthalten, selbst wenn dieser Mangel nicht die erste
Begrenzung darstellt.
Andere für die Erfindung in Frage kommende proteinhaltige Nahrungsmittel aus der Gruppe der
ölsaaten sind Baumwollsamen, Erdnüsse, Saflor, Sesam,
Sonnenblumen, Rapssamen und grobes Flachsmehl (Leinsamenmehl), aus der Gruppe der Milchproteine
das Casein, nicht-fette Milchfeststoffe, Lactalbumin und eo
Molkeprotein, unter den Getreiden Weizen (Gluten), Weizen, Mais, Gerste, Hafer, Reis, Roggen, Weizenschalen und Weizenkeime, aus der Gruppe der
Meeresproteine Fischproteinkonzentrat und lösliche Anteile aus Fischmuskel, aus der Gruppe der Pflanzenproteine
Blattstoffprotein (z. B. Luzerne) und Kokosnuß, aus der Gruppe der einzelligen Proteine Hefe und
Mikroben, die Erdöl, Methan oder Kohlehydrate verdauen können, und aus der Gruppe der tierischer
Proteine Kollagen (Gelatine), Keratin, Muskelfleisch Serumprotein, Schlachtabfall, Wolie, Seidenabfall
FleischproleinKonzentrat und Federmehl. Ebenfalls füi
die Erfindung in Frage kommen verarbeitete proteinhaltige Nahrungsmittel, die als Komponenten ausgewählte
Proteine der oben in Beispielen erläuterten ArI enthalten. Hierzu ist zu bemerken, daß das proteinhaltige
Ausgangsmaterial direkt ergänzt bzw. angereichert werden kann und auf diese Weise ein ernährungsmäßig
ausgeglichenes proteinhaltiges Nahrungsmittel erhält lieh ist. das entweder als solches oder vereinigt mil
anderen Komponenten für verarbeitete Nahrungsmittel geeignet ist. Die Ergnänzung bzw. Anreicherung kann
aber auch wahrend der Zusammenstellung der Komponenten bzw. der Verarbeitung im Zuge der Herstellung
proteinhaltiger Nahrungsmittel erfolgen.
(C) Bedeutung des Begriffs
der ernälirungsmäßig wirksamen Ergänzung
der ernälirungsmäßig wirksamen Ergänzung
Abstrakt kann dem Ausdruck »ernährungsmäßig wirksame Ergänzung« keine absolute Bedeutung
beigemessen werden. Wie oben erwähnt, hängt die ernährungsmäßig wirksame oder optimale Ergänzung
wesentlich von der genauen Aminosäurckonstitution des jeweilig .n Proteins ab und die Entwicklung eines
Ergänzungs- bzw. Anreicherungsschemas bei gegebenem Protein und dessen spezifischen Aminosäuremängeln
ist eine fachmännische Maßnahme. Für Proteine, die zu wenig schwefelhaltige Aminosäuren enthalten,
wird erfindungsgemäß in der Praxis im typischen Fall eine Zugabe von Methioninäquivalenten von nur 0,1 bis
zu 10 Gew.-°/o, bezogen auf den Gesamtproteingehalt des Nahrungsmittels, erforderlich sein.
