DE2605608C2 - Absorptionsmittel zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/oder Cyanwasserstoff und/oder Schwefeloxiden aus Gasen - Google Patents
Absorptionsmittel zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/oder Cyanwasserstoff und/oder Schwefeloxiden aus GasenInfo
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- DE2605608C2 DE2605608C2 DE19762605608 DE2605608A DE2605608C2 DE 2605608 C2 DE2605608 C2 DE 2605608C2 DE 19762605608 DE19762605608 DE 19762605608 DE 2605608 A DE2605608 A DE 2605608A DE 2605608 C2 DE2605608 C2 DE 2605608C2
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- B01D53/00—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols
- B01D53/14—Separation of gases or vapours; Recovering vapours of volatile solvents from gases; Chemical or biological purification of waste gases, e.g. engine exhaust gases, smoke, fumes, flue gases, aerosols by absorption
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Description
tionstürme angewandt und große Luftmengen in den Oxidationsturm eingeleitet werden. 2ur Behandlung
großer Gasmenge, ist es daher eiforddrlich, die
Auslegung der Anlage und damit die Behandlungsfläche za vergrößern sowie große Mengen des Absorptionsmediums in der Anlage im Kreislauf zu führen.
Der Erfindung Hegt die Aufgabe zugrunde, ein
Absorptionsmittel zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/oder Cyanwasserstoff und/oder Schwefeloxiden
aus Gasen auf der Basis eines Naphtochinons oder Naphthodichinons oder eines ihrer Derivate als
katalytische Komponente zur Verfügung zu stellen, das
sowohl in neutralen als auch in sauren oder basischen wäßrigen Lösungen eingesetzt werden kann, ausgezeichnete
katalytische Aktivität aufweist und kaum korrodierend wirkt
Diese Aufgabe wird durch den überraschenden Befund gelöst, daß man ein Absorptionsmittel mit den
vorstehenden günstigen Eigenschaften erhält, wenn man als katalytische Komponente eine wäßrige Lösung
eines Naphthochioochelats einsetzt, das dadurch hergestellt
worden ist, daS man
(a) ein Naphthochinon (oder Naphthohydrochinon)
bzw. ein entsprechendes Derivat der allgemeinen Formel A
O(OH)
(A)
0(0 H)
oder ein Naphthodichinon (oder Naphthodihydrochinon)
bzw. ein entsprechendes Derivat der allgemeinen Formel B
(HO)O O(OH)
(HO)O O(OH)
wobei X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Sulfonsäure-i-SO3H), Carboxyl^-COOH-)*
ThioglykoK—S—CHa- COOH) oder Thiolgruppe
(-SR, wobei R ein niederer Alkylrest ist), ein
niederer Alkylrest, ein niederer AJkoxyrest oder ein
Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz einer Sulfonsäure-
oder Carbonsäuregruppe ist, mit
(b) einer Chelatbildner-Vorstufe, die ein Reaktionsprodukt eines Metalls der Gruppen V, VI, VII oder VIII
(b) einer Chelatbildner-Vorstufe, die ein Reaktionsprodukt eines Metalls der Gruppen V, VI, VII oder VIII
ίο aus der 4. Periode des Periodensystems, von A.-sen
und/oder Selen mit Oxalsäure, Citronensäure, Weinsäure und/oder Glutarsäure ist,
vermischt und das erhaltene Gemisch aus (a) und (b)
unter Bildung des Naphthochinochelats altert
Die Erfindung betrifft somit den in den Patentansprüchen gekennzeichneten Gegenstand.
Die Naphthochinone (oder Naphthohydrochinone),
Naphthodichinone (oder Naphthodihydrochinone) bzw. die entsprechenden Derivate der allgemeinen Formeln
A und B lassen sich in irgendeiner Weise chelatisieren und sind in Wasser oder einem organischen Lösungsmittel,
das gegebenenfalls Wasser enthält, löslich, ohne Polymerisationsaktivität zu zeigen. Geeignete Verbin-
düngen dieser Art weisen z. B. eine der vorstehend mit
X bezeichneten Gruppen auf und haben z. B. ein Redoxpotential von 0,3 bis 0,8 Volt gemessen bei 25° C
Beispiele für die mit X, bezeichneten niederen Alkyl-
und Alkoxyreste sind die Methyl-, Äthyl- oder Propyl-
bzw. die Methoxy-, Äthoxy- oder Propoxygruppe.
Die mit X bezeichneten Gruppen in den erfindungsgemäß verwendeten Chinonen der allgemeinen Formeln
A und B werden im folgenden kurz als Reste bezeichnet
Ji In den Chinonen der allgemeinen Formeln A und B ist
die Stellung der Gruppe: 0(OH) nur beispielhaft angegeben; sie kann in beliebiger anderer Stellung
angeordnet sein. Beispielsweise kann anstelle des dargestellten «-Naphthochinons auch das 0-Naphthochinon
verwendet werden. Der Rest X kann in beliebiger Stellung angeordnet sein, die von der Stellung
der O(OH)-Gruppe verschieden ist Auch die Anzahl der
Reste X kann beliebig gewählt werden.
