DE2604600B1

DE2604600B1 - Rückfahrsteuereinrichtung für ein Kraftfahrzeug

Info

Publication number: DE2604600B1
Application number: DE2604600A
Authority: DE
Inventors: Uwe Hellmich; Erich Ing.(Grad.) Kroehling
Original assignee: STILL GmbH
Current assignee: STILL GmbH
Priority date: 1976-02-06
Filing date: 1976-02-06
Publication date: 1977-06-30
Also published as: FR2340227B1; CH605197A5; BG27065A3; FR2340227A1; IT1075623B; GB1555181A

Description

Die Erfindung betrifft eine Rückfahrsteuereinrichtung für ein vorzugsweise batterieelektrisch angetriebenes Kraftfahrzeug mit einer Bremse und mit einem am Fahrzeugheck angeordneten Druckknopfschalter, bei dessen Betätigung der Fahrmotor für Rückwärtsfahrt eingeschaltet ist, wobei der Druckknopfschalter durch ein Schaltorgan mit dem Fahrantrieb verbindbar ist. Derartige Einrichtungen sind bekannt um zu ermöglichen, daß durch einen einzigen Bedienungsmann ein Anhänger, dessen Deichsel angehoben und zum Kupplungsmaul geführt werden muß, gekuppelt werden kann. Zu diesem Zweck steigt der Fahrer vom Fahrerstand ab und begibt sich zum Fahrzeugheck, ergreift mit der einen Hand die Deichsel und betätigt mit der anderen Hand den Druckknopf. Das Fahrzeug fährt dann mit einer kleinen Geschwindigkeit (Kriechgeschwindigkeit) rückwärts, bis der Deichselkopf in das Kupplungsmaul eingelegt ist. Bei derartigen Einrichtungen schreibt die Berufsgenossenschaft eine selbsttätig wirkende Bremse vor, die beim Loslassen des Druckknopfschalters die Zugmaschine abbremst. Bei den bekannten Einrichtungen ist zu diesem Zweck eine Bandbremse oder Lamellenbremse vorgesehen, die gelöst wird, sobald der Fahrmotor auf Fahrt geschaltet wird und durch Federkraft angezogen wird, sobald der Antriebsmotor stromlos ist. Diese Anordnungen haben zwei Nachteile: einerseits sind derartige Bremsen mit elektromagnetischer Lüftung sehr teuer und andererseits wird — da die Bremse durch Betätigen des Elektromagneten gelüftet wird — während der gesamten Fahrtzeit Strom für die Betätigung des Elektromagneten verbraucht.

Dieser zweite Nachteil kann durch eine neue Lösung umgangen werden, indem die Lamellenbremse bzw. Bandbremse derart ausgestaltet wird, daß sie durch Federkraft gelüftet ist und nur dann eingeschaltet wird.

wenn auf den Stromkreis geschaltet wird, in dem der Druckknopfschalter für die Rückfahrtsteuereinrichtung liegt. Dabei kann dann wahlweise die Ausgestaltung derart getroffen werden, daß entweder für Rückwärts-S fahrt die Bremse wieder ganz gelüftet wird oder für Rückwärtsfahrt die Bremse mit so geringer Kraft angezogen wird, daß der Fahrmotor in der Schaltstufe, auf die er durch den Druckknopf geschaltet wird, die Bremskraft bei Rückwärtsfahrt mit geringer Geschwindigkeit überwindet. Es bleibt dann immer noch der Nachteil, daß die relativ teuere Bandbremse zusätzlich nur mit Rücksicht auf die Rückfahrsteuereinrichtung eingebaut werden muß.

Die hohen Kosten bedingen, daß solche Rückfahr-Steuereinrichtungen nur auf besondere Bestellung als Zusatzausrüstung in die Fahrzeuge eingebaut werden. Das hat einerseits zur Folge, daß nicht bei allen Fahrzeugen das Koppeln von Anhängern im Einmannbetrieb möglich ist und daß durch die außerhalb der Serienfertigung liegende Sonderanfertigung einzelner Fahrzeuge sich der Preis noch weiter erhöht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine kostengünstige Lösung für eine solche Rückfahreinrichtung unter Ausnutzung der sowieso am Fahrzeug vorhandene Bremse, insbesondere Betriebsbremse, für die Zwecke einer solchen Rückfahrsteuereinrichtung zu finden, die aus wenigen billigen Bauteilen besteht.

