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"Stoßsicherung für die Unruhwelle von Uhren
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Die Erfindung betrifft eine Stoßsicherung für die Unruhwelle von Uhren,
bei welcher ein die Wellenspitze der Unruh aufnehmendes Lagerteil innerhalb eines
Lagergehäuses verschieblich und, durch Federkraft gegen den Boden desselben vorgespannt,
in einer zentrischen Normalposition gehalten ist.
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Stoßsicherungen der genannten Bauart sind bekannt und beispielsweise
in dem DU-Gbm 6 807 035 beschrieben. Bei den im Uhrenbau bekannten Sicherungen dieser
Art ist üblicherweise ein zur Aufnahme der Unruhwelle bestimmter Lochstein und ein
darüber befindlicher Deckstein vorgesehen, die gemeinsam in einen Gleitring eingesetzt
und mit diesem innerhalb des Lagergehäuses verschieblich sind. Derartige Stoßsicherungen
können jedoch für Uhren der unteren und mittleren Preisklasse nicht eingesetzt werden,
da sie zu aufwendig konstruiert und somit von den Gestehungskosten her nicht vertretbarsind.
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Ferner sind Stoßsicherungen für Neßgeräte-Lagerungen bekannt, bei
welchen das als Körnerspitze gestaltete Wellenende von einer hohlkegeligen Vertiefung
eines Lagerteils aufgenommen ist, welches seinerseits innerhalb eines Lagergehäuses
gegen Federkraft verschieblich ist. Die übliche Ausgestaltung
derartiger
Stoßsicherungen bedingt jedoch eine relativ große axiale Ausdehnung, was ihren Einsatz
für kleinere Uhren wie Armbanduhren praktisch ausschließt.
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Aufgabe der Erfindung ist demgegenüber eine für die Körnerlagerung
der Unruhwellen einfacher Uhren geeignete und mit einem Minimum von Teilen aufgebaute
Stoßsicherung der eingangs genannten Bauart.
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Die erfindungsgemäße Lösung ist gekennzeichnet durch ein außen im
wesentlichen zylindrisches Lagerteil mit hohlkegeliger Vertiefung auf seiner Innenseite
zur Aufnahme der kegelförmiger Wellenspitze, welches in eine durch den Gehäuseboden
begrenzte konische Ausdrehung des Lagergehäuses eingesetzt ist und an einer Außenseite
mit dem Zentrum einer Federspinne zusammenwirkt, deren Armenden durch das Lagergehäuse
gehalten sind.
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Weitere Einzelheiten der Neuerung mögen nun anhand einer bevorzugten
Ausgestaltung und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen erläutert sein:
Fig. 1 zeigt einen Vertikalschnitt durch eine bevorzugte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen
Stoßsicherung.
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Fig. 2 zeigt die Stoßsicherung der Fig. 1 von oben her.
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Fig. 3 entspricht der Fig. 1 und veranschaulicht die Auslenkung von
Unruhwelle und Lagerteil bei seitlichem Stoß.
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Fig. 4 entspricht der Fig. 1 und veranschaulicht die Auslenkung von
Unruhwelle und Lagerteil bei axialem Stoß.
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Unter anfänglicher Bezugnahme auf Fign. 1 und 2 ist die Stoßsicherung
in einem Lagergehäuse 10 untergebracht, welches aus einem zylindrischen Unterteil
12 und einem daraus pilzförmig vorspringenden Oberteil 11 besteht. Bei der Montage
der Stoßsicherung wird das Gehäuse 10 mit seinem Unterteil 12 in eine Bohrung der
Uhrplatine eingesetzt, wobei es an der Unterseite des vorspringenden Oberteils 11
seinen Anschlag findet.
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Der Innenraum des runden Lagergehäuses 10 weist verschiedene von oben
her stufenartig eingebrachte Ausdrehungen auf, deren unterste und somit kleinste
eine Bohrung 14 im Boden 13 des Gehäuses ist, die dem Durchtritt des in seinem Durchmesser
verjüngten Unruhwellenzapfensdient. Oberhalb des Gehäusebodens 13 schließt sich
eine konische Ausdrehung 15 an, die sich nach oben bzw. nach außen hin erweitert
und die unmittelbar über dem Gehäuseboden in ein kleines zylindrisches Teilstückitergeht.
Am oberen Ende der konischen Ausdrehung 15 schließt sich eine zylindrische Ausdrehung
16 von größerem Durchmesser an, deren Bodenabschnitt mit einer Hinterdrehung 17
zur Aufnahme einer Federspinne versehen ist, zu deren Einführung eine Einführungstasche
18 vorgesehen sein kann.