Eine zur Bestimmung der Ergänzungsbereiche an sich bekannte Methode im Zusammenhang mit der Erfindung
besteht darin, diese Bereiche auf den Gesamtgehalt an schwefelhaltigen Aminosäuren von Volleiprotein
zu beziehen, das als optimal angesehen wird und diese Komponenten in Anteilen von etwa 5,4 bis 7.2%,
bezogen auf das Gesamtprotein des Eis. enthält. Im Volleiprotein sind die einzelnen Aminosäuren tatsächlich
in solchen Mengen und Verhältnissen vorhanden, daß sie ein ideales Muster für hochwertiges Protein
darstellen. Der Gehalt dieses Proteins an spezifischen Aminosäuren, ausgedrückt in Prozent des Protein, ist
außerordentlich gleichmäßig. Man kann dahe · ohne weiteres schließen, daß der Leitwert für eine sichere
bzw. unschädliche Zugabe einer Aminosäure zu eine.r. Nahrungsmittel die Differenz zwischen der Menge
dieser Aminosäure im Volleiprotein (ausgedrückt in Prozent des Gesamtprotein) und der in dem mit der
Aminosäure zu ergänzenden Protein vorhandenen Menge der Aminosäure ist
Bei der Festsetzung von zuzusetzenden Mengen in einem Aminosäure-Ergänzungsschema mit Zugabe von
Acetylderivaten von L-Methionin, L-Cystin und L-Cystein ist es wichtig, daß bestimmte metabolitische
Beziehungen in Rechnung gestellt werden, und zwar die folgenden: (1) Methionin kann den Bedarf an Cystin und
Cystein entsprechend der folgenden Gesamtstöchiometrie vollständig ersetzen: ein MoI Methionin -► ein Mol
Cystein, und zwei MoI Methionin -► ein Mol Cystin. (2)
Cystin und Cystein sind metabolisch ineinander umwandelbar entsprechend folgender Stöchiometrie:
ein Mol Cystin=s=zwei MoI Cystein. (3) Die umgekehrte
Beziehung, nämlich Cystein oder Cystin, als Basis für die
Bildung von Methionin ist zwar für bestimmte mikrobielle Lebewesen beschrieben, stellt aber bei
höheren animalischen Organismen wahrscheinlich keinen wesentlichen Stoffwechselweg dar. Methionin wird
daher als »essentielle« Aminosäure bezeichnet.
Es ist zu bemerken, daß die schwefelhaltigen Aminosäuren im Volleiprotein zu etwa 6% als
Methionin und zu 40% als Cystin und Cystein gemeinsam erscheinen. Dementsprechend sollte der
oben angegebene Bereich von 5,4 bis 7,2 Gew.-% für to schwefelhaltige Aminosäurekomponenten von VoII-eiprotein
auf 1.2 bis 7,2 angepaßt werden, indem der
untere Grenzwert mit 0.60 multipliziert wird und dadurch in bezug auf den Mcthinningchalt ein
wirklichkeitsnäherer Bereich definiert wird, Kür den ιί
Gesamtanteil an Cystin und Cystein sollten die
Einheiten des Bereichs auf 40% vermindert werden und
dementsprechend ist der Bereich von 2,2 bis 2,9 ein zweckmäßiger Bereich, wenn mit Cystin und Cystein
angereichert bzw. ergänzt werden soll.
Wenn ein Nahrungsmittel daher erfindungsgemäß mit L-Methionin ergänzt werden soll, ist der korrigierte
Bereich von 3,2 bis 7,2 zur Bestimmung des Ergänzungswertes zweckmäßig, der zur Aufwertung des gewählten
Nahrungsmittels auf die Qualität von Volleiprotein bezüglich schwefelhaltigen Aminosäuren erforderlich
ist. Wenn beispielsweise ein in Frage stehendes proteinhaltiges Nahrungsmittel 2.0 Gcw.-% Schwefelaminosäuren
(willkürlich als Mcthioninäquivalcntc angenommen) des Gesamtproteins enthält, erfordert die
bevorzugte Ausfülltiingsfoiin des eifindungsgemäßen
Verfahrens den Zusatz von
Molekulargewicht cies i.-Melhioninderivatcs
Molekulargewicht von L-Methionin
Molekulargewicht von L-Methionin
x [3.2 — 2,0 bis 7,2-2,01% x '<"' S Protein = Menge in Gramm an
N-Acetyl-L- mcthionindcrivat pro 100 g Protein,
die erford.-rlich sind, um den Gcsamt-Schwefelaminosäuregehalt
des proieinhaltigcn Nahrungsmittels auf den Wert von Ki zu bringen. Die Differenz zwischen
dem effektiven gewichtsprozentualen Anteil an Schwcfelaminosäuren (als äquivalent mit Methionin angenommen)
und dem optimalen gewichtsprozentualen Anteil wie bei Ei (ebenfalls als äquivalent mit Methionin
angenommen) wird mit dem Molckulargewichtsverhältnis des speziellen zur Ergänzung verwendeten N-Acyl-L-mcthioninesterdcrivats
zu Methionin multipliziert. Wenn ein N-Acylderivat von L-Cystin oder L-Cystein
lür die Ergänzung verwendet wird, läßt sich der Optimalbereich für die Zugabe durch Multiplikation des
Bereichs [2,2-X bis 2,9-X] (worin X der auf das Gesamtprotein des jeweiligen Nahrungsmittels bezogene
prozentuale Anteil der schwefelhaltigen Aminosä'irekomponente
äquivalent entweder mit Cystin bzw. Cystein ist) mit dem Molekulargewichtsverhältnis des
Derivats von L-L.ystin Dzw. L-i_ytein zu Cystin bzw.
