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Einrichtung zur selbsttatigen Steuerung eines führer-
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losen Triebfahrzeugs Die Erfindung betrifft eine Einrichtung gemäl,
dem berbegriff des Patentanspruchs 1.
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Im Rahmen der Automatisierung von Transport- und Verkehrssystemen
mit festliegendem Streckennetz ist es
bekannt, führerlose Triebfahrzeuge
mit je einer programmierbaren Steuereinricntung zu versehen, die eine selbsttätige
Ansteuerung gewunschter Zielorte ermöglicht, ohne daij eine uberwachung und Verfolgung
der Triebfahrzeuge bzw. Steuerungseingriffe im System abhängig von einem zentralen
Verkehrsrechner erforderlich wird. Hierzu werden bei einer aus der DT-AS 14 13 005
bekannten Bahn der tatsächliche Fahrzeugstandort seinerseits und der gewünschte
Zielort im Streckennetz andererseits mit je zwei Koordinaten als Soll bzw. Istwerte
in die Steuereinrichtung eingegeben.
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während der Fahrt werden die vorhandenen Soll-Istwertabweichungen
zur Steuerung von Weichen verwendet. Folglich ist die Steuereinrichtung zum einen
auf Triebfahrzeuge einer Bahn mit über Weicheneinrichtungen vermaschtem Streckennetz
beschränkt und zum anderen in ihrer Funktion abhängig von fahrwegseitig zu vermittelnden
Informationen über die Koordinaten des jeweiligen Standortes als Istwert für die
Steuerungsaufgaben.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der selbsttätigen Steuerung
des Triebfahrzeugs zu dem gewünschten Zielort auch ohne eine Ansteuerung von Weicheneinrichtungen
auszukommen und ohne Eingriffe von aui3en vollselbständig beim Triebfahrzeug die
Entscheidung zu treffen, in welche Richtung an der jeweils erreichten Verzweigung
zu fahren ist. Diesbezüglich soll von der üblichen Vorgabe fester Wegeprogramme
im Triebfahrzeug wegen der dann mangelnden Flexibilität im Fahrtablauf abgesehen
werden. Unter dem Begriff Verzweigungen sind nicht nur einfache Verzweigungen mit
jeweils nur einer durchgehenden und abzweigenden Spur zu verstehen, sondern auch
Kombinationen solcher Verzweigungen beispielsweise zu Kreuzungen.
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Diese Aufgabe ist gemäß dem Kennzeichen des Patentan-
spruchs
1 gelöst, wonach also für eine fahrzeug-autonome Zielsuche dem Triebfahrzeug allenfalls
nur an den zwischen Start- und Zielort jeweils erreichten Jerzweigungen Orientierungsdaten
zu vermitteln sind. Diesbezüglich werden zweckmäßig bei dem Netzwerk die Widerstinde
regelmäig in Spalten und Zeilen angeordnet sowie die Knoten nach Spalten und Zeilen
numeriert und die Verzweigungen sowie Start- und Ziel orte entsprechend der Numerierung
der Knoten jeweils mit einer kennzeichnenden Nummer versehen.
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Der Fahrweg kann im Netzwerk zum einen durch Anlegen einer positiven
Gleichspannung an dem dem tartort entsprechenden Knoten und zum anderen entweder
durch legen einer positiven Gleichspannung (vorzugsweise wesentlich) geringerer
Größe oder einer negativen Gleichspannung an dem dem Zielort entsprechenden Knoten
oder durch Erdung dieses Knotens festgelegt sein. Dann besteht ein eindeutiges monotones
Potentialgefälle zwischen diesen beiden Knoten, welches für die Zielsuche lediglich
an den dazwischen befindlichen Knoten abzutasten ist. Das Triebfahrzeug fährt folglich
im elektrischen Bildraum von Berg zu Tal. Für jeden beliebigen Fahrwunsch ist im
Netzwerk jeweils nur ein Potentialgefälle neu aufzubauen.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung und in den Unteransprüchen gekennzeichneter
Weiterbildungen wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Diese zeigt
in F g. 1 ein Streckennetz, wobei die durch gerade Linien markierten Strecken der
einfacheren Darstellung wegen sich im rechten Winkel schneiden, Fig. 2 einen Knotenpunkt
gemä1 Fig. 1 in aufgelöster Form, wobei die Verkehrsrichtungen durch Pfeile angedeutet
sind,
Fig. 3 ein Abbild des Streckennetzes gemäß Fig. 1 in Form
eines elektrischen Netzwerkes, Fig. 4 ein Netzwerk gemäß Fig. 3 ohne iderstände,
Fig. ~ Diagramme von Potentialprofilen, a bis d Fig. F einen Ausschnitt aus einem
elektrischen Netzwerk entsprechend einem treckennetz mit aufgelösten Knotenpunkten
gemäß Fig. 2, F g. 7 ein gema F;g. 2 und 6 ausgebildetes Netzwerk, wobei die Verkehrsrichtungen
durch Pfeile und Eifeilspitzen angedeutet sind und auf die Darstellung von Widerstdnden
verzichtet ist.
