DE2608552A1 - Verfahren zum direktvergiessen von metallschmelze in eine kokille und selbstgehendes, hitzefestes lagenmaterial dafuer - Google Patents
Verfahren zum direktvergiessen von metallschmelze in eine kokille und selbstgehendes, hitzefestes lagenmaterial dafuerInfo
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Description
Verfahren zum Direktvergießen von Metallschmelze in eine Kokille und selbstgehendes, hitz%testes Lagenmaterial dafür
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Direktgießverfahren für die Herstellung von Barren oder Rohblöcken sowie langgestreckte
Hohlkörper aus einem selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial für dieses Verfahren«
Das Vergießen von Eisen- und Nichteisenmetallen in Block-Kokillen erfolgt bekanntlich durch direktes Eingießen oder
durch steigenden Guß, Das direkte Eingießen ist im allgemeinen im Vergleich zum steigenden Guß wirtschaftlicher, und
es ist dabei gleichzeitig möglich, innere Gußfehler zu vermindern, zeB. eingeführte nichtmetallische Einschlüsse aufgrund
von Erosion des Gießtrichters (funnel), des Steigtrichters (fountain) und des Kanalsteins, wie sie bei einer Steiggußanordnung
verwendet werden,. Beim Direktguß treten jedoch erhebliche Oberflächenfehler des Barrens bzw. der Rohbramrae
auf. Hierdurch vergrößert sich die Notwendigkeit für ein
Ke/Bl/ro
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Anschärfen (scarfing), Hobeln oder Schleifen der Barren und der Halbfertigprodukte, woraus sich häufig höhere Herstellungskosten
ergeben als beim Steiggußverfahren«,
Es ist bekannt, daß Barren-Oberflächenfehler beim Direktguß hauptsächlich durch das Auftreten von Spritzern in der Kokille
verursacht werden«, Erfindungsgemäß wurde nun den Unterschieden
im Metallfluß innerhalb der Kokille beim Steigguß und beim Direktguß besondere Aufmerksamkeit gewidmet. Hierbei hat es
sich bestätigt, daß das Auftreten von Oberflächenfehlern zusätzlich dem Zustand des Metallschmelzenflusses in der Nähe
der konvexen Wölbungsfläche bzwo Meniskus, der sich an der
Kokillenwand auf der Schmelzenoberfläche bildet, zugeschrieben werden kann.
Der Metallschmelzenfluß innerhalb der Kokille beim Steigguß und beim Direktguß ist in den Fig. 1 und 2 veranschaulichte
Beim Steigguß tritt die Metallschmelze 3 gemäß Fig0 1 über
einen Kanalstein 10 in den Boden der Kokille 9 ein. Hierbei steigt die Schmelzenoberfläche 1 allmählich in der Kokille 9
an, worauf die Ausbildung einer erstarrten Schale bzw« Gußhaut 2 folgte Die heiße Metallschmelze 3 kann jedoch jederzeit
unmittelbar unter dem konvexen Meniskus der Schmelzenoberfläche an der Kokillenwand in Richtung der Pfeile fließen«.
Die dünne erstarrte Schicht, die sich längs des konvexen Meniskus bildet, d.he die Meniskus- oder Grenzflächenhaut 4, wird
durch den zunehmenden statischen Druck infolge des Hochsteigens der Metallschmelzenoberfläche in einen begradigten Zustand
gedrückt und gegen die Kokillenwand flachgedrückt, wodurch sich eine Barrenhaut bildet. Der Steigguß läßt sich
daher durch einen ständigen Anstieg der Metallschmelzenoberfläche und durch einen konstanten heißen Schmelzenstrom unmittelbar
unter der Grenzflächenhaut kennzeichnen«. Wenn unter diesen Bedingungen ein zweckmäßiges Gießpulver (Zuschlagstoff)
auf die Schmelzenoberfläche aufgegeben wird, bildet sich eine
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Schmelzschlacke mit vorteilhafter Zusammensetzung, welche die gesamte Schmelzenoberfläche in der Kokille bedeckt. Die
Schmelzschlacke löst dabei Schwebstoffe, wie Einschlüsse und
Oxidfilme, und sie hält die Meniskushaut ständig sauber* Auf diese Weise können Oberflächenfehler an der Rohbramme wirksam
verhindert werden» Mit anderen Worten: Die beim Steigguß erzielte, überlegene Oberflächengüte kann mit einem vorteilhaften
Fluß der heißen Metallschmelze unmittelbar unterhalb der Meniskushaut verbunden sein, wenn zweckmäßige Flußmittel
bzw. Zuschlagstoffe verwendet werden« In Fige 1 ist bei 11
ein Gießgespann angedeutete
Beim Direktguß gemäß Fig. 2 fällt ein schnellfließender Gießstrom 8 mit hohem ferrostatischen Staudruck (head) unmittelbar
auf die Schmelzenoberfläche 1 in der Kokille 9, wodurch Spritzer 7 entstehen· Diese Spritzer bilden Metallflecken, die an
der Innenwand der Kokille anhaften und erstarren« Außerdem verursacht die auf die Schmelzenoberfläche fallende Metallschmelze
eine Wellenbildung und eine turbulente Horizontalströmung zur Kokillen-Innenwand hin, wie dies durch die Pfeile
angedeutet ist0 Dies kann zu einer unregelmäßigen Änderung
der Meniskusform und zu einem teilweisen Aufbrechen der Meniskushaut 4 führen. Barren- oder Rohbrammen-Oberflächenfehler
werden nicht nur durch das Vorhandensein der erstarrten Metall spritze rf lecke, sondern auch durch ein teilweises Aufbrechen
der Meniskushaut hervorgerufen. Bei Zugabe eines Gießpulvers bzw0 Flußmittels auf diese turbulente Schmelzenoberfläche
vergrößern sich möglicherweise lediglich die Hauteinschlüsse, während Oberflächenfehler der Rohbramme kaum verringert
werdeno Mit anderen Worten: Das Auftreten von Rohbrammen-Oberflächenfehlern
beim Direktguß kann nicht nur auf Spritzer, sondern auch auf den ungünstigen turbulenten Metallschmelzenfluß
in der Nähe der Meniskushaut und zusätzlich auf Schwierigkeiten bezüglich eines zufriedenstellenden Flußmittels
bzw. Zuschlagstoffs zurückgeführt werden,.
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Im Hinblick auf die genannten Bedingungen ist es für die wirtschaftliche Herstellung von einwandfreien Rohbrammen
bzw,. Barren oder Gießblöcken durch Direktguß unter Gewährleistung
praktisch derselben Oberflächengüte wie bei nach dem Steiggußverfahren hergestellten Rohbrammen erforderlich,
daß folgende Erfordernisse erfüllt werden:
1) Das Auftreten von Spritzern gegen die Kokillenwand muß verhindert werden.
2) Das Auftreten der turbulenten Horizontalströmung muß verhindert
werden; es muß für einen vorteilhaft gleichmäßigen Fluß unmittelbar unter der Meniskushaut, wie beim Steigguß,
gesorgt werden.
3) Flußmittel bzwo Zuschlagstoffe (powder casting) müssen
erfolgreich anwendbar sein0
Wenn diesen Erfordernisseh beim Direktguß genügt werden kann, werden die Herstellungskosten für die Rohbrammen erheblich
gesenkt, während gleichzeitig das Produktausbringen verbessert und in manchen Fällen ein automatischer Vergießvorgang
ermöglicht wirde
Im Hinblick auf die genannten Schwierigkeiten sind bereits zahlreiche Verbesserungen des Direktgußverfahrens vorgeschlagen
worden, die sich in die folgenden fünf Kategorien einteilen lassen:
A) Verfahren unter Verwendung von Kokillen, die mit Pappe oder Glasfaserlagen verkleidet sind, deren Poren oder
Hohlräume mit pulverisiertem Kohlenstoff, Metall, feuerfestem Stoff Oodglo gefüllt sind (japanische Auslegeschriften
Nr. 6 607/59, 10 115/60 und 4 700/61).
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B) Verfahren, bei denen ein am Kokillenboaen "befestigter oder
aufgesetzter, kurzer zylindrischer Körper verwendet und ein anfänglicher Schmelzenstrahl in diesen Körper vergossen
wird (japanische AuslegeSchriften wr» 4 315/63,
42 305/71 und 28 535/73), oder Verfahren, bei denen verschieden geformte Stoßaufnahmekörper auf den Kokillenboden
aufgesetzt werden, um den durch den anfänglichen Giei3strahl erzeugten Aufprall abzufangen (japanische Auslegeschrift
Nr0 22 167/66). Bei den zuerst genannten Verfahren wird als
Werkstoff für den zylindrischen Körper stahlblech, Drahtgaze,
mit anorganischen Substanzen beschichteter Karton, Faserplatte und dgl«, verwendet. Bei den zuletzt genannten
Verfahren werden Karton, Faserplatte, riolzbretter, Metallblech und dgl. in Form eines Kegels, einer Pyramide, eines
kurzen Zylinders, einer gewellten Platte und dgl0 verwendet,
G) Verfahren unter Verwendung eines in die Kokille eingehängten dünnen Stahlzylinders als sog«, öpritzerverhinderungsrohr,
das sich über die Oberseite der Kokille hinaus erstreckt (japanische Aus le ge schrift i\ir. 6 967/67)0
ΰ) Verfahren unter Verwendung eines langen, an der Grießpfannenschnauze
befestigten und sich zum Kokillenboden erstreckenden feuerfesten Rohrs, wobei das Vergießen der
Schmelze unter Anheben der Gießpfanne in der Weise erfolgt, daß das Rohrende in die Metallschmelze eingetaucht
bleibt (japanische Auslegeschrift Nr0 4 306/63)·
E) Verfahren, bei denen ein kurzer zylindrischer Körper aus einem feuerfesten stoff oder einem ähnlichen, auf der
Schmelzenoberfläche in der Kokille schwimmenden Material verwendet und die Metallschmelze durch diesen Körper hindurch
vergossen wird; oder Verfahren unter Verwendung eines aufschwimmenden zylindrischen Körpers mit einem Außenüberzug
aus Gießpulver bzwe Zuschlagstoff oder eines mit einem
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solchen Mittel gefüllten, aufschwimmenden zylindrischen
Körpers, der längs metallener Führungsrohre hochsteigt«,
Von den genannten Verfahren vermögen die unter A) und B) genannten
Verfahren lediglich das unmittelbare Anhaften von Metallspritzerflecken an der Kokillenwand, nicht jedoch das
Auftreten von Oberflächenfehlern zu verhindern, während dabei die Verwendung eines Flußmittels schwierig ist. Wenn außerdem
das Aufschwimmen, Abbrennen und Aufschmelzen des Auskleidungsmaterials, des zylindrischen Körpers, des Aufpralldämpfers
und dgl„ nicht vollkommen erfolgen, können möglicherweise innere Fehler entstehen«
Bei den unter C) genannten Verfahren wird der Stahlblechzylinder in der Praxis zusammen mit Flußmitteln angewandt,, Hierbei
muß jedoch das Schmelzen und Auflösen des Stahlblechs während des Vergießens und Erstarrens vollständig vor sich gehen.
