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Aufbau für Lastfahrzeuge
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Die Erfindung betrifft einen Aufbau für Lastfahrzeuge zur Aufnahme
von Ladegut.
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liter Aufbau von Lastfahrzeugen, von dem im Laufe eines Tages häufig
Ladegut entnommen bzw. auf den solches aufgebracht wird, ist üblicherweise offen
ausgebildet, d.h. der Aufbau besteht in der Regel aus einer Pritsche und einer aus
Planen gebildeten Abdeckung, wobei seitlich keine speziellen Haltevorrichtungen
vorgesehen sind. Es handelt sich hierbei beispielsweise um Fahrzeuge zur Lieferung
von Getränken, bei denen die Ladefläche der Pritsche zu ihrer Längsmitte schräg
abfallend ausgebildet ist. Trotz der Schräganordnung der Auflagefläche kommt es
jedoch vor, dass besonders bei zu hoher Geschwindigkeit in Kurven Flaschenkästen
vom Aufbau herunterfallen und Unfälle verursachen können. Bei grösseren Lastfahrzeugen
ist zwar die Pritsche mit seitlich abklappbaren Pritschenladen versehen; deren Elandhabung
ist jedoch beschwerlich und anstrengend. Der vorliegenden Erfindung liegt nun die
Aufgabe zugrunde, den Aufbau von Lastfahrzeugen so zu gestalten, dass einerseits
das Ladegut während der Fahrt zuverlässig gesichert gehalten und andererseits vor
dem Be- und Entladen keine mühsamen Handhabungen am Aufbau vorzunehmen sind, um
beispielsweise an das Ladegut heranzukommen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss dadurch gelöst, dass der Aufbau
wenigstens an einer Seite mindestens eine Schliessvorrichtung aufweist, die zum
Öffnen - in Längsrichtung des Aufbaues gesehen - in sich zusammenschiebbar ist.
Eine derartige
Schliessvorrichtung ist einfach zu bedienen und ermöglicht
es, den Aufbau über einen verhältnismässig grossen Bereich zu öffnen.
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Eine günstige Konstruktion ergibt sich hierbei, wenn die Schliessvorrichtung
eine Vielzahl von zueinander im Parallelabstand angeordneten, an einer oberen und
einer unteren Führung des Aufbaues geführten Trägerstangen aufweist, deren Abstand
durch wenigstens ein flexibles Verbindungsglied überbrückt ist. In diesem Falle
hat die Schliessvorrichtung einen in etwa zaunartigen Aufbau, wobei es besonders
günstig ist, wenn die Trägerstangen durch eine Vielzahl von im Abstand übereinander
angeordneten Ketten od. dgl. miteinander verbunden sind.
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Die Erfindung bietet besondere Vorteile bei Kofferaufbauten für Lastfahrzeuge.
Kofferaufbauten sind üblicherweise entweder mit Schwenktüren oder mit Schiebetüren
ausgestattet, deren Handhabung aus verschiedenen Gründen nachteilig ist. Bei Schwenktüren
ergibt sich häufig das Problem, dass diese aufgrund abgestellter Fahrzeuge in engen
Strassen nicht weit genug aufgeschwenkt werden können und dann die Entladung sehr
mühsam ist. Bei Schiebetüren ist zwar diese Schwierigkeit nicht gegeben, doch muss
zum Öffnen und Schliessen jedesmal die gesamte Schiebetür bewegt werden, was wegen
der Grösse
bzw. des Gewichtes solcher Schiebetüren sehr viel Kraft
erfordert, insbesondere dann, wenn das Lastfahrzeug auf einer abschüssigen Strasse
abgestellt ist. Darüberhinaus kann durch die Schiebetüren der Kofferaufbau nur über
einen bestimmten Bereich geöffnet werden, und das Personal ist gezwungen, für das
im Bereich hinter den Schiebetüren lagernde Ladegut in den Kofferaufbau einzusteigen.
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Die Ausstattung von Kofferaufbauten mit einer erfindungsgemässen Schliessvorrichtung
bietet hingegen den Vorteil, dass diese nur so weit zu betätigen ist, dass das Ladegut
erreichbar ist.
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Man ist also nicht gezwungen, stets die gesamte Schliessvorrichtung
zu bewegen, was kräftesparend ist. Darüberhinaus ermöglicht es die Schliessvorrichtung,
Kofferaufbauten über wesentlich grössere Bereiche zu öffnen, als dies mit herkömmlichen
Schiebetüren der Fall ist. Schliesslich ist auch die Handhabung der Schliessvorrichtung
geräuschärmer als die von Schiebetüren.
