DE2610894A1 - Polymerer schutzueberzug fuer glasgegenstaende - Google Patents
Polymerer schutzueberzug fuer glasgegenstaendeInfo
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Description
Es ist allgemein bekannt, daß Glas in seinem jungfräulichen
Zustand ein sehr haltbares Material ist, jedoch verringern Kratzer und Abrieb auf der Glasfläche seine Festigkeit beträchtlich.
Dementsprechend besitzen Glasgegenstände z.B. Behälter wie Glasgefäße, Flaschen, Gläser u.a. ihre höchste
Festigkeit sofort nach der Formung; diese Festigkeit nimmt jedoch ab, wenn die Fläche des Glasgegenstandes andere Flächen
berührt, wie es bei der Prüfung, der Verarbeitung, beim Verpacken, beim Verladen und bei der Verwendung des Gegenstandes
durch den Konsumenten auftreten kann.
um dieses Problem zu lösen, ist in der Glasindustrie zur Entwicklung
von dünnen, fes.thaftenden, glatten, Schaden verhindernden
überzügen viel geforscht worden, die die Glasfestigkeit erhalten und gestatten, daß der Glasgegenstand vom Konsumenten
angefaßt und verwendet werden kann.
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In der Glasindustrie gibt es hauptsächlich zwei Arten solcher Schaden verhindernder überzüge. Bei der einen Art wird der Behälter
mit einem dünnen organischen überzug am "kalten Ende"
des Kühlofens, wo die Temperatur im Bereich von 93 C bis 2O5°C ist, überzogen. Diese überzüge sind wasserlösliche;
Polyoxyäthylenstearate, vgl. US-PS 2 813 045 (Abbbott) ; Poly äthylen, vgl. US-PS 2 995 533 (Parmer und Schäfer) und
US-PS 2 9 65 596 (Scharf); oder andere organische Materialien, vgl. US-Patentschriften 3 445 275 (Bogart); 3 487 035 (Bogart);
3 357 853 (Pickard); sowie 3 296 174 (Pickard).
Bei der zweiten Art von überzügen wird der Glasbehälter zuerst
am heißen Ende des Kühlofens, wo die Temperatur im Bereich von 538 bis 593°C liegt, mit Metalloxiden wie Oxiden von Zinn,
Titan, Vanadin oder Zirkon überzogen, und danach wird am kalten Ende des Ofens darüber ein organischer Schutzüberzug aufgebracht,
Solche Doppel-Überzüge werden in folgenden US-Patentsehriften
beschrieben; 3 323 889 (Carl und Steigelman); 3 425 859 (Steigelraan);
3 598 632 (Long); 3 554 787 (Plymale); 3 498 825 (Wiens); 3 418 154 (Rawski); 3 420 693 (Scholes and Pickard);
3 445 269 (Bruss et al.); 3 407 085 (Kitaj, et al.); 3 414 429 (Bruss, et al.); und 3 352 707 (Pickard). Bei den obigen überzugsarten
handelt es sich um "Produktionsstraflen" überzüge,
da ihre Aufbringung als Teil des Formungs- und Kühlungsablaufes durchgeführt wird. Die Offenbarungen dieser Patente sind hier
durch Bezugnahme aufgenommen.
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Der Erfolg einiger dieser und anderer Arten von überzügen,
insbesondere solcher am "kalten Ende" aufgebrachten überzüge von Polyäthylen oder Polyoxyäthylen-Stearat (mit oder ohne
die am "heißen Ende" aufgebrachten überzüge von Titandioxid oder Zinndioxid), bei Erhaltung der Festigkeit der Glasbehälter
während der Prüfung, beim Verarbeiten, beim Abfüllen und beim Gebrauch, hat es den Glasforschem gestattet, sich besonders
auf die Probleme einzustellen, die durch falsche Handhabung und versehentlichen Fehlgebrauch der Glasbehälter durch den
Konsumenten verursacht werden.
Glasbehälter gehen gelegentlich dadurch zu Bruch, daß sie fallen gelassen oder anderweitig falsch verwendet werden.