Mit anderen Worten: Die Anwendung dieses Verfahrens ist auf Stahlsorten beschränkt, welche eine gleich große oder eine
höhere Schmelztemperatur besitzen als das Stahlbleche
Die unter D) erwähnten Verfahren sind im Prinzip brauchbare Flußmittel
können dabei erfolgreich angewandt werden,. Diese Verfahren sind jedoch in der Praxis noch nicht angewandt worden,
weil das verlängerte feuerfeste Rohr häufig abbricht und die Steuerung der Hubgeschwindigkeit der Gießpfanne ziemlich schwierig
ist. Bei den unter E) geschilderten Verfahren treten zahlreiche praktischen Probleme auf, und ein effektives Pulveroder Zuschlagmittelgießen ist dabei schwierig durchzuführen»
Erfindungsgemäß wurde nun den oben unter C) genannten Verfahren
besonderes Augenmerk gewidmet, und es wurden zahlreiche Untersuchungen bezüglich eines Verfahrens unter Verwendung
eines langen Hohlkörpers aus hitzefesten Lagen oder Schichten, die hauptsächlich aus anorganischen Fasern anstelle von Stahl
bestehen, angestellte
^ B ü 8 5 b 2 - 7 -
Es sind bereits zahlreiche hitzefeste, nicht-brennbare oder elektrisch isolierende Lagenmaterialien aus hauptsächlich
Glasfaser, Steinwolle, Schlackenwolle und dgl. bekannt. Diese Lagenmaterialien, die normalerweise Schmelzpunkte von unter
800 C besitzen, können jedoch bei höheren Temperaturen nicht angewandt werden. Die Abstichtemperatur beim Direktguß liegt
aber im allgemeinen über 800 C. Bei Anwendung eines solchen hitzefesten Lagenmaterials beim Direktguß müssen seine physikalischen
und chemischen Eigenschaften in Abhängigkeit von den jeweiligen Bedingungen entsprechend gesteuert werden, beispielsweise
die mechanische Festigkeit bei der Erhitzung von Raumtemperatur auf die Einsatz- oder Betriebstemperatur, die
Erweichungs- und Schmelzpunkte, die Erweichungs- und Schmelzgeschwindigkeiten,
die Benetzbarkeit durch geschmolzene Schlakke und Metallschmelze, die chemische Zusammensetzung als
Schmelzflußmittel uswc Bei den bisher benutzten, sogenannten
hitzefesten Lagen müssen dagegen die physikalischen Eigenschaften und die chemische Zusammensetzung im Schmelzzustand/berücksichtigt
werden.
Erfindungsgemäß wurden zahlreiche Untersuchungen bezüglich
solcher, hauptsächlich aus anorganischen Fasern bestehender, hitzefester Lagenmaterialien angestellt, welche die nötigen
Eigenschaften und Zusammensetzungen im Schmelzzustand besitzen,
um für den Direktguß brauchbar zu sein«, Aufgrund dieser Untersuchungen wurde festgestellt, daß die noch näher zu beschreibenden,
"selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterialien11 erfolgreich als Spritzerschutzrohr für den Direktguß eingesetzt
werden können. Diese Lagenmaterialien, die eine gesteuerte Schmelztemperatur von über 800 C besitzen, werden
in Abhängigkeit von einer vorgegebenen Gießtemperatur und -geschwindigkeit geschmolzen und verbraucht, wobei sie im
Schmelzzustand als Flußmittel wirken0
Es hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines langen Hohl-
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körpers aus dem "selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial" als Sp ritze rs chutzr-ohr für den Direktguß die eingangs genannten
Erfordernisse, nämlich 1) Verhinderung von Spritzern,
2) vorteilhafter Fluß der Metallschmelze im Bereich des Meniskus
und 3) erfolgreiche Verwendung als Flußmittel bzw. Zuschlagstoff, erfüllt werden können, so daß eine überlegene
Rohbrammen-Überflächengüte erzielt werden kann, die nahezu derjenigen von nach dem steigenden Guß hergestellten Rohbrammen
entsprichtο Außerdem hat es sich herausgestellt, daß bei
Verwendung solcher selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterialien das Direktgußverfahren ohne weiteres für die Herstellung
von Rohbrammen bzw0 Barren aus verschiedenen Eisen- und Nichteisenmetallen
verwendet werden kann.
Mit der Erfindung wird also ein Verfahren für das direkte Vergießen einer Metallschmelze in eine Kokille zur Herstellung
eines Hetallbarrens bzw0 einer Rohbramme geschaffen,
wobei sich dieses Verfahren durch folgende Maßnahmen kennzeichnet: Ein langer Hohlkörper aus dem genannten selbstgehenden,
hitzefesten Lagenmaterial wird an der Kokillenoberseite befestigt und bis zum Kokillenboden reichend in der Kokille
aufgehängt; außerhalb des Hohlkörpers wird ein geeignetes Flußmittel bzw. ein Zuschlagstoff auf den Kokillenboden
aufgebracht; die Metallschmelze wird von der Kokillenoberseite aus durch den langen Hohlkörper hindurch eingegossen,
und die Erweichungs- und Schmelztemperaturen und -geschwindigkeiten dieses Hohlkörpers werden zweckmäßig so gesteuert, daß
sein Ende abschmilzt und verbraucht wird, während er beim Vergießen bis zu einer vorgegebenen Tiefe unter die Schmelzenoberfläche
eingetaucht isto
Der benutzte Ausdruck "langer Hohlkörper" umfaßt Hohlkörper mit einem runden oder ovalen Querschnitt, mit einem rechteckigen
oder konkav-rechteckigen Querschnitt und dgl0 Der Ausdruck
"selbstgehendes, hitzefestes Lagenmaterial" bezieht sich auf
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Lagenmaterialien mit einer Erweichungs-Schmelztemperatur von über 800 C, die bei einer vorgegebenen Temperatur in Abhängigkeit
von der Gießgeschwindigkeit und -temperatur der Metallschmelze abschmelzen und verbraucht werden bzw0 "abbrennen"0
Das erfindungsgemäß verwendete selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterial
besteht aus einer oder mehreren anorganischen Fasersorten mit festgelegten Jirweichungs- und Schmelzpunkten,
Bindemitteln und Silikatfüllstoffeno Diese Grundstoffe werden
dabei zunächst auf einer Papiermaschine, einer Vlies- oder Gespinstherstellungsmaschine, einer Faserstoff-Formmaschine
(molded pulp machine) o.dgl. zu einer Lage oder Bahn mit einer Dicke von 0,2 bis 5 mm geformte
Beim Formen dieses Lagenmaterials zu einem langen Hohlkörper werden eine oder mehrere flache und/oder gewellte Lagen in
gegenseitige Überlappung gebracht. An einer Seite oder ah
beiden Seiten der flachen oder gewellten Lage wird eine Metallfolie bzwc eine dünne Lage mit einer Dicke von 0,02 bis
1 mm angeklebt oder anderweitig befestigt (sticked), und diese Anordnung wird sodann zu einem langen Hohlkörper geformte
Erfindungsgemäß wird der aus dem selbstgehenden, hitzefesten
Lagenmaterial hergestellte* lange Hohlkörper in eine Kokille für den Direktguß eingehängte Hierbei werden Schmelzgeschwindigkeit
und -temperatur der Lage in Abhängigkeit von der Gießgeschwindigkeit und -temperatur gewählt, um zu gewährleisten,
daß der Hohlkörper abschmilzt und "abbrennt", während er bis zu einer vorgegebenen Tiefe unter die Oberfläche
der Metallschmelze in der Kokille eingetaucht bleibte Bei gleichbleibender Gießtemperatur kann daher bei einer höheren
Gießgeschwindigkeit ein Lagenmaterial mit einem niedrigeren Schmelzpunkt verwendet werdeno Außerdem kann die Schmelzgeschwindigkeit
des langen Hohlkörpers mittels der Zahl von Überlappungen oder Wickeln aus den einzelnen Lagen eingestellt
werdeηβ
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Im folgenden sind bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Es
zeigen:
Figo 1 einen Längsschnitt durch eine Kokille beim steigenden Guß unter Verwendung eines Flußmittels bzwo Zuschlagstoffs
zur Veranschaulichung des Metallschmelzenflusses und der Meniskushautbildungo
Figo 2 einen Längsschnitt durch eine Kokille während des
direkten Vergießens zur Veranschaulichung der Spritzerbildung, des turbulenten Metallschmelzenflusses
und der ungleichmäßigen Gießhautbildung,
Fig. 3 eine graphische Darstellung der Beziehungen zwischen
einem Mischungsverhältnis verschiedener anorganischer Fasern sowie den Erweichungs- und Schmelztemperaturen
bei einem selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial gemäß der Erfindung,
Figo 4 eine graphische Darstellung der Beziehungen zwischen der Zugabemenge eines Bindemittels und der Zugfestigkeit
des erfindungsgemäßen selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials,
Fig. 5 eine graphische Darstellung der Beziehung zwischen der
Zugabemenge eines SilikatfUlistoffs und der Zunahme
(increment) der Erweichungs-Schmelztemperatur beim erfindungsgemäßen Lagenmaterial,
Fig« 6 eine graphische Darstellung der Beziehungen zwischen der Zugabemenge eines Silikatfüllstoffs und der Zugfestigkeit
des erfindungsgemäßen Lagenmaterials,
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Figo 7 eine graphische Darstellung der Beziehtingen zwischen
der Zugabemenge an natürlichen oder synthetischen organischen Fasern und der Zugfestigkeit des erfindungsgemäßen
Lagenmaterials,
Fig. 8 eine graphische Darstellung der Beziehungen zwischen Temperatur und Zugfestigkeit im Fall von verschiedenen
Imprägnierungsmitteln beim erfindungsgemäßen Lagenmaterial
,
Fig. 9 einen lotrechten Schnitt durch eine Anordnung unter Verwendung eines langen Hohlkörpers aus einem selbstgehenden,
hitzefesten Lagenmaterial für den Direktguß nach dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig.10 einen lotrechten Teilschnitt durch eine Kokille während
des Direktgusses nach dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Veranschaulichung des Metallschmelzenflusses,
Fig«, 11 bis 30 Querschnitte durch Ausführungsformen langer
Hohlkörper aus dem erfindungsgemäßen selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial und