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Die Schliessvorrichtung wird man vorteilhaft durch mindestens einen
zusammenschiebbaren Wandteil bilden. Die konstruktive Ausbildung kann hierbei verschiedenartig
sein. Eine besonders günstige Konstruktion ist erhältlich9 wenn der zusammenschiebbare
Wandteil in Art einer Falttüre ausgebildet ist. In einer vorteilhaften Ausgestaltung
der Erfindung kann diese Falttüre
im Parallelabstand voneinander
angeordnete, mit ihren Enden in einer oberen und einer unteren Führung des Kofferaufbaues
geführte Trägerstangen aufweisen, an denen eine den zusammenfaltbaren Wandteil bildende
flexible Materialbahn befestigt ist, die dann in auseinandergezogenem Zustand die
Wandung der Falttüre bildet.
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Sofern das Fahrzeug für den Transport wärmeempfindlicher Güter, insbesondere
von Lebensmitteln, vorgesehen ist, lässt sich eine ausreichende Wärmeisolierung
in einfacher Weise dadurch erzielen, dass die flexible Materialbahn der Falttür
entweder aus Material von schlechter Wärmeleitfähigkeit besteht oder vorzugsweise
an ihrer Innenseite eine Schicht aus isolierendem Material trägt. Hierbei ist es
von Vorteil, wenn der flexiblen Materialbahn parallel zu deren Innenseite im Bereich
ihres unteren und oberen Längsrandes jeweils eine an dieser unter Druck anliegende
stationäre Abdichtleiste zugeordnet ist, so dass der Innenraum bei geschlossener
Schliessvorrichtung nach aussen hermetisch abgeschlossen ist.
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Aus der sich anschliessenden Beschreibung eines in der Zeichnung dargestellten
möglichen Ausführungsbeispieles einer Schliessvorrichtung eines Kofferaufbaues und/oder
aus den Patentansprüchen sind die weiteren Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
zu entnehmen. Es zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines teilweise
geöffneten Kofferaufbaues eines Lastfahrzeuges, Fig. 2 einen Teilschnitt entlang
der Linie 2-2 der Fig. 1 in grösserem Maßstab als in Fig.. 1, Fig, 3 einen Teilschnitt
durch den Kofferaufbau entlang der Linie 3-3 der Fig, 1 in grösserem Maßstab als
Fig. 1, Fig, 4 eine Seitenansicht eines Führungskörpers einer Schiebetür des Kofferaufbaues,
Fig. 5 eine Draufsicht auf den Führungskörper gemäss Fig. 4, Fig. 6 eine Einzelheit
aus Fig. 2 in grösserem Maßstab, die dort durch den mit A bezeichneten strichpunktierten
Kreis angedeutet ist.
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Der in Fig. 1 gezeigte Kofferaufbau eines Lastfahrzeuges weist beispielsweise
an seiner einen Längsseite zwei als Ganzes mit 10 und 12 bezeichnete Schliessvorrichtungen
auf. Diese Schliessvorrichtungen bilden Falttüren, von denen sich jede über die
eine'Hälfte der Längsseite des Kofferaufbaus erstreckt. In der Mitte des Kofferaufbaus
ist eine stationäre, vertikale Anschlagschiene 14 vorgesehen, an welche das Vorderende
der Falttüren anschlagbar ist und die deren Schließstellung definiert. Die beiden
Falttüren sind mit 16 und 18 bezeichnet.
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Selbstverständlich kann auch an der gegenüberliegenden Längsseite
des Kofferaufbaus und gegebenenfalls auch an deren freien Stirnseite eine solche
Falttüranordnung vorgesehen sein.
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Jede der in Fig. 1 gezeigten Falttüren 16, 18 weist an ihrem Vorderende
eine Schiebeleiste 20 auf, die vorzugsweise durch ein Hohlprofil aus Metall hergestellt
ist. Im Parallelabstand zu dieser Schiebeleiste befindet sich eine Vielzahl von
Tragstangen 22. Tragstangen und Schiebeleistensind in einer gemeinsamen oberen und
einer gemeinsamen unteren, sich längs des Kofferaufbaus erstreckenden Führungsschiene
24 bzw. 26 verschiebbar geführt. Zu diesem Zweck sind die Schiebeleisten an ihrem
oberen und unteren Ende mit Führungskörpern 28 (Fig. 3, 4 und 5) ausgestattet, die
mit einem Einsteck- und Befestigungsteil 30 in die Schiebeleiste eingesteckt und
beispielsweise mittels zwei Befestigungsschrauben 32 in der
Schiebeleiste
gehalten sind. Die Schiebeleistenführungskörper 28 sind mit einem Lagerkörper 34
ausgestattet, der im Abstand voneinander zwei Lagerbohrungen 36, 38 aufweist, in
denen jeweils eine Lagerachse 40 gehalten ist, auf der beidseitig des Lagerkörpers
jeweils eine Laufrolle (42) drehbar gelagert ist. Diese sind vorzugsweise aus einem
geeigneten Kunststoff hergestellt, der grosse Laufruhe gewährleistet.
