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Die
Erfindung betrifft ein Reifendruckregelsystem insbesondere für
Fahrzeuge mit pneumatischen Reifen und ein Verfahren zur Reifendruckregelung.
Dazu weist das Reifendruckregelsystem zumindest einen Reifendrucksensor
und zumindest ein Reifenventil auf. Ferner weist das Reifendruckregelsystem
einen ersten Druckverteiler mit Schaltventilen auf, die mit einem
ersten Steuer- und Regelgerät in Wirkverbindung stehen.
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Ein
derartiges Reifendruckregelsystem ist aus der Druckschrift
DE 33 00 457 C2 bekannt.
Bei diesem bekannten Druckregelsystem wird in Abhängigkeit
von einem Drucksollwertgeber der Reifendruck eines Fahrzeugs über
einen Absperrhahn, der mit dem Reifen verbunden ist, erhöht,
wenn der Drucksollwertgeber einen höheren Druck für
den Reifen vorgibt. Über ein Druckablassventil wird überschüssiger
Reifendruck an die Umgebung abgelassen, wenn der Drucksollwertgeber
einen Solldruck vorgibt, der geringer als der Druck in den Reifen
ist.
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Dabei
richtet sich der Drucksollwertgeber sowohl nach dem Beladungszustand
des Fahrzeugs, der mit einem Lastsensor erfasst wird, als auch nach
der Geschwindigkeit des Fahrzeugs, die über den Geschwindigkeitssensor
erfasst wird und nach der Reifentemperatur, die durch einen Temperatursensor
erfasst wird. Die Sensorsignale werden einer elektronischen Steuervorrichtung
zur Verfügung gestellt, mit der die Sensoren in Wirkverbindung
stehen. Das Reifendruckregelsystem wird von einem eigenen Hochdruckkompressor
versorgt, der einen entsprechenden Hochdruckvorratsbehälter
und einen Zusatzvorratsbehälter belädt.
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Ein
Nachteil des bekannten Reifendruckregelsystems ist, dass für
Lastkraftwagen ein eigener Kompressor zur Druckerzeugung für
die Reifendruckregelung vorzusehen ist, obgleich Lastkraftwagen
für eine Mehrzahl von Steuerfunktionen wie Bremsbetätigung,
Bremsverstärkung, Lenkverstärkung, Stoßdämpfer
usw. bereits über mindestens einen Druckkompressor und über
entsprechende Druckleitungen verfügen.
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Aufgabe
der Erfindung ist, es ein zuverlässiges Reifendruckregelsystem
und -verfahren anzugeben, das eine verminderte Anzahl von Schaltventilen
aufweist, ohne die Sicherheit der Reifendruckregelung zu beeinträchtigen.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist es, ein Reifendruckregelsystem
und ein Reifendruckregelverfahren zu schaffen, das mit minimalem
Aufwand als Nachrüstsatz in ein Lastfahrzeug einbaubar
ist.
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Diese
Aufgabe wird mit dem Gegenstand der unabhängigen Ansprüche
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den
abhängigen Ansprüchen.
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Erfindungsgemäß wird
ein Reifendruckregelsystem für Fahrzeuge mit pneumatischen
Reifen und ein Verfahren zur Reifendruckregelung geschaffen. Dazu
weist das Reifendruckregelsystem zumindest einen Reifendrucksensor
und zumindest ein Reifenventil auf. Ein erster Druckverteiler mit
Schaltventilen wirkt mit einem ersten Steuer- und Regelgerät
zusammen. Über eine Druckkupplung ist das Reifendruckregelsystem
mit einer Druckleitung verbunden. Das Reifendruckregelsystem weist
zudem zumindest eine Drucknachverstärkungspumpe sowie zumindest
ein Reifendrucksteuerventil auf. Die zumindest eine Drucknachverstärkungspumpe ist
dabei an zumindest einem Rad des Fahrzeugs angeordnet.
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Ein
Vorteil des erfindungsgemäßen Reifendruckregelsystems
ist es, dass dieses Reifendruckregelsystem eine höhere
Integrationsfähigkeit in bestehende Druckmanagement- und
Steuersysteme aufweist, indem über eine Druckkupplung das
Reifendruckregelsystem mit einer Druckleitung, die in dem Fahrzeug
bereits vorhanden ist, verbunden werden kann. Dabei wird vorausgesetzt,
dass das Druckniveau ausreicht, um Bremsbetätigung, Bremsverstärkung,
Lenkverstärkung und Stoßdämpferversorgung
des Fahrzeugs und auch die Reifendruckregelung sicherzustellen.
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Das
erfindungsgemäße Reifendruckregelsystems hat darüber
hinaus den Vorteil, dass die Druckluft in derartigen Druckleitungen
bereits aufbereitet ist, so dass für das erfindungsgemäße
Reifendruckregelsystem keine Luftfiltervorrichtung erforderlich
ist, welche die dem Druckversorgungssystem zugeführte Umgebungsluft filtert
und trocknet, bevor sie durch einen Kompressor verdichtet wird.
Auf eine derartige Luftfiltervorrichtung kann also bei dem erfindungsgemäßen
Reifendruckregelsystem verzichtet werden, da dieses auf eine im
Fahrzeug vorhandene Druckleitung zurückgreift, was kostengünstiger
ist, da lediglich ein Nachrüstsatz für das erfindungsgemäße
Reifendruckregelsystem erforderlich wird, um den Reifendruck den
jeweiligen Gegebenheiten anzupassen, wie der Beladung des Fahrzeugs,
der Beschaffenheit des Fahrweges, der Geschwindigkeit des Fahrzeugs
und/oder den vorherrschenden Temperaturen, insbesondere den Reifentemperaturen
in Bezug auf die Temperatur der Fahrstrecke.
