DE3907762A1

DE3907762A1 - Bremsanlage fuer fahrzeugkombinationen

Info

Publication number: DE3907762A1
Application number: DE3907762A
Authority: DE
Inventors: Reiner Dipl Ing Emig; Herbert Dipl Ing Dr Schramm; Dieter Woerner
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1989-03-10
Filing date: 1989-03-10
Publication date: 1990-09-13
Also published as: AU4869290A; SE9000852D0; SE9000852L; US5039173A

Description

Stand der Technik

Die Erfindung geht aus von einer Bremsanlage für Fahrzeug kombinationen, wie Lastzug oder Sattelzug, nach der Gattung des Hauptanspruchs. Es ist schon eine Bremsanlage bekannt (DE-OS 37 03 639), bei der die elektrische Energieversorgung der im Anhänger befindlichen Bremseinrichtung durch das Zugfahrzeug erfolgt. Bedingt durch die große Längserstreckung der Fahrzeug kombination haben die Versorgungsleitungen eine erhebliche Länge. Beim Wirksamwerden der Bremseinrichtung fließen relativ hohe Ströme in den Leitungen zwischen dem Zugfahrzeug und dem Anhänger. Dabei hat der Leitungswiderstand einen Abfall der Spannung zur Folge, durch den die sichere Funktion der Bremseinrichtung beeinträchtigt werden kann, insbesondere wenn es sich um ein Antiblockier- und/oder Antischlupfsystem handelt.

Vorteile der Erfindung

Die erfindungsgemäße Bremsanlage mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß beim Bremsen die elektrischen Ströme durch relativ kurze Leitungen fließen, so daß die Versorgungsspannung zwischen dem Energiespeicher und dem Steuergerät der Bremseinrichtung nur einem geringen Spannungsabfall unterliegt. Dadurch ist die sichere Funktion der Bremseinrichtung gewährleistet. In der bremsfreien Zeit kann die Energiequelle dagegen aufgeladen werden. Weil diese Zeit sehr viel länger ist als die Zeit des Bremsbetriebs, kann die Aufladung des Energiespeichers durch die Energiequelle des Zugfahrzeugs mit niedrigen Strömen erfolgen. Dadurch ist der Spannungsabfall in der Leitung zwischen der Zugmaschine und dem Anhänger gering. Die Leitung kann daher mit einem kleineren Querschnitt als bei der Bremseinrichtung nach dem Stand der Technik ausgeführt sein.

Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vor teilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Bremsanlage möglich. Besonders vorteilhaft ist es, als Energiespeicher eine Batterie, insbesondere einen Blei-Akkumulator vorzusehen. Dem Energiespeicher ist eine Lade- und Entladeeinrich tung zugeordnet, welche zweckmäßigerweise ebenfalls im Anhänger ihren Platz hat. Der Energiespeicher, die Lade- und Entladeeinrich tung sowie das Steuergerät sind in einem Gehäuse angeordnet.

Zeichnung

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung schema tisch dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert.

Beschreibung des Ausführungsbeispiels

Eine mit 1 bezeichnete Bremsanlage für eine aus einem Zugfahrzeug 2 und einem Anhänger 3 bestehende Fahrzeugkombination 4 weist jeweils eine elektrisch steuerbare Bremseinrichtung 5 und 6 mit einem Anti blockier- und/oder Antischlupfsystem auf. Die Bremseinrichtung 5 des Zugfahrzeugs 2 hat ein Steuergerät 7, an das in vereinfacht dargestellter Weise den Rädern 8, 9 des Zugfahrzeugs 2 zugeordnete Sensoren (Drehzahlfühler) 10 angeschlossen sind. An das Steuergerät 7 sind außerdem Ventileinheiten 11 zur Steuerung des Bremsdrucks in den Fahrzeugrädern 8, 9 zugeordneten, nicht dargestellten Brems zylindern angeschlossen. Mit dem Steuergerät 7 des Zugfahrzeugs 2 ist ferner als elektrische Energiequelle 12 ein vom nicht darge stellten Fahrzeugmotor antreibbarer Generator verbunden.

