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Austragsvorrichtung fUr Gipskocher"
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Die Erfindung betrifft eine Austragsvorrichtung für einen Gipskocher
zum Brennen von Gips.
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Neben einem einfachen im Bereich Uber dem Kesselboden in der Kesselwandung
angebrachten Auslaß mit Schieber zum chargenweisen Betrieb sind auch Vorschläge
zum kontinuierlichen Austrag des gebrannten Gipses gemacht worden. Diese sehen eine
Steigleitung vor, die ebenfalls im Bereich Uber dem Kocherboden ansetzt und deren
Abzugspunkt etwa in Höhe des FUllstutzens im Kesseldeckel liegt. Eine solche Austragsvorrichtung
ist z.B. aus der deutschen Patentschrift 1 258 321 bekannt geworden. Um nun neben
dem kontinuierlichen Austrag auch chargenweise austragen zu können, ist bei einer
weiteren derartigen Vorrichtung nach der deutsohen Patentschrift 1 508 530
vorgeschlagen,
wahlweise den gebrannten Gips von der Austragsvorrichtung wieder in das Kesselinnere
zurUckzufUhren und dort das Gut wie schon eingangs geschildert, im Bereich über
dem Kesselboden aus einer durch einen Schieber verschließbaren Austragsöffnung abzunehmen.
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Während die chargenweise Entnahme keine Schwierigkeiten bietet, setzt
die Anwendung der bekannten Steigrohre eine ausreichende Fluidisierung der KesselfUllung
und insbesondere des Materials, das gerade das Steigrohr passiert, voraus. Die durch
den beim Brennen entweichenden Wasserdampf gegebene Fluidisierungswirkung reicht
nicht in allen Fällen aus, um den gebrannten Gips selbsttätig auszutragen. Es muß
dann zur UnterstUtzung des Austragsvorganges Preßluft in das Steigrohr eingefUhrt
werden. Ist das Steigrohr nicht im Inneren des Kessels angeordnet, oder so angeordnet,
daß seine Wandung nicht ringsum gleichmäßig beheizt ist, besteht die Gefahr von
Anbackungen an der Rohrwandung, die zu Querschnittsverengungen führen. Es ist also
notwendig, falls nicht von vornherein fUr eine gleichmäßige und ausreichende Beheizung
des Steigrohres durch dessen entsprechende Anordnung im Kesselinneren gesorgt ist,
das Steigrohr gesondert zu beheizen. Schließlich werden gröbere Teilchen schlechter
ausgetragen als feinere. Derartige Steigrohre können also wirkungsvoll nur bei sehr
fein gemahlenem Rohgips verwendet werden. Abhängig von den verschiedenen Anwendungszwecken
ist Jedoch oft ein gröberes oder gemischtes Korn erwUn,scht. Hier wUrde es zu Schwierigkeiten
beim Austrag, z.B. zu einer Anhäufung der gröberen Teilchen im Kesselinneren,kommen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Austragsvorrichtung
fUr einen Gipskocher zu schaffens die sowohl kontinuierlich, als auch chargenweisen
Austrag erlaubt,
wobei dieser Austrag unabhängig von der Fluidisierung
des auszutragenden Materials und der Korngröße desselben einwandfrei funktioniert,
so daß eine entsprechend hohe Betriebssicherheit des Gipskochers gegeben ist.
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Die Erfindung Bst die Aufgabe durch eine Austragsvorrichtung für
einen Gipskocher, die ein vom Bereich über dem Kesselboden des Kochers angenähert
horizontal nach außen führendes Austragsrohr aufweist, in welchem eine Förderschnecke
mit regelbarem Antrieb angeordnet ist.
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Diese Schnecke erlaubt zunächst einen kontinuierlichen Abzug des
fertig gebrannten Gipses bei entsprechender Drehzahl. Soll chargenweiser Betrieb
durchgeführt werden, wird mit Hilfe der höchsten Drehzahl der Schnecke ausgetragen,
so daß eine entsprechend schnelle Entleerung des Kessels erfolgt, worauf der Schneckenantrieb
wieder still gesetzt wird.
