DE2610593A1 - Verfahren zur herstellung elektrisch leitender kontaktbruecken, danach hergestellte kontaktbruecken an fluessigkristallzellen und anwendung der fluessigkristallzellen als anzeigeelement, insbesondere mit multiplex ansteuerung - Google Patents
Verfahren zur herstellung elektrisch leitender kontaktbruecken, danach hergestellte kontaktbruecken an fluessigkristallzellen und anwendung der fluessigkristallzellen als anzeigeelement, insbesondere mit multiplex ansteuerungInfo
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Description
22/76 Fk/ho
19.1.1976
BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie., Baden (Schweiz)
Verfahren zur Herstellung elektrisch leitender Kontaktbrücken, danach hergestellte Kontaktbrücken an Flüssigkristallzellen
und Anwendung der Flüssigkristallzellen als Anzeigeelement, insbesondere mit Multiplex-Ansteuerung.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung elektrisch leitender Kontaktbrücken zwischen in zwei
Ebenen gegenüberliegenden Leiterbahnen, eine nach diesem Verfahren hergestellte Flüssigkristallzelle sowie die Anwendung
der Flüssigkristallzelle als Anzeigeelement, insbesondere mit Multiplex-Ansteuerung.
Beim Bau von Anzeigeelementen sowie in der Mikroelektronik (Dickfilmtechnik) stellt sich immer wieder die Aufgabe, elektrisch
leitende Kontaktbttücken bei geringen räumlichen Abmes-
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sungen rationell und betriebssicher herzustellen.
Zur Herstellung elektrisch leitender Kontaktbrücken, beispielsweise
zwischen Elektrodenanschlüssen von Flüssigkristallzellen, sind verschiedene Verfahren bekannt; DT-OS 2 058 104 beschreibt,
wie Metalldrähte, z.B. Golddraht, an geeigneten Stellen zwischen die Elektroden geklemmt, als Kontaktbrücken und gleichzeitig
als Abstandhalter zwischen den Zellenplatten wirken.
Eine weitere Methode ist in DT-OS 2 201 267 beschrieben. Hier wird eine Metallschicht durch lokales, induktives Erhitzen mit
der ebenfalls erweichten Trägerplatte verbunden.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Herstellung von elektrisch leitenden Kontaktbrücken für gegenüberliegende Leiterbahnen
zu schaffen, bei welchen Leiterbahnen der Raster-Abstand, d.h. der Abstand benachbarter Leiterbahnen gross ist in
auf den Abstand der gegenüberliegenden, zu verbindenden Leiterbahnen.
Das Verfahren soll eine rationelle Massenfertigung von Kontaktbrücken an Flüssigkristallzellen, insbesondere an Flüssigkristallzellen,
welche für Multiplex-Ansteuerung bestimmt sind, erlauben.
Die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass einem nichtmetallischen
Löt- oder Bindemittel Metallteile zugemischt
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werden, deren grösste Ausdehnung wenigstens annähernd dem Abstand
der gegenüberliegenden Leiterbahnen entspricht.
Das erfindungsgemässe Verfahren bietet den Vorteil, dass in
einem ohnehin notwendigen Arbeitsgang, beispielsweise dea Aafbringen eines Verschlusssteges der Flüssigkrietallzellen-
Fertigung, Kontaktbrücken hergestellt werden können.
An Hand von Zeichnungen sollen nachfolgend Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert werden.
Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung zweier an den sichtbaren elektrodenbeschichteten Flächen gegeneinanderzulegender
Zellenplatten,
Fig. 2 eine vereinfachte Schnittdarstellung einer Flüssig·?
kristallanzeige ohne angelegte Spannung,
Fig. 3 das Prinzip einer erfindungsgemässen Kontaktbrücke an
zwei gegenüberliegenden Elektrodenanschlüssen,
Fig. 4 Elektrodenformen und schematisierte Anschlüsse einer Flüssigkristallzelle, die für Multiplex-Ansteuerung
bestimmt ist.
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Gemäss Fig. 1 bezeichnen die Bezugszahlen 1, 2 Zellenplatten
aus Glas, auf denen Elektroden 3, 1I, 5 und ein Justierkreuz 9
aufgebracht sind. Die Elektrode 3 ist für die Zifferanzeige segmentiert und weist neben den dafür vorgesehenen acht Elektrodenanschlüssen
6 einen weiteren mit 6' bezeichneten Anschluss für eine randseitig angebrachte Kontaktierungselektrode
H auf. Die Elektrode 5 besteht aus miteinander elektrisch leitend verbundenen Teilen sowie einem Elektrodenanschluss
51 ·
Die Herstellung derartiger Zellenplatten ist aus CH-PS 557 bekannt. Ebenso sind weitere, die Flüssigkristallzellen-Herstellung
und insbesondere das Glaslöten betreffende Verfahrensschritte in dieser Patentschrift beschrieben.