Spezielle Beispiele für zur Herstellung der erfin-
·»"> dungsgemäßen katalytischen Komponente verwendbare
Chinone, Hydrochinone bzw. entsprechende Derivate sind nachstehend aufgeführt:
1,4-Naphthochinon
1,2-Naphthochinon
Fortsetzung
Verbindung
Strukturformel
l^-Naphthochinon^-suIfonsäure unä deren Salz
SO3M'
l,2-Naphthochinon-4-sulfonsäure und deren Salz
M-Naphthochinon^-carbonsäure und deren Salz
l,2-Naphthochinon-4-carbonsäure und deren Salz
COOM'
COOM'
2-Methyl-l,4-naphthochinon
2,3-Dimethyl-l,4-naphthochinon CH3
2,5-Dim<Jthyl-l,4-naphthochinon
CH,
Fortsetzung
Verbindung
Strukturformel
2,6-Dimethyl-l,4-naphthochinon 2-Methyl-1.4-naphthochinon-3-sulfonsäure und deren Salz
2-Alkylthio-1.4-naphthochinon 2-Carboxymethv·|mercapto-1.4-naphthochinon
1,4.5.8-Naphthodichinon 1,2.3,4-Naphthodichinon
2-Hydroxy-1.4-naphthochinon
CH3
CH3
CH,
C)
SR
S-CH2-COOM'
O O
OH
Fortsetzung
ίο
Verbindung
Strukturformel
5-H) u'roxy-1,4-naphthochinon
HO
6-1 lydroxy-1.4-naphthochinon
UH
2,5-Di hydroxy-1,4-naphthochinon
OH
2,6-Dihydroxy-l.4-naphthochinon
HO
OH
2,7-Dihydroxy-1,4-naphthochinon
HO
OH
2,8-Dihydroxy-l,4-naphthochinon HO
OH
5.6-Dihydroxy-l ,4-naphthochinon
HO
HO
11
Fortsetzung
Verbindung
Strukturformel
5,8-Dihydroxy-l.4-naphthochinon
2,5,8-Trihydroxy-l, 4-naphthochinon HO O
OH
3,5,7-Trihydroxy-l,4-naphthochinon
2,3-Dihydroxy-l ,4-naphthochinon HO
OH
OH
6,7-Dihydroxy-l,4-naphthochinon 2,3,6-Trihydroxy-l,4-naphthochinon
HO
OH
OH
2,3,5,8-Tetrahydroxy-l,4-naphthochinon-HO
O
OH
i ü
HO O
13
Fortsetzung
Verbindung
Strukturformel
S.ö^-Trihydroxy-M-naphthochinon
2-Methoxy-l,4-naphthochinon
2-Methoxy-3-hydroxy-l,4-naphthochinon
2-Methyl-l,4,5,8-naphthodichinon
2-Methoxy-l,4,5,8-naphthodichinon 2-Athyl-1.4,5,8-naphthodichinon
2-Äthoxy-l.4,5,8-naphthodichinon HO
HO
HO
OCH,
O O
O O
OCH,
OH
CH3
O O
O O
OCH3
O O
O O
C2H5
O O 0 O
OCH,
O O
16
Fortsetzung
Verbindung
Strukturformel
O O
2-Propyl-l,4,5,8-naphthodichinon
2-Propoxy-l,4,5,8-naphthodichinon
C3H7
OC3H7
Das Redoxverhalten und die Schwefelabscheidung bei einigen typischen Chinonen sind in der folgenden Tabelle
angegeben.
oxüdierte Form | E0 (Volt) | Schwefelabscheidung |
gemessen bei 25 C | ||
o-Benzochinon | 0,787 | kein Schwefelniederschlag, |
starke Bildung von Thionsäure | ||
3-Hydroxy-o-benzochinon | 0,713 | geringer Schwefelniederschlag |
p-Benzochinon | 0,699 | geringer Schwefelniederschlag |
1,4-Naphthochirton | 0,484 | Schwefelniederschlag |
9,10-Anthrachinon | 0,154 | kein Schwefelniederschlag |
l,2-Naphthochinon-4-sulfonsäure | 0,628 | Schwefelniederschlag |
l,4-Naphthochinon-2-sulfonsäure | 0,533 | gute Schwefelausfallung |
l,4-Naphthochinon-2,3-dicarbonsäure | - | Schwefelniederschlag |
2-Hydroxy-l,4-naphthochinon | 0,351 | Schwefelniederschlag |
5-Hydroxy-l,4-naphthochinon | 0,452 | Schwefelniederschlag |
4-Amino-l,2-naphthochinon | 0,352 | Schwefelniederschlag |
9,lÜ-Anthrachinon-2-sulfonsäure | 0,187 | sehr langsame und |
l,2-Anthrachinon-4-sulfonsäure
Anthrachinon-2,6-disulfonsäure
1 -Hydroxy-9,10-anthrachinon
0,228 0,132 ungenügende Schwefelausfällung
sehr langsame und
ungenügende Schwefelausfallung
sehr langsame und
ungenügende Schwefel·
ausfällung
ungenügende Schwefelausfallung
sehr langsame und
ungenügende Schwefel·
ausfällung
kein Schwefelniederschlag
Das Chinon oder Hydrochinon wird mit der Chelatbildner-Yorswfe vermischt. Sodann wird das
erhaltene Gemisch gealtert. Die Alterung kann über einen weiten Zeitbereich durchgeführt werden, z. B. 10
Minuten bis 12 Stunden, vorzugsweise 30 Minuten bis 3
Stunden. Das erhaltene Naphthochinochelat wird als Absorptionsmittel in Form einer wäßrigen Lösung mit
einer Konzentration von 0.01 bis 500 Mol/1000 Liter, vorzugsweise 1 bis 20 Mol/1000 Liter, verwendet.
