DE2909854A1 - Verfahren zur herstellung eines mit l-aminosaeure substituierten polypeptids - Google Patents

Verfahren zur herstellung eines mit l-aminosaeure substituierten polypeptids

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DE2909854A1
DE2909854A1 DE19792909854 DE2909854A DE2909854A1 DE 2909854 A1 DE2909854 A1 DE 2909854A1 DE 19792909854 DE19792909854 DE 19792909854 DE 2909854 A DE2909854 A DE 2909854A DE 2909854 A1 DE2909854 A1 DE 2909854A1
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Masao Dr Fujimaki
Michiko Dr Ymashita
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines mit L-Amino-
  • säure substituierten Polypeptids In den vergangenen Jahren waren Wissenschaftler bemüht, schmackhafte nahrhafte proteinische Nahrungsmittel aus Pflanzen und billigen tierischen Quellen als Ergänzung oder Ersatz für tierische proteinische Nahrungsmittel herstellten. Um für den menschlichen Verbraucher akzeptabel zu sein, muß das Proteinprodukt wirtschaftlich, ernährungsmäßig ausgeglichen, angenehm im Geschmack und frei von unangenehmen Gerüchen oder Farben sein. Zur Zeit werden proteinhaltige Nahrungsmittel hauptsächlich aus Hülsenfrüchten oder Getreide hergestellt. Diese Proteine haben jedoch unglücklicherweise einen Mangel an wichtigen Aminosäuren, wie Metheonin, Lysin und dergleichen. Nahrungsmittelwissensohaftler bazeicoanc.. solche Aminosäuren als "begrenzend". Daher wird der Nährwert der Proteine auf den Gehalt beschränkt, der durch die erste "begrenzende" Aminosäure bestimmt wird, und um einen ausreichenden Nährwert zu haben, muß man sehr große Mengen an Protein verbrauchen.
  • Es ist bekannt, daß die Nährqualität von proteinischen Stoffen dadurch verbessert werden kann, daß man berechnete Mengen an fehlenden oder an "limitierenderî" Aminosäuren zugibt. Man hat z.B. festgestellt, daß durch Zugabe von Lysin zu Maisprotein der Nährwert eines solchen Proteins erheblich verbessert wird. In ähnlicher Weise hat man Sojabohnenprotein mit Methionin angereichert und dadurch eine Verbesserung des Nährwertes erzielt. Unglücklicherweise sind wegen erheblicher, bisher nicht gelöster Geschmacksprobleme viele Versuche, Aminosäure-defiziente Nahrungsmittel mit freien Aminosäuren anzureichern, erfolglos geblieben, was zum Teil auf die Eigenart der jeweiligen zugegebenen Aminosäuren zurückzuführen ist.
  • Außer den den freien Aminosäuren anhaftenden Geschmackseigenschaften treten andere, nicht vermeidbare Geschmacke durch Abbauverfahren, z.B. durch Luftoxidation und insbesondere als Ergebnis des Streckerschen Abbaus der Aminosäure (eine Reaktion, bei der übelriechende Verbindungen, wie Mercaptane und Sulfide entstehen) auf. Wegen dieser unangenehmen Geschmacksprobleme liegt ein Bedürfnis vor, andere Mittel aufzufinden, um die Aminosäure-Defizienz, insbesondere Methionin-Defizienz, zu überwinden.
  • Eine Reihe von Verfahren zum Verbessern der Geschmacksprobleme, die durch die Zugabe von Methionin und anderen Aminosäuren eintreten, sind bekannt. Zu den bekannten Verfahren gehört das Einkapseln der freien Aminosäure in ein inertes Medium, wie Rindertalg, die gleichzeitige Einverleibung von gewissen Anti3rowning-Mitteln, um den Streckerschen Abbau zu verhindern, die Anwendung der Plastein-Reaktion, die Verwendung von verschiedenen Proteinmischungen, wie Maisprotein mit Sojaprotein und die Verwendung von Derivaten von Metheonin oder anderen Aminosauren, die geschmacklos, nicnt-toxisch, stabil und dennoch bei der Einnahme nahrhaft sind.