Dieses Problem ist besonders akut, wenn der Glasbehälter einen unter Druck stehenden Inhalt besitzt, wie im Fall von
Bier oder kohlensäurehaltigen alkoholfreien Getränken.
Erfindungsgemäß wird ein überzug für Glasbehälter geschaffen,
der die nach dem Bruch des Glasbehälters zerbrochenen Glasfragmente festhalten kann, um so das Auftreten einer zufälligen
Verletzung zu verringern.
In letzter Zeit ist die Aufmerksamice it auf dieses Problem gerichtet
worden. Die DT-Patentschrift 2 026 909 vom 10.12.1970
offenbart z.B. das überziehen eines Glasbehälters mit einem lose oder fest anhaftenden Kunststoffmaterial, welches dazu
gedacht ist, einen "Beutel" zu bilden, der die Glasbruchstücke
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festhält, wenn der Glasbehälter zerbricht. Der Film wird dadurch gebildet, daß pulverisiertes Polyäthylen auf der Glasflasche
aufgeschmolzen wird. Die deutsche Patentschrift 2 149 219, die am 25.5.1972 veröffentlicht wurde, offenbart
das überziehen von Glasbehältern mit einem Filmüberzug eines hydrolysierten Äthylen-Vinylacetat-Copolymers. Die US-Patentschrift
3 178 049 offenbart einen leichten zusammengesetzten Glasbehälter, der eine Wandungsstärke von ungefähr 0,15 bis
0,70 mm besitzt und auf der Außenseite von einer Umhüllung eines thermoplastischen Materials umgeben ist, dessen Wandungsstärke
mindestens der des Glases gleicht. Die US-Patentschrift 3 415 673 offenbart Glasbehälter, die dadurch gegen
Zerbrechen widerstandsfähig gemacht worden find, daß die äußere Fläche mit einer dünnen, besonders gut haftenden Kunststoffschicht
überzogen wird, die im wesentlichen aus Äthylen- und Acryl-Copolymeren besteht. Eine Grundierung wird verwendet,
damit das Copolymer fest auf der Fläche des Glasgegenstandes haftet.
Untersuchungen der Wirksamkeit organischer überzüge auf die
Zersplitterung von Glasgegenständen haben bewiesen, daß weiche,
flexible "Gummi" - Polymerüberzüge - beim Festhalten der Bruchstücke äußerst wirksam sind. Solche überzüge sind
jedoch für die Verwendung auf Glasbehälter normalerweise nicht geeignet, infolge ihres geringen Widerstandes gegen Abrieb und
Verschrammen, ihrer schlechten Gleiteigenschaften und übrigen Oberfläche, die ein Verarbeiten derartiger Behälter in auto-
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matischen Abfüllstraßen ausschließen. Die vorliegende Erfindung verbessert die physikalischen und Oberflächen-Eigenschaf
ten solcher Überzugsmaterialien durch chemische Vernetzung.
Es wird jedes geeignete Glassubstrat in die Betrachtung miteinbezogen.
I» der besonderen Ausführung dieser Erfindung wird jedoch ein Glasbehälter verwendet. In der folgenden Beschreibung
werden die Ausführungsarten und besonderen Verfahren dieser Erfindung im allgemeinen anhand eines Glasbehälters
als Unterlage diskutiert.
Erfindungsgemäß wird ein überzogenes Glassubstrat hergestellt, das bruchstück-festhaltende Eigenschaften besitzt.
Insbesondere wird erfindungsgemäß eine chemisch umsetzbare
überzugsmasse auf die Fläche eines Glassabstrates aufgetragen
und anschließend durch Bestrahlung mit UV-Licht oder anderen Energieformen zu einem polymeren Schutzfilm umgesetzt. Die
chemisch umsetzbare überzugsmasse umfaßt mindestens zwei Bestandteile:
(1) ein gummiartiges thermoplastisches organisches Polymer; und
(2) einen organischen Photosensibilisator.
