DE102005003261B4

DE102005003261B4 - Kraftfahrzeuganhänger

Info

Publication number: DE102005003261B4
Application number: DE200510003261
Authority: DE
Inventors: Artin Agocan
Original assignee: Individual
Current assignee: Agocan Artin 20537 Hamburg De
Priority date: 2005-01-24
Filing date: 2005-01-24
Publication date: 2007-09-06
Anticipated expiration: 2025-01-25
Also published as: DE102005003261A1

Abstract

Kraftfahrzeuganhänger (3) mit einer Bremse, die durch Druckluft oder eine Auflaufvorrichtung betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (8) zusätzlich durch die elektrische Spannung betätigbar ist, die an die Bremsleuchten (5, 7) angelegt wird, und dass die Bremse (8) durch die elektrische Spannung nur betätigt wird, wenn keine Bremswirkung durch Druckluft oder die Auflaufvorrichtung erfolgt.

Description

Die Erfindung betrifft Kraftfahrzeuganhänger mit einer Bremse, die durch Druckluft oder eine Auflaufvorrichtung betätigbar ist.

Anhänger für Kraftfahrzeuge müssen, wenn sie eine gewisse Minimalgröße überschreiten, mit einer Bremse versehen sein. Für kleinere Anhänger ist für diesen Fall eine Auflaufbremse vorgesehen. Wird das Zugfahrzeug abgebremst, so läuft der zunächst noch ungebremste Anhänger auf das Zugfahrzeug auf und übt auf dieses eine Druckkraft aus, wodurch eine Feder in der Deichsel oder Kupplung des Anhängers komprimiert wird. Aufgrund dieser Federwirkung wird dann der Anhänger gebremst. Eine solche Auflaufbremse wird einerseits bei scharfer Kurvenfahrt nur bedingt wirken, da sie für einen gestreckten Zug ausgerichtet ist, dass also das ziehende Kraftfahrzeug keine Kurvenfahrt durchführt und deswegen der Anhänger hinter ihm angeordnet ist. Bei Kurvenfahrt wird beim Bremsen des Zugfahrzeuges nur noch eine Kraftkomponente wirken, so dass die Bremskraft des Anhängers kleiner ist. Weiter besteht die Gefahr, dass der Anhänger beim Abbremsen in Kurven eine seitliche Kraft auf das Kraftfahrzeug ausübt und dieses Ausbrechen oder sogar umstürzen lässt. Die Auflaufbremse ist für Geradeausfahrt im ebenen Gelände ausgelegt. Bei Bergauffahrt oder Bergabfahrt ändern sich die Kräfteverhältnisse, so dass die Auflaufbremse nicht mehr richtig funktionieren kann.

Für Rückwärtsfahrten des Zuges muss die Auflaufbremse außer Betrieb gesetzt werden, da sonst der Anhänger gebremst wird, wenn man das Zugfahrzeug zurücksetzt. Wird nach dem Rangieren mit Rückwärtsfahrt vergessen, die Auflaufbremse wieder einzuschalten, so wir der Anhänger nicht gebremst. Es ist natürlich auch möglich, dass der Mechanismus der Auflaufbremse versagt. Schließlich ist es bei größeren Anhängern, die mit Druckluft gebremst werden, möglich, dass diese Bremswirkung zum Beispiel wegen eines geplatzten Schlauches oder anderer technischer Defekte nicht wirkt.

Es sind zwar mit Flüssigkeit oder Druckluft betriebene Bremsen für Anhänger bekannt, deren elektrische/elektronische Steuerung über eine Stromleitung, die auch die Bremslichtleitung sein kann, vom Zugfahrzeug mit Energie versorgt wird ( DE 198 29 489 C1 , DE 196 08 970 A1 ). Die Betätigung der Bremse erfolgt aber durch die Flüssigkeit oder Druckluft, wobei die elektrische/elektronische Steuerung zum Beispiel die ABS-Regelung umfasst. Über die entsprechende Stromleitung wird aber die Bremse nicht getätigt; die Stromleitung wird ausdrücklich als Stromversorgungsleitung bezeichnet.
Es ist zwar eine elektrisch betätigte Anhängerbremse bekannt ( DE 201 19 469 U1 ), die die Wirkung einer Auflaufbremse hat und ebenfalls nicht über die Bremslichtleitung betätigt wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Bremssystem ausgehend von der dargestellten Bremsanordnung für den Anhänger so weiterzubilden, dass eine erhöhte Zuverlässigkeit erreicht wird.