  • Von den vorerwähnten Verfahren ist die Plasteinreaktion besonders sorgfältig als Mittel zum Modifizieren von Proteinen für die Anreicherung in Nahrungsmitteln untersucht worden (5. Agr. Biol. Chem., 34, 483-484, 1325-1337, 1484-1500, 1593-1596;(1970); ibid, 35, 86-91 (1971); ibid 36, 1353 (1972); Cereal Chem. 51, 143 (1974); J. Agr. c-hem. 24 1100 (1976);- und U.S.-Patentschrift 3 803 327).. Wird ein Protein teilhydrolysiert, konzentriert und dann mit -gewissen proteolytischen Enzymen unter geeigneten Bedingungen inkubiert, so bildet sich ein Proteinähnliches Material mit hohem Molekulargewicht, dessen Bigenschaften sich von dem Ursprungsprotein unterscheiden. Diese proteinähnlichen Substanzen werden als "Plasteine" bezeichnet und die Umsetzung, die zu diesen Plasteinen führt, wird als "Plastein-Reaktion" bezeichnet, die im wesentlichen die folgenden beiden verschiedenen Stufen umfaßt:
    Protein (niedrige Substratkonzentration)
    enzymatische Hydrolyse
    Protein-Hydrolysat (hohe SubstratRonzentration)
    enzymatische (Papain) Synthese
    pH 3-7
    Plastein
    Plastein
    Die vorerwähnte Plastein-Reaktion ist besonders geeignet zur Verbesserung des Geschmackes des Ausgangsmaterials ohne dessen Aminosäureprofil wesentlich zu beeinflussen.
  • Dieses wohlschmeckende Plastein ist dann als proteinhaltiger Ergänzungsstoff bei verschiedenen Nahrungsmitteln geeignet.
  • Es wurde auch festgestellt, daß die Papain-katalysierte Plastein-Reaktion die Einverleibung von Aminosäureester(n) ermöglicht, wodurch ein modifiziertes Plasteinprodukt mit einem hohen verbesserten Niveau an den eingebauten Aminosäuren gebildet wird (S. J. Agr. Food Chem., 19, 1151 (1971) ). Diese Reaktion besteht im wesentlichen aus den folgenden beiden unterschiedlichen Stufen:
    Protein (niedrige Substratkonzentration)
    enzymatische Hydrolyse
    Protein-Hydrolysat (hohe SubstratRonzentration)
    + Aminosäureester
    enzymatische (Papain)-Synthese
    pH 5-7
    Mit Aminosäure angereichertes Plastein
    Die vorstehende Plastein-Reaktion wird zum Verbessern des Geschmacks und des Aminosäureprofils der Ausgangsstoffe verwendet. Das so angereicherte Plastein kann dann als Ergänzung und zur Verbesserung des Aminosäureprofils bei Aminosäure angereicherten Nahrungsmitteln verwendet werden.
  • Obwohl das klassische Plastein und die Aminosäure angereicherten Piasteine beim Verstärken von proteinhaltigen Nahrungsmitteln durchaus versprechend sind, hat die Plastein-Reaktion doch Nachteile, die deren praktische Verwendbarkeit beschränken. Insbesondere erfordert die Reaktion die verschiedenen einzelnen Stufen der Hydrolyse, der Substratkonzentration und der Synthese. Die Notwendigkeit,diese einzelnen Verfahrensstufen vorzunehmen, ist zeitaufwendig und kostspielig. Deshalb wäre es sehr wünschenswert, ein wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung eines wohlschmeckenden und ernährungsmäßig ausgeglichenen proteinhaltigen Ersatz stoffes für die Anreicherung in Nahrungsmitteln zu zeigen.
  • Im September 1977 wurde in einem Aufsatz mit dem Titel "Nutritional Improvement of Food Proteins By Means of the Plastein Reaction and Its Novel Modification" by S. Arai, M. Yamashita und M. Fujimaki, der bei einem Symposium der American Chemical Society in Chicago, Illinois, vorgetragen wurde, ein Einstufenverfahren zum Einverleiben von Aminosäuren in Proteine gezeigt. Im April 1977 wurde ein Vortrag vor der Agricultural Chemical Society in Japan von Imaizumi ein ähnliches Einstufenverfahren, das auf den Arbeiten von S. Arai und M. Fujimaki aufbaut, vorgetragen.