Aus Fig. 2 lässt sich die Wirkungsweise einer als nematische Drehzelle ausgelegten Flüssigkristallzelle ersehen. Die Zellenplatten
1, 2 tragen die Elektroden 3, 5, welche mit einer als Wandorientierung 11 dienenden Schicht versehen sind. Ein Qlaslotaufdruck
10 ist, tiberproportional hoch, als stirnseitige Zellenbegrenzung eingezeichnet. Die in Fig. 2 im Schnitt dargestellte
Flüssigkristallzelle zeigt den Ruhezustand. Die Ausrichtung der Flüssxgkristallmoleküle in den Grenzschichten der
Zellenplatten 1, 2 wird durch die Wandorientierung 11 verur-
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sacht, so dass eine schraubenförmige Gesamtstruktur entsteht.
Durch Anlegen einer Spannung an die Elektrodenflächen richtet sich der Grossteil der Moleküle in Feldrichtung aus.
In Fig. 3 sind wiederum die Zellenplatten 1, 2 mit den gegenüberliegenden
Elektrodenanschlüssen5'j6 jedoch an einem Ausschnitt
aus einer zusammengebauten Flüssigkristallzelle ersichtlich. Als Abstandhalter zwischen den Zellenplatten dient
wiederum ein Glaslotaufdruck 10. Diesem Glaslotaufdruck 10 sind Metallteile 20 in Form von Silberkörnern mit einem Gewichtsanteil
von 10 /oo der Gesamtmischung beigemengt.
Der Glaslotaufdruck 10 besitzt eine Doppelfunktion. Einerseits dient er längs den Aussenkanten der Zellenplatten 1,
als Dichtung und andererseits als isolierendes Bindemittel für die Metallteile 20. Die Metallteile 20 weisen in ihrer grössten
Ausdehnung Längen von 10 ax. auf und wirken zwischen den in
zwei Ebenen, auf den Zellenplatten 1, 2 aufgebrachten und einander gegenüberliegenden Elektrodenanschlüssen 51 und 6f
als Kontaktbrücken (in y-Richtung).
Da sich bei einem derart geringen Anteil an Metallteilen in der Gesamtmischung nur vereinzelt mehrere Metallteile berühren,
resultiert in x-Richtung keine elektrische Leitfähigkeit.·
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Somit lassen sich die erforderlichen Kontaktbrücken zwischen den Elektrodenanschlüssen5»"durch einfaches Beimengen von
Gold, Silber oder andern gut leitenden Metallteilen zu der den Glaslotaufdruck 10 bildenden Glaslotpasta herstellen. Im
bekannten (CH-PS 557 071) Pertigungsprozess der Flüssigkristallzellen-Herstellung
ist kein zusätzlicher Arbeitsgang erforderlich. Gelötet wird der Glaslotaufdruck 10 in einem
Glaslotprozess bei Temperaturen von ca. 400° C während etwa 1 Stunde Dauer.
Es ergibt sich daraus die Forderung an die Metallteile 20: Schmelzpunkte über 1IOO0 C und eine geringe Neigung zum Oxydieren
aufzuweisen.
Aus diesen Gründen ist die Verwendung von Edelmetallen als
Kontaktbrücken angezeigt. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob das oben beschriebene Verfahren auch auf weitere, an sich
bekannte, niedrigere Prozess-Temperaturen erfordernde Arten der Zellenherstellung anwendbar sei.
Versuche haben gezeigt, dass durch Beimengen von Metallteilen 20, z.B. aus Messing, in das Epoxyharz-Bindemittel von in einem
Klebeverfahren hergestellten Zellen dieselbe Kontaktwirkung erzielt werden kann.
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Durch beispielsweise kugelförmige Metallteile 20 mit einem Durchmesser gleich dem Soll-Abstand der Zellenplatten 1,2
lässt sich gleichzeitig mit der Kontaktbrücken-Herstellung auch der Abstand der Zellenplatten 1, 2 bestimmen. Die Metallteile
20 übernehmen damit die Funktion von Abstandhaltern ("spacer").
Das erfindungsgemässe Verfahren eignet sich ebenfalls bei Anwendung
von Polyester-Bindemitteln. Bekanntlich (DT-OS 2322616) können Zellen auch mittels photopolymeren Substanzen - Material
der Polyestergruppe mit einem Photosensibilisator - bei Prozess-Temperaturen von ca. 150° C durch Polymerisation, anschliessendes
Aushärten durch eine Belichtung und durch thermoplastische Verbindung der Zellenplatten hergestellt werden.
Durch Beimengen von Metallteilen 20 in die photopolymere Substanz lässt sich die Kontaktbrücken-Herstellung in den Fabrikationsprozess
ohne grossen Aufwand integrieren.
Die Konzentration der Metallteile 20 im Bindemittel richtet sich allgemein nach der Breite der Elektrodenanschlüsse 6' und
dem Raster-Abstand benachbarter Elektrodenanschlüsse. Es hat sich gezeigt, dass breite Elektrodenanschlüsse 6 nur eine
geringe Konzentration an Metallteilen 20 erfordern, da die
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Wahrscheinlichkeit des Auftretens mehrerer, einzelner Kontaktbrücken
grosser ist als bei schmalen Elektrodenanschlüssen 6f
(s. Pig. 3 Kontaktbrücken bei geringer Konzentration an Metallteilen 20). Werden Kontaktbrücken bei schmalen Elektrodenanschlüssen
und geringem Raster-Abstand benötigt, ist die Konzentration
der Metallteile 20 derart zu erhöhen, dass auf der Breite des Elektrodenanschlusses mindestens eine einzelne Kontaktbrücke
gebildet wird. Anderseits darf die Konzentration an Metallteilen 20 nicht zu hoch sein; die Bildung von Kontaktbrücken
in x-Richtung ist zu vermeiden.