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Die Führungsschienen 24, 26 sind im Querschnitt U-förmig ausgebildet
und an einer Montageplatte 44 befestigt, von denen Idie in Fig. 3 gezeigte beispielsweise
mittels Schloßschrauben 48 auf dem Boden 46 des Kofferaufbaus befestigt ist. Die
andere Montageplatte ist am Dach des Kofferaufbaus in geeigneter Weise gehalten.
An der Innenseite der beiden Schenkel der Führungsschiene sind in einer gemeinsamen
Ebene zwei Lauf- und Abstützleisten 50, 52 angeordnet, zwischen denen der Lagerkörper
34 des betreffenden Schiebeleistenführungskörpers 28 hindurchragt. An der Unterseite
der Lauf- und Abstützleisten 50, 52 liegen die am Lagerkörper 34 des Schiebeleistenführungskörpers
28 gelagerten Laufrollen an.
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Die in Fig. 3 gezeigte Anordnung der Führungsschiene in Verbindung
mit dem Schienenleistenführungskörper 28 der Schiebeleiste 20 ist spiegelbildlich
betrachtet auch im Dachtereich des Kofferaufbaus verwirklicht. Die der Schiebeleiste
20 zugeordneten
Tragstangen 22 sind mittels Laufrollen 54 ebenfalls
in den Führungsschienen 24, 26 miteinander parallel verschiebbar geführt.
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Wie aus Fig. 2 ersichtlich ist, ist an der den Tragstangen 22 zugekehrten
Längsseite der Schiebeleiste 20 mittels einer Befestigungsleiste 56 eine flexible
Materialbahn 58 befestigt, die ausserdem in vorbestimmten, vorzugsweise in gleichen,
Abständen an den Tragstangen 22 über deren Höhe gehalten ist, indem auf den Tragstangen
aufgesetzte U-förmige Halter 60 befestigt sind, deren Schenkel 62, 64 im Bereich
ihrer freien Längskante nach aussen abgewinkelt sind. An diesen Längsrandteilen
ist die Materialbahn beispielsweise mittels Nieten 66 gehalten Beim vorliegenden
Ausführungsbeispiel sind die Schliessvorrichtungen 10, 12 für solche Kofferaufbauten
vorgesehen, die für die Aufnahme wärmeempfindlicher Güter, wie Lebensmittel, dienen
sollen. Aus diesem Grunde ist die Konstruktion der Materialbahnen 58 derart getroffen,
dass eine wirksame Wärmeisolierung gewährleistet ist. Zu diesem Zweck kann die Materialbahn
beispielsweise zwei Deckschichten aus Leinenmaterial aufweisen, die zwischen sich
eine Füllung bzw.
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eine Schicht aus wärmedämmendem Material aufweisen. Zur Eigenaussteifung
der Materialbahn sind in dieser parallel zu den Tragstangen Aussteifungsstreben
68 angeordnet. Damit der Innenraum des Kofferaufbaus in geschlossenem Zustand der
Schliessvorrichtungen
10, 12 hermetisch nach aussen abgeschlossen
ist, sind den Schliessvorrichtungen an der Innenseite der Falttüren 16, 18 im Bereich
deren unteren und oberen Längsrandes sttionäre Abdichtleisten 70 zugeordnet, wobei
die untere Abdichtleiste beispielsweise an der Montageplatte 44 gehalten ist.
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Die Querschnittsabmessung dieser Abdichtleiste ist so gewählt, dass
in geschlossenem Zustand der beiden Schliessvorrichtungen die flexible Materialbahn
unter Druck an diesen anliegt, so dass nach unten und oben über die Führungsschienen
24, 26 keine Verbindung des Innenraumes des Kofferaufbaus mit der Atmosphäre gegeben
ist.
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Mit 72 (Fig. 1, 2) ist schliesslich ein stangenförmiger Schliessriegel
bezeichnet, der jeweils in der Schiebeleiste 20 der beiden Falttüren 16, 18 derart
angeordnet ist, dass mit seiner Hilfe mittels eines an der Aussenseite der Schiebeleisten
vorgesehenen Griffes 74 in deren Anschlag bzw. Schließstellung die Falttüren verriegelbar
sind. Mit Hilfe der beiden Schliessvorrichtungen 10, 12 lässt sich damit der Kofferaufbau
zumindest entlang seiner einen Längsseite im wesentlichen über die gesamte Länge
öffnen. Eine entsprechende Schliessvorrichtung kann auch an der Querseite des Kofferaufbaus
und/oder seiner einen Längsseite vorgesehen sein.