  • Gemäß der Erfindung wird ein neues Verfahren zur Herstellung eines L-Aminosäure-substituierten Polypeptids gezeigt. Das Verfahren umfaßt die Herstellung einer wäßrigen Reaktionsmischung aus einem Protein, einem Aminosäure-Niedrigalkylester-Hydrochlorid und einem proteolytischen Enzym, worauf die Mischung unter geeigneten Reaktionsbedingungen umgesetzt wird unter Ausbildung eines L-Aminosäure-substituierten Polypeptidproduktes, das aus der wäßrigen Mischung dann gewonnen wird. Das Polypeptidprodukt ist als Proteinersatz oder als Zusatz zu verschiedenen Aminosäure-defizienten Nahrungsmitteln geeignet.
  • Geeignete Protein-Ausgangsmaterialien sind solche aus pflanzlichen und tierischen Quellen. Pflanzenproteine werden aufgrund ihrer niedrigen Kosten und Zugänglichkeit bevorzugt und schließen Hülsenfrüchtesamenproteine, Getreideproteine und dergleichen ein. Bevorzugte Pflanzenproteine sind Hülsenfrüchteproteine, wie Sojabohnen, Erdnüsse, Baumwollsamen, Sonnenblumensamen und dergleichen. Ganz besonders bevorzugt wird Sojabohenprotein. Zu den anderen Proteinen gehören Kasein, Fischprotein, Molkeprotein, Lactalbumin, Mikrobenprotein und dergleichen. Verschiedene Proteinfraktionen aus Hülsenfrüchtenproteinen und anderen Proteinen, die durch ihren Proteingehalt und das Verfahren ihrer Herstellung gekennzeichnet sind, wie Mehle, Konzentrate oder Isolate, können verwendet werden.
  • Man stellt eine wäßrige Mischung her, welche das vorgenannte Protein in einer Konzentration von etwa 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, enthält. Bei Proteinkonzentrationen erheblich unterhalb 10 Gew.-% tritt eine unerwünschte Proteinhydrolyse ein. Bei Konzentrationen erheblich oberhalb 30 Gew.-% wird die wäßrige Mischung zu dick, um noch einfach gehandhabt zu werden. Vorzugsweise liegt die Konzentration des Proteins in der Mischung zwischen etwa 10 und 20 Gew.-% und insbesondere bei etwa 20 Gew.-%. Innerhalb des genannten Konzentrationsbereiches wird die Proteinhydrolyse bei einem Minimum gehalten.
  • Alle Aminosäure-Reaktanten und deren Isomere sind bekannt und im Handel erhältlich. Geeignete Aminosäuren schließen solche ein, deren Ester in wäßrigem Reaktionsmedium bei einem pH zwischen etwa 6,0 und 11,0 löslich sind, und die ausreichend reaktiv sind, um kminosäure-substituierte Polypeptidprodukte gemäß der Erfindung zu bilden. Beim erfindungsgemäßen Verfahren wurden z.B. die folgenden Aminosäuren erfolgreich verwendet: L-Aminobuttersäure, Tyrosin, Methionin, Norvalin, Leucin, Phenylalanin, Norleucin, Tryptophan, Lysin und Threonin. Man kann entweder DL-razemische Mischungen oder die L-stereoisomeren Formen der Aminosäure verwenden, weil man festgestellt hat, daß beim erfindungsgemäßen Verfahren nur die L-Stereoisomere selektiv eingebaut werden.
  • Die Aminosäurealkylester-Hydrochloride mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen in der Alkylketter werden in bekannter Weise hergestellt gemäß Helv. Chim. Acta. 39, 1421 (1950). Die Aminosäure wird z. B. in einem wasserfreien geradkettigen oder verzweigten Alkohol mit 1 bis 8 Kohlenstoffatomen, wie Methanol, Äthanol, Propanol, Butanol, Pentanol, Hexanol, Heptanol oder Octanol und dergleichen dispergiert, gekühlt und unter Rühren wird gasförmiger Chlorwassrstoff oder Theonylchlorid zugegeben. Dann wird die Mischung mehrere Stunden unter Bildung des Aminosäureester-Hydrochlorids rückflußbehandelt. Die erhaltene Mischung wird im Vakuum konzentriert und das Aminosäureester-Hydrochlorid wird durch Zugabe von Äther ausgefällt. Ein reines kristallines Produkt erhält man durch Umkristallisation aus einer Alkohol/ Äther-Mischung.
