DE2613546A1 - Verfahren zur herstellung tertiaerer phosphinoxide - Google Patents

Verfahren zur herstellung tertiaerer phosphinoxide

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DE2613546A1 DE19762613546 DE2613546A DE2613546A1 DE 2613546 A1 DE2613546 A1 DE 2613546A1 DE 19762613546 DE19762613546 DE 19762613546 DE 2613546 A DE2613546 A DE 2613546A DE 2613546 A1 DE2613546 A1 DE 2613546A1
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    • C07F9/00Compounds containing elements of Groups 5 or 15 of the Periodic Table
    • C07F9/02Phosphorus compounds
    • C07F9/28Phosphorus compounds with one or more P—C bonds
    • C07F9/50Organo-phosphines
    • C07F9/53Organo-phosphine oxides; Organo-phosphine thioxides
    • C07F9/5304Acyclic saturated phosphine oxides or thioxides

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Description

Hoechst Aktiengesellschaft
HOE 76/H 015
Verfahren zur Herstellung tertiärer Phosphinoxide.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung nitrilgruppenhaltiger tertiärer Phosphinoxide der allgemeinen Formel I
0 R1
\
R-P
1 2
in der R und R geradlinige oder verzweigte, gleiche oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl- und Aralkylgruppen mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 6,
1 insbesondere 1 oder 2 C-Atomen bedeuten, wobei R oder R gleich R sein kann, welches einen Rest der allgemeinen Formel II darstellt
- C - C - CN II
f i
H H
in der R und R geradlinige oder verzweigte, gleiche
oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl
und Aralkylgruppen mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen und/oder Wasserstoffatome sind.
Es ist bekannt, daß Phosphine, die ß-Cyanoäthylgruppen enthalten, mit Alkylhalogeniden zu quartären Phosphoniumhalogeniden alkyliert werden. Durch nachfolgende Spaltung mit Alkoholaten lassen sich andere, asymmetrische Phosphine aufbauen.
709840/0342
Entsprechend den amerikanischen Patentschriften 3 005 013 und 3 116 317 reagiert Tris(2-cyanoäthyl)-phosphin mit Methyljodid zu einem Phosphoniumjodid, dessen basische Spaltung mit Natriumäthylat in ca. 60 % Ausbeute zu Bis-(2-cyanoäthyl)methylphosphin führt (M. Grayson, P.T. Keough, G.A. Johnson; J.Am.Chem.Soc. 81_, 4806 (1959)).
(NC-CH2CH2)3P+CH5J -*- / (NC-CH2CH2) ^PCH3 J J
φ
/"( NC-CH2CH2 )3PCH3 Jj + NaOC2H5 -?-
CH7P(CH2CH2CN)2+C2H50CH2CH2CN+NaJ
Ebenfalls zum Bis-(2-cyanoäthyl)methylphosphin gelangten S.L. Komissarova, R.K. Valetdinov und E.V. Kuznetsov, Zh. obshch. Khim 41^, 322-24 (1971) durch die Umsetzung von Bis (hydroxymethyl)methylphosphin mit Acrylnitril.
CH3P(CH2OH)2+2CH2 = CH-CN ^ CH3P(CH2CH2CN)2 + 2
Die Polymerisation des Acrylnitrils wurde weitgehend dadurch vermieden, daß die Reaktion bei Temperaturen von -15 bis -200C durchgeführt wurde, und daß bei der Aufarbeitung der Reaktionsprodukte die Temperatur nicht über +25 C anstieg.
Die nach dem o.g. Verfahren zugänglichen Cyanoäthylphosphine werden durch Oxydation mit 30%igem HpO2 in die entsprechenden Phosphinoxide überführt (E.V. Kuznetsov, I.V. Sorokina und R.K. Valetdinov, Zh. obshch. Khim .33, 2631-2634 (1963)).
Ferner ist bekannt, daß 2-Cyanoäthyl-alkylchlorphosphine mit α,ß-ungesättigten Carbonsäureamiden unter Chlorwasserstoffabspaltung zu Phosphinoxiden reagieren, die zwei Cyanoalkylgruppen enthalten. Der Reaktionsablauf entspricht der folgenden Gleichung:
- 3 70 9840/0342
R-P-CH2-CH-CN+CH2 = CR'-CONH2 —^ R-P(CH2-CHR'-CN)2+HCl Cl R'
R — CH-2, CpHp- R = Hj CH-2
(V.K. Khairullin, G.V. Dimitrieva, I.A. Aleksandrova und M.A. Vasyanina, Izv.Akad. Nauk SSSR, Ser. KMm. Λ2, 2744-2749 (1973)).