Gemäß der Erfindung ist dementsprechend vorgesehen, daß bei Betätigung des Schaltorgans, durch das der Druckknopfschalter mit dem Fahrantrieb verbunden wird, die am Fahrzeug vorhandene Bremse, vorzugsweise Betriebsbremse, mit einer Bremskraft angezogen wird, die ausreicht, um das Fahrzeug auf geneigter Ebene zu halten, aber durch den Fahrmotor mit geringer Fahrgeschwindigkeit überwindbar ist.

Gemäß einer zweckmäßigen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Schaltorgan, durch das der Druckknopfschalter mit dem Fahrantrieb verbindbar ist, ein Handhebel ist, der über eine Feder auf ein Glied des Bremsgestänges der Betriebsbremse einwirkt und der zusätzlich auf einen den Stromkreis zum Druckknopfschalter schließenden Endschalter einwirkt.

Gemäß einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß das Schaltorgan einen Stromkreis schließt, in dem ein elektromagnetischer, auf die Bremse einwirkender Krafterzeuger, beispielsweise ein Elektromagnet oder ein Linearmotor, angeordnet ist.

Eine einfache Lösung, bei der eine Feder hinreichend weicher Charakteristik, d. h. hinreichend flacher Kennlinie, verwendet wird, wird im folgenden anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert.

Eine Rückfahrsteuereinrichtung gemäß der Erfindung

wird besonders vorteilhaft bei Industrieschleppern und für Anhängerbetrieb vorgesehenen Plattformwagen, wie sie beispielsweise auf Bahnhöfen verwendet werden, angewendet.

In der Zeichnung sind zwei Schemadarstellungen eines Ausführungsbeispiels gegeben. Dabei zeigt F i g. 1 eine schematische Darstellung in Ansicht etwa von der Seite parallel zur Fahrbahn und F i g. 2 eine schematische Darstellung in Draufsicht. Die Räder 1 des nur durch die strichpunktierte Linie 2 angedeuteten Fahrzeugs sind die durch den Elektromotor 3 angetriebenen Hinterräder, während die Räder 4 die Lenkräder sind. Die Räder 1 sind mit Backenbremsen 5 versehen, und die Räder 4 sind mit Backenbremsen versehen. Die Bremsen werden über Bremszylinder 7

zw. 8 betätigt, die über die Leitung 9 bzw. 10 vom lauptbremszylinder 11 beaufschlagt werden. Am tellglied 12 des Hauptbremszylinders 11 greift der lebel 13 des Bremsgestänges an, der durch ein Pedal 14 etätigt wird. Die Feder 15 ist die Rückzugfeder, die das edal 14 bei nachlassender oder fehlender Fußkraft in ie Lage zieht, in der die Bremsen 5 und 6 gelöst sind
Der Elektromotor 3 treibt über ein Zugorgangetriebe ie auf der Welle 16 sitzenden Räder 1 an. Der lektromotor 3 wird über den Schaltkasten 17 von der atterie 18 mit Strom versorgt. Die Steuerung erfolgt τ normalen Fahrbetrieb über eine in der Zeichnung cht dargestellte normale Fahrsteuerung.
Der Endschalter 19 ist über ein Leitungspaar 20 mit im Schaltkasten verbunden. Wird der Schaltstift 21 des ndschalters 19 hineingedrückt, so wird dadurch ewirkt, daß der willkürlich betätigbare, am Fahrzeugeck angeordnete Druckknopfschalter 22 über das eitungspaar 23 an die Fahrschaltung angeschlossen ird, und zwar derart, daß beim Drücken des ruckknopfschalters 22 der Fahrmotor 3 auf Rückärtsfahrt mit geringer Fahrgeschwindigkeit geschaltet ird.