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Aus der österreichischen Patentschrift 224 571 ist zwar ein Gipskocher
bekannt geworden, der im Bereich über dem Boden des Kessels ein waagerechtes Rohr
mit einer Förderschnecke aufweist. Diese Vorrichtung dient jedoch ausschließlich
zur Beschickung des Gipskochers mit- Rohgips, während der gebrannte Gips oben aus
dem Kessel abgeführt wird. Dies soll dort auf Grund des Unterschiedes im spezifischen
Gewicht von Rohgips und gebranntem Gips selbsttätig kontinuierlich erfolgen.
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Die Förderschnecke kann als Vollschnecke oder auch als Bandschnecke
ausgebildet sein.
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In beiden Fällen sorgt sie dafUr, daß das Austragsrohr ständig freigehalten
wird. Anbackungen an der Rohrwandung können nicht auftreten.- Durch die durch die
Schnecke
gegebene Zwangsförderung wird auch verhältnismäßig grob
gekörntes Material sicher ausgetragen. Eine zusätzliche Beheizung des Austragsrohres
ist nicht notwendig, ebenso wenig wie die Anwendung von Preßluft. Die Fluidisierung
des Gipses bei Jedem Temperaturbereich reicht bei Einsatz der vorgeschlagenen Austragsvorrichtung
aus.
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Die Schnecke kann sowohl durch ihren Antrieb rechtsals auch linksdrehend
angetrieben werden. Damit wird möglich, bei stark schießendem Austragsgut die Auslaufgeschwindigkeit
zu vermindern.
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Vorteilhafterweise ist dem Austragsrohr mit der Förderschnecke ein
Hosenrohr mit einer Klappe in der Rohrverzweigung und einer Schleuse in dem einen
Zweigrohr nachgeschaltet. Auch mit dieser Schleuse kann bei stark schiessendem Austragsgut
die Austragsmenge sicher geregelt werden. Soll chargenweiser Betrieb durchgeführt
werden, wird die Schleuse durch das andere Zweigrohr und entsprechende Stellung
der Klappe in der Rohrverzweigung einfach umgangen.
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Die erfindungsgemäße Austragsvorrichtung kann auch bei kontinuierlichem
direktem oder indirektem Brennen, wie auch beim Trocknen anderer GUter, in vergleichbaren
Anlagen vorteilhaft eingesetzt werden.
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Weitere Merkmale der Erfindung und Einzelheiten der durch dieselbe
erzielten Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung einer in der
beigefügten Zeichnung rein schematisch und beispielsweise dargestellten AusfUhrungsform
des Erfindungsgegenstandes.
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Der nur schematisch in Strichzeichnung dargestellte Gipskocher weist
einen Kessel 1 mit einer Außenwandung 2 und einem zwischen dieser und einer weiteren
Wandung 4
gebildeten Ringraum 5 auf. Unter dem Boden 5 des Kochbehälters
6 befindet sich die Heizkammer 7. Durch den Kessel 6 führen Heizgaszüge 8. Im Kochbehälter
6 läuft ein Rührwerk 9 um. Der Kessel weist des weiteren eine Heizgaseintrittsöffnung
10 und einen Heizgasauslaß 11, einen Aufgabestutzen 12 für den Rohgips und einen
Brüdenabzugsstutzen 13 auf. Weiterhin ist am Kocheraustrag eine Abschlußvorrichtung
23 angebracht.
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Die erfindungsgemäße Austragsvorrichtung besteht zunächst im wesentlichen
aus einem Austragsrohr 14, das angenähert horizontal oder auch leicht geneigt im
Bereich über dem Kesselboden 5 am Kochbehälter angesetzt ist.
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Im Inneren des Austragsrohres 14 läuft eine Förderschnecke 15, die
mit einem regelbaren Antrieb 16 ausgestattet ist. Die Drehzahl der Förderschnecke,
wie auch die Drehrichtung derselben können mit diesem Antrieb geregelt werden.
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Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform schließt sich an
das Austragsrohr 14 ein Hosenrohr 17 an, in dessen Rohrverzweigung eine Klappe 18
vorgesehen ist.
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Das eine Zweigrohr 19 des Hosenrohres fUhrt ohne weitere Regelungsmittel
z.B. in einem Sammelbehälter 21, im anderen Zweigrohr 20 ist eine Zellenradschleuse
22 angeordnet.