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Bei einer Bahnanlage mit einem über - nach Spalten und Zeilen numerierte
- Knotenpunkte 11 bis 55 vermaschten Streckennetz (Fig. 1) vermögen nicht dargestellte
Triebfahrzeuge von jedem Knotenpunkt aus jeden Knotenpunkt zu erreichen. Bei den
Triebfahrzeugen kann es sich um Strassen- oder Schienenverkehrsmittel handeln. Im
letzteren Falle wird jeder Knotenpunkt gemäß Fig. 2 in zwei Einmündungen und zwei
Abzweigungen aufgelöst bzw. das Streckennetz über Weicheneinrichtungen vermascht
sein. Die Triebfahrzeuge sollen ferner führerlos, d. h. ohne Eingriffe eines Fahrzeugführers
einen jeweils vorgegebenen Zielort selbsttätig ansteuern. Hierzu ist jedes Triebfahrzeug
mit
einem Abbild des Steckennetzes in Form eines elektrischen Netzwerkes (Fig. 3) mit
ohmschen iderstnden R versehen, welche regelmaXig nach Spalten und Zeilen in den
einzelnen Zweigen des Netzwerkes angeordnet sind.
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L e ebenfalls nach Spalten und Zeilen numerierten Knoten 11 bis 55
symbolisieren Verzweiglngen sowie åtart-und Zielorte des Strectennetzes (Fig. 1).
Das Netzwerk kann in üblichen Aufdampf-, Atz-, Druckverfahren oder dergleichen auf
einer Trägerplatte ausgeführt sein. In diesem Netzwerk (Fig. 3) wird der Fahrweg
des Triebfahrzeuges durch ein Potentialgefälle festgelegt, wozu an dem den Startort
betreffenden Knoten eine positive Gleichspannung z. B. von 2C Volt und an dem den
gewir.schten Zielort betreffenden Knoten eine geringere positive Gleichspannung
z. B. von 10 Volt angelegt wird; an den letztgenannten Knoten kann auch eine negative
Gleichspannung angelegt oder er kann geerdet werden. Das entsprechende Potentialgefälle
braucht nunmehr an den zwischen Start- und Zielort befindlichen Knoten nur auf Zu-
oder abnahme abgetastet zu werden, um an jedem betreffenden Knotenpunkt (bzw. Verzweigung)
des Streckennetzes !n Triebfahrzeug eine Entscheidung für die zu wählende Fahrtrichtung
treffen zu können. Hierbei ist das Entscheidungskriterium abnehmendes Potential.
Sobald das Triebfahrzeug eine Verzweigung im Streckennetz erreicht,sind ihm fahrwegseitig
lediglich zur Orientierung, beispielsweise mittels üblicher Signalgeber, die Nummer
dieser Verzweigung und der ihr unmittelbar benachbarten Verzweigungen mitzunach
teilen oder im Triebfahrzeug sind/Übermittlung der Nummer der erreichten Verzweigung
die Nummern der ihr benachbarten Verzweigungen z. B. mittels einer üblichen Rechenschaltung
festzustellen, um dann die Spannungen der betreffenden Knoten des Netzwerkes (Fig.
3) durch Abtasten zu erfassen
und daraus auf üblichem meßtechnischen
Wege (z. B. Differenzschaltung mit Auswahllogik) das größte Potentialgefälle zwischen
dem der erreichten Verzweigung entspreenden Knoten und den ihm unmittelbar benachbarten
K:ioten des Netzwerkes fär die Wegentscheidung zu ermitteln. Das größte Potentialgefälle
zeigt den kürzesten eg auf. Diesbezüglich sind zweckmäßig bei dem Netzwerk für rahrstrekken
gleicher Lange Widerstände gleicher Größe und für lange Fahrstrecken kleinere :;iderstinde
als fir kurze Fahrstrecken vorgesehen, damit die kurzen Fahrstrecken bevorzugt werden.