Zur Herstellung des erfindiingsgemäß verwendeten
Naphthochinochelats wird ein Reaktionsprodukt eines Metalls der Gruppen V, Vl, VII oder VIII aus der 4.
Periode des Periodensystems, von Arsen und/oder Selen mit Oxalsäure, Citronensäure, Weinsäure und/
oder Glutarsäure verwendet. Spezielle Beispiele für geeignete Metalle sind Vandin. Arsen, Chrom, Selen,
Mangan, Eisen, Kobalt oder Nickel, wobei Vanadin und Eisen besonders bevorzugt sind.
308 129/66
Zur Herstellung des Reaktionsproduktes wird eine Verbindung der vorstehenden Metalle, z. B, ein Hydroxid oder Chlorid, mit den genannten Säuren in üblicher
Weise in Wasser oder einem Alkohol bei einem geeigneten pH, der im Bereich von 4 bis 10 liegt,
umgesetzt Die erhaltenen Chelatbildner-Vorstufen besitzen die allgemeine Formel
(AIk-Y)nM"
wobei Alk ein Alkalimetallatom oder eine Ammoniumgruppe ist, M" ein Metall der Gruppe V, VI, VII oder
VIII aus der 4. Periode des Periodensystems, Arsen oder Selen bedeutet, η eine Zahl von J bis 3 ist und Y den Rest
der vorstehend genannten Säure darstellt
Beispiele tür Chelatbildner-Vorstufen, die aus Weinsäure bzw. deren Alkalimetallsalzen hergestellt werden
können, sind nachstehend aufgeführt
COOM'
CHO
M'OHC
M'OOC
COOM'
CHO-CHOM'
COOM'
M"
(Π)
(IV)
M"
COO
M'OOC
(V)
COOM'
CHO
CHOM'
COOM'
COO
CHOm\ /M'OHC
I M" I (VII)
CHOM'/ M'OHC
0OC
'M'OHC
I
M'OHC
I
M'OHC
M'OOC
COO"
CHOM'
CHOM'
CHOM'
"coo- "
CHOM' CHOM' COOM'
M"
M'OOC
OHC
M'OHC
M'OOC
M"
(VIH)
Hierbei bedeutet M' ein Wasserstoff- oder Alkalimetallatom, z. B. ein Natrium- oder Kaliumatom, oder eine
Ammoniumgruppe, während M" die vorstehende Bedeutung hat und vorzugsweise Vanadin oder Eisen ist.
Die Menge der eingesetzten Chelatbildner-Vorstufe
kann in einem verhältnismäßig breiten Bereich liegen. Gute Ergebnisse werden bei Verwendung von 0,01 bis
50 Gewichtsprozent, bezogen auf die Masse des eingesetzten Chinons oder Hydrochinons erzielt.
Die Verwendung einer Chelatbildner-Vorstufe hat den weiteren Vorteil, daß auf Grund ihrer Schutzwirkung selbst dann kein Metallsulfid ausfällt, wenn das
Metall mit dem Schwefelwasserstoff in der Absorptionsflüssigkeit in Berührung kommt. Der pH-Wert des
erfindungsgemäßen Absorptionsmediums kann innerhalb eines breiten Bereichs von 3 bis 10 liegen.
Angesichts der Tatsache, daß die Entschwefelung bei bekannten Verfahren nur in alkalischer Lösung möglich
ist, eröffnet das erfindungsgemäße Verfahren ein breiteres Anwendungsgebiet.
Das erfindungsgemäße Absorptionsmittel kann auch organische Lösungsmittel enthalten, z. 3. Äthylenglykol,
Diithylenglykol, Glycerin, Verbindungen der Formel
RO-(CH2J2-OH
bzw. deren Acetate, wobei R ein Alkylrest mit I bis 4 Kohlenstoffatomen ist, und Di-n-butylamin. Diese
organischen Lösungsmittel können dem Absorptionsmedium entweder allein oder als Gemische aus zwei
oder mehreren Verbindungen zugesetzt werden. Hierbei sind die Äther eher bevorzugt als die Glykole. Die
wäßrige Lösung kann bis zu 98% Glykol, Äthylenglykol oder Diäthylenglykol oder bis zu 95% 2-Äthoxyäthanol,
2-Methoxyäthanol, 2-Propoxyäthanol oder 2-Butoxyäthanol enthalten. Im Falle von Di-n-butylamin beträgt
die Konzentrationsobergrenze 50%.