Am Fahrerstand ist als Schaltorgan ein Handhebel 24 !geordnet, der in zwei Führungen 25 und 26 derart führt ist, daß die Zugstange 27 längs verschoben irden kann. Am Handhebel 24 bzw. der Zugstange 27 eine in der Zeichnung nicht dargestellte Verriegengseinrichtung angeordnet, durch die die Zugstange in ihrer oberen Stellung willkürlich festgelegt oder löst werden kann und in ihre untere Endstellung fahren werden kann. Mit der Zugstange 27 ist starr .1 Anschlag 28 verbunden, der in der oberen verriegelten Endstellung der Zugstange 27 auf den Schaltstift 21 des Endschalters 19 drückt. An dem Gestänge 13, 14 ist ein Fortsatz 29 angeordnet, der durch eine Feder 30 mit flacher Kennlinie mit der Zugstange 27 verbunden ist. Dabei kann zwischen der Feder 30 und dem Fortsatz 29 oder zwischen der Feder 30 und der Zugstange 27 noch ein Langloch mit Spiel vorgesehen sein.

Die Wirkungsweise ist folgende: Ist der Handhebel 24 in seiner unteren Stellung, hat die Zugstange 27 bzw. die Feder 30 keinerlei Einfluß auf die Bremse. Der Druckknopfschalter 22 ist nicht mit dem Fahrantrieb verbunden. Der Fahrantrieb erfolgt in normaler Weise.

Sol! die Rückfahrsteuereinrichtung benutzt werden, wird der Handhebel 24 hochgezogen und verriegelt. Dadurch wird einerseits der Anschlag 28 gegen den Schaltstift 21 gezogen und somit der Endschalter 19 betätigt und somit der Druckknopfschalter 22 mit dem Fahrantrieb verbunden. Weiterhin wird durch Hochziehen der Zugstange 22 die Feder 30 gespannt und zieht mit der eingestellten Zugkraft den Hebelfortsatz 29 hoch und wirkt dadurch mit einer entsprechenden Kraft auf den Hauptbremszylinder 11 ein, so daß die Bremsen 5 und 6 mit einer vorbestimmten Kraft angelegt werden. Wird nunmehr der Druckknopfschalter 22 betätigt, wird der Fahrmotor 3 mit der Batterie 18 verbunden, und zwar mit einer Fahrstufe, die langsame Rückwärtsfahrt bewirkt, solange der Druckknopfschalter 22 betätigt wird. Dabei überwindet das Moment des Motors 3 die Bremsmomente, die von den Bremsen 5 und 6 ausgeübt werden. Wird die Verriegelung an der Zugstange 27 wieder gelöst und der Handhebel 24 in Normalstellung gebracht, ist der Normalzustand wieder erreicht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

Patentansprüche:

I. Rückfahrsteuereinrichtung für ein elektrisch angetriebenes Fahrzeug mit einer Bremse und mit einem am Fahrzeugheck angeordneten Druckknopfschalter, bei dessen Betätigung der Fahrmotor für Rückwärtsfahrt eingeschaltet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Druckknopfschalter (22) durch ein Schaltorgan (24, 27, 19) mit dem Fahrantrieb (3) verbindbar ist und bei Betätigung des Schaltorgans (24, 27) die am Fahrzeug vorhandene Bremse (11, 5, 6, 7, 8) mit einer Bremskraft angezogen wird, die ausreicht, um das Fahrzeug auf geneigter Fahrbahn zu halten, aber durch den Fahrmotor (3) überwindbar ist.
2. Rückfahrsteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan ein Handhebel (24, 27) ist, der über eine Feder (30) auf ein Glied des Bremsgestänges (13,14) der Betriebsbremse einwirkt und zusätzlich auf einen den Stromkreis zum Druckknopfschalter (22) schließenden Endschalter (19) einwirkt.
3. Rückfahrsteuereinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltorgan einen Stromkreis schließt, in dem ein elektromagnetischer, auf die Bremse einwirkender Krafterzeuger (Elektromagnet, Linearmotor) angeordnet ist.