Dies ist jedoch nicht bindend, d. h.
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bei dem Netzwerk können natürlich auch alle Widerstände R gleich gro
sein. Für den Fall, daß die an sich aufgrund des gröcten Potentialgefälles zu wählende
Fahrstrecke bereits durch rriebfahrzeuge stark belegt ist, wird man Maßnahmen, wie
Zählung der ein- und ausfahrenden xriebfahrzeuge je Fahrstrecke, treffen, um dies
der vorausgehenden (erreichtenj Verzweigung und von hier dem ankommenden Triebfahrzeug
signalisieren zu können. Für die Wegentscheidung an der erreichten Verzweigung wird
9an aus den - zwischen dem der Verzweigung entsprechenden Knoten und den ihm unmittelbar
benachbarten Knoten des Netzwerkes vorhandenen Potentialgefällen dasjenige Potentialgefälle
ermittelt, welches nach Maßgabe der Verkehrsdichte auf den an der Verzweigung anschließenden
Fahr strecken die zeitkurzeste Fahrstrecke aufzeigt. hierzu braucht nur mittels
einer üblichen logischen Schaltung das die belegte Fahrstrecke symbolisierende Potentialgefälle
bei der Berücksichtigung der Wegentscheidung ausgeschlossen werden.
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Die Entscheidung über das Aussparen belegter Fahrstrecken wird also
vor Ort getroffen, was eine zusätzliche Flexibilität im Fahrtablauf bedeutet. Die
weitere ZLelsuche ist trotz Ablenkung des Triebfahrzeugs vom kürzesten Wege durch
das
Potentialgefulle im netzwerk ig. 3; zwischen den beiden Start- und Zielort symbolisierenden
Knoten gegeben.
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Natürlich ergibt sich bei einem derartigen selbsttätigen Steuersystem
beim Anlegen der Gleichspannungen an den beiden Knoten für Start- und Zielort eine
r-lativ breite Fahrrinne von möglichen ahrwegen zwischen Strat- und Zielort.
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Zwar sollen durchaus mehrere Fahrwege möglic,l sein, um einzelne belegte
Fahrstrecken umfahren zu können. Jedoch soll die Fahrrinne möglichst nur eine solche
Breite aufweisen, dal ihre Fahrwege wenigstens annähernd dem kürzesten Eahrweg zwischen
Start- und Zielort entsprechen. Dies l; t sich gemäß Fig. 4 durch zusätzliche am
Rande bzw. an den Randzeilen und -spalten des Netzwerkes an Knoten zwischen Start-
und Zielort S bzw. Z angelegte Gleichspannungen U erreichen. Die Größe dieser iiilf
s-leLchspannungen U11 muß jeweils großer sein als die Gleichspannung U am Startort
0 Die Knoten für das Anlegen der Hilfs-Gleichspannungen U werden beispielsweise
bezüglich der Zeilen durch Bilden des arithmetischen Mittels aus den beiden ersten
Ziffern 'Zeilennummern) von Start- und Zielort S bzw. Z und bezüglich der Spalten
durch Bilden des arithmetischen Mittels aus den beiden letzten Ziffern (Spaltennummern)
von Start- und Zielort ermittelt. Falls das jeweilige arithmetische Mittel nicht
ganzzahlig ist, kommen die beiden nächstliegenden Knoten in Betracht. Im Beispiel
gemäk ig. 4 mit dem Startort 5 am Knoten 45 und Zielort % am Knoten 79 wird demnach
die Hilfs-Gleichspannung Jeweils an den Knoten 51, 513, 61, 613 der Zeilen 5 und
6 sowie an den Knoten 17, 107 der Spalte 7 angelegt. Alternativ kann auch von einer
Mittelwr-bildung abgesehen werden und an beiden RandzeXlen und -spalten an alle
Knoten zwischen den Start-und Zielzeilen bzw. -spalten 4, 7 bzw. 5, 9 je eine Hilfs-Gleichspannung
U;1 angelegt werden. Aus den Hilfs-Gleichspannungen
U resultiert
eine Begrenzung der Sahrrinne auf mögliche E'ahrwege F1 bis F3 je nach >ahl der
Größe der jleichspannung UC am Startort 5 und der ;leichspannung U1 am Zielort Z,
beispielsweise in der in rig. 4 angedeuteten Weise. Hierbei ist von Potentialprofilen
etwa gemäß Fig. 5a bis d längs der Linien A-A', B-B', C-C' und - - Z' in dem in
Fig. 4 angedeuteten Feld von quipotentiallinien P auszugehen.