  • Das Aminosäure-Niedrigalkylester-Hydrochlorid wird zu der vorerwähnten wäßrigen Mischung in einer Konzentration von etwa 1 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Proteinsubstrat gegeben. Vorzugsweise beträgt die Konzentrati nn, 5 bis 10 Gcw.-°, kezogcrX auf das P ProteIn. Bei Konzentrationen von mehr als etwa 30 Gew.-% findet eine unerwünschte Selbstpolymerisation des oder der Aminosäure(n) statt.
  • Bei diesem Verfahren sind proteolytische Enzyme, wie Papain, Bromlain, Ficin und dergleichen brauchbar. Am meisten wird Papain als Enzym bevorzugt. Proteolytische Enzyme mit hohen Esterase- oder Lipaseaktivitäten sollen vermieden werden.
  • Das proteolytische Enzym wird zu der wäßrigen Mischung in einer Konzentration von weniqstens etwa 0,1 Gew.-%, bezoqen auf das Gewicht des Proteinsubstates, gegeben.
  • Vorzugsweise liegt die Konzentration zwischen 0,1 und 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Proteins. Ganz besonders wird eine Konzentration zwischen 0,5 und 1 Ges. %, bezogen auf das Protein.
  • Die wäßrige Mischung kann als Bestandteil gegebenfalls auch einen Enzymaktivator enthalten. Geeignete Aktivatoren für proteolytische Enzyme sind Sulfhydryl-enthaltende Reagenzien wie Cystein, Mercaptoäthanol und dergleichen. Insbesondere für Papain wird Cystein als Aktivator bevorzugt.
  • Der Aktivator wird vorzugsweise in einer Menge von etwa 1,0 mMol.
  • Die so hergestellte wäßrige Mischung wird dann zur Bildung eines L-Aminosäure-substituierten Polypeptids geeigneten Reaktionsbedingungen unterworfen. Es wird angenommen, daß die Einstufenreaktion wie folgt verläuft:
    Protein + proteolytisches Enzym t Aminosäureester HCl
    P eptidyl-Enzym-Zwischenprddukt
    (in situ gebildet)
    Amino lys e
    I r
    Polypeptid-Aminosäureester + proteolytisches Enzym
    Geeignete Reaktionsbedingungen schließen die Einstellung des pH, Überwachung der Temperatur und der Zeit ein. Die Reaktionsbedingungen werden so ausgewählt, daß sie maximal den Einbau der ausgewählten Aminosäure(n) begünstigen.
  • Es wurde festgestellt, daß die Anfangsgeschwindigkeit des Aminosäureeinbaues erheblich von der Struktur und der Hydrophobizität der Aminosäure und der Alkylesterseitenkette der Aminosäure abhängt. Zum Beispiel haben sterisch gehinderte Aminosäuren, wie ß-verzweigte Aminosäuren, beispielsweise Valin und Isoleucin oder solche mit Hydrophobizitäten von weniger als -etwa 350 cal/Mol, wie Glyzin, Alanin und dergleichen, bei diesem Verfahren niedrige Reaktivitäten.
  • Diese Wirkung kann jedoch durch Veresterung der jeweiligen Aminosäure mit einem hydrophoberen, d.h. langkettigen Alkohol, wie Butan, Hexanol oder Octanol, zur Erhöhung der Einbaugeschwindigkeit, modifiziert werden. Vorzugsweise haben die Aminosäuren eine Hydrophobizität von mehr als 350 cal/Mol.
  • Zum Beispiel haben die Aminosäuren L-Aminobuttersäure (378), Tyrosin (513), Methionin (598), Norvalin (733), Leucin (838), Phenylanalin (867), Norleucin (897) und Tryptophan (958), solche bevorzugten Hydrophobizitäten (cal/Mol).
  • Der Anfangs-pH der wäßrigen Mischung wird auf etwa 6,0 bis 11,0 eingestellt. Vorzugsweise liegt der Anfangs-pH der wäßrigen Mischung zwischen pH 8,0 und 10,0. Oberhalb etwa pH 11,0 und unterhalb etwa pH 6,0 wird der Einbau der Aminosäure drastisch vermindert. Der pH kann durch Verwendung eines basischen oder Puffermaterials, wie Natriumhydroxid, Natriuiiicärbonat, Natriumbicarbonat, Kaliumhydroxid, Mischungen und dergleichen, eingestellt werden. Obwohl die Umsetzung ohne nachfolgende Anpassung des pH der wäßrigen Mischung abläuft, wird die Verwendung eines geeigneten Puffers oder die nachfolgende Anpassuny des pH zur Aufrechterhaltung des pH der Mischung innerhalb des Anfangs-pH-Bereiches bevorzugt.