(I.A. Aleksandrova, L.I. Ufimtsova, U.K. Khairullin und G.V. Dimitrieva, Zh. obshch. KMm. 44, 2125-2129 (1974)).
Weiterhin ist bekannt, daß tertiäre Phosphine, die mindestens eine Hydroxymethylgruppe enthalten, zu Methylphosphinoxiden umgelagert v/erden können.Die Umlagerung erfolgt bei angehobener Temperatur unter Zusatz von Katalysatoren wie CCl/, Lewissäuren, Radikalbildnern oder UV-Licht. Die beiden anderen Substituenten des zur Umlagerung eingesetzten Phosphins können z.B. Cyanogruppen tragen, die bei der Umlagerung erhalten bleiben. (DT-OSen .Nos. 2 407 460, 2 413 823, 2 413 824, 2 356 257, 2 357 276).
Die aufgeführten Verfahren zur Herstellung von nitrilgruppenhaltigen tertiären Phosphinoxiden sind äußerst unbefriedigend, da sie mit vielen Nachteilen behaftet sind. Einerseits liegen die Ausbeuten nur bei ca. 60 % an Reinprodukt, andererseits sind mehrere Reaktionsstufen erforderlich, um die gewünschten Verbindungen zu synthetisieren. Weiterhin müssen z.T. Ausgangsstoffe eingesetzt werden, deren Herstellung selbst, zumindest in technischer Hinsicht, äußerst schwierig ist. Aufgrund der schlechten Verfügbarkeit der Ausgangsstoffe sowie der aufwendigen Reaktionsführung sind die genannten Verfahren für technische Prozesse nicht geeignet. Es war daher erforderlich, ein Verfahren zu finden, das mit technich leicht zugänglichen Ausgangsstoffen in einfacher Reaktionsführung zu den gewünschten Produkten führt.
- 4 709840/0342
Überraschenderweise wurde nun ein neues Verfahren zur Herstellung der eingangs beschriebenen nitrilgruppenhaltigen tertiären Phosphinoxide der allgemeinen Formel I gefunden, welches darin besteht, daß man Phosphine der allgemeinen Formel III
R5
P-H III R6'"
5 5 6
in welcher R die Bedeutung von R hat und R die Bedeutung von R zukommt, jedoch kein Wasserstoff ist, mit α,β-ungesättigten Nitrilen der allgemeinen Formel IV
R3 R4
/ C = C - CN IV
in der R^ und R ebenfalls die o.g. Bedeutung besitzen, in Gegenwart von Wasser oder eines Wasser-Lösemittel-Gemisches in einer einzigen Reaktionsstufe umsetzt und die entstandenen Verbindungen der Formel I aus dem Umsetzungsprodukt isoliert.
Besonders überraschend war die Tatsache, daß die Reaktion in einer einzigen Reaktionsstufe und ohne Isolierung der tertiären Phosphin-Zwischenstufe und ohne separate Oxydation der tertiären Phosphin-Zwischenstufe zum tertiären Phosphinoxid in hohen Ausbeuten in einfacher Reaktionsführung zu den Verbindungen der Formel I abläuft.
Weiterhin war es überraschend, daß im Verlauf der Umsetzung praktisch keine Nebenraktionen der α,β-ungesättigten Nitrile IV, wie z.B. Polymerisation auftreten.
709840/0342
Vorteilhafterweise führt man die Reaktion in Gegenwart eines Katalysators durch. Als Katalysatoren kommen hierbei vernehmlich Chloride, Sulfate oder Acetate von Metallen wie Cd, Ni, Mn, Co im Zusammenwirken mit wässrigem Ammoniak oder mit einer wässrigen Lösung eines Alkali- oder Erdalkalihydroxids infrage. Die zuzusetzenden Mengen an Metallsalz liegen in der Größenordnung von 0,1 bis 10 m mol, bezogen auf die Einsatzstoffe, bevorzugt aber 1 bis 5 m mol. Die wässrige Lösung der Base enthält den Ammoniak oder das Alkali- oder Erdalkalihydroxid in einer Menge von 0,01 bis 0,2 mol, bezogen auf die Einsatzstoffe, bevorzugt 0,05 bis 0,15 mol.