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Ein
weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Reifendruckregelsystems
für ein Fahrzeug besteht darin, dass es nicht wie im Stand
der Technik für die Reifen einen Absperrhahn vorsieht,
sondern vielmehr entweder zentral oder für jeden Reifen
oder für jede Reifengruppe beispielsweise einer Fahrzeugachse
ein Reifendrucksteuerventil bereitstellt. Ein derartiges Reifendrucksteuerventil
kann über Druckflanken gesteuert werden und öffnet
bei einem Druckimpuls und schließt bei einem steilen Abfall
der Druckflanke auf Umgebungsdruck, während es bei einer
moderaten Abfallflanke über ein Drosselventil die Offenposition
beibehält, wie im folgenden noch näher erläutert
wird.
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Zudem
besitzt das erfindungsgemäße Reifendruckregelsystem
den Vorteil, dass es in besonders platzsparender Weise angeordnet
werden kann und insbesondere die Drucknachverstärkungspumpe
nur einen geringen Platzbedarf aufweist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zusätzlich
der erste Druckverteiler an dem zumindest einen Rad angeordnet.
Durch das Anbringen sowohl der zumindest einen Drucknachverstärkungspumpe
als auch des ersten Druckverteilers an dem zumindest einen Rad ergibt
sich eine erhöhte Kompaktheit des Reifendruckregelsystems
und damit ein weiter optimierter Platzverbrauch.
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Weiterhin
kann es vorgesehen sein, dass das erste Steuer- und Regelgerät
an dem zumindest einen Rad angeordnet ist. Dies führt zu
einer weiteren Minimierung des Platzbedarfs des Reifendruckregelsystems.
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Ferner
ist es möglich, die zumindest eine Drucknachverstärkungspumpe
in einem zentralen Bereich des zumindest einen Rads anzuordnen.
In vorteilhafter Weise ist die zumindest eine Drucknachverstärkungspumpe
dazu in einer Radnabe des zumindest einen Rads angeordnet. Diese
Anordnung nutzt zum einen den vorhandenen Freiraum in der Radnabe
optimal aus und minimiert eine mögliche Unwucht des Rades
aufgrund der zusätzlichen Komponenten des Reifendruckregelsystems
bzw. eliminiert diese vollständig. Dazu sind die zumindest
eine Drucknachverstärkungspumpe sowie gegebenenfalls der
erste Druckverteiler in vorteilhafter Weise radialsymmetrisch innerhalb
der Radnabe angeordnet bzw. aufgebaut.
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In
einer alternativen Ausgestaltung der Erfindung ist die zumindest
eine Drucknachverstärkungspumpe und/oder der der erste
Druckverteiler in einer Felge des zumindest einen Rads angeordnet.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung sind Schaltstellungen
des zumindest einen Reifendrucksteuerventils mittels Druckflanken
des ersten Druckverteilers einstellbar. Das zumindest eine Reifendrucksteuerventil
nimmt dazu vorzugsweise eine Offenstellung ein, wenn auf der Einlassseite
des Reifendrucksteuerventils eine Druckanstiegsflanke eines Hochdruckimpulses
von dem ersten Druckverteiler angeboten wird. Bei einer Druckabstiegsflanke
auf einen Mitteldruck über ein Drosselventil behält
das zumindest eine Reifendrucksteuerventil die Offenstellung bei,
so dass überschüssiger Reifendruck abgelassen
werden kann. Bei einer steilen Druckabstiegsflanke des ersten Druckverteilers
auf Umgebungsdruck nimmt das zumindest eine Reifendrucksteuerventil
eine Schließstellung ein, aus der es nur durch einen erneuten
Druckimpuls mit Druckanstiegsflanke in eine Offenstellung übergehen
kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des Reifendruckregelsystems stehen
die Schaltventile des ersten Druckverteilers mit dem ersten Steuer-
und Regelgerät und einem Mitteldruckbehälter derart
in Wirkverbindung, dass Druckflanken für das zumindest
eine Reifendrucksteuerventil bereitstehen. Diese Druckflanken bestehen
aus der bereits genannten Druckanstiegsflanke, der gedrosselten
Druckabstiegsflanke auf einen Mitteldruck sowie der Druckabstiegsflanke
auf Umgebungsdruck. Das erste Steuer- und Regelgerät steuert
die Schaltventile des ersten Druckverteilers und ermöglicht
dadurch, auch bei fahrendem Fahrzeug stets einen optimalen Reifendruck
zur Verfügung zu stellen.
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Der
erste Druckverteiler kann auf verschiedene Weise angesteuert werden,
indem er vorgesteuerte Schaltventile aufweist, die pneumatisch betrieben
werden. Die Schaltventile des ersten Druckverteilers sind dazu in
vorteilhafter Weise pneumatisch über Druckflanken, die
dem ersten Druckverteiler zugeführt werden, einstellbar.
Andererseits ist es auch möglich, Schaltventile in dem
ersten Druckverteiler einzusetzen, die über Schaltimpulse
elektromechanisch einstellbar sind. Dazu werden dem ersten Druckverteiler
entsprechende Schaltimpulse zugeführt. Sowohl in der pneumatischen
als auch in der elektromechanischen Steuerung der Schaltventile
des ersten Druckverteilers kann sichergestellt werden, dass immer
nur diejenigen von drei Schaltventilen, die erforderlich sind, um
das zumindest eine Reifendrucksteuerventil in eine Offenposition
oder eine Schließposition zu verbringen, in einer Offenposition
sind.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung ist der zumindest
eine Reifendrucksensor auf einer Hochdruckseite der zumindest einen
Drucknachverstärkungspumpe angeordnet. In vorteilhafter
Weise ist der zumindest eine Reifendrucksensor dabei in einem Reifen
des zumindest einen Rads angeordnet. Dadurch werden Störgrößen
der zumindest einen Drucknachverstärkungspumpe wie beispielsweise
deren Ansprechverhalten kompensiert, indem der in dem Reifen vorherrschende
Druck durch den zumindest einen Reifendrucksensor gemessen wird.
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In
einer alternativen Ausführungsform der Erfindung ist der
zumindest eine Reifendrucksensor auf einer Niederdruckseite der
zumindest einen Drucknachverstärkungspumpe angeordnet.