  • Die Temperatur der wäßrigen Mischung wird zwischen etwa 200C und 400C gehalten. Sie beträgt vorzugsweise etwa 37°C.
  • Man läßt die Umsetzung ablaufen, bis die Aminosäureester im wesentlichen Maße eingebaut worden sind. Man kann periodisch Proben entnehmen und sie nach Standard-Verfahren zur Bestimmung des Gehaltes an nichteingebauten Aminosäureestern analysieren. Vorzugsweise liegt die Reaktionszeit zwischen 8 und 24 Stunden.
  • Das L-Aminosäure-substituierte Polypeptidreaktionsprodukt kann in bekannter Weise aus der wäßrigen Reaktionsmischung die neben dem gewünschten Produkt noch etwas nichtumgesetzten Aminosäureester, Oligopeptide, Salze, Enzyme und dergleichen enthält, gewonnen werden. Solche Verfahren schließen Dialyse, Lösungsmittelausfällung und dergleichen ein. Zur Herstellung eines besonders befriedigenden Produktes wird die Dialyse bevorzugt.
  • Wählt man die Dialyse zur Gewinnung des Polypeptidproduktes so wird das Reaktionsgemisch in einer starken Base, wie 0,1 m Natriumhydroxid in einer Dialysekammer, wie einem Cellulose rohr, gelöst und gegen fließendes Wasser bei 50C dialysiert, bis die nichtdiffundierbare Fraktion (als "Tenat " bezeichnet) einen pH von etwa 7,0 hat. Unter diesen Dialysebedingungen wird der Niedrlgalkylester hydrolysiert und ergibt das L-Aminosäure-substituierte Polypeptid. Das Tenat kann, so wie es ist, verwendet werden oder gewünschtenfalls gefriergetrocknet oder sprühgetrocknet werden mit Verdünnungsmitteln vermischt oder weiter gereinigt werden, z.B.
  • durch Dialyse oder Lösungsmittelausfällung. Das Tenat hat einen angenehmen Geschmack und eine angenehme Farbe.
  • Wählt man die Lösungsmittelausfällung, so wird die Reaktionsmischung mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie etwa 80 bis 95 Vol.-% wäßrigen Äthanol, dispergiert und vermischt, wobei das L-Aminosäure-substituierte Polypeptidprodukt ausfällt. Das ausgefallene Produkt kann aus der Mischung einfach durch Zentrifugieren, Ultrafiltration und dergleichen gewonnen werden. Das ausgefallene Produkt kann so wie es ist verwendet werden oder gewünschtenfalls getrocknet, mit Verdünnungsmitteln vermischt oder weiter gereinigt werden. Obwohl die Lösungsmittelausfällung weniger zeitaufwendig ist als die Dialyse kann das Produkt einen etwas salzigen Geschmack haben und geringe Mengen an freier Aminosäure enthalten.
  • Die L-Aminosäure-substituierten Polypeptide gemäß der Erfindung sind geeignet, um proteinhaltige Nahrungsmiftel mit einer ernähungsmäßig zusätzlichen Menge des substituierten Polypeptids, bezogen auf die Aminosäuredefinzienz, zu verstärken. Ernährungstechnische Informationen, die erforderlich sind, um die Höhe der Aminosäuredefizienz zu ermitteln, sind frei erhältlich. Zum Beispiel ist eine Veröffentlichung von der Food and Agricultural Organization der Vereinten Nationen mit dem Titel 1,Amino Acid Content of Foods and Biological Data on Proteins", No. 24 (1970) erhältlich. Die nährmittelmäßig wirksame Menge, die einem jeweiligen Nahrungsmittel zugegeben wird, kann vom Fachmann, der das proteinhaltige Nahrungsmittel und dessen Aminosäuredefinzienz und die Verfügbarkeit von Aminosäuren kennt, einfach ermittelt werden. Stammt z.B. das proteinhaltige Nahrungsmittel von Sojabohnen, so ist bekannt, daß dieses Nahrungsmittel einen Mangel an Methionin hat. Um das Aminosäureprofil zu verbessern, kann man ein L-Methionin-substituiertes Polypeptid, das gemäß der Erfindung hergestellt wurde, diesem Nahrungsmittel in einer Menge von etwa 0,1 bis 2,0 Gew.-% an Methioninäquivalenz zugeben. Das Aminosäureäquivalent oder Methioninäquivalent ist definiert als die Menge an Aminosäuresubstituiertem Polypeptid, die ernährungsmäßig der freien Aminosäure äquivalent ist. Um das Aminosäureäquivalent zu berechnen, wird unterstellt, daß das Aminosäure-substituierte Polypeptid vollständig für die Ernährung zur Verfügung steht.