Glykol und 2-Äthoxyäthanol bzw. deren Derivate werden auf Grund ihres hohen Lösungsvermögens für
Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid verwendet. Durch dieses hohe Lösungsvermögen werden das in
dem behandelten Gas enthaltene Schwefeldioxid und der Schwefelwasserstoff in das Lösungsmittel aufgenommen,
wobei folgende Reaktion abläuft;
Hierauf wird überschüssiger Schwefelwasserstoff durch das Absorptionsmittel oxidiert, wobei sich
Schwefel abscheidet Di-n-butylamin wird verwendet, um das Ausfällen und Abtrennen des Schwefels zu
erleichtern. Bei Zusatz von Di-n-butylamin und entspre- ι ο
chender Temperaturerhöhung bilden sich nämlich gröbere Teilchen von niedergeschlagenem oder geschmolzenem
Schwefel, der sich in dieser Form leicht abtrennen läßt
In üblichen Naßverfahren zur Entschwefelung schwefelhaltiger Gase wird der abgeschiedene Schwefel mit
Hilfe von Filterpressen abgetrennt Mit dieser Vorrichtung kann jedoch das Wasser zu nicht mehr als 50%
entfernt werden. Dies ergibt sich aus einer einfachen theoretischen Berechnung des Zwischenraumvolumens
zwischen den Schwefelteilchen. Derartige Verfahren haben daher den Nachteil, daß einerseits der gewonnene
Schwefel abgebaut wird und andererseits Base, Säure, organisches Lösungsmittel und selbst der im
Absorptionsmedium verwendete Katalysator verloren gehen. Im Gegensatz dazu können mit dem erfindungsgemäßen
Absorptionsmittel insbesondere bei Verwendung hochsiedender organischer Lösungsmittel Temperaturen
oberhalb des Schwefelschmelzpunkts (1200C) angewendet werden, so daß die Schwefelfeinteilchen zu jo
gröberen Teilchen schmelzen, die sich absetzen und als reiner geschmolzener Schwefel abgetrennt werden
können. Das Absorptionsmittel hat daher den Vorteil, daß der Schwefel in gut verwendbarer Form anfällt und
Katalysator- sowie Flüssigkeitsvevluste vermieden werden.
Bringt man Cyanwasserstoff mit gewöhnlichem Schwefel in Berührung, so reagiert er kaum mit diesem
und es bildet sich praktisch kein Thiocyanat Liegt der Schwefel dagegen in atomarem Zustand vor, so reagiert -to
er sofort mit dem Cyanwasserstoff unter Bildung von Thiocyanat Bei Anwesenheit des erfinsungemäßen
Absorptionsmittels bildet sich atomarer Schwefel leicht in einer Teilchengrößenverteilung, bei der die maximale
Teilchengröße im Bereich von 0,01 bis 2 μ liegt. Der Schwefel ist daher in hoch aktivem Zustand und reagiert
mit Cyanwasserstoff unter Bildung von Thiocyanat nach folgender Gleichung:
NCN + + atomarer S — NCNS
Nach 15stündiger Betriebsdauer ist in der Absorptionsflüssigkeit ζ. B. die folgende Teilchengrößenverteilung
des Schwefels zu beobachten.
Teilchengröße μ
Anteil (%)
0,1-1
1-2
1-2
80
15
5
5
60
Das erfindungsgemäße Absorptionsmittel wird im allgemeinen kontinuierlich unter Verwendung eines
Absorptionsturms und eines Oxidationsturms benutzt. Das Absorptionsmittel wird vom Kopf des Absorptionsturms gesprüht, so daß es mit dem Schwefelwasserstoff
und andere Abgase enthaltenden Gas in Berührung kommt, das am Boden des Turms eingeleitet wird, wobei
der Schwefelwasserstoff und die anderen Gaskomponenten im Absorptionsmittel absorbiert werden. Hierauf
führt man die Absorptionsflüssigkeit dem Oxidationsturm zu und bläst Sauerstoff in Form von Luft
Sauerstoff oder einem anderen sauerstoffhaltigen Gas unter Atmosphärendruck oder erhöhtem Druck in den
Oxidations turm, so daß sich Schwefel abscheidet
Gleichzeitig wird der Katalysator wieder in die oxidierte Form überführt und im Kreislauf zum
Absorptionstunn zurückgeführt
Das Verfahren kann aber auch in einer einzigen Säule (bzw. Turm) durchgeführt werden, die in zwei Bereiche,
nämlich eine Absorptionszone und eine Oxidationszone unterteilt ist Man kann auch das Absorptionsmedium,
das Abgas und Luft bzw. Sauerstoff gleichzeitig in eine einzige Säure einleiten, so daß die Absorption und
Oxidation nebeneinander verlaufen. Falls ein Schwefeldioxid enthaltendes Gas behandlet werden soll, z. B. ein
in einen Claus-Ofen einzuleitendes Gas, setzt man dem Reaktionsgemisch eine erfindungsgemäße wasserunlösliche
Chinonverbindung zu, die während des Betriebs in ein wasserlösliches Sulfonat überführt wird und
mehrmals als Katalysatorkomponente verwendet werden kann.