In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der zumindest eine Reifendrucksensor
in einem stationären Bereich des Reifendruckregelsystems
angeordnet. Dies ermöglicht eine einfachere Anbringung
des zumindest einen Reifendrucksensors, da keine Datenübertragung
aus mitrotierenden Teilen des Reifendruckregelsystems erforderlich
ist.
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Ferner
ist es möglich, den ersten Druckverteiler und die zumindest
eine Drucknachverstärkungspumpe in einem gemeinsamen Gehäuse
anzuordnen. Dadurch wird die Zahl der benötigten Komponenten
des Reifendruckregelsystems und damit dessen erforderlicher Platzbedarf
verringert.
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Das
gemeinsame Gehäuse kann dabei an eine Reifenfelge anflanschbar
und mitrotierend sowie mit der Druckleitung über eine Drehdurchführung
axial verbunden sein. Dies ist besonders vorteilhaft für
den Fall, dass das Reifendruckregelsystem als Nachrüstsatz
vorgesehen ist.
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In
einer weiteren Ausführungsform der Erfindung verstärkt
die zumindest eine Drucknachverstärkungspumpe einen Druck
mit einer vorgegebenen Übertragungsfunktion. Dies ist besonders
vorteilhaft, falls der zumindest eine Reifendrucksensor auf der
Niederdruckseite der zumindest einen Drucknachverstärkungspumpe
angeordnet ist, da aufgrund der vorgegebenen Übertragungsfunktion
der auf der Hochdruckseite der zumindest einen Drucknachverstärkungspumpe
erzeugte Druck mit Hilfe des gemessenen Druckes der Niederdruckseite
ermittelt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Reifendruckregelsystems weist dieses einen zweiten Druckverteiler
mit Schaltventilen auf, wobei der zweite Drucknachverteiler nach
dem Mitteldruckbehälter angeordnet ist. Zudem kann das
Reifendruckregelsystem ein zweites Steuer- und Regelgerät aufweisen,
welches mit dem ersten Steuer- und Regelgerät sowie mit
den Schaltventilen des zweiten Druckverteilers in Wirkverbindung
steht. Die Schaltventile des zweiten Druckverteilers sind dabei
in vorteilhafter Weise unabhängig voneinander durch das
zweite Steuer- und Regelgerät einstellbar. Das Vorsehen
eines zweiten Druckverteilers sowie eines zweiten Steuer- und Regelgerätes
ermöglicht eine weitere Verbesserung der Reifendruckregelung
auch bei fahrendem Fahrzeug und vermindert zudem die Beanspruchung
der Schaltventile des ersten Druckverteilers.
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Das
erste Steuer- und Regelgerät und das zweite Steuer- und
Regelgerät können dabei drahtlos miteinander in
Wirkverbindung stehen. Alternativ können das erste Steuer-
und Regelgerät und das zweite Steuer- und Regelgerät über
eine Signalleitung miteinander in Wirkverbindung stehen.
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Ferner
ist es möglich, dass das zweite Steuer- und Regelgerät
eine CPU in Form einer zentralen Mikroprozessoreinheit aufweist,
die den zweiten Druckverteiler steuert und mit dem zumindest einen
Reifendrucksensor sowie mit Drucküberwachungssensoren der
Druckleitung zusammenwirkt. Dadurch kann sichergestellt werden,
dass immer ein optimaler Reifendruck in den Fahrzeugreifen ansteht.
Dabei kann das zweite Steuer- und Regelgerät Bestandteil
eines bestehenden Fahrzeugsteuergerätes, insbesondere eines
Fahrzeugführungsrechners, einer Luftfedersteuerung, eines
bestehenden Luftaufbereitungsgerätes oder einer Lichtsteuerung
des Fahrzeugs sein. Dieses erhöht die Integrationsfähigkeit
des Reifendruckregelsystems gemäß der Erfindung
in ein vorhandenes Fahrzeugsteuersystem. Auch ist es möglich,
dass das zweite Steuer- und Regelgerät für den
Reifendruck Bestandteil eines Bremssteuergerätes des Fahrzeugs
ist, wie es bekanntermaßen als ABS System in den meisten
heute üblichen Fahrzeugen angeordnet ist.
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Der
zumindest eine Reifendrucksensor kann neben dem Reifendruck zumindest
eine weitere Messgröße erfassen. Die zumindest
eine weitere Messgröße kann dabei eine Temperatur,
insbesondere die Temperatur des Reifens oder eine Raddrehzahl sein.
Dadurch werden in vorteilhafter Weise weitere Daten durch den zumindest
einen Reifendrucksensor erfasst, welche dann zur Reifendruckregelung
oder auch für weitere Steuersysteme des Fahrzeugs zur Verfügung
stehen.
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Das
Fahrzeug kann insbesondere ein Lastkraftwagen oder ein Kraftfahrzeuganhänger
sein. Besonders bei Lastkraftwagen und Kraftfahrzeuganhängern
ist ein erfindungsgemäßes Reifendruckregelsystem
vorteilhaft, da ein optimaler Reifendruck eine erhöhte
Sicherheit sowie geringere Kosten im Betrieb des Lastkraftwagens
bzw. des Kraftfahrzeuganhängers bewirkt.
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Ein
Verfahren zur Reifendruckregelung weist nachfolgende Verfahrensschritte
auf. Zunächst wird der Reifendruck auch bei fahrendem Fahrzeug
gemessen und mit einer Tabelle, die den optimalen Reifendruck in Abhängigkeit
von der Straßenbeschaffenheit, der Fahrzeuggeschwindigkeit,
dem Beladungszustand des Fahrzeugs und der Außentemperatur
sowie der extrapolierten Reifen- und Fahrbahntemperatur vorsieht,
verglichen. Je nach der Differenz zwischen Ist-Reifendruck und dem
optimalen Reifendruck wird der Reifendruck anschließend
erhöht oder vermindert bis eine Übereinstimmung
zwischen Ist-Reifendruck und optimalem Reifendruck erreicht ist,
wobei ein Reifendrucksteuerventil mittels Druckflanken gesteuert
wird und die Druckflanken an einem gleichen Einlass des Reifendrucksteuerventils
angelegt werden, über den das Vermindern und das Erhöhen
des Reifendruckes geregelt werden. Der Vorteil dieses Verfahrens
besteht darin, dass die gereinigte und getrocknete Druckluft des
Fahrzeugs auch für die Reifendruckregelung während
der Fahrt genutzt werden kann.
