DE2611620C2 - Verfahren zum Entzug von Aschebestandteilen aus aschereichen Kohlen - Google Patents
Verfahren zum Entzug von Aschebestandteilen aus aschereichen KohlenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Entzug von Aschebestandteilen aus Kohlen, insbesondere äschern
chen Stein- und Braun-Kohlen, wobei die Kohlen vermählen, in wäßrigen Medien suspendiert und die Aschen bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unter Verrühren aufgeschlossen und die Kohlen danach von der wäßrigen Phase abgetrennt werden.
chen Stein- und Braun-Kohlen, wobei die Kohlen vermählen, in wäßrigen Medien suspendiert und die Aschen bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unter Verrühren aufgeschlossen und die Kohlen danach von der wäßrigen Phase abgetrennt werden.
Durch die Literaturstelle »BIOS FINAL REPORT 522, item 30« ist ein Verfahren bekannt, bei dem die
vorher durch einen Flotationsprozeß von einem Teil ihrer Asche befreite Feinkohle mit der 5.6fachen Menge
2,5%iger Natronlauge vermischt, die Suspension Min. lang Unter 100-200 Atm. auf 2500C gehalten,
danach die Lauge abgetrennt und die kohle mit Wasser
und Salzsäure gewaschen wird. Pro Tonne Kohle sind hierfür 140 kg Ätznatron erforderlich*
Ferner ist durch die US-PS 25 56 496 ein Kohleentaschungsverfahren
bekannt, bei derti die Kohle bei Temoeraturen zwischen 120 bis 13Ö°C mit einer
Mischung von wäßriger Natronlauge und Butanol
ausgezogen und anschließend mit Wasser und Salzsäure gewaschen wird.
Durch die Literaturstelle »Ind. Engng. Chem. 47 (8) Seite 1586 (1955)« ist es für die Hydrolyse von Kohlen
bekannt, Feinkohlen mit 5n-Natronlauge bei 3500C unter Stickstoff als Schutzgas bei erhöhtem Druck
24 Stunden lang aufzuschließen.
In der Technik haben sich diese Verfahren nicht
ίο durchgesetzt, zum großen Teil deshalb, weh sie das
vergleichsweise teure Ätznatron in großen Mengen benötigen und keine Rückgewinnungsmöglichkeit dafür
besteht.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für ein Verfahren der eingangs definierten Art, die
Möglichkeit der Durchführung mit weniger Kostenaufwand unter weitgehender Einsparung von Chemikalien
aufzufinden und vorzuschlagen.
Für die Lösung der Aufgabe ist vorgesehen, daß die vermahlene Kohle in lediglich wäßriger Suspension
unter Verrühren 60—360 Minuten lang bei 250—350°C und 50—80 ai Drück aufgeschlossen, gekühlt, entspannt
und die die gelösten Aschebestandteile enthaltende wäßrige Phase von der Kohle abgetrennt wird.
Es hat sich gezeigt, daß ohne Zusatz von Säuren oder
Alkalien bei den Bedingungen gemäß dei Erfindung der hydrolytische Aufschluß selbst von in Steinkohlen
enthaltenen Aschen allein mit Wasser in wirtschaftlicher Weise möglich ist.
jo Je nach Art der angewandten Kohlen und ihrer
Asche-Bestandtei'e können die Bedingungen, unter denen die Entaschung durchgeführt wird, innerhalb der
vorstehend angegebenen Grenzen variieren. Eine bevorzugte für viele Kohlearten anwendbare Ausfüh-
j5 rung des Verfahrens sieht die Anwendung eines
Kohle-Wasser-Verhältnis von 1:1 bis 1:2, eine
Aufschlußtemperatur von 250 bis 280° C, einen Aufschlußdruck von 50 bis 60 bar und eine Behandlungsdauer
von 180 bis 240 Minuten vor.
Bei dem Verfahren gemä3 der Erfindung wird die
Überführung der Aschebestandteile in die von der Kohlesubstanz abtrennbare wäßrige Phase durch
Dissoziation der in der Asche enthaltenen Alkaliverbindungen, insbesondere Alkalikarbona'e begünstigt und
es wird angenommen, daß die Aschebestandteile in der wäßrigen Phase eine kolloid-disperse Phase bilden.
Die Bildung dieser kolloid-dispersen Phase kann durch Zugabe geringer Mengen von Alkalihydroxiden
oder Karbonaten, ζ B. NaOH. KOH. Na2CO1. K2COj, zu
so dem Aufschlußwasser unterstützt werden. Die Zugabe dieser Stoffe ist dann angezeigt, wenn nur wenig
hydrolisierbare Alkaliverbindungen in den Kohleaschen enthalten sind. Hierbei handelt es sich jedoch nur um
geringe Mengen von Alkalisalzen. Pro Tonne Kohle genügen etwa 15 bis 20 kg Alkalihydroxid b/w. 20 bis
30 kg Karbonat, dessen Wiedergewinnung durch Karbonisierung mit Kohlendioxid enthaltenden Gasen bei
normalem oder erhöhtem Druck und Kreislaufführung des Aufschlußwassers nach einem vorgeschlagenen
Verfahren erfolgen kann. Bei bekannten Verfahren werden demgegenüber pro Tonne Kohle 150 bis 250 kg
Alkalihydroxid Und entsprechend mehr Karbonat benötigt.