Figo 31 und 32 perspektivische Darstellungen spezieller Ausführungsformen
solcher Hohlkörper»
Erfindungsgemäß besteht das als Spritzerschutzrohr beim
Direktguß verwendbare selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterial aus 50 - 90 Gewo-#>
einer oder mehrerer anorganischer Fasersorten mit vorgegebenem Erweichungs- und Schmelzpunkt,
1-10 Gewo-# eines Bindemittels und 10 - 50 Gew.-% eines
Silikatfüllers 0
Für die Erfindungs zwecke werden drei Arten anorganischer Fasern verwendet, nänlich Fasern mit Schmelzpunkten von über
1300°C, etwa Keramikfasern, Silikatfasern, Borfasern, Kohlen-
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stof.fasern und dglo (im folgenden als '·hochschmelzende Fasern"
bezeichnet); Fasern mit Schmelzpunkten von 1100 - 1300°C, wie Steinwolle, Schlackenwolle und dgl. (im folgenden "mittelschmelzende
Fasern" genannt); und Fasern mit Schmelzpunkten von 800 - 11000G, etwa Glasfasern, Asbestfasern und dgl. (im
folgenden "niedrigschmelzende Fasern" genannt)o
Diese anorganischen Fasern werden in wahlfreier Kombination entsprechend den Gießbedingungen, denen der lange Hohlkörper
aus dem Lagenmaterial ausgesetzt ist, insbesondere in Abhängigkeit von den Gießtemperaturen der Metallschmelze, verwendete
Bei wesentlich über 12000C liegenden Gießtemperaturen wird beispielsweise
gemäß Fig. 3 eine Kombination aus 40 Gew.-% der hochschmelzenden Fasern und 60 Qewo-% der mittelschmelzenden
Fasern oder eine Kombination aus 60 Gew<>-?6 hochschmelzender
Fasern und 40 Gewo-% niedrigschmelzender Fasern verwendet»
Figo 3 veranschaulicht die Beziehung zwischen den Mischungsverhältnissen der anorganischen Fasern und den Erweichungsund
Schmelzpunkten, wobei Hf und Hs den Schmelzpunkt bzw0 den Erweichungspunkt der hochschmelzenden Fasern bedeuten,
während Mf und Ms den Schmelzpunkt bzw„ den Erweichungspunkt
der mittelschmelzenden Fasern sowie Lf und Ls die betreffenden Temperaturen der niedrigschmelzenden Fasern bedeuten,.
Aus Fig. 3 ist ersichtlich, daß entsprechend den Gießbedingungen eine beliebige Kombination anorganischer Fasern mit
unterschiedlichen Erweichungs- und Schmelzpunkten ausgewählt
werden kanno
Erfindungsgemäß müssen diese anorganischen Fasern notwendigerweise
auf einer Papiermaschine, einer Vlies- bzwe Gespinstherstellungsmaschine,
einer Faserstofformmaschine oder dgl«
zu einer Lage bzwo Bahn geformt werden«. Der nur aus anorganischen
Fasern bestehenden Bahn kann jedoch nicht eine für die praktische Verwendung ausreichende mechanische Festigkeit ver-s·
liehen werden» Zur Erhöhung der mechanischen Festigkeit werden
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daher gewisse Bindemittel für die gegenseitige Verbindung der anorganischen Fasern eingesetzt« Solche Bindemittel sind
Stärke, PVA-, Acryl-, Epoxy-,Harnstoff-, Phenol-, Vinylacetatharz
und andere Kunstharze0
Das Bindemittel kann vor oder nach der BahnMldung zugesetzt
werden,. Im ersteren Fall wird das Bindemittel mit dem Fasergemisch
in Form eines Latex, einer Emulsion, einer wässrigen Lösung, eines Pulvers, in Faserform o,dglo vermischte Im
zweiten Fall erfolgt die Bindemittelzugabe auf die geformte Bahn durch Aufsprühen, Imprägnieren, Beschichten oder einer
Kombination dieser Arbeitsgänge, nachdem die Bahn hergestellt worden ist. Besonders bevorzugt ist die Zugabe des Bindemittels
in Form einer Emulsion oder von Fasern vor der Bahnbildung.
Bei dem selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial gemäß der Erfindung füllt der Silikatfüller die Hohlräume bzw0 Poren
zwischen den Fasern auso Hierdurch wird die gegenseitige Verbindung
der anorganischen Fasern bei höheren Temperaturen begünstigt, während gleichzeitig eine zweckmäßige Flußmittelzusammensetzung
nach dem Abschmelzen des Lagenmaterials gewährleistet wirde Der Silikatfüller muß aus äußerst feinen
Teilchen siliziumhaltiger Stoffe bestehen, beispielsweise aus Kieselerde- bzwo Silicamehl, Kaolin, Bentonit, feuerfestem
Ton, Calciumsilikat und dgl. Die Zugabe des Silikatfüllers
kann auch vor oder nach der Bahnbildung erfolgeno Im ersteren
Fall werden feine Silikatteilchen in einem Gemisch aus den anorganischen Fasern und dem Bindemittel vor der Bahnbildung
dispergiert, während im zweiten Fall feine Silikatteilchen in einem suspendierten Zustand durch Aufsprühen, Imprägnieren,
Beschichten bzw« Aufstreichen o.dglo nach der Bahnbildung
auf die Bahn aufgebracht werden,, Versuche haben gezeigt,
daß das letztgenannte Verfahren zu bevorzugen ist.
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Erfindungsgemäß werden die anorganischen Fasern in einer Menge von 50 - 90 Gew.-$f vorzugsweise 60 - 80 Gewo-?ö eingesetzto
Wie noch näher erläutert werden wird, ist außerdem die Menge an anorganischen Fasern für die Zusatzmenge des .Silikatfüllstoffs
ausschlaggebendο Wenn bei gleicher chemischer Zusammensetzung
der Lagen die Menge an anorganischen Fasern weniger als 50 Gewe-% beträgt, muß die Füllstoffmenge übermäßig stark
vergrößert werden, was zu einer Minderung der mechanischen Festigkeit führt. Wenn die Menge an anorganischen Fasern dagegen
90 Qew,"% übersteigt, wird die zulässige Füllstoffmenge
zu klein, um der Bahn bzw. Lage die nötige Füllwirkung und mechanische Festigkeit zu verleihene Die jeweiligen Mischungsverhältnisse
der hochschmelzenden Fasern, der mittelschmelzenden Fasern und der niedrigschmelzenden Fasern können in Übereinstimmung
mit den erforderlichen Eigenschaften der Bahn, insbesondere in Abhängigkeit von den Erweichungs- und Schmelzpunkten,
auf die aus Fig0 3 ersichtliche Weise zweckmäßig gewählt
werden«,
Die Zugabemenge an Bindemittel liegt im allgemeinen im Bereich von 1-10 GeWo-%, vorzugsweise jedoch bei 2-6 Gew9-%o
Fig«, 4 veranschaulicht ein Beispiel für die Beziehungen zwischen der Bindemittel-Zugabemenge und der Zugfestigkeit der
erhaltenen Bahn bzw«, des erhaltenen Lagenmaterials, wenn den anorganischen Fasern Stärke und PVA-Bindemittel in verschiedenen
Mengen zugesetzt werdeno In Fig. 4 gibt das Symbol ο
den Stärkezustand und das Symbol χ den PVA-Zusatz an. Wenn die Bindemittelmenge unter 1 Gewo-% liegt, wird es sehr
schwierig, die Bahn auf einer Papiermaschine oodgl. herzustellen·
Wenn die Bindemittelmenge dagegen 10 Gew.-% übersteigt,
kann keine entsprechende Erhöhung der Zugfestigkeit der Bahn, deh, eine entsprechende Additionswirkung mehr erwartet
werden. Außerdem besitzt eine einen Überschuß an Bindemittel enthaltende Bahn mangelhafte Hitzebeständigkeit, und
sie wird bei ziemlich niedrigen Temperaturen leicht zersetzt und unter Rauchbildung verbrannt«,
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Die Menge an zugesetztem Silikatfüller liegt im Bereich von 10 - 50 GeWo-96 und vorzugsweise "bei 20 - 40 Gewo-960 Wenn das
Silikatpulver gemäß Fig„ 5 in verschiedenen Mengen zusammen
mit dem Bindemittel den anorganischen Fasern zugesetzt wird, steigen die Erweichungs- und Schmelzpunkte der erhaltenen Bahn
entsprechend der Mengenzunahme ane Figo 5 veranschaulicht den
Anstieg der Erweichungs- und Schmelztemperatur der Bahn bzw„
des Lagenmaterials in Abhängigkeit von der Füllstoff zugabe«,
Gemäß Figo 5 hat eine Silikatfüllstoff menge von unter 10 Gew«-#
keinen wirksamen Einfluß auf die Schmelztemperatur, während eine Menge von mehr als 50 Gewe-% keinen entsprechenden Anstieg
der Erweichungs- und Schmelztemperatur bewirkt, doho daß in
der Praxis effektiv keine Additionswirkung mehr erwartet werden kanne Figo 6 veranschaulicht weiterhin die Beziehung zwischen
der Zugabemenge an SilikatfüTlstoff und der Zugfestigkeit des erhaltenen Lagenmaterials bei Temperaturen von 800 G,
9000C und 100O0G0 Gemäß Figo 6 nimmt bei einer Zugabemenge
von unter 10 Gewo-% die Zugfestigkeit des Lagenmaterials ab,
während eine Zugabemenge von mehr als 50 Gewe-% ebenfalls zu
einer Abnahme der Zugfestigkeit führte
Wenn das erfindungsgemäße Lagenmaterial nur aus anorganischen Fasern hergestellt wird, ist eine gegenseitige Verflechtung
der einzelnen Fasern ziemlich schwierig zu erzielen«. Zur Verbesserung
dieser gegenseitigen Verflechtung bzw«, Verwirrung können den anorganischen Fasern bis zu 30 Gew«,-% natürliche
oder synthetische organische Fasern zugegeben werden· Auf diese Weise wird die gegenseitige Verflechtung der anorganischen
Fasern verbessert, während ihnen gleichzeitig eine Haftfähigkeit verliehen wird« Dies hat eine Erhöhung der mechani?-
schen Festigkeit des gebildeten Lagenmaterials zur Folge«, Natürliche
Fasern sind beispielsweise Holzfasern, Baumwollfasern, Baumwollgarn und dgl«, Geeignete künstliche bzw. synthetische
organische Fasern sind Polyäthylen-, Polypropylen-, Vinylon-, Nylon«, Acryl-, Polyester-, Rayonfasern und dgl«,
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Wenn einem Gemisch aus anorganischen Fasern und einem Bindemittel in einer Menge von 4 Gewo-%' natürliche oder synthetische
organische Fasern in verschiedenen Mengen zugesetzt werden, steigt die Festigkeit des Lagenmaterials bei Raumtemperatur
mit der Erhöhung der Zugabemenge ano Die Festigkeit bei
8000C fällt jedoch bei zunehmender Zugabemenge allmählich ab,
bis sie bei 30 Gew.-% gleich Null wird, was zu einer Minderung
der Hitzebeständigkeit führt. Infolgedessen sollte die Zugabemenge an natürlichen oder synthetischen organischen Fasern
bestenfalls 30 Gew.,-%, vorzugsweise jedoch 5-20 Gewo~% betragen.