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Bis
zum Ausgleich zwischen dem Ist-Reifendruck und dem optimalem Reifendruck
wird das Reifendrucksteuerventil über einen ersten Druckverteiler
in eine Offenposition geschaltet und bei Erreichen des optimalen
Reifendruckes wird das Reifendrucksteuerventil in eine Schließposition
geschaltet. In der Offenposition des Reifendrucksteuerventils wird
der Reifendruck entweder erhöht, indem ein Schaltventil
des ersten Druckverteilers einen Reifen oder einen Reifensatz mit
einer Druckleitung verbindet, oder vermindert, indem Schaltventile
des ersten Druckverteilers einen Reifen oder einen Reifensatz über
ein Drosselventil mit der Druckleitung verbinden.
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Darüber
hinaus wird das Reifendrucksteuerventil bei einem steilen Abfall
des Druckes an dem Einlass des Reifendrucksteuerventils in seine
Schließposition gebracht, indem ein kurzzeitiges Anlegen
eines Umgebungsdruckes an das Reifendrucksteuerventil erfolgt. Danach
werden diejenigen Schaltventile, die die Verbindung zur Umgebungsluft
herstellen, um einen derartigen Druckabfall zu erzeugen, wieder
in eine Schließposition gebracht, um den Ausgangszustand
des Druckverteilers zu erreichen.
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Zur
Messung des Ist-Reifendruckes kann ein zentraler stationärer
Reifendrucksensor in einer zentralen Druckleitung für die
pneumatischen Reifen installiert sein. Andererseits ist es auch
möglich, zur Messung des Ist-Reifendruckes an jedem Rad
einen mitrotierenden Reifendrucksensor zu installieren.
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Zur
Regelung des Reifendruckes kann dabei in vorteilhafter Weise an
jedem Rad ein Reifendrucksteuerventil installiert werden.
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Für
das Verfahren von Bedeutung ist eine Reifendrucktabelle, die den
optimalen Reifendruck in Abhängigkeit von der Straßenbeschaffenheit,
der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Außentemperatur und der
extrapolierten Reifen- und Fahrbahntemperatur sowie in Abhängigkeit
von der Beladung des Fahrzeugs vorsieht. Eine derartige komplexe
Tabelle für den optimalen Reifendruck kann in einer zentralen
Recheneinheit des Fahrzeugs gespeichert werden, wobei diese zentrale
Recheneinheit des Fahrzeugs in einem eigenen Steuer- und Regelgerät
für den Reifendruck oder in einem Führungsrechner
für das gesamte Fahrzeug eingebaut sein kann.
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Die
Erfindung wird nun anhand der beigefügten Figuren näher
erläutert.
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1 zeigt
eine schematische Skizze eines Reifendruckregelsystems gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung;
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2 zeigt
eine schematische Darstellung im Detail zur Reifendruckregelung
gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung;
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3 zeigt
ein schematisches Diagramm von Druckanstiegs- und Druckabfallflanken
zur Steuerung des in 2 gezeigten Reifendrucksteuerventils;
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4 zeigt
ein schematisches Diagramm von Druckanstiegs- und Druckabfallflanken
zur Steuerung des Reifendruckes;
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5A zeigt
eine schematische Skizze des Reifendruckregelsystems gemäß 2 beim
Erhöhen des Reifendruckes;
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5B zeigt
eine schematische Skizze des Reifendruckregelsystems gemäß 2 beim
Vermindern des Reifendruckes;
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5C zeigt
eine schematische Skizze des Reifendruckregelsystems gemäß 2 beim
Schließen des Reifendrucksteuerventils;
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6A bis 6C zeigen
schematische Querschnitte durch Reifendrucksteuerventile;
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6A zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Reifendrucksteuerventil,
das über Druckflanken gesteuert werden kann und dazu eine
Kugelsperre aufweist;
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6B zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein Reifendrucksteuerventil,
bei dem die Bistabilität des Ventilkolbens durch eine umschnappbare
Tellerfeder erreicht wird;
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6C zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein weiteres Reifendrucksteuerventil,
bei dem die Bistabilität des Ventilkolbens durch einen
Dauermagneten erreicht wird.
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1 zeigt
eine schematische Skizze eines Reifendruckregelsystems 1 gemäß einer
ersten Ausführungsform der Erfindung. Diese Ausführungsform
der Erfindung ermöglicht, jeden einzelnen Reifen 4 eines Fahrzeugs
einzeln mit einem Reifendruck zu versehen, der an die Beladung des
Fahrzeugs, die Geschwindigkeit des Fahrzeugs, die Beschaffenheit
der Fahrbahn, die Umgebungstemperatur und die Reifentemperatur optimal
angepasst ist. Dazu ist in einem ersten Steuer- und Regelgerät 6,
das mit einer entsprechenden Sensorik ausgestattet ist, ein Wertesystem
gespeichert, das den unterschiedlichen Messdaten der Sensorik einen optimalen
Reifendruck zuordnet.
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Ein
Reifendrucksensor 20 misst in jedem Reifen 4 den
Ist-Reifendruck, der über eine Verbindung 18 den
Ist-Wert an das erste Steuer- und Regelgerät 6 überträgt.
Diese Verbindung 18 kann als drahtgebundene Verbindung
oder als drahtlose Funkverbindung die Ist-Werte des Reifendrucks
von dem Reifendrucksensor 20 auf das erste Steuer- und
Regelgerät 6 übertragen.