Da das erfindungsgemäß verwendete Chinochelat eine hohe Oxidationsgsschwindigkeit besitzt beträgt
die Verweilzeit im Oxidationsturm '/2 bis '/3 der für
übliche Chinonderivate erforderlichen Zeit Außerdem ist die erforderliche Sauerstoffmenge geringer, so daß
eine zu starke Oxidation vermieden werden kann. Da ferner die Umwandlung des Schwefelwasserstoffs in
Schwefel stark beschleunigt ist kann die Basizität des Absorptionsmediums geringer sein und es können
gegebenenfalls auch neutrale oder saure wäßrige Lösungen eingesetzt werden. Bei Verwendung einer
Lösung des Naphthochinochelats in einem Gemisch aus einem organischen Lösungsmittel und Wasser als
Absorptionsmedium können darüber hinaus Natriumthiosulfat liefernde Reaktionen vermieden werden, die
z. B. nach folgender Gleichung verlaufen:
Na2S-Na2S2O3
Gegenüber bekannten Verfahren ist die im erfindungsgemäßen Absorptionsmittel eingesetzte Chinon-
oder Naphthochinonmenge auf V10 verringert, obwohl ein Entschwefelungsgrad von fast 100% erzielt wird.
Auch Gase mit einer hohen Kohlendioxidkonzentration von bis zu 60% können wirksam behandelt werden. Da
die Oxidationsgeschwindigkeit im Oxidationsturm insbesondere durch Verwendung der Chelate stark erhöht
wird, läßt sich die Größe des Oxidationsturms auf 30 bis 50% und die Höhe des Absorptionsturms auf Vi
verringern. Gleichzeitig ist es möglich, die zirkulierende Menge des Absorptionsmediums auf 40% der Menge zu
senken, die bei herkömmlichen Verfahren zur Behandlung der gleichen Gasmenge erforderlich ist. Dieser
Effekt kommt insbesondere dann zum Tragen, wenn große Gasmengen (z.B. 200 000 bis 500 000 nvVStd.)
entschwefelt werden sollen. Ferner läßt sich die Anzahl der Türme oder Stufen gegenüber herkömmlichen
Verfahren auf die Hälfte oder weniger verringern.
Bei Verwendung des erfindungsgemäßen Absorptionsmittels wird ein weiterer Vorteil dadurch erzielt,
daß der entstehende Anteil an Natriumthiosulfat unterhalb 60% gehalten werden kann, was in bekannten
Naßentschwefelungsverfahren unmöglich ist Im Falle
der Behandlung Cyanwasserstoff enthaltender Gase
kann dieser vollständig in Thiocyanat überführt werden,
so daß im Verfahren der Erfindung sowohl eine Entschwefelung als auch eine Decyanisierung erreicht
wird.
Bei der üblichen Naßentschwefelung unter Verwendung von Chinonkatalysstoren werden die Eisenteile
von Türmen und Tanks stark angegriffen, so daß teure Innenüberzüge oder dergleichen erforderlich sind, um
eine Korrosion zu verhindern. Im erfindungsgemäßen Verfahren korrodieren dagegen die Eisenteile von
Türmen, Tanks und anderen Ausrüstungsgegenständen kaum, da das Metali (z. B. Eisen) in der Chelatverbindung
enthalten ist und praktisch keine Metallreaktivität zeigt So kann z. B. die regelmäßige Korrosionsüberprüfung
auf einen Zeitraum von mehr als 3 Jahren verlängert werden.
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung. Alle Teile und Prozente beziehen sich auf das Gewicht, falls
nichts anderes angegeben.
Kunstharz-Füllkörper mit einem Durchmesser von 15 mm werden bis zu einer Höhe von 800 mm in ein
Glasrohr von 50 mm Innendurchmesser und 1000 mm Länge gepackt Das Rohr wird von oben mit einem der
nachstehenden Absorptionsmittel berieselt, während gleichzeitig ein am unteren Ende des Rohrs eingeleitetes,
Schwefelwasserstoff enthaltendes Gas im Gegenstrom zum Absorptionsmittel strömt, so daß der
Schwefelwasserstoff im Absorptionsmittel absorbiert wird. Hierauf leitet man das Absorptionsmittel in ein
leeres Glasrohr mit einem Innendurchmesser von
10
15
20
25
30
35 50 mm und einer Länge von 1000 mm und bläst Luft in
dieses Rohr, um Schwefel abzuscheiden. Nach dem Abtrennen des Schwefelntederschlags wird das Absorptionsmittel
zum Absorptionsrohr zurückgeführt
Versuch 1
Ein Gemisch aus Natrium-l,4-naphthochinon-2-sulfunat
als Katalysator und der vorstehenden Verbindung (I) als Chelatbildner-Vorstufe wird 1 Stunde gealtert
Versuch 2
Ein Gemisch aus l,4-Naphtochinon-23-dicarbonsäure als Katalysator und der vorstehenden Verbindung (III)
als Chelatbildner-Vorstufe wird 2 Stunden gealtert
Versuch 3
Ein Gemisch aus Natrium-l^-naphthochinon-4-sulfo·
nat als Katalysator und der vorgehenden Verbindung (VII) als Chelatbildner-Vorstufe wird 1 Stunde gealtert
Versuch 4
Ein Gemisch aus Natrium-M-naphthochinon^-sulfonat
als Katalysator und der vorstehenden Verbindung (I) als Chelatbildner-Vorstufe wird 1V2 Stunden gealtert
jeder Versuch wird ohne Verwendung der Chelatbildner-Vorstufe
wiederholt Das in den Versuchen 1 bis 3 behandelte Gas ist ein Gemisch aus 6% CO2 und 94%
N2, dem 5% H2S zugemischt sind. Im Versuch 4 werden
dem Gasgemisch noch 3 g/m3 Cyanwasserstoff zugesetzt Es werden folgende Betriebsbedingungen angewandt:
ohne
Vorstufe
mit
Vorstufe
Katalysatorkonzentration (Mol/1000 Liter)
Komplexkonzentration (%)
Temperatur (C)
pH des Absorptionsmediums (eingestellt mit Natriumcarbonat)
Flie.ßgeschwindigkeit des Absorptionsmediums (Liter/Std.) Flüssigkeitsmenge (Liter/m3 Gas)
Gaszufuhrgeschwind;«keit (Liter/Std.)