In Fig,7 bezieht sich das Symbol ο auf die Zugabe von Vinylonfasern als synthetische organische Fasern, während das
Symbol χ die Zugabe von Holzfasern als natürliche Fasern angibt«
Wenn das erfindungsgemäße selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterial
aus anorganischen Fasern oder aus anorganischen Fasern und natürlichen oder synthetischen organischen Fasern besteht,
ist seine mechanische Festigkeit außerdem unter bestimmten Bedingungen unzureichend. In diesem Fall können Metallfasern,
wie Eisen-, Aluminium-, rostfreie Stahl-, Kupferfasern und dglβ zur Verbesserung der mechanischen Festigkeit des Lagenmaterial
hinzugegeben werden» Darüber hinaus kann während der Bahnbildung ein Draht (Gitter), ein Netz, eine Folie oder
eine dünne Bahn aus diesen Metallen in die Bahn eingearbeitet oder nach der ßahnbildung auf die Bahn aufgebracht bzw. aufkaschiert
werden«.
Die nur aus anorganischen Fasern und Bindemittel bestehende selbstgehende, hitzefeste Lage besitzt in einem Temperaturbereich
von 200 - 8000C eine durch das Symbol · in Fig„ 8
dargestellte Mindestzugfestigkeit, Durch Zugabe von 30 Silikatfüllstoff zu dieser Bahn steigt der Mindestwert der
Zugfestigkeit auf die durch das Symbol D angedeutete Weise an, so daß die mechanische Festigkeit der Bahn verbessert wirde
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Dies ist darauf zurückzuführen, daß der Füllstoff eine bevorzugte Zersetzung des Bindemittels verhindert und eine gegenseitige
Bindung der Fasern bei ihrem teilweisen Abschmelzen bewirkte Bei dieser Kurve bleibt jedoch der Mindestwert zwischen
200 und 8000C noch erhaltene Aus diesem Grund ist unter
bestimmten Betriebsbedingungen eine Weiterverbesserung der Mindestzugfestigkeit erforderliche Zu diesem Zweck können dem
erfindungsgemäßen Lagenmaterial die folgenden Imprägnierstoffe
zugesetzt werden: Alkali- und Erdalkalisalze, Z0B, Natrium-,
Kalium-, Magnesium-, Bariumsalze und dgl0; Metalloxide, z,B0
Magnesium-, Titanoxide und dgle; Phosphate und dgl. Hierdurch
kann die Zugfestigkeit im Temperaturbereich von 200 bis 8000C
wirksam verringert werden«. Die Zugabemenge an Imprägniermittel beträgt höchstens 10 Gew<
>-%, vorzugsweise jedoch 3 bis 6 Gew.-%<
Figo 8 veranschaulicht weiterhin die Abhängigkeiten der Zugfestigkeit
von der Temperatur bei den Lagenmaterialien, wenn das aus anorganischen Fasern, dem Bindemittel und dem Füllstoff
bestehende Lagenmaterial mit unterschiedlichen Mengen an Alkalisalz (Natriumsilikat) imprägniert wird, wie dies durch
die Symbole a (1?O, ο (k%) und β (7%) angedeutet ist. Aus
Fig. 8 ist ersichtlich, daß durch die Zugabe des Imprägniermittels die Zugfestigkeit im vorgenannten Temperaturbereich
herabgesetzt wird, während die Zugfestigkeit bei Temperaturen von über 10000C beträchtlich verringert wird. Aus diesem Grund
wird die Zugabemenge des Imprägniermittels auf höchstens 10 Gewe-^ beschränkt.
Zur Beschleunigung der Desoxidation der Metallschmelze kann
als Teil des Füllstoffs pul ve lasiertes Metall, wie Aluminium, Ferrosilizium, Calciumsilizium, Magnesium, Ferromangan und
dgl ο zugegeben werden.»
Außerdem kann die selbstgehende, hitzefeste Lage der im folgenden zu beschreibenden Behandlung unterworfen werden, um
ihre "Benetzbarkeit" durch Schmelzschlacke und Metallschmelze
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zu verringern oder die scheinbare Schmelzgeschwindigkeit des Lagenmaterials mit einem festen Schmelzpunkt herabzusetzen:
Das Lagenmaterial wird in eine das Bindemittel enthaltende Suspension feiner kohlenstoffhaltiger Teilchen, wie Ruß oodgl.,
oder aber in verflüssigten Teer oder Asphalt eingetaucht, um eine mit den kohlenstoffhaltigen Teilchen oder schwerem Kohlenwasserstoff
imprägnierte Schicht zu bilden,. Die Art der chemischen
Bindung in kohlenstoffhaltigen bzwo kohlenstoffartigen Substanzen unterscheidet sich erheblich sowohl von der ionischen
Bindung im Lagenmaterial und seiner Schmelzschlacke als auch der metallischen Bindung in der Metallschmelzeβ Die Imprägnierung aus kohlenstoffhaltigen Teilchen verringert daher
effektiv die Benetzbarkeit durch Schmelzschlacke und Metallschmelze
bei gleichzeitiger Verhinderung einer Agglomeration der flüssigen Teilchen während des Abschmelzens, wodurch die
Abschmelzgeschwindigkeit des Lagenmaterials beträchtlich verringert wird.
Die Schmelztemperaturen bzw. Schmelzpunkte des selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials gemäß der Erfindung liegen
erheblich höher als bei den bisher verwendeten hitzebeständigen Lagenmaterialien, d.h. sie liegen im Bereich von 800 bis
1450°C0 Diese Schmelzpunkte können ohne weiteres über das
Mischungsverhältnis zwischen anorganischen Fasern und der Zugabemenge an Silikatfüller eingestellt werden.
Erfindungsgemäß wird das genannte Lagenmaterial aus anorganischen
Fasern, Bindemitteln und Silikatfüllstoffen und erforderlichenfalls weiteren Additiven bzw„ Zuschlagen auf herkömmlichen
Papiermaschinen, Vlies- bzwo Geapinstherstellungsmaschinen,
Faserstofformmaschinen und dgle gebildet» Das Lagenmaterial
ist dabei mit einer zweckmäßigen Flußmittelmasse zur Bedeckung der Metallschmelzenoberflächen versehen, und es
besitzt ausreichende mechanische Festigkeit von Raumtemperatur
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Ms zur Betriebs- bzw. Anwendungstemperatür beim Direktguß
sowie eine Dicke von 0,2 bis 5 mmo
Das Lagenmaterial kann ohne weiteres aus einer Einzellage
oder aus einander überlappenden und übereinander gewickelten Lagen oder geschichteten bzw, laminierten Lagen nach herkömmlichem
Formverfahren zu einem festen, langen Hohlkörper umgeformt werden.
Im folgenden ist das erfindungsgemäße Direktgießverfahren unter Verwendung des zylindrischen Hohlkörpers aus dem selbstgehenden,
hitzefesten Lagenmaterial erläuterte
Gemäß Figo 9 ist ein Zylinder aus einem selbstgehenden, hitzefesten
Lagenmaterial 12 an einem auf den Kokillenoberteil aufgesetzten Wärmhaubenrahmen 13 befestigt -und so in der Kokille
9 aufgehängt, daß er den Kokillenboden erreichte Innerhalb der Kokille 9 ist an der Außenseite des Zylinders 12
ein Gießpulver bzw«, ein Zuschlagstoff mit einer in Abhängigkeit
von den Gießbedingungen der vorgesehenen Metallsorten ausgewählten Schlackenzusammensetzung auf ein Gespann 11
aufgebracht«, In diesem Zustand wird die Metallschmelze 3 aui
eine Gießpfanne 16 durch eine Gießschnauze 17 und den Zylinder 12 hindurch in die Kokille eingegossen«, In Fig, 9 ist bei
18 der Stopfen dargestellt. Gemäß Fige 10 wird das sich in
Berührung mit der Metallschmelze 3 innerhalb der Kokille befindende Ende des Zylinders 12 abgeschmolzen und verbraucht
bzw. "verbrannt"« Hierbei folgt die über den Zylinder/ausströmenden
Metallschmelze 3 einer ziemlich gleichmäßigen Aufwärtsströmung längs der Kokillenwände, wie durch die Pfeile
angedeutet, wobei die Metallschmelzenoberfläche außerhalb des Zylinders 12 während des Vergießens vollständig durch den
Zuschlagstoff bedeckt ist.