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Neben
dem Reifendrucksensor 20 ist in jedem Rad 56 ein
Reifendrucksteuerventil 21 angeordnet, dessen Funktionsweise
im einzelnen in den nachfolgenden Figuren sowie in Tabelle 1 erläutert
wird. Dieses Reifendrucksteuerventil 21 wird über
mitrotierende Druckleitungen 14 und 41 mit Druckimpulsflanken
versorgt, die einzelne Schaltzustände des Reifendrucksteuerventils 21 auslösen
und eine Druckerhöhung, eine Druckverminderung sowie ein
Beibehalten des Druckes in dem Reifen 4 auch während
der Fahrt ermöglichen. Dazu ist das Reifendrucksteuerventil 21 über
die Druckleitung 14, in welcher ein Rückschlagventil 65 angeordnet
ist, und die Druckleitung 41 mit einem ersten Druckverteiler 22,
dessen Aufbau und Funktionsweise in den nachfolgenden Figuren noch
näher erläutert wird, sowie mit einer Hochdruckseite 16 einer
Drucknachverstärkungspumpe 13 pneumatisch verbunden.
Zusätzlich weist das Reifendruckregelsystem 1 einen
zweiten Druckverteiler 5 mit Schaltventilen 51, 52, 53 und 54 auf.
Dadurch wird eine Reifendruckregelung jedes einzelnen Reifens 4 des
Fahrzeuges ermöglicht, indem dazu die einzelnen Schaltventile 51, 52, 53 und 54 unabhängig
voneinander geöffnet und geschlossen werden können
und somit über eine Druckleitung 11 der ersten
Druckverteiler 22 mit dem Druck eines Mitteldruckbehälters 7 beaufschlagt
wird und dieser Mitteldruck, der an die Niederdruckseite 15 der
Drucknachverstärkungspumpe 13 angelegt wird, mit
Hilfe der Drucknachverstärkungspumpe 13 auf einen
Hochdruck erhöht wird bzw. ein Vermindern des Reifendrucks über
den ersten Druckverteiler 22 erfolgen kann.
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Der
Druck in dem Mitteldruckbehälter 7, der ausreicht,
um beispielsweise Druckluftbremsen zu versorgen oder eine Brems-
oder eine Lenkverstärkung zu bewirken, wird mit einem Drucksensor 2,
der über eine Sensorleitung 26 mit einem zweiten
Steuer- und Regelgerät 10 in Wirkverbindung steht,
erfasst. Das zweite Steuer- und Regelgerät 10 steht über
Steuerleitungen 9 mit den Schaltventilen 51, 52, 53 und 54 in
Wirkverbindung und ermöglicht dadurch deren unabhängige
Ansteuerung.
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Das
erste Steuer- und Regelgerät 6 und das zweite
Steuer- und Regelgerät 10 stehen drahtlos miteinander
in Wirkverbindung. Dazu weisen die beiden Steuer- und Regelgeräte 6 und 10 jeweils
einen Sender 49 sowie einen Empfänger 50 auf.
Alternativ ist es auch möglich, dass das erste Steuer-
und Regelgerät 6 und das zweite Steuer- und Regelgerät 10 über
eine Signalleitung miteinander in Wirkverbindung stehen, wobei die
Signalleitung dabei über eine Drehdurchführung
von dem rotierenden Rad 56 in ein Achsrohr 29 und
damit den stationären Teil des Fahrzeugs geführt
wird.
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Die
Drucknachverstärkungspumpe 13 ist in der gezeigten
Ausführungsform in der Radnabe 55 des Rades 56 angeordnet.
Zudem befindet sich auch der erste Druckverteiler 22 in
der Radnabe 55. Diese Anordnung nutzt zum einen den vorhandenen
Freiraum in der Radnabe 55 optimal aus und minimiert eine
mögliche Unwucht des Rades 56 aufgrund der zusätzlichen
Komponenten des Reifendruckregelsystem 1 bzw. eliminiert diese
vollständig. Dazu sind der erste Druckverteiler 22 sowie
die Drucknachverstärkungspumpe 13 in vorteilhafter
Weise innerhalb der Radnabe 55 radialsymmetrisch angeordnet
bzw. aufgebaut.
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Die
Druckversorgung dieses Reifendruckregelsystems 1 kann über
eine Druckkupplung 30 erfolgen, die beispielsweise einen
Fahrzeughänger pneumatisch mit dem Druckluftsystem eines
Zugfahrzeugs verbindet. Dazu ist der Mitteldruckbehälter 7 über
ein Rückschlagventil 17 und die Druckkupplung 30 mit
der Zugmaschine verbunden. Die einzelnen Betriebszustände
dieses Reifendruckregelsystems 1 werden mit den nachfolgenden
Figuren näher erläutert.
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2 zeigt
eine schematische Darstellung im Detail zur Reifendruckregelung
gemäß der ersten Ausführungsform der
Erfindung. Komponenten mit gleichen Funktionen wie in 1 werden
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
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In
dem ersten Druckverteiler 22 sind dazu in dieser Ausführungsform
der Erfindung drei Schaltventile 23, 24 und 25 angeordnet,
die in 2 in einer Schließstellung sind und elektromechanisch über
Steuerleitungen 33, 34 und 35 mit dem
ersten Steuer- und Regelgerät 6 verbunden sind.
Im Prinzip können diese Schaltventile 23, 24 und 25 auch über
Druckimpulse des ersten Steuer- und Regelgerätes 6 geschaltet
werden.
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In
dieser Ausführungsform der Erfindung ist der erste Druckverteiler 22 in
einem Gehäuse 27 angeordnet und weist vier pneumatische
Anschlüsse und drei elektrische Anschlüsse auf.
Die drei elektrischen Anschlüsse sind drei Steueranschlüsse 42, 43 und 44 der
Schaltventile 23, 24 und 25 zu dem ersten
Steuer- und Regelgerät 6 hin. Die pneumatischen
Anschlüsse weisen einen Druckanschluss 37 auf,
der mit der Druckleitung 11 verbunden ist. Außerdem
ist als weiterer pneumatischer Anschluss ein gedrosselter Druckablassanschluss 38 des
ersten Druckverteilers 22 vorgesehen. Über einen
weiteren Druckanschluss 39 ist die Drucknachverstärkungspumpe 13 mit
dem ersten Druckverteiler 22 verbunden und ein Druckanschluss 40 verbindet den
Ausgang des Schaltventils 25 mit einem Auslass 3 auf
Umgebungsdruck.