Cystein berechnen. Diese Methode der Berechnung des Zusatzbereichswerts ist natürlich nur eine Annäherung,
bietet aber in Anbetracht der großen Vielfalt von Nahrungsmitteln allgemeine Regeln und eine Nomenklatur,
die Vergleiche unterschiedlicher Nahrungsmittel ermöglicht.
Die tatsächliche Methode der Einarbeitung von erfindungsgemäß verwendbaren Aminosäurederivaten
zur Herstellung ergänzter bzw. angereicherter proteinhaltiger Nahrungsmittel wird natürlich durrh die Art des
jeweiligen Nahrungsmittels bestimmt. Bei Stoffen von der Art des Sojabohnenmehls können die Derivate als
trockene Pulver zugesetzt werden. Bei nichthomogenen Stoffen, wie Tierfutterzubereitungen, können die Derivate
durch Versprühen von Lösungen eingeführt werden. Bei verarbeiteten proteinhaltigen Nahrungsmitteln,
wie Nußbutter, können die Derivate als Nebenkomponente eingearbeitet oder dispergiert in
einem geeigneten Träger, etwa oinem Öl, in die Zubereitung eingeführt werden. Diese Einzelheiten
liegen im Bereich des fachmännischen Wissens.
Die folgenden Beispiele proteinhaltiger Nahrungsmittel die mit N-Acyiderivaien von L-Methioninester,
L-Cystinester und L-Cysteinester ergänzt sind, zeigen die Spanne der erfindungsgemäß in Betracht kommenden
Produkte, ohne daß dies eine Beschränkung bedeutet.
Beispiel I
(A) Herstellung des Esters
(A) Herstellung des Esters
N-Acetyl-l.-methioninäthylcster wurde in folgender
Weise hergestellt: 100 g 1.-Methionin wurden mit 700 ml
Äthanol gemischt, das 30 g NaOH enthielt, so daß eine
rührfähige Aufschlämmung entstand. Diese Mischung wurde langsam unter Rühren mit 1,5 Moläquivalent
(bezogen auf L-Methionin) Essigsäureanhydrid vcrset/t und kontinuierlich gerührt, bis die Aufschlämmung sich
in eine klare Lösung verwandelte. Die entstandene klare Lösung enthielt N-Acetyl-L -methionin gelöst in Äthanol.
Diese Lösung wurde unter Rühren mit genügend Schwefelsäure zur Neutralisation des Natriumhydroxid..
und zum schwachen Ansäuern der Lösung versetzt. Unter diesen bedingungen wird N-Acetyi-i.-mctnionin
in N-Acetyl-L-methioninäthylester umgewandelt. Das restliche Äthanol und durch Reaktion von noch
vorhandener Essigsäure bzw. restlichem Essigsäureanhydrid mit Äthanol gebildetes Äthylacetat wurde durch
Erwärmen der Mischung unter Vakuum entfernt und die zurückbleibende Mischung mit Chloroform aufgeschlämmt
und zur Entfernung von Natriumsulfatsalz abfiltriert. Die Lösung des Esters in Chloroform wurde
dann zur Entfernung aller noch verbliebenen Salze mit Wasser gewaschen und unter Vakuum zur Entfernung
des Chloroforms erwärmt. Das entstehende Material war N-Acetyl-L-methioninäthylester.