Durch Auswahl eines zweckmäßigen Verhältnisses zwischen InneH-
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durchmesser des Zylinders 12 und dem Außendurchmesser des Gießstroms
8, doho dem Innendurchmesser der Schnauze 17, kann
übermäßiger Temperaturanstieg und Zersetzung des Zylinders verhindert werden. Außerdem nimmt die für das vollständige
Abschmelzen des Lagenmaterials benötigte "Zeit mit einer Zunahme der Lagendicke oder der Schichtenzahl der Einzellagen zu»
Die Abschmelz- bzw«, Abbrandgeschwindigkeit des Zylinders kann
also auch durch mehrfaches Wickeln einer Einzellage oder durch schichtweise Anordnung mehrerer Lagen der gleichen Zusammensetzung
eingestellt werden. Beim Abschmelzen des Zylinders verbindet sich dessen Schmelzmasse jedoch mit der Schmelzschlacke
5, die durch das Aufschmelzen des Zuschlagstoffs gebildet wirdo Wenn daher beim Vergießen eine große Schmelzenmenge
durch den Zylinder gebildet wird, können sich die chemische
Zusammensetzung und die Eigenschaften der Zuschlagstoff
schlacke beträchtlich verändern«, Unter diesen Bedingungen kann die Wirksamkeit des Zuschlagstoffs beeinträchtigt
werden«. Aus diesem Grund muß die durch das Abschmelzen des
Zylinders gebildete Schmelzenmenge ausreichend kleiner sein als diejenige der Zuschlagschlacke o Mit anderen Wörtern Der
Zylinder muß eine ziemlich geringe Dicke besitzen«. Infolgedessen
wird die Dicke des Lagenmaterials erfindungsgemäß auf
0,2 bis 5 mm, vorzugsweise auf 0,5 bis 1,2 mm begrenzt«, Wenn
ein Zylinder durch Wickeln oder Laminieren von Einzellagen
gebildet wird, sollte außerdem eine Konstruktion mit höchstens drei Lagen verwendet werden, um die Schmelzenmenge zu verringern«,
Bei der Herstellung des selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials gemäß der Erfindung auf einer herkömmlichen
Papiermaschine o0dgl, führen Lagendicken von mehr als 5 mm
zu einem beträchtlichen Anstieg der Fertigungskosten«, Bei Dicken -von weniger als 0,2 mm wird die Fertigung infolge des
Festigkeitsverlusts sehr schwierige Die Vergießzeit beim
Direktguß beträgt im allgemeinen weniger als 300 s. Die ATdschmelzzeit
des Lagenmaterials sollte daher so eingestellt werden, daß das Abschmelzen innerhalb von 300 s erfolgt«, Aus
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diesem Grund sollte die Dicke des Lagenmaterials bzw. des Zylinders ebenfalls bei bis zu 5 mm liegen0
Die durch die Metallschmelze 3 hochsteigende Schmelze des
selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials besitzt weiterhin eine Flußmittelwirkung und kann das Aufschwimmen von Einschlüssen
begünstigen. Diese Schmelze bleibt daher in keinem Fall im Barren bzwo in der Rohbramme zurück«.
Gemäß Fig. 10 steigt die Metallschmelzenoberfläche 1 beim Direktguß gleichmäßig an, was zur Bildung einer stabilen Meniskusschale
bzw„ -haut 4 führto Da der Zylinder 12 beim Direktguß
als Spritzerschutzrohr dient, kann das Hängenbleiben von Spritzern an den Kokillenwänden völlig vermieden werden«, Außerdem
bewirkt das bis zu einer vorgegebenen Tiefe unter die Metallschmelzenoberfläche 1 eingetauchte untere Ende des Zylinders
12 einen umgelenkten hochsteigenden Fluß der Metallschmelze 3 innerhalb der Meniskushaut1^, wie es durch die
Pfeile angedeutet ist0 Der Metallschmelzenfluß an den Kokillenwänden
ist daher ähnlich wie beim steigenden Guß gemäß Figo 1, so daß das Auftreten einer turbulenten Metallschmelzenströmung
in der Nähe des Meniskus wirksam verhindert werden kann. Infolgedessen kann der an der Außenseite des Zylinders
12 auf die Metallschmelzenoberfläche aufgebrachte Zuschlagstoff 15 ebenso wie beim steigenden Guß wirksam Oberflächenfehler
der Bramme bzw. des Barrens verhindern,,
Abschmelztemperatur und -geschwindigkeit des Zylinders werden in Übereinstimmung mit der Gießtemperatur und -geschwindigkeit
so gewählt, daß ein Zustand realisiert wird, in welchem das Zylinderende ständig bis zu einer Tiefe von 30 bis 50 mm
unter die Metallschmelzenoberfläche 1 eingetaucht bleibt. Bei Verwendung dieses Zylinders kann gemäß Figo 10 der unvorteilhafte
Metallschmelzenfluß in der Nähe der Meniskushaut 4 (vgl« Figo 2) in eine vorteilhaft gleichmäßige Strömung,
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ähnlich wie beim steigenden Guß, umgewandelt werden«, Bei einer
geringeren Eintauchtiefe des Zylinders 12 als oben angegeben kann im Metallschmelzenfluß in der Nähe der Meniskushaut eine
unvorteilhafte turbulente Strömung auftreten«. Bei gleicher Gießtemperatur ermöglicht außerdem eine höhere Vergießgeschwindigkeit
die Verwendung eines Zylinders aus einem Lagenmaterial mit einem niedrigeren Schmelzpunkt oder aus einer geringeren
Zahl von einander überlappenden Lagen0 Darüber hinaus muß der
Abstand zwischen der Außenfläche des Zylinders und der Kokillenwand notwendigerweise mehr als 50 mm betragen, da sonst das
Vergießen mit Zuschlagstoff nicht erfolgreich durchgeführt werden kanne
Im folgenden "sind verschiedene Ausführungsformen des selbstgehenden,
hitzefesten Lagenmaterials und der daraus hergestellten langen Hohlkörper anhand der Figuren erläutert.
Figo 11 und 12 veranschaulichen zwei Ausführungsformen unter Verwendung einer flachen Lage 19o Fige 11 zeigt dabei einen
zylindrischen Hohlkörper, der durch Überlappungswickeln (lapwinding) zweier flacher Lagen 19 hergestellt wurde. Fige 12
zeigt einen zylindrischen Hohlkörper, der durch doppellagiges Wickeln einer ilachen Lage 19 gebildet wurdeo Die Figo 20 bis
23 zeigen beispielsweise Querschnitte durch einen aus dem flachen Lagenmaterial 19 hergestellten hohlen Rechteckkörper.
Fig. 20 veranschaulicht dabei einen konkav-quadratischen Hohlkörper
aus vier flachen Lagen 19, die jeweils an beiden Seiten
mit Hilfe von Anschlüssen bzw« Verbindungsstücken 22 aneinander befestigt sind« In Fig„ 22 ist ein rechteckiger Hohlkörper aus
vier flachen Lagen 19 dargestellt, die an beiden Seiten jeweils mit Hilfe von Versteifungsvorrichtungen bzw« -beschlagen
23 befestigt sind. Fig„ 21 zeigt einen rechteckigen Hohlkörper,
der dadurch gebildet wurde, daß vier flache Lagen 19 jeweils gleichzeitig unter einem vorgegebenen Winkel abgebogen und
mit Hilfe von Verbindungsstücken 22 aneinander befestigt wur-
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26085B2
deno In Fig, 23 ist ein rechteckiger Hohlkörper dargestellt,
bei dem vier döppellagige, flache Bahnen 19 jeweils an beiden
Seiten bzw. Rändern unter einem vorgegebenen Kinkel abgebogen
und mit Hilfe von Verbindungsstücken 22 aneinander befestigt sind ο
Dicke und Lagenzähl der einzelnen Lagen werden unter Berücksichtigung
der zuzugebenden Zuschlags to ff menge bestimmte Unter den in Figo 9 und 10 dargestellten Bedingungen ist der lange
Hohlkörper jedoch Kräften, wie Eigengewicht, Auftrieb in der Metallschmelze, waagerechte Schwingungsbelastung infolge des
Aufpralls des herabfallenden Gießstroms und dgl« unterworfen« Die Innenfläche des langen Hohlkörpers wird durch die beim
Vergießen vom heißen Schmelzenstrom ausgestrahlte Strahlungshitze sehr schnell erhitzt. Um diesen Bedingungen zu widerstehen,
muß der lange Hohlkörper eine ausreichende Hochtemperatur- bzwo Hitzebeständigkeit besitzen* Zu diesem Zweck können
die "Qüerschnittsmodul"-Werte des langen Hohlkörpers durch Vergrößerung
der Wicklungs- bzw. Lagenzahl des Lagenmaterials
heraufgesetzt werden. Diese Lagenzahl darf jedoch nicht übermäßig vergrößert werden, weil dies zu einem unvorteilhaften
Anstieg der vom Hohlkörper herrührenden Schmelzenmenge führen würde« Dies wäre insbesondere bei einer Kokille mit kleinem
Querschnitt kritisch«,
Die Figo 13 und 24 veranschaulichen zwei Beispiele für derartige
lange Hohlkörper, die zur Erhöhung der "Querschnittsmbdul"
-Werte aus einem gewählten Lagenmaterial 20 hergestellt sind« Die Fig«, 14 und 25 veranschaulichen zwei Ausführungsformen eines langen Hohlkörpers aus einer "einflächigen11 gewellten
Lage, die durch Verbindung der flachen Lage 19 mit
der gewellten Lage 20 erhalten wird» Die Fig, 15 und 26 veranschaulichen
dagegen zwei Ausführungsformen des langen Hohlkörpers
aus einem "doppelflächigen11 bzw« doppelseitig kaschierten'
Wellbahnmaterial, das durch Einfügung der gewellten Bahn
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- 24 bzw. Lage 20 zwischen zwei flache Lagen 19 erhalten wird.