Die Bremseinrichtung 6 des Anhängers 3 hat ebenfalls ein Steuergerät 15, an das in gleichfalls vereinfachter Darstellung den Rädern 16 und 17 zugeordnete Sensoren (Drehzahlfühler) 18 sowie Ventilein heiten 19 angeschlossen sind. Die Bremseinrichtung 6 des Anhängers 3 weist als Energiequelle einen Energiespeicher 20 in Form einer Batterie, z. B. einen Blei-Akkumulator, auf. In Reihe zu dem Energiespeicher 20 ist eine Lade- und Entladeeinrichtung 21 geschaltet. An die Einrichtung 21 ist eine zur Energiequelle 12 des Zugfahrzeugs 2 führende Leitung 22 mit einer Steckverbindung 23 zwischen beiden Fahrzeugen angeschlossen. Eine zweite mit der Energiequelle 12 des Zugfahrzeugs 2 in Verbindung stehende, eben falls eine Steckverbindung 23 zwischen den Fahrzeugen aufweisende Leitung 24 führt zum Energiespeicher 20 des Anhängers 3. Die Leitungen 22 und 24 bilden in Verbindung mit der Energiequelle 12 des Zugfahrzeugs und der im Anhänger 3 angeordneten Lade- und Ent ladeeinrichtung 21 einen Ladekreis für den Energiespeicher 20. Das Steuergerät 15 des Anhängers 3 mit der Lade- und Entladeeinrichtung 21 und dem Energiespeicher 20 verbindende Leitungen 25 und 26 bilden einen Entladekreis für den Energiespeicher. Dabei haben die Leitungen 25 und 26 des Entladekreises einen größeren Querschnitt als die Leitungen 22 und 24 des Ladekreises. Das Steuergerät 15 des Anhängers 3, der Energiespeicher 20 sowie die Lade- und Entladeein richtung 21 sind in einem Gehäuse 27 angeordnet.

Beim Abbremsen des Anhängers 3 wird die zur Funktion des Steuer gerätes 15 und der Ventileinheiten 19 erforderliche Energie dem Energiespeicher 20 entnommen. Dabei fließen relativ große Ströme durch die Leitungen 25 und 26 des Entladekreises. Aufgrund der geringen Länge dieser Leitungen 25 und 26 ist der Spannungsabfall nur gering und die Funktion der Bremseinrichtung 6 sicher gewähr leistet. Die Kapazität des Energiespeichers 20 ist entsprechend der Belastung der Bremseinrichtung 6 ausreichend bemessen. Die aus dem Energiespeicher 20 abgegebene Energie wird in der bremsfreien Betriebszeit der Fahrzeugkombination 4 von der elektrischen Energie quelle 12 des Zugfahrzeugs 2 über die Leitungen 22 und 24 sowie die Lade- und Entladeeinrichtung 21 ausgeglichen. Da die bremsfreie Zeit sehr viel größer ist als die Zeit des Bremsbetriebs, kann der Energiespeicher 20 mit kleinen Strömen nachgeladen werden. An den somit gering belasteten und daher einen kleinen Querschnitt auf weisenden Leitungen 22 und 24 tritt nur ein geringer Spannungsabfall auf.

Claims

1. Bremsanlage für Fahrzeugkombinationen, wie Lastzug oder Sattel zug, mit einer elektrisch steuerbaren Bremseinrichtung (Anti blockier- und/oder Antischlupfsystem) des Anhängers, dessen Steuer gerät über Leitungen an eine elektrische Energiequelle des Zugfahr zeugs angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Bremsein richtung (6) einen im Anhänger (3) angeordneten elektrischen Energiespeicher (20) hat, welcher durch die Energiequelle (12) des Zugfahrzeugs (2) ladbar und bei Ansteuerung der Bremseinrichtung (6) des Anhängers entladbar ist.

2. Bremsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Energiespeicher (20) eine Batterie, insbesonder ein Blei-Akkumulator ist.

3. Bremsanlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß dem Energiespeicher (20) anhängerseitig eine Lade- und Entladeein richtung (21) zugeordnet ist.

4. Bremsanlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Energiespeicher (20), die Lade- und Entladeeinrichtung (21) sowie das Steuergerät (15) in einem Gehäuse (27) am Anhänger (3) ange ordnet sind.