Die erfindungsgemäße Lösung besteht darin, dass die Bremse zusätzlich durch die elektrische Spannung betätigbar ist, die an die Bremsleuchten angelegt wird, und dass die Bremse durch die elektrische Spannung nur betätigt wird, wenn keine Bremswirkung durch Druckluft oder die Auflaufvorrichtung erfolgt.

Erfindungsgemäß ist eine elektrische Betätigungseinrichtung für die Bremse zusätzlich zur Betätigungseinrichtung durch Druckluft oder die Auflaufvorrichtung vorgesehen. Dabei wird die Bremse erfindungsgemäß durch die elektrische Spannung nur betätigt, wenn keine Bremswirkung durch Druckluft oder die Auflaufvorrichtung erfolgt.

Man hat so immer noch eine zusätzliche Sicherheit und Bremswirkung, falls die normale Bremse (Druckluftbremse oder Auflaufbremse) nicht funktioniert. Betätigt also der Fahrer des Zugfahrzeugs das Bremspedal, so leuchten nicht nur die Bremsleuchten am Zugfahrzeug, sondern auch am Anhänger auf. Die entsprechende Spannung, die auf den Anhänger übertragen wird, betätigt beim Ausfall der Druckluftbremse oder Auflaufbremse auch die Bremse des Anhängers, so dass dieser von dem Moment an gebremst wird, wo der Fahrer des Zugfahrzeugs auf das Bremspedal tritt. In diesem Falle wird eine doppelte Sicherheit und bessere Bremswirkung erhalten.

Für die Betätigung der Bremse sind dabei normalerweise keine besonders hohen Ströme erforderlich. Es reicht daher der Strom aus, der durch das Kabel zu den Bremsleuchten des Anhängers geleitet wird. Es kann aber auch vorgesehen werden, dass der Anhänger einen Akkumulator aufweist, dem dann mit Hilfe eines Relais der Betätigungsstrom entnommen wird, wobei das Relais durch die Spannung betätigt wird, die an die Bremsleuchten angelegt wird. Der Akkumulator kann zum Beispiel durch die Spannung und den Strom aufgeladen werden, der bei eingeschaltetem Fahrlicht den Rücklichtern des Anhängers zugeführt wird. Da es immer mehr üblich wird und auch gesetzliche Vorschriften in diese Richtung gehen, auch tagsüber mit Fahrlicht zu fahren, ist in diesem Falle eine ausreichende Aufladung des Akkumulators während des normalen Betriebs sichergestellt.

Bei einer anderen vorteilhaften Ausführungsform weist der Anhänger einen durch die Räder angetriebenen Generator zum Laden des Akkumulators auf.

Ein gewisser Nachteil besteht darin, dass Bremsen/Nichtbremsen mit Hilfe der Spannung an sich eine reine Ja/Nein-Alternative ist. Zweckmäßigerweise ist daher vorgesehen, dass nach Einschalten der Bremsleuchte nicht sofort die volle Bremskraft zur Verfügung steht, sondern dass die Bremskraft nach Einschalten der Spannung für die Bremsleuchten allmählich anwächst.

Die Erfindung wird im Folgenden anhand einer vorteilhaften Ausführungsform unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung beschrieben, die schematisch ein Ausführungsbeispiel zeigt.
In der Figur ist ein Zugfahrzeug 1 gezeigt, an das mit Hilfe einer Deichsel 2 ein Anhänger 3 angekoppelt ist. Betätigt der Fahrer des Zugfahrzeuges 1 das Bremspedal 4, so werden nicht nur die Bremsleuchten 5 des Zugfahrzeuges 1 eingeschaltet, sondern auch über das Kabel 6 die Bremsleuchten 7 des Anhängers 3. Gleichzeitig werden durch die Spannung Bremseinrichtungen des Anhängers 3 betätigt, die schematisch bei 8 dargestellt sind und auf die Räder 9 des Anhängers wirken.

Claims

Kraftfahrzeuganhänger (3) mit einer Bremse, die durch Druckluft oder eine Auflaufvorrichtung betätigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremse (8) zusätzlich durch die elektrische Spannung betätigbar ist, die an die Bremsleuchten (5, 7) angelegt wird, und dass die Bremse (8) durch die elektrische Spannung nur betätigt wird, wenn keine Bremswirkung durch Druckluft oder die Auflaufvorrichtung erfolgt.
Anhänger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass er einen Akkumulator aufweist.
Anhänger nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass er einen durch die Räder (9) angetriebenen Generator zum Laden des Akkumulators aufweist.
Anhänger nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Bremskraft nach Einschalten der Spannung für die Bremsleuchten allmählich anwächst.