Das erwähnte "gummiartige thermoplastische organische Polymer" kann als ein elastomerisch organisches Polymer definiert werden,
das eine äußerste Dehnbarkeit von mindestens 100% besitzt. Zur Zeit der Aufbringung auf das Glassubstrat ist das Polymer
thermoplastisch, d.h. es ist nicht vernetzt. Aber es kann
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anschließend durch das Zusammenwirken der organischen Photosensibilisator-Verbindung
und Licht oder einer anderen Energieform vernetzt werden.
Typische Beispiele von geeigneten gummiartigen thermoplastischen organischen Polymeren umfassen: Äthylen-vinylacetat-Copolymere,
hydrolisierte Äthylen-vinylacetat-Copolymere, Äthylen-äthylacrylat-Copolymere, Äthylen-acrylsäure-Copolymere
und ihre Salze, Äthylen-propylen-Copolymere, Styrolbutadien-Copolymere,
die sowohl Block- und Zufalls-Copolymere umfassen, Styrol-isopren-Copolymere, Acrylonitril-butadien-Copolymere,
Isobutylen-isopren-Copolymere, Polyurethane, thermoplastische Polyester, Äthylen-propylen-dien-Terpolymere,
Styrol-äthylen-butylen-Block-Terpolymere, Polypentenamere,
und Polyamide, die von einer "Dimer' -Säure" abgeleitet sind.
Der oben angeführte "Photosensibilisator" besitzt eine ausgedehnte
Bedeutung und soll organische Verbindungen und Zusammensetzungen beschreiben, die unter Einwirkung von Licht im
UV-Spektrum photoreaktiv werden.
Die erfindungsgemäß brauchbaren Photosensibilisatoren sind diejenigen Verbindungen.und Zusammensetzungen, die bekanntlich
die Photo-oxidation, die Photo-Polymerisation und Photovernetzungs-Reaktionen
fördern.
Typische Photosensibilisatoren sind aliphatische und aroma-
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tische Ketone, wie: Acetophenon, Acetoin, 1'-Aceto-naphthon,
21-Acetonaphton, Anisoin, Anthron, Bianthron, Benzil, Benzoin,
Benzoinmethyläther, Benzoinisopropyläther, 1-Decalon , 2-Decalon.
·., Benzophenon, p-Chlorobenzophenon, Dibenzalaceton, Benzoylaceton, Benzylaceton, Deoxybenzoin, 2, 4-Dimethylbenzophenon,
2, 5-Dimethylbenzophenon, 3, 4-Dimethyl-benzophenon,
4-Benzoylbiphenyl, Butyrophenon, 9-Fluorenon, 4,
4-Bis-(dimethylamino)-benzophenon, 4-Dimethylaminobenzophenon,
Dibenzylketon, 4-Methylbenzophenon, Propiophenon, Benzanthron,
1-Tetraion, 2-Tetralon, Valerophenon, 4-Nitro-öenzophenon, Dxn-Hexylketon,
Isophoron und Xanthon.
Aromatische Ketone sind bevorzugt. Insbesondere werden Benzophenon,
Benzoin, Anthron und Deoxyanisoin bevorzugt.
Ebenfalls können als Photosensibilisatoren Chinone verwendet werden, z.B.: Anthrachinon, 1-Aminoanthrachinon, 2-Aminoanthrachinon,
1-Chloroanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon, 2-äthylanthrachinon,
1-Methylanthrachinon, 2-Methylanthrachinon,
1-Nitroanthrachinon, 2-Phenylanthrachinon, 1, 2-Napththochinon,
1, 4-Naphthochinon, 2-Methyl-1, 4-Naphthochinon, 1, 2-Benzanthrachinon,
2, 3-Benzanthrachinon, Phenanthrenechinon, 1-Methoxyanthrachinon, 1, 5-Dichloroanthrachinon und 2, 2'-Dimethy1-1,
1'-Dianthrachinon und Anthrachinon-Farbstoffe. Bevorzugte
Chinone sind 2-Methylanthrachinon, 2-Chloroanthrachinon und 2-Äthylanthrachinon*
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Weitere andere Verbindungen, die als Photosensibilisatoren verwendet werden können, sind Azo-Verbindungen. Typische geeignete
Verbindungen sind: 2-Azo-bis-isobutyronitril, 2-Azobis-propionitril,
Dimethyl-2-azo-bis-isobutyrat, 1-Azo-bis-1-cyclo-hexancarbonitril,
2-Azo-bis-2-methylheptanitril, 2-Azo-bis-2-methylbutyronitril,
4-Azo-bis-4-cyanopentansäuref Azodicarbonainid, Äzobenzol und Azo-Farbstoffe.