Gas-Verweilzeit
im Absorptionsrohr (see)
im Oxidationsrohr (min)
im Absorptionsrohr (see)
im Oxidationsrohr (min)
5 | 0,8 |
0 | 0,1 |
25 | 25 |
8,5 ±0,05 | 8,5 ±0,5 |
2 | 2 |
10 | 10 |
150 | 150 |
35 | 15 |
10 | 6 |
Es werden folgende Ergebnisse erzielt:
ohne
Vorstufe
mit
Vorstufe
Versuch 1
Versuch 2
Versuch 3
Versuch 4
Versuch 2
Versuch 3
Versuch 4
97%
95%
96%
47%
95%
96%
47%
100% 100% 100% 99,8%
Entschwefelungsgrad
Entschwefelungsgrad
Entschwefelungsgrad
Thiocyanisierungsgrad
Entschwefelungsgrad
Entschwefelungsgrad
Thiocyanisierungsgrad
Das Verfahren der Erfindung eignet sich auch zum Abtrennen von Schwefelwasserstoff und Schwefeldioxid aus Gasen, die einen hohen Anteil an Kohlendioxid
aufweisen. Bei Verwendung des Naphthochinochelats kann nämlich der pH des Absorptionsmediums je nach
der Zusammensetzung des zu behandelnden Gases beliebig im alkalischen, neutralen und sauren Bereich
gewählt werden. Dies ist in den folgenden Versuchen erläutert.
Versuch 5
Eine wäßrige Lösung aus 0.08 Mol/1000 Liter Natrium- 1,4-naphthochinon-2-sulfonat wird zur Herstellung
eines Naphthochinochelats mit 0.01% des Eisensalzes der vorstehenden Verbindung (I) als Chelatbildner-Vorstufe
vermischt, worauf man das Gemisch I'/2 Stunden altert. Ein Gasgemisch aus 6% CO2 und 94% N?, dem
5% H2S und 1 % HCN zugemischt worden sind, wird bei
einem pH von 3,5 behandelt. Bei einem gleichbleibenden Entschwefelungsgrad von 99,8% wird der Anteil der
entstehenden Thiocyanatverbindting auf 37% verringert.
Versuche
Eine wäßrige Lösung aus 0,5 Mol/1000 Liter Natrium-1.4-naphthochinon-2-sulfonat
wird zur Herstellung eines Naphthochinochelats mit 0,3% des Eisensalzes der
vorstehenden Verbindung (III) vermischt, worauf man das Gemisch I1/: Stunden altert. Ein Gasgemisch aus
1% H2S. 60% CO2. 38% N. und 1% CS2 wird mit dem
Absorptionsmittel bei einem pH von 3,5 behandelt. Trotz des hohen CO2-Gehalts des Gases wird ein
Entschwefelungsgrad von 98% erreicht. Es ist praktisch keine CS2-Absorption zu beobachten. Bei Wiederholung
des Verfahrens mit einem pH des Absorptionsmediums von 9,5 wird das CS2 zu 80% abgetrennt.
Versuch 7
Eine wäßrige Lösung aus 0.2 Mol/1000 Liter Natrium-1,4-naphthochinon-2-sulfonat
wird zur Herstelking eines Naphthochinochelats mit 0.2% des Eisensalzes der
vorstehenden Verbindung (Vl) als Chelatbildner-Vorstufe vermischt, worauf man das Gemisch IV2 Stunden
altert. Hierauf wird der wäßrigen Lösung Äthylenglykol bis zu einem Gehalt von 80% zugesetzt. Ein Gasgemisch
aus 3% H2S. 10% O2 und 87% N2, dem 1.5% SO2
zugemischt worden sind, wird wie in Versuch 1 behandelt. Der Entschwefelungsgrad beträgt 99,7%, und
die SO2-Abtrennung 97%.
In dies.'m Versuch wird ein Lösungsmittelgemisch aus
70% 2-Äthoxyäthanol. 2% Di-n-butylamin. 10% Glycerin
und 18% Wasser verwendet. Es wird versucht, die· Reaktion so zu führen, daß genügend H2S, HCN und
SO2 im Lösungsmittel gelöst werden. Dem vorstehenden Losungsmittelgemisch, das 0.5 Mol/1000 Liter Ammonium-2-methyl-1.4-naphthochinon-3-sulfonat
enthält, werden zur Herstellung eines Naphthochinochelats 0.06% des Eisensalzes der vorstehenden Verbindung
(ill) zugemischt, worauf man das Gemisch 1 '/2 Stunden
altert. Ein Gasgemisch aus 5% H2S, 2% SO2 1% HCN
und im übrigen Luft wird in einer Vorrichtung zum Schmelzen von Schwefel durch Erhitzen und Agglomerieren
unter einem Druck von 2 atm mit dem erhaltenen Absorptionsmittel behandelt. Der Entschwefelungsgrad
beträgt 99,8%, die SO2-Abtrennung 98% und der
Decyanisierungsgrad (Thiocyanat-Bildungsanteil)
983%. In diesem Versuch wird der Schwefel in Form
großer Teilchen aus reinem Schwefel gewonnen.