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In
der in 2 gezeigten Ausführungsform wird die
Drucknachverstärkungspumpe 13 über eine
Steuerleitung 48 von dem ersten Steuer- und Regelgerät 6 bei Bedarf
betätigt. Zudem ist das Reifendrucksteuerventil 21 in
die Felge 36 des Rades eingebaut.
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3 zeigt
ein schematisches Diagramm von Druckanstiegsflanken 8 und
Druckabfallflanken 12 zur Steuerung des in 2 gezeigten
Reifendrucksteuerventils 21, wobei die Druckanstiegsflanke 8 sowie
die Druckabfallflanke 12 mit Hilfe des an dem Druckanschluss 39 bzw.
dem Druckablassanschluss 38 des ersten Druckverteilers 22 anstehenden
Drucks und in Zusammenwirken mit dem ersten Steuer- und Regelgerät 6 durch
unterschiedliche Schaltstellungen der Schaltventile 23, 24 und 25 des
ersten Druckverteilers 22 realisiert werden können.
In dem Diagramm ist auf der Abszisse die Zeit t in den Stufen t0, t1 und t2 eingetragen. Auf der Ordinate ist der Druck
D angezeigt mit dem Normaldruck ND der Umgebung
und dem Versorgungsdruck VD, der durch die
Drucknachverstärkungspumpe 13 zur Verfügung
gestellt werden kann.
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In
diesem Diagramm ist der Reifendruck RD mit
einem Solldruck RDs, der als optimaler Druck
für den Reifen erreicht werden soll, und einem Ist-Reifendruck
RDi verzeichnet, der in 3 den
Fall zeigt, dass er zu niedrig ist, beispielsweise wenn das Fahrzeug
von einer sandigen Piste auf eine Asphaltfahrbahn überwechselt.
Um das in 2 gezeigte Reifendrucksteuerventil 21 in
eine Offenstellung zu schalten, wird zur Zeit t = t0 ein
Druckimpuls 28 an den Eingang des Reifendrucksteuerventils
angelegt, so dass mit der Anstiegsflanke 8 das Reifendrucksteuerventil öffnet.
Im geöffneten Zustand bei der Zeit t = t1 wird
der Reifen von seinem Ist-Reifendruck über das in 2 gezeigte
Reifendrucksteuerventil 21 aufgepumpt, bis zum Zeitpunkt
t = t2 der Sollwert RDs erreicht
ist, und das Reifendrucksteuerventil zu schließen ist.
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Für
den Schließvorgang wird an den Einlass des Reifendrucksteuerventils, über
den gerade der Reifen durch die Druckluftzufuhr aufgepumpt wurde,
eine Druckabfallflanke 12 angelegt, die bewirkt, dass das Reifendrucksteuerventil
schließt und der Reifendruck auf seinem Sollwert RDs gehalten wird. Während 3 demgemäß ein
Vergrößern des Reifendruckes zeigt, wird mit 4 die
Abnahme eines Reifendruckes auf einen niedrigeren Sollwert erläutert.
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4 zeigt
ein schematisches Diagramm von Druckanstiegsflanken 8 und
Druckabfallflanken 31 und 12 zur Steuerung des
Reifendruckes. Zur Zeit t = t0 wird wieder
ein Druckimpuls 28 an die Einlassseite des Reifendrucksteuerventils
angelegt, der bewirkt, dass das Reifendrucksteuerventil in eine
Offenposition geht und mit der Druckabfallflanke 31 des
Luftdrucks in dieser Offenposition verbleibt, da kein schneller
Abfall auf den Normaldruck ND der Umgebung
in der mitrotierenden Druckleitung anliegt, sondern die Schaltventile
des ersten Druckverteilers 22, wie er in 2 gezeigt
wird, derartige Schaltstellungen einnehmen, dass bei geöffnetem
Reifendrucksteuerventil der überschüssige Reifendruck über
ein Drosselventil entweichen kann.
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Durch
eine steile Druckabfallflanke
12 auf den Normaldruck N
D der Umgebung wird bei Erreichen des Soll-Reifendruckes
das Reifendrucksteuerventils in eine Schließposition gebracht.
Um diese Ansteuerung des Reifendrucksteuerventils zu gewährleisten,
sind die in der nachfolgenden Tabelle 1 aufgezeigten Phasen für das
Reifendrucksteuerventil in Form einer Wahrheitstabelle festgehalten.
Dabei wird in der linken Spalte der Ist-Reifendruckzustand aufgelistet,
in der zweiten Spalte werden die Schließ- und Offenpositionen
des Reifendrucksteuerventil
21 gezeigt, wobei „zu” die
Schließposition symbolisiert und „offen” die
Offenposition bezeichnet. Die zugehörigen Schaltstellungen
der Schaltventile
23,
24 und
25 werden
in den weiteren Spalten drei, vier und fünf gezeigt und
in der sechsten Spalte wird auf die Figuren hingewiesen, in denen
die entsprechenden Schaltzustände des Druckverteilers dargestellt
sind.
Ist-Reifendruck | Reifendrucksteuerventil 21 | Schaltventil 23 | Schaltentil 24 | Schaltventil 25 | Figur |
optimal
Ausgangsposition | zu | zu | zu | zu | 1 |
zu
hoch Druckablassphase | offen | offen | offen | zu | 5B |
zu
niedrig Aufpumpphase | offen | offen | zu | zu | 5A |
optimal
Schließphase | zu | zu | zu | offen | 5C |
optimal | zu | zu | zu | zu | 1 |
Tabelle
1: Wahrheitstabelle
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5A zeigt
eine schematische Skizze des Reifendruckregelsystems 1 gemäß 2 beim
Erhöhen des Reifendruckes. Komponenten mit gleichen Funktionen
wie in den vorhergehenden Figuren werden mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
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Von
den drei Schaltventilen 23, 24 und 25 des
ersten Druckverteilers 22 ist lediglich das Schaltventil 23 auf
Durchlass (offen) gestellt und zusätzlich ist die Drucknachverstärkungspumpe 13 betätigt,
womit nun ein Hochdruckimpuls von der Drucknachverstärkungspumpe 13 über
die Druckleitung 14 an das Reifendrucksteuerventil 21 angelegt
wird. Das Reifendrucksteuerventil 21 schaltet damit in
eine Offenstellung und der Reifen 4 wird in Pfeilrichtung
A aufgepumpt. Das Reifendrucksteuerventil 21 bildet in
diesem Fall gleichzeitig das Reifenventil 19 und ist in
dieser Ausführungsform der Erfindung in jedem der Räder
des Fahrzeugs angeordnet. Vorzugsweise wird es wie das normale Reifenventil 19 in
die Felge 36 des Rades eingebaut, indem das normale Reifenventil 19 durch
das Reifendrucksteuerventil 21 ersetzt wird.