Die oben beschriebene Herstellungsmethode ist zweckmäßig, doch sind auch andere Methoden bekannt
und können angewendet werden.
(B) Ergänzte Nahrungsmittelprodukte
Die Ergänzung von verschiedenen Prote'nausgangsstoffen
mit N-Acetyl-L-methioninäthylester, N,N'-Diacetyl-L-cystinäthylester
bzw. N-Acetyl-L-cysteinäthylester erfolgt durch Zugabe des jeweiligen Aminosäurederivats
zu den folgenden. Protein enthaltenden Stoffen:
V | I, | Proleinherkunft | % Zusatz | 26 13 | b | 786 | U | 12 | r |
auf Gesnmtprotein | 10,3 | 4,4 | 4,4 | ||||||
•ij | N-Acethyl-L-methionin- | ||||||||
"■A
'Λ |
Tierprotein | äthylester | 6,8 | 2.1 | 2.1 | ||||
. 'ί | Kollagen (Gelatine) | il | N-Acetyl-L-cystein- | ||||||
Pflanzenprotein | N,N -Diacetyl-L-cystin- | iithylestcr | |||||||
P | Hlatt (Luzerne) | 4,3 | 7.2 | iithylester | 2.7 | e | 2,7 | ||
S | Oelsamen | 7,3 | C | 2,8 | 2.8 | ||||
Sojabohnen | 0,9 | 7,7 | 3,0 | 3,3 | 3,0 | ||||
Ciries | 6,2 | 3,28 | 2,1 | 2,1 | |||||
Konzentrat | 7,3 | 2,3 | 0,9 | λ 3 | |||||
Isolat | 1.4 | 5,3 | 0.9 | 2.1 | 2,1 | ||||
liaumwollsamcn | 1,5 | 5.9 | 2.2 | 2,2 | |||||
F.rdnuLl | 2,0 | 1,6 | |||||||
Sonnenblumen | 0.4 | 5.3 | 1.6 | 1.4 | 1,7 | 1.4 | |||
Flachsmehl (Leinsamcnmchl) | 1,7 | 4.1 | 1.7 | - | 1,9 | ||||
Cjetreide | 3.9 | 5.6 | 1.9 | 2.1 | 0,9 | 2,1 | |||
Weizen (Ciluten) | 0,1 | 4.8 | 0.9 | 0.8 | 1,3 | 0.8 | |||
Weizen | 6.6 | 1.3 | 2.7 | 0,9 | 2.7 | ||||
Mais | 2,6 | 6.3 | 0.9 | 2.8 | 1.0 | 2.8 | |||
(ierste | 2,6 | 1.0 | |||||||
11 al er | 3,9 | 5,2 | 4.0 | 0,3 | 4,0 | ||||
Reis | 2,6 | 5,7 | 0.3 | 3.2 | - | 3.2 | |||
Milcliprotein | 0.8 | 4.6 | - | - | 0.9 | - | |||
Kasein | 0,5 | 5.3 | 0.9 | 0.3 | 0.5 | 0.3 | |||
Nicht-fette Milehfcslstol'fe | 0.5 | 1,6 | |||||||
Molkeprotein | 2.3 | α ι | 1.6 | I 1 | 1,7 | 1.3 | |||
Lactalbumin | 3,4 | 1,7 | |||||||
Meerestierprotein | 2,3 | 2,8 | |||||||
l'kchnrntein Knnv | 2,3 | 2.8 | 2,1 | ||||||
2.1 | - | ||||||||
I I | - | 0,1 | |||||||
0,1 | |||||||||
0 I | |||||||||
O I | |||||||||
Der Erniihrungswert jedes der obigen proteinhaltigen
Nahrungsmittel wird durch die Zugabe der angegebenen Aminosäurederivate erheblich verbessert, wenn der
Zusatz einen ersten begrenzenden Mangel korrigiert. Dies isi stets der Fall, entweder von sich aus wie etwa
bei Sojabohnenprotein oder als Ergebnis eines voHständigen Ergänzungsschemas, durch das zunächst erste
begrenzende Bedingungen von anderen als schwefelhaltigen Aminosäuren korrigiert worden sind. Diese
Verbesserung wird überdies ohne erhebliche Nachteile in bezug auf Geruch und Geschmack und ohne
Erzeugung von potentiell toxischen und/oder störenden Abbauprodukten erzielt.