Versuch 9
Im Falle von Gasen, die neben H2S auch SO2
enthalten, können große Gasmengen mit maximaler Entschwefelungswirkung in kleinen Vorrichtungen
behandelt werden, wenn man ein mit dem wasserlöslichen Naphthochinon vermischtes Absorptionsmittel
verwendet, wobei das Naphthochinon mit dem bei der
Reaktion von SO2 in der Absorptionskolonne enti'andenen Natriumbisulfit reagiert und das dabei gebildete
wasserlösliche Natrium-l,4-naphthochinon-2-sulfonat in ein Naphthochinochelat überführt wird. Es laufen dabei
folgende Reaktionen ab:
SO- + Na2CO3
O
O
NaHSO3
OH SO3Na
+ NaHSO,
OH
SO3Na
SO3Na
25 26
Beim Behandeln eines Gases, das 0,3% H2S, 0,18% Erfindungsgemöß kann auch ein Absorptionsmittel
SO2 und im übrigen Luft enthält (Beschickungsgas für eingesetzt werden, das von Anfang an als katalytische
einen Claus-Ofen) auf die vorstehende Weise beträgt Komponente ein wasserunlösliches Chinochelat enthält,
der Entschwefelungsgrad 100% und die SO2-Abtren- Diese Ausführungsform ist in den folgenden Versuchen
nung99,2%. > erläutert.
Versuch 10
Das flaphthodichinochelat aus 1,4,5,8-Naphthodichi- m einem pH von 7,5 und einer Gasströmungsgeschwindig-
non, das wie in Gersuch 5 hergestellt worden ist, wird als keit von 70 Nm2/Std. beträgt der Entschwefelungsgrad
katalytische Komponente verwendet. Be;m Behandeln 99,9%.
des in den Versuchen 1 bis 3 verwendeten Gases bei
des in den Versuchen 1 bis 3 verwendeten Gases bei
Versuch 11
Der Katalysator aus Versuch 13 wird zur Behandlung verwendet. Hierbei beträgt der Entschwefelungsgrad
des Cyanwasserstoff enthaltenden Gases aus Versuch 4 99,8% und derThiocyanisierungsgrad 4%.
Claims (3)
1. Absorptionsmittel zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/oder Cyanwasserstoff und/oder
Schwefeloxiden aus Gasen auf der Basis eines Naphthochinons oder Naphthodichinons oder eines
ihrer Derivate als katalytische Komponente, dadurch gekennzeichnet, daß es als katalytische Komponente eine wäßrige Lösung eines
Naphthochinochelats enthält, das dadurch hergestellt worden ist, daß man
(a) ein Naphthochinon (oder Naphthohydrochinon) bzw. ein entsprechendes Derivat der
allgemeinen Formel A
O(OH)
(A)
O(OH)
oder ein Naphthodichinon (oderNaphthodihydrochinon) bzw. ein entsprechendes Derivat
der allgemeinen Formel B
(HO)O O(OH)
fr
(B)
fr
(HO)O 0(0H)
wobei X ein Wasserstoffatom, eine Hydroxyl-, Sulfonsäuren - SO3H), Carboxyl-( - COOH),
Thioglykol-(S-CHz-COOH) oder Thiolgruppe(-SR, wobei R ein niederer Alkylrest ist),ein
niederer Alkylrest, ein niederer Alkoxyrest oder ein Alkalimetall- oder Erdalkalimetallsalz einer
Sulfonsäuren oder Carbonsäuregruppe ist, mit
(b) einer Chelatbildner-Vorstufe, die ein Reaktionsprodukt eines Metalls der Gruppen V, Vl, VU
oder VIII aus der 4. Periode des Periodensystems, von Arsen und/oder Selen mit Oxalsäure,
Citronensäure, Weinsäure und/oder Glutarsäure ist,
vermischt und das erhaltene Gemisch aus (a) und (b) unter Bildung des Naphthochinochelats altert
2. Adsorptionsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es Di-n-butylamin und/oder
mindestens eine der Verbindungen Glycerin, Monoäthylenglykol, Diäthylenglykol und Verbindungen
der Formel
RO-(CH2);-OH
bzw. deren Acetate, wobei R ein Alkylrest mit I bis 4
Kohlenstoffatomen ist, enthält und einen pH im Bereich von 3 bis IO aufweist.
3. Verwendung des Absorptionsmittels nach Anspruch I oder 2 zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/oder Cyanwasserstoff und/oder Schwefeloxiden aus Gasen.
Zur Naßentschwefelung schwefelwasserstoffhaltiger
Gase sind verschiedene Verfahren bekannt, z.B. das Seabord-, Thylox- und Giammarco-Verfahren, Obwohl
diese bekannten Verfahren breite Anwendung gefunden haben, haften ihnen dennoch verschiedene Mängel an.