  • Das substituierte Polypeptid gemäß der Erfindung kann einem Aminosäure-defizienten Nahrungsmittel nach bekannten Verfahren, wie sie bei dem jeweiligen Nahrungsmittel angewendet werden, zur Erzielunq eines verstärkten proteinhaltigen Nahrungsmittels zugegeben werden. Zum Beispiel kann man das substituierte Polypeptid in Form eines trockenen Pulvers, als wäßrige Dispersion oder zusammen mit-anderen Bestandteilen, wie Geschmacksstoffen oder als Dispersion in einem inerten Träger zugeben. Aufgrund seines angenehmen Geschmackes und der angenehmen Farbe kann das substituierte Polypeptid ernährungsmäßig Nahrungsmitteln zugegeben werden, ohne deren angenehmen Geschmack zu beeinflussen.
  • Da die Ami. saÜrzdcf iz in: des Ausgangsproteiriniaterials wirksam durch das erfindungsgemäße Verfahren geheilt werden kann, ist das L-Aminosäure-substutuierte Polypeptid auch als Ersatz für ein Aminosäure-defizientes Nahrungsmittel geeignet.
  • Die folgenden Beispiele beschreiben die Erfindung ohne sie zu beschränken.
  • BEISPIEL 1 In diesem Beispiel wird die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben.
  • Man stellt eine wäßrige Mischung her, indem man 1000 g entfettetes Sojamehl (Ajinimoto Proten-S, enthaltend 47,6 Gew.-t Protein) mit 1000 ml Wasser anfeuchtet, und dann 71,4 g Natriumbicarbonat und 21,4 g Natriumcarbonat, gelöst in 100 ml Wasser zugibt und darauf 119 g DL-Methioninäthylester*HCl in 230 ml Wasser und anschließend 5,7 g Papain und 0,35 g L-Cystein in 100 ml Wasser zugibt. Die Formulierung ergibt eine Proteinkonzentration von 22,4 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung, eine Enzymkonzentration von 1,19 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Proteins,und eine Aminosäureesterkonzentration von 25 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Proteins. Die so bereitete wäßrige Mischung hatte einen Anfangs-pH von 9,0 und wurde 24 Stunden bei 37 0C inkubiert. Zum Reaktionsprodukt wurden dann 1000 ml einer 0,1 n Natriumhydroxidlösung gegeben. Das alkalisch eingestellte Reaktionsprodukt wurde in ein Dialyserohr (regenerierte Cellulose) gegen und gegen fließendes Wasser von 5 0C 48 Stunden dialysiert. Die nichtdiffundierbare Fraktion mit einem pH von etwa 7,0 wurde gefriergetrocknet, wobei man 833 g des gereinigten Produktes erhielt. Das Produkt war hellgrau und angenehm im Geschmack und Farbe. Der Aminosäuregehalt des Produktes wurde analysiert nach Hydrolyse mit 6 n HCl im Vakuum durch Ionenaustauschchromatographie und mit einem in gleicher Weise hydrolysierten Sojamehlausgangsmaterial verglichen. Das Ergebnis dieser Aminosäureanalyse wird in der folgenden Tabelle I gezeigt.