Die Prozentwerte der Zusätze im obigen Beispiel sind so berechnet, daß das angegebene Protein bezüglich
Schwefelaminosäuren auf einen dem Wert von Volleiprotein vergleichbaren Wert gebracht wird. Bei
diesem Beispiel wird eine gleichwertige Aufwertung auch erzielt, wenn der N-Acetyl-L-methioninäthylester,
der Ν,Ν'-Diacetyl-L-cystinäthylester bzw. der N-Acetyl-L-cysteinäthylester
durch ernährungsmäßig äquivalente Mengen der entsprechenden Derivate mit
folgenden Acylgruppen ersetzt werden: Formyl, Propionyl,
Butyryl. Valeryl, Capryl, Enanthyl, Caprylyl, Pclargonyl oder wenn als Estersubstituent eine der
folgenden Gruppen verwendet wird: Methyl, Propyl. Butyl. Pentyl, Hexyl. Heptyl. Octyl. Nonyl, Dccyl.
Undecyl. Dodccyl, Tridecyl, Tetradecyi. Pentadecyl,
Hcxadecyl, Hcptadecyl, Octadccyl, Nonadecyl. Eicosyl,
Henecosyl bzw. Docosyl.
Die folgenden Beispiele erläutern erfindungsgemaß ergänzte Produkte.
Es wird ein fleischartiges Produkt nach folgender Rezeptur und Arbeitsweise hergestellt:
Komponente
Ciewichtsteilc
Sojabohnenkonzentrat (70% Protein) 60,0
Wasser 40,0 N-Acetyl-L-methioninälhylester 2,0
Fet« 10,0
Stärke 10,0 Fleischextraktgeschmack 5,0
Lebensmittelfarbe und Salz -
Die Komponenten werden zur Bildung eines Teigs vermischt und dieser durch einen 19 mm-iixtruder
(»Brabender«) bei einer Extrudertemperatur von 15O0C geführt. Im Extruder entwickelt sich ein Druck von etwa
30 kg/cm2 und aus der 4 mm-Abgabedüse wird ein zylindrisches Produkt extrudiert. Das Extrudat wird
getrocknet und zu einer Teilchengröße entsprechend einem mittleren Durchmesser von 6,4 mm gemahlen.
Bei Hydratisierung des Produktes, Formung von Hackfleischsteaks und Braten mit Öl in einer Pfanne
wird kein durch Abbauprodukte von Methionin bedingter Nebengeruch bcobachtel.
Wenn der N-Acetyl-L-methioninäthylester in Beispiel
2 durch triiährungsmäßig äquivalente Mengen eines der
folgenden Stoffe ersetzt wird, werden ebenfalls keine Nebengerüche wahrgenommen, die Abbauprodukten
der Derivate zuzuschreiben sind: N-Formyl-L-methioninmethylester,
N-Acetvl-L-methioninmethylester.
N-Propionyl-L-methionine thylester, N-Propionyl-L-methircMnmethylester,
N-Valeryl-L-.nethioninpropylester,
N-Enanthyl-L-methionindodecylester, N.N'-Acetyl-L-cystinäthylester,
N.N'-Acetyl-L-cystinmethylester,
N-Acetal-L-cysteinäthylester, N-F.nanthyl-L-cysteinäthylester
bzw. N-Propionyl-L-cysteinpropylester.