Andere PhotosensibiLisatoren sind dem Fachmann bekannt. Unter diesen sind: Aromatische Kohlenwasserstoffe wie Naphthalen,
Anthracen, Phenanthren, und 1-Phenyldecan; aromatische Nitroverbindungen
wie Nitrobenzol, p-Nitroanisol, 4-Nitrobiphenyl,
p-Nitroanilin und 2, 4, 6-Trinitroanilin; "Aldehyde, z.B.
2-Äthylhexanal, Tetradecylaldehyd, phenylacetaldehyd, Benzyldehyd,
p-Anisaldehyd, 4-Benzyloxybenzaldehyd, 3, 4-Dibenzyloxybenzaldehyd,
p-n-Octyloxybenzaldehyd, 1-Naphthaldehyd,
2-Naphthaldehyd und 9-Anthraldehyd; organische Schwefelverbindungen
wie Diphenyldisulfid, Dibenzyldisulfid, Dibenzoyldisulfid, Dilauroyldisulfid, 1-naphthalenthiol, Diisopropylbenzolthiol,
2-Mercaptobenzothiazol, 2-Mercaptobenzimidazol,
Tetramethylthiurammonosulfid, Tetramethyl-thiuramdisulfid,
Äthyl-2-benzothiazylsulfonat und p-Toluolsulfonylchlorid;
organische Halogen-Verbindungen wie: chlorierte Paraffine, m
chlorierte Biphenyle und Polyphenyle, chlorierte Toluole, co
Xylole usw., Benzylchlorid, 3, 4-Dimethylbezylchlorid, "^
Benzyhydrylchlorid, Benzalchlorid, Benzotrichlorid, chloriert^
Naphthalene, 1-Chloromethylnaphthalen, Tetrachloro-tetrahydroo
naphthalen, Phenacylchlorid, Phenacylbromid und Styroldibromid;
Arylamine wie: Anilin, N, N-Diäthylanilin, Diphenylamin,
Triphenyl ami η, 1-Naphthylamin, 2-naphthylamin, p, p'-Benzyliden-bis-(M,
N-dimethylanil in), ρ, ρ', ρ ' '-Triannnotri phyl methan,
ρ, ρ', ρ1'-Triaminotriphenylcarbinol und 4, 4'-Diaminobiphenyl.
Zusammenstellungen von zwei oder mehr Photosensibilisatoren
können ebenfalls verwendet werden.
Weitere Photosensibilisatoren können den folgenden Veröffentlichungen
entnommen werden: J. Kosar, "Light-Sensitive Systems",
John Wiley & Sons, New York, 1965, Chapters 4 ("Unsaturated Compounds"), 5 ("Photopolymerization Processes") und 8 ("Photopolymerization
of Vinyl Monomers, "Chem. Revs. £8, 125-151 (1968);.J. F. Rabek "Photosensitized Processes in Polymer
Chemistry: A Review", Photchem Photobiol . 7.>
5-57 (1968); G. Delzenne, "Sensitizers of Photopolymerization", Ind. Chim.
Beige 2±, 739-764 (1959); C. H. McCloskey and J. Bond,
"Photosensitized for Polyester-vinyl Polymerization", Ind. Eng. Chem. 47, 2 125-2129 (1955).
Falls es gewünscht wird, können auch polymerisierbar äthylenisch
ungesättigte Monomere, deren Funktionalität zwei oder größer ist, in der Oberzugszusammensetzung vorliegen.