Vorzugsweise führt man die Umsetzung zwischen 0 und 500C, insbesondere zwischen 15 und 25°C durch.
Außer Wasser können dem Reaktionsgemisch noch andere Lösemittel, vornehmlich Alkohole oder Acetonitril zugesetzt werden. Es ist günstig, die Umsetzung unter Inertgas, z.B. Stickstoff, durchzuführen..
Das Mengen-Verhältnis der Reaktionskomponenten kann in weiten Bereichen variiert werden und ist ohne Bedeutung .für den Reaktionsablauf. Es hat sich jedoch als günstig erwiesen, die Reaktionspartner der allgemeinen Formel III und IV in dem stöchiometrischen Verhältnis einzusetzen, das der allgemeinen Formel I zugrunde liegt.
Zweckmäßigerweise verfährt man bei dem erfindungsgemäßen Verfahren so, daß man zunächst das α,ß-ungesättigte Nitril IV zusammen mit einem Katalysator in einer wässrigen Phase, die Wasser oder ein Wasser-Lösemittel-Gemisch sein kann, vorlegt. Zu dieser Mischung wird dann das Phosphin III so zudosiert, daß die Temperatur im Bereich von 15 bis 250C gehalten werden kann. Durch Entfernen des Lösemittels läßt sich dann das entstandene tertiäre Phosphinoxid I isolieren.
709840/0342
Die Hauptvorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens sind darin zu sehen, daß es sich um ein einstufiges Verfahren handelt, hei dem sich eine zwischenzeitliche Isolierung von Zwischenstufen erübrigt, daß der Prozeß in einfacher Reaktionsführung und guter Ausbeute zu den Endprodukten führt.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen stellen wertvolle Zwischenprodukte für weitere Phosphororganische Synthesen dar, beispielsweise können die Nitrilgrxippen zu Aminogruppen hydriert werden oder zu Carboxylgruppen verseift werden.
0
Beispiel 1 CH3P(CH2CH2CN)2
In einer mit Stickstoff gespülten Rührapparatur werden 108 g (2 Mol) Acrylnitril in 200 ml eines Gemisches aus gleichen Teilen H2O und Acetonitril vorgelegt, dem 1 g NiCL2 ' 6H2O in 25 ml konz. Ammoniak zugesetzt wurden. Im Verlauf von ca. 2 Stunden werden 34 g (0,7 Mol) Methylphosphin zusammen mit Stickstoff als Inertgas eingeleitet. Durch Außenkühlung wird die Temperatur im Bereich von 15 bis 250C gehalten. Danach wird das Lösemittel destillativ abgetrennt. Ausbeute 94 %, bezogen auf Methylphosphin.
: 206 - 210°C
0,03 mm
P - Gehalt: 17,8 Gewichts^ (18,23 Gewichts% theor.)
1H-NMR Spektrum:
CH,P Duplett = 1,6 ppm -CH2-)Multiplett =2,34 ppm (Multiplett =2,77 ppm.
Beispiel 2
Die Umsetzung erfolgt analog Beispiel 1. Als Katalysator wird 1 g MnCl2 # 4H2O verwendet.
709840/0342 " 7 "
O CH
Beispiel 3
CH3P(CH2CHCN)2
Die Umsetzung erfolgt analog Beispiel 1 mit 134 g (2 Mol) Methylacrylnitril Ausbeute 92 %t bezogen auf Methylphosphin
P - Gehalt: 14,9 Gewichts^ (15,63 Gewichts^ theor.) Beispiel 4 w
In einer mit Stickstoff gespülten Rührapparatur werden 53 g (1 Mol) Acrylnitril in 200 ml eines Gemisches aus gleichen Teilen H2O und Acetonitril vorgelegt, dem 0,5 g NiCl2 * 6H2O in 15 ml konz. Ammoniak zugesetzt werden. Im Verlaufe von 2 Stunden werden 34 g (0,55 Mol) Dimethylphosphin zusammen mit Stickstoff als Inertgas zudosiert. Durch Außenkühlung wird die Temperatur im Bereich von 15 bis 27°C gehalten. Das Lösungsmittel wird destillativ abgetrennt.