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Durch solche Hilfs-Gleichspannungen läßt sich selbstverständlich auch
erreichen, daß bestimmte Bereiche (z. B.
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ein Stadtzentrum) des Streckennetzes (Fig. 1) umfahren werden. Dies
kann in einfacher Weise durch Anlegen einer hohen positiven Gleichspannung an einem
oder mehreren in dem betreffenden Bereich befindlichen Knoten des Netzwerkes (Fig.
3, 4) realisiert werden. In diesem Fall wird bei Annäherung des Triebfahrzeugs an
den betreffenden Bereich ein ansteigendes Potential gemessen und folglich das Triebfahrzeug
von diesem Gebiet abgelenkte anstelle des kürzesten Fahrweges zum Zielort wird nun
z-.jangsläufig der günstigste Fahrweg verfolgt. Solche sogenannten Zentralberge
aufgrund des Anlegens von Hilfs-Gleichspannungen vorzugsweise bereits am Startort
des Triebfahrzeugs können z. B. auf Anordnung einer Verkehrsaufkommensrechnungen
durchführenden Zentrale eingeführt und je nach Verkehrssituation geändert werden.
Bereiche, die absolut nicht angefahren werden sollen, erhalten zweckmäßig eine Hilfs-Gleichspannung
zumindest von gleicher Größe wie die an dem den Startort betreffenden Knoten angelegte
Gleichspannung. Demgegenüber erhalten Bereiche, die nur bedingt nicht angefahren
werden sollen, eine Hilfs-Gleichspannung geringerer Größe als die den Startort im
Netzwerk markierende Gleichspannung.
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Wie bereits vorstehend angedeutet ist, sind im lalle eines Schienennetzes
die Knotenpunkte in je zwei Einmündungen und zwei Abzweigungen aufgelöst (Fig. 2).
Folglich wird in dem betreffenden elektrischen Netzwerk gemäß Fig. 6 jeder Knoten
nur drei Zweige verknüpfen, wobei jeweils nur ein Zweig in einer Spalte, dagegen
zwei Zweige in einer eile aufeinanderfolgend angeordnet sind. -;Jie hierzu des weiteren
aus Fig. 7 ersichtlich ist, symbolisieren sämtliche jeweils in derselben Zeile zu
einem (Längs-) Strang verknüpften Längs-) Zweige Fahrstrecken derselben ierkehrsrichtung.
Damit jeder Ort von jedem Ort aus erreichbar ist, sind die mit dem jeweiligen (Längs-)
Strang verknipften (Quer-) Zweige wechselweise rechts und links angeordnet.
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Hierbei symbolisieren von den auf derselben Seite des ,Längs-; Stranges
befindlichen (Quer-)Zweigen die beider jeweils unmittelbar aufeinanderfolgenden
uer- Zweige Fahrstrecken entgegengesetzter Verkehrsrichtunen. Fol lich symbolisieren
die (Längs-) Stränge jeweils zweier unmittelbar aufeinanderfolgenden Zeilen Fahrstrecken
entgegengesetzter Verkehrsrichtungen. Da ein derartiges i"etzwerk keine Informationen
vermittelt, ob ein noten eine Einmündung oder eine Abzweigung betrifft, sind natürlich
dem Triebfahrzeug für die Fahrtrichtungswahl an der jeweils erreichten Verzweigung
des Streckennetzes fahrwegseitig nur die Nummern von erreichbaren Abzweigungen mitzuteilen.
Für den Fall, daß der Start- und Zielort auf demselben (Längs-) Strang des Netzwerkes
(Fig.7) liegen und der Zielort auf diesem Strang wegen der ferkehrsrichtung der
betroffenen Fahrstrecken nicht erreichbar ist, wird man an dem auf dem Strang zwischen
dem Start- und Zielort diesem nächstliegenden Knoten eine ililfs-Gleich-
spannung
anlegen. Diese Hilfs-Gleichspannung ist höchstens so groß wie die an dem den Startort
betreffenden Knoten des Netzwerkes angelegte Gleichspannung. Die Folge ist, daß
der Zielort über den nächsten (Längs-, Strang angefahren wird, welcher Fahrstrecken
mit der gewünschten Fahrtrichtung symboi siert. kiese Maßnahme ist in allen Fällen
angebracht1 wegen der Zielort nicht direkt bzw. nur von hinten angefahren werden
kann.
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- Patentansprüche -
L e e r s e i t e