Beispielsweise wird beim Seabrod-Verfahren der absorbierte Schwefelwasserstoff während der Regenerierung des Absorptionsmediums in die Atmosphäre
abgeblasen, wo er durch die damit verbundene
Luftverschmutzung Schaden in der Tier- und Pflanzenwelt, sowie eine Verfärbung und Korrosion von
Metallgegenständen bewirkt Beim Thylox-Verfahren wird ein giftiges Arsenit zum Entschwefeln verwendet,
so daß die Handhabung der Materialien und die
Durchführung des Verfahrens Gefahren in sich birgt
Außerdem sind umständliche Maßnahmen erforderlich, z. B. ein Auswaschen mit Wasser und Extrahieren, um
das Arsenit vom erhaltenen Schwefel abzutrennen. Im Giammarco-Verfahren wird eine arsenithalrge Lösung
mit einer weit höheren Konzentration als im Thyloxverfahren als Entschwefelungskatalysator eingesetzt
Die Handhabung des Katalysators erfordert daher noch größere Sorgfalt als im Thylox-Verfahren und das
Abtrennen des Arsenits vom erhaltenen Schwefel muß
mehrmals wiederholt werden.
Ferner ist ein Entschwefelungsverfahren bekannt, bei
dem Benzochinon verwendet wird. Da jedoch Benzochinon ein recht hohes Redoxpotential von 0,7 Volt besitzt
(vgl. Tabelle I), ist seine autokatalytische Aktivität sehr
hoch und die Lebensdauer des Katalysators sehr kurz.
Das Verfahren eignet sich daher nicht zur praktischen Anwendung.
Dies trifft auch auf das Stretford-Verfahren zu, bei
dem ein Anthrachinon-2,5- oder -2,6-disulfonat als
Katalysatorkomponente verwendet wird, die jedoch aufgrund ihres niedrigen Redoxpotentials von 0,228
Volt selbst bei Verwendung in sehr großen Mengen keine ausreichende Entschwefelung bewirkt Um diesen
Nachteil des Stretford-Verfahrens zu beheben, ist
bereits vorgeschlagen worden, ein Metall, wie Vanadin,
Arsen oder Eisen, ein Alkalisalz und ein Tartrat in Kombination zu verwenden. Dieses Verfahren vereinigt
die Grundgedanken des Thylox-, Giammarco- und Vetrocoke-Verfahrens, wodurch ein bestimmter Effekt
erzielt wird, vgl. CA-PS 6 72 084. Das Stretford-Verfahren und seine Abwandlungen stellen jedoch nichts
anderes als eine bloße Kombination des Thylox-Verfahrens mit anderen bekannten Methoden dar, und es ist in
jedem Fall eine Nachbehandlung erforderlich, um z. B.
das Vanadin und Arsen abzutrennen. Außerdem ist die
durch das Stretford·Verfahren und seih« Abwandlungen
bewirkte Entschwefelung nur ungenügend, so daß sie
nur /on geringem praktischen Wert sind.
Aus der US-PiJ 34 59 495 und der DE-OS 15 71 789 ist
ein weiteres Entschwefelungsverfahren für schwefelwasserstoffhaltige Gase bekannt, bei dem man ein
wasserlösliches Chinon- oder Hydrochinonderivat als Katalysator verwendet, das dadurch hergestellt worden
ist, daß man eine saure Gruppe in ein Chinon oder
Hydrochinon bzw. ein entsprechendes Salz einführt und
dieses dadurch wasserlöslich macht. Dieses Verfahren vermeidet zwar die Nachteile der vorstehend geschilderten Verfahren, weist aber dennoch die folgenden
Mängel auf. Die Entschwefelungsaktivität des Absorp
tionsmediums entfaltet sich erst etwa I Tag nach dem
Einfüllen des Absorptionsmediums in einem Absorptionsturm. Da die Oxidationsgeschwindigkeit außerdem
relativ niedrig ist, müssen großdimensionierte Oxida-
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762605608 DE2605608C2 (de) | 1976-02-12 | 1976-02-12 | Absorptionsmittel zur Entfernung von Schwefelwasserstoff und/oder Cyanwasserstoff und/oder Schwefeloxiden aus Gasen |
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Publications (2)
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---|---|
DE2605608A1 DE2605608A1 (de) | 1977-08-18 |
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ID=5969723
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---|---|---|---|---|
DE2906056A1 (de) * | 1979-02-16 | 1980-08-28 | Linde Ag | Verfahren zur rueckgewinnung der salze der anthrachinondisulfonsaeure aus einem waschfluessigkeitsstrom |
Family Cites Families (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1091696B (de) * | 1956-08-24 | 1960-10-27 | Humphreys & Glasgow Ltd | Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff aus Gasen |
FR1302767A (fr) * | 1961-10-05 | 1962-08-31 | North Western Gas Board | Procédé perfectionné pour l'élimination de l'hydrogène-sulfuré |
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JPS5092294A (de) * | 1973-12-18 | 1975-07-23 |
-
1976
- 1976-02-12 DE DE19762605608 patent/DE2605608C2/de not_active Expired
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DE2605608A1 (de) | 1977-08-18 |
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