  • TABELLE 1 Aminosäure- Sojamehl, wie Reaktionszusammensetzung eingesetzt, Gew.-%* produkt,Gew.-% Lysin 6,46 5,17 Histidin 2,58 3,12 Arginin 8,12 7,01 Asparaginsäure 12,61 11,59 Threonin 4,70 3,21 Serin 5,25 4,47 Glutaminsäure 16,29 17,77 Prolin 4,54 2,33 Glycin 4,50 3,45 Alanin 4,16 3,73 Valin 3,04 4,47 Methionin 1,32 8,21 Isoleucin 5,06 5,28 Leucin 8,74 8,50 Tyrosin 4,11 3,56 Phenylalanin 5,36 5,43 %, bezogen auf Proteingehalt Aus dem Vergleich der in Tabelle I gezeigten Aminosäureanalyse wird ersichtlich, daß das erfindungsgemäße Verfahren geeignet ist, um in das Endprodukt 6,89 Gew.-% Methionin, bezogen auf das Gesamtprotein ( N x 6,25) einzubauen. Dies bedeutet ein 6-fache Erhöhung gegenüber dem Ausgangsmaterial der Menge an dieser Aminosäure. Dieses Material wurde dann einem proteinhaltigen Nahrungmittel zur Verbesserung des Methioningehaltes zugegeben.
  • BEISPIEL 2 In diesem Beispiel wird der Nährwert des L-Aminosäuresubstituierten Polypeptidproduktes erläutert. Die folgenden Nahrungsmittelzusammensetzungen wurden zur Bewertung des Verhältnisses an wirksamem Protein (PER) durch Ratten hergestellt: Nahrungsmittelzusammensetzung Kasein Sojamehl Versuch g g : g Stickstoff- Kasein Sojamehlg Mischung* quelle 10 21 20,-6 Protein aus der Quelle 10 10 10 Stärke 60 49 49,4 Saccharose 15 15 15 Cellulose 5 5 5 öl 5 5 5 Salzmischung 4 4 4 Vitaminmischung 0,85 0,85 0,85 Cholin'HC1 0,15 0,15 0,15 Ajinomoto Proten-S, entfettetes Sojamehl.
  • Die Stickstoffquelle der Versuchsdiät ist eine Mischung, enthaltend 16,5 g entfettetes Sojamehl und 4,1 des iIa Beispiel 1 hergestellten L-Methionin-substltuierten Polypeptids. Die Gesantmenge an Protein in der Mischung entspricht 10 g und das Methioninniveau in der Mischung ist gleich 2,7 Gew.-%, bezogen auf den Proteingehalt.
  • Männliche Ratten mit einem Anfangsdurchschnittsgewicht von 50 g erhielten während 20 Tagen eine der oben erwähnten Nahrungsmittel zusammensetzungen. Für jede Zusammensetzung wurden 5 Ratten verwendet. Die nachfolgenden Daten beziehen sich auf die Gewichtszunahme und die Stickstoffaufnahme während des 20-tägigen Versuchs bei 200C.
  • Nahrungsmittelzusammensetzung PER (mittlere und Standarabweichung) Kasein 2,38 + 0,12 Sojamehl 1,15 + 0,31 Versuchsbeispiel 3,03 ~ 0,25 Die obigen Daten zeigen die Ernähungsäquivalente zwischen der Versuchsprobe und dem Standardkontrollkasein und zeigen auch den Vorteil der Anreicherung bzw. Verstärkung eines ernährungsmäßig defizienten Nahrungsmittels, d.h. Sojamehl, durch eine ernährungsmäßig wirksame Menge eines erfindungsgemäßen L-Aminosäure-substituierten Polypeptidproduktes.
  • Die PER-Werte für die Kaseindiät und die Versuchdiät unterscheiden sich erheblich von der Sojamehldiät beim 95 % Vertrauensniveau (confidence level).
  • BEISPIEL 3 Dieses Beispiel zeigt die Herstellung von verschiedenen L-Aminosäure-substituierten Polypeptiden.
  • Man stellte die folgenden Ausgangsprodukte her: Sojaproteinisolat (Fujipro R, Fuji Oil Mills Co.) wurde mit 0,1 n NaOH denaturalisiert und dialysiert (regenerierte Cellulose) gegen fließendes Wasser bis das Tenat neutral war (pH 7,0). Das Tenat wurde dann gefriergetrocknet.
  • Die Äthylester von Aminosäuren: L- & - Aminobuttersäure, L-Norvalin, L-Norleucin, L-Leucin, L-Tyrosin, L-Phenylanalin und L-Tyroptophan wurden nach dem von Boissonas und Mitarbeitern beschriebenen Verfahren (Helv. Chim.
  • Acta, 39, 1421 (1956) hergestellt.