Durch Zugabe von 0,6 Gewichtsteilen N-Acetyl-L-methioninmethylester
zu handelsüblicher Erdnußbutter der unten angegebenen Zusammensetzung wird eine
ergänzte bzw. angereicherte Erdnußbutterzubercitung hergestellt:
Komponente
Gewichtsleile
Erdnußpastc 90.0
Salz 1.2
Saccharose 5.8
Sojabohnen-Monoglyceride 0,7
Rapssamenöl (Jodzahl 2) 0,56
Sojabohnenöl (Jodzahl 2) 0,84
Sojabohnenöl (Jodzal 107) 0,40
Eine Probe dieser verstärkten Erdnußbutter wird 150 min im Wasserbad bei 950C erwärmt. Es wird kein
Nebengeruch oder Nebengeschmack festgestellt. Wenn die im übrigen gleiche Erdnußbutter jedoch mit 0,4
Gewichtsteilen Ϊ ,-Methionin versetzt wird, werden nach
2 Std. Erhitzen im Wasserbad bei 95° C starker Geruch und Nebengeschmack festgestellt.
Wenn die Erdnußbutter in Beispiel 3 durch äquivalente Mengen einer glatten Sojabohnenpaste (geschälte
deodorisierte zerkleinerte ganze Bohnen) ersetzt wird,
erhält man bezüglich Geschmack bei Ergänzung mit N-Acetyl-L-methioninmethylester gleichwertige Ergebnisse.
Ein Konservenfutter für Haustiere wird durch Vermischen und Abfüllen der folgenden Zubereitung in
Dosen hergestellt:
Komponente | CicAichlslcile |
Wasser | 56 |
Weizenmehl | S |
Sojabohnen konzentrat | 25 |
N-Acetyl-L-methioninpropylester | 1 |
Kollagen | 1 |
Jodierlcs Salz | 0.3 |
Rindrieischextraktgeschmack | |
Maismehl | 10 |
Fett | 10 |
Das in Dosen abgefüllte Produkt wird nach dem Verschließen im Autoklav 30 min auf 1500C erhit/t. Bei
Öffnung der Dosen wird kein Hinweis auf Methk'ninabbau
festgestellt.
Ein komplettes Viehfutter gemäß der Erfindung wird j-, durch Mahlen und Vermischen der folgenden Komponenten
hergestellt.
Komponente | Gewiehtsteili: |
Heu (»Timothy«) | νοϋ |
Dehydratisierte Luzerne | 40 |
Gelber Mais | 600 |
Maisstärke | 300 |
Jodiertes Salz | 10 |
Knochenmehl | 20 |
Sojabohnenmehl | 30 |
N-Acetyl-L-methioniniithyl ester | 1.0 |
Biuret | 28 |
Dieses Futter wird 180 kg schweren Stieren in einer Dosierung von etwa 5,4 kg pro Tag verabreicht. Die so
ernährten Tiere zeigten optimale Wachstumsraten und das Futter ist durch Fehlen von potentiell toxischen
Abbauprodukten der Methioninergänzung charakterisiert.
Claims (4)
1. Proteinhaltiges Nahrungsmittel, das ein Speiseprotein
mit unzureichendem Gehalt an schwefelhaltigen Aminosäuren sowie eine ernährungsmäßig
ergänzende Menge eines Derivats einer schwefelhaltigen Aminosäure enthält, dadurch gekennzeichnet,
daß es als Derival der schwefelhaltigen Aminosäure einen N-Acyl-L-methioninester,
Ν,Ν'-Acyl-L-cystinester oder N-Acyl-L-cysteinester,
wobei die Acylgruppen von Fettsäuren mit 1—9 C-Atomen und die Estergruppen von
Fettalkoholen mit 1 —22 C-Atomen abgeleitet sind, enthält.
2. Nahrungsmittel nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Acylgruppe von Fettsäuren
mit 1—4 C-Atomen und die Estergruppe von Fettalkoholen mit 1 — IOC-Atomen abgeleitet ist.
3. Nahrungsmittel nach Patentanspruch 1-2, dadurch gekennzeichnet, daß die Estergruppe von
Fettalkoholen mit 1 —4 C-Atomen abgeleitet ist.
4. Nahrungsmittel nach Patentanspruch 1—3, dadurch gekennzeichnet, daß als N-Acyl-L-methioninester
N-Formyl-L-methioninmethylcster, N-Formyl-L-methioninäthylester,
N-Acetyl-L-methioninmethylester oder N-Acetyl-L-methioninäthylester
enthalten ist.
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