Typische Beispiele von solchen Monomeren umfassen: Allylacrylat,
Allylmethacrylat, Bisphenol A dimethacrylat, Diallylphthalat,
Diallyladipat, Divinylbenzol , Diäthylenglycoldiacrylat,
Diäthylenglycoldimethacrylat, Äthylendiacrylat,
Äthylendimethacrylat, Hexamethylendiacryl at, Methallyl acryl at,
Pentaerythritoltetraacrylat, Pentaerthyritoltriacrylat,
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Neopentylglycoldimethacrylat, Tetraäthylenglycoldimethacrylat, Diallylallylphosphonat, Triallylcyanurat, Triallylphosphat
und Trimethylolpropantrimethacrylat.
Die Aufbringung der überzugsmasse auf das Glas substrat kann
durch eine Vielzahl verschiedener in der Überzugstechnik bekannte Methoden durchgeführt werden, einschließlich Aufspritzen,
Eintauchen, Aufwalzen, Aufschmelzen oder durch Siebdruck von flüssigen Zusammensetzungen, die Lösungsmittel
oder Dispergenzien zusätzlich zum wesentlichen Polymer und der organischen Photosensibilisator-Verbindung enthalten.
Ebenfalls kann eine Heiß-Schmelzbeschichtung, eine Extrusions- oder Pulver-Beschichtung verwendet werden, sowie die Anbringung
eines vorgeformten Filmes oder einer Hülse der polymeren Photosensibilisator-Zusammensetzung.
Anschließend an die Anbringung des Überzuges auf das Substrat wird der überzug getrocknet, um, falls es notwendig ist, jegliche
flüchtige Materialien, wie Lösungsmittel oder Dispergenzien zu entfernen, und gleichzeitig oder anschließend wird
der überzug vernetzt durch die Anwendung von Strahlungsenergie, wie sichtbare oder ultraviolette Strahlung, ionisierende Strahlung,
Radiofrequenz- oder Mikrowellenstrahlung.
Zusätzlich zu dem erforderlichen Polymer und Photosensibilisator und dem wahlfreien polyfunktionellen Monomer, kann die
Schutzüberzug-Zusammensetzung ein oder mehrere zusätzliche
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Bestandteile enthalten, die ihr Aussehen oder ihre Eigenschaften verändern können, jedoch nicht ihren wesentlichen
Zweck, Glasbruchstücke zusammenzuhalten, beeinträchtigen. Solche zusätzlichen Bestandteile können Färbungsmittel,
Weichmacher, oberflächenaktive Mittel, Verstärkungsmittel, Schaummittel, Antioxidantien, UV-Stabilisatoren, antistatische
Mittel,. Schmiermittel, flammenabweisende Mittel, Haftverbesserungsmittel sowie Verarbeitungshilfsmittel umfassen.
Die Vereinigung mit einem Silan-Haftverbesserungsmittel ist besonders bei denjenigen Verwendungen vorteilhaft,
die Widerstandsfähigkeit gegen Alkalien erfordern, z.B. bei überzogenen zurückzugebenden Glasbehältern.
Bei einer bevorzugten Ausführungsart dieser Erfindung wird
eine Lösung, die ein gummiartiges thermoplastische Polymer und die organische Photosensibilisator-Verbindung in einem
geeigneten flüchtigen Lösungsmittel enthält, auf die Fläche eines Glasbehälters aufgetragen. Der überzug wird getrocknet
und danach durch eine Strahlungsquelle, vorzugsweise im ultravioletten Bereich, vernetzt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsart der vorliegenden Erfindung wird eine organische Photosensibilisator-Verbindung
in eine wässrige Emulsion ("Latex") eines gummiartigen thermoplastischen Polymers eingetragen. Die entstandene Emulsion
wird auf die Fläche eines Glassubstrates aufgetragen, bei Umgebungstemperatur oder erhöhter Temperatur getrocknet und
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danach durch Bestrahlen im ultravioletten Bereich vernetzt.