Weiterhin kann das selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterial mit einer Metallfolie oder einem dünnen Metallblech mit einer
Dicke von 0,02 bis 1 mm kombiniert werden. Je nach den vorgegebenen Bedingungen und Metallsorten können hierfür Metalle,
wie Aluminium, niedriggekohlter Stahl bzw. ¥eichstahl, reines Eisen und andere Nichteisenmetalle und -legierungen verwendet
werden0 Die Fige 16 und 27 veranschaulichen lange Hohlkörper
aus zweilagigem Bahnmaterial, bei dem eine Metallfolie bzw. ein Dünnblech 21 auf die eine Fläche des flachen Lagenraaterials
19 aufkaschiert ist. Die Fig. 17 und 28 zeigen lange Hohlkörper aus dreilagigem Bahnmaterial, bei welchem die Metallfolie
bzwo das Dünnblech 21 auf beide Flächen des flachen
Lagenmaterials 19 aufgebracht ist«, In den Fig. 18 und 29 sind Beispiele für lange Hohlkörper aus "einflächig kaschiertem"
Wellbahnmaterial dargestellt, bei denen die Metallfolie bzw, das Dünnblech 21 auf die eine Seite der Wellbahn 20 aufkaschiert
istο Die Fig« 19 und 30 veranschaulichen derartige
Hohlkörper aus "doppelseitig kaschiertem" Wellbahnmaterialp bei dem die Metallfolie bzw« das Dünnblech 21 an beiden Seiten
bzwe Flächen der Wellbahn 2o angebracht isto
Die Fig. 14 bis 19 und 25 bis 30 veranschaulichen dabei Ausführungsformen,
welche dem Erfordernis der Begrenzung der Schmelzenmenge des dünnen selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials
und der Erhöhung der mechanischen Festigkeit des langen hohlen Formkörpers genügen.
Bei der Formung des Hohlkörpers können die einzelnen Lagen mit Hilfe eines Klebmittels, einer Drahtnähmaschine und dgl, oder
durch Drahtheftung aneinander befestigt werden.
Der einen großen Raum einnehmende Hohlkörper eignet sich nicht für wirtschaftlichen Transport und Lagerunge Aus diesem
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Grund wird der lange Hohlkörper vorzugsweise in der Gießerei geformte Die Hohlkörper gemäß den Fig0 11 bis 30 lassen sich
ohne weiteres am Einsatzort formen. Die erfindungsgemäß verwendeten
Hohlkörper können erforderlichenfalls in jede beliebige andere Querschnittsform als im Fall der Ausführungsformen gemäß den Figo 11 bis 30, Z0B. in eine ovale und ähnliche
Querschnittsform, gebracht werdenP
Erfindungsgemäß kann der lange Hohlkörper aus dem selbstgehenden,
hitzefesten Lagenmaterial mit den für den vorgegebenen Gießvorgang bzwo die betreffenden Gießbedingungen geeigneten
Schlackezusammensetzuhgen und Erweichungs/Schmelzeigenschaften vorteilhaft in Verbindung mit einem Gießpulver bzwo Zuschlagstoff
als Spritzerschutzrohr für den Direktguß verwendet werden» Auf diese Weise lassen sich beliebige Eisen- und Nichteisenmetalle
durch Direktguß mit niedrigeren Kosten für die Rohbrammen- bzwc Barrenherstellung und mit höherem Produktausbringen
erfolgreich vergießen. Die auf diese Weise erhaltenen Barren bzw. Rohbrammen besitzen dabei die überlegene Oberflächengüte
von nach dem steigenden Guß hergestellten Gußkörpern. In manchen Fällen wird darüber hinaus ein in automatischem
Takt erfolgender Direktguß möglich.
Das erfindungsgemäße Lagenmaterial besitzt Wärmefestigkeitseigenschaften
für Temperaturen von über 800 G, wobei es bei Temperaturen über seinem Schmelzpunkt ohne weiteres abschmilzt
und verbraucht wird bzwo "abbrennt"0 Dieses Lagenmaterial kann
daher nicht nur in Form eines langen Hohlkörpers für den Direktguß, sondern auch in verschiedenen anderen Formen für
verschiedenartige Zwecke eingesetzt werdeno Beispielsweise
lassen sich ziemlich dicke Platten mit einer Dicke von 10 bis 30 mm durch Laminieren der Lagen unter Verwendung geeigneter
feuerfester Mörtel herstellen«, Dieses Material kann dann als
feuerfestes Futter bzw« feuerfeste Auskleidung für Zwischenbehälter
benutzt werden. Zudem kann beim steigenden Guß eine
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26Ü8552
solche, auf die Bodenöffnung in der Kokille aufgebrachte Lage wirksam das Auftreten eines anfänglichen Schmelzenstrahls verhindern,
der in der Anfangsphase bei der Durchführung des steigenden Gusses eingeleitet wird.
Wenn das selbstgehende,hitzefeste Lagenmaterial mit ziemlich
niedrigem Schmelzpunkt und sehr geringen Steifigkeitswerten in die Form von Bändern geschnitten und in den Spalt zwischen
Kokillenwandboden und Gespann eingebracht wird, kann die sog. "Metallschmelzenleckage" durch diesen Spalt hindurch wirksam
verhindert werden«. Weiterhin kann dünnes Lagenmaterial mit
einer Dicke von weniger als 0,5 mm zu Säcken bzwo Beuteln für
die Verpackung von Gießpulvern bzwo Zuschlagstoffen, exothermen
Verbindungen und dgl0 geformt werden«, Die für das Aufbrechen
bzwo Aufschmelzen der Beutel bzwe Säcke unter Hitzeeinfluß
erforderliche Zeit kann dabei durch entsprechende Auswahl der Schmelztemperatur des Lagenmaterials gesteuert werden<
Außerdem können derartige Lagen zur Abschirmung von Metallspritzern und Wärmeabstrahlung beim Schmieden, Schweißen und
ähnlichen Arbeiten eingesetzt werden.
Darüber hinaus kann das selbstgehende, hitzebeständige Lagenraaterial
gemäß der Erfindung entsprechend dem jeweiligen Verwendungszweck in verschiedene Formen gebracht und in unterschiedlichen
Konstruktionen realisiert werden, Z0B, durch
Wellen, Kombinieren bzwe Schichten mit Metalldrahtgitter,
Drahtnetz, Folie und dünnem Blech oder durch Imprägnieren mit anderen Materialien und dglo
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern ohne sie einzuschränken a
71 Gewo-# eines Gemisches aus anorganischen Fasern, bestehend
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aus 90 Gew„-#>
Keramikfaser (hochschmelzende Fasern) und 10 Gew©-% Steinwolle (mittelschmelzende Fasern), sowie 4 Gewe~i>6
eines PVA-Bindemittels wurden mittels eines Zerfaserers bzwo
einer Papierstoffmaschine miteinander vermischt und in Wasser dispergiert und sodann auf einer Rundsieb-Papiermas chine zu
einer Bahn geformt« Die Bahn wurde in eine Kieselsäuremehl und Natriumsilikat enthaltende Suspension eingetaucht und
dabei mit 21 Gew,-$ Kieselsäuremehl und 4 Gew„-% Natriumsilikat
imprägniert. Auf diese Weise wurde eine selbstgehende, hitzefeste Lage mit einer Dicke von 1 mm hergestellt«, Die
hauptsächlichen mechanischen Eigenschaften dieses Lagenmaterials sind in der folgenden Tabelle 1 unter Bahn Nre 2 angegeben,,
Auf die vorstehend beschriebene Weise wurden selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterialien mit den verschiedenen Mischungsverhältnissen
bzwo -zusammensetzungen gemäß Tabelle 1 hergestellt»
Die Eigenschaften dieser Lagen oder Bahnen sind ebenfalls in Tabelle 1 zusammengefaßt.
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Bahn Nr. | etzu | Anorganische Fasern: |
I | % | 1 | 2 | 3 | 4 | VJl | 6 | 7 | 8 | 9 | 10 | 11 | 12 |
co ö (D CO |
% | 71 | 71 | 71 | 71 | 71 | 82 | 80 | 65 | 71 | 71 | 67 | 72 | |||
3 Ν |
Cl/.