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Mit
dem Reifendrucksteuerventil 21 kann gleichzeitig an der
Felge 36 ein Reifendrucksensor 20, der den Innendruck
des Reifens 4 misst, angeordnet werden. Die Zufuhr von
Druckluft in den Reifen 4 über die mitrotierende
Druckleitung 14 wird so lange fortgesetzt, bis der Reifendrucksensor 20 das
Erreichen des Soll-Reifendruckes für den Reifen 4 an
das erste Steuer- und Regelgerät 6 über
die Signalleitung 18 signalisiert und durch Schließen
des Schaltventils 23 und Öffnen des Schaltventils 25 eine
steile Druckabstiegsflanke in der mitrotierende Druckleitung 41 erzeugt,
indem in Pfeilrichtung B der Druck in der mitrotierenden Druckleitung 41 auf
den Umgebungsdruck sinken kann. Nach erneutem Schließen
des Schaltventils 25 ist der Zustand, wie ihn 2 zeigt,
wieder erreicht.
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5B zeigt
eine schematische Skizze des Reifendruckregelsystems 1 gemäß 2 beim
Vermindern des Reifendruckes. Komponenten mit gleichen Funktio nen
wie in den vorhergehenden Figuren werden mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
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Dazu
wird zunächst das Schaltventil 23 geöffnet
und die Drucknachverstärkungspumpe 13 betätigt, um
einen kurzen Druckimpuls oder eine Druckanstiegsflanke in der Druckleitung 14 zu
erzeugen, die bewirkt, dass das Reifendrucksteuerventil 21 in
eine Offenposition übergeht und diese Offenposition beibehält,
obgleich anschließend die Drucknachverstärkungspumpe 13 deaktiviert
und das Schaltventil 24 geöffnet und somit eine
gedrosselte Druckabstiegsflanke an die Einlassöffnung des
Reifendrucksteuerventils 21 angelegt wird. Die gedrosselte
Druckabstiegsflanke wird durch ein Drosselventil 32 erreicht, über
das in Pfeilrichtung C Druckluft aus dem Reifen entweicht und dabei über
die Druckleitung 11 wieder dem Mitteldruckbehälter 7 zugeführt
wird, wodurch in vorteilhafter Weise eine Rückgewinnung
der erzeugten Druckluft ermöglicht wird.
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Durch
das Drosselventil 32 wird gewährleistet, dass
das Reifendrucksteuerventil 21 seine Offenstellung beibehält
und erst schließt, wenn das Schaltventil 23 geschlossen
wird und durch Öffnen des Schaltventils 25 eine
steile Druckabfallflanke auf Umgebungsdruck in der Druckleitung 41 erzeugt
wird, indem Druckluft in Pfeilrichtung B an die Umgebung kurzzeitig
abgelassen wird. Dieser Betriebszustand verbunden mit einem Schließvorgang
des Reifendrucksteuerventils 21 wird deutlicher in 5C gezeigt.
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5C zeigt
eine schematische Skizze des Reifendruckregelsystems 1 gemäß 2 beim
Schließen des Reifendrucksteuerventils 21. Komponenten
mit gleichen Funktionen wie in den vorhergehenden Figuren werden
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
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Durch
den steilen Druckabfall in der mitrotierenden Druckleitung 41,
der dadurch ausgelöst wird, dass das Schaltventil 25 in
dem ersten Druckverteiler 22 in einer Offenposition durch
das erste Steuer- und Regelgerät 6 gestellt wird
und somit in Pfeilrichtung B Druckluft an die Umgebung entweichen
kann, wird das Reifendrucksteuerventil 21 in eine Schließposition
verfahren, so dass kein Luftdruck aus dem Reifen 4 entweichen kann.
Bevorzugte Beispiele derartiger Reifendrucksteuerventile werden
mit den 6A bis 6C gezeigt.
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6A bis 6C zeigen
schematische Querschnitte durch Reifendrucksteuerventile 60, 70 und 80. Dazu
zeigt 6A ein Reifendrucksteuerventil 80,
das über Druckflanken gesteuert werden kann und dazu eine
Kugelsperre 87 aufweist, die zumindest eine Kugel 62 durch
eine Vorspannfeder 61 gegen einen Ventilkolben 84 vorspannt,
wobei ein Dichtungsring 86 des Ventilkolbens 84 durch
eine Schließfeder 85 auf einen Ventilsitz 83 gepresst
wird. Damit wird eine Einlassöffnung 81 des Reifendrucksteuerventils 80 durch
die Federkraft der Schließfeder 85 sowie der durch
die Druckdifferenz zwischen den Drücken auf Seiten der
Einlassöffnung 81 und einer der Einlassöffnung 81 gegenüberliegenden
Auslassöffnung 82 hervorgerufenen Kraft auf den
Ventilkolben 84 in einer Schließposition gehalten.
Die Auslassöffnung 82, die zum Reifen hin gerichtet ist,
wird somit ebenfalls verschlossen gehalten. Eine O-Ringdichtung 59 sorgt
in der Schließposition für eine zusätzliche
Unterbrechung der Verbindung zwischen der Einlassöffnung 81 und
der Auslassöffnung 82. Die Kugelsperre 87 weist
neben der gezeigten ersten stabilen Position eine zweite stabile
Position auf, in welcher sie sich in einer Ventilkolbenaussparung 63 befindet.