In einer weiteren besonderen Ausführungsart der vorliegenden
Erfindung wird ein Treibmittel, z.B. eine Azo-Verbindung, in die flüssige Überzugsmasse eingetragen, die ebenfalls ein
gummiartiges thermoplastisches Polymer, eine organische Photosensibilisator-Verbindung sowie ein geeignetes Lösungsmittel
oder Dispergens enthält. Die entstandene Mischung wird
auf die Glasfläche aufgetragen, getrocknet, erwärmt, und mit ultraviolettem Licht bestrahlt, um ein Glassubstrat herzustellen,
das einen zellularvernetzten Schutzüberzug trägt.
Die Überzüge der vorliegenden Erfindung können in laminierten Kombinationen mit anderen Überzügen verwendet werden, wie ζ.
B. dünnen glatten Überzügen von oxidiertem Polyäthylen; Grundierungen, insbesondere solchen, die Silan-Kupplungsreagenzien
enthalten, die die Haftung am Glas sogar in Gegenwart von Wasser und Alkalien erhöhen sowie abriebwiderstandsfähigen
Außenüberzügen.
Die erfindungsgemäßen vernetzten polymeren Überzüge besitzen kennzeichnenderweise eine ausreichende Dicke (0,005 cm oder
mehr), um einem Zerspringen eines unter Druck stehenden Behälters zu widerstehen, z.B. eines mit einem kohlesäurehaltigen
alkoholfreien Getränk oder biergefüllten Behälters. Jedoch können auch andere dünnere Schutzüberzüge der gleichen
Art verwendet werden, insbesondere für Zwecke, bei denen der
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Behälter keinen Innendruck aufweist.
Bei einem Zwei-Komponenten-System geht man davon aus, daß
die vernetzbaren polymeren Zusammensetzungen dieser Erfindung ungefähr 90 bis 99,99 Gew.-% des gummiartigen thermoplastischen
organischen Polymers und ungefähr 0,01 bis 10 Gew.-% des organischen Photosensibilisator-Materials enthalten.
Vorzugsweise wird die polymere Überzugsmasse dadurch photoreaktiv gemacht, daß gleichmäßig darin ungefähr 0,1 bis 5
Gew.-% des Photosensibilisators dispergiert oder eingetragen werden. Besonders bevorzugt ist die Verwendung von ungefähr
0, 1 bis 2 Gew.-% des Photosensibilisators.
Bei einem Drei-Komponenten-Grundsystem ist davon auszugehen, daß die vernetzbaren polymeren Zusammensetzungen der vorliegenden
Erfindung üblicherweise ungefähr 70 bis 99,99 Gew.-% des gummiartigen thermoplastischen organischen Polymers, ungefähr
0,01 bis 10 Gew.-% des organischen Photosensibilisator-Materials sowie ungefähr 0 bis 30% des v/ahlweisen polyfunktionellen
Monomers enthalten.
Die Anteile solcher zusätzlichen Bestandteile, wie sie im Zwei- oder Drei-Komponenten-System vorliegen können, sind
bei der Berechnung dieser Prozentangaben nicht berücksichtigt worden.
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Das folgende Beispiel stellt die beste Ausführungsart dar,
die von den Erfindern zur Durchführung dieser Erfindung vorgeschlagen wird.
Es wird eine Lösung hergestellt, die 0,5 Gewichtsteile Benzophenon
und 24,5 Gewichtsteile Estan 5715 (thermoplastisches Polyurethan, B.F. Goodrich Company) in 75 Teilen Methyläthylketon
enthält. Die entstandene Lösung wird auf die Außenfläche von 12 handelsüblichen Glas-Getränkebehältern mit einem
Inhalt von 495 ecm durch das Eintauch-Überzugsverfahren aufgetragen;
jede Flasche wird auf 7O°C vorgewärmt, zweimal im E intauch verfahren überzogen, 15 Minuten bei 70°C getrocknet,
und danach eine Stunde bei 12O°C ausgehärtet. Diese Verfahrensweise
bewirkt die Auftragung eines einheitlichen Überzuges einer Dicke von 0,076 cm + 20%.