  • Das im Beispiel 1 beschriebene Verfahren wurde in gleicher Weise wiederholt und es wurden 7 Reaktionssysteme hergestellt, von denen jedes 200 mg Sojaproteinisolat (gefriergetrocknetes Tenat, wie vorher hergestellt), 100 fMol Aminosäureäthylester (ausgewählt aus den wie oben erwähnt zubereiteten),2 mg Papain, 2 mMol L-Cystein und 1,0 ml 1 m Carbonatpuffer zur pH-Einstellung auf 9,0 hergestellt.
  • Jedes der so hergestellten wäßrigen Reaktionssysteme wurde 2 Stunden bei 370C inkubiert. Die Produkte wurden isoliert, gereinigt und die Aminosäuregehalte wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise analysiert. Es wurde festgestellt, daß jede der Aminosäuren in das Protein eingebaut worden war. Die eingebaute Menge variierte zwischen 0,05 und 0,14/uMol Aminosäure/mg Papain/Minute und stand in direkter Beziehung zu der Hydrophobizität der Aminosäure.

Claims (16)

  1. Verfahren zur Herstellunq eines mit L-Aininosäure substituierten Polypeptids Patentansprüche : 1. Verfahren zur Herstellung eines L-Aminosäuresubstituierten Polypeptids, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß man a) eine wäßrige Mischung aus einem Protein, einem Alkylester-Hydrochlorid einer Aminosäure und einem proteolytischen Enzym herstellt; b) die Mischung unter geeigneten Reãktionsbedingungen unter Bildung des L-Aminosäureestersubstituierten Polypeptidproduktes reagieren läBt,una c) das Produkt aus der Mischung gewinnt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Protein ein pflanzliches Protein ist.
  3. 3. Verfahren gemäß Anspruch 2, d a d u r c h g e -k e n n z e i c hn e t , daß das pflanzliche Protein ein Hülsenfruchtsamenprotein ist.
  4. 4. Verfahren gemäß Anspruch 3, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Hülsenfruchtsamenprotein Sojabohnenprotein ist
  5. 5. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Aminosäure eine Hydrophobizität von mehr als etwa 350 cal/Mol hat.
  6. 6. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n -e t , daß die Aminosäure ausgewählt ist aus -inobuttersäure, Norvalin, Norleucin, Leucin, Tyrocin, Phenylanalin, Tryptophan, Methionin, Lysin und Threonin.
  7. 7. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Aminosäure Methionin ist.
  8. 8. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Protein in einer Proteinkonzentration von etwa 10 bis 30 Gew.-%, bezogen auf das GesaiTitgewiciiL der Mischung vorliegt, die Aminosäureesterkonzentration zwischen 1 bis 30 Gew.-t, bezogen auf das Gewicht des Proteins liegt und die Enzymkonzentration 0,1 bis 2 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Proteins ausmacht.
  9. 9. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß das Protein in einer Proteinkonzentration von etwa 10 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung vorliegt, die Aminosäurekonzentration 5 bis 10 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Proteins ausmacht, und die Enzymkonzentration 0,5 bis 1,0 Gew.-t, bezogen auf das Gewicht des Proteins ausmacht.
  10. 10. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die Reaktionsbedingungen das Einstelien auf einen Anfangs-pH der wäßrigen Mischung von etwa 6,0 bis 11,0 Gew.-% einschließt,und die erhaltene Mischung bei einer Temperatur von etwa 20 bis etwa 40°C inkubiert wird.
  11. 11. Verfahren gemäß Anspruch 10, d a d u r c h g e.-k e n n z e i c h n e t , daß der pH zwischen 8,0 und 10,0 liegt und die Temperatur etwa 37 0C beträgt.
  12. 12. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß die wäßrige Mischung einen proteolytischen Enzymaktivator in einer Konzentration von etwa 1,0 bis 3,0 ml zusätzlich enthält.
  13. 13. Verfahren gemäß Anspruch 12, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß der Aktivator L-Cystein ist.
  14. 14. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man das L-Aminosäure-substituierte Polypeptidprodukt durch Dialyse gewinnt.
  15. 15. Verfahren gemäß Anspruch 1, d a d u r c h g e -k e n n z e i c h n e t , daß man das L-Aminosäure-substituierte Polypeptidprodukt durch Lösngsmittelausfällung gewinnt.
  16. 16. Verwendung eines gemäß Ansprüchen 1 bis 15 hergestellten L-Aminosäure-substituierten Polypeptidproduktes zur Herstellung von Aminosäure angereicherten proteinischen Nahrungsmitteln.
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