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Auf dem durch die konische Ausdrehung 15 freigelegten Bodenabschnitt
des Gehäuses ruht die ringförmige Innenseite eines außen im wesentlichen zylindrischen
Lagerteils 20, dessen untere Außenkante gerundet ist und dessen Außendurchmesser
bis auf ein kleines Spiel in den unteren zylindrischen Abschnitt der Ausdrehung
15 eingepaßt ist. Die Ober- oder Außenseite 24 des Lagerteils 20 ist durch eine
vorzugsweise konische Andrehung 22 verjüngt, wodurch eine kleine runde Eontaktfläche
entsteht, die mit dem runden Zentrum einer Federspinne 40 zusammenwirkt, die das
Lagerteil 20 auf den Gehäuseboden 13 zu vorspannt.
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Die Federspinne 40 ist ein vorzugsweise ebenes Stahlblechplättchen
mit einem runden Zentrum 41 und drei daran angeformten gleichmäßig verteilten Federarmen
42, die sich spiralförmig nach außen erstrecken und in runden Enden 43 auslaufen,
die von den Federarmen her noch ein wenig nach außen vorspringen und in die Hinterdrehung
17 des Lagergehäuses 10 eingreifen. Durch diese besondere Gestaltung können die
Federarme eine wesentliche Vergrößerung der Federlänge und damit eine gleichmäßige
Federkraft im Arbeitsbereich gewährleisten. Beim Einsetzen der Federspinne 40 in
das Gehäuse 10 werden zwei der Federarme 42 seitlich in die Hinterdrehung 17 gesteckt,
woraufhin der dritte Federarm in die Einführungstasche 18 gedrückt wird. In dieser
Lage wird die Federspinne40 ein wenig gedreht, wodurch nunmehr alle Federarme von
der Hinterdrehung 17 gehalten werden.
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Die Unter- oder Innenseite 23 des Lagerteils 20 ist mit einer tellerförmigen
Ausdrehung 25 versehen, deren Boden 26 eine hohlkegelige Vertiefung 27 zur Aufnahme
des kegelförmig auslaufenden Wellenzapfens 32 der Unruh aufweist. Hierzu läuft die
Unruhwelle 30 in einem verjüngten Wellenzapfen 32 aus, der sich mit erheblichem
Seitenspiel durch die Bohrung 14 im Boden 13 des Lagergehäuses 10 erstreckt und
in einer kegelförmigen Wellenspitze 33 endet. Die Wellenspitze 33 ist vorne verrundet
und ruht in zentrierter Stellung in dem polierten Hohlkegel 27 des Lagerteils 20.
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In Fig. 3 hat ein quer zur Wellenaxe verlaufender Stoß die Unruhwelle
30 soweit seitlich ausgelenkt, bis deren Wellenzapfen 32 in der Bohrung 14 im Boden
des Lagergehäuses seinen Anschlag findet. Dabei gleitet die Kegelspitze der Unruhwelle
an der Hohlkegelfläche 27 entlang, wodurch sich das
Lagerteil 20
zur Seite verschwenkt und das Zentrum der Federspinne 40 nach außen auslenkt. Nach
dem Abklingen des Stoßes drückt die Federspinne das Lagerteil 20 wieder in den unteren
zylindrischen Teil der Ausdehnung 15 des Lagergehäuses und damit in seine Ruhelage
zurück.
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Wie in Fig. 4 gezeigt, wird bei einem Äxialstoß der Durchstoßweg durch
die Stirnfläche des Wellenschaftes 31 begrenzt, der an der Unterseite des Lagergehäuses
10 seinen Anschlag findet. Hierbei wird das Lagerteil 20 vollständig von der Bodenfläche
des Lagergehäuses abgehoben bis die Federspinne 40 das Lagerteil 20 nach dem Abklingen
des Stoßes wieder in die Ruhelage zurückführt.
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Wie man durch Betrachtung der beiden Stöße aus extremen Richtungen
erkennt, kann die Unruhwelle bei Stößen aus allen denkbaren Richtungen bis an die
festen Anschläge ausweichen und nach Abklingen des Stoßes wieder in die zentrierte
Ruhelage zurückfedern. Dabei werden die Körnerspitzen der Unruhwelle niemals stärker
belastet, als durch die Dimensionierung der Federspinne vorbestimmt ist.
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Es sei noch angemerkt, daß es eine äquwvalente Lösung wäre, die Ausdrehung
15 des Lagergehäuses zylindrisch und die Außenseite des Lagerteils konisch zu gestalten.
Eine derartige Ausgestaltung wäre jedoch beim Zusammenbau weniger vorteilhaft.
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