Drei der überzogenen Flaschen werden mit HochintensitätsüV-Licht
für eine Zeitspanne von 2 Minuten bestrahlt (Hauptwellenlänge 253,7 Millimikron, größere Intensität als 6000
Mikrowatt/cra ). Weitere Gruppen von je drei Flaschen werden
auf gleiche Weise für die Dauer von 10 bzw. 60 Minuten bestrahlt. Die letzte Gruppe von drei Flaschen wird nicht bestrahlt
.
Die Oberflachenklebrigkeit jeder Gruppe von drei Flaschen
wird dadurch bewertet, daß zwei Flaschen auf einer horizon-
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talen Fläche nebeneinander hingelegt werden und die dritte
Flasche auf die beiden anderen gelegt wird, um eine Pyramide zu bilden. Danach wird die Kraft festgestellt, die benötigt
wird, um die Flaschen zu trennen. Eine beträchtliche Kraft wird benötigt, um die unbestrahlten und die für die Dauer
von zwei oder zehn Minuten bestrahlten Flaschen zu trennen. Jedoch wird eine beträchtlich geringere Kraft benötigt, um
die für 60 Minuten bestrahlten Flaschen zu trennen.
Die überzogenen Flaschen werden ferner einem Test zur simulierten Konturabnutzung unterworfen. Auch hier weisen die
für 60 Minuten bestrahlten Flaschen eine bessere Ausführung auf, d.h. eine bessere Widerstandsfähigkeit gegen Verschrammen
der Überzugsfläche beim Abrieb von Flasche-an-Flasche.
Die überzogenen Behälter werden mit verdünnter Schwefelsäure gefüllt durch Zugabe einer vorgegebenen Menge festen Natriumhydrogencarbonats
kohlensäurehaltig gemacht bis zu einem In-
nendruck von ungefähr 4, 2 kg/cm . Die mit einer Kappe verschlossenen
Behälter werden dann aus einer Höhe von 1,2 Metern auf eine waagerechte Stahlplatte fallen gelassen. Sämtliche
Überzüge zeigen eine deutlich ausgeprägte Tendenz, Glasbruchstücke zusammenzuhalten; es ergibt sich kein meßbarer Unterschied
hinsichtlich der Bruchstückzersplitterung zwischen unbestrahlten und bestrahlten Flaschen.
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Claims (6)
- Ansprüche:My Verfahren zur Bildung eines Schutzfilmes auf der Fläche eines Glassubstrates, dadurch gekennzeichnet, daß eine polymere vernetzbare Überzugszusammensetzung auf die Fläche des Glassubstrates aufgetragen wird, wobei die überzugszusaramensetzung mindestens ein gummiartiges thermoplastisches organisches Polymer und mindestens einen organischen Photosensibilisator enthält, da£ die polymere Zusammensetzung in situ auf der Substratfläche derart mit Energie beaufschlagt wird, daß sie vernetzt wird und einen schützenden polymeren Film bildet.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das gumtniartige thermoplastische Polymer eine äußerste Dehnbarkeit von mindestens 100% besitzt.
- 3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daßder vernetzte Schutzfilm eine Dicke von mindestens 0,005 cm besitzt.
- 4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die polymere vernetzbare Überzugszusammensetzung 90 bis 99 Gew.-% des thermoplastischen organischen Polymers und 10 bis 0,01 Gew.-% des organischen PhotosensibdLisators enthält. _ -- _609841/0 9 78
- 5. Glasbehälter, der mindestens teilweise mit einem polymeren Schutzfilm ausreichender Dicke überzogen ist, um einem Zerspringen des Glasbehälters unter Druck zu widerstehen, dadurch gekennzeichnet, daß der Schutzfilm ein in situ auf dem Glasbehälter aus einer Zusammensetzung, die mindestens ein gummiartiges thermoplastisches organisches Polymer und mindestens einen organischen Photosensibiiisator enthält, gebildeter Film aus vernetzten Materi.' L ist.
- 6. Glasbehälter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet.- IaO die Dicke des polymeren Filmes mindestens O,Ci)5cm betr".ot.0 9 8 41/0378 ORIGINAL INSPECTED
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