Während das erfinderische Verfahren bereits bei konventionell
angesteuerten Flüssigkristallzellen den Vorteil bietet, sämtliche Elektrodenanschlüsse 6'beider Zellenplatten 1, 2 rationell
auf eine einzige Zellenplatte 1 überzuführen, erscheint dies bei Flüssigkristallzellen mit Multiplex-Ansteuerung als
überragender Vorteil gegenüber dem Stand der Technik.
Eine für Multiplex-Ansteuerung geeignete Flüssigkristallzelle
weist ein Frontglas 30 und ein Rückglas 40 auf, Fig. 4. Auf
dem Frontglas 30 sind Elektrodenelemente 31 vorhanden, welche untereinander über Verbindungsleitungen 33 elektrisch leitend
in Kontakt stehen. Sämtliche Verbindungsleitungen 33 führen zu den auf einer Seite liegenden Anschlusspunkten a, b, c, d,
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e, f, und g. Auf dem Rückglas *JO sind sogenannte Rückelektroden
C-, Cp bis C„ angebracht. Jede dieser Rückelektroden
- , C0 bis C.T weist ein Leiterbahn-Element Sn , 6„ bis Sn
1 2 N C1 C2 C^
auf. Zu diesen Leiterbahn-Elementen korrenspondieren weitere Leiterbahn-Elemente 6 ,6 ,6 - 6 welche sich auf dem
Cl C2 C3 0N'
Frontglas 30 befinden. Die dazu gehörigen Anschlusspunkte
sind C1, Cp, c, und c...
Im Laufe des Herstellungsprozesses dieser Flüssigkristallzellen wird auf das Frontglas 30 ein Glaslotaufdruck 10 aufgebracht,
welchem mit einem Gewichtsanteil von ca. 5 /oo Metallteile 20 in Form von Goldkörnern beigemengt sind. Nach
dem Auflegen des Rückglases HO auf den Glaslotaufdruck 10
und dem anschliessenden Glaslotprozess bilden sich die gewünschten Kontaktbrücken zwischen den Leiterbahn-Elementen
6 - 6p . Dadurch wird es möglich, sämtliche Anschlüsse an
dieser Flüssigkristallzelle in einer Ebene, an den Anschlusspunkten a - c„ anzubringen, wodurch eine sehr rationelle
Integration der Flüssigkristallzelle in eine integrierte, elektronische Schaltung möglich ist.
Das beschriebene Verfahren ist nicht nur auf die Anwendung bei Flüssigkristallanzeigen beschränkt. Es lässt sich auch
bei Gasentladungsanzeigen, etc. anwenden; grundsätzlich
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überall, wo elektrisch leitende Kontaktbrücken in ähnlichen räumlichen Verhältnissen erzielt werden müssen.
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Claims (11)
- 22/76PatentansprücheIJ Verfahren zur Herstellung elektrisch leitender Kontaktbrücken zwischen in zwei Ebenen gegenüberliegenden Leiterbahnen, dadurch gekennzeichnet, dass einem nichtmetallischen Löt- oder aushärtbaren Bindemittel (10) Metallteile (20) zugemischt werden, deren grösste Ausdehnung wenigstens annähernd dem Abstand der gegenüberliegenden Leiterbahnen entspricht.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Löt- oder Bindemittel (10) Metallteile (20) mit einem Gewichtsanteil von 1-20 °/oo der Gesamtmischung zugesetzt werden.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Lötmittel (10) Glaslot verwendet wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Glaslot (10) bei einer Temperatur von mehr als 400° C verschmolzen wird.
- 5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass709835/0539ORIGINAL INSPECTED22/76-ι-als Bindemittel (10) ein aushärtbares Polyester- oder Epoxymaterial verwendet wird.
- 6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Metallteile (20) Edelmetalle verwendet werden.
- 7. Nach dem Verfahren gemäss Anspruch 1 hergestellte Flüssigkristallzelle .
- 8. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallteile (20) in ihrer grössten Ausdehnung genau dem Soll-Abstand der Zellenplatten entsprechen.
- 9. Flüssigkristallzelle nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Metallteile (20) wenigstens annähernd kugelförmig sind, wobei die Durchmesser bzw. die grösste Ausdehnung der Metallteile genau dem Soll-Abstand der Zeilenplatten entsprechen.
- 10. Verwendung der Flüssigkristallzelle gemäss Anspruch 7 als Anzeigeelement.
- 11. Verwendung der Flüssigkristallzelle gemäss Anspruch 10,709835/053922/76• 3 .dadurch gekennzeichnet, dass das Anzeigeelement im Multiplex-Betrieb angesteuert wird.BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie.709835/0539
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