Aus dem zum Äscheaufschiuß verwendeten Wasser können nach der Abtrennung der entaschten Kohle
auch die Aschebestandteile abgetrennt und das Wasser im Kreislauf wieder zum Ascheaufschluß in den Kohlen
verwendet werden. Zur Abtrennung der Aschebestand-
teile aus dem Wasser sind sowohl chemische wie auch metallische Verfahren geeignet.
Bei Aufarbeitung durch Karbonisierung und Kreislaufführung der Ascheaufschlußwässer kann bei Einsatz
von Kohlen mit normalen Alkalikarbonatgehalt, Falls es für den Aufschlußprozeß erwünscht ist, eine Anreicherung
des Alkalis im Aufschlußwasser erreicht werden.
Der Aufschluß der Kohlenasche kann vorteilhaft in mehreren Stufen in hintereinander angeordneten
Reaktoren, vorzugsweise in drei Stufen, erfolgen.
Die Erfindung wird durch ein Beispiel mit einer Schemaskizze erläutert.
Die zu entaschende Rohkohle hat einen Aschegehalt von 35% und die Asche enthält, ausgedrückt als Oxide,
30% Al2O3
45% SIO2
45% SIO2
15% Fe2O3
3% CaO
3% CaO
4% K2O
4% Na2O
4% Na2O
Die Kohle ist in dem Bunker 1 gestapelt und es werden stündlich über die Bandwaage (2) 36,4 t davon
mit einem Wasseranteil von 3,0 i in die Kohlernühie .1
gefördert, in der unter Zusatz von 30,4 m3 Wasser aus Leitung 4 die Naßvermahlung stattfindet Die Sisbanalyse
ergibt danach folgende Kornfeinheit:
100% feiner als 400 μπι Korndurchmesser
50% feiner als 44 μΐη Korndurchmesser
50% feiner als 44 μΐη Korndurchmesser
Die Kohle-Wasseraufschlämmung wird durch Leitung
5 in den mit einem Rührwerk versehenen Rohsuspensionsbehälter 6 gepumpt und durch Leitung 7
werden 20,6 m3 Wasser zugegeben. Die fertige Rohsuspension wird am Auslaß von 6 durch die Pumpe 8
aufgenommen und gegen 65 bar durch Leitung 9 dem Wärmeaustauscher 10 zugeführt, indem sie mit der
Abwärme der das Reaktorsystem verlassenden Aufschlußsuspension auf 150°C aufgeheizt wird. Leitung 11
fördert die Rohsuspension in das Reaktorsystem. Dieses besteht aus den 3 hintereinander geschalteten mit den
Heizschlangen 15,16 und 17 versehenen Rührwerksautoklaven
12, 13 und 14. Diese sind durch die Leitungen 18 und 18a miteinander verbunden und die Kohlesuspension
wird in ihnen nacheinander in drei Stufen bei Temperaturen von 250° bis 280°C und 60 bar insgesamt
240 Minuten aufgeschlossen. Als Heizung dient ein Röhrenofen 19, dem durch Leitung 20 Brennstoff
zugeführt wird. Das Heißöl wird von der Pumpe 21 im Kreislauf durch die Leitung 26 und das Heizrohrbündel
19a sowie die Leitungen 22 bis 25 durch die Heizschlangen 15, 16 und 1/ der Reaktoren 12, 13 und
14 gepumpt. Der Reaktor 12 ist mit einer Gasableitung 27 versehen, an die sich der Kühler 28 und daran über
Leitung 29 der Kondensatabscheider 30 sowie über Leitung 31 die Rücklaufpumpe 32 und die Rücklaufleitung
33 in den Reaktor 12 anschließen. Gase, die sich bei
dem Aufschlußprozeß entwickeln, z. B. CO2 und H2SU
werden in dem Abscheider 30 abgeschieden und durch die Leitung 34 mit dem Druckbegrenzungsventil 35
unmittelbar oder nach Aufarbeitung in die freie Atmosphäre entlassen, während wäßriges Kondensat in
den Reaktor 12 zurückgepumpt wird. Mit 28O0C verläßt die Aufschlußsuspension den Reaktor 14 durch Leitung
36. In dem Verdampferkühler 37 werden stündlich 9 t Dampf von 5 bar erzeugt und die Aufschlußsuspension
wird darin auf 1900C gekühlt. Sie wird weiter durch
ίο Leitung 38 dem Wärmetauscher 10 zugeführt, den sie
durch Leitung 39 mit 900C verläßt, nachdem sie ihre Abwärme an die zum Reaktorsystem gehende Rohsuspension
abgegeben hat. Sie passiert das Regelventil 40 und wird von einem mit Rührwerk ausgestatteten
Sammelbehälter 41 aufgenommen, den stündlich insgesamt 24,7 t Kohlesubstanz mit 2,9 Aschebestandteilen
und 62,71 wäßrige Phase mit 8,71 dispergierten