Ausbeute: 91 Gewichts^, bezogen auf Dimethylphosphin P - Gehalt: 23,1 Gewichts^ (23,62' Gewichts^ the or.) H-NMR Spektrum:
- Duplett = 1,86 ppm
- Multiplett = 2,51 ppm.
709840/0342

Claims (15)

Patentansprüche:
1) Verfahren zur Herstellung nitrilgruppenhaltiger tertiärer Phosphinoxide der allgemeinen Formel I
0 R1
R -
1 2
in der R und R geradlinige oder verzweigte, gleiche oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl- und Aralkylgruppen mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 oder 2 C-Atome bedeuten, wo-
1 2
bei R oder R gleich R sein kann, welches einen Rest der allgemeinen Formel II darstellt
- C - CN II
R^ R^
H H
•ζ λ
in der R"^ und R geradlinige oder verzweigte, gleiche oder verschiedene Alkyl-, Cycloalkyl-, Aryl-, Alkylaryl- und Aralkylgruppen mit 1 bis 18, vorzugsweise 1 bis 6 C-Atomen und/oder Wasserstoffatome bedeuten, dadurch gekennzeichnet, daß man Phosphine der allgemeinen Formel III
R5
- H III
5 "5 6
in welcher R die Bedeutung von R^ hat und R die Bedeutung von R zukommt, jedoch kein Wasserstoff ist, mit α,β-ungesättigten Nitrilen der allgemeinen Formel IV
C = C - CN IV 70 9 840/0342
" 9 oRlelNAL ,nspeoted
3 4 ·1·
in der R^ und R ebenfalls die oben genannte Bedeutung besitzen, in Gegenwart von Wasser oder eines Wasser-Lösemittel-Gemisches in einer einzigen Reaktionsstufe umsetzt und die entstandenen Verbindungen der Formel I aus dem Umsetzungsprodukt isoliert.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzei chnet, daß man die Umsetzung in Gegenwart eines Katalysators durchführt.
3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Katalysatoren Chloride, Sulfate oder Acetate von Cadmium, Nickel, Mangan oder Cobalt einsetzt.
4) Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren in Mengen von 0,1 bis 10 m mol, bezogen auf die Gesamtmischung, einsetzt.
5) Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren in Mengen von 1 bis 5m mol, bezogen auf die Gesamtmischung, einsetzt.
6) Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Katalysatoren in Gegenwart wäßriger Lösungen von Ammoniak, eines Alkali- oder eines Erdalkalihydroxids einsetzt.
7) Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Lösungen von Ammoniak, Alkali- oder Erdalkalihydroxiden in Mengen von 0,01 bis 0,2 m mol, bezogen auf die Einsatzstoffe, ^einsetzt.
8) Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß man die wäßrigen Lösungen von Ammoniak, Alkali- oder Erdalkalihydroxiden in Mengen von 0,05 bis 0,15 m mol, bezogen auf die Einsatzstoffe, einsetzt.
- 10 -
709840/0342
9) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen zwischen O und 500C durchführt.
10) Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung bei Temperaturen zwischen 15 und 25°C durchführt.
11) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösemittel Alkohole oder Acetonitril eingesetzt werden.
12) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung unter Inertgasatmosphäre durchführt.
13) Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekonnzeichnet, daß man die Umsetzung unter Stickstoffatmosphäre durchführt.
14) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man die Phosphine (III) und die α,ß-ungesättigten Nitrile (IV) in einem Verhältnis zueinander einsetzt, das der allgemeinen Formel I zugrunde liegt.
15) Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß man das α,ß-ungesattigte Nitril (IV) zusammen mit einem Katalysator in einer wäßrigen Phase bestehend aus Wasser oder einem Lösemittel-Wasser-Gemisch vorlegt, dann zu dieser Mischung das Phosphin (III) so zudosiert, daß die Temperatur im Bereich von 15 bis 25°C gehalten werden kann, und anschließend durch Entfernen des Lösemittels das entstandene tertiäre Phosphinoxid (i) aus dem Umsetzungsprodukt abscheidet.
709340/0342
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