Jv |
100 | 90 | 75 | 55 | 0 | 0 | 0 | 75 | 75 | 55 | 75 | 0 | |||
01 hO |
Q/ | 0 | 10 | 20 | 40 | 100 | 50 | 50 | 20 | 20 | 40 | 20 | 50 | |||
O CO •Η S |
''Hochschmel zende Fasern |
% | 0 | 0 | VJl | 5 | 0 | 50 | 50 | VJl | VJl | 5 | VJl | 50 | ||
Mittelschmel zende Fasern |
4 | 4 | 4 | 4 | 4 | VJl | 5 | 3 | 4 | 4 | 3 | 2 | ||||
Niedrigschmel- »zende Fasern |
||||||||||||||||
Bindemittel | % | 21 | 21 | 21 | 21 | 21 | 13 | 13 | 29 | 21 | 21 | 20 | 22 | |||
Füller und Im prägnierungs mittel: |
% | 4 | 4 | 4 | 4 | 4 | 0 | 0 | 3 | 4 | 4 | 3 | 4 | |||
fSilikat | % | 0 | 0 | 0 | Q | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 7 | 0 | |||
[Alkalisalζ | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | ||||
Natürliche oder synthetische organische Fa sern |
||||||||||||||||
Kohlenstoff haltige Sub stanzen |
Forts. Tabelle 1
a | Einheits- ο gewicht g/m |
1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 S |
9 | 10 | 11 | 12 | |
Q) -P |
Dicke mm | 449 | 450 | 445 | 451 | 452 | 443 | 445 | I458 | 910 | 908 | 383 | 451 | |
a | Dichte g/cm | 1,00 | 1,00 | 1,00 | 1,01 | 1,00 | 1,01 | 1,00 | 1,01 | 2,01 | 2,00 | 1,01 | 1,01 | |
Eigens | Zugfe stigkeit* |
0,45 | 0,45 | 0,44 | 0,45 | 0,45 | 0,44 | 0,45 | j 0,46 | 0,45 | 0,45 | 0,38 | 0,45 | |
nische | ||||||||||||||
O | 225 | 220 | 260 | 288 | 36 | 320 | 345 | 225 | 319 | 321 | 335 | 160 | ||
"-· | 198 | 180 | 124 | 40 | 20 | 20 | 25 | 139 | 200 | 130 | 25 | 20 | ||
ο to |
170 | 161 | 116 | 20 | - | - | - | 122 | 171 | 111 | - | — | ||
co to - 1 |
"Raumtem- ο peratur g/mm |
97 | 90 | 76 | - | - | - | - | 85 | 99 | 70 | - | - ίο to |
|
'/034 | 8000C g/mm2 | 296 | 295 | 305 | 300 | 292 | 291 | 280 | 394 | 1520 | 1600 | 270 | I 280 |
|
ro | 9000C g/mm2 | 1420 | 1400 | 1380 | 1030 | 1040 | 930 | 1030 | 1380 | 1400 | 1050 | 1030 | 1000 | |
10000C g/mm2 | 1480 | 1470 | 1450 | 1250 | 1230 | 1020 | 1120 | 1450 | 1450 | 1250 | 1250 | 101JO | ||
steifig keit g«cm |
||||||||||||||
Erwei chungs temperatur C |
>300 | >300 | >300 | 40 | >300 | 8 | 35 | >300 | >300 | 250 | 80 | Q | ||
Schmelz temperatur C |
>300 | >300 | >300 | 210 | >300 | 55 | 195 | >300 | >300 | >300 | >300 | 58 | ||
Erweichunas- | 4,01 | 4,03 | 4,01 | 4,05 | 4,01 | 4,98 | 6,53 | 2,98 | 4,00 | 4,00 | 10,1 | 1,98 | ||
·** s | ||||||||||||||
(11000C)** s | ||||||||||||||
Zündungs- bzw. Brand verlust % |
||||||||||||||
Es wurden Glasfasern als niedrigschmelzende Fasern, Holzfasern als natürliche oder synthetische organische Fasern
und Ruß als kohlenstoffhaltige Substanz verwendet.
* :Längszugfestigkeit der Bahn nach der TAPPI T-1G4-Methode bestimmt.
**;"Erweichungs-" bzwo "Schmelzzeit" sind die jeweiligen Zeitspannen
für das Erweichen bzwe Schmelzen des Prüfkegels beim sogo "Kegeltest"„
Dieses Beispiel veranschaulicht die Änderungen bzw. Schwankungen der Zugfestigkeit der endgültig erhaltenen Bahn in Abhängigkeit
von verschiedenen Zugabeverfahren für einen Silikatfüller
zu der aus anorganischen Fasern und einem bindemittel hergestellten Bahn«,
71 GeWo-% eines Gemisches aus anorganischen Fasern, bestehend
aus 75 Gewo-% Keramikfasern, 20 Gew,-% Schlackenwolle und
5 Gew*-56 Glasfasern, sowie 4 Gew„~% eines PVA-Bindemittels
wurden mittels eines Zerfaserers vermischt und in Wasser dispergiert
und auf einer Rundsieb-Papiermaschine zu einer Bahn geformt» Diese Bahn wurde nach einem Aufsprühverfahren, einem
Tauchverfahren und einem Beschichtungs- bzwo Streichverfahren
mit Kieselsäuremehl versetzt, so daß sie mit 25 GeWo-% des
Silikatfüllers imprägniert waro Die Zugfestigkeit (g/mm ) der
endgültig erhaltenen selbstgehenden, hitzefesten Bahn wurde nach der TAPPI T-104-Methode gemessen, wobei die Messungsergebnisse in der folgenden Tabelle 2 aufgeführt sindo
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- 31 Tabelle 2
Sprühve rfahren (g/mnr) |
Tauchve rfahren (g/mm2) |
Streichverfahrer (g/mm2) |
|
laumtemperatur | 160 | 240 | 200 |
8000G | 60 | 120 | 80 |
900°C | 40 | 80 | 40 |
Wie aus Tabelle 2 hervorgeht, sollte der Silikatfüller der Bahn vorzugsweise nach einem Tauchverfahren zugesetzt werden,
d„ho durch Eintauchen der Bahn in eine Suspension aus dem
Füller.
Dieses Beispiel zeigt, daß die Hinzufügung eines Metallnetzes oder eines dünnen Metallblechs zum selbstgehenden, hitzefeaten
Lagenmaterial zu einer Erhöhung der mechanischen Festigkeit des resultierenden Lagenmaterials führt.
Es wurden zwei Arten kombinierter Lagenmaterialien aus der "Bahn Nr0 3" gemäß Tabelle 1 hergestellt, wobei in die eine
ein Metallnetz bzw. -gitter eingebettet und die andere mit einem dünnen Metallblech belegt bzw. kaschiert wurde. Die
Zugfestigkeit (g/mm ) der ursprünglichen Bahn Nr0 3 und der
beiden Verbundbahnen wurde bestimmt; die Ergebnisse sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.
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- 32 Tabelle 3
Ursprünglo Bahn Kr0 3 (g/mm ) |
Bahn mit Metallnetz (g/mm ) |
Bahn mit dün nem Metall-p blech (g/mm ) |
|
Raum temperatur |
260 | >400 | >600 |
8000C | 120 | >400 | >400 |
900°C | 80 | >200 | >280 |
Die selbstgehende, hitzefeste Bahn Nr. 3 gemäß Tabelle 1 wurde
zu vier Arten zylindrischer Hohlkörper mit jeweils gleichem Innendurchmesser von 200 mm geformt. Dabei wurden die ÜberT
lappungs- bzw. Stoßabschnitte der flachen Bahnen oder der gewellten Bahnen mit aufkaschierter Metallfolie durch Heftstiche
mittels Draht miteinander vereinigt. Die Herstellung der Formkörper erfolgte auf nachstehend angegebene Weise:
Prüfzylinder Nr β 1:
mit einer flachen Einzellage Prüfzylinder Nr. 2:
mit flacher Doppellagenkonstruktion Prüfzylinder Nr0 3ί
mit flacher Dreiflachlagenkonstruktion Prüfzylinder Nr β 4i
kombiniertes Konstruktion aus einer Wellbahn mit einer Wellungshöhe von 10 mm und einer Eisenfolie einer Dicke
von 250 Mikronο
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«Jeder der obigen Prüfzylinder wurde in mit dem weiten Ende nach oben weisenden Kokillen mit einem Gewicht von 1,3 t
aufgehängt, indem der Zylinderoberteil jeweils am Wärmehaüoenrahmen
befestigt wurde. In die Kokillen wurden durch die jeweiligen Prüfzylinderanordnungen hindurch Schmelzen aus Kohlenstoffstahl
und niedriglegiertem ötahl für Maschinenbauzwecke vergossen. Diese Gießversuche wurden bei einer VergießbzWo
Abstichtemperatur von 1540 bis 1560 C und einer Gießgeschwindigkeit
von 700 bis 900 mm/min unter Verwendung von 2,5 kg/t des ausgewählten Gießpulvers bzw„ Zuschlagstoffs
("TEEMIX" der Firma Nippon Thermochemical Co0, Ltdo) durchgeführt.
Die Oberflächen- und Innengüte von 35 Barren bzw«, Rohbrammen wurde untersucht, wobei die Ergebnisse in Tabelle
angegeben sind.
Zu Vergleichszwecken wurden einige Barren aus den gleichen Stahlsorten auch nach einem herkömmlichen, einfachen Üirektgußverfahren
unter denselben Bedingungen, jedoch ohne Verwendung des Zuschlagstoffs hergestellte In diesem Fall wurden
die Kokillenwände jedoch durch Aufsprühen von heißem, entwässertem Teer vorbehandelt, weil sich die Verwendung eines
Zuschlagstoffs als sehr schwierig erwies0
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Prüf | Oberflächenfehler | Schlacke) ein schluss e |
1- üpritzer |
+ "Scabs" |
Schlak- ken- flecke |
Innenfehler | Rein heits grad |
zylin der |
keine keine wenig keine |
keine keine keine keine |
wenig keine keine keine |
wenig keine nicht viele keine |
Fein lunker |
gut gut gut ziemlich gut |
|
Nr0 1 Nr. 2 Nr. 3 Nr. 4 |
nicht viele |
zahl reich |
zahl reich |
keine | keine keine keine keine |
ziemlich gut |
|
herkömm licher Direkt- guß |
wenig |
+ Schalen bzw. rauhe Oberfläche (z.B. Sandstellen)
Gemäß den obigen l'estergebnissen zeigt der Zylinder Nr0 2
die besten Eigenschaften, während der Zylinder Nr. 4 zwar keine Oberflächenfehler ergibt, jedoch geringe Spuren von
Eisenfolie im Gußkörper zeigto Da der Zylinder Nr. 1 aus
einer einlagigen flachen Bahn besteht, führte das lokale Abschmelzen und Zersetzen der Bahn zu einer unregelmäßigen Verteilung
des Schmelzenstroms, was die Bildung einiger weniger Schlackenflecke aufgrund des Zuschlagstoffs hervorrief. Wenn
der Zylinder, wie im Fall des Zylinders Nr0 3» aus einer Dreifachlagenkonstruktion
besteht, vergrößert sich die Abschmelzmenge des Lagenmaterials, Dies verursacht eine Veränderung
der Schmelzschlackeneigenschaften des Zuschlagstoffs, so daß
Schlackenflecke zunehmen. Beim Zylinder Nr0 4 erfolgte die
Abschmelzung und die Diffusion bzw. Verteilung der Eisenfolie während der Rohbrammenhersteilung nicht vollständige Dies ist
darauf zurückzuführen, daß infolge der vergleichsweise kleinen Querschnittsabmessungen der bei diesen Versuchen verwende-
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ten Kokillen eine ziemlich schnelle Erstarrung des ütahls
auftritt. Im Hinblick auf den gewählten Kokillenquerschnitt und die zugesetzte Menge an Zuschlagstoff lieferte daher der
Zylinder mit Doppellagenkonstruktion die besten Ergebnisse·
Die nach dem herkömmlichen DirektguSverfahren hergestellte Rohbramme besaß dagegen eine wesentlich schlechtere Qualität!