Aschebestandteilen passieren. Die Suspension tritt durch Leitung 42 aus und wird durch Leitung 43 der
Zentrifuge 44 zugeführt, in der die Kohlesubstanz von der wäßrigen Phase getrennt wird. Dk . ntaschte Kohle
wird ggf. mit Wasser aus Leitung 45 nacl.ge waschen, das
durch Leitung 50 wieder abgelassen wird. Die 24,7 t entaschte Kohle mit einem Restaschegehalt von 2,9 t
werden mit 5,5 t Feuchtigkeitswasser durch Leitung 45 ausgestoPsn. Diese aufbereitete Kohle steht nunmehr
zur Bereitung der zur vergasenden Reinsuspension in dem Rührwerksbehälter 47 zur Verfugung. In dem
Rührwerksbehäller 47 werden außerdem noch 14 m3
ω Weichwasser durch Leitung 48 und durch Leitung 49 ein
Schlamm, der 2 t nicht umgesetzten Kohlenstoff, 1 t Asche und 3 t Feuchtigkeitswasser enthält, zugesetzt.
Dieser Schlamm wurde durch Absetzen aus Waschwässern der Kohledruckvergasung erhalten. Durch Leitung
51 verläßt die für die Weiterbehandlung bestimmte wäßrige Phase die Zentrifuge 44. In dem mit einem
Rührwerk versehenen Eindicker 52 setzt sich am Grunde ein aus Kohlenstoff und Aschebestandteilen
bestehender Schlamm ab, der durch Lsitunj, 53 abgezogen wird und durch die Pumpe 54 und Leitung 43
zurück in die Zentrifuge 44 gedrückt wird. 57,2 t wäßrige Phase, die mit 8,71 dispersen Aschebestandteilen
beladen sind, verlassen den Eindicker 52 durch die Leitung 55, fließen in den Zwischenbehälter 5θ und von
dort durch Leitung 57, Pumpe 58, Leitung 59 in den Dekanter 60 für die disperse Phase. Aus diesem werden
durch Leitung 66 25,2 t Schlamm ausgestoßen, der 8,7 t aus der wäßrigen Phase abgeschiedene Aschebestandteile
und 16,5t Feuchtigkeitswasser enthält. Durch Leitung 61 werden pro Stunde 32 m3 geklärtes von
Aschebestandteilen befreites Wasser abgenommen und dem Behälter 62 zugeführt, in dem es mit 19 m!
Frischwasser aus Leitung 63 vermischt wird. Die Mischung von wieder aufbereiteten und frischem
Wasser wird durch Leitung 64 abgenommen und von Pumpe 65 durch Lesung 7 in den Prozeß z'irückgepumpL
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Verfahren zum Entzug von Aschebestandteilen aus Kohlen, insbesondere aschereichen Stein- und
Braun-Kohlen, wobei die Kohlen vermählen, in wäßrigen Medien suspendiert, die Aschebestandteile
bei erhöhter Temperatur und erhöhtem Druck unter Verrühren aufgeschlossen und die Kohlen danach
von der wäßrigen Phase abgetrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die vermahlene
Kohle in lediglich wäßriger Suspension und ohne weitere Zusätze unter Verrühren 60 bis
360 Minuten lang bei 250 bis 3500C und 50 bis 80 at Druck aufgeschlossen und danach gekühlt, entspannt
und die die gelösten Aschebestandteile enthaltende wäßrige Phase von der Kohle abgetrennt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vermahlene Kohle im Verhältnis
1:1 bis 1:2 mit Wasser vermischt und darin suspendiert wird und der Aufschluß bei 250 bis
280° C und 5ö bis 60 bar in einer Auischiußzeit von 180 bis 240 Minuten durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Aufschlußwasser pro
Tonne Kohle 15 bis 20 kg Alkalien in Form von Kalium- oder Natrium-Hydre Ud oder 20 bis 30 kg
der entsprechenden Karbonate zugesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Ascheaufschlußwasser
nach der Abtrennung der entaschten Kohle von den Asc: ^bestandteilen befreit und im Kreislauf
in dem Kohleaufschlu^verfah-jn wieder verwendet
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Ascheaufschlußwasser nach der
Abtrennung der Kohle mit Kohlendioxid behandelt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Ascheaufschluß in
mehreren Stufen in hintereinander angeordneten Reaktoren vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ascheaufschluß in drei Stufen erfolgt.
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