Durch eine entsprechenden Druckflanke oder einen Druckimpuls an
der Einlassöffnung 81 wird die Kugelsperre 87 in
ihre zweite stabile Position verbracht und das Reifendrucksteuerventil 80 gegen
die Kraft der Schließfeder 85 sowie die durch
die Druckdifferenz zwischen den Drücken auf Seiten der
Einlassöffnung 81 und der Auslassöffnung 82 hervorgerufenen
Kraft geöffnet.
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Dabei
wird die Schließfeder 85 zusammengepresst und
Druckluft über die Auslassöffnung 82 in
den Reifen gepumpt, wobei in dieser zweiten stabilen Position der
Kugelsperre 87 auch Überdruck aus dem Reifen über
die Auslassöffnung 82 sowie die Einlassöffnung 81 abgegeben
werden kann, solange an der Einlassöffnung 81 keine
steile Druckabstiegsflanke anliegt. In dem Augenblick, in dem eine
steile Druckabstiegsflanke an der Einlassöffnung 81 ansteht,
fällt die Kugelsperre 87 in ihre erste stabile
Position zurück und das Reifendrucksteuerventil 80 schließt,
indem der Dichtungsring 86 des Ventilkolbens 84 auf
den Ventilsitz 83 gepresst wird, wie es in 6A gezeigt
ist.
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6B zeigt
ein Reifendrucksteuerventil 60, wobei Komponenten mit gleichen
Funktionen wie in 6A mit gleichen Bezugszeichen
gekennzeichnet werden und nicht extra erörtert werden.
Die bistabile Position für den Ventilkolben 84 wird
in der gezeigten Ausführungsform nicht mit einer Kugelsperre
erreicht, sondern mit einer umschnappbaren Tellerfeder 67,
die nach Anlegen eines Druckimpulses an die Einlassöffnung 81 den
Ventilkolben 84 in einer Offenposition hält, wobei
die Schließfeder 85 zusammengepresst wird und
eine Gegenkraft erzeugt, die jedoch nicht ausreicht, um den Ventilkolben 84 zurück
in die Schließposition zu bringen, solange an der Einlassöffnung 81 kein
steiler Druckabfall auftritt. Somit kann nicht nur über
die Einlassöffnung 81 Druckluft in den Reifen über
die Auslassöffnung 82 gepumpt werden, sondern
auch Druckluft aus dem Reifen über die Auslassöffnung 82 und
die Einlassöffnung 81 abgegeben werden.
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6C zeigt
einen schematischen Querschnitt durch ein weiteres Reifendrucksteuerventil 70,
bei dem die Bistabilität des Ventilkolbens 84 durch
einen Dauermagneten 77 erreicht wird. Komponenten mit gleichen
Funktionen wie in 6A und 6B werden
mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet und nicht extra erörtert.
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Sobald
ein Druckimpuls z. B. eine Druckanstiegsflanke an der Einlassöffnung 81 anliegt,
wird der Ventilkolben 84 geöffnet, so dass entweder
Druckluft in Richtung auf die Auslassöffnung 82 in
den dort nicht gezeigten Reifen strömen kann oder umgekehrt
in Richtung auf die Einlassöffnung 81 aus dem
Reifen abgegeben werden kann, solange keine steile Druckabstiegsflanke
an der Einlassöffnung 81 anliegt. Durch das Anlegen
einer derartig steilen Druckabstiegsflanke an die Einlassöffnung 81 fällt
der Ventilkolben 84 in seine Schließstellung auf
dem Ventilsitz 83 zurück, so dass das Reifendrucksteuerventil 70 geschlossen
ist.
-
- 1
- Reifendruckregelsystem
- 2
- Drucksensor
- 3
- Auslass
- 4
- Reifen
- 5
- Druckverteiler
- 6
- Steuer-
und Regelgerät
- 7
- Mitteldruckbehälter
- 8
- Druckanstiegsflanke
- 9
- Steuerleitung
- 10
- Steuer-
und Regelgerät
- 11
- Druckleitung
- 12
- Druckabfallflanke
- 13
- Drucknachverstärkungspumpe
- 14
- Druckleitung
- 15
- Niederdruckseite
- 16
- Hochdruckseite
- 17
- Rückschlagventil
- 18
- Verbindung
- 19
- Reifenventil
- 20
- Reifendrucksensor
- 21
- Reifendrucksteuerventil
- 22
- Druckverteiler
- 23
- Schaltventil
- 24
- Schaltventil
- 25
- Schaltventil
- 26
- Sensorleitung
- 27
- Gehäuse
- 28
- Druckimpuls
- 29
- Achsrohr
- 30
- Druckkupplung
- 31
- Druckabfallflanke
- 32
- Drosselventil
- 33
- Steuerleitung
- 34
- Steuerleitung
- 35
- Steuerleitung
- 36
- Felge
- 37
- Druckanschluss
- 38
- Druckablassanschluss
- 39
- Druckanschluss
- 40
- Druckanschluss
- 41
- Druckleitung
- 42
- Steueranschluss
- 43
- Steueranschluss
- 44
- Steueranschluss
- 48
- Steuerleitung
- 49
- Sender
- 50
- Empfänger
- 51
- Schaltventil
- 52
- Schaltventil
- 53
- Schaltventil
- 54
- Schaltventil
- 55
- Radnabe
- 56
- Rad
- 59
- O-Ringdichtung
- 60
- Reifendrucksteuerventil
(Ausführungsform)
- 61
- Vorspannfeder
- 62
- Kugel
- 63
- Ventilkolbenaussparung
- 65
- Rückschlagventil
- 67
- Tellerfeder
- 70
- Reifendrucksteuerventil
(Ausführungsform)
- 77
- Dauermagnet
- 80
- Reifendrucksteuerventil
(Ausführungsform)
- 81
- Einlassöffnung
- 82
- Auslassöffnung
- 83
- Ventilsitz
- 84
- Ventilkolben
- 85
- Schließfeder
- 86
- Dichtungsring
- 87
- Kugelsperre
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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