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Claims (1)
- Patentansprüche"lötverfahren zum Direktvergießen von Metallschmelze in eine\ /Kokille zur Herstellung einer Metall-Rohbramme bzwo eines-Barrens, dadurch gekennzeichnet , dai3 ein langer Hohlkörper aus einem selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial, bestehend aus anorganischen Pasern, Bindemitteln und Silikat-Füllstoffen, verwendet wird, der an der Kokillenoberseite befestigt und so in der Kokille aufgehängt wird, daß er bis zum Kokillenboden reicht, daß an der Außenseite des langen Hohlkörpers ein Gießpulver, d.h0 ein Zuschlagstoff auf den Kokillenboden aufgebracht wird, daß sodann die Metallschmelze von der Kokillenoberseite her durch den Hohlkörper hindurch eingegossen wird und daß Erweichungs- und (Ab-)Scnmelztemperatüren und -geschwindigkeiten des langen Hohlkörpers derart gesteuert werden, daß der Hohlkörper unter solchen Bedingungen abschmilzt und verbraucht wird bzw„ "abbrennt", daß sein Ende ständig bis zu einer vorgegebenen Tiefe unter die Metallschmelzenoberfläche eingetaucht bleibt, während letztere in der Kokille ansteigt.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterial zu 50 bis90 Gew0-^ aus einer oder mehreren anorganischen Fasersorten mit vorgegebenen Erweichungs- und Schmelzpunkten, zu 1 bis 10 Gew.-Jo aus Bindemitteln und zu 10 bis 50 Gewo-% aus Silikatfüllern besteht«3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganischen Fasern so gewählt und gemischt werden, daß das Gemisch einen Schmelzpunkt von mehr als 800 C besitzt, wobei die Auswahl aus folgenden drei Fasergruppen erfolgt: (a) Keramik-, Silikat-, Bor- und Kohlenstoff-609837/0342Fasern mit Schmelzpunkten von über 13OO°G; (b) Stein- und Schlackenwolle mit Schmelzpunkten von 1100 bis 13000C; und (c) Glas- und Asbestfasern mit Schmelzpunkten von 800 bis 11000Cc4ο Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel Stärke, ein PVA- (Polyvinylalkohol-), Acryl-, Epoxy-, Harnstoff-, Phenol- und/oder Vinylacetatharz verwendet wird.5. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Silikatfüller Kieselsäuremehl, Kaolin, ßentonit, feuerfester Ton und/oder Calciumsilikat verwendet wirdoVerfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das selbstgehende, hitzefeste Lagenmaterial in der Weise hergestellt wird, daß ein Gemisch aus den anorganischen Fasern und dem Bindemittel zunächst zu einer Bahn geformt und sodann mit dem Silikatfüller durch Aufsprühen einer Suspension des Füllstoffs auf die geformte Bahn, durch Eintauchen der Bahn in die Suspension oder durch Beschichten der Bahn mit einer eingedickten Suspension imprägniert wirdo7ο Verfahren nach Anspruch Λ , dadurch gekennzeichnet, daß das Lagenmaterial eine Dicke von 0,2 bis 5 mm, vorzugsweise 0,5 bis 1,2 mm besitzt.8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganischen Fasern mit bis zu 30 Gewo-$6 natürlicher oder synthetischer organischer Fasern vermischt werden.9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Naturfasern Holzfasern, Baumwollfasern und/oder Baumwollgarn verwendet werden.609837/034210. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß als synthetische organische Fasern Polyäthylen-, Polypropylen-, Vinylon-, Nylon-, Acryl-, Polyester- und/oder Rayonfasern verwendet werden.»11 ο Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daßdas Gemisch aus anorganischen Fasern und natürlichen oder synthetischen organischen Fasern zusätzlich mit Metallfasern aus Eisen, Aluminium, rostfreiem Stahl und/oder Kupfer vermischt wird«,12o Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Silikatfüller mit bis zu 10 Gew.-^ eines Imprägniermittels vermischt wird«,13o Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß als Imprägniermittel drei Gruppen von Stoffen verwendet werden, nämlich (a) Salze von Natrium, Kalium, Magnesium und Barium; (b) Oxide von Magnesium und Titan; und (c) Phosphate·14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daßdem Silikatfüller als BesOxydationsmittel ein Pulver von Aluminium, Ferrosilizium, Calciumsilizium, Magnesium oder Ferromangan zugesetzt wird015. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lagenmaterial mit einer kohlenstoffhaltigen Substanz imprägniert wirdeI6e Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß als kohlenstoffhaltige Substanz Ruß, Teer und/oder Asphalt verwendet wird017. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper aus einer flachen Bahn eines selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials hergestellt ist.609837/034218o Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper durch Lagenwickeln (lap-winding) einer flachen Bahn eines selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials hergestellt isto19ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper durch Überlappen bzw« gegenseitiges Schichten von selbstgehenden, hitzefesten Lagen gebildet isto20· Verfa-hren nach Anspruch 19» dadurch gekennzeichnet, daß die Lagen höchstens drei Schichten umfasseno· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper aus einer gewellten Bahn des selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterials gebildet ist.22ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper durch Anbringen einer Wellbahn an der einen Fläche einer flachen Bahn aus dem selbstgehenden, hitzefesten Lagenmaterial gebildet ist„ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper durch schichtweises Einfügen einer Wellbahn zwischen zwei flache Bahnen aus dem genannten Lagenmaterial gebildet isto24. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper durch Anbringen (Aufkaschieren) eines dünnen Metallblechs mit einer Dicke von 0,02 bis 1 mm an einer oder an beiden Seiten einer flachen Bahn des genannten Lagenmaterials gebildet ist.25o Verfahren nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß das dünne Metallblech aus Aluminium, Weichstahl, reinem609837/0342Eisen, einem ifichteisenmetall und/oder Legierungen davon besteht,,26. Verfahren nacli Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der lange Hohlkörper durch Anbringen eines dünnen Metallblechs mit einer Dicke von 0,02 bis 1 mm an einer oder an beiden Seiten einer Wellbahn aus dem genannten Lagenmaterial gebildet ist.27ο Verfahren nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß das dünne Metallblech aus Aluminium, Weichstahl, reinem Eisen, einem Nichteisenmetall und/oder Legierungen davon besteht»28. öelbstgehendes, hitzefestes Lagenmaterial, dadurch gekennzeichnet , daß es zu 50 bis 90 Gewe-$» aus einer oder mehreren anorganischen Fasersorten mit vorgegebenen Erweichungs- und Schmelztemperaturen bzw«, -punkten, zu 1 bis 10 Qevm-% aus einem Bindemittel und zu 10 bis 50 Qe\ro-% aus einem Silikatfüller besteht,29. Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganischen Fasern so gewählt und gemischt sind, daß das Gemisch einen Schmelzpunkt von mehr als 8000C besitzt, wobei die Auswahl aus folgenden drei Fasergruppen erfolgt: (a) Keramikfasern, Silikat-, Bor- und Kohlenstoff-Fasern mit Schmelzpunkten von über 1300 Cf (b) Stein- und Schlakkenwolle mit Schmelzpunkten von 1100 bis 1300 Cj und (c) Glas- und Asbestfasern mit Schmelzpunkten von 800 bis 1100 Ce30. Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der anorganischen Fasern 60 bis 80 Gewa-# beträgt«51. Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß das Bindemittel aus Stärke, PVA- (Polyvinylalkohol-), Acryl-,609837/03422 6 O 8 5 b 2Epoxy-, Harnstoff-, Phenol-, und/oder Vinylacetatharz besteht,,32ο Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindemittelmenge 2 bis 6 Gewo-?-6 beträgt.o Lage nina te rial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß der Dilikatfüller aus Kieselsäuremehl, Kaolin, Bentonit, feuerfestem Ton und/oder Calciumsilikat besteht.34o Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß die Silikatfüllermenge 20 bis 40 Gew„-# beträgt.35o Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich bis zu 30 Gewo-% eines natürlichen oder synthetischen organischen Fasermaterials enthalte36. Lagenmaterial nach Anspruch 35i dadurch gekennzeichnet, daß die natürlichen Fasern aus Holzfasern, Baumwollfasernund/oder Baumwollgarn bestehen«,37. Lagenmaterial nach Anspruch 35» dadurch gekennzeichnet, daß die synthetischen organischen Fasern aus Polyäthylen-, Polypropylen-, Vinylon-, Nylon-, Acryl-, Polyester- und/oder Rayonfasern bestehen038. Lagenmaterial nach Anspruch 35» dadurch gekennzeichnet, daß die Menge an natürlichen oder synthetischen organischen Fasern 5 bis 20 Gew.-% beträgt.39. Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich metallische Fasern aus Eisen, Aluminium, rostfreiem Stahl und/oder Kupfer enthält.Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß609837/0-3-42es weiterhin bis zu 10 Gew.-% eines Imprägnierungsmittels enthalte41. Lagenmaterial nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß das Imprägnierungsmittel aus den drei Gruppen (a)
Salze von Natrium, Kalium, Magnesium und Barium; (b) Oxide von Magnesium und Titan; und (c) Phosphate gewählt ist.42ο Lagenmaterial nach Anspruch 40, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des Imprägnierungsmittels 3 bis 6 Gew.~% beträgt.43. Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich Pulver aus Aluminium, FerroSilizium, Calciurasilizium, Magnesium und/oder Ferromangan enthält«,44. Lagenmaterial nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine kohlenstoffhaltige bubstanz enthält,45. Lagenmaterial nach Anspruch 44, dadurch gekennzeichnet, daß die kohlenstoffhaltige Substanz aus Ruß, Teer und/oder Asphalt besteht.609837/0342Leerseite
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